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Umweltschutz 2009 - NEW AG

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<strong>Umweltschutz</strong><br />

bei der NVV im Jahr <strong>2009</strong>


<strong>Umweltschutz</strong> <strong>2009</strong><br />

Bericht über die Aktivitäten zum <strong>Umweltschutz</strong><br />

bei der NVV <strong>AG</strong> im Jahr <strong>2009</strong><br />

Mönchengladbach<br />

Juni 2010


Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Niederrheinische Versorgung und Verkehr <strong>AG</strong><br />

Odenkirchener Straße 201<br />

41236 Mönchengladbach<br />

Telefon 0 21 66 / 688 - 0<br />

E-Mail info@nvv-ag.de<br />

Internet www.nvv-ag.de<br />

Text / Konzeption<br />

Helmut Marmann (verantwortlich)<br />

und Monika Schömann-Albrecht<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Kommit Medien GmbH, Herdecke<br />

Titel<br />

mauritius images / imagebroker / Michael Peuckert<br />

Druck<br />

Woeste Druck + Verlag GmbH & Co. KG<br />

Essen-Kettwig<br />

Woeste ist FSC und PEFC zertifiziert


Vorwort 05<br />

Einleitung 07<br />

Adressen<br />

Ansprechpartner 32<br />

Informationstechnik<br />

Weniger ist mehr 30<br />

Energieeinsparung bei NVV<br />

Innen wie außen 28<br />

Abfallwirtschaft<br />

Abfall entsorgen 26<br />

Elektromobilität<br />

Strom auf Rädern 09<br />

Trinkwasser<br />

Unterirdische Technik 23<br />

Inhalt<br />

Biogas<br />

Wachsende Energie 12<br />

Straßenbeleuchtung<br />

In neuem Licht 21<br />

Blockheizkraftwerke<br />

Kraft und Wärme koppeln 14<br />

Wärmepumpe<br />

Moderne Wärme 16<br />

Brennstoffzelle<br />

Innovativ heizen 19<br />

3


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Tausende Wissenschaftler haben den Weltklimagipfel<br />

von Kopenhagen vorbereitet, Hunderte von<br />

Delegierten haben sich im Dezember vergangenen<br />

Jahres in der dänischen Hauptstadt getroffen, ganze<br />

Tage und Nächte lang konferiert – und das Ergebnis?<br />

Mit Mühe und Not konnte man den offenen<br />

Dissens vermeiden und sich auf eine unverbindliche<br />

Abschluss erklärung einigen. Eine Kompromissformel,<br />

die dennoch das Scheitern kaum übertünchen<br />

konnte – gemessen an den hochgesteckten<br />

Erwartungen im Vorfeld war der Klimagipfel ein<br />

Fehlschlag.<br />

Unbestritten tut Klimaschutz not. Aber weniger<br />

denn je scheint Einigkeit zu bestehen, wie man die<br />

Erderwärmung unter der vom Klimarat der Vereinten<br />

Nationen anvisierten magischen Schwelle von<br />

zwei Grad Celsius halten soll. Was das Intergovernmental<br />

Panel on Climate Change (IPCC) als maßgebliches<br />

Gremium der Weltgemeinschaft zum Ziel<br />

erhob, war ehrgeizig genug. Denn die Prognosen<br />

für den zu befürchtenden Anstieg des Meeresspiegels<br />

und ein Abschmelzen des Gletscher eises an den<br />

Polkappen sind weitaus dramatischer. Sie könnten<br />

die Welt, wie wir sie kennen, mit ihren Folgen für<br />

Trinkwasser und Ernährung, für Wohnen, Leben<br />

und Arbeiten grundlegend verändern.<br />

Editorial<br />

Vorstandsvorsitzender Friedhelm Kirchhartz (links) und<br />

Dr. Rainer Hellekes, Vorstand der NVV <strong>AG</strong><br />

Was die Unzufriedenen und Ungeduldigen vielleicht<br />

ein wenig tröstet: Klimaschutz fängt nicht<br />

unbedingt mit großen Worten an, sondern auch mit<br />

kleinen Schritten im Alltag. Für einen Energieversorger<br />

dürfen Nachhaltigkeit im Verbrauch natürlicher<br />

Ressourcen und ein bewusster Umgang mit<br />

Energie keine unbekannten Größen sein. Bei näherem<br />

Hinsehen gibt es tausend gute Gründe, ihren<br />

Einsatz von Unternehmen genau zu analysieren und<br />

verantwortlich zu gestalten – und handfeste wirtschaftliche<br />

Motive sind nicht die schlechtesten!<br />

Ob es um nachhaltige Mobilität und den Energieverbrauch<br />

in unseren Betriebsstätten geht oder um<br />

die selbstverständliche Nutzung moderner Informationstechnik<br />

in allen Arbeits- und Lebens bereichen,<br />

überall finden sich Ansatzpunkte zur Energieeinspa<br />

rung, zum rationellen und effizienten Einsatz.<br />

Auch die dezentrale Erzeugung von Energie, die<br />

kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme, der<br />

Einbezug erneuerbarer, also unerschöpflicher Energiequellen<br />

gehören unverzichtbar dazu.<br />

Dieser Bericht über die Aktivitäten der NVV <strong>AG</strong><br />

zum <strong>Umweltschutz</strong> in verschiedensten Unternehmensbereichen<br />

enthält keine auftrumpfende<br />

Erfolgsbilanz und kein Patentrezept. Er zeigt aber<br />

exemplarisch einige der kleinen Schritte, die wir im<br />

Jahr <strong>2009</strong> gegangen sind und die zur Nachahmung<br />

anregen sollen.<br />

Friedhelm Kirchhartz, Vorstandsvorsitzender,<br />

Dr. Rainer Hellekes, Vorstand der NVV <strong>AG</strong><br />

5


Einleitung<br />

Aufgabe Umwelt<br />

<strong>Umweltschutz</strong> ist kein Spartenthema, das bei der NVV <strong>AG</strong> in einer einzelnen<br />

Abteilung angesiedelt ist, sondern im ganzen Unternehmen zu Hause.<br />

Umweltrelevantes Handeln durchzieht alle<br />

Abteilungen des Unternehmens. Umweltverantwortung<br />

kann heute nicht mehr<br />

isoliert betrachtet werden. In besonderem<br />

Maße gilt das für die angebotenen Dienstleistungen<br />

in den Sparten Wasser, Strom, Gas<br />

und Mobilität. In diesem Berücht über die<br />

„Umweltaktivitäten der NVV <strong>AG</strong>“ werden<br />

exemplarisch Beiträge aus verschiedensten<br />

Bereichen vorgestellt. Die Belastung der<br />

Umwelt so gering wie möglich zu halten, ist<br />

für unser Unternehmen einerseits selbstverständlich.<br />

Um dies jedoch im oft hektischen<br />

Alltag sicherzustellen, ist eine abgesicherte<br />

organisatorische Einbindung des betrieblichen<br />

<strong>Umweltschutz</strong>es notwendig.<br />

Der organisatorische Rahmen des betrieblichen<br />

<strong>Umweltschutz</strong>es (Beauftragtenwesen,<br />

Betriebsbegehungen und Unterweisungen)<br />

soll deshalb hier erläutert werden.<br />

7


8<br />

Aufgaben der Stabsstelle<br />

<strong>Umweltschutz</strong>koordination ist die wirksame<br />

Abstimmung aller Aktivitäten im<br />

betrieblichen <strong>Umweltschutz</strong> zwischen<br />

den Fachbereichen.<br />

Damit soll unternehmensweit ein im<br />

Wesentlichen einheitliches Vorgehen bei<br />

umweltrelevanten Maßnahmen erreicht<br />

werden.<br />

Arbeitskreis <strong>Umweltschutz</strong><br />

Im Arbeitskreis <strong>Umweltschutz</strong> werden<br />

die Rahmenbedingungen für den<br />

betrieblichen <strong>Umweltschutz</strong> abgesteckt.<br />

Der Kreis trifft sich in der Regel halbjährlich.<br />

Erfahrungsaustausch und Information<br />

stehen hier im Mittelpunkt.<br />

Kontakt<br />

Monika Schömann-Albrecht<br />

monika.schoemann-albrecht@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688 - 24 09<br />

