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Taetigkeitsbericht_MFZ

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Tätigkeitsbericht 2022 – 2023<br />

Medizinisches<br />

Forschungszentrum


«Eine gute Wissenschaftskultur ist die Basis für qualitativ hochstehende<br />

Forschung und mitentscheidend, dass Nachwuchskräfte<br />

eine Karriere in der akademischen Medizin anstreben.<br />

Die Forschungskultur muss durch Respekt, Offenheit und Transparenz<br />

geprägt sein und ein teamorientiertes Arbeiten ermöglichen.<br />

Nachwuchsforschende dürfen nicht einem zu ehrgeizigen<br />

Publikationsdruck ausgesetzt und nicht von einer einzigen Person<br />

abhängig sein. Sie brauchen eine verständnisvolle und fördernde<br />

Arbeitsumgebung, angemessene Forschungszeit, transparente<br />

institutionelle Rahmenbedingungen, Unterstützung im Einwerben<br />

von Drittmitteln und kalkulierbare Karrierewege.»<br />

Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften<br />

(2016) Wissenschaftskultur und Nachwuchsförderung in der<br />

Medizin.<br />

Titelbild: Herzfibroblasten in Nahaufnahme.<br />

Nadine Cadosch, natur wissenschaftliche Doktorandin im Institut<br />

für Immunbiologie, zeigt anhand der mikroskopischen Darstellung<br />

von Fibroblasten aus dem Herzen die Funktion dieser Bindegewebszellen:<br />

Aufbau und Erhalt der Gewebestruktur, Koordination<br />

des Zusammenspiels der Zellen im Herzmuskel und Versorgung<br />

mit wichtigen Wachstumsfaktoren.


Inhalt<br />

Vorwort des CEO und Vorsitzenden der Geschäftsleitung 4<br />

Vorwort der Präsidentin der Forschungskommission 5<br />

Management Summary 6<br />

Organisation des Medizinischen Forschungszentrums 7<br />

Highlights 8<br />

Forschungsförderung und Forschungskommunikation 12<br />

Forschungskommission14<br />

Projekt- und Personenförderung 16<br />

Projekte Forschungsförderung 18<br />

Kooperationsprojekte Empa-Kantonsspital St.Gallen 20<br />

Medizinische Dissertationsprojekte 20<br />

Besondere Erfolge aus der Projektförderung 21<br />

Forschungskommunikation23<br />

Medizinisches Forschungszentrum 24<br />

Stabsstellen26<br />

Forschungsförderung und -kommunikation 27<br />

Betriebs- und Forschungsmanagement 27<br />

Technologietransfer 27<br />

Zentraleinheiten Labor 28<br />

Clinical Trials Unit 30<br />

Dienstleistungsangebote 32<br />

CTU-Netzwerk 34<br />

Zusammenfassung und Ausblick 34<br />

Institut für Immunbiologie 38<br />

Immunbiologie 40<br />

Neuroimmunologie 44<br />

Experimentelle Neurochirurgie 50<br />

Experimentelle Dermatologie 56<br />

Assoziierte Forschungsgruppen 62<br />

Experimentelle Onkologie und Hämatologie 64<br />

Experimentelle Infektiologie 74<br />

Experimentelle Urologie 84<br />

Weiterbildung und universitäre Ausbildung 88<br />

Seminarreihen des Medizinischen Forschungszentrums 90<br />

Weiterbildungen der Clinical Trials Unit 91<br />

Universitäre Kurse und Seminare 92<br />

Ausblick: Forschungshaus 09 94<br />

Interviews<br />

Als Allrounderinnen mittendrin 36<br />

Jedes Experiment ein Abenteuer 48<br />

Neuland in der Heimat 72<br />

Endlich Zeit für das Warum 82


Die Forschenden des Kantonsspitals St.Gallen<br />

sind vor allem in der translationalen und klinischen<br />

Forschung tätig. Dabei werden sie vom<br />

Medizinischen Forschungszentrum umfassend<br />

unterstützt. Gemäss Leistungsvereinbarung<br />

des Kantonsspitals St.Gallen mit dem Kanton<br />

unterstützt das Medizinische Forschungszentrum<br />

die Forschenden durch den Betrieb einer<br />

Clinical Trials Unit, der Koordinationsstelle für<br />

Forschungsförderung, des Instituts für Immunbiologie<br />

und den Betrieb von Laborinfrastruktur<br />

für translationale Forschungsprojekte. Der<br />

vorliegende Tätigkeitsbericht ist ein eindrücklicher<br />

Beleg für die hohe Fachkompetenz der<br />

Mitarbeitenden des Medizinischen Forschungszentrums,<br />

die exzellente Qualität der<br />

wissenschaftlichen Arbeit der Forschungsgruppen<br />

und die kostenbewusste Umsetzung<br />

des Leistungsportfolios.<br />

Stefan Lichtensteiger<br />

CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Forschung fördert die<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Die universitäre Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten, die fachärztliche<br />

Weiterbildung sowie die medizinische Forschung sind<br />

die Grundpfeiler für die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit<br />

und die Sicherstellung der hohen medizinischen Behandlungsqualität<br />

in der Schweiz. Das Kantonsspital St.Gallen<br />

leistet als grosses Zentrums- und Ausbildungsspital dazu einen<br />

wesentlichen Beitrag. Mit einem Einzugsgebiet, das sich über<br />

alle Ostschweizer Kantone erstreckt und rund 700’000 Personen<br />

umfasst, ist das Kantonsspital St.Gallen eines der grössten<br />

Spitäler der Schweiz. Die hohe Qualität der medizinischen Versorgung<br />

am Kantonsspital St.Gallen zeigt sich in den zahlreichen<br />

Leistungsaufträgen im Bereich der hochspezialisierten<br />

Medizin. Um den Status als Endversorgerspital zu erhalten und<br />

die dafür notwendigen Fachkräfte rekrutieren zu können, engagieren<br />

sich die akademischen Mitarbeitenden des Kantonsspitals<br />

St.Gallen aktiv in der universitären Lehre und Forschung.<br />

«Das Kantonsspital St.Gallen entwickelt<br />

sich zu einem universitären Lehr- und<br />

Forschungsspital.»<br />

Die weitere Entwicklung des Medizinischen<br />

Forschungszentrums wird in den kommenden<br />

Jahren durch die Anpassung der baulichen<br />

Forschungsinfrastrukturen ermöglicht. Der<br />

Verwaltungsrat hat die Modernisierung der Labor-<br />

und Büroflächen im Haus 09 im April 2023<br />

genehmigt, so dass der Ausbau zu einem vollwertigen<br />

Forschungsgebäude in den Jahren<br />

2025 und 2026 erfolgen kann.<br />

Ein besonderes Anliegen der Geschäftsleitung<br />

ist die Unterstützung einer attraktiven Karriereentwicklung<br />

des ärztlichen Kaders. Die Karriereförderung<br />

von fortgeschrittenen Forschenden<br />

aus dem medizinischen Bereich zum Aufbau<br />

einer eigenen Forschungsgruppe und die Finanzierung<br />

von medizinischen Doktorarbeiten<br />

durch die Forschungskommission sind für den<br />

Forschungsstandort besonders attraktiv.<br />

Durch die Aktivitäten des Medizinischen Forschungszentrums<br />

werden weitere akademische<br />

Karrierewege geschaffen, um hoch qualifiziertes<br />

Personal frühzeitig rekrutieren und<br />

am Kantonsspital St.Gallen halten zu können.<br />

Die Geschäftsleitung gratuliert den Mitarbeitenden<br />

des Medizinischen Forschungszentrums<br />

zu ihren hervorragenden Leistungen in<br />

den Jahren 2022 und 2023. Die breit gefächerten<br />

Aktivitäten des Medizinischen Forschungszentrums<br />

sind ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens zu einem<br />

universitären Lehr- und Forschungsspital.<br />

4 Vorwort des CEO und Vorsitzenden der Geschäftsleitung


Forschung für unsere Patienten<br />

Forschung ist neben Klinik und Lehre eine der<br />

drei tragenden Säulen der Medizin. Sie steht<br />

im Dienste der Optimierung der Behandlungsqualität<br />

für unsere Patientinnen und Patienten.<br />

Als Ausbildungsspital unterstützt das Kantonsspital<br />

St.Gallen, dass Mitarbeitende Forschung<br />

betreiben und sich wissenschaftlich qualifizieren<br />

können. Modernste Ausstattung und<br />

hochqualifizierte interdisziplinäre Teams<br />

bilden die Grundlage für die bestehende,<br />

hohe nationale und internationale Anerkennung.<br />

Dabei werden die Forschenden durch<br />

das Medizinische Forschungszentrum – einschliesslich<br />

der Clinical Trials Unit – sowie<br />

durch die Forschungsförderung unterstützt.<br />

Die Forschungskommission des Kantonsspitals<br />

St.Gallen dient der Forschungsförderung. Sie<br />

berät die Geschäftsleitung, fördert die Sichtbarkeit<br />

der Forschungsaktivitäten nach innen<br />

und aussen und entscheidet über die Vergabe<br />

von Forschungsmitteln. Die Mitglieder der<br />

Forschungskommission sind hochqualifizierte<br />

Vertreter aller medizinischen Departemente.<br />

Sie werden durch externe Expertinnen und<br />

Experten der Empa, der Universität St.Gallen,<br />

des Ostschweizer Kinderspitals und des Zentrums<br />

für Labormedizin ergänzt. Dabei ist die<br />

Forschungskommission wissenschaftlich unabhängig<br />

und stützt sich bei der Beurteilung<br />

von Forschungsprojekten auf national und international<br />

geltende Vorgaben. Gefördert<br />

werden Projekte aus den Bereichen der klinischen<br />

Forschung, der translationalen Forschung<br />

und der Grundlagenforschung.<br />

«Modernste Ausstattung und<br />

hochqualifizierte interdisziplinäre<br />

Teams bilden die Grundlage<br />

für die bestehende, hohe<br />

nationale und internationale<br />

Anerkennung.»<br />

Dr. Katja Hämmerli-Keller<br />

Präsidentin der Forschungskommission, Leitende Psychologin<br />

Rückblickend auf die Jahre 2022 und 2023<br />

wurden eine Vielzahl von Forschungsprojekten<br />

auf höchstem nationalen und internationalen<br />

Qualitätsniveau gefördert. Zusätzlich<br />

konnten Forschungstalente im Rahmen der<br />

Nachwuchsgruppenstelle gefördert, sowie die<br />

Projektzusammenarbeit mit der Universität<br />

St.Gallen mit einem Projektwettbewerb unterstützt<br />

werden. Die regelmässige Förderung von<br />

Kooperationsprojekten mit der Empa unterstreicht<br />

die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit externen<br />

Partnern. Ein grosser Dank gebührt den Mitgliedern der Forschungskommission,<br />

welche durch ihre Kompetenz und interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit die Forschungsförderung am<br />

Kantonsspital St.Gallen unterstützen. Zusätzlich möchte ich<br />

mich im Namen der Forschungskommission bei Prof. Dr.<br />

Miodrag Filipovic, welcher mit höchstem Engagement von 2019<br />

bis 2023 die Forschungskommission präsidiert hat, bedanken.<br />

Ein weiterer Dank gilt an dieser Stelle dem Team des Medizinischen<br />

Forschungszentrums, insbesondere Frau Dr. Miluse<br />

Trtikova, Administration Forschungskommission, für die hervorragende<br />

Arbeit.<br />

Der Ausblick in die Zukunft des Kantonsspitals St.Gallen als universitäres<br />

Lehr- und Forschungsspital ist vielversprechend. Die<br />

Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern sowie die<br />

Sichtbarkeit der exzellenten Forschungstätigkeit stehen weiter<br />

im Zentrum. Das Kantonsspital St.Gallen hat sich den Ruf eines<br />

attraktiven Forschungsspitals geschaffen und ist ein attraktiver<br />

Partner in diesem Bereich. Mit der neu gegründeten KSSG-<br />

Stiftung werden sich neue Forschungsförderungsmöglichkeiten<br />

ergeben. Des Weiteren steht der Aufbau der IT-Infrastruktur im<br />

Bereich der klinischen Forschung und damit die Beteiligung am<br />

Swiss Personalized Health Network an. Schliesslich wird die exzellente<br />

Forschungsleistung des Kantonsspitals St.Gallen im<br />

Rahmen des Forschungstages am 28. November 2024 präsentiert.<br />

Dabei wird ganz im Sinne «Forschung für unsere Patienten»<br />

die Bedeutung der Forschung in Anwesenheit von Vertretern des<br />

Gesundheitsdepartements des Kanton St.Gallen, des Verwaltungsrates<br />

der St.Galler Spitalverbunde, der Geschäftsleitung des<br />

Kantonsspitals St.Gallen sowie externer Partner hervorgehoben.<br />

Vorwort der Präsidentin der Forschungskommission 5


Neue Forschungsgruppen in den Bereichen Experimentelle<br />

Neurochirurgie und Experimentelle Onkologie/Hämatologie<br />

erweitern das breite Spektrum der Forschung am Medizinischen<br />

Forschungszentrum. In einer zweiten Forschungsgruppe<br />

der Experimentellen Neurochirurgie untersucht PD Dr. Dr.<br />

Isabel Hostettler die Ursachen und mögliche therapeutische<br />

Interventionen bei Gefässerweiterungen im Gehirn. Eine dritte<br />

Forschungsgruppe in der Experimentellen Onkologie/Hämatologie,<br />

die von Dr. Nageswara Rao Tata geleitet wird, erforscht<br />

die genetischen und immunologischen Mechanismen bei Leukämien.<br />

Besonders erwähnenswert ist die Ernennung<br />

von Dr. Natalia Pikor im April 2023<br />

zur Assistenzprofessorin im Fach Neuroimmunologie<br />

an der ETH Zürich. Die erstmalige<br />

Vergabe einer Professur an eine Forschungsinstitution<br />

der Ostschweiz honoriert die ausserordentlichen<br />

Leistungen von Prof. Pikor, die<br />

sich u. a. in der Vergabe von CHF 1,8 Millionen<br />

im Rahmen eines «Starting Grants» des<br />

Schweizerischen Nationalfonds zeigt.<br />

Prof. Dr. Burkhard Ludewig<br />

Leiter Medizinisches Forschungszentrum<br />

Starke Nachwuchskräfte in der universitären<br />

Forschung<br />

Das Medizinische Forschungszentrum schafft eine attraktive<br />

Forschungsumgebung, um die akademische Ausbildung in der<br />

biomedizinischen, translationalen und klinischen Forschung<br />

am Kantonsspital St.Gallen zu stärken. Die Ausstrahlung des<br />

Kantonsspitals St.Gallen als Forschungsstandort zeigt sich in<br />

der steigenden Zahl von Doktorierenden in den Forschungsgruppen<br />

des Medizinischen Forschungszentrums. Besonders<br />

erfreulich für die akademische Ausbildung des zukünftigen<br />

ärztlichen Kaders ist die Möglichkeit der Promotion im PhD-<br />

Ausbildungsgang «Klinische Wissenschaften» der medizinischen<br />

Fakultät der Universität Zürich. Die Interviews auf den<br />

Seiten 36, 48, 72 und 82 dieses Tätigkeitsberichts zeigen die<br />

Begeisterung der Doktorierenden für die biomedizinische und<br />

klinische Forschung und belegen die Attraktivität des Kantonsspitals<br />

St.Gallen als universitäres Forschungsspital.<br />

«Die Begeisterung der Doktorierenden<br />

für die biomedizinische und klinische<br />

Forschung ist ein Beleg für die Attrak -<br />

tivität des Kantonsspitals St.Gallen<br />

als universitäres Forschungsspital.»<br />

Die Ausbildung der akademischen Nachwuchskräfte<br />

am Medizinischen Forschungszentrum<br />

wird ausschliesslich über Drittmittel<br />

und Beiträge der Forschungskommission<br />

des Kantonsspitals St.Gallens finanziert. Die<br />

Förderung von einjährigen medizinischen<br />

Dissertationen durch die Forschungskommission<br />

ist ein wichtiges Instrument, um den<br />

Assistenzärztinnen und -ärzten am Kantonsspital<br />

St.Gallen attraktive Forschungsmöglichkeiten<br />

zu bieten.<br />

Exzellente Forschung misst sich an der Einwerbung<br />

von kompetitiven Drittmitteln und<br />

Publikationen in hochrangigen Fachzeitschriften.<br />

Zu den herausragenden Publikationen der<br />

Forschenden des Medizinischen Forschungszentrums<br />

in den Jahren 2022 und 2023 zäh -<br />

len Veröffentlichungen in den Zeitschriften<br />

Nature, Nature Immunology, Science Immunology<br />

und Science Translational Medicine.<br />

Die hohe Qualität der Forschung am Medizinischen<br />

Forschungszentrum und die breite Unterstützung<br />

der klinisch Forschenden in den<br />

Kliniken, Zentren und Instituten des Kantonsspitals<br />

St.Gallen wird durch die administrative<br />

und organisatorische Expertise der Mitarbeitenden<br />

der Clinical Trials Unit ermöglicht. Die<br />

Unterstützung klinischer und translationaler<br />

Forschungsprojekte im Sinne einer Anschubfinanzierung<br />

erfolgt durch direkte Beiträge<br />

der Forschungskommission aus dem Budget<br />

des Medizinischen Forschungszentrums.<br />

Um die vielfältigen Aufgaben in der Unterstützung<br />

der Forschenden am Kantonsspital<br />

St.Gallen auch in Zukunft gewährleisten zu<br />

können, hat der Verwaltungsrat der St.Galler<br />

Spitalverbunde im April 2023 das Bauprojekt<br />

«Forschungshaus 09» genehmigt. Mit der<br />

Anpassung der Labor- und Büroinfrastruktur<br />

im Haus 09 wird das moderne Forschungsumfeld<br />

am Kantonsspital St.Gallen erhalten<br />

und die Attraktivität des Forschungsstandorts<br />

weiter gesteigert.<br />

6 Management Summary


Organisation des Medizinischen<br />

Forschungszentrums<br />

Das Medizinische Forschungszentrum stellt<br />

den Forschenden des Kantonsspitals St.Gallen<br />

Dienstleistungen und Infrastrukturen zur Verfügung,<br />

die sämtliche Forschungsaktivitäten<br />

von der Grundlagenforschung bis zu klinischen<br />

Studien fördern und unterstützen. Die Forschungsgruppen<br />

des Instituts für Immunbiologie<br />

arbeiten an Projekten der translationalen<br />

Forschung, die sowohl auf nationaler als auch<br />

auf internationaler Ebene höchste Anerkennung<br />

finden.<br />

«Neuste medizinische Erkenntnisse<br />

aus der Forschung<br />

sichern die bestmögliche<br />

Behandlung der Patientinnen<br />

und Patienten auf univer -<br />

si tärem Niveau.»<br />

Geschäftsbericht Kantonsspital St.Gallen 2022<br />

Im April 2023 wurde das Medizinische Forschungszentrum<br />

dem Direktionsdepartement angegliedert. Die Clinical Trials<br />

Unit und das Institut für Immunbiologie bilden gemeinsam mit<br />

den Zentraleinheiten Labor und den Stabstellen die permanenten<br />

Forschungseinrichtungen.<br />

Die Stabsstellen sind für verschiedene organisatorische und<br />

administrative Aufgaben zuständig. Dazu gehören die Organisation<br />

der Aktivitäten der Forschungskommission und die<br />

Förderung von Innovationsaktivitäten im Rahmen des Technologietransfers.<br />

Die Zentraleinheiten Labor unterstützen die experimentell<br />

oder klinisch Forschenden aktiv bei ihren Projekten und stellen<br />

die notwendige technologische Infrastruktur zur Verfügung.<br />

Die Kliniken, Institute und Zentren des Kantonsspitals St.Gallen<br />

haben die Möglichkeit, Forschungsgruppen am Medizinischen<br />

Forschungszentrum zu etablieren. Zurzeit arbeiten elf Forschungsgruppen<br />

in den Laboren des Medizinischen Forschungszentrum.<br />

Geschäftsleitung Kantonsspital St.Gallen<br />

Departement Direktion<br />

Medizinisches Forschungszentrum<br />

Forschungskommission<br />

Kliniken, Institute,<br />

Zentren<br />

Stab<br />

Forschungsförderung- und<br />

kommunikation<br />

Betriebs- und<br />

Forschungsmanagement<br />

Technologietransfer<br />

Clinical Trials Unit<br />

Dienstleistungen/Services<br />

Zentraleinheiten Labor<br />

Institut für Immunbiologie<br />

Immunbiologie<br />

Neuroimmunologie<br />

Experimentelle<br />

Neurochirurgie I, II<br />

Experimentelle<br />

Dermatologie<br />

betrieblichorganisatorisch<br />

personell &<br />

fachlich<br />

Kliniken, Institute, Zentren<br />

Experimentelle Onkologie<br />

I–III<br />

Experimentelle Urologie<br />

Experimentelle Infektiologie<br />

I, II<br />

Organigramm 7


Highlights<br />

ERC gewährt Millionenförderung für<br />

Erforschung der Herzmuskelentzündung<br />

Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert Projekte mit<br />

Pioniercharakter aus allen wissenschaftlichen Disziplinen. Der<br />

Forschungsgruppe um Prof. Dr. Burkhard Ludewig wurde in<br />

diesem hochkompetitiven Wettbewerb ein Förderbeitrag von<br />

knapp CHF 2,5 Millionen zugesprochen. Ziel des im Jahr 2022<br />

gestarteten Projekts ist die Erforschung der molekularen und<br />

immunologischen Prozesse bei Herzmuskelentzündungen.<br />

SWISS BRIDGE AWARD für<br />

wegweisende Krebsforschung<br />

Prof. Dr. Lukas Flatz und sein Team der<br />

Experimentellen Dermatologie erhielten im<br />

Jahr 2023 namhafte Unterstützung für ein<br />

Projekt im Bereich der Krebsmedizin. Die<br />

Unterstützung von Swiss Bridge in der Höhe<br />

von CHF 250’000 ermöglicht translationale<br />

Arbeiten zur Entstehung von Therapieresistenzen<br />

bei Tumorerkrankungen und zur Entwicklung<br />

neuer Behandlungswege.<br />

8 Highlights


Mögliche Beteiligung von<br />

Darmbakterien bei Hirntumoren<br />

und Aneurysmen<br />

PD Dr. Marian Neidert, stellvertretender Chefarzt<br />

der Neurochirurgie, war einer der Hauptautoren<br />

einer Studie über die mögliche Rolle<br />

von Darmbakterien bei Hirntumoren. Die in<br />

der Fachzeitschrift Nature (2023) veröffentlichte<br />

Studie zeigt, dass Bestandteile von Darmbakterien<br />

Immunreaktionen in Hirntumoren<br />

auslösen können. PD Dr. Dr. Isabel Hostettler,<br />

seit 2021 Oberärztin in der Neurochirurgie<br />

und Forschungsleiterin am Medizinischen<br />

Forschungszentrum, untersucht den Zusammenhang<br />

zwischen Darmbakterien und Hirnaneurysmen.<br />

Double Impact: Zwei Studien in der<br />

Fachzeitschrift Nature Immunology publiziert<br />

Den Forschungsteams um Prof. Dr. Natalia Pikor und Prof.<br />

Dr. Burkhard Ludewig ist es gelungen, zwei Studien in der Mai-<br />

Ausgabe 2023 der Fachzeitschrift Nature Immunology zu publizieren.<br />

Die Nachwuchswissenschaftlerinnen Dr. Angelina De<br />

Martin und Dr. Mechthild Lütge sind die Erstautorinnen dieser<br />

bedeutenden Studien. Die Arbeiten befassen sich mit der<br />

Funktion von Bindegewebszellen in menschlichen Gaumenmandeln<br />

und dem Zusammenspiel von Bindegewebszellen und<br />

Immunzellen in Mensch und Maus.<br />

Highlights 9


Highlights<br />

SNF fördert Forschung zur<br />

Resistenzentwicklung von Darmbakterien<br />

bei Antibiotikabehandlungen<br />

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) unterstützt das Projekt<br />

«mBiomR» unter der Leitung von PD Dr. Baharak Babouee Flury,<br />

Oberärztin mbF an der Klinik für Infektiologie, Infektionsprävention<br />

und Reisemedizin und Forschungsgruppenleiterin Experimentelle<br />

Infektiologie am Medizinischen Forschungszentrum,<br />

mit einem Forschungs beitrag von CHF 815’000. In dem vierjährigen<br />

Projekt wird die Resistenzentwicklung gefährlicher Darmbakterien<br />

durch Antibiotikabehandlungen untersucht.<br />

Erste ETH Professur der<br />

Ostschweiz<br />

Prof. Dr. Natalia Pikor erforscht die Regulation<br />

von Immunantworten im Zentralnervensystem.<br />

Sie erhielt 2022 einen «SNF Starting Grant»<br />

des Schweizerischen Nationalfonds in Höhe<br />

von CHF 1,8 Millionen und wurde im April 2023<br />

zur Professorin für Neuroimmunologie an der<br />

ETH Zürich ernannt. Mit ihrer Berufung verstärkt<br />

das Departement Biologie der ETH Zürich<br />

die Grundlagenforschung in den Be reichen<br />

Neuro- und Tumorimmunologie sowie Virologie.<br />

Prof. Pikor und ihr Team der Neuroimmunologie<br />

führen ihre erfolgreichen Arbeiten am Medizinischen<br />

Forschungszentrum des Kantonsspitals<br />

St.Gallen fort und stärken die Zusammenarbeit<br />

der beiden Institutionen.<br />

10 Highlights


SNF fördert wegweisende<br />

Forschung zu Tonsillenkrebs<br />

Der Schweizerische Nationalfonds unterstützt<br />

ein Projekt unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Burkhard Ludewig, das in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Hals-Nasen-Ohrenklinik des<br />

Kantonsspitals St.Gallen durchgeführt wird.<br />

Ziel des Projektes ist die Erforschung der molekularen<br />

Grundlagen des Tonsillenkrebses,<br />

der hauptsächlich durch humane Papillomaviren<br />

verursacht wird. Der bewilligte Beitrag<br />

beläuft sich auf insgesamt CHF 950’000 über<br />

einen Zeitraum von vier Jahren.<br />

Strategische Investition<br />

in die Zukunft<br />

Der Verwaltungsrat der St.Galler Spitalverbunde hat den Kredit<br />

für den Umbau des Hauses 09 in ein Forschungshaus genehmigt.<br />

Die strategische Investition in modernste Forschungsinfrastruktur<br />

stärkt die translationale Forschung am Kantonsspital<br />

St.Gallen. Die kliniknahe Forschung ist für eine qualitativ hochstehende<br />

medizinische Versorgung von zentraler Bedeutung,<br />

da Leistungsaufträge im Bereich der hochspezialisierten Medizin<br />

nur an forschungsaktive Standorte vergeben werden können.<br />

Highlights 11


Forschungsförderung und<br />

Forschungskommunikation<br />

• Forschungskommission<br />

• Projekt - und Personenförderung<br />

• Besondere Erfolge aus der Projektförderung<br />

• Forschungskommunikation<br />

12 Xxxxxxxxxxxxx


Xxxxxxxxxxxxx 13


Forschungsförderung und<br />

Forschungs kommunikation<br />

Das Kantonsspital St.Gallen ist ein aktives Forschungsspital.<br />

Die exzellenten Leistungen der<br />

Forschenden am Kantonsspital St.Gallen werden<br />

national und international wahrgenommen,<br />

was die Sichtbarkeit des Unternehmens<br />

erhöht. Wissenschaftliche Aktivität und Erfolge<br />

in der Forschung werden unter anderem von<br />

Kennzahlen wie der Anzahl von Publikationen<br />

und Zitationsindizes gemessen. Das Scimago<br />

Institutions Ranking nutzt in drei Gruppen unterteilte<br />

Indikatoren, die den wissenschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Einfluss von Einrichtungen widerspiegeln sollen<br />

und umfasst sowohl grössenabhängige als<br />

auch grössenunabhängige Indikatoren (scimagoir.com).<br />

Im Jahr 2022 wurde das Kantonsspital<br />

St.Gallen im Scimago Institutions Ranking<br />

an 8. Stelle aller im Bereich Medizin forschenden<br />

Gesundheitsorganisationen der Schweiz<br />

aufgeführt. Im Jahr 2023 verbesserte sich das<br />

Kantonsspital St.Gallen auf Rang 7. Die Forschungsleistung<br />

anderer Kantons- oder Zentrumsspitäler<br />

reicht nicht aus, um in diesem<br />

Ranking geführt zu werden.<br />

Das Medizinische Forschungszentrum wurde<br />

von der Geschäftsleitung beauftragt, die Forschungskommission<br />

in der Koordination und<br />

Kommunikation der Forschungsaktivitäten<br />

zu unterstützen und die Forschenden des<br />

Kantonsspitals St.Gallen bei der Einwerbung<br />

von kompetitiven Forschungsgeldern zu beraten.<br />

Diesen Aufgaben kommt die Stabsstelle<br />

Forschungsförderung und –kommunikation,<br />

unter der Leitung von Dr. Miluse Trtikova,<br />

nach.<br />

Forschungsförderung<br />

Gemäss den Vorgaben des CEO des Kantonsspitals<br />

St.Gallen wurde in den Jahren 2022 und<br />

2023 jährlich CHF 600’000 aus dem Budget<br />

des Medizinischen Forschungszentrums für<br />

die Förderung von Forschungsprojekten zur<br />

Verfügung gestellt. Die Vergabe dieser Gelder<br />

erfolgt mittels eines Evaluierungsprozesses<br />

durch die Mitglieder der Forschungskommission.<br />

Zusätzlich werden Mittel aus den Gemeinkostenanteilen<br />

(Overhead) zur Unterstützung<br />

weiterer Forschungsaktivitäten zur Verfügung<br />

gestellt. Auch über die Vergabe dieser Mittel<br />

verfügt die Forschungskommission.<br />

Forschungskommunikation<br />

Die Forscherinnen und Forscher des Kantonsspitals St.Gallen<br />

haben in den Jahren 2022 und 2023 an ungefähr 350 wissenschaftlichen<br />

Projekten gearbeitet und rund 1’000 wissenschaftliche<br />

Arbeiten veröffentlicht. Diese erfolgreiche wissenschaftliche<br />

Tätigkeit des Kantonsspitals St.Gallen wird dem<br />

Fachpublikum und der breiten Öffentlichkeit über eine eigene<br />

Forschungsdatenbank zugänglich gemacht. Dieser zentrale<br />

Kommunikationskanal wird zudem von den Forschenden des<br />

Kantonsspitals St.Gallen genutzt, um neue Forschungsergebnisse<br />

und -aktivitäten zu kommunizieren. Die Administration<br />

der Forschungsdatenbank liegt in der Verantwortung des<br />

Medizinischen Forschungszentrums.<br />

Forschungskommission<br />

Die Forschungskommission setzt sich aus Repräsentanten der<br />

klinischen Departemente und der Leitung des Medizinischen<br />

Forschungszentrums zusammen. Die nicht ständigen Mitglieder<br />

aus den Reihen des ärztlichen Kaders werden durch die<br />

Konferenz der Klinik-, Instituts- und Zentrumsleiter gewählt.<br />

Darüber hinaus haben jeweils eine Vertreterin oder ein Vertreter<br />

der Universität St.Gallen, der Empa, des Ostschweizer<br />

Kinderspitals und des Zentrums für Labormedizin als externe<br />

Mit glieder Einsitz in der Kommission. Die Präsidentschaft wird<br />

durch die Forschungskommission vorgeschlagen und von der<br />

Geschäftsleitung gewählt.<br />

Die Forschungskommission hat neben der Organisation der<br />

Forschungsförderung und der Begutachtung der Projektanträge<br />

die Aufgabe, die Geschäftsleitung des Kantonsspitals<br />

St.Gallen bei Forschungsangelegenheiten zu unterstützen<br />

und zu beraten. Weitere Aufgaben der Forschungskommission<br />

sind die Qualitätssicherung in der Forschung, unter anderem<br />

durch Regelungen zur guten wissenschaftlichen Praxis<br />

und bei wissenschaftlichem Fehlverhalten. Zudem wird der<br />

Austausch zwischen den Forschenden des Kantonsspitals<br />

St.Gallen und der Öffentlichkeit gefördert, beispielsweise<br />

durch den jährlich stattfindenden Forschungstag.<br />

14 Forschungsförderung und Forschungskommunikation


Mitglieder Forschungskommission<br />

Dr. Katja Hämmerli Keller Präsidentin seit 12/2023,<br />

Leitende Psychologin<br />

Prof. Dr. Christoph<br />

Driessen<br />

PD Dr. Baharak Babouee<br />

Flury<br />

Prof. Dr. Oliver Bozinov<br />

Prof. Dr. Dr. Antonio<br />

Cozzio<br />

Prof. Dr. Florian Dick<br />

Dr. Susanne Diener<br />

PD Dr. Daniel Engeler<br />

Prof. Dr. Miodrag Filipovic<br />

Prof. Dr. Roland<br />

Hausmann<br />

Prof. Dr. Thomas<br />

Hundsberger<br />

Prof. Dr. Burkhard<br />

Ludewig<br />

Prof. Dr. Micha Maeder<br />

Dr. Reinhard Maier<br />

PD Dr. Marian Neidert<br />

Prof. Dr. Paul Martin<br />

Putora<br />

Dr. Marc Schlaeppi<br />

Prof. Dr. Alex Dommann<br />

Prof. Dr. René Rossi<br />

Prof. Dr. Alexander<br />

Geissler<br />

Prof. Dr. Janna Hastings<br />

Prof. Dr. Wolfgang Korte<br />

Prof. Dr. Roger Lauener<br />

Vizepräsident,<br />

Chefarzt Onkologie/<br />

Hämatologie<br />

Ärztlich-wissenschaftliche<br />

Leiterin Clinical Trials Unit,<br />

Oberärztin, mbF Infektiologie/<br />

Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

Chefarzt Neurochirurgie,<br />

Mitglied bis 05/2023<br />

Chefarzt Dermatologie/<br />

Venerologie/Allergologie<br />

Chefarzt Gefässchirurgie<br />

Leiterin Departement<br />

Interdisziplinäre<br />

Medizinische Dienste,<br />

Mitglied bis 03/2023<br />

Chefarzt Urologie<br />

Chefarzt Operative<br />

Intensivmedizin,<br />

Präsident bis 11/2023<br />

Chefarzt Rechtsmedizin<br />

Leitender Arzt Neurologie<br />

Leiter Medizinisches<br />

Forschungszentrum<br />

Stv. Chefarzt Kardiologie<br />

Operativer Leiter<br />

Clinical Trials Unit<br />

Stv. Chefarzt Neurochirurgie,<br />

Mitglied seit 06/2023<br />

Stv. Chefarzt<br />

Radio-Onkologie<br />

Zentrumsleiter Integrative<br />

Medizin<br />

Leiter Departement<br />

«Materials meet Life», Empa,<br />

externes Mitglied bis 12/2022<br />

Co-Leiter Departement<br />

«Materials meet Life»,<br />

Empa, externes Mitglied seit<br />

01/2023<br />

School of Medicine,<br />

Universität St.Gallen,<br />

externes Mitglied bis 12/2022<br />

School of Medicine,<br />

Universität St.Gallen,<br />

externes Mitglied seit<br />

01/2023<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung,<br />

Zentrum für Labormedizin<br />

St.Gallen, externes<br />

Mitglied<br />

Chefarzt Kinder- und<br />

Jugendmedizin,<br />

Ostschweizer Kinderspital,<br />

externes Mitglied


Projekt- und Personen förderung<br />

Projektförderung: Verwendete Mittel pro Klinik, Institut und Zentrum in TCHF<br />

0 50 100 150 200 250 300 350<br />

Urologie<br />

Zentrum für Integrative Medizin<br />

Medizinisches Forschungszentrum<br />

Psychosomatik und Konsilliarpsychiatrie<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

Muskelzentrum/ALS Clinic<br />

Radio-Onkologie<br />

Gastroenterologie/Hepatologie<br />

Augenklinik<br />

Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates<br />

Endokrinologie/Diabeto logie/Osteologie/Stoffwechselerkrankungen<br />

Allgemein-, Viszeral-, Endokrin- und Transplantationschirurgie<br />

Rheumatologie<br />

Anästhesiologie<br />

Kardiologie<br />

Dermatologie/Venerologie/Allergologie<br />

Mittelverwendung<br />

Fachbereich/Dritte<br />

Onkologie/Hämatologie<br />

Dienstleistungen Clinical Trials Unit<br />

Die Forschungskommission finanziert und unterstützt<br />

die Forschenden des Kantonsspitals<br />

St.Gallen über verschiedene Fördergefässe.<br />

Grundsätzlich wird zwischen Projekt- und Personenförderung<br />

unterschieden.<br />

1. Projektförderung<br />

• Forschungsprojekte am<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

• Kooperationsprojekte mit der Empa<br />

2. Personenförderung<br />

• Medizinische Dissertationen<br />

• Nachwuchsgruppenleitung<br />

Vorranging werden Projekte gefördert, die eine<br />

klare Strategie zur Einwerbung von kompetitiven<br />

Drittmitteln vorweisen. Die Förderung soll<br />

die Erhebung von Datensätzen ermöglichen,<br />

um vollständig ausgearbeitete Forschungsgesuche<br />

bei kompetitiven Ausschreibungen<br />

des Schweizerischen Nationalfonds, der<br />

Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung<br />

(Innosuisse) oder anderen Förderinstitutionen<br />

einreichen zu können. Im Fördergefäss<br />

Projektförderung haben die Mitglieder<br />

der Forschungskommission in den Jahren 2022<br />

und 2023 insgesamt 70 Projektanträge begutachtet. Die Finanzierung<br />

von Forschungsprojekten am Kantonsspital St.Gallen<br />

machte den grössten Teil dieser Gesuche aus. Die Bewilligungsrate<br />

lag bei 54 %. Eine Zusammenstellung der geförderten Projekte<br />

ist auf den Seiten 18 – 19 zu finden.<br />

Für Kooperationsprojekte mit Forschenden der Empa St.Gallen<br />

wird ein maximaler Gesamtbetrag von CHF 50’000 zugesprochen,<br />

wobei der Anteil des Kantonsspitals St.Gallen CHF 25’000<br />

nicht überschreiten darf. Diese Kooperationsprojekte mit der<br />

Empa dienen der Anschubfinanzierung für ein- oder mehrjährige<br />

Projekte. Neben der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen<br />

den beiden Institutionen, ist die Einwerbung kompetitiver<br />

Drittmittel ein wesentliches Ziel dieses Förderinstruments. In<br />

den Jahren 2022 und 2023 wurden von der Forschungskommission<br />

7 der 10 ein gereichten Anträge für Kooperationsprojekte<br />

bewilligt (Seite 20).<br />

Ein Grossteil der Mittel aus der Projektförderung wurden in den<br />

Jahren 2022 und 2023 an Forschende der Kliniken, Institute und<br />

Zentren des Kantonsspitals St.Gallen mit hoher Forschungsaktivität<br />

darunter die Klinik für Onkologie und Hämatologie, die<br />

Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und das<br />

Medizinische Forschungszentrum vergeben (siehe obenstehende<br />

Grafik). Die Empfänger der Beiträge haben ca. 17 % der<br />

zugesprochenen Mittel eingesetzt, um Dienstleistungen der<br />

Clinical Trials Unit zu finanzieren.<br />

16 Forschungsförderung und Forschungskommunikation


Hoch motivierte Ärztinnen und Ärzte arbeiten im Rahmen ihrer<br />

medizinischen Dissertation in etablierten Forschungsgruppen<br />

am Kantonsspital St.Gallen. Um die Karrieren der Nachwuchsforschenden<br />

zu unterstützen und an das Kantonsspital St.Gallen<br />

zu rekrutieren, werden medizinische Dissertationen über die<br />

Mittel des Forschungsförderungsfonds gefördert. Dafür müssen<br />

die Kandidatinnen und Kandidaten in einem medizinischen<br />

Doktoratsprogramm eingeschrieben sein und von einem promotionsberechtigten<br />

Mitglied einer medizinischen Fakultät an<br />

einer Schweizer Universität offiziell betreut werden. Auf Seite 20<br />

sind die in der Berichtsperiode 2022 und 2023 geförderten<br />

Dissertationssprojekte aufgeführt.<br />

Ein weiterer wichtiger Ansatz der Karriereförderung über die<br />

Mittel des Forschungsförderungsfonds ist die Finanzierung von<br />

Stellen für Nachwuchsgruppenleitende. In diesem Fördergefäss<br />

wird für klinisch Forschende mit entsprechendem Leistungsausweis<br />

50 % geschützte Zeit für Forschung finanziert.<br />

Zudem werden CHF 100’000 pro Jahr projektspezifische Forschungsgelder<br />

zur Verfügung gestellt. Die Förderung der Nachwuchsgruppe<br />

von Dr. Nikolaus Wagner wurde im Jahr 2022 für<br />

ein zweites Jahr verlängert. Im Jahr 2023 wurde die Förderung<br />

der von Dr. Tolga Dittrich geleiteten Nachwuchsforschungsgruppe<br />

in der Klinik für Neurologie bewilligt.<br />

Xxxxxxxxxxxxx 17


Projekte Forschungsförderung<br />

Bewilligte Projekte 2022<br />

Projekt Hauptantragsteller/-in Klinik/Zentrum CHF<br />

Analysis of the effect of biological therapy on SARS-CoV-2-<br />

specific antibody levels following booster vaccination in<br />

patients with inflammatory bowel disease<br />

Joel Dütschler<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie<br />

26’700<br />

Symptoms compatible with long-COVID in SARS-CoV-2<br />

positive and negative healthcare workers – analysis of<br />

prospective cohort<br />

Philipp Kohler<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

65’788<br />

The impact of subthalamic deep brain stimulation on interlimb<br />

coordination in patients with Parkinson’s disease<br />

Florian Brugger Neurologie 30’000<br />

Treatment and outcomes of surgical site infections after<br />

spinal instrumentation – a retrospective cohort study<br />

Tudor Cosma<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

7’600<br />

Untersuchung der kardialen Pumpfunktion und kardialer<br />

Biomarker in Abhängigkeit der Pharmakodynamik der<br />

Proteasominhibition bei mit Proteasominhibitoren behandelten<br />

Patienten<br />

Genetic contributors of multiple myeloma cells involved in<br />

their homing and escape from T-cell recognition<br />

Determining postoperative recovery and the impact of adverse<br />

events in neurosurgery based on self-reported, app-based<br />

longitudinal assessment – a collaborative observational research<br />

project<br />

Frequency and Clinical Significance of PR3- and<br />

MPO-Antineutrophil Cytoplasmic Antibodies (ANCA) in<br />

Ulcerative Colitis and Crohn’s Disease (IBD-ANCA Study)<br />

Evaluation of Polycyclic Polyprenylated Acylphloroglucinols<br />

(PPAPs) as a potential new class of cancer therapeutics in<br />

glioblastoma<br />

Shunt-dependency after aneurysmal subarachnoid<br />

haemorrhage – the role of early hyperglycaemia in cerebrospinal<br />

fluid and blood<br />

Kira-Lee Koster Onkologie/Hämatologie 26’200<br />

Lenka Besse Onkologie/Hämatologie 75’500<br />

Alexis Terrapon Neurochirurgie 46’840<br />

Alfred Mahr Rheumatologie 32’000<br />

Kerstin Kampa-Schittenhelm Onkologie/Hämatologie 95’000<br />

Isabel Hostettler Neurochirurgie 37’300<br />

Deciphering Antimicrobial Resistance Mechanisms of<br />

Escherichia coli and Pseudomonas aeruginosa isolated<br />

from Patients with Urinary Tract- and Surgical Site Infections<br />

at St.Francis Referral Hospital, Ifakara-Tanzania<br />

Magreth Macha<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

22’040<br />

Elucidate and Exploit Functional Basis of Mutual Exclusivity of<br />

Major Driver Mutations in Myeloid Neoplasms for Therapeutic<br />

Targeting<br />

Tata Nageswara Rao Onkologie/Hämatologie 88’000<br />

Point Prevalence of Antibiotic Resistance in Helicobacter pylori<br />

in St.Gallen: An Observational Pilot Trial<br />

Alexander Kueres-Wiese<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie<br />

12’400<br />

The role of keratinocyte-differentiation antigens in head and<br />

neck squamous cell cancer<br />

Lukas Flatz<br />

Dermatologie/Venerologie/<br />

Allergologie<br />

79’000<br />

18 Forschungsförderung und Forschungskommunikation


Projekte Forschungsförderung<br />

Bewilligte Projekte 2023<br />

Projekt Hauptantragsteller/-in Klinik/Zentrum CHF<br />

Application of an IT knowledge base to improve<br />

decision-making for breast cancer in radiation oncology<br />

The motor side of neglect: Improving the diagnosis and understanding<br />

of premotor- and motor neglect following stroke<br />

Colchicine in Patients at Cardiac Risk undergoing Major<br />

Non-Cardiac Surgery: prospective, randomized, triple-blinded,<br />

placebo-controlled, multi-centre study<br />

Fabio Dennstädt Radio-Onkologie 14’380<br />

Georg Kägi Neurologie 9’340<br />

Timur Yurttas Anästhesiologie 98’090<br />

Analysis of the effect of biological therapy on booster<br />

vaccine-elicited systemic responses against SARS-CoV-2 variants<br />

of concern in patients with inflammatory bowel diseases<br />

Joel Dütschler<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie<br />

16’650<br />

Trispecific antibodies to target melanoma Lukas Villiger Dermatologie/Venerologie/<br />

