Bevenser Nachrichten März 2024
Neues und Interessantes aus der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf mit Tipps für den täglichen Bedarf, lesenswerten Berichten aus Gegenwart und Historie, Satire, Meinung und Mitteilungen.
Neues und Interessantes aus der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf mit Tipps für den täglichen Bedarf, lesenswerten Berichten aus Gegenwart und Historie, Satire, Meinung und Mitteilungen.
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Anwaltliches Allerlei
Dankesfloskeln
Das Bundesarbeitsgericht hat den Versuchen
einiger Landesarbeitsgerichte, aus dem Rücksichtnahmegebot
einen Anspruch des Arbeitnehmers
auf eine Dankesformel in Arbeitszeugnissen
abzuleiten, endgültig eine Absage
erteilt. Oft enden Arbeitszeugnisse mit
einer Höflichkeits- oder Dankesformel, in der
der Arbeitgeber sein Bedauern über das Ausscheiden
des Arbeitnehmers ausdrückt, ihm
für seine Arbeit dankt und für die Zukunft alles
Gute wünscht.
Das Fehlen einer solchen Floskel wurde
im Rahmen einer Bewerbung häufig als versteckter
Negativhinweis gewertet. Das BAG
stellte in seiner Entscheidung klar, dass ein
Arbeitnehmer unmittelbar aus § 109 Abs. 1
Satz GewO keinen Anspruch auf eine solche
Dankesformel herleiten könne. Nach dieser
Vorschrift habe der Arbeitnehmer Anspruch
auf ein qualifiziertes Zeugnis, das Angaben
zu seiner Leistung sowie zu seinem Verhalten
enthält.
Da eine Dankes- und Schlussformel nach
der Bewertung des BAG die Gedanken-
und Gefühlswelt
des Zeugnisverfassers
zum Ausdruck
bringt, komme dem
Schutz der Meinungsfreiheit
in diesem
Zusammenhang eine besondere Bedeutung
zu.
Im Rahmen der negativen Meinungsfreiheit
dürfe ein Arbeitgeber aber dann auch
»Anwaltliches Allerlei«: Die Rechtsanwälte
Dieter Ebert und Constantin Schwier geben
Einblicke in den Rechtsalltag.
Ebert & Schwier
Rechtsanwälte und Fachanwälte für
Arbeitsrecht, Verkehrsrecht,
Miet- und Wohneigentumsrecht
Lüneburger Straße 34 05821-43000 anwalt-bevensen.de
nicht gezwungen werden, unter Verletzung
des Grundsatzes der Zeugniswahrheit eine
innere Einstellung zu offenbaren und Wünsche
zu äußern, die möglicherweise nicht der
Wirklichkeit entsprechen.
Die Äußerung von Bedauern über das Ausscheiden,
von Dank und guten Wünschen für
die Zukunft sei nicht Gegenstand der eigentlichen
Leistungs- und Verhaltensbeurteilung.
Sie dienten lediglich der Abrundung einer im
Grundsatz überdurchschnittlichen Bewertung,
hätten aber keine eigenständige inhaltliche
Bedeutung. Schließlich habe der
Gesetzgeber in § 109 GewO ausdrücklich die
Inhalte eines Zeugnisses aufgelistet, auf die
der Arbeitnehmer einen Anspruch hat. Eine
Dankesfloskel gehöre nicht dazu.
Liebe Leserinnen und Leser,
auf unserer Exkursion durch
das Labyrinth medizinischer Rätsel
in diesem Monat werfen wir ein
Spotlight auf einen altbekannten
Gegner, der sich mit
der Subtilität eines
Elefanten im Porzellanladen
an uns
heranschleicht: die
Influenza – oder,
wie sie uns allen
besser bekannt
ist, die Grippe. Sie
wirft Menschen
mit ihrer Fähigkeit,
von einem kleinen
Schnupfen bis hin
zu globalen Pandemien,
die die
Rund
um die Gesundheit
Eine Serie von
Stevan Ivanoski
Facharzt für Physikalische
und Rehabilitative Medizin
NEUE
SERIE!
Geschichte komplett
umschreiben
können, alles Mögliche zu verursachen,
ständig aus der Kurve.
Dieser gerissene Eindringling hat
eine lange Geschichte.
Verursacht wird sie von einem
Virus der Familie der Orthomyxoviridae,
und mag es sich auch wie
aus einem Science-Fiction-Roman
anhören, ist es doch bittere Realität.
Es gibt drei Hauptübeltäter
in dieser Geschichte: Influenza A,
bekannt als der »Meister der Verkleidung«,
der jede Form annehmen
kann, um Pandemien zu entfachen;
Influenza
B, die weniger dramatische
Form, die
Grippe verursacht,
ohne zu globalen
Ausbrüchen zu führen;
und Influenza C,
der unter den dreien
derjenige ist, der
sehr milde Symptome
verursacht,
oft mit einer gewöhnlichen
Erkältung
verwechselt.
Diese Viren sind
trickreicher als ein
Zauberer auf einer
Kinderparty. Sie haben ein besonderes
Talent dafür, ihre »Mäntel«
zu wechseln – ein Prozess, den
Wissenschaftler als antigene Variation
bezeichnen. Das bedeutet,
gerade wenn wir sie durchschaut
haben, vollführen sie einen
schnellen Wechsel, und wir
stehen wieder am Anfang, im
Versuch, sie zu fangen. Deshalb
brauchen wir oft jedes Jahr einen
neuen Grippeimpfstoff.
Der Verlauf der Grippe ist dem
eines mikroskopischen Dramas
nicht unähnlich. Sie dringt in Zellen
des Atemtrakts ein und vermehrt
sich in ihnen, bevor sie
ausbricht und Zerstörung folgt.
Die ersten Anzeichen einer solchen
Invasion können von einer
einfachen Halsentzündung
bis hin zu schweren Atemwegsproblemen
reichen. Und als ob
das nicht genug wäre, öffnet sie
auch noch die Tür für bakterielle
Infektionen, die den Spaß und die
Spiele noch weiter verkomplizieren.
Die Grippe inszeniert jeden
Winter ein großes Spektakel, das
Alt und Jung betrifft. Sie verbreitet
sich mit dem einfachsten Niesen
oder Husten, und manchmal
bedeutet Teilen eben nicht Fürsorge.
Die Folgen können eine
Woche im Bett sein oder es kann
zu ernsteren Krankenhausaufenthalten
führen, besonders bei denen,
die bereits geschwächt sind.
Nun aber zum Lichtblick in unserer
Geschichte – die Prävention.
Der Grippeimpfstoff ist unsere Rüstung
gegen diesen unsichtbaren
Feind. Er ähnelt einem geheimen
Code in Verkleidung, den das
Virus nicht knacken kann, und
obwohl es keine Garantie gibt,
verringert er unsere Krankheitschancen
doch erheblich. Und
für diejenigen, die sich die Grippe
einfangen, können antivirale
Medikamente die herbeieilende
Kavallerie sein, besonders, wenn
sie früh im Kampf eingenommen
werden. Es ist ein Feind, der
schleicht und die Macht hat, unser
Leben zu stören. Aber mit ein
wenig Wissen, Vorbereitung und
einer Prise Humor können wir ihn
vielleicht in Schach halten. Und
denkt daran, habt die Handdesinfektionsmittel
griffbereit. So wird
hoffentlich eure Grippesaison so
ereignislos wie ein Tag ohne Post.
Bleibt gesund und neugierig bis
zum nächsten Mal!
Stevan Ivanoski
Facharzt
für Physikalische und Rehabilitative Medizin
0176 45 86 07 69 · www.lopka.rehab
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März 2024