Koordinatoren und Beauftragte<br />

• <strong>Umweltschutz</strong>koordinator/in<br />

• Gefahrgutbeauftragter/-te<br />

(intern/extern)<br />

• Gewässerschutzbeauftragter/-te<br />

(intern/extern)<br />

• Strahlenschutzbeauftragter/-te<br />

• Brandschutzbeauftragter/-te<br />

• Entsorgungsberater/-in<br />

(intern/extern)<br />

Andere, nicht ständige Mitglieder (zum Beispiel<br />

Sicherheitsbeauftragte, Organisation, Rechtsabteilung,<br />

Materialwirtschaft) werden jeweils themenabhängig<br />

einbezogen.<br />

Externe und interne Unterstützung<br />

Eine neutrale Kontrollfunktion in den Bereichen<br />

Gefahrgut und Abfall wird durch einen Beauftragten<br />

des TÜV wahrgenommen. Bewusst wurde die<br />

Funktion des Gefahrgutbeauftragten extern besetzt,<br />

um der sich rasch ändernden Gesetzes- und Verordnungslage<br />

jederzeit entsprechen zu können.<br />

Notwendige Schulungen und Unterweisungen<br />

durch den Gefahrgutbeauftragten finden „abteilungsnah“<br />

statt.<br />

Regelmäßige Betriebsbegehungen in etwa dreiwöchentlichen<br />

Abständen bei wechselnden Abteilungen<br />

gewährleisten, dass Hinweise zur Beseitigung<br />

von Mängeln und zur Verbesserung von<br />

Abläufen direkt „vor Ort“ gegeben werden.<br />

An den Begehungen nehmen der externe Gefahrgut-<br />

und Abfallbeauftragte, die <strong>Umweltschutz</strong>koordination<br />

und die Vorgesetzten des jeweiligen<br />

Betriebsbereichs teil.


Foto: Peugeot<br />

Elektromobilität<br />

Strom auf Rädern<br />

Wie kaum ein zweites Thema aus den Bereichen Energie und Umwelt hat die<br />

Elektromobilität im Jahr <strong>2009</strong> Experten und Öffentlichkeit beschäftigt. Königsweg<br />

in Sachen Klimaschutz oder nur eine Seifenblase? Die NVV hat sich frühzeitig<br />

engagiert; erste Antworten fallen positiv aus – und differenziert.<br />

9


10<br />

Innovationen und <strong>Umweltschutz</strong><br />

werden bei der NVV <strong>AG</strong> in direktem<br />

Zusammenhang gesehen. Der Schlüsselbegriff<br />

Innovation steht auch für<br />

die Entwicklung der Elektromobilität.<br />

Was bedeutet das für ein modernes<br />

Unternehmen? Die NVV sieht die<br />

Technik für Elektrofahrzeuge als ausgereift<br />

und zuverlässig an. Doch die<br />

Antriebstechnik allein kann die Menschen<br />

nicht mobil halten. Es stellt<br />

sich insbesondere die Frage, wie die<br />

nötige Energie ausreichend, schnell,<br />

zuverlässig und sicher gespeichert<br />

werden kann. Bei Fahrzeugen, die<br />

mit fossilem Brennstoff arbeiten, also<br />

bei Diesel-, Otto- oder Gasmotoren,<br />

erfolgt die Speicherung in Tanks oder<br />

Behältern. Aber wie kann man Strom<br />

in größeren Mengen in Energieträgern<br />

wie Batterien speichern? Wie<br />

kann die erwünschte Reichweite<br />

erzielt werden, ohne das Fahrzeuggewicht<br />

zu sehr zu erhöhen?<br />

Innovative E-Technik<br />

Als Lösung bieten die Automobilhersteller<br />

Lithium-Ionen-Akkus an,<br />

Viele Hersteller haben<br />

Elektroautos bereits vor-<br />

Elektromobilität<br />

die auch für den Individualverkehr eine alltagstaugliche<br />

Reichweite garantieren. Die Ladezeiten<br />

dieser Batterien werden kontinuierlich kürzer, bei<br />

gleichzeitig sinkenden Herstellungskosten. Unter<br />

diesen Voraussetzungen besteht ein hoher Anreiz<br />

für den Kauf solcher Fahrzeuge. Dank einer innovativen<br />

Technik bei den Fahrzeugen rückt die<br />

Elektromobilität den <strong>Umweltschutz</strong> absolut in<br />

den Vordergrund. Denn durch den Einsatz von<br />

Strom aus erneuerbaren Energien bietet die NVV<br />

<strong>Umweltschutz</strong> und Mobilität nahezu ohne CO 2 -<br />

Emissionen an.<br />

Neue Fahreigenschaften<br />

Vor diesem Hintergrund hat die NVV ein Projekt<br />

begonnen, bei dem eine uneingeschränkte Mobilität<br />

mit nahezu null CO 2 -Ausstoß im Vordergrund<br />

steht. Dafür werden zwei vollwertige Elektrofahrzeuge<br />

mitsamt der erforderlichen Stromlade-Infra-<br />

gestellt und modifizierte<br />

Serienmodelle angekündigt. Foto: Fiat


struktur angeschafft. Die Fahrzeuge<br />

werden im Straßenbild vermutlich<br />

für Aufsehen sorgen, weil sie auffallen<br />

– oder auch nicht ... Denn die Fahrzeuge<br />

sieht man zwar, aber der elektrische<br />

Antrieb ist extrem leise. Bei<br />

geringer Geschwindigkeit hört man<br />

nur das Abrollgeräusch der Reifen.<br />

Roller im Test<br />

Vermeidung von Lärm ist ein ebenso<br />

wichtiger Beitrag zum aktiven<br />

<strong>Umweltschutz</strong> wie die Verringerung<br />

von Abgasemissionen. Bereits heute<br />

fördert die NVV die Elektromobilität<br />

mit vier elektrisch angetriebenen<br />

Motorrollern mit der Modellbezeichnung<br />

e-max S 110. Ihr Standort<br />

ist in den KundenCentern in<br />

Mönchengladbach, Erkelenz, Heinsberg<br />

und Grevenbroich. Dort werden<br />

sie erprobt und können auch von<br />

interessierten Kunden Probe gefahren<br />

werden.<br />

Der e-max S 110 wird mit einem<br />

separaten Ladegerät ausgeliefert, mit<br />

dem man den Roller an jeder herkömmlichen<br />

230-Volt-Steckdose<br />

laden kann. Das Ladegerät funktio-<br />

Zusammenfassung<br />

Die NVV engagiert sich für<br />

umweltfreundliche Mobilität mit<br />

Elektrofahrzeugen. Die Technik ist<br />

bereits einsatzbereit und besitzt<br />

das Potenzial, Emissionen des<br />

Individualverkehrs, insbesondere<br />

Lärm und Abgase, nachhaltig zu<br />

verringern. Was Reichweite und<br />

Ladezeiten angeht, besteht noch<br />

Entwicklungsbedarf. Die NVV hat<br />

bereits zwei Elektrofahrzeuge für<br />

den Alltagseinsatz angeschafft und<br />

stellt ihren Kunden vier Elektroroller<br />

testweise zur Verfügung.<br />

Die NVV informiert<br />

in den KundenCentern<br />

und im Internet unter<br />

www.nvv-ag.de.<br />

niert vollautomatisch und gewährleistet stets eine<br />

optimale „Betankung“ des Akkus. Die wartungsfreien<br />

Silicon-Akkus des e-max haben keinen<br />

Memory-Effekt und sind auf eine lange Lebensdauer<br />

ausgelegt. Der Ladezustand des Akkus kann<br />

jederzeit auf der Instrumentenanzeige abgelesen<br />

werden. Die Reichweite gibt der Hersteller mit<br />

70 bis 90 Kilometern an, danach muss etwa 4 bis<br />

8 Stunden nachgeladen werden.<br />

Zwischenfazit<br />

Die NVV steht neuen Techniken, die einen aktiven<br />

<strong>Umweltschutz</strong> unterstützen, aufgeschlossen gegenüber<br />

und sieht sich auch in der Pflicht, zukunftsweisende<br />

Innovationen zu prüfen, zu fördern und<br />

einzusetzen. Elektromobilität gehört an vorderster<br />

Stelle dazu.<br />

Kontakt<br />

Michael Fausten<br />

michael.fausten@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-45 32<br />

Fotos: Martin Leclaire<br />

11


12<br />

Seit Anfang <strong>2009</strong> ist die neue Fassung<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) in Kraft. Die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen für die<br />