Allergologie<br />

67’753<br />

Novel screening assay for synthetic cannabinoids Björn Moosmann Rechtsmedizin 30’000<br />

Targeting the immunoproteasome in vivo Christoph Driessen Onkologie/Hämatologie 45’560<br />

Impact of Tenofovir disoproxil fumarate/Emtricitabine<br />

(TDF/FTC) on the gut microbiome and microbiomemediated<br />

toxicity of TDF/FTC in men using event-based<br />

HIV Pre-Exposure prophylaxis<br />

Julia Notter<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

30’140<br />

Early protected full weight-bearing vs. partial weight-bearing<br />

after surgical fixation of unstable ankle fractures, monitored<br />

with bio-feedback insoles. A randomized controlled study.<br />

Andreas Toepfer<br />

Orthopädische Chirurgie<br />

und Traumatologie<br />

des Bewegungsapparates<br />

28’150<br />

T cell responses in myocarditis, inflammatory cardiomyopathy<br />

and heart failure<br />

Burkhard Ludewig<br />

Medizinisches<br />

Forschungszentrum<br />

48’600<br />

Systematic sequence-walk to identify isoform-specific, fully<br />

modified, small interfering RNAs (siRNAs) to target ASPP2kappa<br />

for in vivo application<br />

Kerstin Kampa-Schittenhelm Onkologie/Hämatologie 93’000<br />

Entwicklung einer interprofessionell abgestimmten<br />

Intervention zur Optimierung des Antibiotikagebrauchs<br />

im stationären Setting: eine mixed-methods Studie<br />

Patrizia Künzler-Heule<br />

Entwicklung und Qualitätsmanagement<br />

Pflege<br />

22’650<br />

Effectiveness of XBB.1.5-adapted booster vaccines against<br />

novel SARS-CoV-2 variants in patients with inflammatory bowel<br />

diseases<br />

Joel Dütschler<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie<br />

15’150<br />

Outcomes of patients with Oligometastatic Non-Small<br />

Cell Lung Cancer (NSCLC) treated with first line Immuno-/<br />

or Chemoimmunotherapy<br />

Susanne Weindler Onkologie/Hämatologie 6’500<br />

Forschungsförderung und Forschungskommunikation 19


Kooperationsprojekte Empa-Kantonsspital St.Gallen<br />

Bewilligte Projekte 2022 und 2023<br />

Projekt Hauptantragsteller/-in Klinik/Zentrum CHF<br />

Fluorescence-based rapid diagnostic tool for sensitive and<br />

selective DetectiOn Of uReaSe-producing bacTEria causing<br />

ventilator-associated Pneumonia - DOORSTEP<br />

Werner Albrich<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

10’750<br />

Integrative analysis for the delineation of cellular crosstalk<br />

in glioblastoma<br />

Marian Neidert Neurochirurgie 25’000<br />

Exploring the impact of hexagonal boron nitride (nanomedicines)<br />

on bacterial quorum sensing communication and its<br />

consequences on bacterial lung invasion and pathogenesis<br />

Werner Albrich<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

25’000<br />

Personalized transdermal fentanyl dosing in vulnerable patients<br />

using Empa’s digital twin tool<br />

Katelijne De Nys Palliativzentrum 23’900<br />

The influence of anchor coating on primary stability of<br />

stemless humeral shoulder prosthesis component. Proof of<br />

concept study.<br />

Bernhard Jost<br />

Orthopädische Chirurgie<br />

und Traumatologie<br />

des Bewegungsapparates<br />

5’000<br />

ScintiPOFs: development of plastic scintillation materials<br />

based on perovskite-polymer optical fiber composites for<br />

high-precision radiation dosimetry<br />

Discovery of novel biomarkers for the early stages of chronic<br />

wound formation<br />

Konrad Buchauer Radio-Onkologie 25’000<br />

Ulf Benecke Angiologie 5’000<br />

Medizinische Dissertationsprojekte<br />

Bewilligte Projekte 2022 und 2023<br />

Projekt Doktorand/-in Klinik/Zentrum CHF<br />

T-Zell Antigen Detektion bei Patienten mit kutanen immunassoziierten<br />

Nebenwirkungen in der IMIT Kohorte und mit<br />

Lichen ruber planus<br />

Tamara Etterlin<br />

Dermatologie/Venerologie/<br />

Allergologie<br />

67’045<br />

Fibroblastendifferenzierung und -funktion im Tonsillenkarzinom<br />

Samuel Meili<br />

Medizinisches<br />

Forschungszentrum<br />

64’096<br />

Tumor immune milieu heterogeneity in postmortem autopsies<br />

from the ImmunoMonitoring of ImmunoTherapy (IMIT, CTU<br />

16/015) St.Gallen clinical study in patients with advanced non<br />

small-cell lung cancer or melanoma<br />

Nicolas Davaz Onkologie/Hämatologie 63’626<br />

Evaluation des Einflusses von HLA-Genpolymorphismen auf<br />

das T-Zell-Rezeptor-Repertoire und T-Zell-Spezifitäten<br />

bei Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom<br />

unter Immun-Checkpoint-Inhibitor-Therapie<br />

Pablo Sieber<br />

Dermatologie/Venerologie/<br />

Allergologie<br />

65’385<br />

T cell responses in myocarditis, inflammatory cardiomyopathy<br />

and heart failure<br />

Emily Payne<br />

Medizinisches<br />

Forschungszentrum<br />

24’336<br />

20 Forschungsförderung und Forschungskommunikation


Besondere Erfolge aus der Projektförderung<br />

Der Erfolg der Forschungsförderung am Kantonsspital St.Gallen wird unter<br />

anderem durch hochrangige Publikationen sichtbar, die aus der Projektförderung<br />

finanziert oder teilfinanziert wurden. Im Folgenden sollen drei besonders<br />

erfolgreiche Projekte aus der Forschungsförderung vorgestellt werden.<br />

01<br />

Die Studie zu Long Covid der Klinik für Infektiologie,<br />

Infektionsprävention und Reisemedizin zeigt, dass das<br />

Risiko für Long-Covid-Symptome nach einer Ansteckung<br />

mit Omikron kleiner ist als nach einer Infektion mit dem<br />

ursprünglichen Coronavirus. Die Studienergebnisse gelten<br />

zumindest für die Population von jungen, gesunden und<br />

geimpften Frauen. Diese waren in der Studie überrepräsentiert.<br />

Die Ergebnisse der Studie «Post-Acute Sequelae<br />

After Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2<br />

Infection by Viral Variant and Vaccination Status: A Multicenter<br />

Cross-Sectional Study» wurden im Juli 2023 im<br />

Journal Clinical Infectious Diseases veröffentlicht.<br />

02<br />

03<br />

Forschende der Empa haben gemeinsam<br />

mit der Klinik für Neurologie des Kantonsspitals<br />

St.Gallen Eiweissbausteine und<br />

-fasern im Liquor von Patienten sichtbar<br />

gemacht. Ihr Fazit: Ultralange feine Eiweissfasern<br />

sind ein eindeutiges Kennzeichen<br />

für eine Alzheimer- Demenz. Die<br />

Studie «Protein fibril length in cerebrospinal<br />

fluid is increased in Alzheimer’s<br />

disease» wurde im März 2023 im Journal<br />

Communications Biology publiziert und<br />

liefert neue Erkenntnisse zur Rolle von<br />

Eiweissanhäufungen bei der Entstehung<br />

von Demenzerkrankungen und soll deren<br />

Früherkennung verbessern.<br />

Zusammen mit einem internationalen Forschungsteam<br />

haben Mitarbeiter der Experimentellen Dermatologie<br />

eine Methode entwickelt, um Antigene zu identifizieren,<br />

die sowohl auf Krebszellen als auch auf gesunden Zellen<br />

vorkommen. So können die Neben wirkungen der Immuntherapie<br />

entschlüsselt und damit die Therapie verbessert<br />

werden. Die Ergebnisse der Studie «Autoreactive<br />

napsin A–specific T cells are enriched in lung tumors and<br />

inflammatory lung lesions during immune checkpoint<br />

blockade» wurden im September 2022 im Fachjournal<br />

Science Immunology veröffentlicht.<br />

Forschungsförderung und Forschungskommunikation 21


22 Xxxxxxxxxxxxx


Forschungs kommunikation<br />

Ein wichtiges Instrument zur Kommunikation<br />

der Forschungsergebnisse am Kantonsspital<br />

St.Gallen ist die Forschungsdatenbank (forschung.kssg.ch/de).<br />

Die neu gestaltete Datenbank<br />

wurde im September 2022 live geschaltet.<br />

Neben einem neuen Design bietet die Datenbank<br />

eine komfortable Nutzung und ermöglicht<br />

es, jederzeit auf die hinterlegten Forschungsdaten<br />

zuzugreifen. Abonnenten des Newsletters<br />

haben die Möglichkeit, monatlich über die Forschungsaktivitäten<br />

am Kantonsspital St.Gallen<br />

informiert zu werden. Die Daten der Forschungsdatenbank<br />

bilden die Grundlage der bibliometrischen<br />

Auswertung aller Publikationen<br />

der Forschenden am Kantonsspital St.Gallen.<br />

Diese Auswertung und alle Publikationen pro<br />

Klinik, Institut oder Zentrum werden im Geschäftsbericht<br />

des Kantonsspitals St.Gallen veröffentlicht.<br />

Die Analyse der Publikationsdaten in der Forschungsdatenbank<br />

für die Jahre 2022 und 2023<br />

ergab, dass insgesamt 952 Veröffentlichungen<br />

unter Beteiligung von Forschenden des Kantonsspitals<br />

St.Gallen erschienen sind. Von diesen<br />

wurden 848 in Journalen mit Einflussfaktor<br />

publiziert. Zur Berechnung des mittleren Einflussfaktors<br />

wurden die Daten des Citation Reports<br />

von Clarivate Analytics verwendet. Im Jahr<br />

2022 wurde mit 393 wissenschaftlichen Arbeiten<br />

in Zeitschriften mit Einflussfaktor der bisher<br />

höchste durchschnittliche Wert von 10,2 pro<br />

Publikation erreicht.<br />

Publikationen mit Einflussfaktor 2022 und 2023<br />

Anzahl Publikationen mit Einflussfaktor<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

10.2<br />

= Mittlerer Einflussfaktor pro Publikation<br />

9.8<br />

2022 2023<br />

In der Forschungsdatenbank werden die Projekte und Studien,<br />

die am Kantonsspital St.Gallen durchgeführt werden, ausführlich<br />

beschrieben. Die Dokumentation klinischer Studien in dieser<br />

Datenbank ermöglicht es Patientinnen und Patienten den Zugang<br />

zu Informationen zu neuen Behandlungsmöglichkeiten am<br />

Kantonsspital St.Gallen zu erhalten.<br />

Die Auswertung für das Jahr 2023 zeigt, dass 34 Projekte im<br />

Bereich der Grundlagenforschung und 251 klinische Studien<br />

durchgeführt wurden oder aktuell noch aktiv sind. In 173 Studien<br />

agiert das Kantonsspital St.Gallen als Kooperationspartner<br />

(teilnehmendes Zentrum), 78 Studien wurden vom Kantonsspital<br />

St.Gallen als Hauptzentrum bzw. alleiniges Zentrum durchgeführt<br />

(siehe untenstehende Abbildung).<br />

Anzahl Forschungsprojekte am Kantonsspital St.Gallen im<br />

Jahr 2023<br />

3<br />

4<br />

1 Projekte aus der Grundlagenforschung 34<br />

2 Multizentrische Studien, Kantonsspital St.Gallen als<br />

teilnehmendes Zentrum 173<br />

3 Monozentrische Studien 30<br />

4 Multizentrische Studien, Kantonsspital St.Gallen als Hauptzentrum 48<br />

1<br />

2<br />

Forschungsförderung und Forschungskommunikation 23


Medizinisches Forschungszentrum<br />

• Stabstellen und Zentraleinheiten Labor<br />

• Clinical Trials Unit<br />

• Institut für Immunbiologie<br />

24 Xxxxxxxxxxxxx


Xxxxxxxxxxxxx 25


Medizinisches Forschungszentrum<br />

Die zunehmenden Forschungsaktivitäten am<br />

Kantonsspital St.Gallen widerspiegeln sich auch<br />

in der Personalentwicklung des Medizinischen<br />

Forschungszentrums. Ende 2023 waren insgesamt<br />

58 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt<br />

auf 43,5 Vollzeitstellen am Medizinischen<br />

Forschungszentrum beschäftigt. Der Grossteil<br />

des Personals wird über Drittmittel finanziert<br />

(65 %). Bei den Drittmittelstellen ist zwischen<br />

2021 und 2023 ein Anstieg um 11 % zu verzeichnen.<br />

Darüber hinaus wird die Infrastruktur<br />

des Medizinischen Forschungszentrums<br />

von rund 30 Mitarbeitenden der angeschlossenen<br />

Kliniken genutzt.<br />

Finanzierung der Personaleinheiten<br />

am Medizinischen Forschungszentrum<br />

43.5<br />

2023<br />

2021<br />

15.1<br />

15.2 25.5<br />

Kanton/Kantonsspital St.Gallen<br />

28.4 43.5<br />

Dritte<br />

40.7<br />

Im Rahmen ihres Engagements an verschiedenen<br />

Universitäten, betreuen die Forschungsgruppenleitenden<br />

des Medizinischen Forschungszentrums<br />

eine zunehmende Anzahl<br />

von Doktorierenden. In den Jahren 2022 und<br />

2023 waren insgesamt 26 Studierende in<br />

unterschiedlichen Doktoratsprogrammen an<br />

der Universität Zürich oder der ETH Zürich<br />

eingeschrieben. Zudem werden am Medizinischen<br />

Forschungszentrum medizinische Doktorarbeiten<br />

der Universität Tübingen und naturwissenschaftliche<br />

Doktorarbeiten der<br />

Universität Bern betreut. Das Medizinische<br />

Forschungszentrum leistet so einen wichtigen<br />

Beitrag in der Ausbildung von hochqualifiziertem<br />

Personal am Kantonsspital St.Gallen.<br />

Doktoratsprogramme Universität Zürich<br />

und ETH Zürich<br />

Medizinisches Doktorat (Dr. med.)<br />

Die medizinische Dissertation umfasst in der Regel einjährige<br />

Forschungsarbeiten zu medizinischen Themen, die<br />

entweder experimentell oder klinisch ausgerichtet sein<br />

können. Das medizinische Doktorat kann von Ärztinnen<br />

und Ärzten erworben werden.<br />

Doktorat Klinische Forschung (Dr. sc. med.)<br />

Das dreijährige Doktoratsprogramm Klinische Forschung<br />

der medizinischen Fakultät der Universität Zürich steht<br />

Akademikerinnen und Akademikern aus verschiedenen<br />

Ausbildungsgängen offen. Absolventen erhalten nach erfolgreichem<br />

Abschluss den Titel Doctor scientiarum medicarum<br />

(Dr. sc. med.).<br />

Wissenschaftliches Doktorat (Dr. sc. nat.)<br />

Das wissenschaftliche Doktorat wird von naturwissenschaftlichten<br />

Fakultäten der ETH und der Universität Zürich verliehen<br />

und erfordert eine mindestens vierjährige Ausbildung<br />

in der Grundlagenforschung. Nach erfolgreicher<br />

Verteidigung der Dissertation erhalten Absolventen den<br />

Titel Doctor scientiarum naturalium (Dr. sc. nat.).<br />

Stabsstellen<br />

Die Mitarbeitenden des Stabs unterstützen die Leitung des<br />

Medizinischen Forschungszentrums in den Aufgabenbe reichen<br />

der Administration und der strategischen Steuerung. Von besonderer<br />

Bedeutung sind Beiträge des Stabs zur Forschungsförderung,<br />

zur Qualitätssicherung in der Forschung, der Kommunikation<br />

von Forschungsergebnissen am Kantonsspital<br />

St.Gallen und dem Transfer von For schungsergebnissen durch<br />

das Innovationsmanagement.<br />

Forschungsförderung und -kommunikation<br />

Dr. Miluse Trtikova<br />

Koordinatorin Forschungsförderung und<br />

-kommunikation<br />

Betriebs- und Forschungsmanagement<br />

Dr. Sonja Caviezel-Firner Leiterin Betriebs- und Forschungsmanagement<br />

Céline Engetschwiler, MSc<br />

Simone Galler<br />

Harindra Wewelwala Hewage<br />

Marina Mancic<br />

Maja Cvetkovic<br />

Anna Elisabeth<br />

Bucheli-Burkhart<br />

Indire Elshani<br />

Stv. Leiterin Betriebs- und Forschungsmanagement,<br />

Leiterin Technologietransfer<br />

Assistentin Administration<br />

Tierpfleger<br />

Tierpflegerin<br />

Mitarbeiterin Labor<br />

Mitarbeiterin Labor<br />

Mitarbeiterin Labor<br />

26 Medizinisches Forschungszentrum


Forschungsförderung und<br />

-kommunikation<br />

Die Aufgaben der Stabstelle Forschungsförderung<br />

und -kommunikation werden von Dr.<br />

Miluse Trtikova wahrgenommen. In dieser<br />

Funktion unterstützt sie die Forschungskommission<br />

in der Koordination der Forschungsaktivitäten<br />

am Kantonsspital St.Gallen. Sie<br />

kümmert sich um die administrativen Belange,<br />

unterstützt die Tätigkeiten der Forschungskommission,<br />

insbesondere die Verwaltung der<br />

spitalinternen Beiträge zur Forschungsförderung.<br />

Zudem unterstützt sie die Forschenden<br />

des Kantonsspitals St.Gallen bei der Akquisition<br />

von Drittmitteln sowie bei der Kommunikation<br />

von Forschungsthemen. Die Forschungs- und<br />

Studiendatenbank wird ebenfalls von Dr. Miluse<br />

Trtikova betreut.<br />

Betriebs- und Forschungsmanagement<br />

Unter der Leitung von Dr. Sonja Caviezel-<br />

Firner und ihrer Stellvertreterin, MSc Céline<br />

Engetschwiler, unterstützt das Team für<br />

Betriebs- und Forschungsmanagement die<br />

klinische und translationale Forschung. Neben<br />

der Verwaltung und Koordination aller drittmittelrelevanten<br />

Aspekte ist das Team für die<br />

Laborinfrastruktur und die Versuchstierhaltung<br />

zuständig. Darüber hinaus werden wissenschaftliche<br />

Seminare, Fortbildungen und universitäre Lehrveranstaltungen<br />

organisiert. Dr. Caviezel- Firner ist Bio -<br />

sicherheitsbeauftragte und zuständig für die Überwachung<br />

und Umsetzung der Biosicherheitsstandards, die Schulung der<br />

Mitarbeitenden und die Zusammenarbeit mit den Behörden in<br />

allen Fragen der Biosicherheit.<br />

Dr. Sonja Caviezel-Firner und MSc Céline Engetschwiler engagieren<br />

sich aktiv in der Ausbildung von Biomedizinischen Analytikerinnen<br />

und Analytikern (HF/FH). Neben der persönlichen<br />

Betreuung der Studierenden während der Praktika halten sie<br />

auch Vorlesungen an der Höheren Fachschule des Berufs- und<br />

Weiterbildungszentrums für Gesundheits- und Sozialberufe<br />

St.Gallen. Darüber hinaus sind sie massgeblich an der Planung<br />

und Umsetzung des Projekts «Forschungshaus 09» beteiligt. In<br />

enger Zusammenarbeit mit dem Portfoliomanagement des<br />

Kantonsspitals St.Gallen und externen Planern wurde die Machbarkeitsstudie<br />

erfolgreich abgeschlossen. Die Realisierung<br />

dieses Projekts ist für den Zeitraum 2024 bis 2026 geplant<br />

(Ausblick Forschungshaus 09 Seite 94).<br />

Technologietransfer<br />

Die Stabstelle Technologietransfer unter der Leitung von MSc<br />

Céline Engetschwiler verwaltet das Patentportfolio des<br />

Kantonsspitals St.Gallen und verhandelt in enger Koordination<br />

mit dem Rechtsdienst Lizenz- und Forschungsverträge mit<br />

kommerziellen Forschungspartnern. Die Mitarbeitenden der<br />

Stabsstelle Technologietransfer prüfen Ideen und Vorschläge<br />

der Forschenden des Kantonsspitals St.Gallen bezüglich Patentierung<br />

und unterstützen die ersten Schritte im Patentierungsprozess.<br />

v.l.n.r.: Céline Engetschwiler, Maja Cvetkovic, Indire Elshani, Sonja Caviezel-Firner, Simone Galler, Marina Mancic<br />

Medizinisches Forschungszentrum 27


28 Medizinisches Forschungszentrum


Zentraleinheiten Labor<br />

Die Mitarbeitenden der Zentraleinheiten Labor bieten fachliche<br />

Expertise und praktische Unterstützung bei der Durchführung<br />

anspruchsvoller Techniken und komplexer administrativer<br />

Abläufe. Dr. Elke Scandella-Grabher ist als Tierschutzbeauftragte<br />

verantwortlich für die Einhaltung der Tierschutzstandards,<br />

die Durchführung von Inspektionen, die Unterstützung<br />

bei der Umsetzung von Tierschutzrichtlinien und -verfahren<br />

sowie die Schulung der Mitarbeitenden. Zudem ist sie für die<br />

Kommunikation mit dem kantonalen Veterinäramt und den<br />

Bundesämtern zuständig.<br />

Dr. Cristina Gil Cruz unterstützt die Forschenden des Instituts<br />

für Immunbiologie bei der Planung und Durchführung von klinischen<br />

Studien und leitet klinisch-translationale Forschungsprojekte<br />

auf dem Gebiet der Herzmedizin.<br />

Dr. Lucas Onder und Dr. Christian Pérez Shibayama sind für die<br />

technische Leitung der Durchflusszytometrie, der Zellsortierung<br />

und der konfokalen Laser-Scanning-Mikros kopie verantwortlich.<br />

Zu ihren Aufgaben gehören die Wartung und Kalibrierung<br />

der Geräte und die Schulung des Personals in den entsprechenden<br />

Verfahren. Darüber hinaus bieten sie technische Unterstützung<br />

und Beratung für Forschende und Studierende am Medizinischen<br />

Forschungszentrum im Studiendesign und in der<br />

technischen Umsetzung von komplexen Experimenten an.<br />

Mit dem Aufbau einer weiteren Zentraleinheit im Bereich Genomik<br />

und Bioinformatik wurde begonnen. Die Hauptaufgabe<br />

dieser zentralen Einheit besteht darin, die Forschenden bei<br />

der Analyse der Genomdaten und der Interpretation der bioinformatischen<br />

Ergebnisse zu unterstützen. Die Mitarbeitenden<br />

mit der entsprechenden Expertise werden derzeit noch<br />

über Drittmittel von Prof. Ludewig finanziert.<br />

Zentraleinheiten Labor<br />

Dr. Elke Scandella-Grabher<br />

Dr. Christian Ivan Pérez Shibayama<br />

Dr. Lucas Onder<br />

Dr. Cristina del Carmen Gil Cruz<br />

Fachverantwortliche Tierversuche<br />

Fachverantwortlicher Zytometrie<br />

Fachverantwortlicher Mikroskopie<br />

Fachverantwortliche klinische Studien<br />

Medizinisches Forschungszentrum 29


v.l.n.r.: Nicole Graf, Elke Hiendlmeyer, Anela Karic, Reinhard Maier, Uwe Ramsperger, Martina Kurz, Peter Schönenberger,<br />

Mareen Reiter, Raphaela Monassi, Erin West, Jacqueline Bossart, Baharak Babouee Flury, André Höpli, Lynn Radamaker<br />

Clinical Trials Unit<br />

Die Clinical Trials Unit (CTU) ist zentrale Ansprechpartnerin für<br />

klinische Studien am Kantonsspital St.Gallen. Mit ihrem breiten<br />

Dienstleistungsangebot steht sie den Forschenden bei der<br />

Organisation und Durchführung von Studien zur Verfügung. Auf<br />

nationaler Ebene ist die CTU des Kantonsspitals St.Gallen Teil<br />

des Netzwerks der Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO). Die<br />

SCTO ist eine Forschungsinfrastruktur von nationaler Bedeutung,<br />

die seit 2009 Dienstleistungen für die Durchführung von<br />

klinischen Projekten anbietet. Jede CTU im SCTO-Netzwerk<br />

übernimmt die Koordination einer der Schlüsselbereiche der<br />

klinischen Forschung (CTU-Netzwerk Seite 34). Die SCTO wird<br />

in der Budgetperiode 2021 – 2024 gemäss Art. 15 des Bundesgesetzes<br />

über die Förderung der Forschung und Innovation<br />

vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation<br />

unterstützt. Die CTU des Kantonsspitals St.Gallen erhält aus diesen<br />

Bundesmitteln einen jährlichen Beitrag von CHF 400’000.<br />

Der Entscheid über eine Fortsetzung der Unterstützung der<br />

SCTO und des CTU-Netzwerks für die Budgetperiode 2025 – 2028<br />

wird im Dezember 2024 bekannt gegeben.<br />

Die erfolgreiche Arbeit der SCTO und des CTU-Netzwerks wird<br />

von nationalen und internationalen Forschungspartnern und<br />

nationalen Entscheidungsträgern geschätzt. Die Vernetzung<br />

innerhalb der SCTO fördert den Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den Mitarbeitenden der verschiedenen CTU-Standorte und<br />

stärkt damit die klinische Forschung in der Schweiz.<br />

«Das CTU-Netzwerk setzt sich<br />

für eine schweizweite Harmonisierung<br />

der Prozesse in der<br />

klinischen Forschung ein.»<br />

Um die Prozesse in der klinischen Forschung<br />

schweizweit zu harmonisieren, werden den<br />

klinisch Forschenden aller Schweizer Spitäler<br />

unter anderem webbasierte Protokolle und<br />

Werkzeuge zur Verfügung gestellt. Die von den<br />

Expertenteams des CTU-Netzwerks entwickelten<br />

Werkzeuge sind auf der Website der<br />

SCTO (www.sctoplatforms.ch) verfügbar. Im<br />

Rahmen dieses Netzwerkes leitet die CTU<br />

St.Gallen ein Expertenteam, das einen Online-<br />

Leitfaden entwickelt. Dieser soll es klinisch<br />

Forschenden und anderen Interessierten ermöglichen,<br />

sich im Bereich der klinischen<br />

Forschung zu orientieren, ein Grundverständnis<br />

zu erlangen und klare Anweisungen für die<br />

Planung und Durchführung klinischer Studien<br />

zu erhalten. Der Leitfaden ist auf der Website<br />

www.easy-gcs.ch verfügbar.<br />

30 Clinical Trials Unit


In den Jahren 2022 und 2023 war die CTU des<br />

Kantonsspitals St.Gallen an 169 klinischen<br />

Studien bzw. Forschungsprojekten beteiligt.<br />

Die Mehrzahl dieser Studien sind Prüfarzt-initiierte<br />

Studien, in denen medizinisch-wissenschaftliche<br />

Fragestellungen von Forschenden<br />

des Kantonsspitals St.Gallen oder anderer<br />

Spitäler untersucht werden. Insgesamt waren<br />

92 % der klinischen Studien in den Jahren 2022<br />

und 2023 multizentrisch organisiert (siehe<br />

nachstehende Grafik).<br />

Klinische Studien am Kantonsspital St.Gallen<br />

in den Jahren 2022 und 2023<br />

2<br />

3<br />

1 Multizentrisch international 58 %<br />

2 Multizentrisch national 34 %<br />

3 Monozentrisch 8 %<br />

Zentrale Einrichtung für spitalübergreifende<br />

Aufgaben in der klinischen Forschung<br />

Die CTU übernimmt nicht nur Aufgaben in der<br />

direkten Projektunterstützung, sondern dient<br />

auch als zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle<br />

für klinische Studien und Forschungsprojekte<br />

am Kantonsspital St.Gallen. Dazu gehören<br />

die Umsetzung des Generalkonsents<br />

und die Optimierung des neuen Klinikinformationssystems<br />

für die Forschung. Letzteres<br />

wird in den nächsten Jahren am Kantonsspital<br />

St.Gallen und in den Spitälern der heutigen<br />

Spitalregionen eingeführt.<br />

Generalkonsent<br />

Am Kantonsspital St.Gallen konnten im Jahr<br />

2019 die Prozesse zur Einholung der generellen<br />

Einwilligung zur Daten- und Probenforschung,<br />

auch Generalkonsent genannt, erfolgreich etabliert<br />

werden. Mit dem Generalkonsent können<br />

Personen, die im Spital behandelt werden, in<br />

die zukünftige Weiterverwendung ihrer Gesundheitsdaten<br />

und ihrer Bioproben für Forschungsprojekte<br />

einwilligen. Bis Juli 2023 wurden<br />

knapp 130’000 Entscheide erfasst, 85 %<br />

der angefragten Patientinnen und Patienten<br />

haben der Weiterverwendung zugestimmt.<br />

1<br />

IT-Projekt IDEAL<br />

Ein weiteres spitalübergreifendes Projekt der CTU ist das nationale<br />

IT-Projekt IDEAL zum verschlüsselten Datenaustausch<br />

zwischen Schweizer Spitälern. In der klinischen Forschung<br />

werden Patientendaten pseudonymisiert erfasst, d. h. mit<br />

einem studienspezifischen Code verschlüsselt. Mit Hilfe von<br />

IDEAL können Gesundheitsdaten von Studienteilnehmenden<br />

lokal pseudonymisiert werden, bevor diese in interne oder externe<br />

Studiendatenbanken eingespeist werden. IDEAL ist damit<br />

ein zentraler Baustein für die automatisierte Übertragung dieser<br />

Daten aus dem Spitalinformationssystem in eine Studiendatenbank,<br />

wobei alle regulatorischen Anforderungen eingehalten<br />

werden.<br />

Darüber hinaus wird das Kantonsspital St.Gallen mit diesem<br />

Projekt an die nationale Swiss Personalized Health Networkund<br />

BioMedIT-Infrastrukturen angeschlossen, die bereits zwischen<br />

den Universitätsspitälern der Schweiz bestehen. Diese<br />

IT-Infrastrukturen sollen den Datenaustausch zwischen den<br />

Forschungsinstitutionen erleichtern und fördern. IDEAL wurde<br />

im Dezember 2023 in der Klinik für Transplantationsmedizin<br />

und Nephrologie für die Swiss Transplant Cohort Study in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Departement Informatik und dem<br />

Universitätsspital Basel erfolgreich implementiert.<br />

Darauf aufbauend beteiligt sich das Kantonsspital St.Gallen am<br />

Folgeprojekt Cohort Demonstrator, das vom Swiss Personalized<br />

Health Network gefördert wird. Konkret geht es dabei um<br />

den automatisierten Transfer von pseudonymisierten Labordaten<br />

in die Swiss Transplant Cohort Study-Studiendatenbank<br />

über das BioMedIT-Netzwerk. Bei erfolgreicher Umsetzung<br />

könnte dieses Infrastruktursystem auch für andere Forschungsprojekte<br />

und Register genutzt werden, die an die Swiss<br />

Personalized Health Network- und BioMedIT-Infrastrukturen<br />

angeschlossen sind, wie beispielsweise die HIV-Kohortenstudie.<br />

Mitarbeitende<br />

Die CTU St.Gallen ist gemäss Stellenplan des Kantonsspitals mit<br />

4,7 Vollzeitstellen ausgestattet. Im Jahr 2023 konnten zusätzlich<br />

9 Vollzeitstellen über Einnahmen aus Dienstleistungen und<br />

Fördergelder finanziert werden.<br />

Clinical Trials Unit<br />

PD Dr. Baharak Babouee Flury<br />

Dr. Reinhard Maier<br />

Anela Karic<br />

Dr. Synove Otterbech<br />

Peter Schönenberger<br />

André Höpli<br />

Dr. Lynn Radamaker<br />

Dr. Elke Hiendlmeyer<br />

Dr. Simone Kälin<br />

Mareen Reiter<br />

Dr. Uwe Ramsperger<br />

Andrea Stadler<br />

Dr. Erin West<br />

Dr. Nicole Graf<br />

Martina Kurz<br />

Jacqueline Bossart<br />

Patricia Caminada<br />

Raphaela Monassi<br />

Joelle Küng<br />

Ärztlich-wissenschaftliche Leitung<br />

Operative Leitung<br />

Administration<br />

Qualitätsmanagement<br />

Datenmanagement<br />

Datenmanagement<br />

Datenmanagement<br />

Projektmanagement, Monitoring<br />

Projektmanagement, Monitoring<br />

Projektmanagement, Monitoring<br />

Projektmanagement, Monitoring<br />

Projekt- und Qualitätsmanagement, Monitoring<br />

Biostatistik<br />

Biostatistik<br />

Leitende Studienkoordination<br />

Studienkoordination<br />

Studienkoordination<br />

Studienkoordination<br />

Studienkoordination<br />

Clinical Trials Unit 31


Dienstleistungsangebote<br />

Die CTU bietet eine Reihe von Dienstleistungen für die Organisation<br />

und Durchführung von Studien an, darunter Projektmanagement,<br />

Monitoring, Datenmanagement, Biostatistik, Studienkoordination<br />

und Qualitätsmanagement. Der Grad der<br />

Beteiligung der CTU an einzelnen Projekten ist sehr unterschiedlich<br />

und hängt von der Komplexität der jeweiligen Studie<br />

ab. Die Rolle und das Aufgabenspektrum der CTU richten sich<br />

danach, ob es sich um mono- oder multizentrische, nationale<br />

oder internationale Studien handelt. Bei kleineren Aufträgen<br />

können Kunden gezielt einzelne Dienstleistungen der CTU nutzen,<br />

wie z.B. die Fallzahlberechnung durch die Mitarbeiter der<br />

Biostatistik. Bei grossen Studienaufträgen werden alle verfügbaren<br />

Dienstleistungen der CTU genutzt.<br />

Die Dienstleistungen der CTU werden sowohl von den verschiedenen<br />

Kliniken des Kantonsspitals St.Gallen als auch von<br />

externen Kunden in Anspruch genommen. Die nachstehende<br />

Grafik zeigt die Anzahl der Stunden, die die Mitarbeitenden<br />

der CTU in den Jahren 2022 und 2023 für interne und externe<br />

Kundinnen und Kunden geleistet haben und verdeutlicht die<br />

Vielfalt und den Umfang der Unterstützung. Die nachfolgenden<br />

Abschnitte geben einen Überblick über die Aktivitäten der CTU<br />

in den Jahren 2022 und 2023 in den wichtigsten Dienstleistungssektoren.<br />

Projektmanagement und Monitoring<br />

In den Jahren 2022 und 2023 beteiligte<br />

sich die CTU an 52 Studien mit dem Service<br />

Monitoring und/oder dem Service Projektmanagement.<br />

Für 27 dieser Projekte wurde in<br />

Zusammenarbeit mit der ärztlichen und wissenschaftlichen<br />

Leitung der CTU ein regulatorisches<br />

und wissenschaftliches Protokoll-<br />

Review durchgeführt. Umfragen bei den<br />

Kunden der CTU haben gezeigt, dass das Protokoll-Review<br />

von den klinisch Forschenden<br />

im Allgemeinen als sehr hilfreich empfunden<br />

wird.<br />

Datenmanagement<br />

Die Haupttätigkeit des Datenmanagements ist<br />

die Erstellung von gesetzeskonformen Datenbanken<br />

für klinisch Forschende. Bisher bot<br />

die CTU ausschliesslich das klinische Datenmanagementsystem<br />

secuTrial ® an. Um das Angebot<br />

zu erweitern, wurde zusätzlich REDCap ®<br />

eingeführt. REDCap ® ist eine webbasierte<br />

Software zur elektronischen Datenerhebung<br />

Aufwand der CTU für Kunden 2022 und 2023 in Stunden<br />

0 500 1000 1500 2000<br />

2500<br />

3000<br />

Gastroenterologie/Hepatologie<br />

Urologie<br />

Neurochirurgie<br />

Muskelzentrum/ALS Clinic<br />

Kantonsspital Winterthur<br />

Ostschweizer Kinderspital<br />

Dermatologie/Venerologie/Allergologie<br />

Externe Organisationen<br />

Radiologie und Nuklearmedizin<br />

Kardiologie<br />

Zentrale Notaufnahme (ZNA)<br />

Infektiologie/Infektionsprävention/Reisemedizin<br />

Frauenklinik<br />

Neurologie<br />

Anästhesiologie<br />

Rheumatologie<br />

Zentrum für Integrative Medizin<br />

Pneumologie und Schlafmedizin<br />

Augenklinik<br />

Brustzentrum St.Gallen<br />

Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates<br />

Endokrinologie/Diabetologie/Osteologie/Stoffwechselerkrankungen<br />

Kantonsspital Frauenfeld<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

Allgemeine Innere Medizin/Hausarztmedizin/Notfallmedizin<br />

Allgemein-, Viszeral-, Endokrin-, und Transplantationschirurgie<br />

Institut für Immunbiologie<br />

Onkologie/Hämatologie<br />

32 Clinical Trials Unit


mittels Fragebögen und Formularen, die insbesondere für die<br />

klinische Forschung geeignet ist. An solche Programme werden<br />

strenge regulatorische Anforderungen gestellt. Um diesen gerecht<br />

zu werden, wurde die Software installation einer intensiven<br />

Validierung durch die CTU unterzogen. Im Gegensatz zu<br />

secuTrial ® steht REDCap ® nur für Forschungsprojekte zur<br />

Verfügung, bei denen die Projekt leitung bei Forschenden des<br />

Kantonsspitals St.Gallen liegt. Es eignet sich insbesondere für<br />

Studien/Register, die der Humanforschungsverordnung unterliegen.<br />

Die CTU bietet zwei Servicemodelle für die Nutzung von<br />

REDCap ® an. Im «Full Model» wird ein CTU-Datenmanager mit<br />

der Entwicklung der Datenbank beauftragt, ähnlich wie bei<br />

secu Trial ® Studien. Im «Light Model» können Studienteams<br />

die Datenbank selbst entwickeln und pflegen, wobei sie auch<br />

für die korrekte Umsetzung verantwortlich sind, inklusive dem<br />

Studienprotokoll, regulatorischen Richtlinien, Validierung<br />

und der Dokumentation. In diesem Modell ist die CTU nur für<br />

das Hosting der Software und die Datensicherung verantwortlich.<br />

Als Unterstützung führen die Datenmanager der CTU eine<br />

Überprüfung der Datenbank durch, bevor diese in den produktiven<br />

Betrieb geht. Dieses wertvolle Feedback sichert den<br />

hohen Qualitätsstandard.<br />

Bis Ende 2023 hat das CTU Team 63 secuTrial ® Projekte begleitet.<br />

Zusätzlich wurde bereits ein REDCap ® Full Model Projekt<br />

erstellt und 13 REDCap ® Light Model Projekte unterstützt.<br />

Studienkoordination und Biobankverwaltung<br />

In den Jahren 2022 und 2023 waren die Studienkoordinatorinnen<br />

an 47 klinischen Studien und Projekten beteiligt. Darunter<br />

waren 6 Studien, bei denen neben der Koordination auch der<br />

Betrieb einer Biobank übernommen wurde. Weitere 6 Studien<br />

werden von der CTU als reine Biobankprojekte betreut. Für die<br />

Verwaltung der Proben in der Biobank verwendet die CTU die<br />

Datenbank «OpenSpecimen», die auch von externen Kunden<br />

für ihre lokale Probenverwaltung genutzt wird.<br />

«In den Ultratiefkühlschränken der CTU werden<br />

ca. 48’000 Proben gelagert. Insgesamt sind in der<br />

Datenbank über 170’000 Proben aus mono- und<br />

multizentrischen Studien erfasst.»<br />

Biostatistik<br />

In den Jahren 2022 und 2023 waren die Biostatistikerinnen der<br />

CTU an 80 Projekten im Rahmen der Studienplanung und/oder<br />

Datenauswertung beteiligt. Die kostenlose statistische Erstberatung<br />

wurde von Forschenden in 40 Beratungen in Anspruch<br />

genommen. In diesen Beratungsgesprächen wurden Forschungsideen<br />

eingehend diskutiert, präzisiert und so konzipiert,<br />

dass die zu erhebenden Daten verlässliche Aussagen ermöglichen.<br />

Eine fundierte Fallzahlberechnung und gegebenenfalls die<br />

Erstellung eines statistischen Analyseplans sind<br />

wichtige Qualitätskriterien bei der Antragstellung<br />

und Veröffentlichung von Forschungsergebnissen.<br />

Die Auswertung der erhobenen Studiendaten<br />

bildete die Grundlage für zahlreiche Konferenzbeiträge<br />

und Publikationen in renommierten<br />

wissenschaftlichen Zeitschriften. Neben<br />

den klassischen statistischen Auswertungen<br />

wurde in den Publikationen besonderer Wert<br />

auf die Entwicklung anschaulicher Darstellungen<br />

und Entscheidungshilfen für den klinischen<br />

Alltag gelegt. Im Berichtszeitraum wurden 21<br />

Publikationen veröffentlicht, an denen Biostatistikerinnen<br />

der CTU als Co-Autorinnen beteiligt<br />

waren.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Das Qualitätsmanagement hat eine zentrale<br />

