Medizin-Journal | Gesunder Rücken
Das Medizin-Journal für Rhein-Main
Das Medizin-Journal für Rhein-Main
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Anzeigen-Sonderveröffentlichung l Mai 2024<br />
Das <strong>Medizin</strong>-<strong>Journal</strong> für Rhein-Main<br />
GESUNDER RÜCKEN<br />
Was Top-Experten raten:<br />
Prof. Dr. med. Osswald<br />
St. Elisabethen Krankenhaus<br />
Frankfurt am Main<br />
Dr. med. Farhoumand<br />
Lilium Klinik<br />
Wiesbaden
<strong>Gesunder</strong> <strong>Rücken</strong><br />
Volkskrankheit <strong>Rücken</strong>leiden<br />
Zu wenig Bewegung, eine einseitige<br />
Haltung am Arbeitsplatz oder Übergewicht:<br />
Akute oder chronische <strong>Rücken</strong>schmerzen<br />
zählen in Deutschland zu den größten<br />
Gesundheitsproblemen und sind mittlerweile<br />
die häufigste Ursache für Krankschreibungen<br />
und Arbeitsunfähigkeit. Ob Verspannungen,<br />
Hexenschuss, Bandscheibenvorfall,<br />
Skoliose oder Wirbelkanalverengungen –<br />
<strong>Rücken</strong>erkrankungen sind schmerzhaft und<br />
schränken die Lebensqualität der Betroffenen<br />
zeitweise oder langfristig enorm ein.<br />
Da die Wirbelsäule als Stützgerüst des Körpers<br />
und Verbindungsstelle für Rumpf, Brustkorb,<br />
Rippen, Schultern, Arme, Becken und Beine eng<br />
mit verschiedensten Körperteilen verbunden<br />
ist, treten im Zusammenhang mit <strong>Rücken</strong>leiden<br />
oftmals weitere Begleitsymptome wie Kopfweh,<br />
Arm- oder Beinschmerzen, Einschränkungen der<br />
Bewegungsfähigkeit oder sogar Atemprobleme auf.<br />
Um eine gesunde Funktion der Wirbelsäule<br />
zu erhalten und sie vor zu großen<br />
Belastungen zu schützen, ist eine kräftige<br />
und harmonisch ausgebildete <strong>Rücken</strong>- und<br />
Bauchmuskulatur nötig, die durch gezielte<br />
Übungen und Sport aufgebaut wird.<br />
Die Experten der Region klären in unserem aktuellen<br />
<strong>Medizin</strong>-<strong>Journal</strong> über <strong>Rücken</strong>schmerzen, ihre<br />
Ursachen und moderne Behandlungsmöglichkeiten<br />
auf. Ebenso geben sie Tipps, wie man dem<br />
Volksleiden <strong>Rücken</strong>schmerzen effektiv und<br />
gezielt vorbeugen kann – und in welchen Fällen<br />
der Gang zum Arzt doch unumgänglich wird.<br />
Wir wünschen eine aufschlussreiche Lektüre.<br />
2024<br />
Januar 2024 „Gesunde Gelenke – Hand & Fuß“<br />
April 2024 „Verdauung, Magen, Darm – Adipositas “<br />
Mai 2024 „<strong>Gesunder</strong> <strong>Rücken</strong>“<br />
Juni 2024 „Augen“<br />
Juli 2024 „Krebs“<br />
September 2024 „Gelenke & Endoprothetik“<br />
Oktober 2024 „Mentale Gesundheit“<br />
November 2024 „Herz & Gefäße“<br />
Dezember 2024 „Haut – Spiegelbild der Seele“<br />
Möchten Sie als <strong>Medizin</strong>erin bzw. <strong>Medizin</strong>er<br />
in einer der nächsten Ausgaben dabei sein?<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Thomas Biehrer<br />
Mediaberater/Handelsvertreter Kliniken/Gesundheitsmarkt<br />
Telefon (069) 75 01 - 41 81<br />
biehrer-handelsvertretung@rmm.de<br />
www.rmm.de<br />
Impressum <strong>Gesunder</strong> <strong>Rücken</strong><br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung der RheinMainMedia GmbH vom 15. Mai 2024<br />
RheinMainMedia GmbH (RMM), Waldstraße 226, 63071 Offenbach (zugleich ladungsfähige Anschrift der im Impressum genannten<br />
Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten) l Veröffentlicht in: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt, Taunus Zeitung, Frankfurter<br />
Rundschau, F.A.Z. Rhein-Main, Hanauer Anzeiger und Offenbach Post l Geschäftsführer: Achim Pflüger (RMM) l Projektleitung: Armin Schott<br />