Stromerzeugung aus Biomasse auf<br />

Basis nachwachsender Rohstoffe<br />

(NaWaRo) haben sich darin deutlich<br />

verbessert. Dies hat zu einem breiten<br />

Interesse am Bau solcher Anlagen<br />

geführt. Neben der Landwirtschaft<br />

bieten auch Investorengruppen die<br />

Finanzierung und Beteiligung an solchen<br />

Anlagen an. Auch für regionale<br />

Energieversorgungsunternehmen ist<br />

ein Engagement in der Biogasnutzung<br />

interessant.<br />

Beteiligung an Biogasanlagen<br />

Der NVV-Konzern ist bereits an<br />

drei Biogasanlagen in Wassenberg,<br />

in Schwalmtal-Eicken sowie in<br />

Schwalmtal-Krinsend beteiligt.<br />

„Jeder macht das, was er am besten<br />

kann“ – nach diesem Prinzip plant<br />

die NVV nun gemeinsam mit der<br />

örtlichen Landwirtschaft den Bau<br />

einer weiteren Biogasanlage im Süden<br />

von Mönchengladbach auf Basis<br />

des Rohstoffs Mais. Ihre Kapazität:<br />

Biogas<br />

Wachsende Energie<br />

Energie aus Pfl anzen ist längst eine feste Größe im Spektrum der erneuerbaren<br />

Energien. Das Interesse am Bau von Biogasanlagen nimmt stetig zu. Immer wich-<br />

tiger wird es, die Belange des Gewässerschutzes zu berücksichtigen. Energie-<br />

versorger sind Experten für beides – für Energie und Wasser.<br />

1,5 Megawatt elektrische Leistung (MW el ). An<br />

der kürzlich gegründeten Betreibergesellschaft sind<br />

Landwirtschaft und NVV je zur Hälfte beteiligt.<br />

Die Landwirtschaft ist verantwortlich für die Maissilage<br />

beziehungsweise die pflanzliche Produktion<br />

und den Betrieb des biologischen Teils der Biogasanlage;<br />

die NVV als Energieversorger übernimmt<br />

die Gasaufbereitung, die Einspeisung in das Netz<br />

und den Vertrieb.<br />

Gewässerschutz beachten<br />

Gerade für kommunale Versorgungsunternehmen<br />

sind die Aspekte der Trinkwasserversorgung und<br />

des Gewässerschutzes relevant. So ist durch den<br />

verstärkten Maisanbau innerhalb der Wasserschutzgebiete<br />

etwa mit steigendem Anfall von Düngern<br />

organischer Herkunft zu rechnen (Gärsubstrate); es<br />

stellen sich Fragen zu den Nährstoffgehalten und zu<br />

deren Verfügbarkeit für die Düngeplanung. Weiterhin<br />

muss ausreichend Lagerraum vorgehalten werden,<br />

um beim Düngen den optimalen Zeitpunkt<br />

nutzen zu können.<br />

Potenzial in der Region besetzen<br />

Unter diesen Vorzeichen ist es sehr wichtig, dass ein<br />

regionales Versorgungsunternehmen wie die NVV,<br />

das aktiven Gewässerschutz betreibt und eng mit der<br />

Wasserschutzkooperation zusammenarbeitet, sich<br />

konstruktiv am Betrieb von Biogasanlagen beteiligt.<br />

Das Potenzial in der Region muss besetzt werden.<br />

Externe Investoren würden bei der Biogaserzeugung<br />

möglicherweise ausschließlich nach dem Prinzip


der Gewinnmaximierung handeln.<br />

Die Folgen: Um die Transportwege<br />

zu optimieren, würden der Mais nahe<br />

der Anlage beschafft und angebaut,<br />

der Lagerraum für das Gärsubstrat<br />

der Kosten wegen begrenzt und eine<br />

Düngeplanung im Einklang mit dem<br />

Gewässerschutz kaum möglich sein.<br />

Vorbildlicher Anbau<br />

Bislang beträgt der Maisanteil im vorgesehenen<br />

Einzugsgebiet der Biogasanlage<br />

in „Mönchengladbach-Süd“,<br />

das stark auf Ackerbau ausgerichtet ist,<br />

etwa fünf Prozent. Dank des gewählten<br />

Anbaugebietes wird er sich auf<br />

maximal sieben Prozent erhöhen.<br />

Eine „Maiswüste“ wird dadurch verhindert<br />

und die geordneten Fruchtfolgen<br />

mit entsprechendem Fruchtwechsel<br />

werden eingehalten. Die<br />

Gärreste können außerdem von anderen<br />

Flächen aufgenommen werden,<br />

auf denen Zuckerrüben, Getreide,<br />

Kartoffeln oder Raps angebaut wird.<br />

Insgesamt ist eine Kooperation zwischen<br />

Wasserversorgung, (Bio-)Energieversorgung<br />

und Landwirtschaft<br />

sehr sinnvoll: Das Wissen um die<br />

fachlichen Zusammenhänge innerhalb<br />

der jeweiligen Sparten macht<br />

eine nachhaltige Steuerung möglich.<br />

Kontakt<br />

Markus Palic<br />

markus.palic@new-re.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-35 00<br />

Burhardt Lambertz<br />

burkhardt.lambertz<br />

@niederrheinwasser.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-41 12<br />

Foto: people pix<br />

Zusammenfassung<br />

Erneuerbare Energien spielen eine<br />

wachsende Rolle bei der Energieerzeugung.<br />

Auch das Interesse an<br />

Biogasanlagen hat in den vergangenen<br />

Jahren stetig zugenommen.<br />

Unter dem Aspekt des Gewässerschutzes<br />

ist es deshalb besonders<br />

sinnvoll, wenn die NVV als<br />

Energie- und Wasserversorgungsunternehmen<br />

seine Kompetenzen<br />

auf beiden Feldern bündelt, um im<br />

Interesse der Region eine optimale<br />

Lösung zu finden.<br />

13


14<br />

BHKW<br />

Kraft und Wärme koppeln<br />

Wer Strom und Wärme in einer Anlage erzeugt, spart jede Menge Energie<br />

und schont gleichzeitig das Klima. Denn Kraft-Wärme-Kopplung nutzt die<br />

eingesetzte Primärenergie besonders effi zient. Das verringert zudem<br />

Emissionen, die bei der Verbrennung entstehen.<br />

volksbad<br />

Wärmeabgabe 974 MWh/a<br />

Stromabgabe 638 MWh/a<br />

schlossbad niederrhein<br />

Wärmeabgabe 2.101 MWh/a<br />

Stromabgabe 1.049 MWh/a


Für den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK), also die gleichzeitige Erzeugung von Strom<br />

und Wärme, gibt es mehrere techni sche Konzepte:<br />

Motor-Kraftwerke, Gasturbinen, Dampfturbinen,<br />

Gas- und Dampfturbinen auf Erdgasbasis oder als<br />

Brennstoffzelle. Als Brennstoffe kommen – je nach<br />

Technologie – Erdgas, Diesel, Kohle, Biogase oder<br />

feste Biomasse in Frage.<br />

Hoher Wirkungsgrad<br />

Die NVV setzt derzeit ausschließlich Erdgas oder<br />

Deponiegas als Brennstoffe in Blockheizkraftwerken<br />

und in einer Mikrogasturbine ein. Bei<br />

80 Prozent liegen die Gesamtwirkungsgrade. Von<br />

besonderer Bedeutung für die energetische Effizienz<br />

der KWK ist der elektrische Energieanteil an<br />

der Brennstoffausnutzung. Je nach Anlagengröße<br />

betragen die elektrischen Wirkungsgrade zwischen<br />

30 und 45 Prozent.<br />

KWK in Schwimmbädern<br />

In den Schwimmbädern der NVV werden standardmäßig<br />

gekoppelte Systeme aus KWK-Anlage<br />

und Spitzenlastkessel eingebaut. Der Energieanteil<br />

des Spitzenlastkessels ergibt sich aus dem aktuellen<br />

tages- und jahreszeitlichen Wärmebedarf. Für einen<br />

wirtschaftlichen Betrieb strebt die NVV eine hohe<br />

Auslastung der KWK an. Im Freibad volksbad leistet<br />

ein BHKW 230 Kilowatt (kW) elektrisch und<br />

350 kW thermisch.<br />

Wirtschaftlich und ökologisch<br />

Der wirtschaftliche und ökologische Grundgedanke<br />

des wärmegeführten Betriebs liegt darin, die<br />

erzeugte Wärme vollständig und auch den Strom<br />

möglichst vor Ort zu nutzen. Nicht gebrauchter<br />

Strom wird gegen eine Vergütung ins öffentliche<br />

Stromnetz eingespeist. Durch die Verdrängung von<br />

Strom, der in konventionellen Kraftwerken erzeugt<br />

wird, und durch die Wärme erzeugung in einem<br />

BHKW wird mehr CO 2 vermieden, als die jeweilige<br />

Anlage vor Ort emittiert, sodass diese KWK-<br />

Systeme zu einer Verringerung der CO 2 -Emissionen<br />

beitragen.<br />

Zusammenfassung<br />

Heizkraftwerke, die Strom und<br />

Wärme gleichzeitig, auf dem Weg<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)<br />

