Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte ...

Institut für Geographie
Analyse und Feststellung vorliegender
Initiativen, Konzepte & Methoden
Auswertungsbericht zu den Arbeitspaketen 1.1, 2.1, 3.1 und 4.1
Bearbeitung:
Simon Georges, Handwerkskammer Münster, Abt. Projekte
Evelien Klasens, Saxion Hogescholen
Bernhard Litmeyer, Institut für Logistik und Facility Management der FH Münster
Dr. Peter Neumann, Institut für Geographie der WWU Münster
Unterstützung durch:
Sonia Carpinelli und Dr. Kai Pagenkopf, NeumannConsult, Münster
Manfred Heilemann und Constanze Unger, Handwerkskammer Bildungszentrum Münster
Henri Hilberink, Saxion Hogescholen
Rowena Tomczak, Landkreis Osnabrück
Seite 1 von 30

Inhaltsverzeichnis
Institut für Geographie
1 Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte & Methoden zur
Aktivierung und Sensibilisierung der Nachfrageseite /
Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten & methoden voor
activering en bewustmaking van de vraagzijde....................................................................4
1.1 Einleitung .........................................................................................................................4
1.2 Zielstellung, Inhalte und Abgrenzung...............................................................................4
1.3 Methodologie ...................................................................................................................5
1.4 Ergebnisse bezogen auf Deutschland .............................................................................5
1.4.1 Ergebnisse aus Sicht der Kommunen .......................................................................5
1.4.2 Ergebnisse aus Sicht der Architekten, Planer und Handwerker ................................6
1.4.3 Ergebnisse aus Sicht Wohnen mit Dienstleistungen .................................................7
1.4.4 Ergebnisse aus Sicht von „Zusammenschlüssen Nachfragergruppen“ .....................8
1.5 Ergebnisse bezogen auf die Niederlande.....................................................................8
1.5.1 Projekte .....................................................................................................................8
1.5.2 Instrumente ...............................................................................................................8
1.5.3 Broschüren................................................................................................................9
1.5.4 Webseiten .................................................................................................................9
1.6 Fazit / Conclusie ..............................................................................................................9
1.7 Empfehlungen / Aanbevelingen .......................................................................................9
2 Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten, instrumenten &
methoden voor plaatselijke matching van vraag en aanbod /
Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte, Methoden für das
örtliche Matching...................................................................................................................11
2.1 Inleiding..........................................................................................................................11
2.2 Doelstelling, inhoud en afbakening ................................................................................11
2.3 Methode.........................................................................................................................11
2.4 Resultaat........................................................................................................................12
2.4.1 Beurzen en tentoonstellingen..................................................................................12
2.4.2 Projecten en initiatieven ..........................................................................................12
2.4.3 Publicaties en websites ...........................................................................................12
2.4.4 Instrumenten ...........................................................................................................13
2.5 Conclusie / Fazit ............................................................................................................14
2.6 Aanbevelingen / Empfehlungen .....................................................................................15
Seite 2 von 30

Institut für Geographie
3 Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte & Methoden zur
Aktivierung und Qualifizierung der Anbieterseite /
Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten & methoden voor
activering en kwalificering van de aanbodzijde..................................................................17
3. 1 Einleitung ......................................................................................................................17
3.2 Zielstellung, Inhalte und Abgrenzung.............................................................................17
3.3 Methodologie .................................................................................................................17
3.4 Ergebnisse.....................................................................................................................18
3.4.1 Angebote für Handwerker, Architekten und Planer .................................................18
3.4.2 Angebote für haushaltsnaher Dienstleister..............................................................20
3.5 Fazit / Conclusie ............................................................................................................22
3.6 Empfehlungen / Aanbevelingen .....................................................................................23
4 Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte & Methoden für den
regionalen Transfer /
Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten & methoden voor
regionale transfer ..................................................................................................................24
4.1 Einleitung .......................................................................................................................24
4.2 Zielstellung, Inhalte und Abgrenzung.............................................................................24
4.3 Methodologie .................................................................................................................24
4.4 Ergebnisse.....................................................................................................................25
4.4.1 Fachmessen............................................................................................................25
4.4.2 Wanderausstellungen..............................................................................................26
4.4.3 Musterwohnungen...................................................................................................26
4.4.4 Initiativen und Informationsquellen ..........................................................................27
4.5 Fazit / Conclusie ............................................................................................................28
4.6 Empfehlungen / Aanbevelingen .....................................................................................29
Seite 3 von 30

Institut für Geographie
1 Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte & Methoden
zur Aktivierung und Sensibilisierung der Nachfrageseite /
Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten & methoden
voor activering en bewustmaking van de vraagzijde
1.1 Einleitung
Dieser Report ist das Ergebnis einer Analyse, mit dem Ziel, den aktuellen Stand hinsichtlich
des Bausteins 1 „Aktivierung und Sensibilisierung der Nachfragerseite“, Arbeitspaket 1.1
aufzunehmen und zu bewerten.
Die Aufnahme und Bewertung erfolgt auf Basis einer Recherche und Sekundäranalyse bei
den Projektpartnern und weiteren Experten zu Grundlagen, Initiativen, Konzepten, Methoden.
Dieses dient als Input für die weiteren AP des BS 1.
1.2 Zielstellung, Inhalte und Abgrenzung
Zielstellung des Berichtes ist die Beschreibung der Ausgangslage bzgl. Aktivierung und
Sensibilisierung der Nachfrageseite zum Themenkomplex „Wohnen im Wandel“.
Damit wird ein allgemeiner Überblick über die bereits realisierten, aktuell laufenden oder
geplanten Aktivitäten aus Deutschland, den Niederlanden und evtl. anderen Ländern aus
Europa mit dem Ziel der Aktivierung und Sensibilisierung der Nachfragerseite gegeben.
Betrachtet werden
• kommunale Konzepte,
• Konzepte der Architekten, Planer, Handwerksvertreter,
• Konzepte zum Thema „neues Wohnen mit Dienstleistungen“,
• Konzepte zum Zusammenschluss von Nachfragergruppen,
jeweils unter der Fragestellung, ob diese Konzepte zur Sensibilisierung und Aktivierung der
Nachfrageseite beitragen. Im Ergebnis soll eine angemessene Grundlage mit Empfehlungen
für die in AP 1.2 - 1.5 zu entwickelnde Tätigkeiten geschaffen werden.
Dieser Bericht basiert auf einer Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte,
Methoden, wie z. B.:
• Publikationen, Internet-Quellen, Presseartikel etc.,
• Projekte,
• Instrumente,
• Methoden.
Seite 4 von 30

Institut für Geographie
1.3 Methodologie
Dieser Bericht ist das Ergebnis einer Desktop-Analyse mit Unterstützung der WiW-wib-
Projektpartner (IFG, NC, SH, HWK MS, LKOS, ISFM). Alle Daten wurden in einer speziell für
dieses Projekt entwickelten „Matrix“ gesammelt, die online abgerufen werden kann unter:
http://wiw-wib.wikispaces.com/Baustein+1 oder auf www.wohnen-im-wandel.de über einen der
Partner bezogen werden kann.
Die gesammelten Informationen wurden untereinander abgestimmt und vor der Auswertung
noch auf ihre Plausibilität geprüft.
1.4 Ergebnisse bezogen auf Deutschland
1.4.1 Ergebnisse aus Sicht der Kommunen
Mit teils umfassenden Konzepten oder auch Teilkonzepten zum Thema Wohnen wird in vielen
Kommunen versucht, Transparenz und Planungssicherheit vor allem für Wohnungswirtschaft
und Verwaltung herzustellen. Die Methoden der kommunalen Wohnungspolitik im
Spannungsfeld von Stadtentwicklung, Stadtumbau und Wohnraumversorgung bei der
Erstellung kommunaler Konzepte zum Thema Wohnen stellen sich gleichwohl sehr
unterschiedlich dar. Die Ziele sind aber häufig ähnlich. Sie reichen von integrierten
Stadtentwicklungskonzepten über Themen der wohnungswirtschaftlichen Versorgung bis hin
zu Bedarfe spezifischer Nachfragegruppen des Wohnungsmarkts (z. B. Bedarfsgemeinschaften,
Senioren, Haushalte mit Kindern).
In dem Forschungsfeld „Kommunale Konzepte: Wohnen“ werden z. B. die unterschiedlichen
Herangehensweisen und Inhalte dieser Konzepte auf bundesdeutscher Ebene untersucht. So
werden im Rahmen des Forschungsvorhabens die Erstellung, Weiterentwicklung und
Umsetzung „Kommunaler Konzepte: Wohnen“ in der Praxis erprobt und sowohl in inhaltlicher
als auch in methodischer Hinsicht weiterentwickelt.
(vgl. http://www.bbsr.bund.de/cln_016/nn_21888/BBSR/DE/FP/ExWoSt/Forschungsfelder/
KommunaleKonzepte/10 Modellvorhaben.html). Schwerpunkte sind unter anderem die
Einbindung der lokalen Wohnungsmarktakteure und die zielgruppenspezifische
Weiterentwicklung der Wohnungsbestände.
Folgende Modellvorhaben nahmen an dem Forschungsfeld teil:
• Bonn – Wohnenswertes Bonn
• Cuxhaven – Cuxhavener WohnLotsen
• Dortmund – Die Dortmunder Quartiersanalyse
• Halle/Saale – Zielgruppenorientierter Wohnungsbedarf im Stadtumbau
• Hamburg – Erprobung eines Housing Improvement Districts
• Hildesheim – Neues Wohnen in Hildesheim
• Leipzig – Fachkonzept Wohnen, Teil Wohnraumversorgung
• München – Erwerb von Belegungsrechten im privaten Eigentum
• Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main – Interkommunale Plattform:
Wohnen
Seite 5 von 30