Funktion innerhalb der CTU. Der Sponsor einer<br />

Studie ist verpflichtet, ein Qualitätsmanagementsystem<br />

einzurichten, um die Einhaltung<br />

der gesetzlichen Verpflichtungen und die hohe<br />

Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten. Die<br />

klinischen Studien müssen nach Standardarbeitsanweisungen<br />

durchgeführt werden, die<br />

entsprechend den regulatorischen Anforderungen<br />

erstellt, aktualisiert und den Forschenden<br />

von der CTU zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Im Jahr 2022 wurde die CTU einer Inspektion<br />

durch die Swissmedic unterzogen, welche<br />

keine wesentlichen Beanstandungen ergab.<br />

Generell sind solche Inspektionen wichtige<br />

Gradmesser für den Betrieb einer CTU. Die<br />

Qualitätssicherung und die Einhaltung der<br />

Standards in der klinischen Forschung werden<br />

durch regelmässige externe Inspektionen gefestigt,<br />

was von der CTU an die Forschenden<br />

am Kantonsspital St.Gallen weitergegeben wird.<br />

Dr. Synove Otterbech ist im CTU-Netzwerk für<br />

die Qualitätssicherung und der Sicherstellung<br />

des Wissenstransfers zuständig und hat während<br />

der Berichtsperiode in diesem Rahmen<br />

zwei Audits geleistet. Ein Audit wurde am CTC<br />

in Zürich (Auditfokus: risikobasiertes Qualitätsmanagement)<br />

und ein Audit am CTU-EOC in<br />

Lugano (Audit fokus: HFV-Projekte und Biobank-Management)<br />

durchgeführt. Zudem<br />

wurde eine Forschungsgruppe der Klinik für<br />

Neurologie am Kantonsspital St.Gallen mit<br />

einem Pre-Audit als Vorbereitung für eine<br />

Swissmedic Inspektion unterstützt.<br />

Clinical Trials Unit 33


Fortbildung<br />

Die CTU bietet Grund- und Auffrischungsmodule<br />

zum Good Clinical Practice (GCP) Kurs<br />

an, die von Swissethics anerkannt sind. Für<br />

Studienleitende ist die Teilnahme am Grundkurs<br />

obligatorisch, um die entsprechende<br />

Ausbildung nach internationalen Richtlinien zu<br />

erlangen. Für das weitere Studien personal wird<br />

die Absolvierung dringend empfohlen. In den<br />

Jahren 2022 und 2023 haben insgesamt 111<br />

Teilnehmende, davon rund 36 % aus externen<br />

Institutionen, erfolgreich ein GCP-Zertifikat<br />

erworben. Zusätzlich absolvierten 69 Studierende<br />

des Medizinstudiums der Universitäten<br />

St.Gallen und Zürich (Joint Medical Master)<br />

den GCP Grundkurs. Der Auffrischungskurs<br />

wurde in den Berichtsjahren von 101 Personen<br />

besucht.<br />

Die CTU organisiert vierteljährlich eine Veranstaltung<br />

zu Themen der klinischen Forschung.<br />

«Die zunehmende Komplexität<br />

klinischer Studien und die<br />

damit verbundenen erhöhten<br />

Anforderungen an die Studienteams<br />

machen einen regelmässigen<br />

Austausch und eine<br />

kontinuierliche Weiterbildung<br />

notwendig.»<br />

Die Weiterbildungen im Rahmen des «Netzwerks<br />

Klinische Studien» erfreuen sich grosser<br />

Beliebtheit und fanden im Berichtszeitraum<br />

sieben Mal statt. Insgesamt wurden 181<br />

Teilnehmende registriert. Die Themen der<br />

Veranstaltungen für die Jahre 2022 und 2023<br />

sind im Abschnitt «Aus- und Weiterbildung»<br />

aufgeführt.<br />

CTU-Netzwerk<br />

Nach einer erfolgreichen ersten Förderperiode<br />

(2017 bis 2020), werden die SCTO und<br />

das CTU-Netzwerk sowie das damit verbundene<br />

SwissPed-Net (Schweizer Netzwerk der<br />

Pädiatrischen Forschungszentren) auch in<br />

den Jahren 2021 bis 2024 vom Staatssekretariat<br />

für Bildung, Forschung und Innovation gefördert.<br />

Plattformkonzept der SCTO<br />

Um den klinisch Forschenden eine schweizweit harmonisierte<br />

Unterstützung bieten zu können, wurden Plattformen zu studienspezifischen<br />

Themen geschaffen. Die Plattformen des<br />

CTU-Netzwerks fungieren als Kompetenzgruppen und bieten<br />

den klinisch Forschenden Unterstützung in Bereichen wie<br />

Auditing, Aus- und Weiterbildung, Daten management, Monitoring,<br />

Projektmanagement, Regulatory Affairs, Sicherheit sowie<br />

Statistik und Methodik. Die Geschäftsstelle der SCTO koordiniert<br />

den Austausch zwischen den Plattformen. Über die Fortschritte<br />

der einzelnen Projekte der Plattformen wird regelmässig<br />

in den Gremien des CTU-Netzwerks und im Vorstand der<br />

SCTO berichtet.<br />

Plattform Projektmanagement<br />

Unter der Leitung von Dr. Otterbech koordiniert die CTU des<br />

Kantonsspitals St.Gallen die Plattform Projektmanagement. Im<br />

Rahmen dieser Plattform wird zusammen mit weiteren Experten<br />

aus dem CTU-Netzwerk ein Online-Tool (Easy Guide Clinical<br />

Studies) entwickelt, das Interessierten den Einstieg in die Welt<br />

der klinischen Studien erleichtern soll. Dieser Leitfaden ist seit<br />

März 2023 als Beta Version online verfügbar (www.easy-gcs.ch)<br />

und kann auch für Schulungen und zum Selbsttraining genutzt<br />

werden. Darüber hinaus entwickeln die Mitglieder der Plattform<br />

einen Qualitätsleitfaden für nicht-klinische Studien bzw.<br />

Forschungsprojekte. Im Rahmen von nicht-klinischen Studien<br />

besteht ein grosser Bedarf an administrativer Unterstützung,<br />

da die Anzahl solcher Projekte in den letzten Jahren stark<br />

angestiegen ist. Der Easy Guide Clinical Studies wurde von<br />

Dr. Otterbech im Mai 2022 am DACH Symposium für Klinische<br />

Studien in Salzburg und im November 2023 am SPCRC Kongress<br />

in Basel vorgestellt.<br />

SCTO Symposium 2023 in St.Gallen<br />

Das SCTO Symposium wurde von der CTU des Kantonsspitals<br />

St.Gallen organisiert und hat am 7. Juni 2023 in St.Gallen stattgefunden.<br />

Über 170 Teilnehmende konnten sich über das Thema<br />

«Clinical research in the age of digital health» informieren.<br />

34 Clinical Trials Unit


Zusammenfassung und Ausblick<br />

Die Einführung eines nationalen Ansprechpartners für klinische<br />

Studien in der Schweiz, sowohl durch die Schaffung der<br />

SCTO, als auch durch die Einrichtung lokaler Kompetenzzentren<br />

an den grossen Spitälern, ist bei den klinisch Forschenden<br />

auf ein sehr positives Echo gestossen. Die damit verbundene<br />

Stärkung der klinischen Forschung trägt wesentlich zur Attraktivität<br />

der Schweiz als Standort für medizinische und biomedizinische<br />

Forschung bei. Die Etablierung der CTUs an den Universitäts-<br />

und Forschungsspitälern verlief äusserst erfolgreich.<br />

Im Jahr 2023 waren die CTUs des SCTO-Netzwerks an über<br />

2’400 Projekten beteiligt, wovon ein Grossteil (88 %) akademische<br />

Initiativen unter der Leitung von Prüfärzten waren.<br />

Im Rahmen der nationalen Zusammenarbeit zwischen der SCTO<br />

und dem CTU Netzwerk wurden wichtige Instrumente für klinisch<br />

Forschende zur Planung und Durchführung von Studien<br />

entwickelt, wie z.B. Vorlagen für einen Monitoringplan oder ein<br />

Risikobewertungsformular für klinische Forschungsprojekte.<br />

Weitere Informationen zu diesen Hilfsmitteln sind auf der eigens<br />

dafür eingerichteten Internetseite www.sctoplatforms.ch<br />

zu finden. Ein aktueller Schwerpunkt der SCTO und des CTU-<br />

Netzwerks ist die Implementierung und Förderung der Patienten-<br />

und Öffentlichkeitsbeteiligung in der akademischen und<br />

klinischen Forschung.<br />

«Gut ausgebildete und forschungsinteressierte<br />

Mitarbeitende sowie eine<br />

Institution, die der Forschung einen<br />

hohen Stellenwert einräumt, sind grundlegend<br />

für den Erfolg eines Forschungsspitals.»<br />

Die Zusammenarbeit der CTU mit dem Ostschweizer<br />

Kinderspital hat sich in den letzten<br />

Jahren deutlich verstärkt und soll weiter ausgebaut<br />

werden. Eine Studienkoordinatorin<br />

und ein Projektleiter mit einer Anstellung bei<br />

der CTU und dem Ostschweizer Kinderspital<br />

sind dabei wichtige Bindeglieder. Die Zusammenarbeit<br />

der beiden Organisationen ist<br />

durch eine entsprechende Leistungsvereinbarung<br />

geregelt.<br />

Um den steigenden Anforderungen und der<br />

zunehmenden Komplexität in den Prozessen<br />

der klinischen Forschung gerecht zu werden,<br />

ist eine kontinuierliche Weiterbildung der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der CTUs<br />

unerlässlich. Dies beinhaltet einen regen Austausch<br />

mit anderen CTUs und der SCTO. Gut<br />

ausgebildete und forschungsinteressierte<br />

Mitarbeitende sowie eine Institution, die der<br />

Forschung einen hohen Stellenwert einräumt,<br />

sind grundlegend für den Erfolg eines Forschungsspitals.<br />

Zu den wichtigsten Herausforderungen für die CTU in den<br />

kommenden Jahren zählen die weiter zunehmende regulatorische<br />

Komplexität klinischer Studien sowie die Digitalisierung.<br />

Sowohl die gestiegenen regulatorischen Anforderungen im administrativen<br />

Bereich als auch die Zunahme von Vorschriften<br />

im Rahmen der Digitalisierung von Studien erhöhen die Grundkosten<br />

klinischer Studien. Kostentreiber sind u. a. die IT-<br />

Sicherheit, die Systemvalidierung von Computern bzw. Software<br />

und das Qualitätsmanagement. Um diesen Herausforderungen<br />

zu begegnen, wurde die Zusammenarbeit der CTU mit dem<br />

Departement IT und dem Rechtsdienst des Kantonsspitals<br />

St.Gallen intensiviert. Die Einführung eines neuen Klinikinformationssystems<br />

am Kantonsspital St.Gallen bietet vielfältige<br />

Möglichkeiten für Verbesserungen und Erleichterungen in der<br />

klinischen Forschung, insbesondere bei der Weiterverwendung<br />

bestehender Patienten daten. Die Leitung der CTU und Mitarbeitende<br />

des Daten- und Projektmanagements der CTU engagieren<br />

sich in einer Arbeitsgruppe mit weiteren Vertretern der klinischen<br />

Forschung, um die Studien abläufe im neuen Klinikinformationssystem<br />

abzubilden und zu optimieren.<br />

Clinical Trials Unit 35


Simone Kälin und Erin West<br />

Projektmanagerin der Clinical Trials Unit<br />

Biostatistikerin der Clinical Trials Unit<br />

«Die klaren Strukturen<br />

in der CTU sind mir sofort<br />

aufgefallen.» Erin West<br />

«Eine klinische Studie<br />

ist mehr Marathon<br />

denn Sprint.» Simone Kälin<br />

36 Xxxxxxxxxxxxx


Als Allrounderinnen mittendrin<br />

Was ist reizvoll daran, klinische Studien zu managen –<br />

statt selber zu forschen? Darauf haben Molekularbiologin<br />

Dr. Simone Kälin und Biostatistikerin Dr. Erin West mehr<br />

als eine Antwort.<br />

Beide haben zuvor aktiv geforscht, beide betreuen<br />

heute in der Clinical Trials Unit (CTU)<br />

mehrere Forschungsstudien parallel: Simone<br />

Kälin als Projektmanagerin seit 2015, Postdoktorandin<br />

Erin West ist im August 2023 zum<br />

Team gestossen. Und beide können sich nichts<br />

Besseres vorstellen. Ein Dialog über Meilensteine,<br />

strapazierte Geduld und mit Fingerspitzengefühl<br />

gewählte Worte.<br />

Simone Kälin: Müsste ich meine Tätigkeit in<br />

ein Wort fassen, wäre es Vielfalt. Als Projektmanagerin<br />

bin ich immer wieder konfrontiert<br />

mit anderen Situationen, anderen Teams, anderen<br />

Bedürfnissen. Von der Offerte bis zum<br />

Studienabschluss halte ich das Heft in der<br />

Hand, bin mitten im Geschehen. Dazu kommt:<br />

Forschung ist niemals statisch. Ich bin als Allrounderin<br />

gefordert, mit meinem Wissensstand<br />

à jour zu bleiben. So stellt sich selbst<br />

nach acht Jahren keine Routine ein. Dass es<br />

mir je langweilig werden könnte, ist schlicht<br />

unvorstellbar (lacht).<br />

Erin West: Während der Pandemiejahre vertiefte<br />

ich mich in ein einziges Forschungsthema:<br />

Spezialisierung war gefragt. Interessant,<br />

aber eindimensional. Jetzt geniesse ich<br />

die Breite. Parallel mehrere klinische Studien<br />

zu betreuen, ist unglaublich abwechslungsreich.<br />

Das Wort, das mir zu meiner Aufgabe<br />

zuerst in den Sinn kommt, hat aber damit<br />

nichts zu tun. Es ist: Struktur.<br />

Die klare Struktur in der CTU ist mir sofort<br />

aufgefallen. Hier hat jede und jeder eine definierte<br />

Rolle. Das macht vieles einfacher und<br />

übersichtlicher.<br />

Simone Kälin: Ich erinnere mich, wie ich zu Beginn überrascht<br />

war von der Grösse des Medizinischen Forschungszentrums,<br />

vom Umfang der Forschung und der internationalen Vernetzung<br />

– durchaus vergleichbar mit einem Universitätsspital.<br />

Und trotzdem ist die Stimmung familiär.<br />

Erin West: Oh ja, hier ist es wirklich familiär. Vor meinem Start<br />

hatte ich Bedenken wegen der Sprache. Doch das ist überhaupt<br />

kein Problem. Kommunikation ist in meinen Augen der<br />

Schlüssel zum Gelingen, intern und extern. Es kommt vor, dass<br />

ich schlechte Nachrichten überbringen muss. Der Klassiker:<br />

Die Forschungsstudie wird länger dauern als erhofft. Aber<br />

nicht wir bestimmen den Fahrplan, er ist von vielen Faktoren<br />

und Stellen abhängig, wir müssen immer wieder auf grünes<br />

Licht warten. Dieser Prozess lässt sich nicht beschleunigen, es<br />

gibt keine Abkürzung. Dann komme ich mir vor wie eine Bremse<br />

und wähle meine Worte mit Fingerspitzengefühl. Das gehört zu<br />

den Dingen, die ich hier gelernt habe.<br />

Simone Kälin: Eine klinische Studie ist mehr Marathon denn<br />

Sprint, sie kann Jahre dauern. Dazu kommen die zum Teil konträren<br />

Interessen der Anspruchsgruppen: Die Ethikkommission<br />

hat andere Schwerpunkte als das Studienteam, die geldgebenden<br />

Firmen setzen andere Prioritäten als Ärztinnen<br />

oder Juristen – und so weiter. Für alle aber gilt: Geduld ist ein<br />

zentraler Faktor. Leider gehört sie nicht zu meinen grössten<br />

Stärken, aber ich mache Fortschritte (lacht). Umso schöner ist<br />

der Moment, wenn das Ziel erreicht ist. Kürzlich konnten wir<br />

eine mehrjährige Studie abschliessen, die schon vor meiner<br />

Anstellung begonnen hatte. Das war ein Meilenstein.<br />

Erin West: Meine Meilensteine waren bisher die drei Studienstarts.<br />

Wenn alles sauber abgeklärt und aufgegleist ist und es<br />

losgehen kann – diese Aufbruchsstimmung mag ich.<br />

Simone Kälin: Die Frage, ob ich nicht lieber selber forschen<br />

würde, als die Fäden bei klinischen Studien in den Händen zu<br />

halten, wird mir immer wieder gestellt. Meine Antwort lautet:<br />

Nein. Es ist ein gutes Gefühl, Forscherinnen und Forschern den<br />

Rücken frei zu halten und Forschungsarbeit zu ermöglichen.<br />

Erin West: Forschung ist immer Teamarbeit. Ich trage meinen<br />

Teil bei, auch wenn ich selber nicht im Labor sitze.<br />

Interview 37


Institut für Immunbiologie<br />

Am Institut für Immunbiologie arbeiten fünf Forschungsgruppen<br />

an verschiedenen klinisch-translationalen und grundlagenwissenschaftlichen<br />

Projekten. Die Forschungsgruppen von Prof.<br />

Dr. Burkhard Ludewig (Immunbiologie), Prof. Dr. Natalia Pikor<br />

(Neuroimmunologie), Prof. Dr. Lukas Flatz (Experimentelle Dermatologie)<br />

und PD Dr. Marian Neidert sowie PD Dr. Dr. Isabel<br />

Hostettler (Experimentelle Neurochirurgie I und II) haben in den<br />

Jahren 2022 und 2023 beachtliche wissenschaftliche Erfolge<br />

erzielt und namhafte Drittmittelbeiträge eingeworben.<br />

Die Forschungsgruppenleiterinnen und -leiter konnten für die<br />

Jahre 2022 und 2023 insgesamt CHF 4,5 Mio. an Fördermitteln<br />

akquirieren. Der grösste Teil dieser Mittel wurde im Rahmen<br />

von kompetitiven Verfahren eingeworben. Hervorzuheben ist<br />

der «Starting Grant» des Schweizerischen Nationalfonds in der<br />

Höhe von CHF 1,8 Mio., der an Prof. Pikor vergeben wurde.<br />

Damit wurde gleichzeitig ihre Anstellung als Assistenzprofessorin<br />

an der ETH Zürich ermöglicht. Prof. Ludewig erhielt einen<br />

Beitrag vom Schweizerischen Nationalfonds von CHF 950’000<br />

und Prof. Flatz wurde mit dem «Swiss Bridge Award», dotiert<br />

mit CHF 250’000, ausgezeichnet. In den entsprechenden Abschnitten<br />

der einzelnen Arbeitsgruppen findet sich eine vollständige<br />

Auflistung der eingeworbenen Drittmittel während<br />

der Berichtsperiode.<br />

Drittmittelzusprachen in Mio. CHF<br />

4.5<br />

2022/23 4.5<br />

2020/21<br />

2018/19<br />

4.2<br />

3.9<br />

Das Institut für Immunbiologie ist akademisch eng mit der<br />

Universität Zürich und der ETH Zürich verbunden. Prof. Ludewig<br />

ist Titularprofessor an der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Zürich. Seit Oktober 2021<br />

ist Prof. Ludewig in Teilzeit (20 %) an der Klinik für Kardiologie<br />

des Universitätsspitals Zürich tätig und leitet dort die Arbeitsgruppe<br />

Translationale Kardioimmunologie. Prof. Pikor ist seit<br />

2023 Assistenzprofessorin am Institut für Mikrobiologie der<br />

ETH Zürich. Beide Forschungsgruppenleiter besitzen das Promotionsrecht,<br />

sind «Principal Investigator» an der «Life Science<br />

Zürich Graduate School Zurich» und engagieren sich in den<br />

naturwissenschaftlichen Doktoratsprogrammen «Microbiology<br />

and Immunology» und «Cancer Biology» wie auch am Doktoratsprogramm<br />

«Klinische Wissenschaften». Prof. Lukas Flatz<br />

wurde Anfang 2021 an die Universität Tübingen berufen und<br />

führt als ärztlicher Leiter die Sektion für Dermatoonkologie der<br />

Universitäts-Hautklinik. Prof. Flatz führt seine Arbeitsgruppe am<br />

Institut für Immunbiologie mit hohem Engagement weiter.<br />

Während des Berichtszeitraums haben mehrere<br />

Doktoranden und Masteranden erfolgreich ihr<br />

Studium an den Universitäten abgeschlossen.<br />

Dr. Angelia De Martin hat am 21. August 2023<br />

ihre Doktorarbeit an der Universität Zürich<br />

verteidigt und die entsprechende Prüfung bestanden.<br />

Dr. De Martin hat während ihrer Dissertation<br />

die Fibroblasten in Tonsillen und im<br />

Darm untersucht. Am 6. Dezember 2023 hat<br />

Dr. Sarah Grabherr ihre Doktoratsprüfung an<br />

der Universität Zürich abgelegt. Dr. Grabherr<br />

hat über vier Jahre an der Immun reaktion<br />

gegen murine Coronaviren geforscht. Dr. Yves<br />

Stanossek hat seine medizinische Doktorarbeit<br />

mit dem Titel «PI16+ reticular cells in<br />

human palatine tonsils govern T cell activity in<br />

distinct subepithelial niches» an der Universität<br />

Zürich abgeschlossen. Ausserdem haben in<br />

den Jahren 2022 und 2023 Ann-Kristin Jochum<br />

und Bianka Broske ihre Masterarbeiten abgeschlossen.<br />

Die hohe wissenschaftliche Produktivität der<br />

Mitarbeitenden des Instituts für Immunbiologie<br />

zeigte sich auch in den Jahren 2022 und 2023<br />

durch die Veröffentlichung von 83 Originalarbeiten<br />

und 9 Übersichtsartikeln. Hervorzuheben<br />

sind die exzellenten Originalarbeiten der<br />

Gruppen Ludewig und Pikor, die in der Mai-<br />

Ausgabe des Journals Nature Immunology<br />

gleich zwei Arbeiten veröffentlichen konnten.<br />

Des Weiteren konnte PD Dr. Neidert zusammen<br />

mit einem internationalen Forscherteam<br />

einen Artikel im renommierten Journal Nature<br />

veröffentlichen.<br />

Standespolitisch engagiert sich Prof. Ludewig<br />

weiterhin im Vorstand der Swiss Clinical Trial<br />

Organization. Zudem ist Prof. Ludewig Mitglied<br />

des Editorial Boards des Journal of Experimental<br />

Medicine und im Jahr 2023 war er als Fachgutachter<br />

bei der Evaluation des Max Delbrück<br />

Zentrums, Berlin sowie von P01 Förderprogrammen<br />

des National Institutes of Health, USA<br />

tätig. Prof. Flatz, Prof. Pikor und Prof. Ludewig<br />

engagieren sich regelmässig als ad hoc Gutachter<br />

für weitere nationale und internationale<br />

Förderinstitutionen (u. a. Europäischer Forschungsrat,<br />

Schweizerischer Nationalfonds,<br />

Krebsliga Schweiz, Deutsche Forschungsgemeinschaft)<br />

sowie für interna tionale Fachzeitschriften<br />

wie Nature, Nature Reviews Immunology,<br />

Nature Immunology, Immunity, und Science<br />

Immunology.<br />

38 Institut für Immunbiologie


Xxxxxxxxxxxxx 39


v.l.n.r.: Anna Joachimbauer, Nadine Cadosch, Elina Bugar, Mechthild Lütge, Emily Payne, Lucas Onder, Burkhard Ludewig,<br />

Hung-Wei Cheng, Lisa Kurz, Cristina Gil Cruz, Christian Pérez Shibayama, Elke Scandella<br />

Immunbiologie<br />

In der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Burkhard<br />

Ludewig wird sowohl immunologische<br />

Grundlagen forschung als auch translationale<br />

Forschung auf den Gebieten der Immunabwehr<br />

von Infektionserregern, der Tumor- und<br />

der Kardioimmunologie durchgeführt. Besonderes<br />

Augenmerk gilt der Interaktion zwischen<br />

Fibroblasten und Immunzellen bei der Organentwicklung<br />

und in verschiedenen Krankheitssituationen.<br />

Die Forschungsprojekte werden<br />

in Teams mit unterschiedlichen fachlichen<br />

und technischen Expertisen bearbeitet.<br />

Erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

unterstützen Prof. Ludewig in der<br />

Betreuung von naturwissenschaftlichen und<br />

medizinischen Doktoratsstudentinnen und<br />

-studenten. Dies ermöglicht die Sicherung der<br />

qualitativ hochwertigen Forschungsergebnisse<br />

und gewährleistet eine optimale Planung<br />

und Durchführung der Projekte. Als besondere<br />

Schwerpunkte in der Doktorandenausbildung<br />

haben sich die Anwendung bioinformatischer<br />

Ansätze und die Analyse komplexer<br />

Datensätze erwiesen. Im Jahr 2023 hat Dr.<br />

Angelina De Martin erfolgreich ihre Dissertation<br />

an der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Zürich abgeschlossen.<br />

Dr. Yves Stanossek hat im gleichen Jahr seine<br />

Doktorarbeit an der medizinischen Fakultät der Universität<br />

Zürich verteidigt.<br />

In den Jahren 2022 und 2023 wurden Fachartikel in hochrangigen<br />

wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. In<br />

der Mai Ausgabe 2023 von Nature Immunology erschienen zwei<br />

Arbeiten der Gruppen von Prof. Ludewig und Prof. Pikor «backto-back».<br />

Darin werden neue Klassifikationen von Fibroblasten<br />

und bisher unbekannte Funktionen von Fibroblasten in lymphoiden<br />

Organen beschrieben. Die Bedeutung dieser neuen<br />

Erkenntnisse wurde in einem begleitenden «News&Views»-<br />

Artikel in derselben Ausgabe von Nature Immunology gewürdigt.<br />

Die wissenschaftliche Arbeit der Forschungsgruppe von Prof.<br />

Ludewig wird durch hoch kompetitive Drittmittel unterstützt.<br />

Im Jahr 2022 startete das Projekt «CardiacStroma», das vom<br />

Europäischen Forschungsrat mit rund CHF 2,5 Mio. gefördert<br />

wird. Ziel des auf fünf Jahre angelegten Projekts ist es, die<br />

Wechselwirkungen zwischen kardialen Stromazellen und<br />

Immunzellen zu erforschen, um neue immuntherapeutische<br />

Ansätze zur Behandlung von Herzmuskelentzündungen und der<br />

daraus resultierenden Herzinsuffizienz zu etablieren. Ausserdem<br />

unterstützt der Schweizerische Nationalfonds ein Forschungsprojekt<br />

zum Thema «Tonsillenkrebs», das in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Hals-Nasen-Ohrenklinik durchgeführt<br />

wird, mit einem Beitrag von 950’000 CHF.<br />

40 Immunbiologie


Immunbiologie<br />

Prof. Dr. Burkhard<br />

Ludewig<br />

Dr. Elke<br />

Scandella-Grabher<br />

Dr. Lucas Onder<br />

Dr. Cristina del Carmen<br />

Gil Cruz<br />

Dr. Christian Ivan Pérez<br />

Shibayama<br />

Dr. Hung-Wei Cheng<br />

Dr. Angelina Marisa De<br />

Martin<br />

Dr. Mechthild Lütge<br />

Lisa Kurz<br />

Nadine Alessia Cadosch<br />

Dr. Anna Joachimbauer<br />

Iliana Papadopoulou<br />

Chrysa Papadopoulou<br />

Dr. Emily Payne<br />

Samuel Meili<br />

Dr. Yves Marcel Stanossek<br />

Leiter Medizinisches<br />

Forschungszentrum,<br />

Gruppenleiter Immunbiologie<br />

Wissenschaftlerin,<br />

Fachverantwortliche<br />

Tierversuche<br />

Wissenschaftler,<br />

Fachverantwortlicher<br />

Mikroskopie<br />

Wissenschaftlerin,<br />

Projektkoordinatorin<br />

klinische Studien<br />

Wissenschaftler,<br />

Fachverantwortlicher<br />

Durchflusszytometrie<br />

Wissenschaftler<br />

Wissenschaftlerin<br />

Wissenschaftlerin<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Doktorandin (sc. med.)<br />

Doktorand (med.),<br />

Assistenzarzt, Hals-Nasen-<br />

Ohrenklinik<br />

Assistenzarzt, Hals-Nasen-<br />

Ohrenklinik, Wissenschaftler<br />

Forschungsprojekte und klinische<br />

Studien<br />

Die folgenden Forschungsprojekte waren in<br />

den Jahren 2022 bis 2023 aktiv. Weitere Details<br />

zu den Projekten sind in der Forschungsund<br />

Studiendatenbank des Kantonsspitals<br />

St.Gallen und auf der Homepage des Instituts<br />

für Immunbiologie zu finden.<br />

Tissue Cytokines at the Nexus of Immune Cell-<br />

Cardiac Stromal Cell Interaction – Cardiac<br />

Stroma<br />

ERC Horizon 2020 – Advanced Grant<br />

01.01.2022 – 31.12.2026, EUR 2’424’000<br />

Hauptantragsteller: Burkhard Ludewig<br />

Myokarditis ist eine akute Entzündung des<br />

Herzmuskels, die durch eine Reaktion des Immunsystems<br />

ausgelöst wird. Neuere Forschungsergebnisse<br />

haben gezeigt, dass kreuzreaktive<br />

T-Zellen eine wichtige Rolle bei der<br />

Entstehung von Myokarditis spielen. Ziel dieses<br />

Projektes ist die Aufklärung der molekularen<br />

Signalwege, die die Interaktion zwischen Immun-<br />

und Stromazellen im Herzgewebe während<br />

der Entzündungsreaktion regulieren. Darüber<br />

hinaus sollen neue Ansätze für die<br />

Behandlung von Myokarditis identifiziert und<br />

eine umfassende Analyse der zellulären und<br />

molekularen Veränderungen während einer<br />

Herzmuskelentzündung durchgeführt werden.<br />

Regulation of lymphoid organ fibroblast differentiation and<br />

function by bone morphogenic proteins<br />

Schweizerischer Nationalfonds<br />

01.01.2023 – 31.12.2026, CHF 950’000<br />

Hauptantragsteller: Burkhard Ludewig<br />

Um eine gezielte Aktivierung von Immunzellen in den Lymphknoten<br />

zu gewährleisten, kontrollieren Fibroblasten in diesen Organen<br />

spezielle Milieus. Beim Tumorwachstum in Lymphknoten<br />

sind die Funktionen der Fibroblasten und ihre Interaktion mit<br />

Immunzellen stark beeinträchtigt. Ziel dieses Projektes ist es, die<br />

Ursachen für die gestörte Interaktion zwischen Fibroblasten und<br />

Immunzellen während des Krebswachstums in Lymphknoten<br />

aufzuklären. Durch die Fokussierung auf Fibroblasten als zentrale<br />

Koordinatoren der Zell-Zell-Kommunikation sollen grundlegende<br />

Erkenntnisse gewonnen werden, um das Verständnis<br />

der Tumorimmunität zu vertiefen und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten<br />

zu entwickeln.<br />

Defining the identity and differentiation pathways of the immunestimulating<br />

fibroblastic tumor stroma<br />

Schweizerischer Nationalfonds, Sinergia<br />

01.01.2018 – 30.06.2022, CHF 3’177’365 (total), CHF 877’530<br />

(Immunbiologie)<br />

Hauptantragsteller: Burkhard Ludewig<br />

Projektpartner: Mark Robinson, Maries van den Broek, Bernd<br />

Bodenmiller (Universität Zürich)<br />

Die Zusammensetzung des Tumormikromilieus beim nicht-kleinzelligen<br />

Lungenkarzinom ist durch einen sehr hohen Anteil fibroblastischer<br />

Stromazellen gekennzeichnet. In diesem Kollaborationsprojekt<br />

sollen neue Erkenntnisse über die verschiedenen<br />

fibroblastischen Tumorstromazellen gewonnen werden. Insbesondere<br />

sollen Fibroblasten identifiziert werden, die schützende<br />

Immunantworten gegen Tumorzellen fördern. Dazu werden am<br />

Institut für Immunbiologie des Kantonsspitals St.Gallen präklinische<br />

Modellsysteme entwickelt, um immunstimulierende Fibroblasten<br />

im Tumorstroma zu charakterisieren und zu testen, ob<br />

genetische oder medikamentöse Veränderung dieser Zellen einen<br />

therapeutischen Vorteil bringt. Es wird erwartet, dass die Definition<br />

einzigartiger Wirkmechanismen in der Mikroumgebung des<br />

Tumors die Entwicklung neuer Therapien fördern wird.<br />

Stromal cell niches at the nexus of the innate lymphoid cell<br />

interactome<br />

Schweizerischer Nationalfonds<br />

01.01.2019 – 31.12.2022, CHF 904’000<br />

Hauptantragsteller: Burkhard Ludewig<br />

Angeborene lymphoide Zellen (ILCs) spielen eine bedeutende<br />

Rolle bei verschiedenen Krankheiten. Während die Signalwege<br />

für die Entwicklung und Funktion von ILCs mittlerweile gut erforscht<br />

sind, besteht weiterhin Unklarheit über die äusseren Faktoren,<br />

die bestimmen, wo, wann und wie ILCs aufrechterhalten<br />

und kontrolliert werden. Dieses Forschungsprojekt konzentriert<br />

sich auf die Untersuchung der fibroblastischen Retikulumzellen<br />

in sekundären lymphoiden Organen, die eine entscheidende<br />

Umgebung für die ILCs schaffen. Diese Umgebung beeinflusst<br />

massgeblich die Wirkung von Immunreaktionen. Die Erkenntnisse<br />

dieser Studie werden dazu beitragen, gezielte Therapieansätze<br />

zu entwickeln, die sich auf ILCs und Stromazellen richten.<br />

Immunbiologie 41


Spatial transcriptomics for the dissection of<br />

cardiac inflammation and structural remodeling<br />

in myocarditis patients<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

01.01.2021 – 31.12.2022, CHF 76’149<br />

Hauptantragsteller: Burkhard Ludewig<br />

Myokarditis ist eine plötzlich auftretende Entzündung<br />

des Herzens, die zu Kardiomyopathie<br />

und Herzinsuffizienz führen kann. Dieses Projekt<br />

zielt darauf ab, die molekularen Prozesse<br />

zu untersuchen, die die Interaktion zwischen<br />

Immunzellen und Stromazellen im Herzgewebe<br />

steuern. Dazu werden Herzbiopsien von<br />

Patientinnen und Patienten mit einer neuen<br />

Technik analysiert.<br />

Fibroblastendifferenzierung und –funktion<br />

im Tonsillenkarzinom<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

01.08.2022 – 31.07.2023, CHF 64’096<br />

Medizinische Dissertation<br />

Hauptantragsteller: Burkhard Ludewig, Samuel<br />

Meili<br />

Die steigende Inzidenz von Infektionen mit<br />

humanen Papillomaviren geht mit einer Zunahme<br />

von Tonsillenkarzinomen einher. Ziel<br />

dieses Projekts ist es, die tumorinduzierten<br />

Veränderungen in fibroblastischen Retikulumzellen<br />

der Tonsillen zu charakterisieren<br />

und neue Erkenntnisse über die Ursprungsund<br />

Differenzierungswege von Tumorfibroblasten<br />

im Lymphknoten und Gaumenmandeln<br />

zu gewinnen. Darüber hinaus könnte das<br />

Zusammenspiel der Kommunikation zwischen<br />

Immun- und Stromazellen bisher unbekannte<br />

molekulare Mechanismen aufdecken, die kritische<br />

zelluläre Interaktionen während der Tumorentwicklung<br />

und Metastasierung steuern.<br />

T cell responses in myocarditis, inflammatory<br />

cardiomyopathy and heart failure<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2023, CHF 48’600<br />

Hauptantragsteller: Burkhard Ludewig<br />

Das Forschungsprojekt basiert auf der Hypothese,<br />

dass bakterielle Bestandteile, die Herzmuskelantigene<br />

imitieren, die Reaktionen der<br />

selbstreaktiven T- und B-Zellen bei Patientinnen<br />

und Patienten mit Herzinsuffizienz beeinflussen.<br />

Um dies zu untersuchen, wird eine<br />

bioinformatische Analyse potenzieller Herzmuskelantigen-Mimikry-Peptide<br />

im menschlichen<br />

Mikrobiom durchgeführt. Zusätzlich wird<br />

die Bildung von Antikörpern gegen bestimmte<br />

Bestandteile des Mikrobioms bei Patienten<br />

mit Herzinsuffizienz bewertet und die Aktivierung<br />

von auto- und mikrobiomreaktiven CD4+<br />

T-Zellen überwacht.<br />

42 Immunbiologie


Xxxxxxxxxxxxx 43


v.l.n.r.: Sara Kraker, Sarah Grabherr, Vanessa Skipness, Georgios Perdikaris, Natalia Pikor, Margaux Verdon<br />

Neuroimmunologie<br />

Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Natalia<br />

Pikor untersucht, wie das Immunsystem auf<br />

Entzündungsreaktionen im Gehirn reagiert –<br />

dies im Zusammenhang mit viralen Entzündungen,<br />

der Auto immunerkrankung Multiple<br />

Sklerose und bösartigen Erkrankungen des<br />

zentralen Nervensystems. Die molekularen<br />

und mechanistischen Grundlagen, die das immunologische<br />

Programm der Zellen in Gehirn<br />

und Rückenmark steuern, sind noch weitgehend<br />

un bekannt. Durch die enge Kooperation<br />

mit der Klinik für Neurochirurgie und anderen<br />

Arbeitsgruppen des Medizinischen Forschungszentrums<br />

können Untersuchungen<br />

sowohl an präklinischen Modellen als auch an<br />

klar definierten Patientengruppen durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Forschungsgruppe Neuroimmunologie bildet<br />

in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und<br />

der Universität Zürich akademischen Nachwuchs<br />

aus. Im Dezember 2023 verteidigte Sarah<br />

Grabherr erfolgreich ihre Dissertation an<br />

der mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Zürich. Sara Kraker und<br />

Margaux Verdon wurden über das Doktoratsprogramm<br />

«Mikrobiologie und Immunologie»<br />

der «Life Science Zurich Graduate School» rekrutiert.<br />

Die exzellente wissenschaftliche Qualität der Forschungsgruppe<br />

um Prof. Pikor spiegelt sich in hoch kompetitiven Drittmitteleinwerbungen<br />

wider. Neben dem Ambizione-Beitrag des<br />

Schweizerischen Nationalfonds (2019 – 2022) ist Prof. Pikor<br />

Preisträgerin der Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur<br />

der Stiftung Experimentelle Biomedizin für die Jahre<br />

2022 – 2024. Zudem wurde sie 2022 mit einem «Starting<br />

Grant» des Schweizerischen Nationalfonds ausgezeichnet, der<br />

an talentierte Nachwuchsforschende mit vielversprechenden<br />

Karriereaussichten vergeben wird. Mit dieser Auszeichnung<br />

konnte Prof. Pikor ihre Assistenzprofessur an der ETH Zürich<br />

antreten und ist damit die erste Inhaberin einer ETH-Professur<br />

in der Ostschweiz. Prof. Pikor führt ihre herausragenden<br />

Forschungsaktivitäten am Kantonsspital St.Gallen fort, was die<br />

Partnerschaft der beiden Institutionen stärken wird. Das auf<br />

fünf Jahre angelegte Forschungsprojekt des «Starting Grants»<br />

hat zum Ziel, die Mechanismen zu untersuchen, welche die<br />

Interaktionen zwischen Immun zellen und Stromazellen während<br />

einer Viruserkrankung im zentralen Nervensystem initiieren und<br />

aufrechterhalten.<br />

Neuroimmunologie<br />

Prof. Dr. Natalia Barbara Pikor<br />

Dr. Sarah Anna Grabherr<br />

Sara Kraker<br />

Margaux Verdon<br />

Vanessa Skipness<br />

Georgios Perdikaris<br />

Gruppenleiterin Neuroimmunologie<br />

Wissenschaftlerin<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Masterandin (M.Sc.)<br />

Masterand (M.Sc.)<br />

44 Immunbiologie/Neuroimmunologie


Forschungsprojekte und klinische<br />

Studien<br />

Folgende Forschungsprojekte wurden in den<br />

Jahren 2022 und 2023 durchgeführt. Weitere<br />

Details zu den Projekten finden sich in der<br />

Forschungs- und Studiendatenbank des<br />

Kantonsspitals St.Gallen.<br />

Dissecting mechanisms of antiviral immunity<br />

to coronaviruses in the gastrointestinal tract<br />

Peter Hans Hofschneider Stiftungsprofessur<br />

01.01.2022 – 31.12.2024, CHF 813’772<br />

Hauptantragstellerin: Natalia Pikor<br />

Die Mechanismen und Krankheitsfolgen von<br />

Coronavirus-Infektionen im Darm, in der Leber<br />

und im zentralen Nervensystem, sind noch nicht<br />

ausreichend untersucht. Ziel dieses Projektes<br />

ist die Aufklärung der Infektionsmechanismen<br />

und Pathologien von Leber- und Magen-Darm-<br />

Infektionen. Die Aufklärung der Abwehrmechanismen<br />

gegen Coronaviren in Organen ausserhalb<br />

der Lunge wird dazu beitragen, die Risiko -<br />

faktoren für Patientinnen und Patienten mit<br />

Neigung zu Multiorganerkrankungen besser zu<br />

verstehen sowie die pathologischen Konsequenzen<br />

einer Infektion mit enterischen Coronaviren<br />

aufzuzeigen und damit die Entwicklung<br />

neuer Therapieansätze zu unterstützen.<br />

Mechanisms governing the priming and sustenance<br />

of encephalitogenic lymphocyte –<br />

stromal cell interactions during neurotropic<br />

viral infection<br />

Schweizerischer Nationalfonds, Starting Grant<br />

01.04.2023 – 31.03.2028, CHF 1’800’000<br />

Hauptantragstellerin: Natalia Pikor<br />

Verschiedene Viren, darunter auch Coronaviren,<br />

können im Zentralnervensystem ein<br />

Reservoir bilden. Obwohl das Virus während<br />

dieser Zeit inaktiv ist, kann es reaktiviert werden,<br />

wenn das Immunsystem geschwächt ist.<br />

In diesem Projekt werden die Interaktionen<br />

zwischen Immunzellen und Fibroblasten<br />

untersucht, die die antivirale Immunantwort<br />

unterstützen und das Wiederauftreten einer<br />

latenten neurotropen Coronavirus-Infektion<br />

verhindern.<br />

Identification and manipulation of immunestimulating<br />

fibroblastic stromal cell niches in<br />

the inflamed CNS<br />

Schweizerischer Nationalfonds, Ambizione<br />

01.01.2019 – 30.06.2023, CHF 851’259<br />

Hauptantragstellerin: Natalia Pikor<br />

Neuere Studien weisen darauf hin, dass lokale<br />

Entzündungen des zentralen Nervensystems<br />

häufiger sind als bisher angenommen. Interessanterweise<br />

induzieren bestimmte Virus infektionen die Ansammlung<br />

von Gedächtnis-Lymphozyten, die eine Rolle bei der<br />

lokalen Immunüberwachung spielen könnten. In diesem Projekt<br />

werden wir die Funktion von immunstimulierenden Fibroblasten<br />

im Kontext neurotropher Virusinfektionen untersuchen und<br />

die Mechanismen der Kreuzaktivierung von myelinspezifischen<br />

T-Zellen analysieren. Diese Untersuchungen können zu einem<br />

besseren Verständnis der Mechanismen führen, die Virusinfektionen<br />

und Autoimmunität im zentralen Nervensystem<br />

steuern.<br />

Elucidating mechanisms of disease pathogenesis in a coronavirus-induced<br />

model of Multiple Sclerosis<br />

Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft<br />

01.11.2021 – 31.10.2023, CHF 140’000<br />

Hauptantragstellerin: Natalia Pikor<br />

Neurotrope Viren erhöhen das Risiko, eine Autoimmunerkrankung<br />

des zentralen Nervensystems zu entwickeln. In diesem<br />

Projekt wird ein präklinisches Modell für neurotrope Virusinfektionen<br />

genutzt, um zu untersuchen, wo, wann und wie<br />

antivirale Immunantworten das Risiko von Autoimmunreaktionen<br />

im zentralen Nervensystem erhöhen.<br />

Entschlüsselung der krebsassoziierten Fibroblastenlandschaft<br />

bei malignen Erkrankungen des ZNS<br />

Stiftung OPOS<br />

01.01.2023 – 31.12.2023, CHF 85’000<br />

Hauptantragstellerin: Natalia Pikor<br />

Immun-Checkpoint-Therapien sind bei Hirntumoren nur<br />

begrenzt wirksam. Zudem ist die zelluläre Zusammensetzung<br />

dieser Tumore noch nicht genau bekannt. Unser Forschungsansatz<br />

konzentriert sich darauf, wie krebsassoziierte Fibroblasten<br />

die Rekrutierung und Retention von Immunzellen im<br />

zentralen Nervensystem steuern und eine antitumorale Immunantwort<br />

induzieren können. Ziel dieses Projektes ist es,<br />

molekulare Muster und Immuninteraktionen von krebsassoziierten<br />

Fibroblasten in verschiedenen Tumoren des zentralen<br />

Nervensystems zu identifizieren, um potenzielle Therapieansätze<br />

aufzudecken.<br />

Veröffentlichungen<br />

Die folgenden Arbeiten sind in den Jahren 2022 bis 2023 von den<br />

Forschungsgruppen Ludewig und Pikor veröffentlicht worden:<br />

Originalarbeiten<br />

1. Alexandre YO, Schienstock D, Lee HJ, Gandolfo LC, Williams CG, Devi S, Pal B,<br />

Groom JR, Cao W, Christo SN, Gordon CL, Starkey G, D’costa R, Mackay LK,<br />

Haque A, Ludewig B, Belz GT, Mueller SN. A diverse fibroblastic stromal<br />

cell landscape in the spleen directs tissue homeostasis and immunity. Sci<br />

Immunol. 2022, 7: eabj0641.<br />

2. Assen FP, Abe J, Hons M, Hauschild R, Shamipour S, Kaufmann WA, Costanzo<br />

T, Krens G, Brown M, Ludewig B, Hippenmeyer S, Heisenberg CP, Weninger W,<br />

Hannezo E, Luther SA, Stein JV, Sixt M. Multitier mechanics control stromal<br />

adaptations in the swelling lymph node. Nat Immunol. 2022, 23: 1246 – 1255.<br />