(RMM), Telefon (0 69) 75 01-4102, armin.schott@rmm.de l Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Bernd Buchterkirch (RMM) l Text:<br />
Content & Design (RMM) – Ramona Billing l Layout: Content & Design (RMM) – Silke Kahrmann (RMM) l Fotos: ©Kzenon - stock.adobe.<br />
com (Titel), Hintergrundfotos: Pixabay (S. 2), @Anglov - stock.adobe.com (S. 3), ©Teeradej- stock.adobe.com (S. 4); sowie Bilder der einzelnen<br />
Kliniken l Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf; Pressehaus Bintz-Verlag GmbH & Co. KG,<br />
Waldstraße 226, 63071 Offenbach l Weitere Detailangaben siehe Impressum der oben aufgeführten Veröffentlichungen.<br />
Das <strong>Medizin</strong>-<strong>Journal</strong> für Rhein-Main l Mai 2024<br />
www.rmm.de
<strong>Gesunder</strong> <strong>Rücken</strong><br />
Anzeige<br />
Unser Experte<br />
Lebensfreude statt Schmerzen<br />
Durch multimodale Therapie endlich<br />
chronische Schmerzen loswerden<br />
Prof. Dr. med. Peter Michael Osswald<br />
Leiter des Zentrums für Schmerztherapie<br />
Herr Prof. Osswald, Schmerzempfindung<br />
ist wichtig, denn sie<br />
macht uns darauf aufmerksam,<br />
dass etwas im Körper nicht stimmt.<br />
Das ist jedenfalls bei sogenannten<br />
akuten Schmerzen so wie zum Beispiel<br />
Zahnschmerzen. Was ist bei<br />
chronischen Schmerzen anders?<br />
Bei akuten Schmerzen liegt immer eine<br />
Ursache vor. Chronische Schmerzen<br />
hingegen bleiben bestehen, selbst wenn<br />
die Ursache bereits abgestellt ist. Der<br />
Schmerz verselbstständigt sich sozusagen<br />
und wird damit zu einer eigenen<br />
Krankheit, die mehr und mehr das Bewusstsein<br />
des Patienten beherrscht und<br />
die Lebensqualität immer weiter beeinflusst.<br />
Das stellt für Patienten und ihre<br />
Angehörigen eine enorme Belastung<br />
dar, aus der sie ohne Hilfe kaum herauskommen.<br />
An wen sollten sich Betroffene<br />
wenden?<br />
Zunächst an ihren Hausarzt. Dieser<br />
wird die Patienten an die entsprechenden<br />
Fachärzte überweisen, um abzuklären,<br />
ob eine körperliche Ursache für<br />
den Schmerz vorliegt. Wenn das nicht<br />
der Fall ist, wird er zu einem Schmerzspezialisten<br />
raten.<br />
Bei chronischen Schmerzpatienten,<br />
bei denen herkömmliche<br />
Schmerzmittel nicht helfen, raten<br />
Sie zu einer sogenannten multimodalen<br />
Schmerztherapie. Was ist<br />
darunter zu verstehen?<br />
Multimodal bedeutet, dass die Therapie<br />
eine Vielzahl von Facetten umfasst, die<br />
gegen den Schmerz wirksam sein können.<br />
Bei einem chronischen Schmerzpatienten<br />
sind es ja nicht nur die Schmerzen<br />
an sich, unter denen er oder sie leidet.<br />
Die gesamte Psyche ist betroffen. Daher<br />
reicht es einfach nicht aus, nur – sagen<br />
wir – lokale Injektionen gegen die<br />
<strong>Rücken</strong>beschwerden zu setzen und<br />
die <strong>Rücken</strong>muskulatur zu trainieren.<br />
Schmerzmittel und Fitness sind wichtige<br />
Helfer beim Kampf gegen Schmerzen,<br />
aber eben nur ein Teil davon. Vielmehr<br />
geht es darum, den Menschen als<br />
Ganzes zu sehen, sich Zeit für ihn zu<br />
nehmen und herauszufinden, welche<br />
Faktoren den Schmerz verstärken. Daraus<br />
ergeben sich dann die verschiedenen<br />
Ansatzpunkte für die Therapie.<br />
Das braucht Zeit – und eine Fülle<br />
unterschiedlicher Experten …<br />
Sehr richtig. Genau deshalb erfolgt bei<br />
uns im Zentrum für Schmerztherapie<br />
am St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt<br />
die multimodale Schmerztherapie<br />
im Rahmen einer stationären Behandlung,<br />
die auch von den Kassen übernommen<br />