Institut für Geographie
Befragungen, wie etwa in Bad Essen im Rahmen des Projektes „Zukunft des Wohnens in Bad
Essen“ (vgl. http://www.badessen.de/pics/medien/1_1256044142/Auswertungsbericht.pdf)
sind kaum bekannt, obschon angenommen wird, dass sie auch an anderer Stelle durchgeführt
werden. Durch die Art der Befragung und den Aufbau des Fragebogens werden die Bürger
animiert, über ihre zukünftigen Wohn- und Lebensweisen nachzudenken und Wünsche bzw.
Bedarfe zu äußern.
Häufiger sind Workshop-Angebote zu finden – wie etwa im Landkreis Emsland – in denen die
Bevölkerung aufgerufen ist, über die Zukunft des Wohnens zu diskutieren und Vorschläge
einzubringen (vgl. http://www.emsland.de/fileadmin/PDFs/demografischer_wandel/
Doku_klein.pdf.)
1.4.2 Ergebnisse aus Sicht der Architekten, Planer und Handwerker
Architekten, Planer aber auch Vertreter des Handwerks und die Wissenschaft arbeiten derzeit
gemeinsam, um die Zukunft des Bauens und Wohnens in Form von Modellprojekten
darzustellen. Führt man eine Recherche im Internet durch mit Stichworten wie „Zukunft des
Wohnen“, so erhält man eine Vielzahl von Treffern, denen gemeinsam ist, dass sie
technologische Modellprojekte darstellen.
Zentrale Begriffe sind hierbei „Intelligentes Wohnen“, „Smartes Wohnen“ oder „Vernetztes
Wohnen“. Die bekanntesten Projekte sind „Living Tomorrow“ in Belgien und Amsterdam,
„futurelife“ in der Schweiz, „real Internet Home“ in England, „INHAUS“ oder „smarter Wohnen“
in NRW oder „IWO-Bay“ in Bayern (vgl. http://www.aal-deutschland.de/weitereaktivitaten/living-labs/living-labs-europa).
Die vorgestellten Projekte haben mit anderen Zukunftsprojekten des Bauens und Wohnens
gemeinsam, dass sehr spezifische Themen erprobt werden. Schwerpunkte in den Visionen
des Wohnens liegen vor allem im technologischen Bereich, und zwar in einer Verbesserung
der Sicherheitstechnik, z. B. mittels umfassender Videoüberwachung intern und extern oder
durch neue Personenerkennungssysteme (z. B. Fingerabdruck- oder Netzhausscanner); die
Entwicklung von einfachen und komfortablen Steuerungs- und Bedientechniken (z. B.
Touchscreens, PDAs) sowie die Vernetzung der unterschiedlichen elektrischen und
elektronischen Geräte (braune und weiße Ware, IuK-Technik, Haustechnik, Sensorik).
Wohnkonzepte hingegen werden zwar zumeist auch genannt, können aber kaum als
„Innovationen“ bezeichnet werden, da sie bestenfalls Fortentwicklungen von schon länger
bekannten Lösungen sind. Auch die Anwendung variabler Energietechnik wie PV, Solarthermie
oder Passivhausstandard ist zumeist inzwischen allgemein bekannte Praxis.
Internetangebote - z. B. Wohnforum plus (vgl. http://www.wohnforumplus.de) ist von den
Bauingenieuren Frank Scholtysek und Uta Obermeier aus persönlichen Erfahrungen mit dem
Thema "Wohnen im Alter" gegründet worden. Ziel des Portals ist es, umfassend und
unabhängig über alle Wohnformen im Alter aufzuklären und für Transparenz über die
Leistungen der einzelnen Modelle und Anbieter auf dem Wachstumsmarkt zu sorgen.
Seite 6 von 30

Institut für Geographie
1.4.3 Ergebnisse aus Sicht Wohnen mit Dienstleistungen
Zwar werden die Technisierung des eigenen Heims und vor allem die selbstverständliche
Verbindung mit dem Internet als Kommunikations-, Informations- und Versorgungsinstanz
weiter fortschreiten, ein durchschlagender Erfolg der vollständigen technischen Umsorgung ist
jedoch nicht zu erwarten.
Vielmehr bringen die vielfältigen Ansprüche bestimmter Nutzergruppen und der Zeitmangel
zwischen Beruf, Familie und Freizeit eine stärkere Fokussierung häuslicher und
wohnbegleitender Dienstleistungen ins Haus. Die Palette der unterstützenden
Dienstleistungen reicht von Car Sharing- und Kinderbetreuungsangeboten über Putzdienste
und die Umzugsorganisation bis hin zur Urlaubsvertretung (Blumen gießen Postannahme
etc.). Der bekannteste europäische Anbieter ist LekkerLeven aus den Niederlanden. Dieses
Konzept wird vielfältig versucht zu adaptieren und auf die landesspezifischen Anforderungen
anzupassen (vgl. www.lekkerleven.nl oder http://www.besserleben-dl.de/).
Aus wohnungswirtschaftlicher Sicht bieten Zusatzdienstleistungen vielfältige Möglichkeiten,
verschiedene Zielgruppen mit ihren spezifischen Alltagsbedarfen anzusprechen – schließlich
sind der Veränderbarkeit der Wohnungen Grenzen gesetzt. Dabei treten unternehmen der
Wohnungswirtschft in erster Linie als Vermittler und Organisator von Dienstleistungen Dritter
auf, an die sich die Mieter bei Bedarf wenden werden.
Insgesamt bedeutet dies, dass beim Neubau oder beim Umbau die Voraussetzungen
geschaffen werden müssen, damit Dienstleistungen angeboten werden können, denn viele
Dienstleistungen benötigen eine bauliche Substanz als Grundlage, um überhaupt angeboten
werden zu können.
Das IZT, IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung gGmbH, Berlin hat
verschiedene Forschungsprojekte zum Thema „Dienstleistungen und Wohnungswirtschaft“
durchgeführt (vgl. Scharp/Jonuschat 2004), Scharp/Galonska/Knoll 2004) und
Scharp/Halme/Jonuschat 2004, www.izt.de).
Man kann durchaus behaupten, dass Teile der Wohnungswirtschaft diesen Trend inzwischen
erkannt haben und viele Dienstleistungen „rund um das Wohnen“ anbieten. Sie gelten als
effektives Mittel zur Kundenbindung und -gewinnung, werden als Instrument für ein aktives
"Sozialmanagement" eingesetzt und können langfristig neue Geschäfts- und Ertragsfelder
eröffnen. Beispiele gibt es mittlerweile viele: Arbeitsangebote für einkommensschwache
Mieter, Beratungen zum altengerechten Umbau, Energieberatung, Concierge-Konzepte,
Gemeinschaftsräume, Gästewohnungen, Geräteverleih, Internet-Marktplätze, Lieferdienste,
Mobilitätsdienstleistungen, Mietercafes, Notfalltelefone, Schuldnerberatung, Sport- und
Freizeitangebote, Umzugsservice oder Versicherungsvermittlungen. Eine Vielzahl von
Dienstleistungen ist zwar aus finanzieller Perspektive nicht unmittelbar rentabel, aber
angesichts steigender Leerstände helfen sie, die Kundenbindung zu erhöhen und somit
Mietausfallkosten zu vermeiden.
Seite 7 von 30

Institut für Geographie
1.4.4 Ergebnisse aus Sicht von „Zusammenschlüssen Nachfragergruppen“
Es gibt wenige Initiative, die aus der Nachfragerseite selbst stammen. Ein Beispiel für eine
solche Initiative ist der „Wohnbund, Verband zur Förderung wohnungspolitische Initiativen“
(vgl. www.wohnbund.de). Mitglieder sind aber auch hier vor allem Planer und Wissenschafter.
Der Wohnbund ist ein Netzwerk von wohnungspolitisch engagierten Experten und
Organisationen, die mit ihrer Arbeit zur Entwicklung und Realisierung zeitgerechter
Wohnformen beitragen wollen.
Ziel des Wohnbunds ist das Aufzeigen von Alternativen gegenüber der gängigen
Wohnungspolitik und die fachliche Unterstützung wohnpolitischer Projekte und Initiativen vor
dem Hintergrund der reformerischen Bewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der
Selbsthilfebewegungen seit den 70er Jahren.
Eine weitere Initiative auf Nachfragerseite ist das Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V.
(vgl. www.fgwa.de). Das „Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V., Bundesvereinigung“
(FGW), gegründet 1992, ist ein Zusammenschluss von Vereinen und Einzelpersonen, die
gemeinschaftliche, generationsübergreifende Wohnformen bekannt machen, initiieren und
verwirklichen. Der Verein hat Mitglieder in allen Bundesländern und unterhält neben der
Geschäftsstelle in Hannover ein Netz von regionalen Kontaktstellen.
1.5 Ergebnisse bezogen auf die Niederlande
1.5.1 Projekte
Verschiedene Gemeinden in den Niederlanden haben Projekte aufgelegt, die das Ziel
verfolgen, den Bewohnern Möglichkeiten zur Wohnungsanpassungen aufzuzeigen, um länger
selbstständig wohnen zu bleiben.
Welche Möglichkeiten gibt es für Bewohner, und was können sie selbst tun, um so lange wie
möglich eigenständig zu wohnen? Bei diesen Projekten sollen die Bewohner über die
Möglichkeiten und Bedingungen ihrer Wohnung selbst nachdenken. Auf diese Weise soll eine
Mentalitätsveränderung herbeigeführt werden. Zudem sollen diese Projekte betroffenen
Organisationen Einblicke in die Wohn- und Pflegebedürfnisse älterer Menschen verschaffen.
Letztendlich ist es das Ziel dieser Projekte, die Eignung des Wohnbestandes für ältere
Menschen und ihre Pflegebedürfnisse zu verbessern.
1.5.2 Instrumente
In den Niederlanden gibt es einige Tests, die den Bewohnern ihre eigene Wohnsituation
bewusst machen und ihnen helfen, die Eignung ihrer Wohnung für das Wohnen im Alter zu
überprüfen. Ein Beispiel ist der “Senioren Thuistest” der “Stichting Kenniscentrum Opplussen”,
der Fragen nach Umgebung, Sicherheit im Haus, Nutzbarkeit, Zugänglichkeit und
Anpassungsmöglichkeiten stellt. Weitere Webseiten mit Informationen und Tests sind z. B.:
www.wonenopleeftijd.nl und www.huistest.nl. Letzterer bietet zugleich Lösungsmöglichkeiten
und benennt deren ungefähre Kosten. Ein weiterer Test (www.domoticatoets.nl) legt den
Schwerpunkt auf Heimautomatisierung und erläutert, wie Heimautomatisierung zu einem
längeren selbstständigen Verbleib in der Wohnung beitragen kann.
Ziel dieser Tests ist es, den Bewohnern die möglichen Barrieren in der Wohnung und im
Außenbereich aufzuzeigen und Hinweise zu deren Beseitigung zu geben.
Seite 8 von 30