3. Cheng HW, Mörbe U, Lütge M, Engetschwiler C, Onder L, Novkovic M, Gil-Cruz<br />

C, Perez-Shibayama C, Hehlgans T, Scandella E, Ludewig B. Intestinal fibroblastic<br />

reticular cell niches control innate lymphoid cell homeostasis and<br />

function. Nat Commun. 2022, 13: 2027.<br />

Immunbiologie/Neuroimmunologie 45


4. Gómez Atria D, Gaudette BT, Londregan J, Kelly S, Perkey<br />

E, Allman A, Srivastava B, Koch U, Radtke F, Ludewig B,<br />

Siebel CW, Ryan RJ, Robertson TF, Burkhardt JK, Pear<br />

WS, Allman D, Maillard I. Stromal Notch ligands foster<br />

lymphopenia-driven functional plasticity and homeostatic<br />

proliferation of naive B cells. J Clin Invest. 2022,<br />

132.<br />

5. Li C, Ward LA, Nguyen A, Lam E, Dasoveanu D, Ahmed M,<br />

Haniuda K, Buechler MB, He HH, Ludewig B, Mcnagny<br />

KM, Gommerman JL. Neonatal LTβR signaling is required<br />

for the accumulation of eosinophils in the inflamed<br />

adult mesenteric lymph node. Mucosal Immunol. 2022,<br />

15: 418 – 427.<br />

6. Schmiedeberg K, Abela IA, Pikor NB, Vuilleumier N,<br />

Schwarzmueller M, Epp S, Pagano S, Grabherr S,<br />

Patterson AB, Nussberger M, Trkola A, Ludewig B, Von<br />

Kempis J, Rubbert-Roth A. Postvaccination anti-S IgG<br />

levels predict anti-SARS-CoV-2 neutralising activity<br />

over 24 weeks in patients with RA. RMD Open. 2022, 8.<br />

7. Schmiedeberg K, Vuilleumier N, Pagano S, Albrich WC,<br />

Ludewig B, Kempis JV, Rubbert-Roth A. Efficacy and<br />

tolerability of a third dose of an mRNA anti-SARS-<br />

CoV-2 vaccine in patients with rheumatoid arthritis<br />

with absent or minimal serological response to two<br />

previous doses. Lancet Rheumatol. 2022, 4: e11 – e13.<br />

8. Shaikh H, Pezoldt J, Mokhtari Z, Gamboa Vargas J, Le DD,<br />

Peña Mosca J, Arellano Viera E, Kern MA, Graf C, Beyersdorf<br />

N, Lutz MB, Riedel A, Büttner-Herold M, Zernecke<br />

A, Einsele H, Saliba AE, Ludewig B, Huehn J, Beilhack A.<br />

Fibroblastic reticular cells mitigate acute GvHD via<br />

MHCII-dependent maintenance of regulatory T cells.<br />

JCI Insight. 2022, 7.<br />

9. Vuilleumier N, Pagano S, Ludewig B, Schmiedeberg K,<br />

Haller C, Von Kempis J, Rubbert-Roth A. Anti-SARS-<br />

CoV-2 mRNA vaccines as inducers of humoral response<br />

against apolipoprotein A-1? Eur J Clin Invest.<br />

2022, 52: e13713.<br />

10. Brandstadter JD, De Martin A, Lütge M, Ferreira A, Gaudette<br />

BT, Stanossek Y, Wang S, Gonzalez MV, Camiolo E,<br />

Wertheim G, Austin B, Allman D, Lim MS, Fajgenbaum DC,<br />

Aster JC, Ludewig B, Maillard I. A novel cryopreservation<br />

and biobanking strategy to study lymphoid tissue stromal<br />

cells in human disease. bioRxiv. 2023.<br />

11. Brandstadter JD, De Martin A, Lütge M, Ferreira A, Gaudette<br />

BT, Stanossek Y, Wang S, Gonzalez MV, Camiolo E,<br />

Wertheim G, Austin B, Allman D, Bagg A, Lim MS, Fajgenbaum<br />

DC, Aster JC, Ludewig B, Maillard I. A novel cryopreservation<br />

and biobanking strategy to study lymphoid<br />

tissue stromal cells in human disease. Eur J<br />

Immunol. 2023, 53: e2250362.<br />

12. D’rozario J, Knoblich K, Lütge M, Shibayama CP, Cheng<br />

HW, Alexandre YO, Roberts D, Campos J, Dutton EE, Suliman<br />

M, Denton AE, Turley SJ, Boyd RL, Mueller SN, Ludewig<br />

B, Heng TSP, Fletcher AL. Fibroblastic reticular<br />

cells provide a supportive niche for lymph node-resident<br />

macrophages. Eur J Immunol. 2023, 53: e2250355.<br />

13. De Martin A, Stanossek Y, Lütge M, Cadosch N, Onder L,<br />

Cheng HW, Brandstadter JD, Maillard I, Stoeckli SJ, Pikor<br />

NB, Ludewig B. PI16(+) reticular cells in human palatine<br />

tonsils govern T cell activity in distinct subepithelial<br />

niches. Nat Immunol. 2023, 24: 1138 – 1148.<br />

14. Delgobo M, Weiss E, Ashour D, Richter L, Popiolkowski L,<br />

Arampatzi P, Stangl V, Arias-Loza P, Mariotti-Ferrandiz<br />

E, Rainer PP, Saliba AE, Ludewig B, Hofmann U, Frantz S,<br />

Campos Ramos G. Myocardial Milieu Favors Local Differentiation<br />

of Regulatory T Cells. Circ Res. 2023, 132:<br />

565 – 582.<br />

15. Grabherr S, Waltenspühl A, Büchler L, Lütge M, Cheng HW, Caviezel-Firner S,<br />

Ludewig B, Krebs P, Pikor NB. An Innate Checkpoint Determines Immune<br />

Dysregulation and Immunopathology during Pulmonary Murine Coronavirus<br />

Infection. J Immunol. 2023, 210: 774 – 785.<br />

16. Lütge M, De Martin A, Gil-Cruz C, Perez-Shibayama C, Stanossek Y, Onder L,<br />

Cheng HW, Kurz L, Cadosch N, Soneson C, Robinson MD, Stoeckli SJ, Ludewig<br />

B, Pikor NB. Conserved stromalimmune cell circuits secure B cell homeostasis<br />

and function. Nat Immunol. 2023, 24: 1149 – 1160.<br />

17. Martínez-Riaño A, Wang S, Boeing S, Minoughan S, Casal A, Spillane KM, Ludewig<br />

B, Tolar P. Long-term retention of antigens in germinal centers is controlled<br />

by the spatial organization of the follicular dendritic cell network. Nat Immunol.<br />

2023, 24: 1281 – 1294.<br />

18. Martínez-Riaño A, Wang S, Boeing S, Minoughan S, Casal A, Spillane KM, Ludewig<br />

B, Tolar P. Author Correction: Long-term retention of antigens in germinal<br />

centers is controlled by the spatial organization of the follicular dendritic cell<br />

network. Nat Immunol. 2023, 24: 2164.<br />

19. Tkachev V, Vanderbeck A, Perkey E, Furlan SN, Mcguckin C, Gómez Atria D,<br />

Gerdemann U, Rui X, Lane J, Hunt DJ, Zheng H, Colonna L, Hoffman M, Yu A,<br />

Outen R, Kelly S, Allman A, Koch U, Radtke F, Ludewig B, Burbach B, Shimizu Y,<br />

Panoskaltsis-Mortari A, Chen G, Carpenter SM, Harari O, Kuhnert F, Thurston<br />

G, Blazar BR, Kean LS, Maillard I. Notch signaling drives intestinal graftversus-host<br />

disease in mice and nonhuman primates. Sci Transl Med. 2023,<br />

15: eadd1175.<br />

20. Purde MT, Cupovic J, Palmowski YA, Makky A, Schmidt S, Rochwarger A,<br />

Hartmann F, Stemeseder F, Lercher A, Abdou MT, Bomze D, Besse L, Berner<br />

F, Tüting T, Hölzel M, Bergthaler A, Kochanek S, Ludewig B, Lauterbach H,<br />

Orlinger KK, Bald T, Schietinger A, Schürch C, Ring SS, Flatz L. A replicating<br />

LCMV-based vaccine for the treatment of solid tumors. Mol Ther. 2024, 32:<br />

426 – 439.<br />

Übersichtsarbeiten<br />

1. Onder L, Cheng HW, Ludewig B. Visualization and functional characterization<br />

of lymphoid organ fibroblasts. Immunol Rev. 2022, 306: 108 – 122.<br />

2. Sattler S, Campos Ramos G, Ludewig B, Rainer PP. Cardioimmunology: the<br />

new frontier! Eur Heart J. 2023, 44: 2355 – 2357.<br />

3. Sikking MA, Stroeks S, Marelli-Berg F, Heymans SRB, Ludewig B, Verdonschot<br />

JaJ. Immunomodulation of Myocardial Fibrosis. JACC Basic Transl Sci. 2023,<br />

8: 1477 – 1488.<br />

4. De Martin A, Stanossek Y, Pikor NB, Ludewig B. Protective fibroblastic niches<br />

in secondary lymphoid organs. J Exp Med. 2024, 221.<br />

Kongressbeiträge (Auswahl)<br />

Burkhard Ludewig<br />

Remodeling of tonsillar stromal cells during inflammation. Cambridge Healthtech<br />

Institute 2nd Meeting on «Targeting Stromal Cells in Cancer and Inflammatory<br />

Diseases», 3-day Virtual Event, 5. – 8.4. 2022.<br />

Dermal fibroblasts steer vaccine-induced immune response in melanoma. 2nd<br />

international symposium «Frontiers in Skin Immunity», Heidelberg, Deutschland,<br />

27. – 28. Mai 2022<br />

Lymphoid organ fibroblasts. International Aegean Conference on «Mesenchymal<br />

Cells in Health & Disease», Chania, Griechenland, 3. – 8. Juni 2022<br />

Cardiac fibroblasts control myocardial autoimmune disease. International Symposium<br />

– From Paradigms to Paradoxes in Immunity and Immunopathology (PPII),<br />

Freiburg/Breisgau, Deutschland, 6. – 8. Oktober 2022<br />

Human lymphoid organ fibroblasts. Stromal Immunology Workshop StromOZ<br />

2023, Melbourne, Australien, 17. März 2023<br />

Stromalimmune cell interaction in human lymphoid organs. ThymOz Conference<br />

2023, Heron Island, Australien, 22. – 27. März 2023<br />

Stromalimmune cell interaction in lymphoid organs. Geneva Centre for Inflammation<br />

Research (GCIR) Symposium, Genf, 5. Oktober 2023<br />

46 Immunbiologie/Neuroimmunologie


Lymphoid organ fibroblasts. The 32nd Hot Spring Harbor<br />

International Symposium, Recent Advances in Cell Biology<br />

and Immunology 2023, Kyushu, Japan (online), 25. – 26.<br />

Oktober 2023<br />

Cardiac Antigen Recognition in Autoimmune Myocarditis.<br />

American Heart Association Scientific Sessions, Philadelphia,<br />

USA, 10. – 13. November 2023.<br />

Natalia Pikor<br />

1. An innate checkpoint determines immune dysregulation<br />

and immunopathology during pulmonary murine<br />

coronavirus infection. Plenary Speaker, World Immune<br />

Regulation Meeting, Davos, 7. Juli, 2022.<br />

2. Spatialtemporal control of inhaled murine coronavirus<br />

infection. Stiftung Experimentelle Biomedizin,<br />

Essen, Deutschland, 5. – 6. Juli, 2023.<br />

3. Lymphoid organ fibroblasts – novel findings. 25th Allergology<br />

and Immunology Update 2023, Grindelwald,<br />

27. – 29. Januar 2023.<br />

4. Immune-interacting fibroblasts – lymphoid organs and<br />

beyond. UZH Cutting Edge Immunology Seminar, Zürich,<br />

April 2023.<br />

Die Forschungsergebnisse der Mitarbeitenden wurden auf<br />

verschiedenen nationalen und internationalen Kongressen<br />

vorgestellt:<br />

Abstracts mit Posterpräsentationen: 18<br />

Für Vorträge ausgewählte Abstracts: 16<br />

Abschlussarbeiten und Auszeichnungen<br />

Doktorarbeiten<br />

1. Angelina Marisa De Martin (2023). Coordination of Mucosal Immune Responses<br />

by Fibroblastic Stromal Cells. Universität Zürich; betreut durch Ludewig B.<br />

2. Yves Marcel Stanossek (2023). PI16+ reticular cells in human palatine tonsils<br />

govern T activity in distinct subepithelial niches. Universität Zürich; betreut<br />

durch Stöckli S. und Ludewig B.<br />

3. Sarah Anna Grabherr (2023). Spatial – Temporal Control of Inhaled Murine<br />

Coronavirus Infection. Universität Zürich; betreut durch Pikor N.<br />

Preise und Auszeichnungen<br />

Angelina De Martin, Aegean Conference Travel Award in recognition of an excellent<br />

research talk contribution (2022): PI16+ reticular cells in human palatine<br />

tonsils activate T and B cells in distinct subepithelial niches. First International<br />

Conference on Mesenchymal Cells in Health & Disease, Chania, Griechenland.<br />

Mechthild Lütge, Aegean Conference Travel Award in recognition of an excellent<br />

research talk contribution (2022). Conserved stromal-immune cell circuits secure<br />

B cell homeostasis and function. First International Conference on Mesenchymal<br />

Cells in Health & Disease, Chania, Griechenland.<br />

Nadine Cadosch, Poster Presentation Award (2022): CCL19+ FRC like CAFs generate<br />

distinct niches in the pancreatic cancer microenvironment. First International<br />

Conference on Mesenchymal Cells in Health & Disease. Chania, Griechenland.<br />

Angelina De Martin, Best Talk prize (2023). 12th European Mucosal Immunology<br />

Group Meeting (EMIG), Bern.<br />

Nadine Cadosch, Posterprize (2023). Pericardial lymphoid clusters control T cell<br />

activation and differentiation during autoimmune myocarditis. WIRM XVII, Davos.<br />

Neuroimmunologie 47


Elina Bugar und<br />

Niranjan Ireddy<br />

Doktoranden der Immunbiologie und der Experimentellen Infektiologie<br />

48 Xxxxxxxxxxxxx


Jedes Experiment ein Abenteuer<br />

Elina Bugar stammt aus Kanada, Niranjan Ireddy aus Indien.<br />

Beide sind für ihr Doktoratsstudium mit wenig Erwartungen<br />

in die Ostschweiz gekommen. Die Überraschung folgte auf<br />

dem Fuss.<br />

Niranjan Ireddy hatte die Ostschweiz nicht<br />

auf dem Radar, damals. Er arbeitete nach seinem<br />

Masterstudium in Bern in der Diagnostik,<br />

als seine Supervisorin anrief und das Medizinische<br />

Forschungszentrum am Kantonsspital<br />

St.Gallen ins Spiel brachte. «Ich musste erst<br />

nachschauen, wo das liegt», erinnert sich der<br />

Doktorand und lacht.<br />

Seit Mai 2023 forscht der Mikrobiologe und<br />

Immunologe im Labor der Experimentellen<br />

Infektiologie zu Infektionen, die aufgrund von<br />

Komplikationen entstehen. Das Erstaunen von<br />

damals ist heute noch seiner Stimme anzuhören,<br />

wenn er sagt: «Ich habe nicht gewusst,<br />

dass es hier so viele Forschungsgruppen gibt<br />

und die Forschung so vielfältig ist.» In den<br />

ersten Tagen habe es einige Zeit gebraucht,<br />

bis er sich zurechtfinden konnte.<br />

Stunden wie im Flug<br />

Auch Elina Bugar wird ihren ersten Tag im<br />

Labor für Immunbiologie nicht so schnell vergessen:<br />

«Ich landete sofort mitten im Projekt»,<br />

erzählt sie vergnügt. «Kaum angekommen,<br />

hiess es: Komm mit in die Klinik, es gibt klinische<br />

Proben. Die Stunden flogen nur so vorbei,<br />

ich fand es super interessant.»<br />

Ein erster Tag ganz nach dem Geschmack der<br />

Kanadierin, die Abenteuer liebt und zuvor in<br />

Zürich geforscht und ihren Master in Biochemie<br />

in München erworben hatte. Nach dem<br />

aufregenden ersten Tag sei es zwar ein wenig<br />

ruhiger geworden, räumt die Doktorandin ein.<br />

Doch bis heute gelte: «Jedes Experiment, das<br />

wir durchführen, gleicht einem Abenteuer.»<br />

Und sollte es dann noch immer nicht funktionieren, können<br />

sie auf Unterstützung zählen. «Der Austausch untereinander<br />

ist phantastisch», findet Niranjan. Er nutzt jede Gelegenheit,<br />

Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Als Vorbereitung auf den<br />

Skitag mit seinen Kollegen aus der Klinik hat er extra einen Skilehrer<br />

angestellt und Stemmbogen geübt.<br />

Elina Bugar betont die ungewohnte Hilfsbereitschaft – für sie<br />

ein Novum: «Anderswo spielt der Wettbewerb unter Forschenden<br />

eine stärkere Rolle, es gibt einen ’Publizier-Hype’.<br />

Hier hingegen ist es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig<br />

unterstützt, was viel zur familiären Atmosphäre beiträgt.»<br />

Und noch einen Pluspunkt erwähnen beide: die Nähe<br />

zur Klinik. «Ich habe oft in der Klinik zu tun und geniesse die<br />

Zusammenarbeit mit dem Team dort», sagt Elina.<br />

Verliebt in die Natur<br />

Es sind neben ihrem Forschungsprojekt vor allem die Menschen<br />

und das internationale Umfeld, die den Reiz des Standorts<br />

St.Gallen ausmachen – aber nicht nur. Beide haben sich in die<br />

Natur rund um die Stadt im grünen Ring verliebt, geraten beim<br />

Stichwort «Seealpsee» ins Schwärmen.<br />

Noch stecken sie tief in ihrer Doktorarbeit, trotzdem taucht ab<br />

und an der Gedanke an das «Danach» auf. Für Niranjan ist klar:<br />

Er wird sich in seinem Heimatland Indien mit dem Wissen aus<br />

der Schweiz auf die Diagnostik fokussieren. Bei Elina Bugar<br />

gleicht die Zukunft noch einem weissen Papier. «Ich bin nicht<br />

sicher, ob ich nach Kanada zurückkehren werde.»<br />

Sicher ist sie hingegen, was sie dereinst mitnehmen wird: «Ein<br />

riesiges Netzwerk und einen grossen Freundeskreis.» Und, so<br />

hofft sie, einen ansehnlichen deutschen Wortschatz. Denn die<br />

deutsche Sprache ist für die Biochemikerin mindestens so<br />

eine herausfordernde «Challenge» wie das Entschlüsseln der<br />

Entwicklung von Stromazellen in der Milz.<br />

Nicht das Ende der Welt<br />

Nicht immer verlaufe das Abenteuer so, wie<br />

sie sich das vorgestellt habe. Inzwischen kann<br />

sie Misserfolge gelassener nehmen: «In der<br />

Forschungsarbeit braucht es Resilienz. Wenn<br />

etwas nicht auf Anhieb funktioniert, bedeutet<br />

das noch nicht das Ende der Welt. Dann probiert<br />

man es halt wieder.» Try and try again,<br />

heisse die Devise.


v.l.n.r.: Anna Maria Zeitlberger, Jonathan Sutter, Marian Neidert, Isabel Hostettler, Vincens Kälin, Angelica Patterson<br />

Experimentelle Neurochirurgie<br />

Experimentelle Neurochirurgie I<br />

Die Forschungsgruppe von PD Dr. Marian<br />

Neidert führt Forschungsprojekte auf dem<br />

Gebiet der Immunologie von Tumoren des<br />

Gehirns durch. Die aggressivste Form des<br />

Gehirntumors, das Glioblastom, ist trotz aller<br />

Fortschritte in der Operation und Nachsorge<br />

bis heute nicht heilbar. Im Forschungslabor<br />

Experimentelle Neurochirurgie wird deshalb<br />

nach neuen Therapieansätzen gegen aggressive<br />

Tumorvarianten gesucht. Gewebeproben<br />

von Hirntumoren werden untersucht und<br />

analysiert, um in naher Zukunft T-Lymphozyten<br />

so zu stimulieren, dass bösartige Zellen<br />

erkannt und eliminiert werden können.<br />

Im Jahr 2023 konnte PD Dr. Neidert zusammen<br />

mit einem internationalen Forscherteam in der<br />

Fachzeitschrift Nature neue Mechanismen zur<br />

Kontrolle von Hirntumoren beschreiben. Die<br />

Forscherinnen und Forscher konnten Bruchstücke<br />

von bakteriellen Proteinen nachweisen,<br />

die dem Immunsystem auf der Oberfläche von<br />

Tumorzellen präsentiert werden. Diese so genannten<br />

Peptide können das Immunsystem<br />

gegen den Tumor aktivieren. Diese Erkenntnisse<br />

könnten helfen, neue Immuntherapien<br />

gegen Glioblastome zu entwickeln.<br />

Experimentelle Neurochirurgie II<br />

Seit 2023 verstärkt PD Dr. Dr. Isabel Hostettler die Experimentelle<br />

Neurochirurgie. Sie arbeitet auf dem Gebiet der vaskulären<br />

Neurochirurgie und erforscht die Ursachen einer Form des<br />

Schlaganfalls, der aneurysmatischen Subarachnoidalblutung.<br />

Trotz Fortschritten bei der Diagnose und Behandlung dieser<br />

Krankheit ist die Sterblichkeitsrate nach wie vor hoch und viele<br />

Überlebende leiden unter bleibenden Behinderungen. Es wird<br />

vermutet, dass aneurysmatische Subarachnoidalblutungen<br />

unter anderem dadurch entstehen, dass Bindegewebsbestandteile,<br />

die für die Festigkeit der Blutgefässwände eine<br />

wichtige Rolle spielen, nicht in ausreichendem Masse produziert<br />

werden. Zudem beeinträchtigen chronische Entzündungen,<br />

verursacht durch ein gestörtes Mikrobiom, die Funktion<br />

der Gefässwand. Die gezielte Modulation des Mikrobioms<br />

könnte zu einem neuen therapeutischen Ansatz führen, um die<br />

aneurysmatische Subarachnoidalblutung zu behandeln.<br />

Die Forschungsgruppe von PD Dr. Dr. Hostettler wird mit Hilfe<br />

von Einzelkern-RNA-Sequenzierungen und der Analyse des<br />

Mikrobioms in verschiedenen Geweben wie Stuhl, Speichel<br />

und Aneurysmagewebe weitere Einblicke in die Mechanismen<br />

der Entstehung und Ruptur von Aneurysmen innerhalb des<br />

Hirns gewinnen.<br />

50 Experimentelle Neurochirurgie


Experimentelle Neurochirurgie I<br />

PD Dr. Marian Christoph<br />

Neidert<br />

Angelica Brooke Patterson<br />

Vincens Kälin<br />

Jonathan Sutter<br />

Dr. Anna Maria Zeitlberger<br />

Stv. Chefarzt, Klinik für Neurochirurgie,<br />

Gruppenleiter, Experimentelle Neurochirurgie<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Experimentelle Neurochirurgie II<br />

PD Dr. Dr. Isabel Charlotte<br />

Hostettler<br />

Oberarzt, Klinik für Neurochirurgie,<br />

Wissenschaftler, Experimentelle Neurochirurgie<br />

Assistenzarzt, Klinik für Neurochirurgie,<br />

Wissenschaftler, Experimentelle Neurochirurgie<br />

Oberärztin, Klinik für Neurochirurgie, Wissenschaftlerin,<br />

Experimentelle Neurochirurgie<br />

Oberärztin, Klinik für Neurochirurgie, Wissenschaftlerin,<br />

Experimentelle Neurochirurgie<br />

Forschungsprojekte und klinische Studien<br />

Folgende Forschungsprojekte wurden in den Jahren 2022 bis<br />

2023 durchgeführt. Weitere Details zu den Projekten finden<br />

sich in der Forschungs- und Studiendatenbank des Kantonsspitals<br />

St.Gallen.<br />

Dissecting the heterogeneity of T-cell antigens in glioblastoma<br />

– mapping natural HLA ligands and Characterizing tumor<br />

– infiltrating lymphocytes<br />

Krebsforschung Schweiz<br />

2019 – 2023, CHF 325’000<br />

Hauptantragsteller: Marian Neidert<br />

Dieses Projekt wurde am Labor für Molekulare Neuroonkologie<br />

des Universitätsspitals Zürich initiiert und wird dort weitgehend<br />

weitergeführt. In diesem Projekt werden Proben aus<br />

verschiedenen Tumorregionen des Glioblastoms untersucht,<br />

um Erkenntnisse über immunologische Zielstrukturen und im<br />

Gewebe vorhandene Immunzellen zu gewinnen.<br />

Validating a Tumor Tissue Cutting Device for the Production<br />

of Patient-Derived Glio-blastoma Organoids<br />

Unus Pro Multis, Martin Hilti Stiftung (Liechtenstein)<br />

2023, CHF 9’200<br />

Tumor Tissue Cutting Device for the Production of Patient-<br />

Derived Glioblastoma Organoids<br />

Padella Stiftung (Liechtenstein)<br />

2023, CHF 5’000<br />

Loco-Regional Immunotherapy of Glioblastoma Using Ex Vivo<br />

Expanded Antigen-Specific T cells<br />

Dr. Hans Altschüler Stiftung<br />

2022, CHF 28’000<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2021 – 2022, CHF 46’500<br />

Blumenau-Léonie Hartmann-Stiftung<br />

2021 – 2023, CHF 269’130<br />

Hauptantragsteller: Marian Neidert<br />

In diesem Projekt sollen die wissenschaftlichen Vorarbeiten für<br />

eine T-Zell-Therapie für das Glioblastom geleistet werden.<br />

Dazu werden Methoden zur Selektion relevanter immunologischer<br />

Zielstrukturen (Antigene) sowie zur Aufreinigung antigenspezifischer<br />

T-Zellen und deren Expansion<br />

in vitro entwickelt. Das übergeordnete Ziel ist<br />

die Entwicklung einer lokalen Therapie mit T-<br />

Zellen, die über einen Katheter in die Tumorhöhle<br />

des Patienten eingebracht werden.<br />

In Vitro Effects of Tumor-Treating Fields on<br />

the Immune Landscape of Glioblastoma<br />

Forschungskollaboration: Novocure<br />

2021 – 2025, CHF 136’800<br />

Hauptantragsteller: Marian Neidert<br />

In der Schweiz wurde die Behandlung von Hirntumorpatienten<br />

mit elektrischen Wechselfeldern<br />

(sog. Tumor Therapy Fields, TTF) zugelassen.<br />

Diese nicht-invasive Therapie wird<br />

von der Firma Novocure unter dem Namen<br />

«Optune» angeboten. Neben anderen therapeutischen<br />

Effekten zeigen bisherige Daten,<br />

dass TTF-Behandlungen einen immunogenen<br />

Zelltod von Tumorzellen auslösen und so die<br />

Immunantwort gegen Tumore stimulieren<br />

können. In diesem gemeinsamen Projekt mit<br />

der Firma Novocure wird der Einfluss von TTF<br />

auf die Erkennung von Tumoren durch Immunzellen<br />

untersucht.<br />

Integrative analysis for the delineation of<br />

cellular crosstalk in glioblastoma<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2022 – 2023, CHF 50’000<br />

Hauptantragsteller: Marian Neidert, Marija<br />

Buljan (Empa)<br />

Im Glioblastom machen Immunzellen, insbesondere<br />

Makrophagen, einen grossen Teil der<br />

Gesamtzellmasse aus. Die Interaktion zwischen<br />

Tumorzellen und dem Tumormikromilieu soll in<br />

diesem Kollaborationsprojekt vor allem mit<br />

Hilfe von Proteomanlysen aufgedeckt werden.<br />

KSSG Collaborative Brain Tumour Registry<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2022 – 2023, CHF 4600<br />

Hauptantragsteller: Anna Maria Zeitlberger,<br />

Thomas Hundsberger<br />

Trotz Fortschritten in den operativen Therapiemöglichkeiten,<br />

Bestrahlungstechniken und<br />

Systemtherapie ist die Prognose von bösartigen<br />

Hirntumoren weiterhin sehr schlecht. Dieses<br />

Projekt hat das Ziel, ein multidisziplinäres, prospektives<br />

Register aufzubauen, welches zur<br />

Qualitätssicherung und Vergleichbarkeit der<br />

Therapien im nationalen und internationalen<br />

Vergleich dienen soll. Zusätzlich wird es eine<br />

wertvolle Ressource für die weitere die klinische<br />

Forschung darstellen, indem es eng mit<br />

der Biodatenbank verknüpft ist.<br />

Experimentelle Neurochirurgie 51


Shunt-dependency after aneurysmal subarachnoid haemorrhage<br />

– the role of early hyperglycaemia in cerebro-spinal fluid<br />

and blood<br />

Forschungsförderung Kantonsspital, St.Gallen<br />

2024 – 2026, CHF 37’300<br />

Hauptantragstellerin: Isabel Hostettler<br />

Mehrere Faktoren beeinflussen die Beeinträchtigung nach einer<br />

aneurysmatischen Subarachnoidalblutung und damit die Fähigkeit,<br />

ein normales Leben zu führen. Das Ziel ist es, herauszufinden,<br />

ob erhöhte Glukosewerte in der Rückenmarksflüssigkeit<br />

darauf hindeuten, dass ein künstlicher Abfluss des Hirnwassers<br />

erforderlich ist (ventrikulo-peritoneale Shunt). Das würde die<br />

Behandlungsperspektive klar beeinflussen, da es ermöglichen<br />

würde, frühzeitig einen Shunt einzusetzen, anstatt wiederholt<br />

Drainagen auszutauschen.<br />

Microbiome-driven cellular interactions in intracranial aneurysms<br />

– a translational pilot study using metagenomic shotgun,<br />

single-nucleus RNA sequencing and microbiome analysis<br />

Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung<br />

2024 – 2025, CHF 50’000<br />

Forschungsförderung Kantonsspital, St.Gallen<br />

2024 – 2025, CHF 54’080<br />

Hauptantragstellerin: Isabel Hostettler<br />

Um die aneurysmatische Subarachnoidalblutung besser zu<br />

verstehen und bessere Behandlungsentscheidungen treffen zu<br />

können, ist es wichtig, die Faktoren zu beschreiben, die mit<br />

der Entstehung, dem Wachstum und der Ruptur von Hirnaneurysmen<br />

zusammenhängen. Es ist bekannt, dass chronische<br />

Entzündungen eine Rolle spielen. Die Hypothese ist, dass das<br />

Mikrobiom die Entzündung bei Hirnaneurysmen beeinflussen<br />

kann. Es ist geplant, das Mikrobiom in Stuhl und Speichel zu<br />

untersuchen und Einzelkern-RNA- Sequenzierung einzusetzen,<br />

um die zellulären Mechanismen bei Hirnaneurysmen zu entschlüsseln.<br />

Veröffentlichungen<br />

Folgend sind die Arbeiten aufgeführt, welche von den Mitarbeitenden<br />

der Experimentellen Neurochirurgie am Kantonsspital<br />

St.Gallen in den Jahren 2022 und 2023 erstellt wurden.<br />

Originalarbeiten<br />

Experimentelle Neurochirurgie I<br />

1. Comfort LD, Neidert MC, Bozinov O, Regli L, Stienen MN. Determining the impact<br />

of postoperative complications in neurosurgery based on simulated longitudinal<br />

smartphone app-based assessment. Acta Neurochir (Wien). 2022,<br />

164: 207 – 217.<br />

2. Neidert MC, Zeitlberger AM, Leske H, Tschopp O, Sze L, Zwimpfer C, Wiesli P,<br />

Bellut D, Bernays RL, Rushing EJ, Schmid C. Association of pre- and postoperative<br />

αKlotho levels with long-term remission after pituitary surgery for<br />

acromegaly. Sci Rep. 2022, 12: 14765.<br />

3. Stienen MN, Germans MR, Zindel-Geisseler O, Dannecker N, Rothacher Y,<br />

Schlosser L, Velz J, Sebök M, Eggenberger N, May A, Haemmerli J, Bijlenga P,<br />

Schaller K, Guerra- Lopez U, Maduri R, Beaud V, Al-Taha K, Daniel RT, Chiappini<br />

A, Rossi S, Robert T, Bonasia S, Goldberg J, Fung C, Bervini D, Maradan-Gachet<br />

ME, Gutbrod K, Maldaner N, Neidert MC, Früh S, Schwind M, Bozinov O, Brugger<br />

P, Keller E, Marr A, Roux S, Regli L. Longitudinal neuropsychological assessment<br />

after aneurysmal subarachnoid hemorrhage and its relationship with<br />

delayed cerebral ischemia: a prospective Swiss multicenter study. J Neurosurg.<br />

2022, 137: 1742 – 1750.<br />

4. Voglis S, Schaller V, Müller T, Gönel M, Winklhofer S,<br />

Mangana J, Dummer R, Serra C, Weller M, Regli L, Le<br />

Rhun E, Neidert MC. Maximal surgical tumour load reduction<br />

in immune-checkpoint inhibitor naïve patients<br />

with melanoma brain metastases correlates with prolonged<br />

survival. Eur J Cancer. 2022, 175: 158 – 168.<br />

5. Wang J, Weiss T, Neidert MC, Toussaint NC, Naghavian<br />

R, Sellés Moreno C, Foege M, Tomas Ojer P, Medici G,<br />

Jelcic I, Schulz D, Rushing E, Dettwiler S, Schrörs B, Shin<br />

JH, Mckay R, Wu CJ, Lutterotti A, Sospedra M, Moch H,<br />

Greiner EF, Bodenmiller B, Regli L, Weller M, Roth P,<br />

Martin R. Vaccination with Designed Neopeptides Induces<br />

Intratumoral, Cross-reactive CD4+ T-cell Responses<br />

in Glioblastoma. Clin Cancer Res. 2022, 28:<br />

5368 – 5382.<br />

6. Weber L, Padevit L, Müller T, Velz J, Vasella F, Voglis S,<br />

Gramatzki D, Weller M, Regli L, Sarnthein J, Neidert MC.<br />

Association of perioperative adverse events with subsequent<br />

therapy and overall survival in patients with<br />

WHO grade III and IV gliomas. Front Oncol. 2022, 12:<br />

959072.<br />

7. Yang Y, Neidert MC, Velz J, Kälin V, Sarnthein J, Regli L,<br />

Bozinov O. Mapping and Monitoring of the Corticospinal<br />

Tract by Direct Brainstem Stimulation. Neurosurgery.<br />

2022, 91: 496 – 504.<br />

8. Yang Y, Velz J, Neidert MC, Stienen MN, Regli L, Bozinov O.<br />

Natural History of Brainstem Cavernous Malformations:<br />

On the Variation in Hemorrhage Rates. World Neurosurg.<br />

2022, 157: e342 – e350.<br />

9. Zeitlberger AM, Putora PM, Hofer S, Schucht P, Migliorini<br />

D, Hottinger AF, Roelcke U, Läubli H, Spina P, Bozinov O,<br />

Weller M, Neidert MC, Hundsberger T. Next generation<br />

sequencing in adult patients with glioblastoma in Switzerland:<br />

a multi-centre decision analysis. J Neurooncol.<br />

2022, 158: 359 – 367.<br />

10. El-Garci A, Zindel-Geisseler O, Dannecker N, Rothacher<br />

Y, Schlosser L, Zeitlberger A, Velz J, Sebök M, Eggenberger<br />

N, May A, Bijlenga P, Guerra-Lopez U, Maduri R, Beaud V,<br />

Starnoni D, Chiappini A, Rossi S, Robert T, Bonasia S,<br />

Goldberg J, Fung C, Bervini D, Gutbrod K, Maldaner N,<br />

Früh S, Schwind M, Bozinov O, Neidert MC, Brugger P,<br />

Keller E, Germans MR, Regli L, Hostettler IC, Stienen MN.<br />

Successful weaning versus permanent cerebrospinal<br />

fluid diversion after aneurysmal subarachnoid hemorrhage:<br />

post hoc analysis of a Swiss multicenter study.<br />

Neurosurg Focus. 2023, 54: E3.<br />

11. Goldberg J, Z’graggen WJ, Hlavica M, Branca M, Marbacher<br />

S, D’alonzo D, Fan-dino J, Stienen MN, Neidert MC,<br />

Burkhardt JK, Regli L, Seule M, Roethlisberger M, Guzman<br />

R, Zumofen DW, Maduri R, Daniel RT, El Rahal A, Corniola<br />

MV, Bijlenga P, Schaller K, Rölz R, Scheiwe C, Shah M, Heiland<br />

DH, Schnell O, Beck J, Raabe A, Fung C. Quality of<br />

Life After Poor-Grade Aneurysmal Subarachnoid Hemorrhage.<br />

Neurosurgery. 2023, 92: 1052 – 1057.<br />

12. Hoenisch Gravel N, Nelde A, Bauer J, Mühlenbruch L,<br />

Schroeder SM, Neidert MC, Scheid J, Lemke S, Dubbelaar<br />

ML, Wacker M, Dengler A, Klein R, Mauz PS, Löwenheim H,<br />

Hauri-Hohl M, Martin R, Hennenlotter J, Stenzl A, Heitmann<br />

JS, Salih HR, Rammensee HG, Walz JS. TOF(IMS)<br />

mass spectrometry-based immunopeptidomics refines<br />

tumor antigen identification. Nat Commun. 2023, 14:<br />

7472.<br />

13. Leske H, Camenisch Gross U, Hofer S, Neidert MC, Leske<br />

S, Weller M, Lehnick D, Rushing EJ. MGMT methylation<br />

pattern of long-term and short-term survivors of glioblastoma<br />

reveals CpGs of the enhancer region to be of<br />

high prognostic value. Acta Neuropathol Commun.<br />

2023, 11: 139.<br />

52 Experimentelle Neurochirurgie


14. Medici G, Freudenmann LK, Velz J, Wang SS, Kapolou K, Paramasivam N,<br />

Mühlenbruch L, Kowalewski DJ, Vasella F, Bilich T, Frey BM, Dubbelaar ML,<br />

Patterson AB, Zeitlberger AM, Silginer M, Roth P, Weiss T, Wirsching HG,<br />

Krayenbühl N, Bozinov O, Regli L, Rammensee HG, Rushing EJ, Sahm F, Walz<br />

JS, Weller M, Neidert MC. A T-cell antigen atlas for meningioma: novel<br />

options for immunotherapy. Acta Neuropathol. 2023, 146: 173 – 190.<br />

15. Naghavian R, Faigle W, Oldrati P, Wang J, Toussaint NC, Qiu Y, Medici G, Wacker<br />

M, Freudenmann LK, Bonté PE, Weller M, Regli L, Amigorena S, Rammensee HG,<br />

Walz JS, Brugger SD, Mohme M, Zhao Y, Sospedra M, Neidert MC, Martin R.<br />

Microbial peptides activate tumour-infiltrating lymphocytes in glioblastoma.<br />

Nature. 2023, 617: 807 – 817.<br />

16. Padevit L, Vasella F, Friedman J, Mutschler V, Jenkins F, Held U, Rushing EJ,<br />

Wirsching HG, Weller M, Regli L, Neidert MC. A prognostic model for tumor<br />

recurrence and progression after meningioma surgery: preselection for<br />

further molecular work-up. Front Oncol. 2023, 13: 1279933.<br />

17. Terrapon APR, Krüger M, Hundsberger T, Neidert MC, Bozinov O. Laser Interstitial<br />

Thermal Therapy for Radionecrosis. Neurosurg Clin N Am. 2023, 34:<br />

209 – 225.<br />

18. Hoyningen A, Koster KL, Neidert MC, Bozinov O, Lauber A, Kim OC, Hundsberger<br />

T, Krüger MT. Laser Interstitial Thermal Therapy in a Large Thalamic<br />

Glioma with Long-Term Remission: A Case Report. Oncol Res Treat. 2024,<br />

47: 42 – 48.<br />

19. Yildiz Y, Lauber A, Char NV, Bozinov O, Neidert MC, Hostettler IC. Subarachnoid<br />

hemorrhage due to pituitary adenoma apoplexy-case report and review of<br />

the literature. Neurol Sci. 2024, 45: 997 – 1005.<br />

Originalarbeiten<br />

Experimentelle Neurochirurgie II<br />

1. Butenschoen VM, Glossner T, Hostettler IC, Meyer B, Wostrack M. Quality of<br />

life and return to work and sports after spinal ependymoma resection. Sci<br />

Rep. 2022, 12: 4926.<br />

2. Hostettler IC, Kreiser K, Lange N, Schwendinger N, Trost D, Frangoulis S, Hirle<br />

T, Gempt J, Wostrack M, Meyer B. Treatment during cerebral vasospasm<br />

phase-complication association and outcome in aneurysmal subarachnoid<br />

haemorrhage. J Neurol. 2022, 269: 5553 – 5560.<br />

3. Hostettler IC, Seiffge D, Wong A, Ambler G, Wilson D, Shakeshaft C, Banerjee<br />

G, Sharma N, Jäger HR, Cohen H, Yousry TA, Al-Shahi Salman R, Lip GYH,<br />

Brown MM, Muir K, Houlden H, Werring DJ. AP-OE and Cerebral Small Vessel<br />

Disease Markers in Patients With Intracerebral Hemorrhage. Neurology.<br />

2022, 99: e1290 – e1298.<br />

4. Hostettler IC, Wilson D, Fiebelkorn CA, Aum D, Ameriso SF, Eberbach F,<br />

Beitzke M, Kleinig T, Phan T, Marchina S, Schneckenburger R, Carmona-Iragui<br />

M, Charidimou A, Mourand I, Parreira S, Ambler G, Jäger HR, Singhal S, Ly J, Ma<br />

H, Touzé E, Geraldes R, Fonseca AC, Melo T, Labauge P, Lefèvre PH, Viswanathan<br />

A, Greenberg SM, Fortea J, Apoil M, Boulanger M, Viader F, Kumar S, Srikanth<br />

V, Khurram A, Fazekas F, Bruno V, Zipfel GJ, Refai D, Rabinstein A,<br />

Graff-Radford J, Werring DJ. Risk of intracranial haemorrhage and ischaemic<br />

stroke after convexity subarachnoid haemorrhage in cerebral amyloid<br />

angiopathy: international individual patient data pooled analysis. J Neurol.<br />

2022, 269: 1427 – 1438.<br />

5. Koller H, Ansorge A, Hostettler IC, Koller J, Hitzl W, Hempfing A, Jeszenszky D.<br />

Center of rotation analysis for thoracic and lumbar 3-column osteotomies<br />

in patients with sagittal plane spinal deformity: insights in geometrical changes<br />

can improve understanding of correction mechanics. J Neurosurg Spine.<br />

2022, 36: 440 – 451.<br />

6. Koller H, Hostettler IC, Stengel FC, Koller J, Ferraris L, Hitzl W, Hempfing A.<br />

Surgical Realignment After Anterior Multi-level Decompression Using Cages<br />

and Plate for 3-level to 5-level Degenerative Fusions: Lessons Learned From<br />

the Analysis of Geometric Changes, Reciprocal Coupling, and Prediction of<br />

Sagittal Cervical Balance. Clin Spine Surg. 2022, 35: E649 – e659.<br />

7. Maldaner N, Visser V, Hostettler IC, Bijlenga P, Haemmerli J, Roethlisberger M,<br />

Guzman R, Daniel RT, Giammattei L, Stienen MN, Regli L, Verbaan D, Post R,<br />

Germans MR. External Validation of the HATCH (Hemorrhage, Age, Treatment,<br />

Clinical State, Hydrocephalus) Score for Prediction of Functional Outcome<br />

After Subarachnoid Hemorrhage. Neurosurgery. 2022, 91: 906 – 912.<br />

8. Mingardo E, Beaman G, Grote P, Nordenskjöld A, Newman<br />

W, Woolf AS, Eckstein M, Hilger AC, Dworschak GC,<br />

Rösch W, Ebert AK, Stein R, Brusco A, Di Grazia M, Tamer<br />

A, Torres FM, Hernandez JL, Erben P, Maj C, Olmos JM,<br />

Riancho JA, Valero C, Hostettler IC, Houlden H, Werring<br />

DJ, Schumacher J, Gehlen J, Giel AS, Buerfent BC,<br />

Arkani S, Åkesson E, Rotstein E, Ludwig M, Holmdahl G,<br />

Giorgio E, Berettini A, Keene D, Cervellione RM, Younsi<br />

N, Ortlieb M, Oswald J, Haid B, Promm M, Neissner C,<br />

Hirsch K, Stehr M, Schäfer FM, Schmiedeke E, Boemers<br />

TM, Van Rooij I, Feitz WFJ, Marcelis CLM, Lacher M,<br />

Nelson J, Ure B, Fortmann C, Gale DP, Chan MMY, Ludwig<br />

KU, Nöthen MM, Heilmann S, Zwink N, Jenetzky E,<br />

Odermatt B, Knapp M, Reutter H. A genome-wide association<br />

study with tissue transcriptomics identifies genetic<br />

drivers for classic bladder exstrophy. Commun<br />

Biol. 2022, 5: 1203.<br />

9. Morel S, Hostettler IC, Spinner GR, Bourcier R, Pera J,<br />

Meling TR, Alg VS, Houlden H, Bakker MK, Van’t Hof F,<br />

Rinkel GJE, Foroud T, Lai D, Moomaw CJ, Worrall BB,<br />

Caroff J, Constant-Dits-Beaufils P, Karakachoff M, Rimbert<br />

A, Rouchaud A, Gaal-Paavola EI, Kaukovalta H, Kivisaari<br />

R, Laakso A, Jahromi BR, Tulamo R, Friedrich CM,<br />

Dauvillier J, Hirsch S, Isidor N, Kulcsàr Z, Lövblad KO,<br />

Martin O, Machi P, Mendes Pereira V, Rüfenacht D,<br />

Schaller K, Schilling S, Slowik A, Jaaskelainen JE, Von Und<br />

Zu Fraunberg M, Jiménez-Conde J, Cuadrado-Godia E,<br />

Soriano-Tárraga C, Millwood IY, Walters RG, The Neur<br />

ISTP, The Ican Study G, Genetics, Observational Subarachnoid<br />

Haemorrhage Gosh Study I, International<br />

Stroke Genetics Consortium I, Kim H, Redon R, Ko NU,<br />

Rouleau GA, Lindgren A, Niemelä M, Desal H, Woo D,<br />

Broderick JP, Werring DJ, Ruigrok YM, Bijlenga P. Intracranial<br />

Aneurysm Classifier Using Phenotypic Factors:<br />

An International Pooled Analysis. J Pers Med. 2022, 12.<br />

10. Schwarz G, Banerjee G, Hostettler IC, Ambler G, Seiffge<br />

DJ, Brookes TS, Wilson D, Cohen H, Yousry T, Salman RA,<br />

Lip GYH, Brown MM, Muir KW, Houlden H, Jäger R, Werring<br />

DJ, Staals J. Magnetic resonance imaging-based<br />

scores of small vessel diseases: Associations with intracerebral<br />

haemorrhage location. J Neurol Sci. 2022, 434:<br />

120165.<br />

11. Sebök M, Hostettler IC, Keller E, Rautalin IM, Coert BA,<br />

Vandertop WP, Post R, Sardeha A, Tjerkstra MA, Regli L,<br />

Verbaan D, Germans MR. Prehemorrhage antiplatelet<br />

use in aneurysmal subarachnoid hemorrhage and impact<br />

on clinical outcome. Int J Stroke. 2022, 17: 545 – 552.<br />

12. Bakker MK, Kanning JP, Abraham G, Martinsen AE,<br />

Winsvold BS, Zwart JA, Bourcier R, Sawada T, Koido M,<br />

Kamatani Y, Morel S, Amouyel P, Debette S, Bijlenga P,<br />

Berrandou T, Ganesh SK, Bouatia-Naji N, Jones G,<br />

Bown M, Rinkel GJE, Veldink JH, Ruigrok YM. Genetic<br />

Risk Score for Intracranial Aneurysms: Prediction of<br />

Subarachnoid Hemorrhage and Role in Clinical Heterogeneity.<br />

Stroke. 2023, 54: 810 – 818.<br />

13. El-Garci A, Zindel-Geisseler O, Dannecker N, Rothacher<br />

Y, Schlosser L, Zeitlberger A, Velz J, Sebök M, Eggenberger<br />

N, May A, Bijlenga P, Guerra-Lopez U, Maduri R, Beaud V,<br />

Starnoni D, Chiappini A, Rossi S, Robert T, Bonasia S,<br />

Goldberg J, Fung C, Bervini D, Gutbrod K, Maldaner N,<br />

Früh S, Schwind M, Bozinov O, Neidert MC, Brugger P,<br />

Keller E, Germans MR, Regli L, Hostettler IC, Stienen MN.<br />

Successful weaning versus permanent cerebrospinal<br />

fluid diversion after aneurysmal subarachnoid hemorrhage:<br />

post hoc analysis of a Swiss multicenter study.<br />

Neurosurg Focus. 2023, 54: E3.<br />

14. Gaastra B, Duncan P, Bakker MK, Hostettler IC, Alg VS,<br />

Houlden H, Ruigrok YM, Galea I, Tapper W, Werring D,<br />

Bulters D. Genetic variation in NFE2L2 is associated<br />

with outcome following aneurysmal subarachnoid<br />

haemorrhage. Eur J Neurol. 2023, 30: 116 – 124.<br />

Experimentelle Neurochirurgie 53


15. Hostettler IC, Lange N, Schwendinger N, Ambler G, Hirle T, Frangoulis S, Trost<br />

D, Gempt J, Kreiser K, Meyer B, Winter C, Wostrack M. VPS dependency after<br />

aneurysmal subarachnoid haemorrhage and influence of admission hyperglycaemia.<br />