erzeugen, sind deutlich effizienter<br />

als Großkraftwerke. Dank hoher<br />

Wirkungsgrade um 80 Prozent nutzen<br />

sie die eingesetzte Primärenergie<br />

– bevorzugt Erdgas – wesentlich<br />

besser. In den Schwimmbädern der<br />

NVV können dadurch wirtschaftliche<br />

und Umweltvorteile realisiert<br />

werden. Die Blockheizkraftwerke<br />

schonen einerseits die Ressourcen,<br />

andererseits weisen sie eine günstige<br />

Emissionsbilanz auf.<br />

Sauber und wirtschaftlich<br />

Das hohe Einsparpotenzial der Primärenergie<br />

macht das BHKW rentabel für die Schwimmbäder<br />

der NVV. Wegen ihres hohen Wirkungsgrad und<br />

der damit verbundenen guten Energieausnutzung<br />

entlasten BHKWs die Umwelt. Unter günstigen<br />

Voraussetzungen verbinden sich damit auch wirtschaftliche<br />

Vorteile, die dem Betreiber zugute kommen<br />

und den Einsatz dieser Technik für weitere<br />

Projekte mit hohem Sommerwärmebedarf interessant<br />

machen.<br />

Kontakt<br />

Joop Cosman<br />

joop.cosman@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-24 55<br />

15


16<br />

Wärmepumpe<br />

Moderne Wärme<br />

Energie einzusparen ist längst oberstes Gebot. Ob Neubau oder<br />

sanierter Altbau, die eingesetzte Energie für Strom und Wärme<br />

sollte möglichst gering sein. Die NVV zeigt, wie man kostenlose<br />

Umweltwärme für die eigenen vier Wände effi zient nutzen kann.<br />

Moderne Technik bietet beim Bauen<br />

und Modernisieren die Chance,<br />

die Energiekosten für die eigenen<br />

vier Wände drastisch zu reduzieren.<br />

Hocheffiziente Systeme machen<br />

erneuerbare Energien heute für<br />

nahezu alle Anwendungsfälle – in<br />

privaten Haushalten ebenso wie in<br />

Gewerbe und Industrie – ganzjährig<br />

nutzbar. Durch Wärmepumpen,<br />

Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung<br />

und durch Solaranlagen, die<br />

in der Umwelt vorhandene Energie<br />

extrahieren und als Wärme zum<br />

Heizen und zur Warmwasserbereitung<br />

zentral einspeisen. Ihre Wirtschaftlichkeit<br />

haben diese Systeme in<br />

jahrelangen Praxistests eindrucksvoll<br />

unter Beweis gestellt. Der Einsatz<br />

erneuerbarer Energien rechnet sich,<br />

der verantwortungsvolle Umgang mit kostbaren<br />

Ressourcen gehört jetzt schon zu den wichtigsten<br />

Aufgaben.<br />

Heizkosten halbieren<br />

Genauso wichtig wie die Schonung endlicher<br />

Ressourcen ist eine deutliche Senkung der Kohlendioxid-Emissionen,<br />

die bei der Verbrennung fossiler<br />

Brennstoffe unvermeidlich entstehen. Die CO 2 -<br />

Emissionen stehen in Verdacht, einen erheblichen<br />

Anteil am Treibhauseffekt und der damit verbundenen<br />

Klimaerwärmung zu haben. Sollen effektiv<br />

CO 2 vermieden und Primärenergie eingespart<br />

werden, um die Ziele des Kyoto-Protokolls zu<br />

erfüllen, ist dies durch den vermehrten Einsatz von<br />

Wärmepumpen zu Heizzwecken möglich.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen<br />

lassen sich die Heizkosten mit einer Wärmepumpe<br />

halbieren. Die einzige Energie, die eine Wärmepumpe<br />

im Betrieb benötigt, ist der Strom zum<br />

Betreiben des Kompressors. Aus einer Kilowattstunde<br />

Strom erzeugen Wärmepumpen bis zu fünf<br />

Kilowatt nutzbare Heizenergie. Effiziente Anlagentechnik<br />

und ihre konsequente Weiterentwicklung<br />

verbessern die Arbeitszahl ständig. Zudem reduziert<br />

die Wärmepumpe die Abhängigkeit von Energieimporten,<br />

da sie neben erneuerbarer Energie<br />

die Endenergie Strom verwendet. Zur Stromproduktion<br />

können heimische Energien eingesetzt<br />

werden. Dazu zählen Windkraft und Wasserkraft,<br />

Kernenergie und Kohle.