Institut für Geographie
1.5.3 Broschüren
Die “Stichting Consument en Veiligiheid” (Stiftung Verbraucher und Sicherheit) hat eine
Broschüre für ältere Menschen herausgebracht, die auf Sicherheitsprobleme im eigenen Haus
aufmerksam macht und zugleich Hinweise zu deren Lösung gibt. Die Broschüre führt zudem
Adressen von Institutionen auf, die entsprechende Hilfen anbieten.
1.5.4 Webseiten
Es gibt eine Reihe von Webseiten zum Thema Wohnungsanpassung (z. B.
www.aangepastbouwen.nl oder www.wonenopleeftijd.nl). Auf der Seite “Woningaanpassingen
van A-Z” (Wohnungsanpassungen von A bis Z) findet sich auch eine Handreichung für
Wohnungsanpassungen.
1.6 Fazit / Conclusie
Als Fazit wird deutlich, dass dem Themenkomplex „Wohnen“ vom Standpunkt der Nachfrager
aus bereits große Aufmerksamkeit entgegengebracht wird – vor allem seitens der öffentlichen
Verwaltungen, den Verbänden der Wohnungswirtschaft, aber auch der Wissenschaft.
Das Angebot von Informationsmaterialien beschränkt sich zum überwiegenden Teil auf
Broschüren, Richtlinien, Internetinformationen. Veranstaltungen, Projekte, Seminaren und
Konferenzen werden gleichwohl von der öffentlichen Hand initiiert und sollen die Bevölkerung
sensibel machen für die Herausforderungen der Zukunft bezogen auf die Auswirkungen des
demografischen Wandels.
Das Angebot ist, obschon überschaubar, insgesamt vielschichtig. Einzelne sind wenig
aufeinander abgestimmt. Ein Qualifizierungsangebot, das den Themenkomplex „Wohnen im
Wandel“ ganzheitlich anspricht, ist bislang weder in den Niederlanden noch in Deutschland
entwickelt oder umgesetzt worden.
Conclusie (niederländische Übersetzung)
[in Bearbeitung]
1.7 Empfehlungen / Aanbevelingen
Die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Projektpartner stellt die grundlegende Basis des
Projektes dar und wird auch weiterhin die tragende Rolle im Forschungsprojekt spielen. Es
wird empfohlen, die Zusammenarbeit kontinuierlich fortzusetzen und zu fördern.
Da in den forschenden Gebieten Deutschland und Niederlande bislang kein
Qualifizierungsangebot für den komplexen Bereich „Wohnen im Wandel“ vorhanden ist, wird
für das WiW-wib-Projekt vorgeschlagen, Konzepte zu entwickeln, die die im Projekt anvisierte
Nachfragerseite anspricht und das Thema „Wohnen im Wandel“ entsprechend seiner
Komplexität auch angemessen umfassend behandelt. Dies kann vor allem durch informelle
Qualifikation erfolgen.
Seite 9 von 30

Institut für Geographie
Die Qualifizierungsangebote können dabei modular aufgebaut und auf verschiedene
Zielgruppen ausgerichtet werden. Inhaltlich sollten sowohl spezifisches Expertenwissen für
bereits qualifizierte Nachfrager in verschiedenen Einzelthemen aufbereitet, wie auch
grundsätzliche Einführungsangebote für eine breite Masse an Interessierten konzipiert
werden. Darüber hinaus sollten unterschiedliche Projekte angedacht werden, um Qualifikation
praxisnah zu transferieren.
Aanbevelingen (niederländische Übersetzung)
[in Bearbeitung]
Stand des Kapitels: 19.02.2010
Seite 10 von 30

Institut für Geographie
2 Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten, instrumenten
& methoden voor plaatselijke matching van vraag en aanbod /
Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte, Methoden für
das örtliche Matching
2.1 Inleiding
Dit rapport is het resultaat van een analyse die als doel heeft de actuele stand met betrekking
tot bouwsteen 2 „Gereedschap en instrumenten voor plaatselijke matching”, werkpakket 2.1 in
kaart te brengen en te evalueren.
2.2 Doelstelling, inhoud en afbakening
De doelstelling van dit rapport is om een algemeen overzicht te verschaffen van de reeds
gerealiseerde en actueel lopende of geplande activiteiten in Duitsland, Nederland en
eventueel andere landen binnen Europa met het doel instrumenten te ontwikkelen voor
plaatselijke matching van vraag en aanbod. Het rapport met aanbevelingen zal als adequate
basis moeten dienen voor de in werkpakket 2.2 tot en met 2.5 te ontwikkelen concepten.
Dit rapport is gebaseerd op een analyse en vastlegging van bestaande initiatieven, concepten
en methoden, zoals:
• Beurzen
• Lokaal beleid
• Publicaties
• Projecten
• Methoden
• Instrumenten
2.3 Methode
Dit rapport is het resultaat van een deskresearch dat tot stand is gekomen met de
ondersteuning van de WiW-WiB projectpartners (IFG, NC, SH, HWK MS, LKOS, ISFM). Alle
gegevens worden in een speciaal voor dit project ontwikkelde “matrix” verzameld, die online te
downloaden is op: http://wiw-wib.wikispaces.com/Baustein+2 of op www.wonen-inbeweging.nl
onder één van de partners te vinden is.
De verzamelde informatie wordt onderling afgestemd en voor de uitwerking nog op hun
waarde beoordeeld.
Seite 11 von 30

2.4 Resultaat
2.4.1 Beurzen en tentoonstellingen
Institut für Geographie
In Duitsland wordt de beurs b_free-Fachevent (www.fachmesse-b-free.de) gehouden en heeft
als thema “barrièrevrij”. Deze beurs is gericht op senioren en gehandicapten. Verder zijn er uit
het deskresearch geen beurzen in Duitsland naar voren gekomen die speciaal gericht zijn op
de thema’s rond Wonen in Beweging. In Nederland zijn er meerdere beurzen speciaal gericht
op senioren zoals de 55+ Expo (www.55plusexpo.nl) en bijvoorbeeld de Seniorenbeurs in
Haarlemmermeer (www.haarlemmermeer.nl/dsresource?objectid=1185&type=org). Deze zijn
bedoeld om ouderen te informeren op het gebied van wonen, leven, vrije tijd, producten en
dienstverlening voor ouderen. Op deze beurzen kunnen vraag en aanbod elkaar ontmoeten
en worden ouderen geïnformeerd over wat er zoal op de markt te verkrijgen is. Tevens is er in
Nederland de Supportbeurs (www.supportexpo.nl) die speciaal gericht is op mensen met
lichamelijke beperkingen en waar de nieuwste producten en trends op dit gebied worden
gepresenteerd.
Een goed voorbeeld van het informeren van bewoners over het regionale woningaanbod is de
Woon en Leef beurs (www.woonenleefbeurs.nl) in de regio West-Brabant en Tholen. Hier
worden inwoners geïnformeerd over en bewust gemaakt van het regionale woningaanbod,
woningcomfort en woongenot.
In Duitsland zijn er veel tentoonstellingen met thema’s als Wohnen im Alter, Universal Design,
woningaanpassingen en drempelloos bouwen gericht op ouderen en gehandicapten. In
Nederland zijn deze niet gevonden.
2.4.2 Projecten en initiatieven
Twee organisaties die een bemiddelingsservice hebben zijn LekkerLeven en Univé. Beide
hebben zij een website (www.lekkerleven.nl en www.mijngemak.nl) waar klanten de juiste
dienstverleners kunnen vinden. Vraag en aanbod worden op deze manier bij elkaar gebracht.
Met behulp van deze websites vindt er een betere afstemming plaats. Hier kunnen klanten op
één punt aanbieders vinden op de verschillende terreinen van de thema’s wonen, welzijn en
zorg. Deze websites kunnen als voorbeeld dienen bij het opzetten van het Lokaal
Informatieplatform zoals genoemd in Bouwsteen 2.2 en het klanteninformatiesysteem zoals
genoemd in Bouwsteen 4.2.
2.4.3 Publicaties en websites
Zowel in Duitsland als in Nederland zijn er een aantal websites (zoals www.nullbarriere.de en
www.aangepastbouwen.nl) die ouderen en aanbieders informeren en advies geven over
woningaanpassingen. Hier kunnen klanten informatie halen over mogelijkheden die er zijn om
woningen aan te passen zodat ze langer zelfstandig kunnen blijven wonen.
Seite 12 von 30