Eur Stroke J. 2023, 8: 301 – 308.<br />

16. Hostettler IC, Lange N, Schwendinger N, Frangoulis S, Hirle T, Trost D, Gempt<br />

J, Kreiser K, Wostrack M, Meyer B. Duration between aneurysm rupture and<br />

treatment and its association with outcome in aneurysmal subarachnoid<br />

haemorrhage. Sci Rep. 2023, 13: 1527.<br />

17. Koller H, Stengel FC, Hostettler IC, Koller J, Fekete T, Ferraris L, Hitzl W,<br />

Hempfing A. Clinical and surgical results related to anterior-only multilevel<br />

cervical decompression and instrumented fusion for degenerative disease.<br />

Brain Spine. 2023, 3: 101716.<br />

18. Nash PS, Best JG, Ambler G, Wilson D, Banerjee G, Hostettler IC, Seiffge D,<br />

Cohen H, Yousry TA, Salman RA, Lip GYH, Brown MM, Muir KW, Houlden H, Jäger<br />

HR, Werring DJ. Associations of renal function with cerebral small vessel<br />

disease and functional outcome in acute intracerebral haemorrhage: A<br />

hospital-based prospective cohort study. J Neurol Sci. 2023, 452: 120743.<br />

19. Schwarz G, Banerjee G, Hostettler IC, Ambler G, Seiffge DJ, Ozkan H, Browning<br />

S, Simister R, Wilson D, Cohen H, Yousry T, Al-Shahi Salman R, Lip GYH, Brown<br />

MM, Muir KW, Houlden H, Jäger R, Werring DJ. MRI and CT imaging biomarkers<br />

of cerebral amyloid angiopathy in lobar intracerebral hemorrhage. Int J<br />

Stroke. 2023, 18: 85 – 94.<br />

Übersichtsarbeiten<br />

1. Yang Y, Velz J, Neidert MC, Lang W, Regli L, Bozinov O. The BSCM score: a guideline<br />

for surgical decision-making for brainstem cavernous malformations.<br />

Neurosurg Rev. 2022, 45: 1579 – 1587.<br />

2. Carretta A, Epskamp M, Ledermann L, Staartjes VE, Neidert MC, Regli L, Stienen<br />

MN. Collagen-bound fibrin sealant (TachoSil®) for dural closure in cranial<br />

surgery: single-centre comparative cohort study and systematic review of the<br />

literature. Neurosurg Rev. 2022, 45: 3779 – 3788.<br />

3. Hoyningen A, Koster KL, Neidert MC, Bozinov O, Lauber A, Kim OC, Hundsberger<br />

T, Krüger MT. Laser Interstitial Thermal Therapy in a Large Thalamic<br />

Glioma with Long-Term Remission: A Case Report. Oncol Res Treat. 2024,<br />

47: 42 – 48.<br />

4. Yildiz Y, Lauber A, Char NV, Bozinov O, Neidert MC, Hostettler IC. Subarachnoid<br />

hemorrhage due to pituitary adenoma apoplexy-case report and review of<br />

the literature. Neurol Sci. 2024, 45: 997 – 1005.<br />

Kongressbeiträge (Auswahl)<br />

Marian Neidert<br />

1. Immuntherapie. Post-SNO Symposium, München, Deutschland, Dezember<br />

2022.<br />

2. A digital data-warehouse for T cell antigens in neurooncology. SFCNC, Basel,<br />

September 2022<br />

3. Neurotrauma. Radio.log. Zürich, November 2022.<br />

4. T cell antigen discovery in brain tumors. Translational Immunology Research<br />

Program (TRIMM) Keynote Lecture, Helsinki, Finnland, Mai 2023.<br />

5. 3D printed PCL scaffold implant for burr hole reconstruction improves<br />

patient cosmesis and quality of life. The 20th ASEAS Congress of Neurological<br />

Surgery (CANS), Bangkok, Thailand, September 2023.<br />

9. Interdisciplinary therapy of brain metastases: surgery.<br />

Congress of the Swiss Society of Senology, Zürich, September<br />

2023<br />

10. Neurochirurgischer Ansatz bei Hirnmetastasen. Brustkrebs-Hirnmetastasen<br />

– ein Update, Universitätsspital<br />

Zürich, Zürich, Oktober 2023<br />

Isabel Hostettler<br />

1. Shunt dependency after aneurysmal sub-arachnoid<br />

haemorrhage and influence of admission hyperglycaemia.<br />

Annual EANS Vascular Section Meeting, Nizza,<br />

Frankreich, September 2022.<br />

2. Baseline perihematomal edema in intracerebral hemorrhage<br />

is associated with lower case fatality and<br />

higher CRP. Annual EANS Vascular Section Meeting,<br />

Nizza, Frankreich, September 2022<br />

3. Non-aneurysmal subarachnoid haemorrhage – an update.<br />

European Stroke Organisation Conference. Mai<br />

2022<br />

4. Influenceable factors in aneurysmal sub-arachnoid<br />

haemorrhage – is there a light at the end of the tunel?<br />

16th International Conference on Subarachnoid Hemorrhage.<br />

Juni 2023<br />

5. Other causes of subarachnoid haemorrhage. ESO<br />

workshop on intracranial aneurysms. Oktober 2023<br />

6. AVM – unruptured AVM follow-up and prevention. ESO<br />

master workshop on intra-cranial aneurysms. November<br />

2023<br />

Abschlussarbeiten und<br />

Auszeichnungen<br />

Doktorarbeiten<br />

1. Samira Frangoulis (2023). Duration between aneurysm<br />

rupture and treatment and its association with outcome<br />

in aneurysmal subarachnoid haemorrhage. Technische<br />

Universität München; betreut durch Hostettler I.C.<br />

2. Gioele Medici (2023). The intratumoral spatial heterogeneity<br />

of T cell antigens in glioblastoma: an integrated<br />

multi-omics approach. Universität Zürich; betreut<br />

durch Neidert M.C.<br />

Masterarbeiten<br />

1. Sarah Khanna (2023). Extent of Resection and Residual<br />

Tumor Volume in Melanoma Brain Metastases. Universität<br />

Zürich; betreut durch Neidert M.C<br />

Preise<br />

1. Isabel Hostettler. Swiss Stroke Society (SSS) Award<br />

06/2022.<br />

6. Microbial peptides activate tumor-infiltrating lymphocytes in glioblastoma.<br />

The 20th ASEAS Congress of Neurological Surgery (CANS), Bangkok,<br />

Thailand, September 2023.<br />

7. Lokale Immuntherapie bei Glioblastomen – mehr als nur eine Hoffnung?<br />

St.Gallen Oncology Conferences (SONK), St.Gallen, September 2023.<br />

8. Immunotherapy for brain tumors – The peptide at the center of the immunological<br />

synapse. Jahreskongress SWISS-STRANSFUSION, Rorschach, September<br />

2023.<br />

54 Experimentelle Neurochirurgie


Xxxxxxxxxxxxx 55


v.l.n.r.: Ann-Kristin Jochum, Pablo Sieber, Lukas Flatz, Cheyenne Collins, Nicola Davaz, Oltin Pop<br />

Experimentelle Dermatologie<br />

Die Klinik für Dermatologie, Venerologie und<br />

Allergologie hat sich zum Ziel gesetzt, die<br />

medizinische Versorgung durch Forschung zu<br />

unterstützen und zu ergänzen, um Patientinnen<br />

und Patienten gemäss den neuesten<br />

medizinischen Erkenntnissen zu behandeln.<br />

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf<br />

translationaler Forschung und klinischen Studien,<br />

um den Patientinnen und Patienten<br />

frühzeitig Zugang zu innovativen Therapieansätzen<br />

zu ermöglichen.<br />

Als Teil der Klinik widmet sich das Labor für<br />

Experimentelle Dermatologie vorrangig der<br />

Entwicklung von Impfstoffen gegen den<br />

schwarzen Hautkrebs und der Untersuchung<br />

von neuartigen Immuntherapien. In enger Zusammenarbeit<br />

mit der Klinik für Onkologie<br />

wurde eine prospektive Melanom- und Lungenkrebskohorte<br />

aufgebaut, um die immunologischen<br />

Nebenwirkungen der Immuntherapie<br />

zu untersuchen und besser vorhersagen zu<br />

können, welche Patientinnen und Patienten am<br />

besten von dieser Therapie profitieren.<br />

Die Experimentelle Dermatologie ermöglicht<br />

talentierten jungen Ärztinnen und Ärzten eine<br />

fundierte wissenschaftliche Ausbildung. In<br />

den Jahren 2022 und 2023 ergriffen sechs<br />

ambitionierte Medizinerinnen oder Mediziner<br />

die Chance, eine medizinische Dissertation oder eine Masterarbeit<br />

in der Experimentellen Dermatologie zu erarbeiten.<br />

Zudem konnte Michal Wojciech Krolik seine naturwissenschaftliche<br />

Dissertation an der Universität Zürich abschliessen.<br />

Prof. Dr. Lukas Flatz ist Leiter des Labors für Experimentelle<br />

Dermatologie am Kantonsspital St.Gallen und Sektionsleiter der<br />

Dermato-Onkologie am Universitätsklinikum Tübingen. Im Jahr<br />

2023 wurden er und sein Team mit dem «Swiss Bridge Award»<br />

ausgezeichnet. Das Preisgeld von CHF 250’000 soll dazu beitragen,<br />

die Entstehung von Therapieresistenzen bei Krebs besser<br />

zu verstehen und neue Behandlungswege zu finden.<br />

Experimentelle Dermatologie<br />

Prof. Dr. Dr. Antonio Cozzio<br />

Prof. Dr. Lukas Flatz<br />

Dr. Dr. Lukas Villiger<br />

Dr. Omar Hasan Ali<br />

Dr. Oltin Tiberiu Pop<br />

Dr. Fiamma Berner<br />

Marie-Therese Abdou<br />

Ann-Kristin Jochum<br />

Mette-Triin Purde<br />

Nina Wyss<br />

Tamara Etterlin<br />

Nicola Davaz<br />

Cheyenne Collins<br />

Pablo Sieber<br />

Bianca Broske<br />

Chefarzt/Klinikleiter, Klinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie<br />

Konsiliararzt, Klinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie<br />

Gruppenleiter, Experimentelle Dermatologie<br />

Klinik für Dermatologie, Venerologie<br />

und Allergologie, Assistenzarzt<br />

Wissenschaftler, Experimentelle Dermatologie<br />

Wissenschaftler<br />

Wissenschaftler<br />

Wissenschaftlerin<br />

Wissenschaftlerin<br />

Assistenzärztin, Institut für Pathologie<br />

Wissenschaftlerin, Experimentelle Dermatologie<br />

Doktorandin (sc. nat)<br />

Doktorandin (med.)<br />

Doktorandin (med.)<br />

Doktorand (med.)<br />

Doktorandin (med.)<br />

Doktorand (med.)<br />

Masterandin (M.Sc.)<br />

56 Experimentelle Dermatologie


Forschungsprojekte und klinische Studien<br />

Folgende Forschungsprojekte wurden in den Jahren 2022 bis<br />

2023 durchgeführt. Weitere Details zu den Projekten finden<br />

sich in der Forschungs- und Studiendatenbank des Kantonsspitals<br />

St.Gallen.<br />

Intratumoral injection of IP-001 following thermal ablation in<br />

patients with advanced solid tumors.<br />

Forschungskollaboration Immunophotonics<br />

2022 – 2023: CHF 62’580<br />

Partner: Lukas Flatz<br />

Im Jahr 2020 wurden weltweit etwa 2,2 Millionen Lungenkrebsfälle<br />

diagnostiziert. Der Grossteil der Fälle betrifft das<br />

nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Bis 2026 werden über<br />

210’000 Ablations- und SBRT-Bestrahlungsbehandlungen in<br />

den USA und Europa erwartet. IP-001, eine intratumorale Injektion<br />

nach thermischer Ablation, könnte die Wirksamkeit<br />

dieser Behandlungen verbessern. Eine multizentrische Phase<br />

1b/2a Studie wird bei Patientinnen und Patienten mit kolorektalem<br />

Krebs, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Weichteilsarkomen<br />

durchgeführt.<br />

The role of autoreactive napsin A-specific T cells during<br />

checkpoint blockade in patients with renal cell carcinoma<br />

Novartis Foundation for medical-biological Research<br />

2023: CHF 80’000<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

In dieser Studie wurde eine Methode untersucht, um Selbstantigene<br />

zu identifizieren, die eine wirksame Immunantwort<br />

gegen Nierenkarzinome auslösen könnten.<br />

Analyse immun-assoziierter Toxizitäten bei Ostschweizer<br />

Krebspatienten unter Immun-Checkpoint-Inhibitor Therapie<br />

Krebsliga Ostschweiz<br />

2022: CHF 25’000<br />

Principal investigator: Lukas Flatz<br />

Die Einführung von Checkpoint-Inhibitoren hat die Aussichten<br />

für Patientinnen und Patienten mit Melanom und nicht-kleinzelligem<br />

Lungenkrebs verbessert. Dieses Projekt konzentriert<br />

sich auf die Rolle von Auto-T-Zell-Reaktionen bei Patientinnen<br />

und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, die mit<br />

Checkpoint-Inhibitoren behandelt werden. Es soll untersucht<br />

werden, ob Autoimmuntoxizitäten mit einem besseren Behandlungsergebnis<br />

für die Patienten einhergeht.<br />

Characterization of safety, tolerability and recommended<br />

dose of Tinostamustine (EDO-S101) in combination with Nivolumab<br />

in patients with refractory, locally advanced or metastatic<br />

melanoma<br />

Forschungskollaboration: Mundipharma<br />

Studienleiter: Lukas Flatz<br />

2023/2024: CHF 200’150<br />

Diese Studie untersucht einen Behandlungsansatz, der therapeutischen<br />

Nutzen verspricht, wenn Immun- und Chemotherapie<br />

versagen: die thermische Entfernung eines Tumorknotens<br />

und die anschliessende Injektion der Substanz IP-001<br />

in den Tumor. Das Ziel ist die Aktivierung des Immunsystems<br />

und damit die Verkleinerung des behandelten<br />

Tumors. Darüber hinaus soll eine breitere<br />

Immunreaktion ausgelöst werden, die sich<br />

auch gegen Krebszellen ausserhalb des behandelten<br />

Tumor richtet.<br />

Discover markers of resistance in skin cancer<br />

SwissBridge<br />

2023: CHF 250’000<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

Die meisten Krebspatientinnen und -patienten<br />

sprechen zunächst gut auf ihre Therapie<br />

an. Im Laufe der Zeit können sich jedoch Resistenzen<br />

entwickeln, die die Wirksamkeit der<br />

Behandlung beeinträchtigen. Die Folge ist,<br />

dass der Krebs ausser Kontrolle gerät und sich<br />

weiter im Körper ausbreiten kann. Immun-<br />

Checkpoint-Inhibitoren haben bei einigen<br />

Krebsarten Fortschritte gebracht. Die Resistenzentwicklung<br />

bleibt jedoch eine grosse<br />

Herausforderung. Ziel des Vorhabens ist es,<br />

Differenzierungsmarker für Melanome und<br />

Plattenepithelkarzinome zu identifizieren.<br />

Dieser Ansatz könnte zu einer Verbesserung<br />

der Prognose bei diesen Krebsarten und zur<br />

Entwicklung neuer Therapie ansätze führen.<br />

T cell receptor and single-cell RNA sequencing<br />

to determine the specificity and phenotype<br />

of tumor-infiltrating lymphocytes in melanoma<br />

during immune checkpoint blockade<br />

Stiftung für Naturwissenschaftliche und<br />

Technische Forschung (Liechtenstein)<br />

2022/2023: CHF 100’000<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

Immun-Checkpoint-Inhibitoren sind eine<br />

wirksame Behandlungsmöglichkeit für Menschen<br />

mit Melanom. Allerdings profitieren<br />

nicht alle Patienten gleichermassen davon und<br />

Aussagen über das mutmassliche Ansprechen<br />

der Therapie sind schwierig zu treffen. Es ist<br />

bekannt, dass es T-Zellen gibt, welche gegen<br />

den Tumor gerichtet sind. Diese können sowohl<br />

im Blut als auch im Melanomgewebe<br />

nachgewiesen werden. Wir möchten herausfinden,<br />

wie die Behandlung mit Immun-<br />

Checkpoint-Inhibitoren diese T-Zellen und<br />

ihre Eigenschaften beeinflussen, um daraus<br />

Rückschlüsse auf den Therapieerfolg ziehen<br />

zu können.<br />

Forschungskollaboration<br />

Hookipa Biotech<br />

01.01.2022 – 31.12.2023, CHF 256’000<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

Die Therapie des metastasierten Melanoms<br />

stellt insbesondere bei BRAF-Wildtyp-Tumoren,<br />

die durch das Fehlen tumorinfiltrierender<br />

Experimentelle Dermatologie 57


Lymphozyten gekennzeichnet sind, eine besondere Herausforderung<br />

dar. In unserem aktuellen Projekt untersuchen wir<br />

innovative Impfstoff-Vektoren. Durch diese Experimente wollen<br />

wir die Wirksamkeit von Impfstoffen beurteilen, die verschiedene<br />

klassische Melanom-Antigene exprimieren.<br />

Immuntherapiebedingte Pneumonitis in Lungenkrebspatienten<br />

– Entschlüsselung der Mechanismen<br />

Lungenliga St.Gallen-Appenzell<br />

2023, CHF 80’000<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

Nebenwirkungen bei der Behandlung von Krebs mit Immun-<br />

Checkpoint-Inhibitoren sind häufig. Besonders bei Lungenkrebspatienten<br />

kann es zu Lungenentzündungen kommen, die<br />

oft die Therapien einschränken. Dieses Projekt soll helfen, die<br />

Gründe für diese Nebenwirkungen besser zu verstehen und<br />

Möglichkeiten zur Vorbeugung zu finden.<br />

Evaluation des Einflusses von HLA-Genpolymorphismen auf<br />

das T-Zell-Rezeptor-Repertoire und T-Zell-Spezifitäten bei<br />

Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom<br />

unter Immun-Checkpoint-Inhibitor-Therapie<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2023 – 2024, CHF 65’358<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

Doktorand: Pablo Sieber<br />

HLA-Genotypen bestimmen in hohem Masse die individuelle<br />

Ausprägung des Immunsystems. Dennoch zeigen Patienten mit<br />

ähnlichen oder sogar identischen HLA-Genotypen zum Teil sehr<br />

unterschiedliche Immunantworten auf bestimmte Stimuli und<br />

letztlich auch ein unterschiedliches Ansprechen auf eine Immuntherapie.<br />

Dieses Phänomen soll anhand von Lungenkarzinom-Patienten<br />

unter Immun-Checkpoint-Inhibitor-Therapie<br />

untersucht werden.<br />

Trispecific antibodies to target melanoma<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2023 – 2024, CHF 67’753<br />

Hauptantragsteller: Lukas Villinger, Lukas Flatz<br />

Trispezifische Antikörper sind darauf ausgelegt, drei bestimmte<br />

Epitope zu binden und haben sich in präklinischen Studien als<br />

vielversprechend erwiesen. In dieser Studie sollte ein trispezifischer<br />

Antikörper entwickelt werden, um tumorspezifische<br />

Immunzellen für die Behandlung von Melanomen zu aktivieren.<br />

The role of keratinocyte-differentiation antigens in head and<br />

neck squamous cell cancer<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2023 – 2024, CHF 72’640<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

In dieser Studie werden die neu identifizierten Keratinozyten-<br />

Differenzierungsantigene bei Kopf-Hals-Tumoren untersucht.<br />

Dies könnte dazu beitragen, neue Therapien zu entwickeln und<br />

das Verständnis der Anti-Tumor-T-Zell-Reaktionen bei diesen<br />

Tumoren zu verbessern.<br />

Tumor immune milieu heterogeneity in postmortem<br />

autopsies from the Immuno-Monitoring<br />

of ImmunoTherapy (IMIT, CTU 16/015)<br />

St.Gallen clinical study in patients with advanced<br />

non small-cell lung cancer or melanoma<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2023 – 2024, CHF 64’107<br />

Hauptantragsteller: Markus Jörger<br />

Doktorand: Nicola Davaz<br />

Im Verlauf der Tumorentstehung und der anschliessenden<br />

Metastasierung diversifizieren<br />

sich die bösartigen Zellen durch zunehmende<br />

Mutationen und werden heterogener. Die<br />

Hetero genität des Tumors steht in engem<br />

Zusammenhang mit dem Fortschreiten der<br />

Erkrankung und dem Ansprechen auf die<br />

Behandlung, insbesondere im Bereich der Immuntherapie.<br />

Daher ist ein genaues Verständnis<br />

der immunologischen Heterogenität von<br />

Tumoren für die Entwicklung wirksamer Therapien<br />

unerlässlich. In dieser Studie sollen die<br />

Wechselwirkungen zwischen Tumor- und Immunzellen<br />

in der Mikroumgebung an Autopsieproben<br />

untersucht werden.<br />

T-Zell-Antigen-Detektion bei Patienten mit<br />

kutanen immun-assoziierten Nebenwirkungen<br />

in der IMIT Kohorte und mit Lichen ruber<br />

planus<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2021 – 2022, CHF 67’045<br />

Hauptantragsteller: Antonio Cozzio<br />

Doktorandin: Tamara Etterlin<br />

Bei Patientinnen und Patienten mit einem Melanom<br />

treten unter der Behandlung mit Immun-<br />

Checkpoint-Inhibitoren häufig Nebenwirkungen<br />

an der Haut auf. Die Mechanismen, die zu<br />

diesen Nebenwirkungen führen, sind jedoch<br />

noch wenig verstanden. In dieser Arbeit soll die<br />

spezifische Immunantwort gegen Hautantigene<br />

untersucht und charakterisiert werden.<br />

Detektion von T- und B-Zell-Immunantworten<br />

gegen Pneumozyten Typ II Antigene bei Patienten<br />

mit nicht-kleinzelligem Plattenepithelkarzinom<br />

und Pneumonitis unter Immun-<br />

Checkpoint-Inhibitor Therapie<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2022, CHF 67’045<br />

Hauptantragsteller: Lukas Flatz<br />

Doktorandin: Nina Wyss<br />

Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs<br />

entwickeln während der Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren<br />

häufig Lungenentzündungen.<br />

In dieser Arbeit werden die<br />

durch Checkpoint-Inhibitoren aus gelösten Immunbmechanismen<br />

der Lungenetzündungen<br />

zu untersucht.<br />

58 Experimentelle Dermatologie


Deciphering the mechanisms of Th2 skewing in cutaneous<br />

T-cell lymphoma and identifying potential targets for novel<br />

therapeutic options<br />

Hauptantragsteller: Antonio Cozzio<br />

Doktorandin: Cheyenne Collins<br />

Bei vielen Patientinnen und Patienten mit kutanen T-Zell-Lymphomen<br />

kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer Schwächung<br />

des Immunsystems. Die Ursache hierfür wird in einer<br />

Th2-Dominanz der T-Helferzellen vermutet. Im Rahmen dieses<br />

Projektes sollen die Mechanismen dieses sogenannten «Th2-<br />

Skewing» näher untersucht und damit mögliche Zielstrukturen<br />

zur Aufrechterhaltung der Funktion des Immunsystems identifiziert<br />

werden. Eine Verlang samung oder ein Stopp der Immunschwäche<br />

könnte die Gesamtprognose von Lymphompatientinnen<br />

und -patienten verbessern, da schwere Infektionen in<br />

fortgeschrittenen Stadien eine der Haupttodesursachen darstellen.<br />

Veröffentlichungen<br />

Folgend sind die Arbeiten aufgeführt, welche von den Mitarbeitenden<br />

der Experimentellen Dermatologie am Kantonsspital<br />

St.Gallen in den Jahren 2022 und 2023 erstellt wurden.<br />

Originalarbeiten<br />

1. Berner F, Bomze D, Lichtensteiger C, Walter V, Niederer R, Hasan Ali O, Wyss<br />

N, Bauer J, Freudenmann LK, Marcu A, Wolfschmitt EM, Haen S, Gross T,<br />

Abdou MT, Diem S, Knöpfli S, Sinnberg T, Hofmeister K, Cheng HW, Toma M,<br />

Klümper N, Purde MT, Pop OT, Jochum AK, Pascolo S, Joerger M, Früh M,<br />

Jochum W, Rammensee HG, Läubli H, Hölzel M, Neefjes J, Walz J, Flatz L.<br />

Autoreactive napsin A-specific T cells are enriched in lung tumors and inflammatory<br />

lung lesions during immune checkpoint blockade. Sci Immunol.<br />

2022, 7: eabn9644.<br />

2. Blanchard G, Yurchenko AA, Pop OT, Weibel L, Theiler M, Hauser V, Fraitag S,<br />

Guenova E, Flatz L, Nikolaev SI, Hohl D. PTCH1 inactivation is sufficient to cause<br />

basaloid follicular hamartoma in paediatric Nevoid basal cell carcinoma<br />

syndrome. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2022, 36: e954 – e956.<br />

3. Bomze D, Meirson T, Hasan Ali O, Goldman A, Flatz L, Habot-Wilner Z. Ocular<br />

Adverse Events Induced by Immune Checkpoint Inhibitors: A Comprehensive<br />

Pharmacovigilance Analysis. Ocul Immunol Inflamm. 2022, 30: 191 – 197.<br />

4. Klümper N, Saal J, Berner F, Lichtensteiger C, Wyss N, Heine A, Bauernfeind<br />

FG, Ellinger J, Brossart P, Diem S, Schmid S, Joerger M, Frueh M, Ritter M,<br />

Hölzel M, Flatz L, Bald T. Creactive protein flare predicts response to checkpoint<br />

inhibitor treatment in non-small cell lung cancer. J Immunother Cancer.<br />

2022, 10.<br />

5. Kostner L, Cerminara SE, Pamplona GSP, Maul JT, Dummer R, Ramelyte E,<br />

Mangana J, Wagner NB, Cozzio A, Kreiter S, Kogler A, Streit M, Wysocki A,<br />

Zippelius A, Läubli H, Navarini AA, Maul LV. Effects of COVID-19 Lockdown on<br />

Melanoma Diagnosis in Switzerland: Increased Tumor Thickness in Elderly<br />

Females and Shift towards Stage IV Melanoma during Lockdown. Cancers<br />

(Basel). 2022, 14.<br />

6. Purde MT, Niederer R, Wagner NB, Diem S, Berner F, Hasan Ali O, Hillmann D,<br />

Bergamin I, Joerger M, Risch M, Niederhauser C, Lenz TL, Früh M, Risch L,<br />

Semela D, Flatz L. Presence of autoantibodies in serum does not impact the<br />

occurrence of immune checkpoint inhibitor-induced hepatitis in a prospective<br />

cohort of cancer patients. J Cancer Res Clin Oncol. 2022, 148:<br />

647 – 656.<br />

8. Yurchenko AA, Pop OT, Ighilahriz M, Padioleau I, Rajabi F,<br />

Sharpe HJ, Poulalhon N, Dreno B, Khammari A, Delord M,<br />

Alberti A, Soufir N, Battistella M, Mourah S, Bouquet F,<br />

Savina A, Besse A, Mendez-Lopez M, Grange F, Monestier<br />

S, Mortier L, Meyer N, Dutriaux C, Robert C, Saiag P,<br />

Herms F, Lambert J, De Sauvage FJ, Dumaz N, Flatz L,<br />

Basset-Seguin N, Nikolaev SI. Frequency and Genomic<br />

Aspects of Intrinsic Resistance to Vismodegib in Locally<br />

Advanced Basal Cell Carcinoma. Clin Cancer Res. 2022,<br />

28: 1422 – 1432.<br />

9. Zehnder M, Amarov B, Abrunhosa-Branquinho AN, Maiwald-Urosevic<br />

M, Mühleisen B, Saulite I, Anzengruber F,<br />

Imhof L, Navarini AA, Cozzio A, Dummer R, Dimitriou F,<br />

Guenova E. Radiotherapy as a Treatment Option for<br />

Local Disease Control in Primary Cutaneous Diffuse<br />

Large B-Cell Lymphoma, Leg Type. Dermatology. 2022,<br />

238: 967 – 976.<br />

10. Amaral T, Pop OT, Chatziioannou E, Sinnberg T, Niessner<br />

H, Zhao J, Ring SS, Joerger M, Schroeder C, Armeanu-<br />

Ebinger S, Cozzio A, Leiter U, Thomas I, Jochum W,<br />

Garbe C, Forchhammer S, Levesque M, Mangana J,<br />

Hölzel M, Dummer R, Schürch CM, Forschner A, Flatz L.<br />

EGFR expression is associated with relapse in a melanoma<br />

cohort receiving adjuvant PD-1-based immunotherapy.<br />

J Am Acad Dermatol. 2023, 89: 1072-1074.<br />

11. Chatziioannou E, Leiter U, Thomas I, Keim U, Seeber O,<br />

Meiwes A, Boessenecker I, Gonzalez SS, Torres FM,<br />

Niessner H, Sinnberg T, Forschner A, Flatz L, Amaral T.<br />

Features and Long-Term Outcomes of Stage IV Melanoma<br />

Patients Achieving Complete Response Under<br />

Anti-PD-1-Based Immunotherapy. Am J Clin Dermatol.<br />

2023, 24: 453 – 467.<br />

12. Chatziioannou E, Rossner J, Aung TN, Rimm DL, Niessner<br />

H, Keim U, Serna-Higuita LM, Bonzheim I, Kuhn Cuellar L,<br />

Westphal D, Steininger J, Meier F, Pop OT, Forchhammer<br />

S, Flatz L, Eigentler T, Garbe C, Röcken M, Amaral T, Sinnberg<br />

T. Deep learning-based scoring of tumour-infiltrating<br />

lymphocytes is prognostic in primary melanoma and<br />

predictive to PD-1 checkpoint inhibition in melanoma<br />

metastases. EBioMedicine. 2023, 93: 104644.<br />

13. Latzka J, Assaf C, Bagot M, Cozzio A, Dummer R, Guenova<br />

E, Gniadecki R, Hodak E, Jonak C, Klemke CD, Knobler R,<br />

Morrris S, Nicolay JP, Ortiz-Romero PL, Papadavid E,<br />

Pimpinelli N, Quaglino P, Ranki A, Scarisbrick J, Stadler R,<br />

Väkevä L, Vermeer MH, Wehkamp U, Whittaker S, Willemze<br />

R, Trautinger F. EORTC con-sensus recommendations<br />

for the treatment of mycosis fungoides/Sézary syndrome<br />

– Update 2023. Eur J Cancer. 2023, 195: 113343.<br />

14. Lichtensteiger C, Koblischke M, Berner F, Jochum AK,<br />

Sinnberg T, Balciunaite B, Purde MT, Walter V, Abdou<br />

MT, Hofmeister K, Kohler P, Vernazza P, Albrich WC,<br />

Kahlert CR, Zoufaly A, Traugott MT, Kern L, Pietsch U,<br />

Kleger GR, Filipovic M, Kneilling M, Cozzio A, Pop O,<br />

Bomze D, Bergthaler A, Hasan Ali O, Aberle J, Flatz L.<br />

Autoreactive T cells targeting type II pneumocyte antigens<br />

in COVID-19 convalescent patients. J Autoimmun.<br />

2023, 140: 103118.<br />

15. Loo L, Waller MA, Moreno CL, Cole AJ, Stella AO, Pop OT,<br />

Jochum AK, Ali OH, Denes CE, Hamoudi Z, Chung F,<br />

Aggarwal A, Low JKK, Patel K, Siddiquee R, Kang T, Mathivanan<br />

S, Mackay JP, Jochum W, Flatz L, Hesselson D,<br />

Turville S, Neely GG. Fibroblast-expressed LRRC15 is a<br />

receptor for SARS-CoV-2 spike and controls antiviral<br />

and antifibrotic transcriptional programs. PLoS Biol.<br />

2023, 21: e3001967.<br />

7. Sinnberg T, Lichtensteiger C, Hill-Mündel K, Leischner C, Niessner H, Busch C,<br />

Renner O, Wyss N, Flatz L, Lauer UM, Hoelzle LE, Nohr D, Burkard M, Marongiu<br />

L, Venturelli S. Vitamin C Deficiency in Blood Samples of COVID-19 Patients.<br />

Antioxidants (Basel). 2022, 11.<br />

Experimentelle Dermatologie 59


16. Nuñez NG, Berner F, Friebel E, Unger S, Wyss N, Gomez JM, Purde MT,<br />

Niederer R, Porsch M, Lichtensteiger C, Kramer R, Erdmann M, Schmitt C,<br />

Heinzerling L, Abdou MT, Karbach J, Schadendorf D, Zimmer L, Ugurel S,<br />

Klümper N, Hölzel M, Power L, Kreutmair S, Capone M, Madonna G, Cevhertas<br />

L, Heider A, Amaral T, Hasan Ali O, Bomze D, Dimitriou F, Diem S, Ascierto<br />

PA, Dummer R, Jäger E, Driessen C, Levesque MP, Van De Veen W, Joerger<br />

M, Früh M, Becher B, Flatz L. Immune signatures predict development of<br />

auto immune toxicity in patients with cancer treated with immune checkpoint<br />

inhibitors. Med. 2023, 4: 113 – 129.e117.<br />

17. Ramelyte E, Nägeli MC, Hunger R, Merat R, Gaide O, Navarini AA, Cozzio A,<br />

Wagner NB, Maul LV, Dummer R. Swiss Recommendations for Cutaneous<br />

Basal Cell Carcinoma. Dermatology. 2023, 239: 122 – 131.<br />

18. Sinnberg T, Lichtensteiger C, Ali OH, Pop OT, Jochum AK, Risch L, Brugger SD,<br />

Velic A, Bomze D, Kohler P, Vernazza P, Albrich WC, Kahlert CR, Abdou MT,<br />

Wyss N, Hofmeister K, Niessner H, Zinner C, Gilardi M, Tzankov A, Röcken M,<br />

Dulovic A, Shambat SM, Ruetalo N, Buehler PK, Scheier TC, Jochum W, Kern L,<br />

Henz S, Schneider T, Kuster GM, Lampart M, Siegemund M, Bingisser R,<br />

Schindler M, Schneiderhan-Marra N, Kalbacher H, Mccoy KD, Spengler W,<br />

Brutsche MH, Macek B, Twerenbold R, Penninger JM, Matter MS, Flatz L. Pulmonary<br />

Surfactant Proteins Are Inhibited by Immunoglobulin A Autoantibodies in<br />

Severe COVID-19. Am J Respir Crit Care Med. 2023, 207: 38 – 49.<br />

19. Váraljai R, Zimmer L, Al-Matary Y, Kaptein P, Albrecht LJ, Shannan B, Brase JC,<br />

Gusenleitner D, Amaral T, Wyss N, Utikal J, Flatz L, Rambow F, Reinhardt HC,<br />

Dick J, Engel DR, Horn S, Ugurel S, Sondermann W, Livingstone E, Sucker A,<br />

Paschen A, Zhao F, Placke JM, Klose JM, Fendler WP, Thommen DS, Helfrich I,<br />

Schadendorf D, Roesch A. Interleukin 17 signaling supports clinical benefit of<br />

dual CTLA-4 and PD-1 checkpoint inhibition in melanoma. Nat Cancer. 2023,<br />

4: 1292 – 1308.<br />

20. Verardi F, Maul LV, Borsky K, Steinmann S, Rosset N, Pons HO, Sorbe C, Yawalkar<br />

N, Micheroli R, Egeberg A, Thyssen JP, Heidemeyer K, Boehncke WH, Conrad C,<br />

Cozzio A, Pinter A, Kündig T, Navarini AA, Maul JT. Sex differences in adverse<br />

events from systemic treatments for psoriasis: A decade of insights from the<br />

Swiss Psoriasis Registry (SDNTT). J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023.<br />

21. Wagner NB, Knierim SM, Luttermann F, Metzler G, Yazdi AS, Bauer J, Gassenmaier<br />

M, Forschner A, Leiter U, Amaral T, Garbe C, Eigentler TK, Forchhammer<br />

S, Flatz L. Histopathologic regression in patients with primary cutaneous<br />

melanoma undergoing sentinel lymph node biopsy is associated with favorable<br />

survival and, after metastasis, with improved progression-free survival<br />

on immune checkpoint inhibitor therapy: A single-institutional cohort<br />

study. J Am Acad Dermatol. 2023.<br />

22. Purde MT, Cupovic J, Palmowski YA, Makky A, Schmidt S, Rochwarger A,<br />

Hartmann F, Stemeseder F, Lercher A, Abdou MT, Bomze D, Besse L, Berner<br />

F, Tüting T, Hölzel M, Bergthaler A, Kochanek S, Ludewig B, Lauterbach H,<br />

Orlinger KK, Bald T, Schietinger A, Schürch C, Ring SS, Flatz L. A replicating<br />

LCMV-based vaccine for the treatment of solid tumors. Mol Ther. 2024, 32:<br />

426 – 439.<br />

23. Wagner NB, Lenders MM, Kühl K, Reinhardt L, Fuchss M, Ring N, Stäger R, Zellweger<br />

C, Ebel C, Kimeswenger S, Oellinger A, Amaral T, Forschner A, Leiter U,<br />

Klumpp B, Hoetzenecker W, Terheyden P, Mangana J, Loquai C, Cozzio A,<br />

Garbe C, Meier F, Eigentler TK, Flatz L. Baseline metastatic growth rate is an<br />

independent prognostic marker in patients with advanced BRAF V600 mutated<br />

melanoma receiving targeted therapy. Eur J Cancer. 2024, 196: 113425.<br />

Kongressbeiträge<br />

Vorträge (Auswahl)<br />

Deciphering immune checkpoint inhibitor-mediated toxicity.<br />

Lukas Flatz. Interdisciplinary Immunology – Bridging<br />

the gaps between disciplines, Bonn, Deutschland, Mai 2022<br />

The T cell repertoire in melanoma patients receiving<br />

immune checkpoint inhibitors. Ann-Kristin Jochum. Interdisciplinary<br />

Immunology – Bridging the gaps between<br />

disciplines Bonn, Deutschland, Mai 2022<br />

Propagation competence of a self-antigen-targeting<br />

vector-based cancer vaccine determines antitumor efficacy<br />

in mouse melanoma. Mette-Triin Purde. MIM retreat<br />

2022, Zürich<br />

Gegenwart und Zukunft von Immuntherapien in der Dermatologie.<br />

Lukas Flatz. Ostschweizer Sommersymposium,<br />

Rorschach, Mai 2023<br />

Abschlussarbeiten und<br />

Auszeichnungen<br />

Doktorarbeiten<br />

1. Michal Wojciech Krolik (2023). Recombinant lymphocytic<br />

choriomeningitis virus-based vaccine vector protects<br />

type I interferon receptor deficient mice from viral<br />

challenge. Universität Zürich; betreut durch Flatz L.<br />

Masterarbeiten<br />

1. Ann-Kristin Jochum (2022). Clonality and specificity<br />

of the T-cell repertoire in melanoma patients receiving<br />

immune check-point inhibitors. Universität Zürich;<br />

betreut durch Flatz L.<br />

2. Bianca Broske (2023). Assessing the role of the ErbB<br />

receptor family in cutaneous squamous cell carcinoma<br />

in relation to tumor differentiation and disease progression.<br />

Universität Bonn; betreut durch Flatz L.<br />

Preis<br />

Flatz Lukas, Swiss Bridge Award 2023<br />

Übersichtsarbeiten/Empfehlungen<br />

1. Dippel E, Assaf C, Becker JC, Von Bergwelt-Baildon M, Bernreiter S, Cozzio<br />

A, Eich HT, Elsayad K, Follmann M, Grabbe S, Hillen U, Klapper W, Klemke CD,<br />

Loquai C, Meiss F, Mitteldorf C, Wehkamp U, Nashan D, Nicolay JP, Oschlies<br />

I, Schlaak M, Stranzenbach R, Moritz R, Stoll C, Vag T, Weichenthal M, Wobser<br />

M, Stadler R. S2k-Guidelines – Cutaneous lymphomas (ICD10 C82 – C86):<br />

Update 2021. J Dtsch Dermatol Ges. 2022, 20: 537 – 554.<br />

2. Berner F, Flatz L. Autoimmunity in immune checkpoint inhibitor-induced<br />

immune-related adverse events: A focus on autoimmune skin toxicity and<br />

pneumonitis. Immunol Rev. 2023, 318: 37 – 50.<br />

3. Ramelyte E, Nägeli MC, Hunger R, Merat R, Gaide O, Navarini AA, Cozzio A,<br />

Wagner NB, Maul LV, Dummer R. Swiss Recommendations for Cutaneous<br />

Basal Cell Carcinoma. Dermatology. 2023, 239: 122 – 131.<br />

60 Experimentelle Dermatologie


Xxxxxxxxxxxxx 61


Assoziierte Forschungsgruppen<br />

• Experimentelle Onkologie<br />

• Experimentelle Infektiologie<br />

• Experimentelle Urologie<br />

62 Xxxxxxxxxxxxx


Xxxxxxxxxxxxx 63


v.l.n.r.: Andrej Besse, Lenka Besse, Marianne Kraus, Christoph Driessen, Max Mendez-Lopez, Jonas Schwestermann<br />