Steigende Nachfrage<br />

Wärmepumpen-Anlagen laufen<br />

extrem zuverlässig und nahezu wartungsfrei.<br />

Viele Anlagen sind schon<br />

seit über 25 Jahren im störungsfreien<br />

Dauerbetrieb. In Deutschland sind<br />

bisher mehr als 350.000 Wärmepumpenheizungen<br />

in Betrieb, davon mehr<br />

als 70.000 in Nordrhein-Westfalen.<br />

Im Netzgebiet der NVV und West<br />

sind es 2.500 Wärmepumpen. In den<br />

kommenden Jahren, so Marktbeobachter,<br />

könnte ihr Anteil speziell<br />

im Neubaubereich stark ansteigen.<br />

Für Altbauten und die Modernisierung<br />

besteht ebenfalls eine große<br />

Nachfrage. Schwungrad für den<br />

Wärme pumpen-Absatz sind nicht<br />

nur die steigenden Öl- und Gaspreise,<br />

sondern auch die Gesetzgebung. Das<br />

Erneuerbare-Energien-WärmeGesetz<br />

(EEWärmeG) verpflichtet Hauseigentümer,<br />

den Wärmebedarf durch eine<br />

anteilige Nutzung von erneuerbaren<br />

Energien zu decken.<br />

<strong>NEW</strong> Energie berät<br />

Mit der Einführung neuer Techniken<br />

geht ein hoher Beratungsbedarf einher.<br />

Die Nachfrage nach einer Energieberatung<br />

ist bei der <strong>NEW</strong> Energie<br />

im vergangenen Jahr um 50 Prozent<br />

gestiegen. Die <strong>NEW</strong> Energie bietet<br />

komfortable Lösungen fürs Warmwasser<br />

und die Raumheizung unter<br />

Einbezug erneuerbare Energien an.<br />

Mit welcher Technik man am besten<br />

fährt, entscheidet sich im Zusammen-<br />

Nicht ohne Erneuerbare:<br />

Im Neubau sind sie<br />

für die Wärmeversorgung<br />

vorgeschrieben.<br />

17


18<br />

spiel aller Komponenten der Gebäude- und<br />

System technik.<br />

Heizen und Kühlen<br />

Wärmepumpen sind nicht nur für Neubauten,<br />

sondern auch für Altbauten realisierbar. Wichtig<br />

sind geringe Vorlauftemperaturen. Neben<br />

indirekten Speichern mit großer Wärmetauscherfläche<br />

sind auch Speicherladesysteme,<br />

Doppelmantelspeicher, Brauchwasser-Wärmepumpen<br />

und Schichtenspeicher in Verbindung<br />

mit einer Solaranlage möglich.<br />

Als Wärmequelle dient die Erdwärme oder das<br />

Grundwasser, das von allen Wärmequellen das<br />

konstanteste Temperaturniveau besitzt. In Verbindung<br />

mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

sollte immer ein Pufferspeicher eingeplant<br />

werden. Denn bei sinkender Außentemperatur<br />

verringert sich zwangsläufig die Temperatur<br />

der Wärmequelle und damit auch die Heizleistung<br />

der Wärmepumpe. Anhand des Wärmebedarfs<br />

eines Gebäudes und der Leistungsdaten<br />

des Gerätes, das Verwendung finden soll,<br />

ist der Bivalenzpunkt zu ermitteln. Jenseits der<br />

Grenztemperatur wird eine unterstützende<br />

Wärmequelle zugeschaltet.<br />

Die Kosten zur Erschließung sind im Verhältnis<br />

zu anderen Wärmequellen gering. Die<br />

Luft/Wasser-Wärmepumpe ist für jeden<br />

Bedarf gut aufgestellt, sie fühlt sich auch im<br />

Freien wohl. Der ruhige Lauf schließt nahezu<br />

jede Geräuschbelästigung aus.<br />

Zusätzlich kann die Wärmepumpe an heißen<br />

Tagen die Funktion einer Klimaanlage<br />

übernehmen. Dadurch lassen sich Räume im<br />

Hochsommer um einige Grade abkühlen.<br />

Diese Option funktioniert in Verbindung mit<br />

einer Fußbodenheizung oder mit Gebläsekonvektoren<br />

einwandfrei, ohne großen Energieaufwand.<br />

Kontakt<br />

Heinz Horn<br />

heinz.horn@new-energie-gmbh.de<br />

Telefon 0 21 66 / 558-24 97<br />

Die Wärmepumpe<br />

hält im Neubau<br />

Einzug. Auch<br />

bei einer<br />

grund legenden<br />

Sanierung kommt<br />

sie infrage.<br />

Zusammenfassung<br />

Für den Ersatz fossiler Brennstoffe<br />

bei der Raumheizung bietet sich die<br />

Wärmepumpe an. Die Technik, die<br />

in unterschiedlichen Varianten das<br />

Temperaturgefälle der Umgebung<br />

nutzt, hat sich längst bewährt. Sie<br />

ist ausgereift und erreicht immer<br />

höhere Wirkungsgrade. Die Nutzung<br />

der kostenlosen Umweltwärme<br />

ermöglicht gleichzeitig eine<br />

Schonung der Ressourcen und eine<br />

umweltschonende Wärmerzeugung.<br />

Die Wärmepumpe kann mit einer<br />

Solaranlage kombiniert werden und<br />

im Sommer als Klimaanlage dienen.<br />

Foto: Vaillant


Brennstoffzelle<br />

Innovativ heizen<br />

Im September 2008 startete das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) gemeinsam mit<br />

zehn Partnern aus Industrie und Wissenschaft<br />

den bundesweit größten Praxistest<br />

von Brennstoffzellen-Heizgeräten fürs<br />

Eigenheim namens CALLUX.<br />

Bundesweiter Test<br />

Der Test soll eine neue Ära der dezentralen<br />

Energieversorgung in Deutschland<br />

einleiten und die Anforderungen an ein<br />

Nahezu schadstoff-<br />

frei und effizient:<br />

Brennstoffzellensysteme<br />

stehen vor einer<br />

großen Zukunft.<br />

Ob Altbau oder Neubau: Wer umweltschonend heizen und gleich-<br />

zeitig sparen will, benötigt ein effi zientes Heizsystem. Die GWG<br />

Grevenbroich testet derzeit ein effi zientes Brennstoffzellen-<br />

Heizgerät für Eigenheime. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.<br />

umweltschonendes, sparsames<br />

und effizientes Heizsystem<br />

ermitteln. Im Rahmen des<br />

Nationalen Innovationsprogramms<br />

Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie<br />

investieren Industrie und<br />

BMVBS gemeinsam eine<br />

Milliarde Euro, um den Einsatz<br />

der innovativen Technologie<br />

voranzutreiben. Das<br />

Projekt CALLUX, an dem<br />

Foto: Siemens <strong>AG</strong><br />

19


20<br />

die E.ON Ruhrgas <strong>AG</strong> federführend beteiligt ist,<br />

ist ein Feldversuch, in dem bis zum Jahr 2015 der<br />

Betrieb einer signifikanten Anzahl von Brennstoffzellen-Heizgeräten<br />

(BZH) bundesweit getestet<br />

werden soll. Zur Umsetzung von CALLUX<br />

bindet E.ON auch lokale und regionale Versorger<br />

ein. Diese installieren, betreiben und deinstallieren<br />

BZH an ausgewählten Orten. Sie überwachen den<br />

Betrieb und übernehmen die Wartung.<br />

Sparsames Heizgerät<br />

Ende September <strong>2009</strong> nahm die GWG Grevenbroich<br />

GmbH (GWG) im Rahmen des Projektes<br />

in NRW das erste Brennstoffzellen-Heizgerät in<br />

Betrieb. Die gleichzeitige Produktion von Strom<br />

und Wärme mit BZH vor Ort bringt die hocheffiziente<br />

Kraft-Wärme-Kopplung in jedes Haus. Die<br />

Geräte produzieren im Haus Strom und nutzen die<br />

Abwärme als Nutzwärme. Das spart bis zu 30 Prozent<br />

der eingesetzten Energie im Vergleich zu konventioneller<br />

Versorgung. Darüber hi naus werden<br />

Transportverluste im Stromverteilnetz vermieden.<br />

Für den Hausbesitzer rechnet sich das BZH insbesondere<br />

deshalb, weil sein Strombedarf größtenteils<br />

durch die Stromerzeugung im BZH ersetzt werden<br />

kann. Der Hauseigentümer kann durch die<br />

gleichzeitige Produktion von Strom und Wärme<br />

seine Energiekosten gegenüber herkömmlichen<br />

Heizsystemen - etwa mit einem Brennwertkessel<br />

und reinem Netzstrombezug – deutlich senken.<br />

Außerdem sparen erdgasbetriebene BZH gegenüber<br />

einem Erdgas-Brennwertkessel für die Wärme<br />

und den Strombezug aus dem öffentlichen Netz<br />

deutlich CO 2 und Primärenergie.<br />

Mini-Kraftwerk fürs Eigenheim<br />

Mit ihrer Teilnahme am CALLUX-Projekt leistet<br />

die GWG einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz<br />

der Zukunft. In Grevenbroich spendet das Mini-<br />

Kontakt<br />

Thomas Primon<br />

thomas.primon@new-energie-gmbh.de<br />

Telefon 0 21 66 / 558-29 95<br />

Zusammenfassung<br />

Dezentral und effizient: Ein bundesweiter Feldversuch<br />

ermittelt derzeit die Potenziale von Brennstoffzellen-Heizgeräten.<br />

Eines der ersten hat<br />

<strong>2009</strong> in Grevenbroich den Probebetrieb aufgenommen.<br />

Die GWG Grevenbroich testet in einem<br />

Einfamilien haus, wie viel Primärenergie auf diesem<br />

Weg eingespart werden kann. Die Erwartungen<br />

sind hoch: Bis zu 30 Prozent könnten es werden,<br />

weil die bei der dezentralen Stromproduktion<br />

anfallende Abwärme nutzbar gemacht wird.<br />

Kraftwerk im Einfamilienhaus Strom<br />

und Wärme. Die Wahl des Gebäudes<br />

war nicht zufällig. So durfte für den<br />

Feldversuch kein Neubau, sondern<br />

nur Wohnbestand ausgesucht werden.<br />

Und der Jahresverbrauch sollte<br />

zwischen 15.000 und 45.000 Kilowattstunden<br />

liegen. Für die Dauer<br />

von zwei Jahren wird nun das Haus<br />

fast ausschließlich durch das BZH mit<br />

Energie versorgt.<br />

Weitere Planung<br />

<strong>NEW</strong> Energie, Dienstleister von<br />

GWG, wird noch 2010 weitere<br />

innovative Heizsysteme wie Mikro-<br />

KWK-Anlagen in einem Feldversuch<br />

testen. Wurde die Anlage in Grevenbroich<br />

noch in einem Privathaus<br />

eingesetzt, so ist hier der Einsatz in<br />

einem Heizungsbaubetrieb vorgesehen.<br />

Die örtliche Innung ist damit<br />

also vom ersten Tag an mit im Boot.


