Leseprobe »Naturzeit erleben: Normandie«

8 Eine Reise durch die Normandie
alten, dunklen Eichen- und
Buchenwälder erhalten, die im
Mittelalter von nur wenigen
Verbindungswegen durchzogen
waren.
Die Normandie ist auch ein
Schauplatz wechselvoller Geschichte.
Einzelne Megalith-
Re likte vorzeitlicher Kulturen
finden sich im Département
Orne im Süden. Die Römer hinterließen
schon deutlichere
Spuren. Im 7. und 8. Jahrhundert
wurden, ausgehend von
den Bischofssitzen in Rouen
und Avranches, Klös ter gegründet,
darunter das auf dem
Mont-Saint-Michel. Im Mittelalter
bauten die Normannen
mächtige Burganlagen und
stolze Kathedralen. Auch viele
der beschaulichen Ortskerne
aus dem Mittelalter sind erhalten
geblieben. Traurige Berühmtheit
erlangte der Küstenabschnitt
durch den D-Day.
Am 6. Juni 1944 begann hier
die groß angelegte alliierte
Invasion, welche die entscheidende
Front gegen das nationalsozialistische
Deutsch land
eröffnete und den Weg für die
Befreiung Westeuropas ebnete.
Klima und Reisezeit
Das Klima in der Normandie ist
geprägt vom Atlantik und dem
wärmenden Einfluss des Golfstroms.
Die Sommer sind warm
mit durchschnittlichen Tagestemperaturen
von 20 bis 25°C,
aber nicht heiß. Da der Regen
relativ gleichmäßig über das
Jahr verteilt fällt, ist auch im
Sommer immer wieder mit Niederschlag
zu rechnen. Dafür ist
es hier auch ganzjährig grün.
Wenn dann ein Tiefdruck gebiet
durchzieht, ändert sich der
Charakter der Küste komplett:
Wellen türmen sich auf und
Wolken fegen über das Land.
Doch das hält nie lange an. Zumindest
im Sommer zieht der
Regen schnell weiter und bald
strahlt wieder die Sonne vom
Himmel. »En Normandie, il fait
beau plusieurs fois par jour« –
in der Normandie gibt es mehrmals
täglich gutes Wetter, sagen
die Einheimischen.