Experimentelle Onkologie<br />

und Hämatologie<br />

Der Bereich Experimentelle Onkologie und<br />

Hämatologie der Klinik für Medizinische Onkologie<br />

und Hämatologie am Medizinischen<br />

Forschungszentrum verbindet exzellente Patientenversorgung<br />

mit innovativer experimenteller<br />

Forschung. Unser Hauptaugenmerk liegt<br />

auf der Erforschung biologischer Grundlagen<br />

von Krebserkrankungen mit dem Ziel, diese<br />

Erkenntnisse in klinisch wirksame Therapien<br />

umzusetzen. Mit Methoden der Zell- und Molekularbiologie,<br />

Bio- und Synthesechemie bearbeiten<br />

wir Fragestellungen aus der klinischen<br />

Medizin, immer mit Blick auf die Relevanz und<br />

potenzielle Anwendbarkeit für unsere Patientinnen<br />

und Patienten.<br />

Unsere Forschungsgruppen konzentrieren sich<br />

darauf, resistente Krebserkrankungen besser<br />

zu verstehen und die Prognose sowie Therapieansätze<br />

für hämatologische und solide<br />

Tumoren zu verbessern. Wir nutzen ein breites<br />

Spektrum zell- und systembiologischer<br />

Analysen sowie innovative Ansätze der Genmodifikation.<br />

Darüber hinaus entwickeln wir<br />

niedermolekulare Wirkstoffe gegen resistente<br />

Krebsarten und arbeiten eng mit der pharmazeutischen<br />

Industrie zusammen.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Arbeit besteht darin,<br />

bereits bekannte Medikamente aus anderen medizinischen<br />

Bereichen auf ihre Wirksamkeit gegen Krebsarten zu untersuchen,<br />

die gegen herkömmliche Therapien resistent sind.<br />

Wir konzentrieren uns auch darauf, neue Ansätze zu entwickeln,<br />

um spezifische Zielstrukturen im Krebs zu hemmen und<br />

so neue Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen.<br />

Experimentelle Onkologie I<br />

Die von Prof. Dr. Christoph Driessen und Dr. Lenka Besse gemeinsam<br />

geleitete Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der<br />

Proteasen- und Proteasombiologie des Multiplen Myeloms, der<br />

häufigsten Krebserkrankung des Blut- und Lymphsystems.<br />

Trotz anfänglich guter Wirksamkeit entwickelt das Myelom häufig<br />

Resistenzen gegen diese Medikamente. Das derzeitige Wissen<br />

über diese Myelomform ist begrenzt, weshalb die meisten<br />

Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom an dieser<br />

therapie resistenten Erkrankung versterben. Die Identifizierung<br />

neuer Therapieoptionen für das resistente Myelom ist daher<br />

von grosser Bedeutung. Der Gruppe ist es gelungen, solche<br />

neuen Therapieoptionen erfolgreich in die klinische Behandlung<br />

einzuführen.<br />

Im Jahr 2023 wurde Dr. Lenka Besse als Leiterin der Arbeitsgruppe<br />

«Cancer Immunotherapy» an die Masaryk Universität<br />

in Brünn, Tschechien, berufen. Trotz dieser neuen Position<br />

besteht weiter hin eine enge Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe<br />

in St.Gallen.<br />

64 Experimentelle Onkologie und Hämatologie


Experimentelle Onkologie II<br />

Die Forschungsgruppe unter der Leitung von PD Dr. Kerstin<br />

Kampa-Schittenhelm beschäftigt sich mit der Untersuchung<br />

von ASPP-Proteinen, die in gesunden Zellen essentielle Antitumorfunktionen<br />

steuern. Kürzlich wurde mit ASPP2kappa<br />

eine neue, defekte Proteinvariante speziell in Leukämiezellen<br />

identifiziert. Diese Variante ist mit einem schlechteren Therapieansprechen,<br />

aggressiverem Tumorwachstum und dem<br />

Potenzial zur Entartung gesunder Zellen verbunden.<br />

Die laufenden Arbeiten zielen darauf ab, die ASPP-Proteine als<br />

prognostische Parameter zu validieren und als potentielle Angriffspunkte<br />

für personalisierte Therapien zu nutzen. Dabei<br />

werden aktuell spezifische, für die in vivo Applikation modifizierte<br />

siRNAs getestet, die die ASPP2kappa Aktivität hemmen.<br />

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe von<br />

PD Dr. Kampa-Schittenhelm ist die Charakterisierung neuer<br />

Substanzen, die das Wachstum von Tumorzellen hemmen.<br />

Diese neuen Therapeutika werden in Tumorzellmodellen in<br />

Zusammenarbeit mit pharmazeutischen Unternehmen und<br />

akademischen Kooperationspartnern untersucht. Die Erkenntnisse<br />

aus diesen präklinischen Untersuchungen bilden<br />

die Grundlage für spätere klinische Studien.<br />

Experimentelle Onkologie<br />

und Hämatologie<br />

Prof. Dr. Christoph<br />

Driessen<br />

Nicole El Kharrazi<br />

Experimentelle Onkologie I<br />

Dr. Lenka Besse<br />

Dr. Andrej Besse<br />

Dr. Max Mendez Lopez<br />

Jonas Schwestermann<br />

Chefarzt Klinik für Medizinische<br />

Onkologie und Hämatologie,<br />

Leiter Experimentelle Onkologie<br />

Biomedizinische Analytikerin,<br />

Labormanagerin<br />

Gruppenleiterin<br />

Experimentelle Onkologie I<br />

Wissenschaftler<br />

Wissenschaftler<br />

Doktorand (sc. nat.)<br />

Experimentelle Onkologie II<br />

PD Dr. Kerstin<br />

Kampa- Schittenhelm<br />

Prof. Dr. Marcus<br />

Schittenhelm<br />

Anna Lena Ahrens<br />

Vanessa Aellig<br />

Alessia Ruiba<br />

Lea Stiehl<br />

Lara Aldinger<br />

Gruppenleiterin Experimentelle<br />

Onkologie II<br />

Leitender Arzt, Klinik für<br />

Medizinische Onkologie und<br />

Hämatologie, Wissenschaftler<br />

Wissenschaftlerin<br />

Biomedizinische Analytikerin<br />

Doktorandin (sc. nat.)<br />

Doktorandin (med.)<br />

Doktorandin (med.)<br />

Experimentelle Onkologie III<br />

PD Dr. Nageswara Rao<br />

Tata<br />

Dr. Narasimha Rao Uda<br />

Amanda Müggler<br />

Sarantis Tsetsakos<br />

Aileen Holzwarth<br />

Gruppenleiter Experimentelle<br />

Onkologie III<br />

Wissenschaftler<br />

Wissenschaftlerin<br />

Doktorand (sc. nat.)<br />

Praktikantin<br />

v.l.n.r.: Lara Aldinger, Lea Stiehl, Marcus Schittenhelm, Kerstin Kampa-Schittenhelm, Vanessa Aellig, Alessia Ruiba, Nicole El Kharrazi<br />

Experimentelle Onkologie / Hämatologie 65


Experimentelle Onkologie III<br />

Im Jahr 2022 wurde die Experimentelle Onkologie und Hämatologie<br />

um eine weitere Forschungsgruppe unter der Leitung von<br />

Dr. Nageswara Rao Tata erweitert. Der wissenschaftliche Schwerpunkt<br />

dieser Forschungsgruppe liegt auf Blutstammzellen im<br />

Alter und ihrer Rolle bei der Entwicklung von Leukämien.<br />

Obwohl Fortschritte bei der Erforschung der Mechanismen, die<br />

das Überleben und die Vermehrung leukämischer Stammzellen<br />

steuern, gemacht wurden, bleiben viele Aspekte dieses Bereichs<br />

noch unerforscht. Trotz des Wissens über die Mutationen, die<br />

Leukämien verursachen, können die darauf abzielenden Therapien<br />

die Krankheit oft nicht heilen. Die Arbeitsgruppe konzentriert<br />

sich darauf, wie sich der Stoffwechsel von leukämischen<br />

Stammzellen unterscheidet, sowohl in Mausmodellen als auch in<br />

Zellen von Patientinnen und Patienten. Es besteht die Möglichkeit,<br />

dass das bösartige Verhalten nicht ausschliesslich von den<br />

zugrundeliegenden Mutationen abhängt. Darüber hinaus wird<br />

der mögliche Einsatz von Stoffwechselprodukten als neue Biomarker<br />

für Leukämien untersucht. Das übergeordnete Ziel ist es,<br />

metabolische Therapieansätze und funktionelle Biomarker zu<br />

identifizieren und damit die Behandlungsmöglichkeiten von<br />

Leukämien zu erweitern.<br />

Forschungsprojekte und<br />

klinische Studien<br />

Folgende Forschungsprojekte wurden in den<br />

Jahren 2022 bis 2023 durchgeführt. Weitere<br />

Details zu den Projekten finden sich in der Forschungs-<br />

und Studiendatenbank des Kantonsspitals<br />

St.Gallen.<br />

Experimentelle Onkologie I<br />

Revealing the molecular landscape of bone<br />

marrow-mediated proteasome inhibitor resistance<br />

in multiple myeloma<br />

Krebsliga Schweiz<br />

01.07.2020 – 31.12.2023, CHF 357’150<br />

Hauptantragsteller: Christoph Driessen<br />

Durch das Verständnis der molekularen Heterogenität<br />

und Plastizität des resistenten Myeloms<br />

wollen wir neue Therapien identifizieren, die<br />

die Wirksamkeit der derzeitigen Proteasominhibitoren<br />

erhöhen und die Myelomkontrolle bei<br />

den Patientinnen und Patienten verbessern.<br />

v.l.n.r.: Narasimha Rao Uda, Amanda Müggler, Nageswara Rao Tata, Nicole El Kharrazi, Sarantis Tsetsakos<br />

66 Experimentelle Onkologie / Hämatologie


ALK-Inhibitoren als potentielle Therapie bei Proteasom-<br />

Inhibitor-resistentem Multiplen Myelom<br />

Wilhelm-Sander Stiftung<br />

01.10.2021 – 31.10.2023, EUR 180’224<br />

Hauptantragsteller: Christoph Driessen<br />

Das Projekt zielt darauf ab, den Wirkmechanismus und die<br />

Faktoren, die die Wirksamkeit von ALK-Inhibitoren gegen multiple<br />

Myelomzellen beeinflussen, mit Hilfe eines genomweiten<br />

CRISPR/Cas9-Bibliothek-Screenings zu identifizieren. Anschliessend<br />

sollen vielversprechende Kombinationen aus ALK-<br />

Inhibitoren und anderen Medikamenten für die klinische Entwicklung<br />

neuer Therapieoptionen für das therapieresistente<br />

multiple Myelom identifiziert werden.<br />

Cardiotoxicity of proteasome inhibitors: Molecular basis and<br />

potential mitigation strategies<br />

Swiss Cancer Foundation<br />

01.01.2022 – 31.12.2022, CHF 50’000<br />

Hauptantragsteller: Christoph Driessen<br />

In diesem Projekt soll die Wirkung von Carfilzomib auf Modellsysteme<br />

in vitro und in vivo analysiert werden und im Speziellen<br />

die Kardiotoxizität von Carfilzomib bei Patientinnen und Patienten<br />

mit multiplem Myelom untersucht werden.<br />

Genetic contributors of multiple myeloma involved in protection<br />

against T-cell mediated cell death<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

01.07.2022 – 30.06.2023, CHF 75’500<br />

Hauptantragstellerin: Lenka Besse<br />

Dieses Projekt zielt darauf ab, ein genomweites CRISPR-Cas9-<br />

Screening anzuwenden, um Schlüsselelemente zu identifizieren,<br />

die dazu führen, dass Myelomzellen der Erkennung durch Immunzellen<br />

entgehen. Ausserdem sollen Faktoren im Zusammenhang<br />

mit der Tumor-Mikroumgebung identifizieren werden, die<br />

die Therapieresistenz fördern.<br />

Targeting the immunoproteasome in vivo<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

01.08.2023 – 31.12.2023, CHF 45’560<br />

Hauptantragsteller: Christoph Driessen<br />

Immunproteasom-Inhibitoren hemmen selektiv die einzelnen<br />

Untereinheiten des Immunproteasoms in Zellen. In diesem<br />

Projekt soll die Wirkung des Immunproteasom-Inhibitors in<br />

vivo untersucht werden, mit besonderem Fokus auf das<br />

Immunproteasom-Inhibitionsprofil, die Verträglichkeit, die<br />

Herztoxizität und die Gewebeverteilung.<br />

Experimentelle Onkologie II<br />

Oncogenic, dominant-negative splicing of<br />

the Apoptosis Stimulating Protein of TP53-2<br />

(ASPP2) – a key regulator in tumorigenesis<br />

and therapy resistance<br />

Schweizerischer Nationalfonds<br />

2021 – 2025, CHF 430’000<br />

Hauptantragstellerin: Kerstin Kampa-Schittenhelm<br />

Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die<br />

Rolle der neu identifizierten Isoform ASPP2 in<br />

der Tumorentstehung und bei der Resistenz<br />

gegenüber Krebstherapien zu untersuchen.<br />

Evaluation of potential antitumor efficacy of<br />

Type B Polycyclic Polyprenylated Acylphloroglucinol<br />

(PPAP) antibiotics in acute myeloid<br />

leukemia (AML) cell models<br />

Ministry of Science, Research and the Arts<br />

(MWK) Baden-Württemberg<br />

2021 – 2023, EUR 60’000<br />

Hauptantragstellerin: Kerstin Kampa-Schittenhelm<br />

In diesem Projekt wird die antileukämische<br />

Wirksamkeit der mit unseren Kooperationspartnern<br />

neu synthetisierten und kontinuierlich<br />

weiter entwickelten PPAP Derivate untersucht.<br />

Role of ASPP2k for treatment response<br />

towards BCL-inhibitors in acute leukemia<br />

models<br />

Apis Assay Technologies, Biotech research<br />

funding<br />

2022 – 2024, CHF 380’000<br />

Hauptantragstellerin: Kerstin Kampa-Schittenhelm<br />

In diesem Projekt wird untersucht, ob in Modellen<br />

der akuten Leukämie ein Zusammenhang<br />

zwischen der Expression von ASPP2k und<br />

dem Ansprechen auf BCL-Inhibitoren besteht.<br />

Evaluation of Polycyclic Polyprenylated Acylphloroglucinols<br />

(PPAPs) as a potential new<br />

class of cancer therapeutics in glioblastoma<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

01.06.2023-30.05.24, CHF 95’000<br />

Hauptantragstellerin: Kerstin Kampa-Schittenhelm<br />

Ziel dieses Projektes ist die Charakterisierung<br />

von PPAPs des Typs B im Hinblick auf ihre<br />

tumorinhibierende Wirkung in Glioblastomen.<br />

Die antiproliferative und proapoptotische<br />

Wirksamkeit von PPAPs konnte bereits in<br />

akuten Leukämien gezeigt werden. Zusammen<br />

mit bestehenden Kooperationspartnern<br />

werden diese PPAPs der ersten und zweiten<br />

Experimentelle Onkologie und Hämatologie 67


Generation weiter entwickelt, um die Wirksamkeit auf Glioblastomzellen<br />

zu verbessern. Ziel ist es, eine Verbindung zu<br />

identifizieren, die sich für die weitere (prä-)klinische Entwicklung<br />

eignet.<br />

Systematic sequence-walk to identify isoform-specific, fully<br />

chemically modified small interfering RNAs (siRNAs) to target<br />

ASPP2k for in vivo application<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

01.06.2024 – 30.05.25, CHF 93’000<br />

Hauptantragstellerin: Kerstin Kampa-Schittenhelm<br />

Projektpartner: Marcus Schittenhelm<br />

Gemeinsam mit bestehenden Kooperationspartnern werden<br />

vollständig chemisch modifizierte, GMP-konforme ASPP2ksiRNAs<br />

entwickelt, die für die in vivo-Anwendung geeignet<br />

sind, um die Expression von ASPP2k spezifisch zu hemmen. Ziel<br />

dieses Projekts ist es, die vielversprechendste siRNA in Bezug<br />

auf Sequenz und chemisches Modifikationsmuster zu identifizieren,<br />

um ASPP2k in vivo spezifisch und wirksam zu hemmen.<br />

Dies soll die Grundlage für die klinische Entwicklung von auf<br />

ASPP2k zielgerichtete Therapeutika bilden.<br />

The role of ASPP2kappa in breast cancer: a potential prognostic<br />

marker and novel therapeutic target<br />

Stiftup Foundation<br />

01.12.2023-30.11.2024, CHF 30’000<br />

Hauptantragstellerin: Kerstin Kampa-Schittenhelm<br />

Dieses Projekt zielt darauf ab, die Rolle von ASPP2k bei Brustkrebs<br />

zu charakterisieren. Insbesondere soll untersucht werden,<br />

in welcher Weise ASPP2k zur Therapieresistenz und Metastasierung<br />

beiträgt. Darüber hinaus wird der Stellenwert der Expression<br />

von ASPP2k als früher prognostischer Marker für das<br />

Therapieansprechen und das Gesamtüberleben bei Brustkrebs<br />

untersucht.<br />

Experimentelle Onkologie III<br />

Exploiting metabolic liabilities in leukemic<br />

stem cells for targeted therapy of myeloid<br />

malignancies<br />

Schweizerischer Nationalfonds<br />

2020 – 2024, CHF 632’000<br />

Hauptantragsteller: Nageswara Rao Tata<br />

Dieses Projekt untersucht die molekularen und<br />

metabolischen Mediatoren, die mit malignen<br />

myeloischen Erkrankungen assoziiert sind. Bestimmte<br />

genetische Mutationen in den Tumorzellen,<br />

so genannte Treibermutationen, führen<br />

zu metabolischen Veränderungen der Leukämiezellen<br />

und sind daher mögliche neue therapeutische<br />

Ziele bei Myeloidleukämien.<br />

Age-induced cellular and molecular alterations<br />

driving myeloid leukemia initiation and<br />

progression<br />

Krebsliga Schweiz<br />

2021 – 2024, CHF 374’585<br />

Hauptantragsteller: Nageswara Rao Tata<br />

Ziel dieser Studie ist es, das Zusammenspiel<br />

von altersbedingten zellintrinsischen und<br />

-extrinsischen Veränderungen der hämatopoetischen<br />

Stammzellen und ihrer zellulären<br />

Nischen im Knochenmark im Verlauf von myeloischen<br />

Leukämien aufzuklären.<br />

Leveraging systemic metabolic alterations to<br />

identify functional biomarkers and therapeutic<br />

targets in myeloid leukemias<br />

Fond’Action contre le cancer’s, Lausanne<br />

2022 – 2024, CHF 125’000<br />

Hauptantragsteller: Nageswara Rao Tata<br />

Ziel dieser Studie ist es, systemische metabolische<br />

Biomarker zu identifizieren und zu<br />

charakterisieren. Bestimmte Kombinationen<br />

von Biomarkern könnten die Vorhersage des<br />

Krankheitsverlaufs bei myeloproliferativen<br />

Neoplasien verbessern.<br />

Elucidate and Exploit Functional Basis of Mutual<br />

Exclusivity of Major Driver Mutations in<br />

Myeloid Neoplasms for Therapeutic Targeting<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2023 – 2024, CHF 88’000<br />

Hauptantragsteller: Nageswara Rao Tata<br />

In diesem Projekt sollen die wichtigsten Treibermutationen<br />

bei myeloproliferativen Neoplasien<br />

untersucht werden. Die wechselseitige<br />

Exklusivität unterschiedlicher Mutationen<br />

könnte eine zielgerichtete Therapie gegen<br />

bestimmte Tumorklone ermöglichen.<br />

68 Experimentelle Onkologie und Hämatologie


Veröffentlichungen<br />

Folgend sind die Arbeiten aufgeführt, welche von den Mitarbeitenden<br />

der Experimentellen Onkologie am Kantonsspital<br />

St.Gallen in den Jahren 2022 und 2023 erstellt wurden.<br />

Originalarbeiten<br />

Experimentelle Onkologie I<br />

1. Besse A, Kraus M, Mendez-Lopez M, Maurits E, Overkleeft HS, Driessen C,<br />

Besse L. Immunoproteasome Activity in Chronic Lymphocytic Leukemia as<br />

a Target of the Immunoproteasome-Selective Inhibitors. Cells. 2022, 11:<br />

838.<br />

2. Ferguson ID, Lin YT, Lam C, Shao H, Tharp KM, Hale M, Kasap C, Mariano MC,<br />

Kishishita A, Patiño Escobar B, Mandal K, Steri V, Wang D, Phojanakong P,<br />

Tuomivaara ST, Hann B, Driessen C, Van Ness B, Gestwicki JE, Wiita AP. Allosteric<br />

HSP70 inhibitors perturb mitochondrial proteostasis and overcome<br />

proteasome inhibitor resistance in multiple myeloma. Cell Chem<br />

Biol. 2022, 29: 1288 – 1302.e1287.<br />

3. Ferguson ID, Patiño-Escobar B, Tuomivaara ST, Lin YT, Nix MA, Leung KK, Kasap<br />

C, Ramos E, Nieves Vasquez W, Talbot A, Hale M, Naik A, Kishishita A, Choudhry<br />

P, Lopez-Girona A, Miao W, Wong SW, Wolf JL, Martin TG, 3rd, Shah N, Vandenberg<br />

S, Prakash S, Besse L, Driessen C, Posey AD, Jr., Mullins RD, Eyquem<br />

J, Wells JA, Wiita AP. The surfaceome of multiple myeloma cells suggests<br />

potential immunotherapeutic strategies and protein markers of drug resistance.<br />

Nat Commun. 2022, 13: 4121.<br />

4. Kliebhan J, Besse A, Kampa-Schittenhelm K, Schittenhelm M, Driessen C.<br />

Mutant TP53 driving the Warburg Effect in Mantle Cell lymphoma. Clin<br />

Case Rep. 2022, 10: e6296.<br />

5. Besse L, Kraus M, Besse A, Driessen C, Tarantino I. The cytotoxic activity of<br />

carfilzomib together with nelfinavir is superior to the bortezomib/nelfinavir<br />

combination in non-small cell lung carcinoma. Sci Rep. 2023, 13: 4411.<br />

6. Zhou X, Besse A, Peter J, Steinhardt MJ, Vogt C, Nerreter S, Teufel E, Stanojkovska<br />

E, Xiao X, Hornburger H, Haertle L, Lopez MM, Munawar U, Riedel A, Han<br />

S, Maurits E, Overkleeft HS, Florea B, Einsele H, Kortüm KM, Driessen C, Besse<br />

L, Rasche L. High-dose carfilzomib achieves superior anti-tumor activity over<br />

low-dose and recaptures response in relapsed/refractory multiple myeloma<br />

resistant to lowdose carfilzomib by co-inhibiting the b2 and b1 subunits of the<br />

proteasome complex. Haematologica. 2023, 108: 1628 – 1639.<br />

7. Bandini C, Mereu E, Paradzik T, Labrador M, Maccagno M, Cumerlato M, Oreglia<br />

F, Prever L, Manicardi V, Taiana E, Ronchetti D, D’Agostino M, Gay F, Larocca A,<br />

Besse L, Merlo GR, Hirsch E, Ciarrocchi A, Inghirami G, Neri A, Piva R. Lysin (K)-<br />

specific demethylase 1 inhibition enhances proteasome inhibitor response<br />

and overcomes drug resistance in multiple myeloma. Exp Hematol Oncol.<br />

2023,12: 71.<br />

Experimentelle Onkologie II<br />

1. Kliebhan J, Besse A, Kampa-Schittenhelm K, Schittenhelm M, Driessen C.<br />

Mutant TP53 driving the Warburg Effect in Mantle Cell lymphoma. Clin<br />

Case Rep. 2022, 10: e6296.<br />

2. Tsintari V, Walter B, Fend F, Overkamp M, Rothermundt C, Lopez CD, Schittenhelm<br />

MM, Kampa-Schittenhelm KM. Alternative splicing of Apoptosis Stimulating<br />

Protein of TP53-2 (ASPP2) results in an oncogenic isoform promoting<br />

migration and therapy resistance in soft tissue sarcoma (STS). BMC Cancer.<br />

2022, 22: 725.<br />

3. Sutter T, Schittenhelm M, Volken T, Lehmann T. Treatment regimens in patients<br />

over 64 years with acute myeloid leukaemia: a retrospective single-institution,<br />

multi-site analysis. Hematology. 2023, 28: 2206694<br />

4. Schittenhelm MM, Kaiser M, Györffy B, Kampa-Schittenhelm KM. Evaluation of<br />

apoptosis stimulating protein of TP53-1 (ASPP1/PPP1R13B) to predict therapy<br />

resistance and overall survival in acute myeloid leukemia (AML). Cell Death Dis.<br />

Accepted Dec. 3rd, 2023<br />

Experimentelle Onkologie III<br />

1. Koster KL, Messerich NM, Volken T, Cogliatti S, Lehmann<br />

T, Graf L, Holbro A, Benz R, Demmer I, Jochum W, Rao TN,<br />

Silzle T. Prognostic Significance of the Myelodysplastic<br />

Syndrome-Specific Comorbidity Index (MDS-CI) in<br />

Patients with Myelofibrosis: A Retrospective Study.<br />

Cancers (Basel). 2023, 15.<br />

2. Messerich NM, Uda NR, Volken T, Cogliatti S, Lehmann T,<br />

Holbro A, Benz R, Graf L, Gupta V, Jochum W, Demmer I,<br />

Rao TN, Silzle T. CRP/Albumin Ratio and Glasgow Prognostic<br />

Score Provide Prognostic Information in Myelofibrosis<br />

Independently of MIPSS70-A Retrospective<br />

Study. Cancers (Basel). 2023, 15.<br />

Übersichtsarbeiten<br />

Experimentelle Onkologie I<br />

1. Schwestermann J, Besse A, Driessen C, Besse L. Contribution<br />

of the Tumor Microenvironment to Metabolic<br />

Changes Triggering Resistance of Multiple Myeloma to<br />

Proteasome Inhibitors. Front Oncol. 2022, 12: 899272.<br />

Kongressbeiträge<br />

Die Forschungsergebnisse der Mitarbeitenden<br />

wurden auf verschiedenen nationalen und internationalen<br />

Kongressen vorgestellt:<br />

Experimentelle Onkologie I<br />

Vorträge<br />

1. Andrej Besse. Bortezomib resistant multiple myeloma<br />

shows a specific dependency on Ecpas in vitro and in<br />

vivo. EMBO Workshop: the 20S Proteasome Degradation<br />

Pathway. Weizmann Institute of Science, Rehovot,<br />

Israel, 2023.<br />

2. Jonas Schwestermann. Interaction with pathologic tumor<br />

microenvironment in multiple myeloma cells induces<br />

transcriptional changes on a single-cell level<br />

that are relevant for resistance to Carfilzomib in vivo.<br />

SOHC Basel, Schweiz, 2023.<br />

Experimentelle Onkologie II<br />

Ausgezeichnete Beiträge<br />

Alessia Ruiba, Posterpreis (2022). Specific inhibition of<br />

oncogenic ASPP2kappa(k) using antibody-conjugated nanoparticles<br />

results in improved response to chemotherapy in<br />

HER2-positive breast cancer models. DGHO/OeGHO/<br />

SGMO and SGH+SSH annual meeting.<br />

Leonie Kampa, Posterpreis (2022). First in-class evaluation<br />

of type B Polycyclic Polyprenylated Acylphloroglucinols<br />

(PPAP) in acute myeloid leukemia (AML) reveals potent antileukemic<br />

efficacy. DGHO/OeGHO/SGMO and SGH+SSH annual<br />

meeting.<br />

Marlon Hafner, Posterpreis (2023). Oncogenic ASPP2kappa(k)<br />

promotes all classical hallmarks of cancer in glioblastoma.<br />

DGHO/OeGHO/SGMO and SGH+SSH annual meeting.<br />

Experimentelle Onkologie und Hämatologie 69


Vorträge<br />

1. Marlon Hafner. Inhibierung von onkogenem ASPP2kappa(k), einer dominantnegativen<br />

Isoform des Tumorsuppressors ASPP2, führt zur Reaktivierung von<br />

p53 im Glioblastom. DGHO/OeGHO/SGMO and SGH+SSH annual meeting<br />

Wien, Österreich 2022.<br />

2. Kerstin Kampa-Schittenhelm. Oncogenic Splicing of the p53-associated<br />

tumorsupressor ASPP2: a key regulator of therapy resistance and tumor<br />

progression. SOHC Basel, Schweiz 2022.<br />

3. Kerstin Kampa-Schittenhelm. Expression of ASPP2k, a dominant-negative, oncogenic<br />

isoform of the Apoptosis-Stimulating Protein of p53-2 (ASPP2), accounts<br />

for a more aggressive tumorbiology in HER2+ breast cancer. DGHO/<br />

OeGHO/SGMO and SGH+SSH annual meeting Hamburg, Deutschland, 2023.<br />

6. Leonie Kampa. Novel synthetic type-B Polyprenylated Acylphloroglucinol<br />

peptides (PPAP) display potent antileukemic efficacy, especially in Venetoclax-resistant<br />

acute myeloid leukemia (AML) models. DGHO/OeGHO/SGMO<br />

and SGH+SSH annual meeting Hamburg, Deutschland, 2023.<br />

7. Gesine Hellwig. Double knock-down of both oncogenic ASPP proteins, iASPP<br />

and ASPP2k results in strong, additive inhibition of proliferation in HER2+ breast<br />

cancer models DGHO/OeGHO/SGMO and SGH+SSH annual meeting Hamburg,<br />

Deutschland, 2023.<br />

8. Kerstin Kampa-Schittenhelm. ASPP2kappa(k) – a central hub of tumorigenesis<br />

and drug resistance. SOHC Basel, Schweiz, 2023.<br />

Experimentelle Onkologie III<br />

Vorträge<br />

1. Nageswara Rao Tata. Targeting Metabolic Dependencies in Myeloproliferative<br />

Neoplasms. MPN-MPNr EuroNet 16th meeting, Belgrade, Serbien, Mai 2023.<br />

2. Nageswara Rao Tata. Targeting Metabolic Dependencies in Myeloproliferative<br />

Neoplasms. Wilsede Meeting Modern trends in human leukemia and cancer,<br />

Wilsede, Deutschland, Juni 2023.<br />

3. Narasimha Rao Uda. Growth Differentiation Factor 15 – a Potential Biomarker<br />

and a Therapeutic Target in Myeloproliferative Neoplasms. 6th Annual Swiss<br />

Society of Oncology and Hematology Conference, Basel, Schweiz.<br />

Abstracts mit Posterpräsentationen<br />

Experimentelle Onkologie I: 4<br />

Experimentelle Onkologie II: 8<br />

Experimentelle Onkologie III: 2<br />

Abschlussarbeiten<br />

Masterarbeiten<br />

1. Franziska Esslinger (2023). Evaluation of Polycyclic Polyprenylated Acylphloroglucinols<br />

(PPAPs) as a potential new class of cancer therapeutics in GB. Universität<br />

Tübingen, betreut von Kampa-Schittenhelm K.<br />

Doktorarbeiten<br />

1. Mihada Bajrami Saipi (2022). Inhibitor of Apoptosis Stimulating Protein of<br />

p53 (iASPP) in akuten myeloischen Leukämien – Expression und Funktion<br />

des antiapoptotischen Familienmitglieds der ASPP-Proteinfamilie. Universität<br />

Tübingen, betreut von Kampa-Schittenhelm K.<br />

2. Vasileia Tsintari (2022). Characterization of a novel oncogenic alternative<br />

splice variant of ASPP2 in solid tumor models. Universität Tübingen, betreut<br />

von Kampa-Schittenhelm K.<br />

3. Sara Orlich (2023). Die Rolle von LIN9 in akuten Leukämien. Universität Tübingen,<br />

betreut von Kampa-Schittenhelm K.<br />

4. Ingmar Rieger (2023). Charakterisierung der Rolle von ASPP2kappa beim Kolorektalen<br />

Karzinom. Universität Tübingen, betreut von Kampa-Schittenhelm<br />

K und Schittenhelm M.<br />

70


Xxxxxxxxxxxxx 71


Angelina De Martin und Samuel Meili<br />

Wissenschaftlerin Immunbiologie<br />

Doktorand Immunbiologie und Assistenzarzt Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

«Die Zeit hier<br />

hat meine<br />

Leidenschaft<br />

für die<br />

Forschung<br />

geweckt.»<br />

Angelina De Martin<br />

«Die Forschungsarbeit<br />

hat meinen<br />

Horizont erweitert.»<br />

72 Xxxxxxxxxxxxx<br />

Samuel Meili


Neuland in der Heimat<br />

Angelina De Martin und Samuel Meili sind in der Ostschweiz<br />

gross geworden und für ihr Doktorat in die Heimat<br />

zurückgekehrt – ohne zu ahnen, was ihre Zeit am Institut<br />

für Immunbiologie auslösen würde.<br />

Angelina De Martin, Sie sind im Kantonsspital<br />

St.Gallen geboren und haben kürzlich hier promoviert.<br />

Einmal St.Gallen, immer St.Gallen?<br />

Angelina de Martin: (Lacht.) Tatsächlich bin<br />

ich im Haus 06 am Kantonsspital zur Welt gekommen.<br />

Doch zwischendurch habe ich an<br />

der ETH in Zürich Gesundheitswissenschaften<br />

und Technologie studiert und kehrte 2016 für<br />

die Masterarbeit zurück nach St.Gallen.<br />

Weshalb haben Sie St.Gallen den Vorzug gegeben,<br />

statt dem Ruf der grossen weiten Welt<br />

zu folgen?<br />

Angelina De Martin: Mein Forschungsgebiet<br />

ist die Immunantwort in lymphoiden Organen<br />

wie den Lymphknoten oder Mandeln. Am Institut<br />

für Immunbiologie fand ich ideale Bedingungen<br />

dafür – vor allem durch die Verbindung<br />

zur Hals-Nasen-Ohren-Klinik am Kantonsspital<br />

St.Gallen. Mir hat schon meine Masterarbeit<br />

hier so gut gefallen, dass ich keinen Grund sah,<br />

für mein Doktorat in die Ferne zu schweifen.<br />

Dabei gilt das Medizinische Forschungszentrum<br />

St.Gallen im internationalen Vergleich<br />

eher als «klein» …<br />

Angelina de Martin: … doch dafür ist es überraschend<br />

gut ausgestattet. Alle wichtigen<br />

Methoden sind hier möglich, es kann richtig<br />

gute Forschung betrieben werden. St.Gallen<br />

ist gross genug, um sämtliche Disziplinen abzudecken,<br />

und klein genug, dass man sich<br />

kennt und persönlich austauschen kann. Ich<br />

würde jederzeit wieder hierherkommen.<br />

Samuel Meili, Sie stammen aus Teufen, haben<br />

an der Universität Basel Medizin studiert und<br />

sind nun als Assistenzarzt an der Hals-Nasen-<br />

Ohren-Klinik und Doktorand am Institut für<br />

Immunbiologie zurück in der Ostschweiz.<br />

Was hat bei Ihnen den Ausschlag gegeben?<br />

Samuel Meili: Das breite Spektrum, das St.Gallen<br />

bietet. Hier wird sehr gute, evidenzbasierte<br />

Medizin gemacht, und trotzdem ist das Umfeld<br />

familiär und freundlich. Ehrlich gesagt, konnte<br />

ich mir zu Beginn unter Grundlagenforschung<br />

nicht viel vorstellen. Aber jetzt hat es mir den Ärmel reingezogen,<br />

und ich freue mich auf meine weitere zweijährige Forschungszeit<br />

neben der klinischen Tätigkeit.<br />

Ihr gemeinsames Thema ist die Immunantwort bei bösartiger<br />

Erkrankung der Gaumenmandeln. Was erforschen Sie konkret?<br />

Angelina De Martin: Wir versuchen zu verstehen, wie Fibroblasten,<br />

also Zellen im Bindegewebe, die Immunzellen aktivieren<br />

und steuern.<br />

Samuel Meili: Aktuell werten wir Daten aus über die Immunantwort<br />

im Blut, wenn es zu Mandelkrebs durch Viren kommt.<br />

Wir wollen herausfinden, ob und inwiefern sich die Immunzellen<br />

bei Patienten und Gesunden unterscheiden.<br />

Welchen Einfluss hat Ihre Forschungsarbeit auf Ihre Arbeit als<br />

Assistenzarzt in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik?<br />

Samuel Meili: Sie hat mein wissenschaftliches Verständnis geschärft.<br />

Dank meiner Arbeit in der Grundlagenforschung kann<br />

ich den Patientinnen und Patienten noch präziser und fundierter<br />

erklären, was bei ihrer Erkrankung genau passiert.<br />

Wie gelingt Ihnen der Spagat zwischen Wissenschaft und Klinik?<br />

Samuel Meili: Gerade in St.Gallen ist dieser Spagat einfacher zu<br />

bewältigen als anderswo, da die Wege kurz sind und man sich<br />

kennt. Meine Kollegen an anderen Standorten beneiden uns<br />

zum Beispiel darum, dass wir direkt mit klinischen Proben aus<br />

dem Spital arbeiten können. Das Wechselspiel zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis erlebe ich nur positiv: Ich trage das Forschungswissen<br />

in die Klinik und die praktischen Erfahrungen in<br />

die Forschung.<br />

Angelina De Martin, Sie haben Ihre Promotion abgeschlossen<br />

und ziehen bald weiter. Was nehmen Sie mit?<br />

Angelina De Martin: Ein enormes Wissen – und ein Feuer für<br />

die Wissenschaft. Als ich 2016 nach St.Gallen kam, wusste ich<br />

nicht wirklich, was Forschung überhaupt ist. Die Zeit hier hat<br />

meine Leidenschaft für die Forschungsarbeit entfacht. Gleichzeitig<br />

realisiere ich erst jetzt die Mankos. Je mehr man geforscht<br />

hat und weiss, desto deutlicher zeigt sich, wie viel wir noch nicht<br />

wissen.<br />

Samuel Meili, Sie waren vorher nie im Labor tätig. Was hat Ihnen<br />

die Forschung am Institut für Immunbiologie gebracht?<br />

Samuel Meili: Sie hat in mir die Freude für das wissenschaftliche<br />

und experimentelle Arbeiten geweckt und meinen Horizont<br />

markant erweitert. Ich durfte wichtige Labormethoden und Fertigkeiten<br />

erlernen, die es für das Planen und Durchführen einer<br />

wissenschaftlichen Studie benötigt.<br />

Interview 73


v.l.n.r.: Werner Albrich, Christian Kahlert, Susanne Nigg<br />

Experimentelle Infektiologie<br />

Das Forschungslabor für Experimentelle Infektiologie<br />

ist Teil der Klinik für Infektiologie,<br />

Infektionsprävention und Reisemedizin. Der<br />

Forschungsschwerpunkt liegt auf klinischen<br />

Studien mit experimentellem Ansatz, einschliesslich<br />

Prüfarzt-initiierter Studien im<br />

Bereich der immunologisch-infektiologischen<br />

Forschung.<br />

Durch die Zusammenarbeit des Konsiliardienstes<br />

der Klinik für Infektiologie, Infektionsprävention<br />

und Reisemedizin mit anderen<br />

Fachabteilungen des Kantonsspitals St.Gallen<br />

und des Ostschweizer Kinderspitals ergeben<br />

sich wichtige lokale Kooperationen, die eine<br />

ganzheitliche Herangehensweise an komplexe<br />

klinische Fragestellungen ermöglichen. Unsere<br />

vielfältigen Forschungsprojekte tragen<br />

zur Klärung klinischer Fragestellungen im<br />

Bereich der Immunantwort gegen Infektionserreger,<br />

der Erkennung von Immunpathologien<br />

bei Infektionskrankheiten und des Einflusses<br />

des Mikrobioms auf die Abwehr<br />

pathogener Mikroorganismen bei.<br />

Experimentelle Infektiologie I<br />

Prof. Dr. Werner Albrich leitet Projekte zur Epidemiologie, Diagnostik,<br />

Therapie und Prävention von Atemwegsinfektionen,<br />

insbesondere von Pneumokokken. Parallel dazu erforscht PD<br />

Dr. Christian Kahlert die vertikale Übertragung von Pathogenen<br />

wie HIV, Atemwegsinfektionen, einschliesslich COVID-19, sowie<br />

die damit verbundenen Immunreaktionen.<br />

Die Forschungsarbeiten in den Jahren 2022 und 2023 umfassen<br />

verschiedene Projekte, darunter solche, die im Rahmen<br />

der SURPRISE+ Studie (https://surprise.infekt-kssg.ch/) entstanden<br />

sind oder in Zusammenarbeit mit Dr. Tobias Silzle und<br />

Dr. Stefanie Fischer von der Klinik für Onkologie und Hämatologie<br />

durchgeführt wurden. Diese Projekte konzentrieren sich<br />

einerseits auf die Immunität nach Impfung oder Infektion mit<br />

COVID-19 bei Patientinnen und Patienten mit Immunsuppression<br />

und andererseits auf postinfektiöse Erkrankungen bei<br />

Spitalmitarbeitenden. Zudem wurden die Arbeiten mit einem<br />

Atemwegsepithelmodell wiederaufgenommen.<br />

Experimentelle Infektiologie I<br />

Prof. Dr. Werner Albrich<br />

PD Dr. Christian Kahlert<br />

Susanne Nigg<br />

Leitender Arzt, Klinik für Infektiologie,<br />

Infektionsprävention und Reisemedizin,<br />

Gruppenleiter<br />

Oberarzt mbF, Klinik für Infektiologie,<br />

Infektionsprävention und Reisemedizin,<br />

Gruppenleiter<br />

Biomedizinische Analytikerin<br />

Experimentelle Infektiologie II<br />

PD Dr. Baharak Babouee Flury Oberärztin mbF, Klinik für Infektiologie, Infektionsprävention<br />

und Reisemedizin, Gruppenleiterin,<br />

ärztliche Leitung Clinical Trials Unit<br />

Anja Bösch<br />

Magreth Erick Macha<br />

Niranjan Ireddy<br />

Wissenschaftlerin<br />

Doktorandin (sc. nat)<br />

Doktorand (sc. nat)<br />

74 Experimentelle Infektiologie


v.l.n.r.: Anja Bösch, Baharak Babouee Flury, Magreth Erick Macha, Niranjan Ireddy<br />

Experimentelle Infektiologie II<br />

PD Dr. Baharak Babouee Flury und ihre Forschungsgruppe untersuchen<br />

die Mechanismen der Antibiotikaresistenz von<br />

schwer behandelbaren Spitalkeimen. Dafür haben sie vom<br />

Schweizerischen Nationalfonds einen Forschungsbeitrag von<br />

CHF 815’000 erhalten. Ziel des Projekts ist es, die Ausbreitung<br />

gefährlicher Darmbakterien und ihre Anpassung an die Behandlung<br />

mit Antibiotika zu untersuchen.<br />

Forschungsprojekte und klinische Studien<br />

Die folgenden Forschungsprojekte waren in den Jahren 2022<br />

und 2023 aktiv. Weitere Details zu den Projekten sind in der Forschungs-<br />

und Studiendatenbank zu finden und auf der Internetseite<br />

der Infektiologie, Infektionsprävention und Reisemedizin.<br />

Analysis of the effect of biological therapy on SARS-CoV-2-<br />

specific antibody levels following booster vaccination in<br />

patients with inflammatory bowel disease<br />

Forschungskollaboration: Inselspital Bern und Kantonsspital<br />

St.Gallen<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2022, 26’700<br />

Hauptantragsteller: Joel Dütschler<br />

Partner: Werner Albrich<br />

Bei dieser Studie handelt es sich um eine nationale, multizentrische<br />

Kohortenbestätigungsstudie, die als kombinierte prospektive<br />

Beobachtungs- und retrospektive Datenerhebungsstudie<br />

konzipiert ist. Die Daten werden anhand eines Patientenfragebogens,<br />

der Auswertung von Blutproben und aus den Patientenakten<br />

erhoben.<br />

Procalcitonin and Lung ultrasonography based<br />

antibiotherapy in patients with lower<br />

respiratory tract infection in Swiss emergency<br />

departments: stepped-wedge cluster-randomized<br />

trial.<br />

Forschungskollaboration: Universität Lausanne,<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Schweizerischer Nationalfonds<br />

2022 – 2026, CHF 2’882’314<br />

Hauptantragsteller: Noémie Boillat-Blanco<br />

Partner: Werner Albrich<br />

Akute Atemwegsinfektionen sind einer der<br />

häufigsten Gründe für eine Konsultation in der<br />

Notaufnahme und auch die Hauptursache<br />

für die unangemessene Verschreibung von<br />

Antibiotika. In diesem Projekt wird untersucht,<br />

ob die übermässige Verabreichung von<br />

Antibiotika in Notaufnahmen durch eine neue<br />

Diagnosestrategie für bakterielle Lungenentzündung<br />

reduziert werden kann. Dabei sollen<br />

in Kombination verschiedener Tests, einschliesslich<br />

Lungenultraschall und Biomarkerlevel,<br />

die bakterielle Lungenentzündung eindeutig<br />

diagnostiziert werden können.<br />

Effects of OM-85 on pneumococcal (Streptococcus<br />

pneumoniae, SP) colonization, invasion<br />

and epithelial response in a pseudostratified<br />

human airway epithelial (HAE) tissue<br />

model with an air-liquid interface (ALI)<br />

OM Pharma<br />

2022 – 2023, CHF 77’000<br />

Hauptantragsteller: Werner Albrich, Christian<br />

Kahlert<br />

Experimentelle Infektiologie 75


In diesem Projekt wird der Einfluss von OM-85 (Bronchovaxom)<br />

auf die Integrität und Funktion des Bronchialepithels in einem<br />

Modell mit Luft-Flüssigkeits-Grenzfläche untersucht, sowie der<br />

protektiven Einfluss auf Pneumokokken-Infektionen ermittelt.<br />

Fluorescence-based rapid diagnostic tool for sensitive and<br />

selective Detection Of uReaSe-producing bacTEria causing<br />

ventilator-associated Pneumonia – DOORSTEP<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2022 – 2023, CHF 35’750<br />