Foto: Oliver Leuchtenberg, Schréder GmbH<br />

Straßenbeleuchtung<br />

In neuem Licht<br />

Geht die Sonne unter, sind sie am Zug: die Laternen an Geh-<br />

wegen und Straßen. Ihr Einsatz soll attraktiver werden, zugleich<br />

Energie und Kosten sparen und die Umwelt schonen. Die NVV<br />

unterstützt die Kommunen bei ihrer Aufgabe.<br />

Bei der Straßenbeleuchtung<br />

wird es in<br />

den nächsten Jahren zu<br />

entscheidenden technischen<br />

Änderungen<br />

kommen. Zum einen ist<br />

durch die europäische<br />

Ökodesign-Verordnung<br />

bis 2015 ein Ersatz<br />

der weit verbreiteten<br />

Quecksilberdampf-<br />

Hochdruckleuchten<br />

durch effiziente und<br />

schadstoffarme Leuchtmittel<br />

vorgegeben.<br />

Zum anderen ist die<br />

Energieeffizienz in der<br />

Straßenbeleuchtung<br />

das zentrale Thema,<br />

wenn bestehende<br />

Anlagen erweitert oder<br />

neue errichtet werden.<br />

Gefragt ist eine Kombination<br />

aus hocheffizienten<br />

Leuchtmitteln<br />

und ausgefeilten Lichtlenkungssystemen.<br />

So<br />

entwickelt die <strong>NEW</strong><br />

Netz ein innovatives<br />

Konzept, das die Straßenbeleuchtung<br />

neu<br />

ausrichtet: zukunfts-<br />

21


22<br />

sicher, vor allen Dingen<br />

aber Energie und somit<br />

auch Kosten sparend. Von<br />

diesem Konzept sollen alle<br />

Kommunen profitieren, die<br />

von der <strong>NEW</strong> Netz in der<br />

Straßenbeleuchtung betreut<br />

werden.<br />

Wohlfühl-Licht<br />

Energieeffizienz steht nicht<br />

im Widerspruch zu einer<br />

attraktiven Stadt- und<br />

Wohnumfeldgestaltung.<br />

Dies zeigt das von der<br />

Planungsgruppe MWM,<br />

Aachen, mit der <strong>NEW</strong><br />

Netz entwickelte Lichtkonzept<br />

für die Burg anlage<br />

in Wassenberg. Vor der<br />

Umgestaltung wurde<br />

lediglich die Fassade der<br />

Burgruine durch acht<br />

Strahler mit einer Gesamtanschlussleistung<br />

von<br />

8.000 Watt angeleuchtet.<br />

Ziel und Aufgabe war es<br />

daher, die gesamte Burganlage,<br />

einschließlich<br />

des Burgbergs, mit einer<br />

ansprechenden Beleuchtung<br />

zu erhellen. Die<br />

Beleuchtungsanlage sollte<br />

sich in die landschaftliche<br />

Neugestaltung des Burgbergs<br />

integrieren und diese<br />

in den Abendstunden durch<br />

Lichteffekte freundlich<br />

und einladend gestalten.<br />

Die Bevölkerung sollte die<br />

historische Keimzelle ihrer<br />

Stadt wieder neu in Besitz<br />

nehmen können.<br />

Beleuchtung muss Sicherheit<br />

gewährleisten und<br />

Wohlfühlen ermöglichen.<br />

Dafür wurden insgesamt<br />

203 neue Lichtpunkte<br />

Zusammenfassung<br />

Die Beleuchtung öffentlicher Wege,<br />

Anlagen und Plätze bestimmt wesentlich<br />

das Sicherheitsgefühl der Bürger.<br />

Wie das Beispiel der Wassenberger<br />

Burganlage zeigt, lassen sich eine<br />

attraktive Ausleuchtung und eine<br />

energieeffiziente Gesamtkonzeption<br />

hervorragend miteinander verbinden.<br />

Die <strong>NEW</strong> Netz bietet den Kommunen,<br />

deren Straßenbeleuchtung sie<br />

betreut, innovative Konzepte für eine<br />

gleichzeitig sparsame und attraktive<br />

Beleuchtung.<br />

in Form von Baumstrahlern, Lichtleisten in Treppenanlagen,<br />

Laternen und Gebäudestrahlern installiert.<br />

Im Ergebnis verbraucht die neue Beleuchtungsanlage<br />

heute 25 Prozent weniger Energie als die frühere<br />

punktuelle Anstrahlung der Burg.<br />

Intelligent und attraktiv<br />

Die installierte Beleuchtungsanlage zeigt, dass durch<br />

eine intelligente und geschickte Wahl der Leuchtmittel<br />

Energie eingespart und gleichzeitig die Attraktivität des<br />

Wohnumfeldes nachhaltig verbessert werden kann. Die<br />

Burganlage in Wassenberg ist ein gelungenes Beispiel,<br />

wie Umwelt und städtische Lebensqualität in Einklang<br />

gebracht werden können.<br />

Kontakt<br />

Karl-Heinz Robertz<br />

karl-heinz.robertz@new-netz-gmbh.de<br />

Telefon 0 24 51 / 624-64 10


Trinkwasser<br />

Unterirdische Technik<br />

Wasser ist Leben: Das kostbare Gut wird bei der NVV sehr sensibel behandelt.<br />

Innovative Technik bei der Entfernung von Eisen und Mangan sorgt seit einem<br />

Jahr zusätzlich für mehr <strong>Umweltschutz</strong> und weniger Kosten.<br />

Das Wasserwerk Helena brunn stellt bereits seit<br />

1896 Trinkwasser für die Mönchengladbacher<br />

Bevölkerung zur Verfügung, das aus dem lokalen<br />

Grundwasser stammt.<br />

Das Grundwasser besitzt eine sehr gute Qualität.<br />

Zu Trinkwasser aufbereitet wird es durch die Entfernung<br />

von gelöstem Eisen und Mangan über<br />

Sand- und Kiesfilter und nach einer Anpassung des<br />

pH-Werts durch Ausblasen von überschüssigem<br />

Kohlendioxid.<br />

Kommt das im Grundwasser gelöste<br />

Eisen mit Sauerstoff in Kontakt,<br />

so fällt das Eisen aus und das Wasser<br />

färbt sich braun. In den Enteisenungsfiltern<br />

wird dieses Eisen<br />

zurückgehalten. Damit die Filter<br />

<strong>Umweltschutz</strong><br />

und Lebens-<br />

qualität – beim<br />

Trinkwasser<br />

gehört das eng<br />

zusammen.<br />

Foto: Würz Energy<br />

23


24<br />

ihre Leistung erhalten, müssen sie in<br />

regelmäßigen Abständen zurückgespült<br />

werden. Das Schlammwasser<br />

wird dann über eine Membran anlage<br />

zu Klarwasser gereinigt und in den<br />

Vorfluter geleitet, der separierte<br />

Eisenschlamm verwertet.<br />

Jahr für Jahr fallen durchschnittlich<br />

etwa 150 Tonnen eisenhaltiges<br />

Schlammwasser an. Obwohl es<br />

mittlerweile bereits sinnvolle Verwertungswege<br />

dafür gibt, ist es aus<br />

ökologischer wie aus ökonomischer<br />

Sicht sinnvoll, die Schlammmenge zu<br />

reduzieren.<br />

Reinigen und regenerieren<br />

Um Brunnen und Pumpen vom Eisenschlamm<br />

zu befreien, sind erhebliche betriebliche Arbeiten<br />

notwendig. Nur so kann die Funktionsfähigkeit der<br />

Brunnenanlagen aufrechterhalten werden.<br />

Der Prozess der Eisenausfällung beginnt bereits in<br />

den Brunnen. Die Folgen:<br />

■ Nach zwei Jahren Betriebsdauer geht die Brunnenleistung<br />

zurück. Die Brunnen müssen aufwendig<br />

regeneriert werden.<br />

■ Die Brunnenpumpen setzen sich mit Eisenschlamm<br />

zu und fördern kein Wasser mehr. Alle<br />

sechs bis neun Monate muss die Pumpe ausgebaut<br />

und aufwendig gereinigt werden. Die höhere<br />

Belastung verringert ihre Lebensdauer.