wird. Hier verfügen wir über ein<br />
interdisziplinäres Team aus hochspezialisierten<br />
Ärzten, Pflegekräften für spezielle<br />
Schmerztherapie, Physio-, Psycho-<br />
und Ergotherapeuten sowie Kunstund<br />
Musiktherapeuten sowie Ernährungsberatern.<br />
Die Behandlung erfolgt<br />
unter anderem in enger Zusammenarbeit<br />
mit unserem interdisziplinären<br />
Wirbelsäulenzentrum und unserem<br />
Zentrum für den Bewegungsapparat.<br />
Wie kann man sich die Behandlung<br />
praktisch vorstellen?<br />
Wenn die Patienten zu uns kommen,<br />
haben sie in der Regel bereits viele Diagnose-<br />
und Therapieverfahren durchlaufen,<br />
ohne dass ihnen wirklich geholfen<br />
werden konnte. Eine organische<br />
Ursache konnte nicht oder nicht mehr<br />
gefunden werden. Wir nehmen uns Zeit<br />
für den Patienten und erstellen nach<br />
Sichtung der bisherigen Behandlungen<br />
gemeinsam und interdisziplinär ein individuelles,<br />
wissenschaftlich fundiertes<br />
Therapiekonzept. Dieses umfasst unter<br />
anderem Verhaltenstherapie, Physiotherapie,<br />
Ergotherapie, aber auch Kunst,<br />
Musik, Ernährung und vieles mehr.<br />
Alle therapeutischen Maßnahmen<br />
verfolgen ein Ziel: der Schmerz darf<br />
nicht mehr im Mittelpunkt des Lebens<br />
stehen. Während des stationären Aufenthaltes<br />
lernen die Patienten, mit dem<br />
Schmerz umzugehen und ihm wieder<br />
den gebührenden Platz zuzuweisen, sodass<br />
endlich wieder Platz für Lebensfreude<br />
ist. Das Therapiekonzept wird<br />
laufend von den verschiedenen Experten<br />
überprüft und kontinuierlich an die<br />
Fortschritte in der Behandlung angepasst.<br />
Wichtig ist, dass der Mensch<br />
dabei immer ganzheitlich gesehen wird<br />
– oft gibt es ja Lasten verschiedenster<br />
Art, die erst aufgedeckt werden müssen,<br />
damit die Schmerzen vergehen können.<br />
Und das wirkt wirklich bei jedem<br />
Schmerzpatienten?<br />
Ja, sofern keine organische Ursache<br />
vorliegt, die zunächst beseitigt werden<br />
muss. Außerdem muss der Patient selbst<br />
auch aktiv mittun, er oder sie muss<br />
es wirklich wollen. Dann profitiert<br />
wirklich jeder von der multimodalen<br />
Schmerztherapie.<br />
Manche Schmerzen benötigen<br />
aber auch zusätzlich Medikamente .<br />
Ja, aber diese sehen wir erst nachrangig<br />
im Therapiekonzept. Auch dafür haben<br />
wir die richtigen Spezialisten an der<br />
Hand. So können wir in enger Zusammenarbeit<br />
mit unserem Wirbelsäulenzentrum<br />
die Therapie durch verschiedene<br />
Neurostimulationsverfahren ergänzen<br />
und optimieren. So kann beispielsweise<br />
die epidurale <strong>Rücken</strong>marksstimulation<br />
(Spinal Cord Stimulation/SCS)<br />
sehr wirksam bei chronischen Schmerzen<br />
der Wirbelsäule und Extremitäten<br />
sein, die auf andere Behandlungen nicht<br />
ansprechen. Und die periphere Nervenstimulation<br />
(Peripheral Nerve Stimulation/PNS)<br />
eignet sich für Patienten mit<br />
lokalisierten Schmerzen, die auf eine<br />
spezifische Nervenbahn zurückzuführen<br />
sind.<br />
Wenn Schmerzen lange Zeit Teil<br />
des Alltags waren, reichen 14 Tage<br />
Therapie vielleicht nicht aus. Wie<br />
geht es danach weiter?<br />
Ja, das ist ein wenig damit zu vergleichen,<br />
wie wenn jemand aus dem Urlaub<br />
in den Alltag zurückkommt. In den<br />
14 Tagen konnten zumindest wichtige<br />
Impulse gesetzt werden. Sollte das noch<br />
nicht ausreichend sein, können die<br />
Patienten jederzeit zu uns zurückkommen<br />
– ambulant, aber auch stationär.<br />
Kontakt<br />
St. Elisabethen Krankenhaus · Zentrum für Schmerztherapie<br />
Ginnheimer Straße 3 · 60487 Frankfurt<br />