Institut für Geographie
De brancheorganisatie van corporaties Aedes heeft de publicatie Compact 38 Geschikt wonen
voor senioren uitgebracht. Hierin wordt beschreven hoe een gezamenlijke aanpak van
gemeenten en corporaties, in samenspraak met zorg- en welzijnsorganisaties,
consumentenorganisaties en marktpartijen, kansen creëert om te komen tot voldoende
geschikte huisvesting voor mensen met een functiebeperking. Er wordt beschreven hoe een
gezamenlijke aanpak tevens kansen creëert om te komen tot een geschikte woonomgeving op
lokaal en regionaal niveau. In de publicatie wordt aandacht geschonken aan de lokale vraag
naar en het lokale aanbod van huisvesting voor senioren en de opgave die daaruit vervolgens
ontstaat. Verder gaat Compact onder meer in op de benodigde samenwerking tussen
corporaties en lokale/regionale partners.
2.4.4 Instrumenten
De laatste jaren zijn er binnen veel gemeenten in Nederland woonservicezones gerealiseerd
of zijn partijen daarmee bezig. Een woonservicezone is een wijk in een stad of dorp waar
kwetsbare mensen als ouderen en gehandicapten zo zelfstandig mogelijk wonen. Binnen zo'n
wijk is sprake van wonen, welzijn en zorg op maat, variërend van aanpassingen aan de
woning tot 24-uurszorg. Binnen een woonservicezone is er naast een ontmoetingsplek,
voorzieningen en zorgdiensten ook vaak een informatiepunt aanwezig. Hier kunnen alle
inwoners van de wijk terecht met al hun vragen op het gebied van wonen, welzijn en zorg en
kan vraag en aanbod aan elkaar gekoppeld worden. Tevens wordt er bij deze
informatiepunten vaak samengewerkt door verschillende instanties uit verschillende
disciplines zoals gemeente, zorginstelling en welzijnswerk, zodat er een geïntegreerd aanbod
ontstaat.
Ook Nederlandse gemeenten hebben een zorgloket dat toegang biedt tot de Wmo en waar
ouderen terecht kunnen met vragen en informatie kunnen halen. De zorgloketten bij
gemeenten en de informatiepunten in de woonservicezones zijn goede voorbeelden van een
centraal punt waar bewoners met hun vragen terecht kunnen en waarbij ze verder worden
geholpen. De consulenten van deze loketten helpen de bewoners met het vinden van de juiste
oplossingen en kunnen de bewoners eventueel doorverwijzen naar de juiste aanbieders.
Binnen de gemeente Brielle en Osdorp zijn mobiele informatiepunten opgezet in de vorm van
een bus (www.colum-bus.nl en www.sezo.nl/?MobielZorgloket.html=&mId=91&pId=479) die
naar de mensen in de wijk of het dorp toekomt. Op deze manier is het informatiepunt ook
bereikbaar voor ouderen en mensen die slecht ter been zijn.
De gemeente Aa en Hunze (Drenthe) heeft voor een andere oplossing gekozen voor ouderen
die slecht ter been zijn: het virtueel loket (www.virtueelloket.nl). Om verschillende redenen zijn
steeds meer diensten minder breed beschikbaar, voornamelijk in kleinere kernen. Door de
aanwezigheid van een virtueel loket hoeven ouderen niet meer naar een andere plaats om in
contact te komen met verschillende aanbieders. Bij dit virtuele loket kunnen mensen via een
beeldscherm in contact komen met verschillende dienstenaanbieders. Dit virtueel loket is dan
gevestigd op een centrale plaats in het dorp, bijvoorbeeld in het dorpshuis. Het virtueel loket is
een televisiescherm waarop de burger de dienstenaanbieder kan ontmoeten alsof ze bij elkaar
aan tafel zitten.
Tot slot zijn er nog een aantal modelwoningen die bedoeld zijn om senioren te informeren over
de mogelijkheden van domotica en woningaanpassingen. In het “Huis van de Toekomst” zijn
technologische snufjes te zien, die het voor senioren mogelijk maken om langer zelfstandig en
veilig thuis te kunnen blijven wonen.
Seite 13 von 30

Institut für Geographie
Het Realive concept (www.realive.nl) voorziet in een compleet aanbod van producten en
diensten op het gebied van zorg, veiligheid en comfort in de woonomgeving. Realive is een
flexibel platform waarop een breed scala van diensten op het gebied van comfort, veiligheid
en zorg kan worden aangeboden. Het Realive Experience Center geeft een beeld van de
diverse mogelijkheden en kansen die het Realiveconcept biedt.
“Het Huis” op Texel (www.dubowoningtexel.nl) is een voorbeeldwoning voor duurzaam,
flexibel, gezond en levensloopbestendig bouwen. Deze woning laat zowel bewoners,
bouwbedrijven als woningcorporaties zien wat de markt zoal te bieden heeft. De meeste
modelwoningen in Nederland zijn overigens gericht op domoticatoepassingen.
2.5 Conclusie / Fazit
Er kan geconcludeerd worden dat zowel in Nederland als in Duitsland het nodige gedaan
wordt om vraag en aanbod bij elkaar te brengen en op elkaar af te stemmen. In Duitsland lijkt
het dat men vooral bezig is met het bewust maken van zowel gebruikers als aanbieders met
betrekking tot de gevolgen van de demografische veranderingen en de invloed hiervan op het
wonen. Hier zijn dan ook vooral veel tentoonstellingen met thema’s als Wohnen im Alter,
Design for all, woningaanpassingen en drempelvrij bouwen. In Nederland zijn ook een aantal
beurzen voor senioren maar hier wordt minder de nadruk gelegd op het zelfstandig blijven
wonen maar meer op de senior in het algemeen.
In Nederland zijn er verschillende activiteiten ontplooid om vraag en aanbod bij elkaar te
brengen zoals de bemiddelingsservices op internet en de informatiepunten voor wonen,
welzijn en zorg in de wijk. Deze websites kunnen als voorbeeld dienen bij het opzetten van het
Lokaal Informatieplatform zoals genoemd in Bouwsteen 2.2 en het klanteninformatiesysteem
zoals genoemd in Bouwsteen 4.2. Ook zijn er goede voorbeelden als ouderen minder goed te
been zijn, zoals het virtuele informatieloket en het mobiele informatiepunt.
Om vraag en aanbod op elkaar af te stemmen zijn gemeenten in samenwerking met
woningcorporaties, zorg- en welzijnsorganisaties in heel Nederland bezig om
woonservicezones te ontwikkelen. Hierbij gaat het om een integrale aanpak op wijkniveau. In
Duitsland wordt er vooral ingespeeld op woningniveau, om individueel woningen aan te
passen en wordt er minder door verschillende organisaties samengewerkt.
Fazit (Deutsche Übersetzung)
Abschließend kann festgestellt werden, dass sowohl in Deutschland als auch in den
Niederlanden bereits viel getan wurde, um Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen.
In Deutschland legt man den Schwerpunkt dabei vor allem auf die Sensibilisierung und
Bewusstmachung der Auswirkungen des demographischen Wandels auf das Wohnen sowohl
für die Anbieter- als auch für die Nachfragerseite. Entsprechend gibt es hier zahlreiche
Ausstellungen zu den Themen „Wohnen im Alter“, „Design für Alle“, „Wohnungsanpassung“
und „barrierefreies Bauen“. Auch in den Niederlanden gibt es eine ganze Anzahl
entsprechender Messen, allerdings legt man hier weniger Nachdruck auf selbständiges
Wohnen als vielmehr auf die Gruppe der Senioren im Allgemeinen.
Seite 14 von 30

Institut für Geographie
In den Niederlanden gibt es verschiedene Aktivitäten, um Angebot und Nachfrage
zusammenzubringen. Dazu zählen Vermittlungsangebote im Internet und Informationsstellen
für Wohnen, Gesundheit und Pflege im Wohnquartier. Solche Webseiten können als Beispiel
sowohl für die in Baustein 2.2 genannten lokalen Informationsplattformen als auch für die
Kundeninformationssysteme aus Baustein 4.2 dienen. Darüber hinaus gibt es auch gute
Beispiele für ältere Mitmenschen, die weniger gut zu Fuß sind, wie z. B. der virtuelle
Informationsschalter (d. i. eine Infosäule, die in abgelegenen Dörfern mit schlechter
Erreichbarkeit zum Einsatz kommt. An einem zentralen Ort können über einen Bildschirm
verschiedene Dienstleister persönlich angesprochen werden) oder der mobile
Informationspunkt (hier kommt ein Bus zum Einsatz, ähnlich einer mobilen Bücherei).
Bei der Abstimmung von Angebot und Nachfrage arbeiten in den Niederlanden Gemeinden
eng mit Wohnungsbaugesellschaften sowie Pflege- und Gesundheitsorganisationen
zusammen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von Wohnservicezonen, d. h. auf
einen integralen Ansatz auf Quartiersniveau. Die bisherigen Aktivitäten in Deutschland zielen
hingegen eher auf die Wohnung selbst ab, um ein möglichst eigenständiges Wohnen zu
ermöglichen. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Organisationen ist hier weniger stark
entwickelt.
2.6 Aanbevelingen / Empfehlungen
De integrale aanpak is de essentie van deze bouwsteen. Uit de deskresearch komt vooral
naar voren dat goede samenwerking tussen de betrokken instanties en bedrijven essentieel is
voor de benodigde integrale aanpak. Vervolgens is het van belang dat door middel van een
integrale aanpak vragers en aanbieders elkaar weten te vinden en dat hier instrumenten voor
ontwikkeld worden.
Om een integrale aanpak te bevorderen wordt in het project een business case/model
ontwikkeld voor samenwerkingsverbanden tussen verschillende partijen (zowel in Nederland
als in Duitsland). Om te komen tot deze business case zijn de volgende randvoorwaarden
essentieel:
• Goede analyse best practices integrale aanpak
• Actoren analyse
• Opzetten van deskundigen netwerk
• Concept/format voor een bijbehorend communicatieplan
Instrumenten die uiteindelijk ontwikkeld kunnen worden om vraag en aanbod bij elkaar te
brengen:
• Nieuw gemeentelijk beleid en strategieën (op het gebied van lokale matching) bijvoorbeeld:
o Bewoners actief benaderen
o Integrale, centrale informatiepunten opzetten
• Concept voor modelwoningen voor verschillende typen woningen
• Business Case voor website (lokaal informatieplatform)
• Pilotevenement voor de presentatie en het vermarkten van innovatieve oplossingen
Seite 15 von 30

Institut für Geographie
Empfehlungen (Deutsche Übersetzung)
Die wesentliche Empfehlung ist eine integrale Herangehensweise. Um das zu erreichen, ist
insbesondere eine gute Zusammenarbeit zwischen den anbietenden Institutionen und den
Betrieben von großer Bedeutung. Daher ist es wichtig, Instrumente zu entwickeln, die
Nachfrager und Anbieter zueinander bringen.
Um diesen integralen Ansatz voranzutreiben sollte im Projekt ein Business Case bzw. Modell
entwickelt werden, das die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Partnern sowohl in den
Niederlanden als auch in Deutschland stärkt. An die Entwicklung dieser Business Cases
sollten folgende Bedingungen geknüpft werden:
• Gründliche Analyse von Best-Practice-Beispielen zur integralen Zusammenarbeit
• Analyse der Akteure
• Etablierung eines Expertennetzwerks
• Entwicklung eines Konzeptes für eine entsprechende Kommunikationsstrategie
Schließlich sollten Instrumente entwickelt werden, die geeignet sind, Angebot und Nachfrage
zueinander zu bringen:
• Neue kommunale Politik und Strategien zum lokalen Matching; z. B.:
o aktiv Bewohner ansprechen/einbeziehen
o integrale, zentrale Informationsstellen schaffen
• Konzepterstellung für Musterwohnungen für unterschiedliche Wohnungstypen
• Business Case für eine Webseite (lokale Informationsplattform)
• Pilotveranstaltung zur Präsentation und Vermarktung innovativer Lösungen
Stand des Kapitels: 19.02.2010
Seite 16 von 30

