Leseprobe »Naturzeit mit Kindern: Irland«
Leseprobe zum Familienreiseführer »Naturzeit mit Kindern: Irland« erschienen im Naturzeit Reiseverlag. ISBN 9783944378435, 22 €. Erhältlich überall im Buchhandel.
Leseprobe zum Familienreiseführer »Naturzeit mit Kindern: Irland« erschienen im Naturzeit Reiseverlag.
ISBN 9783944378435, 22 €. Erhältlich überall im Buchhandel.
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DER NORDWESTEN – SLIGO UND DONEGAL<br />
309<br />
Ziel der bunten, teils schon sehr selbstgebastelt anmutenden<br />
Ausstellungen ist die Ver<strong>mit</strong>tlung des harten Lebens in der irischen<br />
Peripherie von den Zeiten der großen Hungersnot bis heute.<br />
Zentraler Dreh und Angelpunkt ist dabei Pat Dohertys Elternhaus,<br />
in dem seine Mutter noch bis 1984 auf dem nackten Betonboden<br />
stand und am offenen Feuer kochte. Welches am Strand<br />
gesammelte »Gemüse« dabei regelmäßig auf dem Speisezettel<br />
stand und woher die englische Redensart stammt, sein Salz wert<br />
zu sein, kommt auf den Führungen ebenso zur Sprache wie Fakten<br />
und Anekdoten rund um den selbstgebrannten Kartoffelschnaps –<br />
inklusive Kostprobe für die Erwachsenen.<br />
Traditionelle Totenwachen und die Dynamiken der großen Hungersnot<br />
[› Seite 306] sind ebenfalls Themen der geführten Tour. Auf<br />
eigene Faust lassen sich anschließend Berichte aus dem regionalen<br />
Alltag des 20. Jahrhunderts und die Geschichte religiöser<br />
Vereinigungen erforschen. Spannend für Kinder dürfte vor allem<br />
die Ausstellung zum Nordirland-Konflikt sein – nicht des doch<br />
sehr komplexen Themas wegen, sondern weil die sechs Ausstellungsräume<br />
durch Geheimtüren verbunden sind, die man erst<br />
einmal finden muss.<br />
Bei der Einordnung des Gesehenen gilt zu bedenken, dass es sich<br />
nicht um ein staatliches Museum handelt. Die teils sehr persönlichen<br />
und mindestens ebenso politischen Statements in Führung<br />
und Ausstellung entsprechen nicht immer der offiziellen<br />
TOUREN-STECKBRIEF<br />
Anfahrt: Da das Famine Village zwischendurch<br />
immer wieder mal, aber keineswegs<br />
durchgängig ausgeschildert ist,<br />
empfiehlt sich eine Anfahrt <strong>mit</strong> Navi:<br />
GPS N 55°18‘33.8“, W 7°20‘07.7“.<br />
Alternativ kann das Navi <strong>mit</strong> dem Ortsnamen<br />
Ballyliffin gefüttert werden, von<br />
dort aus führen in jedem Fall Schilder<br />
auf den großen Parkplatz des Museums.<br />
Doagh Famine Village: Geöffnet Mitte<br />
März bis Mitte Oktober täglich 10 – 17<br />
Uhr. Eintritt € 12,50, Kinder 4 – 16 Jahre<br />
€ 6,50. doaghfaminevillage.com<br />
Anspruch und Charakter: Der Museumsbesuch<br />
beginnt als Führung, der zweite<br />
Teil der Ausstellung wird auf eigene<br />
Faust erkundet. Achtung: Weder in die<br />
auf echte Schockeffekte ausgelegte<br />
Geisterbahn, noch in den »EscapeRoom«<br />
der Ausstellung rund um den Nordirland<br />
Konflikt sollten Kinder allei ne laufen.<br />
Strandspaziergang: Der kleine Strandspaziergang<br />
im An schluss ist im Prinzip<br />
auch für Kleinste geeignet, die<br />
Kletterei auf den Klippen muss dann allerdings<br />
gut beaufsichtigt werden, zumal<br />
ein Trampelpfad an deren Ende zu<br />
einer halsbrecherischen und absolut<br />
nicht empfehlenswerten Abstiegs stelle<br />
führt.<br />
Achtung: Aufgrund starker Strömungen<br />
gilt der gesamte Strand als zu gefährlich<br />
zum Baden.<br />
Highlights: Im Museum: authentisches<br />
Wohnhaus, das bis 1984 noch bewohnt<br />
war, Geisterbahn, die Geheimtüren in der<br />
NordirlandAusstellung. Am Strand: endloser<br />
feinster Sand, Klippen <strong>mit</strong> Höhlen.<br />
Einkehr: Tea Room am Parkplatz.<br />
In der Nähe: Derry / Londonderry.