Hauptantragsteller (KSSG): Werner Albrich, Giorgia Giovannini<br />

(Empa)<br />

Bei dieser Zusammenarbeit mit der Empa handelt es sich um<br />

ein Proof-of-Concept-Projekt, in dem die mikrobiologische<br />

Diagnostik von bakteriellen nosokomialen Infektionen, insbesondere<br />

Ventilator-assoziierte Pneumonien (VAP) beschleunigt<br />

und verbessert werden soll. Grundlage ist der Nachweis der<br />

Urease-Produktion von häufigen VAP-Erregern wie Klebsiella<br />

pneumoniae mittels Polymeren, die nach Abbau von Fluorophoren<br />

durch Urease quantitativ gemessen werden können.<br />

Exploring the impact of hexagonal boron nitride (nanomedicines)<br />

on bacterial quorum sensing communication and its<br />

consequences on bacterial lung invasion and pathogenesis<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2022 – 2023, CHF 50’000<br />

Hauptantragsteller (KSSG): Werner Albrich, Govind Gupta<br />

(Empa), Tina Bürki (Empa)<br />

In dieser Zusammenarbeit mit der Empa wird untersucht, ob<br />

Bor- basierte Nanopartikel oder zweidimensionale Materialien<br />

das luxS-vermittelte Quorum Sensing von Pneumokokken und<br />

damit deren Virulenz und Gewebeinvasivität modulieren können.<br />

mBiomR; Unravelling the mechanisms and dynamics underlying<br />

the response of intestinal bacteria from the ESKAPE<br />

group to antimicrobial treatment<br />

Schweizerischer Nationalfonds<br />

2023 – 2027, CHF 815’658<br />

Hauptantragstellerin: Baharak Babouee Flury<br />

Obwohl allgemein bekannt ist, dass Antibiotika zur Selektion<br />

resistenter Darmbakterien führen, die zugrunde liegenden Mechanismen<br />

noch wenig verstanden. In diesem Projekt sollen die<br />

Auswirkungen einer Antibiotikabehandlung auf die Darmbakterien<br />

sowie die Erholung des Darmmikrobioms nach Beendigung<br />

der Behandlung untersucht werden. Ziel ist es, die Verteilungsdynamik<br />

sowie die Anpassungs- und Resistenzmechanismen von<br />

Bakterien der ESKAPE-Gruppe zu entschlüsseln. Dies wird die<br />

Identifizierung von Antibiotika ermöglichen, die für die Selektion<br />

spezifischer Resistenzen in Bakterien verantwortlich sind.<br />

A Multiomic Approach to unravel the Resistance Mechanisms<br />

to Ceftazidime-Avibactam in Pseudomonas aeruginosa<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2019 – 2023<br />

Hauptantragstellerin: Baharak Babouee Flury<br />

In Zusammenarbeit mit dem EMBL Heidelberg und der Empa<br />

St.Gallen werden die Resistenzmechanismen von P. aeruginosa<br />

gegenüber dem neuen Antibiotikum Ceftazidim-Avibactam<br />

unter sucht. Mit Hilfe eines Multi-Omics-Ansatzes<br />

(Genomik, Transkriptomik, Proteomik) werden<br />

resistente P. aeruginosa Stämme durch<br />

eine mehrstufige Selektion auf Ceftazidim-Avibactam<br />

und Meropenem erzeugt und die<br />

Kreuzresistenz evaluiert.<br />

Resistance Development in Escherichia coli<br />

at different pH following Delafloxacin and<br />

Ciprofloxacin Challenge<br />

Forschungskollaboration<br />

2021 – 2023, CHF 100’000<br />

Hauptantragstellerin: Baharak Babouee Flury<br />

Delafloxacin ist ein neues nicht-zwitterionisches<br />

Fluorchinolon, das von der FDA und der<br />

EMA für die Behandlung von Hautinfektionen<br />

und Pneumonien zugelassen wurde. Delafloxacin<br />

wirkt gegen grampositive Organismen und<br />

Anaerobier, ähnlich wie Ciprofloxacin gegen<br />

gramnegative Bakterien. Im Gegensatz zu anderen<br />

Fluorchinolonen zeigt Delafloxacin eine<br />

verbesserte Wirksamkeit im sauren Milieu. Da<br />

herkömmliche Testbedingungen nicht immer<br />

den Infektionsort widerspiegeln, wird hier die<br />

Resistenzentwicklung von E. coli gegenüber<br />

Delafloxacin und Ciprofloxacin in saurem und<br />

neutralem Milieu untersucht.<br />

Deciphering antimicrobial resistance mechanisms<br />

of E. coli and P. aeruginosa isolated<br />

from patients with urinary tract and surgical<br />

site infections at St. Francis Referral Hospital<br />

Ifakara-Tanzania<br />

Vontobel Stiftung: Swiss Government Excellence<br />

Award<br />

2021 – 2024, CHF 122’000<br />

Hauptantragstellerin: Baharak Babouee Flury<br />

In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen<br />

Tropeninstitut werden die Mechanismen<br />

der Antibiotikaresistenz bei den Bakterienstämmen<br />

E. coli und P. aeruginosa untersucht.<br />

Diese werden von Patientinnen und Patienten<br />

mit Harnwegs- oder chirurgischen Infektionen<br />

im St.Francis Referral Hospital in Tansania<br />

isoliert. Gleichzeitig werden klinische Daten<br />

einschliesslich des Antibiotikaverbrauchs erhoben,<br />

um Risikofaktoren für die Resistenzentwicklung<br />

zu untersuchen.<br />

Deciphering Antimicrobial Resistance Mechanisms<br />

of Escherichia coli and Pseudomonas<br />

aeruginosa isolated from Patients with Urinary<br />

Tract- and Surgical Site Infections at St.Francis<br />

Referral Hospital, Ifakara-Tanzania<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen<br />

2022, CHF 22´040<br />

Hauptantragstellerin: Magreth Macha<br />

76 Experimentelle Infektiologie


Veröffentlichungen<br />

Die folgenden Arbeiten sind in den Jahren 2022 und 2023 veröffentlicht<br />

worden:<br />

Originalarbeiten<br />

1. Aebi-Popp K, Kahlert CR, Crisinel PA, Decosterd L, Saldanha SA, Hoesli I,<br />

Martinez De Tejada B, Duppen thaler A, Rauch A, Marzolini C. Transfer of<br />

antiretroviral drugs into breastmilk: a prospective study from the Swiss<br />

Mother and Child HIV Cohort Study. J Antimicrob Chemother. 2022, 77:<br />

3436 – 3442.<br />

2. Albrich WC, Ghosh TS, Ahearn-Ford S, Mikaeloff F, Lunjani N, Forde B, Suh<br />

N, Kleger GR, Pietsch U, Frischknecht M, Garzoni C, Forlenza R, Horgan M,<br />

Sadlier C, Negro TR, Pugin J, Wozniak H, Cerny A, Neogi U, O’toole PW,<br />

O’mahony L. A high-risk gut microbiota configuration associates with fatal<br />

hyperinflammatory immune and metabolic responses to SARS-CoV-2. Gut<br />

Microbes. 2022, 14: 2073131.<br />

3. Babouee Flury B, Güsewell S, Egger T, Leal O, Brucher A, Lemmenmeier E,<br />

Meier Kleeb D, Möller JC, Rieder P, Rütti M, Schmid HR, Stocker R, Vuichard-<br />

Gysin D, Wiggli B, Besold U, Mcgeer A, Risch L, Friedl A, Schlegel M,<br />

Kuster SP, Kahlert CR, Kohler P. Risk and symptoms of COVID-19 in health<br />

professionals according to baseline immune status and booster vaccination<br />

during the Delta and Omicron waves in Switzerland-A multicentre cohort<br />

study. PLoS Med. 2022, 19: e1004125.<br />

4. Blankenberger J, Kaufmann M, Al-banese E, Amati R, Anker D, Camerini AL,<br />

Chocano-Bedoya P, Cullati S, Cusini A, Fehr J, Harju E, Kohler P, Kriemler S,<br />

Michel G, Rodondi N, Rodondi PY, Speierer A, Tancredi S, Puhan MA, Kahlert<br />

CR. Is living in a household with children associated with SARS-CoV-2 seropositivity<br />

in adults? Results from the Swiss national seroprevalence study<br />

Corona Immunitas. BMC Med. 2022, 20: 233.<br />

5. Chappell E, Kohns Vasconcelos M, Goodall RL, Galli L, Goetghebuer T, Noguera-Julian<br />

A, Rodrigues LC, Scherpbier H, Smit C, Bamford A, Crichton S,<br />

Navarro ML, Ramos JT, Warszawski J, Spolou V, Chiappini E,<br />

Venturini E, Prata F, Kahlert C, Marczynska M, Marques L, Naver L, Thorne C,<br />

Gibb DM, Giaquinto C, Judd A, Collins IJ. Children living with HIV in Europe:<br />

do migrants have worse treatment outcomes? HIV Med. 2022, 23: 186 – 196.<br />

6. Darie AM, Khanna N, Jahn K, Osthoff M, Bassetti S, Osthoff M, Schumann DM,<br />

Albrich WC, Hirsch H, Brutsche M, Grize L, Tamm M, Stolz D. Fast multiplex<br />

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e2226816.<br />

8. European P, Paediatric Infections Co-hort Collaboration E, Lyons A, Thompson<br />

L, Chappell E, Ene L, Galli L, Goetghebuer T, Jourdain G, Noguera-Julian A,<br />

Kahlert CR, Königs C, Kosalaraksa P, Lumbiganon P, Marczyńska M, Marques L,<br />

Navarro M, Naver L, Okhonskaia L, Prata F, Puthanakit T, Ramos JT, Samarina A,<br />

Thorne C, Voronin E, Turkova A, Giaquinto C, Judd A, Collins IJ. Outcomes of<br />

etravirine-based antiretroviral treatment in treatment-experienced children<br />

and adolescents living with HIV in Europe and Thailand. Antivir Ther. 2022, 27:<br />

13596535221092182.<br />

9. Fischer T, El Baz Y, Graf N, Wilder-muth S, Leschka S, Kleger GR, Pietsch U,<br />

Frischknecht M, Scanferla G, Strahm C, Wälti S, Dietrich TJ, Albrich WC. Clinical<br />

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(Basel). 2022, 12.<br />

10. Fischer T, El Baz Y, Scanferla G, Graf N, Waldeck F, Kleger GR, Frauenfelder T,<br />

Bremerich J, Kobbe SS, Pagani JL, Schindera S, Conen A, Wildermuth S,<br />

Leschka S, Strahm C, Waelti S, Dietrich TJ, Albrich WC. Comparison of temporal<br />

evolution of computed tomography imaging features in COVID-19 and<br />

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11. Hachfeld A, Atkinson A, Calmy A, De Tejada BM, Hasse B, Paioni P, Kahlert CR,<br />

Boillat-Blanco N, Stoeckle M, Aebi-Popp K. Decrease of condom use in heterosexual<br />

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Study (SHCS). HIV Med. 2022, 23: 60 – 69.<br />

12. Hachfeld A, Atkinson A, Stute P, Calmy A, Tarr PE, Darling<br />

K, Babouee Flury B, Polli C, Sultan-Beyer L, Abela IA,<br />

Aebi-Popp K. Women with HIV transitioning through<br />

menopause: Insights from the Swiss HIV Cohort Study<br />

(SHCS). HIV Med. 2022, 23: 417 – 425.<br />

13. Haller S, Güsewell S, Egger T, Scanferla G, Thoma R,<br />

Leal-Neto OB, Flury D, Brucher A, Lemmenmeier E,<br />

Möller JC, Rieder P, Rütti M, Stocker R, Vuichard-Gysin<br />

D, Wiggli B, Besold U, Kuster SP, Mcgeer A, Risch L,<br />

Schlegel M, Friedl A, Vernazza P, Kahlert CR, Kohler P.<br />

Impact of respirator versus surgical masks on SARS-<br />

CoV-2 acquisition in healthcare workers: a prospective<br />

multi-centre cohort. Antimicrob Resist Infect<br />

Control. 2022, 11: 27.<br />

14. Kohler P, Seiffert SN, Kessler S, Ret-tenmund G, Lemmenmeier<br />

E, Qalla Widmer L, Nolte O, Seth-Smith HMB,<br />

Albrich WC, Babouee Flury B, Gardiol C, Harbarth S,<br />

Münzer T, Schlegel M, Petignat C, Egli A, Héquet D. Molecular<br />

Epidemiology and Risk Factors for Extended-<br />

Spectrum β-Lactamase-Producing Enterobacterales<br />

in Long-Term Care Residents. J Am Med Dir Assoc.<br />

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15. Lunjani N, Albrich WC, Suh N, Barda B, Finnegan LA, Dam<br />

SA, Walter J, Sadlier C, Horgan M, O’toole PW, O’mahony<br />

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with severe and fatal COVID-19. Allergy. 2022, 77:<br />

1312 – 1314.<br />

16. Menges D, Zens KD, Ballouz T, Caduff N, Llanas-Cornejo<br />

D, Aschmann HE, Domenghino A, Pellaton C, Perreau M,<br />

Fenwick C, Pantaleo G, Kahlert CR, Münz C, Puhan MA,<br />

Fehr JS. Heterogenous humoral and cellular immune<br />

responses with distinct trajectories post-SARS-CoV-2<br />

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17. Paioni P, Aebi C, Bielicki J, Buettcher M, Crisinel PA,<br />

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18. Patel K, Huo Y, Jao J, Powis KM, Wil-liams PL, Kacanek D,<br />

Yee LM, Chad-wick EG, Shiau S, Jacobson DL, Brummel<br />

SS, Sultan-Beyer L, Kahlert CR, Zash R, Seage GR, 3rd.<br />

Dolutegravir in Pregnancy as Compared with Current<br />

HIV Regimens in the United States. N Engl J Med. 2022,<br />

387: 799 – 809.<br />

19. Peralta GP, Camerini AL, Haile SR, Kahlert CR, Lorthe E,<br />

Marciano L, Nussbaumer A, Radtke T, Ulyte A, Puhan MA,<br />

Kriemler S. Lifestyle Behaviours of Children and Adolescents<br />

During the First Two Waves of the COVID-19<br />

Pandemic in Switzerland and Their Relation to Well-<br />

Being: An Observational Study. Int J Public Health.<br />

2022, 67: 1604978.<br />

20. Rossel A, Zandberg KPM, Albrich WC, Huttner A. How<br />

representative is a point-of-care randomized trial?<br />

Clinical outcomes of patients excluded from a pointof-care<br />

randomized controlled trial evaluating antibiotic<br />

duration for Gram-negative bacteraemia: a multicentre<br />

prospective observational cohort study. Clin<br />

Microbiol Infect. 2022, 28: 297.e291 – 297.e296.<br />

21. Rüfenacht S, Gantenbein P, Boggian K, Flury D, Kern L,<br />

Dollenmaier G, Kohler P, Albrich WC. Remdesivir in<br />

Coronavirus Disease 2019 patients treated with anti-<br />

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2022, 50: 783 – 790.<br />

22. Sadlier C, Albrich WC, Neogi U, Lun-jani N, Horgan M,<br />

O’toole PW, O’mahony L. Metabolic rewiring and serotonin<br />

depletion in patients with postacute sequelae of<br />

COVID-19. Allergy. 2022, 77: 1623 – 1625.<br />

Experimentelle Infektiologie 77


23. Schmiedeberg K, Vuilleumier N, Pagano S, Albrich WC, Ludewig B, Kempis JV,<br />

Rubbert-Roth A. Efficacy and tolerability of a third dose of an mRNA anti-<br />

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24. Simonet S, Marschall J, Kuhn R, Schlegel M, Kahlert CR. Implementation of an<br />

electronic, secure, web-based application to support routine hand hygiene<br />

observation with immediate direct feedback and anonymized benchmarking.<br />

Am J In-fect Control. 2022, 50: 1263 – 1265.<br />

25. Strahm C, Seneghini M, Güsewell S, Egger T, Leal-Neto O, Brucher A, Lemmenmeier<br />

E, Meier Kleeb D, Möller JC, Rieder P, Ruetti M, Rutz R, Schmid HR,<br />

Stocker R, Vuichard-Gysin D, Wiggli B, Besold U, Kuster SP, Mcgeer A, Risch L,<br />

Friedl A, Schlegel M, Schmid D, Vernazza P, Kahlert CR, Kohler P. Symptoms<br />

Compatible With Long Coronavirus Disease (COVID) in Healthcare Workers<br />

With and Without Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-<br />

CoV-2) Infection-Results of a Prospective Multicenter Cohort. Clin Infect<br />

Dis. 2022, 75: e1011 – e1019.<br />

26. Studer S, Rassouli F, Waldeck F, Brutsche MH, Baty F, Albrich WC. No evidence<br />

of harmful effects of steroids in severe exacerbations of COPD associated<br />

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27. Su E, Fischer S, Demmer-Steingruber R, Nigg S, Güsewell S, Albrich WC, Rothermundt<br />

C, Silzle T, Kahlert CR. Humoral and cellular responses to mRNA-based<br />

COVID-19 booster vaccinations in patients with solid neoplasms under active<br />

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28. Sumer J, Flury D, Kahlert CR, Mueller NJ, Risch L, Nigg S, Seneghini M, Vernazza<br />

P, Schlegel M, Kohler P. Safety Evaluation of a Medical Congress Held During<br />

the COVID-19 Pandemic-A Prospective Cohort. Int J Public Health. 2022, 67:<br />

1604147.<br />

29. Waldeck F, Seiffert SN, Manser S, Zemp D, Walt A, Berger C, Albrich WC,<br />

Schlegel M, Roloff T, Egli A, Nolte O, Kahlert CR. Outbreak investigation including<br />

molecular characterization of community associated methicillin-resistant<br />

Staphylococcus aureus in a primary and secondary school in Eastern<br />

Switzerland. Sci Rep. 2022, 12: 19826.<br />

30. Babouee Flury B, Bösch A, Gisler V, Egli A, Seiffert SN, Nolte O, Findlay J. Multifactorial<br />

resistance mechanisms associated with resistance to ceftazidimeavibactam<br />

in clinical Pseudomonas aeruginosa isolates from Switzerland.<br />

Front Cell Infect Microbiol. 2023, 13: 1098944.<br />

31. Bessat C, Boillat-Blanco N, Albrich WC. The potential clinical value of pairing<br />

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32. Bielicki I, Schmid H, Atkinson A, Kah-lert CR, Berger C, Troillet N, Marschall J,<br />

Bielicki JA. Association between perioperative prophylaxis with cefuroxime<br />

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study. Antimicrob Resist Infect Control. 2023, 12: 106.<br />

33. Bilal M, Zoller M, Fuhr U, Jaehde U, Ullah S, Liebchen U, Büsker S, Zander J,<br />

Babouee Flury B, Taubert M. Cefepime Population Pharmacokinetics, Antibacterial<br />

Target Attainment, and Estimated Probability of Neurotoxicity in<br />

Critically Ill Patients. Antimicrob Agents Chemother. 2023, 67: e0030923.<br />

34. Bloch N, Rüfenacht S, Ludwinek M, Frick W, Kleger GR, Schneider F, Albrich WC,<br />

Flury D, Kuster SP, Schlegel M, Kohler P. Healthcare‐associated infections in<br />

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35. Bögli J, Güsewell S, Strässle R, Kahlert CR, Albrich WC. Pediatric hospital admissions,<br />

case severity, and length of hospital stay during the first 18 months<br />

of the COVID-19 pandemic in a tertiary children’s hospital in Switzerland.<br />

Infection. 2023, 51: 439 – 446.<br />

36. Bösch A, Macha ME, Ren Q, Kohler P, Qi W, Babouee Flury B. Resistance development<br />

in Escherichia coli to delafloxacin at pHs 6.0 and 7.3 compared<br />

to ciprofloxacin. Antimicrob Agents Chemother. 2023, 67: e0162522.<br />

37. Crisinel PA, Kusejko K, Kahlert CR, Wagner N, Beyer LS, De Tejada BM, Hösli I,<br />

Vasconcelos MK, Baumann M, Darling K, Duppenthaler A, Rauch A, Paioni P,<br />

Aebi-Popp K. Successful implementation of new Swiss recommendations on<br />

breastfeeding of infants born to women living with HIV. Eur J Obstet Gynecol<br />

Reprod Biol. 2023, 283: 86 – 89.<br />

38. Daniore P, Moser A, Höglinger M, Probst Hensch N, Imboden<br />

M, Vermes T, Keidel D, Bochud M, Ortega Herrero<br />

N, Baggio S, Chocano-Bedoya P, Rodondi N, Tancredi S,<br />

Wagner C, Cullati S, Stringhini S, Gonseth Nusslé S, Veys-<br />

Takeuchi C, Zuppinger C, Harju E, Michel G, Frank I,<br />

Kahlert CR, Albanese E, Crivelli L, Levati S, Amati R, Kaufmann<br />

M, Geigges M, Ballouz T, Frei A, Fehr J, Von Wyl V.<br />

Interplay of Digital Proximity App Use and SARS-CoV-2<br />

Vaccine Uptake in Switzerland: Analysis of Two Population-Based<br />

Cohort Studies. Int J Public Health. 2023,<br />

68: 1605812.<br />

39. Endrich O, Triep K, Schlapbach LJ, Posfay-Barbe KM,<br />

Heininger U, Giannoni E, Stocker M, Niederer-Loher A,<br />

Kahlert CR, Natalucci G, Relly C, Riedel T, Aebi C, Berger<br />

C, Agyeman PKA. Sensitivity of ICD coding for sepsis in<br />

children-a population-based study. Intensive Care<br />

Med Paediatr Neonatal. 2023, 1: 5.<br />

40. Favre G, Maisonneuve E, Pomar L, Daire C, Poncelet C,<br />

Quibel T, Monod C, Martinez De Tejada B, Schäffer L,<br />

Papadia A, Radan AP, Todesco-Bernasconi M, Ville Y,<br />

Voekt CA, Eggel-Hort B, Capoccia-Brugger R, Johann S,<br />

Grawe C, Defert S, Mottet N, Kahlert CR, Garabedian C,<br />

Sentilhes L, Weber B, Leu S, Bassler D, Lepigeon K, Winterfeld<br />

U, Panchaud A, Baud D. Maternal and perinatal<br />

outcomes following pre-Delta, Delta, and Omicron<br />

SARS-CoV-2 variants infection among unvaccinated<br />

pregnant women in France and Switzerland: a prospective<br />

cohort study using the COVI-PREG registry.<br />

Lancet Reg Health Eur. 2023, 26: 100569.<br />

41. Hachfeld A, Atkinson A, Stute P, Calmy A, Tarr PE, Darling<br />

KEA, Babouee Flury B, Polli C, Sultan-Beyer L, Abela IA,<br />

Aebi-Popp K. Brief Report: Does Menopause Transition<br />

Influence Viral Suppression and Adherence in Women<br />

Living With HIV? J Acquir Immune Defic Syndr. 2023, 92:<br />

399 – 404.<br />

42. Haller S, Babouee Flury B. Zoonotic poxvirus lesions vs<br />

mosquito bite lesions: differential diagnosis of the uncommon<br />

vs the common. J Travel Med. 2023, 30.<br />

43. Harju E, Speierer A, Jungo KT, Levati S, Baggio S,<br />

Tancredi S, Noor N, Rodondi PY, Cullati S, Imboden M,<br />

Keidel D, Witzig M, Frank I, Kohler P, Kahlert C, Crivelli L,<br />

Amati R, Albanese E, Kaufmann M, Frei A, Von Wyl V,<br />

Puhan MA, Probst-Hensch N, Michel G, Rodondi N,<br />

Chocano-Bedoya P. Changes in Healthcare Utilization<br />

During the COVID-19 Pandemic and Potential Causes- A<br />

Cohort Study From Switzerland. Int J Public Health.<br />

2023, 68: 1606010.<br />

44. Hensen T, Fässler D, O’mahony L, Al-brich WC, Barda B,<br />

Garzoni C, Kleger GR, Pietsch U, Suh N, Hertel J, Thiele<br />

I. The Effects of Hospitalisation on the Serum Metabolome<br />

in COVID-19 Patients. Metabolites. 2023, 13.<br />

45. Kahlert CR, Nigg S, Onder L, Dijkman R, Diener L, Vidal<br />

AGJ, Rodriguez R, Vernazza P, Thiel V, Vidal JE, Albrich<br />

WC. The quorum sensing com system regulates pneumococcal<br />

colonisation and invasive disease in a<br />

pseudo-stratified airway tissue model. Microbiol Res.<br />

2023, 268: 127297.<br />

46. Kahlert CR, Strahm C, Güsewell S, Cusini A, Brucher A,<br />

Goppel S, Möller E, Möller JC, Ortner M, Ruetti M,<br />

Stocker R, Vuichard-Gysin D, Besold U, Mcgeer A, Risch<br />

L, Friedl A, Schlegel M, Vernazza P, Kuster SP, Kohler P.<br />

Post-Acute Sequelae After Severe Acute Respiratory<br />

Syndrome Coronavirus 2 Infection by Viral Variant and<br />

Vaccination Status: A Multicenter Cross-Sectional<br />

Study. Clin Infect Dis. 2023, 77: 194-202.<br />

47. Kohler P, Babouee Flury B, Güsewell S, Egger T, Leal O,<br />

Brucher A, Lemmenmeier E, Meier Kleeb D, Möller JC,<br />

Ortner M, Rieder P, Ruetti M, Schmid HR, Stocker R,<br />

Vuichard-Gysin D, Speer O, Wiggli B, Besold U, Mcgeer<br />

A, Risch L, Friedl A, Schlegel M, Vernazza P, Kahlert CR,<br />

78 Experimentelle Infektiologie


Kuster SP. Clinical symptoms of SARS-CoV-2 break-through infection during<br />

the Omicron period in relation to baseline immune status and booster<br />

vaccination-A prospective multi-centre cohort of health professionals<br />

(SURPRISE study). Influenza Other Re-spir Viruses. 2023, 17: e13167.<br />

48. Kohler P, Dörr T, Friedl A, Stocker R, Vuichard D, Kuster SP, Kahlert CR. SARS-<br />

CoV-2 risk in household contacts of healthcare workers: a prospective cohort<br />

study. Antimicrob Resist Infect Control. 2023, 12: 98.<br />

49. Kohns Vasconcelos M, Meyer Sauteur PM, Keitel K, Santoro R, Egli A, Coslovsky<br />

M, Seiler M, Lurà M, Köhler H, Loevy N, Kahlert CR, Heininger U, Van Den Anker<br />

J, Bielicki JA. Detection of mostly viral pathogens and high proportion of<br />

antibiotic treatment initiation in hospitalised children with communityacquired<br />

pneumonia in Switzerland – baseline findings from the first two<br />

years of the KIDS-STEP trial. Swiss Med Wkly. 2023, 153: 40040.<br />

50. Kusejko K, Smith D, Scherrer A, Paioni P, Kohns Vasconcelos M, Aebi-Popp K,<br />

Kouyos RD, Günthard HF, Kahlert CR. Migrating a Well-Established Longitudinal<br />

Cohort Database From Oracle SQL to Research Electronic Data Entry<br />

(REDCap): Data Management Research and Design Study. JMIR Form Res.<br />

2023, 7: e44567.<br />

51. Lichtensteiger C, Koblischke M, Berner F, Jochum AK, Sinnberg T, Balciunaite B,<br />

Purde MT, Walter V, Abdou MT, Hofmeister K, Kohler P, Vernazza P, Albrich WC,<br />

Kahlert CR, Zoufaly A, Traugott MT, Kern L, Pietsch U, Kleger GR, Filipovic M,<br />

Kneilling M, Cozzio A, Pop O, Bomze D, Bergthaler A, Hasan Ali O, Aberle J, Flatz<br />

L. Autoreactive T cells targeting type II pneumocyte antigens in COVID-19<br />

convalescent patients. J Autoimmun. 2023, 140: 103118.<br />

52. Paioni P, Aebi-Popp K, Martinez De Tejada B, Rudin C, Bernasconi E, Braun DL,<br />

Kouyos R, Wagner N, Crisinel PA, Güsewell S, Darling KEA, Duppenthaler A,<br />

Baumann M, Polli C, Fischer T, Kahlert CR. Viral suppression and retention in<br />

HIV care during the post-partum period among women living with HIV: a longitudinal<br />

multicenter cohort study. Lancet Reg Health Eur. 2023, 31: 100656.<br />

53. Sabatini S, Kaufmann M, Fadda M, Tancredi S, Noor N, Van Der Linden BWA,<br />

Cullati S, Frank I, Michel G, Harju E, Luedi C, Frei A, Ballouz T, Menges D, Fehr<br />

J, Kohler P, Kahlert CR, Scheu V, Ortega N, Chocano-Bedoya P,<br />

Rodondi N, Stringhini S, Baysson H, Lorthe E, Zufferey MC, Suggs LS, Albanese<br />

E, Vincentini J, Bochud M, D’acremont V, Nusslé SG, Imboden M, Keidel D,<br />

Witzig M, Probst-Hensch N, Von Wyl V. Factors Associated With COVID-19<br />

Non-Vaccination in Switzerland: A Nationwide Study. Int J Public Health.<br />

2023, 68: 1605852.<br />

54. Schaub C, Barnsteiner S, Schönenberg L, Bloch N, Dräger S, Albrich WC, Conen<br />

A, Osthoff M. Antibiotic treatment durations for common infectious diseases<br />

in Switzerland: comparison between real-life and local and international<br />

guideline recommendations. J Glob Antimicrob Resist. 2023, 32: 11 – 17.<br />

55. Schlapbach LJ, Goertz S, Hagenbuch N, Aubert B, Papis S, Giannoni E, Posfay-<br />

Barbe KM, Stocker M, Heininger U, Bernhard-Stirnemann S, Niederer-Loher A,<br />

Kahlert CR, Natalucci G, Relly C, Riedel T, Aebi C, Berger C, Agyeman PKA.<br />

Organ Dysfunction in Children With Blood Culture-Proven Sepsis: Comparative<br />

Performance of Four Scores in a National Cohort Study. Pediatr Crit<br />

Care Med. 2023.<br />

56. Schwenke JM, Thorball CW, Schoepf IC, Ryom L, Hasse B, Lamy O, Calmy A,<br />

Wandeler G, Marzolini C, Kahlert CR, Bernasconi E, Kouyos RD, Günthard HF,<br />

Ledergerber B, Fellay J, Burkhalter F, Tarr PE. Association of a Polygenic Risk<br />

Score With Osteoporosis in People Living With HIV: The Swiss HIV Cohort<br />

Study. J Infect Dis. 2023, 228: 742-750.<br />

57. Silzle T, Kahlert CR, Albrich WC, Nigg S, Demmer Steingruber R, Driessen C,<br />

Fischer S. Humoral and cellular BNT162b2 mRNA-based booster vaccine-induced<br />

immunity in patients with multiple myeloma and persistence of neutralising<br />

antibodies: results of a prospective single-centre cohort study.<br />

Swiss Med Wkly. 2023, 153: 40090.<br />

58. Sinnberg T, Lichtensteiger C, Ali OH, Pop OT, Jochum AK, Risch L, Brugger SD,<br />

Velic A, Bomze D, Kohler P, Vernazza P, Albrich WC, Kahlert CR, Abdou MT,<br />

Wyss N, Hofmeister K, Niessner H, Zinner C, Gilardi M, Tzankov A, Röcken M,<br />

Dulovic A, Shambat SM, Ruetalo N, Buehler PK, Scheier TC, Jochum W, Kern L,<br />

Henz S, Schneider T, Kuster GM, Lampart M, Siegemund M, Bingisser R,<br />

Schindler M, Schneiderhan-Marra N, Kalbacher H, Mccoy KD, Spengler W,<br />

Brutsche MH, Maček B, Twerenbold R, Penninger JM, Matter MS, Flatz L.<br />

Pulmonary Surfactant Proteins Are Inhibited by Immunoglobulin A Autoantibodies<br />

in Severe COVID-19. Am J Respir Crit Care Med. 2023, 207: 38 – 49.<br />

59. Strahm C, Kahlert CR, Güsewell S, Vuichard-Gysin D, Stocker R, Kuster SP,<br />

Kohler P. Evolution of symptoms compatible with post-acute sequelae of<br />

SARS-CoV-2 (PASC) after Wild-type and/or Omicron BA.1 infection: A prospective<br />

healthcare worker cohort. J Infect. 2023.<br />

60. Studer S, Rassouli F, Waldeck F, Brutsche M. Baty F,<br />

Albrich WC. No evidence of harmful effects of steroids<br />

in severe exacerbations of COPD associated with influenza.<br />

Infection 2022 Jan 29:1 –9.<br />

61. Sumer J, Keckeis K, Scanferla G, Frischknecht M, Notter<br />

J, Steffen A, Kohler P, Schmid P, Roth B, Wissel K, Vernazza<br />

P, Klein P, Schoop R, Albrich WC. Novel Echinacea<br />

formulations for the treatment of acute respiratory<br />

tract infec-tions in adults-A randomized blinded controlled<br />

trial. Front Med (Lausanne). 2023, 10: 948787.<br />

62. Tancredi S, Chiolero A, Wagner C, Haller ML, Chocano-<br />

Bedoya P, Ortega N, Rodondi N, Kaufmann L, Lorthe E,<br />

Baysson H, Stringhini S, Michel G, Lü-di C, Harju E, Frank<br />

I, Imboden M, Witzig M, Keidel D, Probst-Hensch N,<br />

Amati R, Albanese E, Corna L, Crivelli L, Vincentini J,<br />

Gonseth Nusslé S, Bochud M, D’acremont V, Kohler P,<br />

Kahlert CR, Cusini A, Frei A, Puhan MA, Geigges M, Kaufmann<br />

M, Fehr J, Cullati S. Seroprevalence trends of<br />

anti-SARS-CoV-2 antibodies and associated risk factors:<br />

a population-based study. Infection. 2023, 51:<br />

1453 – 1465.<br />

63. Tancredi S, Ulytė A, Wagner C, Keidel D, Witzig M, Imboden<br />

M, Probst-Hensch N, Amati R, Albanese E, Levati<br />

S, Crivelli L, Kohler P, Cusini A, Kahlert C, Harju E, Michel<br />

G, Lüdi C, Ortega N, Baggio S, Chocano-Bedoya P,<br />

Rodondi N, Ballouz T, Frei A, Kaufmann M, Von Wyl V,<br />

Lorthe E, Baysson H, Stringhini S, Schneider V, Kaufmann<br />

L, Wieber F, Volken T, Zysset A, Dratva J, Cullati S.<br />

Changes in socioeconomic resources and mental<br />

health after the second COVID-19 wave (2020 – 2021):<br />

a longitudinal study in Switzerland. Int J Equity Health.<br />

2023, 22: 51.<br />

64. Urwyler P, Leimbacher M, Charitos P, Moser S, Heijnen I,<br />

Trendelenburg M, Thoma R, Sumer J, Camacho-Ortiz A,<br />

Bacci MR, Huber LC, Stüssi-Helbling M, Albrich WC,<br />

Sendi P, Osthoff M. Recombinant C1 inhibitor in the<br />

prevention of severe COVID-19: a randomized, openlabel,<br />

multicenter phase IIa trial. Front Immunol. 2023,<br />

14: 1255292.<br />

65. Van Singer M, Brahier T, Koch J, Hugli PO, Weckman AM,<br />

Zhong K, Kain TJ, Leligdowicz A, Bernasconi E, Ceschi A,<br />

Parolari S, Vuichard-Gysin D, Kain KC, Albrich WC,<br />

Boillat-Blanco N. Validation of sTREM-1 and IL-6 based<br />

algorithms for outcome prediction of COVID-19. BMC<br />

Infect Dis. 2023, 23: 630.<br />

66. Waldeck F, Boroli F, Zingg S, Walti LN, Wendel-Garcia<br />

PD, Conen A, Pa-gani JL, Boggian K, Schnorf M, Siegemund<br />

M, Abed-Maillard S, Michot M, Que YA, Bättig V,<br />

Suh N, Kleger GR, Albrich WC. Higher risk for influenzaassociated<br />

pulmonary aspergillosis (IAPA) in asthmatic<br />

patients: A Swiss multicenter cohort study on IAPA in<br />

critically ill influenza patients. Influenza Other Respir<br />

Viruses. 2023, 17: e13059.<br />

67. Woelfel S, Dütschler J, König M, Dulovic A, Graf N,<br />

Junker D, Oikonomou V, Krieger C, Truniger S, Franke A,<br />

Eckhold A, Forsch K, Koller S, Wyss J, Krupka N, Oberholzer<br />

M, Frei N, Geissler N, Schaub P, Albrich WC,<br />

Friedrich M, Schneiderhan-Marra N, Misselwitz B, Korte<br />

W, Bürgi JJ, Brand S. STAR SIGN study: Evaluation of<br />

COVID-19 vaccine efficacy against the SARS-CoV-2<br />

variants BQ.1.1 and XBB.1.5 in patients with inflammatory<br />

bowel disease. Aliment Pharmacol Ther. 2023, 58:<br />

678 – 691.<br />

68. Woelfel S, Dütschler J, König M, Graf N, Oikonomou V,<br />

Krieger C, Truniger S, Franke A, Eckhold A, Forsch K,<br />

Wyss J, Krupka N, Albrich W, Frei N, Geissler N, Schaub<br />

P, Friedrich M, Misselwitz B, Korte W, Bürgi JJ, Brand S.<br />

Systemic and T cell-associated responses to SARS-<br />

CoV-2 immunisation in gut inflammation (STAR SIGN<br />

study): effects of biologics on vaccination efficacy of<br />

the third dose of mRNA vaccines against SARS-CoV-2.<br />

Aliment Pharmacol Ther. 2023, 57: 103-116.<br />

Experimentelle Infektiologie 79


Übersichtsarbeiten<br />

1. Seneghini M, Rüfenacht S, Babouee-Flury B, Flury D, Schlegel M, Kuster SP,<br />

Kohler PP. It is complicated: Potential short- and longterm impact of coronavirus<br />

disease 2019 (COVID-19) on antimicrobial resistance-An expert review.<br />

Anti-microb Steward Healthc Epidemiol. 2022, 2: e27.<br />

2. Bessat C, Boillat-Blanco N, Albrich WC. The potential clinical value of pairing<br />

procalcitonin and lung ultra sonography to guide antibiotic therapy in patients<br />

with community-acquired pneumonia: a narrative review. Expert Rev<br />

Respir Med. 2023, 17: 919-927.<br />

Abschlussarbeiten und Auszeichnungen<br />

Betreute Doktorarbeiten<br />

1. Simon Andreas Simonet. Implementation of an electronic, secure, web-based<br />

application to support routine hand hygiene observation with immediate<br />

direct feedback and anonymized benchmarking. Universität Bern, betreut<br />

durch Kahlert C. <br />

Betreute Masterarbeiten<br />

1. Jasmin Bögli betreut durch Albrich W. und Kahlert C.<br />

Kongressbeiträge (Auswahl)<br />

Werner Albrich. Management in the current era of nosocomial infections caused<br />

by gram negative bacilli Presentation 2. Swiss Society for Infectious Diseases SSI,<br />

Joint Annual Meeting, Interlaken, September 2022.<br />

Baharak Babouee Flury. Multiresistente Keime – Heute und Zukunft. Pflegekongress<br />

für Intensivmedizin, Suhr, Mai 2022<br />

Posterpräsentationen (Auswahl)<br />

Anja Bösch. Resistance Development in Escherichia coli at different pH following<br />

Delafloxacin and Ciprofloxacin Challenge. Swiss Society for Infectious Diseases<br />

SSI, Joint Annual Meeting, September 2022.<br />

Christian Kahlert. Effect of SARS-CoV-2 mRNA vaccine booster on humoral and<br />

cellular immunity in patients with multiple myeloma and poor response to<br />

two-dose primary immunisation. Swiss Society for Infectious Diseases SSI, Joint<br />

Annual Meeting, Interlaken, September 2022.<br />

Werner Albrich. Effect of COVID-19 on hospitalizations for lower respiratory tract<br />

infections in Switzerland: comparison of national data between 2020 and<br />

2015 – 2019. Swiss Society for Infectious Diseases SSI, Joint Annual Meeting, Interlaken,<br />

September 2022.<br />

Werner Albrich. Clinical and imaging features of COVID-19 associated pulmonary<br />

aspergillosis. Swiss Society for Infectious Diseases SSI, Joint Annual Meeting,<br />

Interlaken, September 2022.<br />

Magreth Macha. Prevalence of Antibiotic Resistance among Urinary Tract Infections<br />

caused by Escherichia coli in Patients from rural Tanzania – Implications for<br />

Empirical Antibiotic Treatment Guidelines. Swiss Society for Infectious Diseases<br />

SSI, Joint Annual Meeting, September 2023.<br />

80 Xxxxxxxxxxxxx


Xxxxxxxxxxxxx 81


Anna Joachimbauer und Emily Payne<br />

Doktorandinnen Immunbiologie<br />

Endlich Zeit für das Warum<br />

Klinik oder Forschung? «Beides!», sagen die Medizinerinnen<br />

Emily Payne und Anna Joachimbauer und konzentrieren sich<br />

nun ganz auf ihre wissenschaftliche Arbeit. Sie tun es mit Blick<br />

auf den Klinikalltag.<br />

Emily Payne:<br />

Mehr Spielraum zum Gestalten<br />

«Warum gehe ich als Ärztin in die Wissenschaft?<br />

Genau deswegen. Wegen des Warums.<br />

Im klinischen Alltag bleibt für das Warum viel zu<br />

wenig Zeit. Ich liebte meine Aufgabe als Assistenzärztin<br />

in der Klinik für Allgemeine Innere<br />

Medizin/Hausarztmedizin und Notfallmedizin.<br />

Aber ich habe rasch gemerkt, dass ich von beiden<br />

Welten etwas möchte: von der Forschung<br />

und von der Klinik.<br />

«Forschung und Klinik<br />

gehören zusammen.»<br />

Forschung lässt sich nicht nebenbei betreiben.<br />

Man muss sich tief in die Materie hineinversetzen,<br />

Methoden kennenlernen, sie richtig anwenden<br />

können. Wenn man das mal beherrscht<br />

und eine gewisse Routine entwickelt hat, ist es<br />

wohl eher möglich, die Forschung in den Klinikalltag<br />

zu integrieren.<br />

Als Ärztin möchte ich beidem gerecht werden: den wissenschaftlichen<br />

Fragen und der Sicherheit der Patientinnen und<br />

Patienten. Forschung und Klinik gehören in der Medizin zusammen,<br />

und St.Gallen bietet da viele Möglichkeiten – bereits jetzt,<br />

nach nur zwei Monaten, betreue ich spannende Fälle mit Bezug<br />

zur Klinik. Aktuell entwickle ich einen Suchtest, der Antikörper<br />

im Blut erfassen kann. Auf das Auswerten der Daten mit statistischen<br />

Methoden freue ich mich heute schon.<br />

Ich geniesse es, im Labor Experimente strukturiert anzugehen.<br />

Trotz dieser Struktur bleibt viel Spielraum zum Selbergestalten.<br />

Anders als in der Klinik kann ich in der Forschungsarbeit mehr<br />

eigene Ideen vorantreiben. Es ist ein gutes Gefühl zu sagen: Das<br />

hier ist mein eigenes Projekt, das ich zusammen mit dem Team<br />

entwickelt habe.<br />

Unser Team ist toll, wir stehen zusammen, für uns alle hat Qualität<br />

Priorität, und jede und jeder unterstützt auch die Projekte der<br />

anderen, wir wollen vorankommen, die Medizin weiterentwickeln.<br />

In der Klinik sieht man schneller einen Erfolg, die Forschungsarbeit<br />

braucht Geduld. Das Warum lässt sich nicht an einem Tag<br />

beantworten.»<br />

82 Interview


Anna Joachimbauer:<br />

Zwei Welten zusammenbringen<br />

«Forschung hat mich schon im Studium begeistert.<br />

Trotzdem entschied ich mich zunächst<br />

für die Klinik. Meine Aufgaben in der Klinik waren<br />

durchaus interessant, nur: Ich wandte an,<br />

was bereits bekannt war, aber mein Beitrag zur<br />

Weiterentwicklung der Medizin fehlte. Mir<br />

wurde bewusst, wie wichtig es für mich ist,<br />

selber etwas beizutragen.<br />

Ich sehe mich in der Translation: Ich finde die<br />

Klinikarbeit spannend, ich finde Forschung<br />

spannend, und ich erlebte in den drei Jahren<br />

am Medizinischen Forschungszentrum immer<br />

wieder, wie wichtig der Austausch zwischen<br />

Wissenschaft und Klinik ist.<br />

«Forschung hat mich schon<br />

im Studium begeistert.»<br />

Im Moment konzentriere ich mich in meiner Forschungsarbeit<br />

auf die Verbesserung der Diagnostik bei Herzmuskelentzündungen.<br />

Davon sind vor allem junge Menschen betroffen. Bei 20 bis<br />

30 Prozent entwickelt sich in der Folge eine chronische Entzündung<br />

– was oft erst bemerkt wird, wenn die Erkrankung bereits<br />

zu einer dauerhaften Schädigung des Herzens geführt hat. Das<br />

Ziel ist es, gefährdete Personen früh herauszufiltern, um dem<br />

Krankheitsverlauf rechtzeitig entgegenwirken zu können. In zwei<br />

Projekten parallel forsche ich an einem Diagnoseverfahren zur<br />

verbesserten Diagnose der Herzmuskelentzündung.<br />

«In der Klinik fehlte mir etwas.»<br />

Am meisten mag ich die Datenanalyse nach einem Experiment:<br />

Das ist wie ein Integrationsprozess, ich kann alles Revue passieren<br />

lassen und nochmals in Ruhe durchgehen. Zeit und<br />

Ruhe – diese zwei Privilegien der Forschung schätze ich nach<br />

der Klinikzeit besonders.»<br />

In St.Gallen funktioniert dieser Transfer recht<br />

gut, weil es hier überschaubar und persönlich<br />

ist. Doch oft fehlt die Zeit dafür, die Kliniktage<br />

sind durchgetaktet, man funktioniert. Deshalb<br />

baue ich mir jetzt meine Forschungsgrundlage<br />

auf. Das sehe ich als Investition für die Basis<br />

meiner künftigen Arbeit in der Klinik. Denn mit<br />

dieser Grundlage im Gepäck kann die Balance<br />

zwischen Forschung und Klinik eher gelingen.<br />

Interview 83


v.l.n.r.: Orlando Burkhardt, Manolis Pratsinis, Daniel Engeler<br />

Experimentelle Urologie<br />

Die Experimentelle Urologie, integriert in die<br />

Klink für Urologie, widmet sich den wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen im Bereich der<br />