Institut für Geographie
3 Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte & Methoden
zur Aktivierung und Qualifizierung der Anbieterseite /
Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten & methoden
voor activering en kwalificering van de aanbodzijde
3. 1 Einleitung
Dieser Report ist das Ergebnis einer Analyse, mit dem Ziel, den aktuellen Stand hinsichtlich
des Bausteins 3 „Aktivierung und Qualifizierung der Anbieterseite“, Arbeitspaket 3.1
aufzunehmen und zu bewerten.
3.2 Zielstellung, Inhalte und Abgrenzung
Zielstellung dieses Berichtes ist ein allgemeiner Überblick über die bereits realisierten, aktuell
laufenden oder geplanten Aktivitäten aus Deutschland, den Niederlanden und evtl. anderen
Ländern aus Europa mit dem Ziel der Aktivierung und Qualifizierung der Anbieterseite
(Handwerker, Planer, Architekten, Dienstleister). Im Ergebnis soll eine angemessene
Grundlage mit Empfehlungen für die in AP 3.2 zu entwickelnde Konzeption von
Qualifizierungsangeboten (einschl. Curriculum und Lehrmaterial) geschaffen werden.
Dieser Bericht basiert auf einer Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte,
Methoden, wie z. B.:
• Konzeptionen und Anpassungen von Qualifizierungsangeboten
• Curricula; Lehrmaterialien; Methoden
• Train-the-Trainer-Module und Transferkonzepte
• Publikationen, Internet-Quellen, Presseartikel etc.
• Projekte
• Instrumente
• Methoden.
Dieser Bericht umfasst nicht eine „Analyse der potenziellen Bedarfe auf Basis der
Anforderungen an ein barrierefreies Leben“. Diese Analyse ist Teil von AP 3.4.1 bzw. AP
3.5.1.
3.3 Methodologie
Dieser Bericht ist das Ergebnis einer Desktop-Analyse mit Unterstützung der
WiW-wib-Projektpartner (IFG, NC, SH, HWK MS, LKOS, ISFM). Alle Daten wurden in einer
speziell für dieses Projekt entwickelten „Matrix“ gesammelt, die online abgerufen werden kann
Seite 17 von 30

Institut für Geographie
unter: http://wiw-wib.wikispaces.com/Baustein+3 oder auf www.wohnen-im-wandel.de über
einen der Partner bezogen werden kann.
Die gesammelten Informationen wurden untereinander abgestimmt und vor der Auswertung
noch auf ihre Plausibilität geprüft.
3.4 Ergebnisse
3.4.1 Angebote für Handwerker, Architekten und Planer
Die Analyse zeigt im Ergebnis ein insgesamt gutes Angebot in Deutschland hinsichtlich der
Qualifizierungsangebote für Architekten, Planer und Handwerker im Themenbereich des
„Wohnen im Wandels“.
Im Bereich der Qualifizierung und Ausbildung werden in ganz Deutschland seit den
1990er Jahren Angebote entwickelt und vorgehalten.
Dabei sind die meisten Seminare und Zusatzqualifikationen vor allem für Handwerker
organisiert und durchgeführt worden.
Beispielhaft seien an dieser Stelle folgende Bildungsinstitutionen oder
Qualifizierungsseminare genannt:
- HWK Hamburg, Mannheim, Potsdam und Düsseldorf (Handwerkszentrum „Wohnen im
Alter“)
- Architektenkammern NRW, Berlin, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Bayern
- Hessische Fachstelle für Wohnberatung, Fachverband des Tischlerhandwerks NRW,
Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik, Kuratorium Deutsche Altershilfe
- IHK Potsdam (Veranstaltungsreihen und Fortbildungsseminare für KMU)
- DEHOGA/NatKo/NeumannConsult (bundesweite Seminarreihe „Gastfreundschaft für
Alle“ für Tourismuspraktiker)
In den Niederlanden gibt es bezogen auf den Bereich Qualifizierung und Ausbildung nur
wenige Angebote. In einigen ingenieurswissenschaftlichen Studiengängen an Hochschulen
wird in Teilen des Lehrprogramms auf Themen wie Gesundheitstechnologie und „Design für
Alle“ eingegangen (Hochschule von Nijmegen und Arnheim und Avans Hochschule).
Grundsätzlich gibt es aber keine spezifischen Ausbildungsangebote zu dem Themenkomplex
„Wohnen im Wandel“. Im Bereich der Weiterbildung gibt es vereinzelt Kurse für ältere Berater
und Hausmakler in Bezug auf Wohnungsanpassungen.
Unter den erfassten Methoden zur Qualifizierung (Train the Trainer, Curriculum, Lehrmaterial,
Multimedia) wie auch Labelling and Kommunikationsinstrumente, gibt es europaweit viele für
das Projekt „Wohnen im Wandel“ relevante Beispiele.
Seite 18 von 30

Institut für Geographie
Eines davon geht zurück in die 1990er Jahre in Deutschland („Beispiele zum Rahmen des
Lehrstoffplanes Studiengang: Rehabilitations-Ingenieur“ - 1989 und Studieninhalte für Design
und Architektur über "Barrierefreies Design für Alle" - 1997, beide von Institut TLP eV,
Prof. D.P. Philippen).
Im Bereich Labelling ist zu beobachten, dass es einen Trend zu immer mehr Gütezeichen im
weiten Feld der Barrierefreiheit, des Design für Alle und des Universal Design gibt. Diese
beziehen sich vor allem auf Produkte, wie zum Beispiel die Gütezeichen der DIN CERTCO
(„DIN geprüft barrierefrei“) (vgl. http://www.dincertco.de/de/produkte_und_leistungen/produkte/
barrierefreie_planungen_bauten_und_produkte/index.html), der Projektgemeinschaft IDZ
Berlin, Rat für Formgebung und TÜV NORD CERT („ausgezeichnet! Universal Design“) (vgl.
http://www.idz.de/de/sites/1369.html), und des in Italien ansässigen Vereins „Design for All
Italia“ („I marchi DfA“) (vgl. http://www.dfaitalia.it/pag/1vita_s1.php?id=7).
In den Niederlanden wird ein Gütezeichen („ZorgMerk“) für Organisationen im Bereich
Wohnen, Wohlbefinden und Sorgedienstleistungen angeboten. Dieses Label möchte ein
selbständiges Wohnen älterer Menschen unterstützen (vgl.
http://www.perspektkeurmerk.nl/index.php?id=233).
Neben zahlreichen Labelling- und Qualifizierungsansätzen gibt es themenspezifische
Initiativen auf Bundes-, Länder- oder regionaler Ebene. Beispielhaft sei an dieser Stelle die
Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ der deutschen Bundesregierung erwähnt, die verschiedene
Anwendungsfelder ausgearbeitet hat, verbunden mit der Zielstellung der Sensibilisierung und
Verbreitung von gute Beispielen (vgl. http://www.wirtschaftsfaktor-alter.de/).
Sehr interessant ist auch die „LINGA - Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter
Alltag“. Ihr Ziel ist es, in Niedersachsen ein Bewusstsein für die neuen wirtschaftlichen und
sozialen Möglichkeiten einer Gesellschaft unter dem Vorzeichen des demographischen
Wandels zu schaffen. Diese Initiative möchte (vgl. www.linga-online.de/):
- Wirtschaft, Politik und Verwaltung sensibilisiert und aktivieren,
- ältere Menschen mit ihren unterschiedlichen Anforderungen, Bedürfnissen und
Wünschen ernst zu nehmen,
- die Unterstützung der Entwicklung innovativer generationengerechter Produkte und
Dienstleistungen fördern,
- die wirtschaftlichen Potentiale Niedersachsens durch Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Innerhalb der LINGA-Initiative werden verschiedene Lernmodule, Fachtagungen und
Kongresse realisiert bzw. angeboten.
In den Niederlanden gibt es eine interessante Initiative der ABN AMRO Bank "Desk
kommerzielle Sorge Initiativen", die sich auf die Aktivierung der Anbietersseite konzentriert.
Sie unterstützen z. B. Unternehmer (kommerzielle Sorge-Unternehmer) beim Aufbau ihres
Betriebs.
Seite 19 von 30

