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Erinnerung an Grete Badenheuer - Katholische Gemeinde St ...

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<strong>Erinnerung</strong> <strong>Erinnerung</strong> <strong>an</strong> <strong>an</strong> <strong>Grete</strong> <strong>Grete</strong> <strong>Badenheuer</strong> <strong>Badenheuer</strong> (1908 (1908 (1908 – 1985)<br />

1985)<br />

„DER GEIST, DER LEBEN SCHAFFT.“<br />

Die Idee zu ihrem letzten W<strong>an</strong>dbeh<strong>an</strong>g kam <strong>Grete</strong> <strong>Badenheuer</strong>, als sie in Neviges mit Pater<br />

Rol<strong>an</strong>d durch den von Gottfried Böhm geschaffenen Mariendom ging: „Hier fehlt der Heilige<br />

Geist.“ Und so machte sie sich dar<strong>an</strong>, fast 85 Jahre alt, ihr wohl schwierigstes Werk zu<br />

entwerfen und auszuführen. Noch einmal hatte sie einen überwältigenden Traum mit<br />

wunderbaren Farben, ihre alte Schaffensfreude war geweckt.<br />

Ihre letzte Schülerin half ihr den<br />

Entwurf aufzuzeichnen, was wegen<br />

seiner Größe in Fischlaken in der<br />

Notkirche erfolgen musste. Mit<br />

Fortschritt der Arbeit machte <strong>Grete</strong><br />

<strong>Badenheuer</strong> die Größe des Beh<strong>an</strong>gs<br />

zunehmend Sorgen. Erst als<br />

H<strong>an</strong>nelore L<strong>an</strong>drock-Schum<strong>an</strong>n ihr<br />

versprach, sich um Tr<strong>an</strong>sport und<br />

Installation zu kümmern, konnte sie<br />

sich voll auf das <strong>St</strong>icken und<br />

Applizieren konzentrieren.<br />

Ungefähr ein Drittel des Beh<strong>an</strong>gs war fertig gestellt, als die Künstlerin wegen einer<br />

Herzattacke ins Werdener Kr<strong>an</strong>kenhaus musste. Beim letzten Besuch H<strong>an</strong>nelore L<strong>an</strong>drock –<br />

Schum<strong>an</strong>ns am Kr<strong>an</strong>kenbett sagte sie ihr – wie in einer Vorahnung: „Wenn ich sterbe, falle<br />

ich ins Licht.“<br />

Kurz darauf, am 24. März 1993, ist <strong>Grete</strong> <strong>Badenheuer</strong> in Essen – Werden gestorben. Sie<br />

wurde bei strahlendem Sonnenschein auf dem Bergfriedhof in Essen-Heidhausen beerdigt.<br />

Das letzte Werk <strong>Grete</strong> <strong>Badenheuer</strong>s wird beendet<br />

Nach dem Tod <strong>Grete</strong> <strong>Badenheuer</strong>s ging H<strong>an</strong>nelore L<strong>an</strong>drock-Schum<strong>an</strong>n nach einiger Zeit alleine in<br />

die Werkstatt, dort lag der Beh<strong>an</strong>g mit großen Tüchern abgedeckt vor ihr. Behutsam deckte sie ihn<br />

auf, setzte sich vor den <strong>St</strong>ickrahmen, zog die noch von <strong>Grete</strong> <strong>Badenheuer</strong> eingestochene <strong>St</strong>icknadel<br />

aus dem <strong>St</strong>off und beg<strong>an</strong>n zu sticken. Sie fühlte sich sicher in der Formensprache ihrer Meisterin, „Ich<br />

fühlte mich geführt.“, fügte sie erklärend hinzu.<br />

An den Wochenenden legte sie die weiteren Applikationen und <strong>St</strong>ickereinen <strong>an</strong>, die Frau Kelbch<br />

innerhalb der Wochen ausarbeitete.<br />

Über ein halbes Jahr arbeiteten die beiden Frauen <strong>an</strong> der Vollendung des Beh<strong>an</strong>gs. Am ersten<br />

Todestag der Künstlerin wurde das Werk „Der Geist, der Leben schafft.“ feierlich im Mariendom in<br />

Neviges aufgehängt.<br />

Ein dünner goldener Faden im oberen Drittel, unterhalb der Sonne, markiert die Grenze der<br />

Arbeit <strong>Grete</strong> <strong>Badenheuer</strong>s und ihrer Schülerinnen. Dort ist auch eine kleine Uhr aus ihrem<br />

Nachlass eingearbeitet – als Zeichen für Endlichkeit und Tod.<br />

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