Erkrankungen der Harn- und männlichen<br />

Geschlechtsorgane. Unsere Forschungsaktivitäten<br />

konzentrieren sich sowohl auf translationale<br />

Studien als auch auf die Grundlagenforschung,<br />

mit dem Ziel, ein tieferes Ver ständnis<br />

der physiologischen Prozesse, Patho logien und<br />

Behandlungsmöglichkeiten zu erlangen. In enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Medizinischen<br />

Forschungszentrums, insbesondere den Mitarbeitenden<br />

der Clinical Trials Unit, sowie in<br />

Kooperation mit nationalen und internationalen<br />

Partnern wie der Empa, der Universität<br />

Zürich, der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft<br />

für Klinische Krebsforschung und der<br />

Europäischen Gesellschaft für Urologie wird an<br />

verschiedenen Projekten gearbeitet. Diese zum<br />

Teil langfristig angelegten Studien versprechen<br />

in den nächsten Jahren bedeutende Ergebnisse<br />

und neue Erkenntnisse. Ein Beispiel hierfür<br />

ist eine Studie, in der verschiedene Behandlungen<br />

und ihre Wirksamkeit bei gut -<br />

artiger Prostatavergrösserung untersucht wurden. Dafür wurde<br />

vor mehr als zehn Jahren mit der Rekrutierung von Patienten<br />

für die randomisierte kontrollierte Studie begonnen. Inzwischen<br />

konnten die Kurz-, Mittel- und Langzeitergebnisse in renommierten<br />

Fachzeitschriften publiziert werden. In diesem<br />

langfristig an gelegten Forschungsprogramm können weitere<br />

Unterprojekte angegangen werden, z. B. zu neuen Therapieoptionen<br />

bei der gutartigen Prostatavergrösserung sowie zum<br />

Stellenwert der Prostataembolisation beim Prostatakarzinom.<br />

Experimentelle Urologie<br />

PD Dr. Daniel Engeler<br />

Dr. Manolis Pratsinis, M.Sc.<br />

Dr. Orlando Burkhardt<br />

Sigrid Patzl<br />

Chefarzt, Klinik für Urologie,<br />

Gruppenleiter, Experimentelle Urologie<br />

Leitender Arzt, Klinik für Urologie<br />

Wissenschaftler, Experimentelle Urologie<br />

Oberarzt, Klinik für Urologie<br />

Wissenschaftler, Experimentelle Urologie<br />

Studienkoordinatorin<br />

Forschungsprojekte und klinische Studien<br />

Die folgenden Forschungsprojekte waren in den Jahren 2022<br />

und 2023 aktiv. Weitere Details zu den Projekten sind in der<br />

Forschungs- und Studiendatenbank des Kantonspitals St.Gallen<br />

zu finden.<br />

84 Experimentelle Urologie


Das BPH-Register: Prospektiv geführte Kohortenstudie bei<br />

Männern mit benigner Prostatahyperplasie.<br />

Hauptantragsteller: Manolis Pratsinis<br />

Seit 2017 werden alle Patienten, die im Kantonsspital St.Gallen<br />

wegen einer BPH operiert werden, prospektiv im BPH-Register<br />

erfasst. Bisher wurden 900 Patienten eingeschlossen, unabhängig<br />

von der Operationsmethode. Mit Hilfe dieses Registers<br />

können die verschiedenen Behandlungen im Kurz- und<br />

Langzeit verlauf verglichen werden. Diese Daten sind unerlässlich<br />

für die Planung und Entwicklung weiterer Studien (siehe<br />

«ATHLETE-Studie»). Darüber hinaus ermöglicht die umfassende<br />

Datenerhebung mit dem Schwerpunkt auf «patientreported<br />

outcome measures» den Vergleich der erfassten<br />

Endpunkte.<br />

ATHLETE-Studie<br />

Blumenau-Léonie-Hartmann Stiftung<br />

CHF 177’282<br />

Hauptantragsteller: Daniel Engeler<br />

Die Aquablation wird bei der chirurgischen Behandlung der<br />

gutartigen Prostatavergrösserung eingesetzt, um Prostatagewebe<br />

unter Echtzeit-Ultraschallbildgebung in Kombination mit<br />

einem robotergestützten Hochdruckwasserstrahl zu resezieren.<br />

Die ATHLETE-Studie vergleicht die Aquablation mit dem etablierten<br />

HoLEP-Verfahren. In dieser randomisierten kontrollierten<br />

Studie wird untersucht, ob die Aquablation bei Patienten mit<br />

vergrösserter Prostata der HoLEP hinsichtlich Wirksamkeit und<br />

Sicherheit gleichwertig ist.<br />

Prospektive Kohortenstudie für das Prostatakarzinom –<br />

Aufbau einer Biobank<br />

Forschungsförderung Kantonsspital St.Gallen, Schweizerische<br />

Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung<br />

Multicenter Studie; SAKK-Projekt 63/12<br />

Hauptantragsteller: Daniel Engeler<br />

Das Ziel dieses Projektes ist der Aufbau einer umfassenden<br />

longitudinalen Biobank zur Erforschung verschiedener diagnostischer,<br />

prognostischer und prädiktiver Biomarker des<br />

Prostatakarzinoms. Derzeit liegen Proben und klinische Daten<br />

von über 1’200 Patienten vor, die multizentrisch gesammelt<br />

wurden. Basierend auf diesen Proben sind derzeit mehrere<br />

Teilprojekte zu Biomarkern in den verschiedenen Stadien des<br />

Prostatakarzinoms geplant oder bereits angelaufen.<br />

Prostatic Artery Embolization in Patients with Prostate Cancer<br />

Hauptantragsteller: Orlando Burkhardt<br />

Die Prostataembolisation ist eine weltweit angewandte Methode<br />

zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung.<br />

Trotz der sicheren Durchführbarkeit der Prostataembolisation<br />

bei fortgeschrittenem oder lokalisiertem Prostatakarzinom ist<br />

der onkologische Nutzen aufgrund des nicht reproduzierbaren<br />

Tumoransprechens und des Fehlens prospektiv randomisierter<br />

Studien umstritten. An der Klinik für Urologie des Kantonsspitals<br />

St.Gallen wird eine prospektive Pilotstudie zur Prostataembolisation<br />

bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom<br />

durchgeführt.<br />

bTUNED-Studie<br />

Multizentrische Studie (Zentren in Belgien,<br />

Brasilien, und der Schweiz)<br />

Hauptantragsteller: Daniel Engeler<br />

Für Patienten mit neurologischen Erkrankungen<br />

stellt die häufig vorhandene Nervenfunktionsstörung<br />

des unteren Harntraktes eine<br />

erhebliche Einschränkung der Lebensqualität<br />

dar. Die Nervenstimulation durch die Haut ist<br />

eine nicht-invasive Behandlungsmethode,<br />

deren Wirksamkeit und Sicherheit durch randomisierte<br />

kontrollierte Studien belegt ist.<br />

Eine aktuelle multizentrische Studie (bTU-<br />

NED) untersucht die Wirksamkeit dieser Nervenstimulation<br />

bei unkontrollierter Blasenaktivität.<br />

Personalisierung der Blasenkrebstherapie<br />

anhand von Unterschieden im Mikrobiom der<br />

Blase und von Stuhlproben. SILENT-EMPIRE-<br />

Studie<br />

Multizentrisch (Universitätsspital Zürich,<br />

Universität Zürich, Kantonsspital St.Gallen)<br />

2023 – 2024<br />

Hauptantragsteller: Daniel Engeler<br />

Bei nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs mit<br />

Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung<br />

wird nach der Operation in der Regel eine<br />

Erhaltungstherapie mit einem Immunmedikament<br />

durchgeführt. In dieser multizentrischen<br />

Studie wird das Mikrobiom im Stuhl und in der<br />

Blase vor Beginn der Therapie untersucht, um<br />

den Therapieerfolg abzuschätzen. Um die Unterschiede<br />

und den Einfluss des Mikrobioms<br />

auf das Ansprechen auf diese Therapie zu verstehen,<br />

werden klinische Daten, Blut-, Urinund<br />

Stuhlproben sowie Proben aus Operationspräparaten<br />

von Patienten analysiert.<br />

Prospektive Kohortenstudie Studie zur universellen<br />

Früherkennung von Krebs<br />

Forschungskollaboration: Kantonsspital St.<br />

Gallen und Industriepartner 4D Lifetec AG<br />

Hauptantragsteller: Daniel Engeler<br />

Eine wachsende Zahl von Studien hat gezeigt,<br />

dass die Anhäufung von DNA-Schäden und<br />

DNA-Reparaturdefizite in Blutzellen zwei gemeinsame<br />

Befunde bei Krebspatienten sind,<br />

und zwar unabhängig von der Krebsart. Mit<br />

einem neu entwickelten, hoch standardisierten<br />

Single-Cell-Gel-Elektrophorese-Assay<br />

wird die DNA-Schädigung von Blutzellen auf<br />

Einzelzellebene bei Krebspatienten und gesunden<br />

Probanden gemessen und die Aussagekraft<br />

für die Krebsfrüherkennung im Rahmen<br />

einer Phase-2-Studie evaluiert.<br />

Experimentelle Urologie 85


Veröffentlichungen<br />

Die folgenden Originalarbeiten wurden in den Jahren 2022 und<br />

2023 veröffentlicht:<br />

Originalarbeiten<br />

1. Aeppli S, Engeler DS, Fischer S, Omlin A, Pratsinis M, Hermann C, Rothermundt<br />

C. Incidence and outcome of patients with renal cell carcinoma treated with<br />

partial or radical nephrectomy in the Cantons St Gallen and Appenzell<br />

2009 – 2018. Swiss Med Wkly. 2022, 152: w30175.<br />

2. Parsons BA, Baranowski AP, Berghmans B, Borovicka J, Cottrell AM, Dinis-Oliveira<br />

P, Elneil S, Hughes J, Messelink BEJ, De CWaC, Abreu-Mendes P, Zumstein<br />

V, Engeler DS. Management of chronic primary pelvic pain syndromes. BJU Int.<br />

2022, 129: 572 – 581.<br />

3. Pratsinis M, Fankhauser C, Pratsinis K, Beyer J, Bührer E, Cathomas R, Fischer<br />

N, Hermanns T, Hirschi-Blickenstorfer A, Kamradt J, Alex Kluth L, Zihler D, Mingrone<br />

W, Müller B, Nestler T, Rothschild SI, Seifert B, Templeton AJ, Terbuch A,<br />

Ufen MP, Woelky R, Gillessen S, Rothermundt C. Metastatic Potential of Small<br />

Testicular Germ Cell Tumors: Implications for Surveillance of Small Testicular<br />

Masses. Eur Urol Open Sci. 2022, 40: 16 – 18.<br />

4. Rentsch CA, Thalmann GN, Lucca I, Kwiatkowski M, Wirth GJ, Strebel RT, Engeler<br />

D, Pedrazzini A, Hüttenbrink C, Schultze-Seemann W, Torpai R, Bubendorf<br />

L, Wicki A, Roth B, Bosshard P, Püschel H, Boll DT, Hefermehl L,<br />

Roghmann F, Gierth M, Ribi K, Schäfer S, Hayoz S. A Phase 1/2 Single-arm<br />

Clinical Trial of Recombinant Bacillus Calmette-Guérin (BCG) VPM1002BC<br />

Immunotherapy in Non-muscle-invasive Bladder Cancer Recurrence After<br />

Conventional BCG Therapy: SAKK 06/14. Eur Urol Oncol. 2022, 5: 195 – 202.<br />

5. Abreu-Mendes P, Baranowski AP, Berghmans B, Borovicka J, Cottrell AM,<br />

Dinis-Oliveira P, Elneil S, Hughes J, Messelink BEJ, Tidman V, Pinto R, Tornic<br />

J, Flink I, Parsons BA, Zumstein V, Engeler DS. Myofascial Pelvic Pain: Best<br />

Orientation and Clinical Practice. Position of the European Association of<br />

Urology Guidelines Panel on Chronic Pelvic Pain. Eur Urol Focus. 2023, 9:<br />

172 – 177.<br />

6. Burkhardt O, Abt D, Engeler D, Schmid HP, Müllhaupt G, Zumstein V. Prostatic<br />

Artery Embolization in Patients with Prostate Cancer: A Systematic Review.<br />

Eur Urol Focus. 2023.<br />

7. Burkhardt O, Schmid HP, Engeler D, Zumstein V. Ventral-inlay buccal mucosal<br />

graft urethroplasty in a 44-year old female patient with recurrent urethral<br />

stricture. J Surg Case Rep. 2023, 2023: rjad025.<br />

8. Lyatoshinsky P, Pratsinis M, Markert E, Schmid HP, Müllhaupt G. Spindle<br />

cell/pleomorphic lipoma of the seminal vesicle: First description of a rare<br />

benign mesenchymal tumor. Urol Case Rep. 2023, 47: 102337.<br />

9. Monda S, Pratsinis M, Lui H, Noel O, Chandrasekar T, Evans CP, Dall’era MA.<br />

Secondary Bladder Cancer After Prostate Cancer Treatment: An Age-matched<br />

Comparison Between Radiation and Surgery. Eur Urol Focus. 2023.<br />

10. Monda SM, Lui HT, Pratsinis MA, Chandrasekar T, Evans CP, Dall’era MA. The<br />

Metastatic Risk of Renal Cell Carcinoma by Primary Tumor Size and Subtype.<br />

Eur Urol Open Sci. 2023, 52: 137 – 144.<br />

11. Pratsinis M, Müllhaupt G, Güsewell S, Betschart P, Zumstein V, Engeler D, Schmid<br />

HP, Lamb AD, Abt D. Comparison of traditional outcome measures and self-assessed<br />

goal achievement in patients treated surgically for benign prostatic hyperplasia.<br />

World J Urol. 2023, 41: 1125 – 1131.<br />

12. Stalder SA, Gross O, Anderson CE, Bachmann LM, Baumann S, Birkhäuser V,<br />

Bywater M, Del Popolo G, Engeler DS, Agrò EF, Friedl S, Grilo N, Kiss S, Koschorke<br />

M, Leitner L, Liechti MD, Mehnert U, Musco S, Sadri H, Stächele L, Tornic J, Van<br />

Der Lely S, Wyler S, Kessler TM. bTUNED: transcutaneous tibial nerve stimulation<br />

for neurogenic lower urinary tract dysfunction. BJU Int. 2023, 132:<br />

343 – 352.<br />

Übersichtsarbeiten<br />

1. Omlin A, Pratsinis M, Stoll S, Riniker S, Hess Soom J, Förbs D, Padberg Sgier B,<br />

Azzarello-Burri S, Rothermundt C. Molekulargenetik und Molekularpathologie<br />

beim Prostatakarzinom. Swiss Medical Forum, 2022, doi: 10.4414/<br />

smf.2022.08858<br />

2. Liechti MD, Van Der Lely S, Knüpfer SC, Abt D, Kiss B,<br />

Leitner L, Mordasini L, Tornic J, Wöllner J, Mehnert U,<br />

Bachmann LM, Burkhard FC, Engeler DS, Pannek J,<br />

Kessler TM. Sacral Neuromodulation for Neurogenic<br />

Lower Urinary Tract Dysfunction. NEJM Evid. 2022, 1:<br />

EVIDoa2200071.<br />

3. Parsons BA, Goonewardene S, Dabestani S, Pacheco-<br />

Figueiredo L, Yuan Y, Zumstein V, Cottrell AM, Borovicka<br />

J, Dinis-Oliveira P, Berghmans B, Elneil S, Hughes J,<br />

Messelink BEJ, De CWaC, Baranowski AP, Engeler DS.<br />

The Benefits and Harms of Botulinum Toxin-A in the<br />

Treatment of Chronic Pelvic Pain Syndromes: A Systematic<br />

Review by the European Association of Urology<br />

Chronic Pelvic Pain Panel. Eur Urol Focus. 2022, 8:<br />

320 – 338.<br />

4. Pratsinis M, Rothermundt C, Fankhauser C. Reply to<br />

Julian Chavarriaga and Robert Hamilton’s Letter to<br />

the Editor re: Manolis Pratsinis, Christian Fankhauser,<br />

Katerina Pratsinis, et al. Metastatic Potential of Small<br />

Testicular Germ Cell Tumors: Implications for Surveillance<br />

of Small Testicular Masses. Eur Urol Open<br />

Sci 2022;40:16-8. Should We Be Afraid of Surveillance?<br />

Clinically Meaningful Reasons Why Offering<br />

Surveillance for Incidentally Detected Small Testicular<br />

Masses Remains a Safe Approach. Eur Urol Open Sci.<br />

2022, 45: 52.<br />

5. Templeton AJ, Omlin A, Berthold D, Beyer J, Burger IA,<br />

Eberli D, Engeler D, Fankhauser C, Fischer S, Gillessen S,<br />

Nicolas G, Kroeze S, Lorch A, Müntener M, Papachristofilou<br />

A, Schaefer N, Seiler D, Stenner F, Tsantoulis P,<br />

Vlajnic T, Zilli T, Zwahlen D, Cathomas R. Interdisciplinary<br />

Swiss consensus recommendations on staging and<br />

treatment of advanced prostate cancer. Swiss Med<br />

Wkly. 2023, 153: 40108.<br />

6. Zumstein V, Parsons BA, Dabestani S, Baranowski AP,<br />

Tidman V, Berghmans B, Borovicka J, Cottrell AM, Dinis-<br />

Oliveira P, Elneil S, Hughes J, Messelink BEJ, Abreu-<br />

Mendes P, Sacks B, Yuan Y, Engeler DS. The Benefits and<br />

Harms of Pharmacological Treatment for Postradiation<br />

Pelvic Pain: A Systematic Review by the European Association<br />

of Urology Chronic Pelvic Pain Panel with<br />

Recommendations for Clinical Practice. Eur Urol Open<br />

Sci. 2023, 56: 29 – 38.<br />

7. Tornic J, Engeler D. Latest insights into the pathophysiology<br />

of bladder pain syndrome/interstitial cystitis.<br />

Curr Opin Urol. 2024, 34: 84 – 88.<br />

Abschlussarbeiten<br />

Doktorarbeiten<br />

1. Rüedi G. Predicting Functional Urinary Outcomes following<br />

Low-Dose Rate Brachytherapy for Prostate Cancer.<br />

Betreut durch Engeler D.<br />

2. Hecker M. Long-term correlation of traditional outcome<br />

measures and self-assessed goal achievement in<br />

patients treated surgically for benign prostatic hyperplasia.<br />

Betreut durch Pratsinis M.<br />

Masterarbeiten<br />

1. Schubiger F. Classification of residual fragments after<br />

intrarenal surgery (CORFIS). Betreut durch Burkhard O.<br />

2. Geisser V. Behandlung der benignen Prostatahyperplasie<br />

mittels Prostata arterienembolisation: Auswertung eines<br />

prospektiven BPH-Registers. Betreut durch Engeler D.<br />

86 Experimentelle Urologie


Experimentelle Urologie 87


Weiterbildung und universitäre Ausbildung<br />

• Seminarreihen des Medizinischen Forschungszentrums<br />

• Weiterbildungen der Clinical Trials Unit<br />

• Universitäre Kurse und Seminare<br />

88 Xxxxxxxxxxxxx


Xxxxxxxxxxxxx 89


Seminarreihen des Medizinischen<br />

Forschungszentrums<br />

Experimentelle Medizin<br />

2022<br />

21.02. Prof. Ivan Maillard, University of Pennsylvania<br />

Perelman School of Medicine<br />

Therapeutic Targeting of Notch Signaling: From<br />

Cancer to Inflammatory Disorders.<br />

14.04. Prof. Dr. Nicole Joller, Institut für Experimentelle<br />

Immunologie, Universität Zürich<br />

Regulation and control of antiviral immunity.<br />

29.04. Dr. Jovana Cupovic, Max-Planck-Institut für<br />

Immunbiologie und Epigenetik, Freiburg<br />

Metabolic reprogramming of fibroblastic reticular<br />

cells<br />

13.05. Prof. Dr. Mark Robinson, Department of Molecular<br />

Life Sciences, Universität Zürich<br />

20.05. Dr. Leslie Cooper, Mayo Clinic, Jacksonville,<br />

USA<br />

Diagnosis and treatment of myocarditis.<br />

25.05. Prof. Alexander Poltorak, Tufts University<br />

School of Medicine, Boston<br />

Basic mechanisms underlying innate immunity.<br />

25.11. Prof. Dr. Christoph Schneider, Peter Hans<br />

Hofschneider Stiftungsprofessur, Institut of<br />

Physiology, University of Zurich<br />

Tuft cell – immune cell interaction.<br />

2023<br />

31.01. Prof. Dr. Annette Oxenius, Institute of Microbiology,<br />

ETH Zürich<br />

Pathology and Persistence of Cytomegalovirus<br />

Infection<br />

10.03. Prof. Dr. Marco Prinz, Institut für Neuropathologie,<br />

Universität Freiburg<br />

Myeloid cell activity in the diseased central nervous<br />

system<br />

09.06. PD Dr. med. Héctor Rodriguez Cetina Biefer,<br />

Forschung Herzchirurgie USZ<br />

NAD+ in cardiac metabolism<br />

29.06. Prof. Stephane Heymans, Department of Cariology,<br />

Maastricht University<br />

Precision Phenotyping of Dilated Cardiomyopathy<br />

08.09. Dr. Johannes Soeding, Quantitative and Computational<br />

Biology, Max Planck Institute, Göttingen<br />

Software tools for protein structure and sequence<br />

searching<br />

27.10. Dr. Amelieke Cremers, Department of Fundamental<br />

Microbiology, University of Lausanne<br />

Pneumococcal behavior in human sepsis<br />

Work in Progress<br />

Das «Work in Progress» Seminar wurde 2021<br />

ins Leben gerufen, um den wissenschaftlichen<br />

und technologischen Austausch der einzelnen<br />

Arbeitsgruppen zu fördern. In den Jahren<br />

2022 und 2023 wurden 16 Seminare durchgeführt<br />

bei denen jeweils zwei Forschende aus<br />

unterschiedlichen Forschungsgruppen ihre<br />

Ergebnisse präsentierten.<br />

Klinisches Forschungsseminar<br />

Von und für klinisch Forschende. Aktuelle<br />

Forschungsprojekte werden von Forschenden<br />

des Kantonsspitals St.Gallen und externen<br />

Gästen vorgestellt.<br />

2023<br />

15.02. Nina Wyss, Experimentelle Dermatologie,<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Autoimmunity against surfactant protein B (SP-<br />

B) drives immune checkpoint inhibitor-related<br />

pneumonitis.<br />

15.03. Dr. Nicole Graf, Clinical Trials Unit, Kantonsspital<br />

St.Gallen<br />

Analysing composite endpoints: Introduction to<br />

the win statistics approach.<br />

26.04. PD Dr. Marian Neidert, Klinik für Neurochirurgie,Kantonsspital<br />

St.Gallen<br />

Microbial Peptides Activate Tumor-Infiltrating<br />

Lymphocytes in Glioblastoma.<br />

10.05. Dr. Tim Fischer, Radiologie und Nuklearmedizin,<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

MRI in musculoskeletal Radiology.<br />

14.06. Dr. Joel Dütschler, Klinik für Gastroenterologie<br />

und Hepatologie, Kantonsspital St.Gallen<br />

Responses to SARS-CoV-2 immunisation in patients<br />

with inflammatory bowel diseases.<br />

16.08. Dr. Hans Ebinger, Innovationspark Ost, Dr.<br />

Marcia Nissen, HSG School of Medicine<br />

Digital Therapeutics for Healthy Longevity –<br />

Program for the collaboration between HSG,<br />

Empa, KSSG and Innovationspark Ost.<br />

13.09. PD Dr med. Dr. rer. nat. Philip Broser, Neurophysiologie,<br />

Ostschweizer Kinderspital<br />

Insights from quantum technology based paediatric<br />

neurophysiology investigations – paving<br />

the way for new treatments.<br />

18.10. Dr. Timur Yurttas, Anästhesiologie/Intensivmedizin,<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Studies in perioperative medicine: results of the<br />

COALAS trial (systemic lidocaine as an adjunctive<br />

analgesic in bariatric surgery) and preview of the<br />

COLCAT trial (colchicine in patients at cardiac<br />

risk undergoing major noncardiac surgery).<br />

15.11. Dr. Manolis Pratsinis, Urologie, Kantonsspital<br />

St.Gallen<br />

Goal attainment scaling in men treated surgically<br />

for benign prostatic hyperplasia: what<br />

really matters.<br />

90 Weiterbildung und universitäre Ausbildung


Weiterbildungen der<br />

Clinical Trials Unit<br />

Netzwerk Klinische Studien<br />

Die Clinical Trials Unit möchte die Vernetzung<br />

und Kommunikation aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Bereich der klinischen<br />

Forschung fördern. Zu diesem Zweck wurde<br />

eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen,<br />

die allen Interessierten offensteht. In den Berichtsjahren<br />

wurden folgende Seminare<br />

durchgeführt.<br />

2022<br />

30.03. Das IRONMAN-Register: Eine inernationale<br />

Kohorten-Studie und ihre Herausforderungen<br />

PD Dr. Aurelius Omlin, Onkologie/Hämatologie,<br />

Dr. Simone Kälin, Clinical Trials Unit<br />

Neue Forschungsdatenbank des KSSG: alles<br />

über die Forschungsaktivitäten an einem Ort –<br />

benutzerfreundlich und aktuell<br />

Dr. Reinhard Maier, Clinicla Trials Unit, Dr. sc.<br />

Mila Trtikova, Medizinisches Forschungszentrum<br />

Newsletter Clinical Trails Unit<br />

Im halbjährlich verschickten Newsletter liefert<br />

die CTU wichtige Informationen zur Planung<br />

und Durchführung von klinischen Studien. Anund<br />

Abmeldung kann über das Sekretariat der<br />

CTU erfolgen.<br />

Kurse<br />

Um den Schutz der Studienteilnehmenden<br />

und eine hohe Qualität in klinischen Studien<br />

zu gewährleisten, sind fachgerechte Kenntnisse<br />

und die durchgehende Einhaltung der<br />

nationalen Gesetzgebung sowie internationaler<br />

Standards, wie Good Clinical Practice,<br />

(GCP), erforderlich.<br />

Die CTU führt mehrere Kurse pro Jahr in<br />

«Good Clinical Practice» sowie « Good Clinical<br />

Practice Refresher» durch.<br />

22.06 Neue Technologien bei älteren Menschen. Wie<br />

ist der aktuelle Stand?<br />

PD Dr. Thomas Münzer, Geriatrische Klinik<br />

St.Gallen<br />

Der einfache Guide für klinische Studien (Easy-<br />

GCS)<br />

Dr. Synove Otterbech, Clinical Trials Unit<br />

07.09 Digitale Gesundheitsversorgung – von der Therapie<br />

zur Prävention<br />

Prof. Dr. med. Christiane Brockes, CEO alcare<br />

AG, Professorin UZH<br />

Untersuchung von Biomarker der Alzheimer<br />

Demenz: Die A3BAD-Studie<br />

Thomas Schneider, Neurologie KSSG<br />

30.11. REDcap: Neue Möglichkeiten der Datenerfassung<br />

am KSSG<br />

André Höpli, Clinical Trials Unit<br />

Das Medizinische Forschungszentrum am KSSG<br />

Prof. Dr. Ludewig Burkhard, Leiter <strong>MFZ</strong><br />

2023<br />

29.03. SCTO Aufgaben, Plattform und Ressourcen<br />

Pascale Wenger, SCTO<br />

Patient and Public Involvement (PPI)<br />

Tamara Kohler, SCTO<br />

21.06. Spitalpharmazie inklusive Rundgang<br />

Dr. Daniel Fetz, Leiter Spitalpharmazie, Michael<br />

Hilty, Projektleiter, Katharina Enghofer, Apothekerin<br />

Herstellung<br />

20.09. Das Schweizer Trauma-Register am KSSG<br />

Dr. Christian Maschmann, Notfallzentrum<br />

Einführung von digitalen PROMs am KSSG<br />

Khaula Rajab, Projektleitung Medizin Informatik,<br />

Dr. Karlmeinrad Giesinger, Orthopädie und Traumatologie<br />

Weiterbildung und universitäre Ausbildung 91


Universitäre Kurse und Seminare<br />

2022<br />

FS<br />

Universität Zürich<br />

HS<br />

Universität Zürich<br />

Klinischer Kurs Innere Medizin – St.Galler Track<br />

INNST201, 2022-02-01 2022-07-31, Werner<br />

Albrich<br />

Mantelstudium: Grundlagen des wissenschaftlichen<br />

Arbeitens («St.Galler Track») 19MAS400,<br />

2022-02-01 2022-07-31, Antonio Cozzio<br />

Poliklinische Visite DER0M040, 2022-09-19<br />

2022-12-08, Antonio Cozzio<br />

Dermatologie und Venerologie – klinische Aspek -<br />

te für Studierende der Medizin und Assistenzärzte<br />

DER0M080, 2022-09-22 2022-11-17,<br />

Antonio Cozzio<br />

Themenblock Infekt, Abwehr & Systemerkrankungen<br />

TBL3016, 2022-02-01 2022-07-31,<br />

Antonio Cozzio<br />

Klinische-pathologische Gegenüberstellung in<br />

der Dermatopathologie DER17007, 2022-08-01<br />

2023-01-31, Antonio Cozzio<br />

Themenblock Haut TBL4140, 2022-02-01 2022-<br />

07-31, Antonio Cozzio<br />

Poliklinische Visite DER0M040, 2022-02-21<br />

2022-05-20, Antonio Cozzio<br />

Dermatologie und Venerologie – klinische Aspek<br />

te für Studierende der Medizin und Assistenzärzte<br />

DER0M080, 2022-02-24 2022-05-05,<br />

Antonio Cozzio<br />

Klinische-pathologische Gegenüberstellung in<br />

der Dermatopathologie DER17007, 2022-02-01<br />

2022-07-31, Antonio Cozzio<br />

Klinische-pathologische Gegenüberstellung in<br />

der Dermatopathologie DER17007, 2022-02-01<br />

2022-07-31, Antonio Cozzio<br />

Prostate cancer: from bench to bedside BME328,<br />

2022-04-08 2022-05-11 Blockkurs (8.4. – 11.5.),<br />

Daniel Engeler<br />

Klinisch-dermatopathologische Fallbesprechungen<br />

DER21003, 2022-08-01 2023-01-31, Antonio<br />

Cozzio<br />

Translationelle Dermatologie und Forschungskolloquium<br />

DER21004, 2022-08-01 2023-01-31,<br />

nach Ankündigung Antonio Cozzio<br />

Assistenten/Studierenden Kolloquium II Dermatologie,<br />

Venerologie, Allergologie DER21005,<br />

2022-08-01 2023-01-31, Antonio Cozzio<br />

Assistenten/StudierendenKolloquium I Dermatologie,<br />

Venerologie DER21006, 2022-08-01<br />

2023-01-31, Antonio Cozzio<br />

Klinische Aspekte Dermatologie/Allergologie<br />

für Studierende der Medizin DER21007, 2022-<br />

08-01 2023-01-31, Antonio Cozzio<br />

Klinisches Seminar Urologie CHI18002, 2022-<br />

08-01 2023-01-31, Daniel Engeler<br />

Themenblock Niere, Elektrolyte und Wasserhaushalt<br />

TBL4130, 2022-02-01 2022-07-31,<br />

Daniel Engeler<br />

Chirurgische Visite im Kantonsspital St.Gallen<br />

CHI601f, 2022-02-01 2022-07-31, Daniel Engeler<br />

Klinisches Seminar Urologie CHI18002, 2022-<br />

02-01 2022-07-31, Daniel Engeler<br />

Chirurgische Visite im Kantonsspital St.Gallen<br />

CHI601f, 2022-08-01 2023-01-31, Daniel Engeler<br />

Cancer and the immune system BIO251, 2022-<br />

09-20 2022-12-20 Di 10:15-12:00, Lukas Flatz<br />

Klinischer Kurs Ophthalmologie, im Universitätsspital<br />

Zürich KUR416S, 2022-08-01 2023-01-31,<br />

Christian Kahlert<br />

Klinischer Kurs Chirurgie – St.Galler Track<br />

CHIST201, 2022-02-01 2022-07-31, Daniel<br />

Engeler<br />

Klinischer Kurs Neurologie und Neurochirurgie,<br />

im Kantonsspital St.Gallen KUR416DH, 2022-08-<br />

01 2023-01-31, Marian Neidert<br />

Ophthalmologischer Kurs (Gruppenunterricht),<br />

im Universitätsspital Zürich OPH6010a, 2022-<br />

02-01 2022-07-31, Christian Kahlert<br />

Prostate cancer: from bench to bedside BME328,<br />

2022-04-08 2022-05-11 Blockkurs (8.4. – 11.5.),<br />

Burkhard Ludewig<br />

Research Internship Immunology BIO381, 2022-<br />

02-01 2022-07-31, Burkhard Ludewig<br />

Research Internship Immunology BIO381, 2022-<br />

08-01 2023-01-31, Burkhard Ludewig<br />

ETH<br />

551-1171-00L, Immunology: From Milestones to<br />

Current Topics, B. Ludewig, N. Pikor, L. Tortola,<br />

J. Kisielow, A. Oxenius, Uni-Dozierende<br />

Prostate cancer: from bench to bedside BME328,<br />

2022-04-08 2022-05-11 Blockkurs (8.4. – 11.5.),<br />

Elke Scandella-Grabher<br />

ETH<br />

551-0396-01L, Immunology I, A. Oxenius, B.<br />

Becher, M. Groettrup, M. Kopf, B. Ludewig, C.<br />

Münz, R. Spörri, M. van den Broek<br />

92 Weiterbildung und universitäre Ausbildung


2023<br />

FS<br />

Universität Zürich<br />

HS<br />

Universität Zürich<br />

Mantelstudium: Grundlagen des wissenschaftlichen<br />

Arbeitens («St.Galler Track») 19MAS400,<br />

2023-02-01 2023-07-31, Antonio Cozzio<br />

Themenblock Infekt, Abwehr & Systemerkrankungen<br />

TBL3016 2023-02-01, 2023-07-31,<br />

Antonio Cozzio<br />

Poliklinische Visite DER0M040, 2023-09-18<br />

2023-12-07 bis 7.12., Antonio Cozzio<br />

Dermatologie und Venerologie – klinische Aspek -<br />

te für Studierende der Medizin und Assistenzärzte<br />

DER0M080 2023-09-21 2023-11-16,<br />

Antonio Cozzio<br />

Themenblock Haut TBL4140, 2023-02-01<br />

2023-07-31, Antonio Cozzio<br />

Poliklinische Visite DER0M040, 2023-02-20<br />

2023-05-17, Antonio Cozzio<br />

Dermatologie und Venerologie – klinische Aspek -<br />

te für Studierende der Medizin und Assistenzärzte<br />

DER0M080, 2023-02-23 2023-04-27,<br />

Antonio Cozzio<br />

Klinische-pathologische Gegenüberstellung in<br />

der Dermatopathologie DER17007, 2023-02-01<br />

2023-07-31, Antonio Cozzio<br />

Klinische-pathologische Gegenüberstellung in<br />

der Dermatopathologie DER17007, 2023-02-01<br />

2023-07-31, Antonio Cozzio<br />

Prostate cancer: from bench to bedside BME328,<br />

2023-04-18 2023-05-10 Blockkurs (18.4. – 10.5.),<br />

Daniel Engeler<br />

Klinischer Kurs Chirurgie – St. Galler Track<br />

CHIST201, 2023-02-01 2023-07-31, Daniel<br />

Engeler<br />

Klinische-pathologische Gegenüberstellung in<br />

der Dermatopathologie DER17007, 2023-08-01<br />

2024-01-31, Antonio Cozzio<br />

Klinisch-dermatopathologische Fallbesprechungen<br />

DER21003, 2023-08-01 2024-01-31, Antonio<br />

Cozzio<br />

Translationelle Dermatologie und Forschungskolloquium<br />

DER21004, 2023-08-01 2024-01-31,<br />

Antonio Cozzio<br />

Assistenten/StudierendenKolloquium II Dermatologie,<br />

Venerologie, Allergologie DER21005,<br />

2023-08-01 2024-01-31, Antonio Cozzio<br />

Assistenten/Studierenden Kolloquium I Dermatologie,<br />

Venerologie DER21006, 2023-08-01<br />

2024-01-31, Antonio Cozzio<br />

Klinische Aspekte Dermatologie/Allergologie<br />

für Studierende der Medizin DER21007, 2023-<br />

08-01 2024-01-31, Antonio Cozzio<br />

Klinisches Seminar Urologie CHI18002, 2023-<br />

08-01 2024-01-31, Daniel Engeler<br />

Klinisches Seminar Urologie CHI18002, 2023-02-<br />

01 2023-07-31, Daniel Engeler<br />

Ophthalmologischer Kurs (Gruppenunterricht),<br />

im Universitätsspital Zürich OPH6010a, 2023-<br />

02-01 2023-07-31, Christian Kahlert<br />

Klinischer Kurs Ophthalmologie, im Universitätsspital<br />

Zürich KUR416S, 2023-08-01 2024-01-31,<br />

Christian Kahlert<br />

Research Internship Immunology BIO381, 2023-<br />

08-01 2024-01-31, Burkhard Ludewig<br />

Prostate cancer: from bench to bedside BME328,<br />

2023-04-18 2023-05-10 Blockkurs (18.4. – 10.5.),<br />

Burkhard Ludewig<br />

Research Internship Immunology BIO381, 2023-<br />

02-01 2023-07-31, Burkhard Ludewig<br />

ETH<br />

551-1171-00L, Immunology: From Milestones to<br />

Current Topics, B. Ludewig, N. Pikor, L. Tortola,<br />

J. Kisielow, A. Oxenius, Uni-Dozierende<br />

Prostate cancer: from bench to bedside BME328,<br />

2023-04-18 2023-05-10 Blockkurs (18.4. – 10.5.),<br />

Elke Scandella-Grabher<br />

ETH<br />

551-0396-01L, Immunology I, A. Oxenius, B.<br />

Becher, M. Kopf, B. Ludewig, C. Münz, R. Spörri,<br />

M. van den Broek<br />

Weiterbildung und universitäre Ausbildung 93


Ausblick:<br />

Forschungshaus 09<br />

Die Labore des Medizinischen Forschungszentrums<br />

befinden sich im Haus 09 des Kantonsspitals<br />

St.Gallen. Das Haus 09 wurde ursprünglich<br />

1960 als Schule für Pleoptik und Orthoptik<br />

erbaut. Mit dem Einzug der ehemaligen Laborforschungsabteilung<br />

im Jahre 1996 wurden<br />

einige Räume im dritten Obergeschoss als<br />

Forschungslabore eingerichtet. Mit der Eingliederung<br />

der Laborforschungsabteilung in<br />

das 2009 neu gegründete Medizinische Forschungszentrum<br />

wurde die Laborinfrastruktur<br />

im Haus 09 kontinuierlich erweitert und den<br />

Bedürfnissen einer modernen Forschungseinrichtung<br />

angepasst. Bestehende kleine Räume<br />

und ehemalige Patientenzimmer wurden zu<br />

funktionalen Laboren umgestaltet und adäquate<br />

Räumlichkeiten und Einrichtungen für<br />

Tierhaltung und Biobanking geschaffen. Dennoch<br />

stossen die derzeitigen Räumlichkeiten<br />

für den hochtechnisierten Laborbetrieb an<br />

ihre Grenzen, da sich sowohl die Laborinfrastruktur<br />

als auch die Anforderungen an die biologische<br />

Sicherheit im Laufe der Zeit weiterentwickelt<br />

haben.<br />

«Die Weiterentwicklung der zentrumsmedizinischen<br />

Leistungen wird durch die anwendungsorientierte<br />

Forschung ergänzt und unterstützt. Zudem ist das<br />

Kantonsspital St.Gallen an zukunftsweisenden<br />

Forschungsprojekten aktiv beteiligt. Dies ermöglicht<br />

den Patientinnen und Patienten den Zugang zu<br />

Behandlungsmethoden auf höchstem Niveau und<br />

zeichnet das Kantonsspital St.Gallen über die<br />

Landesgrenzen hinaus als innovatives, zukunftsorientiertes<br />

Spital aus.»<br />

Geschäftsbericht Kantonsspital St.Gallen, 2023<br />

Im Rahmen des Projektes «Come together» werden zwei Etagen<br />

des Hauses 09 umgenutzt und baulich neu gestaltet. Mit<br />

dem Umzug verschiedener Kliniken, Institute und Zentren in<br />

den Neubau 07A werden auch die bisher im Haus 09 untergebrachten<br />

Kliniken verlagert. Dadurch entstehen im Haus 09<br />

Freiflächen von rund 900 m 2 . Gemäss Masterplan 2019 ist das<br />

Haus 09 als innovatives Forschungszentrum konzipiert. Die<br />

freiwerdenden Flächen und die bisher genutzten Räumlichkeiten<br />

im Haus 09 werden daher umfassend saniert und für<br />

modernste Forschungsaktivitäten angepasst.<br />

In einer sorgfältigen Machbarkeitsstudie hat das Kantonsspital<br />

St.Gallen ein nachhaltiges Bauprojekt entwickelt, das ohne aufwändige<br />

An- und Umbauten auskommt. Bei laufendem Betrieb<br />

werden in den Jahren 2025 und 2026 flexible Büroarbeitsplätze<br />

und moderne Laborräume geschaffen. Das Haus 09 wird so zu<br />

einem zeitgemässen Forschungszentrum umgestaltet.<br />

94 Aus- und Rückblick


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Medizinisches Forschungszentrum<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Gestaltung<br />

Die Gestalter AG, St.Gallen<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Felicitas Stirnimann Rauwolf<br />

Projektleitung<br />

Sonja Caviezel-Firner, Céline Engetschwiler<br />

Redaktion<br />

Céline Engetschwiler, Reinhard Maier, Burkhard Ludewig, Sonja<br />

Caviezel-Firner, Lukas Flatz, Marian Christoph Neidert, Isabel<br />

Hostettler, Natalia Pikor, Kerstin Kampa-Schittenhelm, Lenka<br />

Besse, Christoph Driessen, Baharak Babouee Flury, Werner<br />

Albrich, Christian Kahlert, Daniel Engeler, Lucas Onder, Simone<br />

Galler<br />

Interviews<br />

Franziska Hidber, Silberfeder Textagentur<br />

Fotographie<br />

Bodo Rüedi<br />

Bezug<br />

immunbiologie@kssg.ch


gemeinsam<br />

innovativ<br />

kompetent<br />

Kontakt<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Medizinisches Forschungszentrum<br />

Haus 09<br />

Rorschacher Strasse 95<br />

CH-9007 St.Gallen<br />

immunbiologie@kssg.ch<br />

www.kssg.ch/mfz

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