Institut für Geographie
Weitere beispielhafte Projekte sind „NAIS - Neues Altern in der Stadt“, „Zukunft des Wohnens
in Bad Essen", „Zukunft des Wohnens in Melle" und „Leben im Alter neu denken" in Kreis
Borken sowie „Berflo Es“ in Hengelo und „Skewiel Trynwalden“ in Friesland (vgl.
http://www.skewiel-trynwalden.nl/). Sie alle haben als Ziel die Sensibilisierung und Aktivierung
von Haus- und Grundeigentümern, Planern und Handwerkern sowie die Unterstützung von
Gemeinden/Regionen bei der Entwicklung kommunaler Strategien, um den
Herausforderungen des demographischen Wandels gerecht zu werden. Teilweise gehen die
Projektziele auch über die Sensibilisierung und Aktivierung hinaus und bieten bspw.
Beratungsleistungen bezüglich einer konkreten (Um-)Gestaltung von Wohnungen, wie im
Projekt „Zorg in woningen" (vgl. www.zorginwoningen.nl ).
Die im Zusammenhang mit diesem Bericht ebenfalls erfassten und sehr zahlreichen
Publikationen in Deutschland oder den Niederlanden richten sich in der Regel an die
allgemeine Bevölkerung (Nachfrager) als auch an Fachleute (Anbieter), die damit ein
Selbststudium vornehmen können.
3.4.2 Angebote für haushaltsnaher Dienstleister
Bezüglich der Initiativen, Konzepte u. Methoden zur Aktivierung und Qualifizierung der
Anbieterseite bezogen auf die haushaltsnahen Dienstleister und das Thema „Wohnen im
Wandel“ zeigt die Analyse im Ergebnis ein eher heterogenes Bild:
In Deutschland sind Initiativen zur Aktivierung der Anbieterseite für die haushaltsnahen
Dienstleistungen zahlreich und gehen zumeist von der öffentlichen Hand auf Bundes-,
Landes- und Regionalebene aus. Anbieter von haushalts- und personennahen
Dienstleistungen werden ermutigt, ein auf die Bedarfe der Nachfrager zugeschnittenes
Angebot an haushalts- und familiennahen Dienstleistungen zu formulieren.
Praxisbeispiele für neue Ansätze, haushaltsnahe Dienstleistungen stärker als bisher z. B. im
kommunalen Umfeld zu verankern und zugänglich zu machen, sind der Man Power
Homeservice (vgl. http://www.manpower.de/ueber-manpower/branchenloesungen/ ), ein
Modellprojekt in Rheinland-Pfalz, die VITUS-Haushaltsbetreuung in Nordrhein Westfalen (vgl.
http://www.vitus-nrw.de/), die eine Abrechnung haushaltsnaher Dienstleistungen über die
Krankenkassen ermöglicht oder das Berliner Qualifizierungsprojekt BERTA (vgl.
www.kibb.de).
Darüber hinaus werden Allianzen erprobt etwa durch den Zusammenschluss verschiedener
Dienstleister zu einem Dienstleistungspool oder zu einer Dienstleistungsagentur. Hier wird
insbesondere auf die Erfahrungen aus den Niederlanden abgestellt. Beispielhaft sei hier die
Firma „LekkerLeven“ aus Velp, Niederlande, genannt (vgl. www.lekkerleven.nl).
Eine weitere wichtige Initiative ist die Entwicklung von Qualitätskriterien in Angebot und
Erstellung von haushaltsnahen Dienstleistungen. Hier ist ein deutlicherer Bezug zum Thema
„Wohnen im Wandel“ wahrzunehmen. Die Verbraucherzentrale NRW hat Qualitätskriterien
entwickelt, die zeigen, ob ein Dienstleister kundenorientiert arbeitet. In Form einer Checkliste
bieten sie eine Orientierung sowohl für interessierte Kundinnen und Kunden als auch für
Dienstleister, die ihren Service auf den Prüfstand stellen wollen.
Seite 20 von 30

Institut für Geographie
Hinsichtlich der Initiativen, Konzepte u. Methoden zur Qualifizierung der Anbieterseite
bezogen auf die haushaltsnahen Dienstleister zeigt die Analyse im Ergebnis ein
intransparentes und unübersichtliches Bild. Insbesondere zum Themenbereich „Wohnen im
Wandel“ finden sich kaum spezifische Qualifikationsangebote.
Grundsätzlich wurden seit den 1990er Jahren in ganz Deutschland und auch innerhalb der
EUREGIO selbst umfassende Angebote zur Qualifizierung von Dienstleistern in
Privathaushalten entwickelt und vorgehalten.
Hier sind eine Vielzahl unterschiedlicher Seminare und Zusatzqualifikationen vor allem aus
arbeitsmarktpolitischer Sicht entwickelt worden. Zielgruppe dieses arbeitsmarkt-politischen
Instruments waren und sind bis heute insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene unter
25 Jahren, Ältere, Langzeitarbeitslose, Personen mit Migrationshintergrund und Frauen mit
besonderen Vermittlungshemmnissen. Hier geht es in erster Linie um die Vermittlung sog.
Basic`s, also Auftreten, Kommunikation etc.
Beispielhaft sei hier genannt „Chance“ die gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft der
Stadt Gronau mbH (vgl. http://www.service-rund-um-das-haus.de/).
Verwiesen sei an dieser Stelle auch auf die 2007 im Auftrag des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellte IAQ-Expertise „Instrumente der
Arbeitsmarktpolitik und haushaltsnahe Dienstleistungen“.
Erst in jüngster Zeit werden weitergehende Angebot zu Qualifikationen und Zertifizierungen
entwickelt. Diese berücksichtigen implizit auch das Thema „Wohnen im Wandel“.
Insbesondere kann eine leichte "Entwicklung" des Themas in Nord-Westfalen durch die
Brancheninitiaitve der IHK NordWestfalen festgestellt werden (vgl. www.ihk-nordwestfalen.de).
Diese „Qualifizierungs-Initiative“ der IHK Nord Westfalen zur Förderung der Dienstleister in
Haushalten wird inzwischen auch überregional wahrgenommen. Wichtigstes Instrument dabei
ist das Netzwerk der Unternehmen. Der effiziente Ausbau des Netzwerks der
Haushaltsdienstleister steht bei allen Aktivitäten im Vordergrund. Neben einem Austausch von
betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, werden Anregungen zu einer besseren
Zusammenarbeit oder Fragen zu Qualitätsnachweisen erarbeitet.
In den Niederlanden liegen rund um das Thema "Woonservice zones" viele
Veröffentlichungen mit Richtlinien, Wegweisern und Checklisten vor. Ein Beispiel ist die
"Checklist voor het woonservicegebied“ von der Provinz Gelderland und das Handbuch "Aan
de slag met Woonservicezones" von Wissenszentrum Wonen-Zorg.
Ein weiteres gutes Beispiel für die Aktivierung der Anbieterseite sind die WonenPlus-
Projekte in Nord-Holland. WonenPlus bietet ein abgestimmtes und koordiniertes Paket von
Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Wohlbefinden und Sorge, an der Schnittstelle zu
den ehrenamtlichen Kräften und den professionellen sowie kommerziellen Dienstleistern. Alle
WonenPlus Projekte haben einen Berater, die durch Hausbesuche und telefonischen Kontakt
die erforderliche und persönliche Unterstützung anbieten kann. Die Basis ist ein Servicestelle,
der täglich erreichbar ist und die ein breites Spektrum von Dienstleistungen anbieten kann.
Seite 21 von 30

Institut für Geographie
In mehreren Regionen der Niederlande wird zudem das Projekt WZSW (Woonzorgservice in
de wijk) durchgeführt (vgl. http://www.wzsw.nl/). Die Anbieterseite soll hierbei gezielt aktiviert
werden. Der wachsenden Nachfrage nach Dienstleistungen und Services wird durch
Arbeitslosen nachgekommen, die in ihrer eigenen Wohnumgebung eingesetzt werden. Die
Ziele des Projekts WZSW sind konkret:
- Entwicklung von Arbeitspotenzialen für Dienstleister im Bereich Wohn-, Sorge- und
Wohlbefinden
- Entwicklung neuer Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Sorge und
Wohlbefinden.
- strukturelle Zusammenarbeit in der Nachbarschaft in den Bereichen Wohnen, Sorge
und Wohlbefinden
3.5 Fazit / Conclusie
Als Fazit wird deutlich, dass dem Themenkomplex „Wohnen“ unter dem Gesichtspunkt
demographischer Wandel in Deutschland wie auch in den Niederlanden mittlerweile große
Aufmerksamkeit entgegengebracht wird – vor allem seitens der öffentlichen Verwaltungen
und Berufs-Fachverbände.
Das Angebot von Informationsmaterialien und Kommunikationsstrategien variiert allerdings
stark im Format: Flyer, Bücher, Broschüren, Richtlinien, Veranstaltungen, Projekte, Seminaren
und Konferenzen.
Obwohl das Angebot insgesamt groß ist, sind die einzelnen Angebote jedoch sehr differenziert
und wenig aufeinander abgestimmt. Ein umfassendes Qualifizierungsangebot, das den
Themenkomplex „Wohnen im Wandel“ ganzheitlich anspricht, ist bislang weder in den
Niederlanden noch in Deutschland entwickelt oder umgesetzt worden. Jeder Fachbereich
(Architektur, Handwerk, Planung und haushaltsnahe Dienstleistungen) hat bislang – wenn
überhaupt – nur für ihre eigene Klientel Qualifizierungsangebote entwickelt und hält diese
entsprechend vor.
Aus dieser Erkenntnis heraus ableitend wird für das WiW-wib-Projekt vorgeschlagen,
Qualifizierungsangebote zu entwickeln, die alle im Projekt anvisierten
Anbietergruppen/Fachbereiche gleichermaßen anspricht und das Thema „Wohnen im
Wandel“ entsprechend seiner Komplexität auch angemessen umfassend behandelt.
Conclusie (niederländische Übersetzung)
[in Bearbeitung]
Seite 22 von 30

3.6 Empfehlungen / Aanbevelingen
Institut für Geographie
Für den weiteren Verlauf des Projekts – insbesondere bezogen auf BS 3 – wird angeraten,
eine starke und effektive Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern bzw. einzelnen
Fachbereichen grenzüberschreitend zu fördern, um gemeinsam erfolgreiche
Schulungsangebote zu entwickeln und diese auch über das Projektende hinaus vorzuhalten.
Im Ergebnis werden die Vorüberlegungen zu einem Qualifizierungsangebot für AP 3.2
unterstützt, die sich u. a. an folgender Gliederung mit entsprechenden Inhalten orientieren:
1) Basis-Modul (für alle Teilnehmer/Fachbereiche gemeinsam). Inhaltlich sollten darin
folgende Themen abgehandelt werden:
- Aktuelle Trends und Herausforderungen
(z. B. demographischer Wandel)
- Lebensformen, Lebensstile, menschliche Vielfalt
- Barrierefreiheit und Design für Alle (Begriffe, Inhalte und Ziele)
- Rechtliche Grundlagen und Normen, Fördermöglichkeiten
- Praxisbeispiele (Wohnquartier, Haus, Wohnung, Raum, Einrichtung, IKT,
Haushaltsnahe Dienstleistungen)
- Marketing und Vernetzung
2) Vertiefungsmodule (mit fachspezifischen Differenzierungsmöglichkeiten)
3) Projektarbeit (gemeinsam oder nach Fachbereichen getrennt)
Aanbevelingen (niederländische Übersetzung)
[in Bearbeitung]
Stand des Kapitels: 31.12.2009, 15.01.2010, 19.02.2010
Seite 23 von 30