■ Damit die Enteisenung vollständig<br />

abläuft, muss vor der Filtrierung<br />

der pH-Wert angehoben werden.<br />

Dies geschieht durch Ausblasen der<br />

Kohlensäure und Zuleitung von<br />

Luft sauerstoff in Rieslertürmen.<br />

Dadurch wird die Oxidation nochmals<br />

beschleunigt und eine nicht<br />

unerhebliche Menge des Eisenschlamms<br />

lagert sich am Boden der<br />

Riesler ab. Mindestens jährlich muss<br />

der Eisenschlamm abgepumpt werden.<br />

Alle zwei bis drei Jahre müssen<br />

die in den Rieslern eingebauten<br />

Füllkörper ausgetauscht werden.<br />

Saubere Lösung:<br />

Nicht nur das<br />

Trinkwasser, son-<br />

dern auch die<br />

Pumpen profi-<br />

tieren von der<br />

unterirdischen<br />

Enteisenung.<br />

Zusammenfassung<br />

Bei der Trinkwassergewinnung anfallende Eisenschlämme verursachen<br />

Kosten bei ihrer Entsorgung. Ein neuartiges Verfahren<br />

der unterirdischen Enteisenung lässt die Abfälle gar nicht erst<br />

entstehen. Weil dadurch eine aufwendige und kostenintensive<br />

Reinigung und Spülung der Pumpensysteme entfällt, werden<br />

gleichzeitig Kosten gespart und die Lebensdauer der Pumpen<br />

verlängert. Die Investition amortisiert sich spätestens nach zehn<br />

Jahren, die Umwelt profitiert auf Dauer.<br />

■ Die Filter zur Enteisenung werden nach Erreichen<br />

des maximalen Filterwiderstands gespült.<br />

Im Jahr 2008 fielen noch 19.480 Kubikmeter<br />

Spülwasser an.<br />

Ökologischer und finanzieller Gewinn<br />

Anfang <strong>2009</strong> wurden nun die drei Brunnen mit der<br />

höchsten Eisenkonzentration so umgebaut, dass die<br />

Enteisenung unterirdisch erfolgen kann. Die bisherigen<br />

Erfahrungen sind außerordentlich positiv:<br />

■ Eisenschlamm- und Spülwassermenge konnten<br />

halbiert werden.<br />

■ Brunnenregenerierung und Pumpenreinigung<br />

entfallen.<br />

■ Die Vorkammer der Riesler muss wesentlich<br />

seltener gereinigt werden.<br />

Neben dem ökologischem Gewinn fällt der finanzielle<br />

Vorteil ins Gewicht: mit rund 35.000 Euro<br />

pro Jahr, bei erhöhten Stromkosten von 3.100 Euro.<br />

Nicht eingerechnet ist die deutlich verlängerte<br />

Lebensdauer der Brunnen. Die Gesamtinvestition<br />

von rund 300.000 Euro wird sich nach etwa zehn<br />

Jahren amortisieren.<br />

Kontakt<br />

Detlef Schumacher<br />

detlef.schumacher@niederrheinwasser.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-54 80<br />

25


26<br />

Foto: George Diebold/Getty Images<br />

Abfallentsorgung<br />

Entwicklung der Entsorgungsmengen 2002 bis <strong>2009</strong><br />

2002 2005 2007 <strong>2009</strong><br />

Schlämme aus der Abwasserbehandlung 12,0 t 15,5 t 26,5 t 22,5 t<br />

Maschinen-, Getriebe- und Trafoöle 22,5 t 35,0 t 30,8 t 27,5 t<br />

Eisen-, Misch- und Trafoschrott 122,0 t 193,0 t 144,0 t 218,0 t<br />

Kompostierbare Abfälle Die Mengen sind von etwa 350 auf 420 Tonnen gestiegen.<br />

Altpapier Die Mengen blieben mit circa 160 Tonnen relativ konstant.


Zusammenfassung<br />

Die Abfallentsorgung unterliegt strengen und komplizierten<br />

Regeln. Eine nicht ausreichend sichere<br />

und sorgfältige Entsorgung könnte langfristig nachteilige<br />

Folgen, etwa für Grundwasser und Böden,<br />

haben. Zu den Anstrengungen im Sinne der<br />

Umwelt gehört deshalb immer auch das Bemühen<br />

um eine Verringerung der Abfallmenge. Die NVV<br />

engagiert sich deshalb intensiv dafür.<br />

Abfall, der nicht wieder-<br />

verwertet und in neue<br />

Stoffkreisläufe eingehen<br />

kann, muss ordnungsge-<br />

mäß entsorgt werden.<br />

Abfall<br />

entsorgen<br />

Vermeiden, verrringern, entsorgen – die<br />

NVV kümmert sich darum, dass Abfälle<br />

nicht zur Umweltbelastung werden.<br />

Die gesamte Abfallmenge bei der NVV<br />

betrug im Jahr <strong>2009</strong> 2.700 Tonnen (t).<br />

Diese Menge verteilte sich auf 60 verschiedene<br />

Abfallschlüssel.<br />

Von den angefallenen 2.700 t Abfall<br />

waren 11,3 t Abfälle zur Beseitigung,<br />

also Abfälle, die keiner Verwertung<br />

zugeführt werden konnten, davon 9 t<br />

Asbest, der über eine Sondermülldeponie<br />

entsorgt wurde. Die Schließung von<br />

Deponien im Jahre 2005 (als Folge der<br />

„Technischen Anleitung für Siedlungsabfall“<br />

– TASi 2005) führte zunächst zu<br />

einer Erhöhung der Entsorgungskosten.<br />

Aufgrund des Aus- und Neubaus von<br />

Verbrennungsanlagen entstanden Überkapazitäten.<br />

Diese führten im Jahr <strong>2009</strong><br />

zu einer rückläufigen Entwicklung der<br />

Entsorgungskosten.<br />

Kontakt<br />

Hans-Josef Deußen<br />

hans-josef.deussen@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-34 20<br />

27


28<br />

Der Energieverbrauch auf dem<br />

Gelände der NVV-Verkehrsbetriebe<br />

an der Rheinstraße wird seit<br />

Jahren kritisch untersucht. Im Jahr<br />

2007 wurde ein Gesamtkonzept für<br />

die gesamte Wärmeerzeugung der<br />

Werkstatt entwickelt. 2008 wurde es<br />

realisiert. Zu der Vielzahl von Maßnahmen<br />

gehört die Erneuerung der<br />

Gebäudeleittechnik, die Senkung<br />

der Temperatur, der Austausch von<br />

Regel- und Heizkörperventilen, die<br />

Reduzierung der Wassermenge, die<br />

vorgehalten wird, und die Anpassung<br />

von Heizungsverteilern. Im Ergebnis<br />

konnten die Kesselleistungen um<br />

etwa ein Drittel verringert werden.<br />

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW)<br />

rundet das Energiekonzept der<br />

Rheinstraße ab. Auch die Schornsteinanlage<br />

wurde an die neuen<br />

Anforderungen angepasst.<br />

Entwicklung und Technik<br />

Das BHKW mit 363 Kilowatt (kW)<br />

thermischer und 238 kW elektrischer<br />

Energieeinsparung<br />

Innen wie außen<br />

Kompetenz und Erfahrung, Energieeffi zienz und Umweltverantwortung:<br />

Was die NVV ihren Kunden nahebringen will, praktiziert sie auch bei<br />

den eigenen Einrichtungen und Anlagen.<br />

Kontakt<br />

Heinz Uwe Werner<br />

heinz-uwe.werner@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-24 32<br />

