Leseprobe »Naturzeit erleben: Niederlande«

NOORD-HOLLAND
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biete in Amerika, Afrika und
Asien und machten sie zu ihren
Kolonien. Die heutige Stadt
New York wurde zum Beispiel
als Nieuw Amster dam gegründet.
Um 1650 erreichte das
niederländische Handelsimperium
seine größte Ausdehnung.
Etwa die Hälfte des Welt handels
wurde damals von Niederlän
dern umgeschlagen.
Der große Wohlstand, der sich
aus dem Kolonialhandel für
die Händler in Amsterdam und
den ganzen nördlichen Niederlanden
ergab, führte auch in
anderen Bereichen zu einem
Aufblühen – in dieser Zeit
wurden sehr viele Häuser und
Gebäude gebaut, die noch
heute vom »Gol dene Zeitalter«
zeugen. Außerdem bekam die
Kunst eine bedeutende Rolle,
es entstanden in dieser Zeit
mehr Bilder als in jeder anderen.
Große Meister wie Rembrandt
und Vermeer produzierten
ein Bild nach dem anderen,
und viele Reichgewordene konnten
sich ihre Bilder leisten.
Auch die Wissenschaft profitierte
vom Wohlstand, die
Universität Leiden war über
die Landesgrenzen für ihre Innovationen
bekannt.
Natürlich basierte der Erfolg
der Niederlande auf der Ausbeutung
der Kolonien – daher
spricht man heute auch eher
vom »sogenannten Goldenen
Zeitalter«. In den Kolonien,
zum Beispiel in Asien, gingen
die Mitglieder der Ostindien-
Kompanie sehr brutal vor und
machten sich teilweise des
Völkermords schuldig. Über den
Ableger der Westindien- Kompa
nie für den Atlantikhandel
beteiligten sich die Niederlande
am Sklavenhandel und verschleppten
wohl über 600.000
Menschen über den Atlantik in
Kolonien in Süd- und Mittelamerika.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts
ging das sogenannte
»Goldene Zeitalter« für die Niederlande
zu Ende. Hier kamen
mehrere Faktoren zusammen.
Es gab mehrere Kriege mit
England, die es für die Schiffe
erschwerten, ihre Heimathäfen
zu erreichen. Die Kund schaft
verlangte nach neuen Handelswaren
wie Tee und Porzellan,
was die Konkurrenz wie die
britische Ostindien-Kompanie
zu besseren Konditionen erfüllen
konnte. Zusätzlich kam es
zu innenpolitischen Unruhen.
Langsam mussten die Niederlande
ihre Vormachtstellung im
Seehandel an Großbritannien
abtreten.