Institut für Geographie
4 Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte & Methoden
für den regionalen Transfer /
Analyse en vaststelling bestaande initiatieven, concepten & methoden
voor regionale transfer
4.1 Einleitung
Dieser Report ist das Ergebnis einer Analyse, mit dem Ziel, den aktuellen Stand hinsichtlich
des Bausteins 4 „Werkzeuge und Instrumente für regionalen Transfer“ im Arbeitspaket 4.1
aufzunehmen und zu bewerten.
4.2 Zielstellung, Inhalte und Abgrenzung
Zielstellung dieses Berichtes ist ein allgemeiner Überblick über die bereits realisierten, aktuell
laufenden oder geplanten Aktivitäten aus Deutschland, den Niederlanden und evtl. anderen
Ländern aus Europa mit dem Ziel der Entwicklung eigener Werkzeuge und Instrumente für
den regionalen Transfer. Im Ergebnis soll eine angemessene Grundlage mit Empfehlungen für
die in AP 4.2 bis 4.5 zu entwickelnden Konzepte und Informationssysteme für Kunden und
Anbieter geschaffen werden.
Dieser Bericht basiert auf einer Analyse und Feststellung vorliegender Initiativen, Konzepte,
Methoden, wie z. B.:
• Fachmessen
• bereits laufende oder vergangene Wanderausstellungen
• Publikationen (Buch, Zeitschriftenartikel, Aufsatz in Sammelbänden, Sammelband,
Internet-Quellen, Broschüren/Flyer, Presseartikel etc.)
• Projekte
• Musterwohnungen
• Methoden
4.3 Methodologie
Dieser Bericht ist das Ergebnis einer Desktop-Analyse mit Unterstützung der
WiW-wib-Projektpartner (IFG, NC, SH, HWK MS, LKOS, ISFM). Alle Daten wurden in einer
speziell für dieses Projekt entwickelten „Matrix“ gesammelt, die online abgerufen werden kann
unter: http://wiw-wib.wikispaces.com/Baustein+4 oder auf www.wohnen-im-wandel.de über
einen der Partner bezogen werden kann.
Die gesammelten Informationen wurden untereinander abgestimmt und vor der Auswertung
noch auf ihre Plausibilität geprüft.
Seite 24 von 30

4.4 Ergebnisse
4.4.1 Fachmessen
Institut für Geographie
Die Analyse zeigt eine Vielzahl an Fach- und Verbrauchermessen mit regionalem oder
überregionalem Bezug. Die Qualität dieser Messen ist im Einzelnen nur schwer feststellbar,
da es sich fast ausschließlich um Desk-research handelt.
Thematisch sind diese Messen sehr stark durchmischt. Generell lässt sich sagen, je enger der
räumliche Bezug wird, desto mehr sind die Messen auf den Endverbraucher ausgerichtet und
desto eher findet eine Vermischung von Themen statt. Eine Vielzahl von regionalen
Baufachmessen haben das Leitthema „Energieeffizienz“, die Themen „Sicherheit“ und
„Barrierefreiheit“ werden schleichend und zunehmend integriert. Diese Messen könnten sich
als Plattform zur Sensibilisierung von Anbietern und Nachfragern eignen.
Größere Leitmessen sind thematisch separiert. So gibt es beispielhaft die „RehaCare“
(www.rehacare.de) in Düsseldorf für den Themenkomplex Behinderung, Hilfsmittel etc., die
„Bautec“ (www.bautec.com) in Berlin für technische Bauthemen, die „Wowex“
(www.wowex.de) in Köln für die Wohnungswirtschaft.
Die einzige Messe mit ganzheitlichem Ansatz der Themen „Barrierefreiheit“, „Komfort“ und
„Design für alle“ ist die Fachmesse „b_free“ in Augsburg/Nürnberg, die 2009 aber leider
mangels Nachfrage nicht stattfand. Der Ansatz dieser Messe ist unterstützenswert, eine
Teilnahme von „WiW“ sollte auf jeden Fall erwogen werden. (www.fachmesse-b-free.de)
Bisher nicht zufriedenstellend erfasst worden sind Messen, die als Austauschplattform
zwischen Anbietern (Handwerker, Planer, Architekten...), Forschung & Entwicklung und der
Zulieferindustrie dienen. Beispiel könnte die InterZUM sein, die aber noch nicht detailliert
betrachtet wurde (www.interzum.de).
In den Niederlanden gibt es eine Reihe von Bauausstellungen (BouwRAI, Baufachmesse in
Zuidlaren und Hardenberg; www.bouwrai.nl), aber nur wenige Messen speziell für das
altengerechte und/oder barrierefreie Wohnen. Es gibt auch Wohn- und Lifestylemessen, aber
es gibt wenig Bewusstsein für Wohnraumanpassungen oder "Design für alle“. Allerdings gibt
es Seniorenmessen mit dem Ziel, ältere Menschen zu informieren über Wohnen,
Dienstleistungen und Produkte für ältere Menschen. Dazu gehören nicht nur Wohn- und
Pflegedienstleistungen, sondern auch Freizeitbetätigung, Hobby und Urlaub. Diese Messen
haben auch als Ziel, die älteren Menschen Kenntnis von neue Produkte und Dienstleistungen
nehmen zu lassen und damit auch zu aktivieren. Es gibt auch eine spezielle Ausstellung für
Menschen mit einer körperlichen Behinderung über neue Trends und Techniken für diese
Zielgruppe. Viele der Messen mit dem Thema „Wohnen im Alter“ sind ausgerichtet auf die
Nutzer und nicht auf Anbieter. Die Ausstellung "Domotica & Slim Wonen" ist jedoch
ausgerichtet auf Fachkräfte (www.beursdomoticaenslimwonen.nl)
Seite 25 von 30

4.4.2 Wanderausstellungen
Institut für Geographie
Insgesamt wurden im Rahmen der Analyse zehn Wanderausstellungen im deutschsprachigen
Raum erfasst. Einige – wie die des IDZ Berlin zum Thema „Universal Design“
(www.idz.de/de/sites/1882.html) – verfolgen einen allgemeineren Ansatz, während andere
thematisch auf die Themen „Wohnen“ und „Bauen“ fokussiert sind.
Der besonderen Erwähnung bedürfen hier vier Ausstellungskonzepte:
Das Projekt „Ich wohne, bis ich 100 werde“ des ETH Wohnforum Zürich agiert grafisch
ansprechend, überschaubar und sicher und bietet neben einer Wanderausstellung einen
Online-Test, der Bedarfe und Wünsche des Nutzers abfragt und zu beispielhaften
Wohnprojekten weiterleitet. Das funktioniert sehr gut und kann als Vorbild dienen
(www.neueswohnen50plus.ch/#ausstellung).
Drei weitere Ausstellungen werden von den Architektenkammern aus Bayern und Rheinland-
Pfalz und vom Bund deutscher Architekten betrieben. Letztere verdient besondere
Erwähnung, da sie zwischen 1988-99 die erste ihrer Art war. Außerdem existiert zu ihr eine
umfassende Evaluation aus dem Jahre 1991, die die Schwachstellen der Ausstellung
analysiert. Das kann für die Erarbeitung einer neuen Ausstellung sehr hilfreich sein.
In den Niederlanden gibt es keine bekannten Beispiele von Wanderausstellungen zu den
Themen von „WiW“.
4.4.3 Musterwohnungen
Etwa ein Drittel der erfassten Musterwohnungen in Deutschland werden von Wohnungsbau-
oder Immobiliengesellschaften betrieben. Ihr Ziel ist die Kundenbindung, ein Hauptaugenmerk
liegt auf der Erhöhung des Wohnkomforts. Dabei ist ihnen gute Gestaltung wichtiger als eine
formal-korrekte Umsetzung nach DIN. Meist wird keine vollständige Barrierefreiheit
angestrebt, sondern ein Barriereabbau bis zu einem gewissen Grad. Nicht selten findet eine
Vermischung mehrerer Themen wie Barriereabbau, Energieeffizienz, Sicherheit oder Ambient
Assistent Living statt. Herauszuheben ist das Angebot der GEWOBA in Potsdam, die die
enormen Potentiale der Spezialsituation Plattenbau zeigen und gleichzeitig ein enorm
umfassendes Angebot haushaltsnaher Dienstleistungen vertreiben
(www.gewoba.com/index.php?go=Musterwohnung).
Sehr technisch und Norm-affin gestaltet und auf das Leben im Alter angepasst sind dagegen
Musterwohnungen, die von Vereinen oder beispielsweise der Handwerkskammer Düsseldorf
betrieben werden. In ihrem Handwerkszentrum Wohnen im Alter in Oberhausen ist eine
Vielzahl von adaptiven Lösungen und Produkten ausgestellt (www.wia-handwerk.de).
Erwähnenswert außerdem ist eine virtuelle Musterwohnung, wie sie (so oder ähnlich) auch im
Rahmen von WiW realisiert werden soll. Sie ist auf http://www.nullbarriere.de zu finden. Eine
Darstellungsform, die sicher geeignet ist.
Die Musterwohnungen in den Niederlanden sind meist auf Home-Automation-Anwendungen
konzentriert und in Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung initiiert und haben das Ziel, die
Einwohner ihrer Gemeinde zu informieren und sie vertraut zu machen mit den Möglichkeiten
in diesem Bereich. Eine Ausnahme ist "Het Huis“ von Stichting Duurzaam Texel was auch ein
Seite 26 von 30

