Die Neue Hochschule Heft 1-2024
Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Themenschwerpunkt: 20 Jahre W-Besoldung
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DNH 1 | <strong>2024</strong><br />
HOCHSCHULPOLITIK<br />
33<br />
Studentisches Wohnen<br />
Sachsen ist Vorreiter – Modernisierung<br />
von mehr als 1.000 Wohnheimplätzen<br />
Das Deutsche Studierendenwerk<br />
(DSW), der Verband der Studierendenund<br />
Studentenwerke, nennt den Freistaat<br />
Sachsen einen „Vorreiter“ bei der<br />
Modernisierung von Studierendenwohnheimen<br />
mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Programm<br />
„Junges Wohnen“ und<br />
wünscht sich vergleichbares Engagement<br />
auch von den anderen Bundesländern.<br />
Der Freistaat Sachsen fördert bei<br />
den vier sächsischen Studentenwerken<br />
die Modernisierung von mehr als 1.000<br />
Wohnheimplätzen mit 32 Millionen<br />
Euro aus dem Bund-Länder-Programm<br />
„Junges Wohnen“. Weitere 15 Millionen<br />
Euro steuern die sächsischen Studentenwerke<br />
aus Eigenmitteln bei. Bei<br />
einem Pressetermin in Freiberg stellten<br />
der sächsische Wissenschaftsminister<br />
Sebastian Gemkow (CDU), Prof. Dr.<br />
Klaus-<strong>Die</strong>ter Barbknecht, Rektor der TU<br />
Bergakademie Freiberg und Vorsitzender<br />
der Landesrektorenkonferenz Sachsen<br />
sowie die Geschäftsführerinnen und<br />
Geschäftsführer der vier sächsischen<br />
Studentenwerke die Förderung vor.<br />
Dazu erklärt Matthias Anbuhl,<br />
Vorstandsvorsitzender des Deutschen<br />
Studierendenwerks: „Heute<br />
ist ein guter Tag für die Studierenden<br />
in Sachsen, für die sächsischen<br />
Studentenwerke. Der Freistaat Sachsen<br />
bringt rasch und auf unbürokratischem<br />
Weg, ohne eine Förderrichtlinie<br />
aufzusetzen, die Modernisierung<br />
von mehr als 1.000 Wohnheimplätzen<br />
landesweit auf den Weg, mit 32 Millionen<br />
Euro aus dem Bund-Länder-Programm<br />
‚Junges Wohnen‘. Das wird<br />
einen Modernisierungsschub beim<br />
studentischen Wohnen bringen. Der<br />
Freistaat Sachsen nimmt eine Vorreiterrolle<br />
ein. Wie sich hier die Landesregierung,<br />
vereint mit den sächsischen<br />
Studentenwerken und unterstützt von<br />
den <strong>Hochschule</strong>n, für die Modernisierung<br />
von bezahlbarem Wohnraum für<br />
Studierende engagiert, ist vorbildhaft.<br />
Wir wünschen uns ein solches Engagement,<br />
wie es etwa auch Bayern zeigt,<br />
Rheinland-Pfalz oder Nordrhein-Westfalen,<br />
von allen weiteren Bundesländern.<br />
Und wir freuen uns, wenn der Freistaat<br />
Sachsen auch so eine Förderung für den<br />
Neubau aufsetzt. Sachsen zeigt, dass es<br />
auch unter konjunkturell enorm schwierigen<br />
Bedingungen, mit Inflation und<br />
stark ansteigenden Baukosten, möglich<br />
ist, mit den Mittel aus dem Programm<br />
‚Junges Wohnen‘ Wohnheime zu sanieren<br />
und neu zu bauen.“<br />
DSW<br />
Studieren mit Beeinträchtigung<br />
Steigender Anteil von Studierenden<br />
mit studienerschwerender Beeinträchtigung<br />
Immer mehr Studierende in Deutschland<br />
berichten über gesundheitliche<br />
Beeinträchtigungen, die das Studium<br />
für sie erschweren. Das zeigen Umfrageergebnisse<br />
im Bericht „<strong>Die</strong> Studierendenbefragung<br />
in Deutschland:<br />
best 3“, den das Deutsche Zentrum<br />
für Hochschul- und Wissenschaftsforschung<br />
(DZHW) vorgestellt hat. Rund 16<br />
Prozent der Befragten berichten überkörperliche<br />
oder psychische Beeinträchtigungen<br />
– eine deutliche Zunahme im<br />
Vergleich zu den Erhebungen 2016 (11<br />
Prozent) und 2011 (8 Prozent). Knapp<br />
30.000 der 188.000 befragten Studierenden<br />
gaben eine studienerschwerende<br />
Beeinträchtigung an. Besonders<br />
häufig wurden psychische Erkrankungen<br />
(65 Prozent) genannt, gefolgt von<br />
chronischen Erkrankungen (13 Prozent)<br />
und gleich schweren Mehrfachbeeinträchtigungen<br />
(sieben Prozent).<br />
Unter Studentinnen, Studierenden mit<br />
Migrationshintergrund sowie Studierenden<br />
mit Pflegeaufgaben sind Studierende<br />
mit studienerschwerender Beeinträchtigung<br />
häufiger vertreten als in<br />
den jeweiligen Gegenparten.<br />
<strong>Die</strong> Auswirkungen von Beeinträchtigungen<br />
auf das Studium und den Studienalltag<br />
sind erheblich: „Studierende<br />
mit studienerschwerender Beeinträchtigung<br />
denken häufiger als Studierende<br />
ohne eine studienerschwerende Beeinträchtigung<br />
über einen Studienabbruch<br />
nach, wechseln häufiger mindestens<br />
einmal das Studienfach oder die <strong>Hochschule</strong><br />
und sind weniger gut sozial<br />
integriert“, erläutert Mareike Beuße,<br />
Projektleiterin der Befragung. Zudem<br />
sind Diskriminierungserfahrungen im<br />
Studium weit verbreitet und betreffen<br />
Studierende mit studienerschwerender<br />
Beeinträchtigung weitaus häufiger als<br />
andere Studierende. Rund 73 Prozent<br />
der Gruppe mit studienerschwerender<br />
Beeinträchtigung berichten von Diskriminierungserfahrungen<br />
an der <strong>Hochschule</strong>.<br />
Am häufigsten werden Zweifel<br />
an ihrer Leistungsfähigkeit sowie die<br />
Herabsetzung von erbrachten Leistungen<br />
genannt.<br />
Gefragt wurden die Studierenden<br />
mit studienerschwerender Beeinträchtigung<br />
auch, welche Art der Unterstützung<br />
ihnen helfen würde. 27 Prozent<br />
nennen Anpassungen beim Bau und bei<br />
der Ausstattung der <strong>Hochschule</strong>. Fast<br />
alle Studierenden mit studienerschwerender<br />
Beeinträchtigung (92 Prozent)<br />
geben Schwierigkeiten in mindestens<br />
einem der folgenden Bereiche an:<br />
Studienorganisation, Lehre und Lernen,<br />
Prüfungen und Leistungsnachweise. Am<br />
häufigsten werden Schwierigkeiten mit<br />
dem Leistungspensum bzw. der vorliegenden<br />
Studienordnung im Studiengang