Telefon: (069) 79 39-72 00 · schmerztherapie-frankfurt@artemed.de<br />
www.elisabethen-krankenhaus-frankfurt.de<br />
ST. ELISABETHEN KRANKENHAUS<br />
FRANKFURT<br />
Das <strong>Medizin</strong>-<strong>Journal</strong> für Rhein-Main l Mai 2024<br />
www.rmm.de
<strong>Gesunder</strong> <strong>Rücken</strong><br />
Anzeige<br />
Unser Experte<br />
Endlich schmerzfrei<br />
bei Spinalkanalstenose<br />
Durch gründliche Diagnostik<br />
zur optimalen Therapie<br />
Dr. med. Ramin Farhoumand<br />
Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie,<br />
Sportmedizin, Spezielle Wirbelsäulenchirurgie<br />
Herr Dr. Farhoumand, welche<br />
Beschwerden können auf eine<br />
Spinalkanalstenose hindeuten?<br />
Eine Spinalkanalstenose bedeutet, dass<br />
sich der Wirbelkanal aufgrund degenerativer<br />
Prozesse verengt, in der Regel<br />
durch Verschleiß, chronische Entzündungsprozesse<br />
oder seltener auch einen<br />
vorbestehenden Unfall. An der Engstelle<br />
kommt es zu Druck auf die dort ver-<br />
Iaufenden Nerven, was zu Schmerzen<br />
und Missempfindungen wie Kribbeln<br />
oder Taubheit führen kann. Sehr häufig<br />
ist die Lendenwirbelsäule betroffen mit<br />
chronischen <strong>Rücken</strong>schmerzen, die sich<br />
beim Gehen verstärken. Die Patienten<br />
erfahren Erleichterung beim Stehenbleiben<br />
oder Vornüberbeugen. Ebenfalls<br />
kann eine Stenose an der Halswirbelsäule<br />
auftreten. Die dadurch entstehenden<br />
Beschwerden verteilen sich dann<br />
nicht selten auf den gesamten Körper –<br />
von Taubheit und Kribbeln in den Händen<br />
bis hin zu Einschlafproblemen, Magen-Darm-Problemen<br />
oder Beschwerden<br />
in den unteren Extremitäten.<br />
Das heißt, die Symptome können<br />
sehr unspezifisch sein – die Diagnostik<br />
gehört also in die Hände<br />
eines echten Experten …<br />
Absolut richtig, und zwar eines Experten,<br />
der nicht nur Bilder macht! Das A<br />
und O für die Diagnostik und damit die<br />
optimale Therapie ist eine gründliche<br />
klinische Untersuchung, aus der sich<br />
alles Weitere ergibt. Außerdem brauchen<br />
wir ein konventionelles Röntgen<br />
inklusive Funktionsaufnahmen. Das ist<br />
die unabdingbare Basis, um Verengungen<br />
zu entdecken. Leider fehlt das bei<br />
vielen Patienten, die mit einem ganzen<br />
‚Bündel‘ an MRT-Aufnahmen zu mir<br />
kommen. Ein Kernspin macht erst dann<br />
Sinn, wenn wir wissen, welche spezifische<br />
Frage damit beantwortet werden<br />
soll. Dann jedoch liefert es wertvolle<br />
Informationen, aus denen sich dann in<br />
der Zusammenschau aller Befunde die<br />
Diagnose ergibt.<br />
Für die weiterführende Diagnostik<br />
nutzen Sie ja auch die sogenannte<br />
periradikuläre Schmerz-<br />
Therapie (PRT) – was genau ist das?<br />
Darunter versteht man das Einspritzen<br />
von Schmerzmitteln und ggf. Kortison<br />
rund um die betroffenen Nervenwurzeln<br />
(Infiltration) an den Wirbeln oder<br />
Facettengelenken. Das kann zu therapeutischen<br />
Zwecken verwendet werden,<br />
gibt aber auch wertvolle Aufschlüsse in<br />
der Diagnose. Denn nicht jede Verengung,<br />
die auf dem Bild zu sehen ist,<br />
verursacht auch Beschwerden. Lindert<br />
die Injektion die Schmerzen an der<br />
betroffenen Stelle, sind wir auf dem<br />
richtigen Weg.<br />
Und haben auch eine potentielle<br />
Therapie. Welche anderen konservativen<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es, um die Erkrankung in<br />
den Griff zu bekommen?<br />
Wir werden immer erst prüfen, ob eine<br />
konservative Therapie hilft. Dazu zählen,<br />
neben den erwähnten Spritzen,<br />