Institut für Geographie
Beispiel ist für nachhaltiges, flexibles, gesundes und altengerechtes Wohnen und wobei auch
Wohnungsgesellschaften und Bauunternehmen zu der Zielgruppe gehören
(www.duurzaamtexel.nl/bouwen/bouwen_voorbeeldwoning.htm).
Auch haben in den Niederlanden mehr Musterwohnungen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
zum Thema. Diese werden in „WiW“ jedoch außer Betracht gelassen.
Die Wohnungsbaugesellschaft WBO aus Oldenzaal wollte „Inspiratiewoningen“ realisieren mit
dem Ziel, Mieter und Käufer sehen zu lassen, wie ältere Wohnungen (z.B. aus den 60er und
70er Jahren) angepasst werden können und wieder attraktiv gemacht werden können, so
dass sie für unterschiedliche Zielgruppen wieder geeignet sind (z. B. junge Familien und
Senioren). Vielleicht gibt es hier Möglichkeiten für „WiW“ (www.wbowonen.nl).
4.4.4 Initiativen und Informationsquellen
Erfasst sind bisher lediglich sechs Initiativen mit ihren Websites im deutschsprachigen Raum.
Die Initiative „WIWA“ aus Bremerhaven (www.wiwa-bremerhaven.de) ist ein Ableger des
Handwerkszentrums „wia“ in Oberhausen, das seine Schulungen deutschlandweit sehr
erfolgreich verkauft. Nennenswert ist außerdem ein Zusammenschluss von Meisterbetrieben
unter dem Label „Die Meister“, die sich durch die GGT haben zertifizieren lassen
(www.diemeister.net ; www.gerontotechnik.de).
Eine Reihe von deutschen Publikationen dienen als Ratgeber oder Leitfäden, enthalten
Checklisten und technische Skizzen für die richtigen Anpassungsmaßnahmen auf der
Grundlage von DIN-Normen. Grafik und Marketing ist dabei sehr unterschiedlich.
(z.B.: http://komm.muenster.org/_pdf/publikationen/broschuere_barrierefreies_bauen.pdf ;
http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/content/stmi/bauen/wohnungswesen/planung/merkblatt/
barrierefreie_wohnungen.pdf )
Ein Blick in einen US-amerikanischen Guide zeigt aber das hohe Niveau, das Europa und
speziell Deutschland in dieser Thematik beschreitet und zum Vorreiter macht
(www.huduser.org/Publications/PDF/remodel.pdf).
Herausragend in diesem Zusammenhang ist ein Handbuch des Bundesministeriums für
Soziales und Konsumentenschutz aus Österreich mit dem Titel „Barriere:Frei!“, das in
beispielhafter grafischer und inhaltlicher Qualität ganzheitlich betrachtet zum Thema
„Barrierefreies Wohnen“ informiert
(https://broschuerenservice.bmask.gv.at/PubAttachments/Handbuchbarrierefreiwohnen.pdf).
Einige andere Bücher und Publikationen zum Thema „Design für Alle“ zeigen eine Vielzahl
von Produktlösungen, von denen aber viele kaum den gestalterischen oder funktionalen
Ansprüchen des Design für Alle genügen.
Es gibt eine Reihe von Websites in den Niederlanden, die Informationen verschaffen über das
Anpassen der eigenen Wohnung. Sie liefern Informationen über Lösungen, die es Bewohnern
möglich machen, länger unabhängig und selbständig wohnen zu bleiben und sind Leitfäden
bei der Anpassung der eigenen Wohnung. "Het virtuele huis voor senioren" ist ein virtuelles
Haus, wobei Informationen pro Teil des Hauses gegeben werden, wie Menschen ihre
Wohnung sicher einrichten können (http://www.eveangezondheidswijzer.nl/%7B4de30505-
7228-44a5-aa6a-653194bc423a%7D).
Seite 27 von 30

Institut für Geographie
Es gibt auch eine Reihe von Handbücher / Leitfäden für Architekten, Bauunternehmen usw. im
Bereich angepasst Bauen, altengerechte/barrierefreie Wohnungen und zugängliche
Wohnumgebungen. „Stichting Kenniscentrum Opplussen“ informiert und berät über das
Anpassen bestehender Wohnungen für Bürger, Bauunternehmen und
Wohnungsbaugesellschaften (www.opplussen.nl/).
Die Stiftung Consument en Veiligheid, hatte die Broschüre "Val niet Thuis" ausgegeben, mit
der Eltern darüber informiert werden, wie die Sicherheit zu Hause verbessert werden kann
(http://www.veiligheid.nl/csi/veiligheid.nsf/wwwAssets/27C519AE7684CE03C12573D30039AB
38/$file/brochure_Val_niet_thuis.pdf).
4.5 Fazit / Conclusie
Als Fazit wird deutlich, dass dem Themenkomplex „Wohnen“ unter dem Gesichtspunkt
demographischer Wandel bereits seit längerer Zeit Aufmerksamkeit entgegengebracht wird –
vor allem seitens der öffentlichen Verwaltungen und Berufs-Fachverbände.
Eine Reihe von Messen eignet sich für die Platzierung des Themas „Wohnen“. Unklar ist,
welchen Wert oder Effekt eine solche Themenpräsenz für den im Baustein 4 angestrebten
„Regionalen Transfer“ hat. Ob ein eigener Messestand zur Ansprache anderer Aussteller das
geeignete Mittel ist, sollte hinterfragt werden.
Inhaltlich und grafisch hochwertige Wanderausstellungen sind rar. Im Euregio-Gebiet oder
der näheren Umgebung gibt es keine uns bekannten. Eine konzeptionelle Neuentwicklung
scheint nötig, ältere oder auswärtige Ausstellungskonzepte können aber als gute Orientierung
dienen.
Einigermaßen flächendeckend gibt es Musterwohnungen sehr unterschiedlicher Ausrichtung
und Qualität. Das Wissen um ihre Existenz ist jedoch nicht sehr weit verbreitet. Eine
Musterwohnung mit ganzheitlichem Ansatz ist uns noch nicht bekannt.
Die meisten Initiativen und Publikationen sprechen noch ausschließlich von Barrierefreiheit,
sind stark normorientiert und/oder auf Alter oder Behinderung fokussiert. Einen ganzheitlichen
Ansatz im Sinne eines „Design für Alle“ verfolgen die meisten nicht. Sehr wenige Handbücher
sind qualitativ so hochwertig, um ein gutes Marketing des Themenkomplexes unterstützen zu
können.
Conclusie (niederländische Übersetzung)
[in Bearbeitung]
Seite 28 von 30

4.6 Empfehlungen / Aanbevelingen
Institut für Geographie
Für den weiteren Verlauf des Projekts – insbesondere bezogen auf Baustein 4 – wird
angeraten, eine starke und effektive Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern bzw.
einzelnen Fachbereichen grenzüberschreitend zu fördern, um gemeinsam erfolgreiche
Werkzeuge für den regionalen Ergebnistransfer zu entwickeln und diese auch über das
Projektende hinaus vorzuhalten.
In Bezug auf Messen sollten geeignete Aktivitäten entwickelt werden, die eine direkte
Ansprache der Betriebe (also der Aussteller) garantieren. Außerdem sollten
Handwerksunternehmen, Architekten, Planer und Dienstleister in Austausch gebracht werden
mit der Zulieferindustrie als wichtigem Innovationsträger. Wir empfehlen daher für den
Baustein 4 nicht zwangsläufig die Entwicklung eines eigenen Messestandes, Synergien zu
den in Baustein 2 zu entwickelnden Messeaktivitäten oder ein zu entwickelndes
Wanderausstellungssystem sollten aber nach Möglichkeit genutzt werden.
Wir empfehlen für den Baustein 4 vor allem zwei Messeaktivitäten:
1. Präsenz von WiW-Personal auf Verbrauchermessen zur direkten Ansprache der dort
ausstellenden Handwerksbetriebe, Dienstleister oder Planer zwecks Bewerbung der
aktiven Teilnahme an Projektaktivitäten (Schulungen, Datenbank, Veranstaltungen etc.)
2. Organisation von Unternehmerfahrten zu Zuliefermessen, um Hersteller und Verwerter
von innovativen Technologien in Austausch zu bringen.
In Sachen Wanderausstellungen empfehlen wir eine zweigleisige Herangehensweise:
1. Zur Sensibilisierung für die Themen „Design für Alle“ und „Barrierefrei und komfortabel
bauen/wohnen/leben“ können auswärtige Ausstellungen genutzt werden, auch wenn
sie nicht alle Kernthemen von „WiW/wib“ abdecken.
2. Die Entwicklung eines eigenen (zweisprachigen) Ausstellungskonzeptes ist im Sinne
eines euregionalen Ergebnistransfers unerlässlich. Bei der Entwicklung sollten
nachhaltige Nutzbarkeit und Synergien mit mobilen Messe- oder Veranstaltungsmedien
im Rahmen von „WiW/wib“ berücksichtigt werden.
Für die Umsetzung des Konzeptes empfehlen wir, die Anschaffung von Roll-up-Medien
zu erwägen, da diese minimalen Aufwand für Lagerung, Ausleihe und Transport mit
einer qualitativ hochwertigen und sehr flexiblen Präsentation verbinden.
Kosten, die nicht durch Projektmittel gedeckt werden, könnten ggf. durch Sponsoring getragen
werden.
Bei Musterwohnungen empfehlen wir in einem ersten Schritt die Identifizierung von
Leuchtturm-Projekten, die für eigene Entwicklungen als Inspiration dienen können und die
man nach außen kommunizieren kann. Betreiber dieser Musterwohnungen können evtl. für
Kooperationen oder Veranstaltungen gewonnen werden.
Seite 29 von 30

Institut für Geographie
Des Weiteren empfehlen wir die Erarbeitung eines Musterwohnungskonzeptes auf der
Grundlage der im Arbeitspaket 3.2 erarbeiteten „Wohnfunktionen“. Die Umsetzung dieses
Konzeptes sollte virtuell oder real möglich sein, abhängig von den im Projekt vorhandenen
Ressourcen. Ggf. wäre auch hier ein Sponsoring oder die Beteiligung eines externen
Betreibers zu erwägen, um eine nachhaltige Nutzbarkeit zu gewährleisten.
Ein eigenes Handbuch sollte im Rahmen von „WiW/wib“ zunächst nicht entwickelt werden.
Wir empfehlen die Benennung und Empfehlung von „Leuchtturm-Publikationen“, z. B. über
unsere Website. In Absprache mit dem Herausgeber kann dort ein Download eingerichtet oder
eine Bezugsadresse angegeben werden.
Für den Fall, dass die Herausgabe eines eigenen Handbuchs unter dem Label „WiW/wib“
erwogen wird, empfehlen wir, eine bereits bestehende „Leuchtturm-Publikation“ in Lizenz zu
erwerben, anzupassen und zu übersetzen.
Die Verwendung hochwertiger Bilder und Grafiken ist ein essentielles Erfolgskriterium. Zur
Gestaltung aller Publikationen (Flyer, Broschüren, Website) wird daher die Sammlung und
Produktion qualitativ hochwertiger Bilder und Grafiken empfohlen. Ggf. sollten dafür auch
Bildlizenzen fremder Anbieter angekauft werden.
Aanbevelingen (niederländische Übersetzung)
[in Bearbeitung]
Stand: 13.01.2010, 19.02.2010
Seite 30 von 30