Physiotherapie, Wärmetherapie und vor<br />
allem die Stärkung der <strong>Rücken</strong>- und<br />
Bauchmuskulatur durch entsprechendes<br />
Training. Häufig sind bei <strong>Rücken</strong>patienten<br />
Dysbalancen zwischen <strong>Rücken</strong>und<br />
Bauchmuskulatur zu finden. Wenn<br />
es gelingt, diese auszugleichen und<br />
gezielt den <strong>Rücken</strong> zu stärken, ist das oft<br />
sehr wirksam. Leider helfen konservative<br />
Therapien bei Spinalkanalstenosen<br />
meist nicht auf Dauer, denn die Verengungen<br />
schreiten fort, was zu mehr<br />
und mehr Beschwerden führt.<br />
Dann bleibt also nur ein operativer<br />
Eingriff. Wie groß sind die<br />
Chancen, dadurch wieder komplett<br />
schmerzfrei zu werden?<br />
Wenn der Eingriff wohl durchdacht und<br />
wohl dosiert ist, können die Patienten<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder<br />
komplett beschwerdefrei werden. Es<br />
kommt allerdings immer auf die Zahl<br />
und Höhe der betroffenen Segmente und<br />
das Ausmaß der Degeneration an.<br />
Was genau geschieht bei dem<br />
Eingriff?<br />
Bei dem Eingriff wird eine sogenannte<br />
Dekompression angestrebt, das heißt,<br />
der Nerv wird operativ entlastet, indem<br />
der Wirbelkanal erweitert wird. Das geschieht<br />
im Bereich der Lendenwirbelsäule<br />
minimalinvasiv über einen kleinen<br />
Schnitt vom <strong>Rücken</strong> her. Unter mikroskopischer<br />
Kontrolle wird das verdickte<br />
Gewebe entfernt. Liegt zudem ein<br />
Bandscheibenvorfall vor, wird auch dieser<br />
mit korrigiert. Manche Patienten<br />
benötigen neben der Dekompression<br />
zusätzlich eine Stabilisierung der Wirbelsäule.<br />
Das kann durch eine Versteifung<br />
durch die Einbringung eines sogenannten<br />
Cages geschehen oder durch<br />
eine die Funktion erhaltende Prothese.<br />
Gerade im Bereich der Halswirbelsäule<br />
bevorzuge ich dieses Verfahren, um die<br />
zerstörte Bandscheibe zu ersetzen und<br />
so die Beweglichkeit zu erhalten.<br />
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose,<br />
ist sehr komplikationsarm und gut verträglich.<br />
Die Patienten können sofort<br />
danach wieder aufstehen und die Klinik<br />
bereits nach wenigen Tagen verlassen.<br />
Es geht den Patienten in aller Regel<br />
sofort nach der Operation deutlich<br />
besser, bis zum völligen Abklingen der<br />
Beschwerden können jedoch noch einige<br />
Wochen vergehen.<br />
Also raten Sie Patienten dazu,<br />
eher nicht zu lange mit der Entscheidung<br />
für einen Eingriff zu<br />
warten?<br />
Das ist bei entsprechendem Leidensdruck<br />
richtig. Denn je länger und schwerer<br />
der Nerv eingeengt wird, desto länger<br />
braucht er, bis er sich nach der Dekompression<br />
wieder erholt. Wartet man<br />
zu lange, kann es auch sein, dass eine<br />
gewisse Taubheit oder Missempfindungen<br />
zurückbleiben. Insbesondere an<br />
der Halswirbelsäule sollte man nicht<br />
zögern, wenn bereits neurologische<br />
Ausfälle oder Muskelschwäche vorliegen.<br />
Studien haben gezeigt, dass die<br />
Operation der Spinalkanalstenose<br />
bessere Resultate als die konservative<br />
Therapie liefert. Zudem hält der Erfolg<br />
dieses – für den erfahrenen Chirurgen<br />
– Routineeingriffs oft viele Jahre an und<br />
ist auch im hohen Alter die Therapie der<br />
Wahl.<br />
Kontakt<br />
LILIUM Klinik<br />
Borsigstraße 2–4 · 65205 Wiesbaden<br />
Telefon: (06 11) 170 777-0 · info@lilium-klinik.de<br />
www.lilium-klinik.de<br />
Das <strong>Medizin</strong>-<strong>Journal</strong> für Rhein-Main l Mai 2024<br />
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