Leistung wird nun durch zwei Kessel (1.400 und<br />

1.150 kW) bedarfsabhängig in Kaskade unterstützt.<br />

Bei Spitzenlast (zum Beispiel bei Betrieb<br />

der Lackiererei) schaltet sich ein dritter Kessel mit<br />

1.000 kW in Folge zu. Das BHKW erfüllt die<br />

Masterfunktion bei der Wärmeerzeugung. Darüber<br />

hinaus deckt es einen Großteil des Strombedarfs der<br />

Liegenschaft. Bei einem Netzausfall stellt es außerdem<br />

die Notstromversorgung sicher. Der komplette<br />

Umbau der Heizungsanlage kostete 945.000 Euro.<br />

Der Anteil des BHKWs betrug etwa 400.000 Euro.<br />

Die Wirtschaftlichkeit<br />

Eine Untersuchung zur Rentabilität des BHKWs<br />

ergab Anfang 2010, dass sich <strong>2009</strong> durch einen<br />

Mehreinsatz von 900.000 Kilowattstunden (kWh)<br />

Erdgas der Strom einkauf um rund 600.000 kWh<br />

für die Liegenschaft Rheinstraße verringert hat.<br />

Zusätzlich wurden 300.000 kWh vergüteter Strom<br />

in das Netz eingespeist.<br />

Bei einer Gegenüberstellung von Erdgas- und<br />

Strom einkauf der Jahre 2008 und <strong>2009</strong> ergab sich<br />

eine Einsparung von 43.100 Euro. Der eingespeiste<br />

Strom wurde mit 32.200 Euro vergütet. Der Steuervorteil<br />

für den Bezug von Erdgas zum Betreiben<br />

des BHKWs belief sich auf 3.700 Euro. Die Gesamtersparnis<br />

gegenüber dem Jahr 2008 betrug somit<br />

79.000 Euro.<br />

Auf Grundlage dieser Zahlen kann ermittelt werden,<br />

innerhalb welcher Zeit sich die Investition in<br />

das BHKW amortisiert: Unter der Voraussetzung<br />

gleichbleibender Einspeisevergütungen und unveränderter<br />

Kosten für den Erdgas- und Strombezug<br />

sowie einem Inflationsausgleich von 1,7 Prozent


Ein höherer Wirkungsgrad<br />

durch die kombinierte<br />

Wärme- und Stromerzeugung<br />

bringt Einsparungen im<br />

Energieverbrauch und senkt vor<br />

allem die CO 2 -Emissionen.<br />

pro Jahr verzinst sich das eingesetzte<br />

Kapital bei einer Nutzungsdauer von<br />

20 Jahren mit 14 Prozent. Die Amortisation<br />

des eingesetzten Kapitals wird<br />

nach 11 Jahren erreicht.<br />

Dabei bleibt unberücksichtigt, dass<br />

durch die Einrichtung des BHKWs<br />

die Investition für eine Notstromversorgung<br />

von circa 50.000 Euro<br />

entfällt.<br />

Die Umwelt<br />

Beim Stromverbrauch bringt ein Vergleich<br />

mit dem Mix der Kondensationskraftwerke<br />

in Mittellast aufschlussreiche<br />

Ergebnisse: Diese Kraftwerke<br />

werden überwiegend mit Steinkohle,<br />

Erdöl und Erdgas befeuert und weisen<br />

nach einer Statistik des Verbands<br />

der Elektrizitätswirtschaft (VDEW)<br />

von 1998 eine spezifische CO 2 -Emission<br />

von 0,799 Kilogramm CO 2 je<br />

kWh elektrischer Leistung auf – bei<br />

einem Nutzungsgrad von 38,2 Prozent.<br />

Setzt man diese Zahlen ins Verhältnis<br />

zu der erzeugten elektrischen<br />

Energie des BHKWs, (0,2 kg CO 2<br />

je kWh el ), so verringert sich der<br />

CO 2 -Ausstoß um 0,599 kg. Dies<br />

entspricht einer Herabsetzung des<br />

CO 2 -Ausstoßes von 74,9 Prozent<br />

gegenüber der herkömmlichen Stromerzeugung<br />

durch den oben genannten<br />

Energieträger-Mix.<br />

Foto: Würz Energy<br />

Zusammenfassung<br />

Seit längerer Zeit nimmt die NVV auch den internen<br />

Stromverbrauch genau unter die Lupe. Auf dem<br />

Betriebsgelände der Verkehrsbetriebe wurde ein<br />

neues Energie konzept umgesetzt, in dessen Mittelpunkt<br />

ein BHKW steht. Die kombinierte Erzeugung<br />

von Strom und Wärme ist der bisherigen Wärmeerzeugung<br />

weit überlegen. Eine Senkung des Energiebedarfs<br />

um ein Drittel geht mit der Verringerung<br />

der CO 2 -Emissionen um 75 Prozent einher.<br />

29


30<br />

Informationstechnik<br />

Weniger ist mehr<br />

Mit gutem Beispiel voran: Die <strong>NEW</strong> Service GmbH zeigt, wie man in der Informations-<br />

technik Energie sparen kann. Sie verringerte die Zahl der Server und konzentrierte sie<br />

auf engstem Raum. Das senkt den Stromverbrauch und verringert die Abwärme.


Ein ausgedehn-<br />

tes Netzwerk<br />

verbindet die<br />

Anwendungen an<br />

allen Standorten.<br />

Für die NVV und ihre Beteili gungsgesellschaften<br />

betreibt die Abteilung<br />

Informationstechnologie der <strong>NEW</strong><br />

Service GmbH, eine hundertprozentige<br />

Tochter der NVV, den IT-Betrieb.<br />

Neben acht Hauptstandorten in<br />

Mönchengladbach, Erkelenz, Geilenkirchen<br />

und Grevenbroich sind weitere<br />

Standorte wie Verkaufsbüros, die<br />

Bäder sowie externe Betriebsstätten<br />

ins Netzwerk integriert.<br />

Zahlreiche Anwendungen<br />

Neben zentralen Anwendungen wie<br />

SAP für das Rechnungswesen, die<br />

Materialwirtschaft, die Steuerung<br />

der Kraftfahrzeugwerkstatt sowie die<br />

Abrechnung der Ver- und Entsorgung<br />

sind eine Vielzahl von Anwendungen<br />

für die Verwaltung, die Verkehrsbetriebe,<br />

den Bäderbetrieb sowie die<br />

Netze für Strom, Gas, Wasser, Abwasser<br />

und Wärme im Einsatz.<br />

Auch die Lohn- und Gehaltsabrechnung,<br />

die Zeitwirtschaft, ein<br />

Geo-Informationssystem zur Dokumentation<br />

der Leitungsnetze und die<br />

Verwaltung der Abonnenten für den<br />

öffentlichen Nahverkehr sind Teile des<br />

gesamten Anwendungsspektrums.<br />

Standorte konzentriert<br />

Betreut werden Systeme und Anwendungen<br />

überwiegend von eigenem<br />

Personal der <strong>NEW</strong> Service. Von<br />

ursprünglich vier Rechenzentren sind<br />

heute noch zwei in Betrieb. Diese<br />

befinden sich an zwei Standorten und<br />

sind über verschiedene Leitungswege<br />

miteinander verbunden. Die Server<br />

sind auf beide Standorte verteilt und<br />

so konfiguriert, dass bei Ausfall eines<br />

Standortes der produktive Betrieb<br />

aufrechterhalten wird. Der Betrieb der<br />

Server ist an beiden Standorten auf<br />

einen speziell ausgestatteten Raum<br />

konzentriert. Die Server sind in<br />

19-Zoll-Schränken mit redundanten<br />

Stromversorgungen und Netzwerkanschlüssen<br />

installiert.<br />

Weniger Energieverbrauch<br />

Die Konzentration auf je einen Raum<br />

pro Standort ermöglichte es, die Klimatisierung,<br />

den Brandschutz sowie<br />

die unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

bis hin zur Notstromversorgung<br />

wirtschaftlich und ökologisch<br />

verträglich zu integrieren. Das senkt<br />

den Flächenbedarf und die Anzahl<br />

der Räume, die betreut und versorgt<br />

werden müssen. Eine weitere Optimierung<br />

ergab sich durch den Einsatz<br />

neuer Technologien (Virtualisierung).<br />

So konnte die Anzahl der Server von<br />

zunächst 92 auf 27 gesenkt werden.<br />

Das verringerte den Stromverbrauch<br />

und ebenso die von den Servern<br />

erzeugte Abwärme. Dadurch wiederum<br />

verringerte sich der Aufwand<br />

für Belüftung und Klimatisierung.<br />

Kontakt<br />

Heinz-Peter Lauks<br />

heinz-peter.lauks@new-service-gmbh.de<br />

Telefon 0 21 66 / 557-33 43<br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>NEW</strong> Service GmbH, eine<br />

hundertprozentige Tochter der<br />

NVV <strong>AG</strong>, betreut an mehreren<br />

Standorten des Unternehmens<br />

Server-Hardware und das breit<br />

gefächerte Spektrum von Anwendungen.<br />

Durch die räumliche Konzentration<br />

der Standorte konnte die<br />

Zahl der Server deutlich verringert<br />

werden. Die Ausfallsicherheit<br />

wurde so erhöht und gleichzeitig<br />

der Energie verbrauch in den Serverräumen<br />

gesenkt.<br />

31


32<br />

Ansprechpartner<br />

Betrieblicher <strong>Umweltschutz</strong><br />

Monika Schömann-Albrecht<br />

monika.schoemann-albrecht@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-24 09<br />

Elektromobilität<br />

Michael Fausten<br />

michael.fausten@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-45 32<br />

Biogas und Biomasse<br />

Markus Palic<br />

markus.palic@new-re.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-35 00<br />

Burkhardt Lambertz<br />

burkhardt.lambertz@niederrheinwasser.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-41 12<br />

Blockheizkraftwerke (BHKW)<br />

Joop Cosman<br />

joop.cosman@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-24 55<br />

Brennstoffzelle<br />

Thomas Primon<br />

thomas.primon@new-energie-gmbh.de<br />

Telefon 0 21 66 / 558-29 95<br />

Straßenbeleuchtung<br />

Karl-Heinz Robertz<br />

karl-heinz.robertz@new-netz-gmbh.de<br />

Telefon 0 24 51 / 624-64 10<br />

Adressen<br />

Heizen und Kühlen mit der Wärmepumpe<br />

Heinz Horn<br />

heinz.horn@new-energie-gmbh.de<br />

Telefon 0 21 66 / 558-24 97<br />

Trinkwassergewinnung und -aufbereitung<br />

Detlef Schumacher<br />

detlef.schumacher@niederrheinwasser.de<br />

Telefon 0 21 62 / 688-54 80<br />

Energieeffizienz im Unternehmen<br />

Heinz Uwe Werner<br />

heinz-uwe.werner@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-24 32<br />

Informationstechnik<br />

Heinz-Peter Lauks<br />

heinz-peter.lauks@new-service-gmbh.de<br />

Telefon 0 21 66 / 557-33 43<br />

Abfallwirtschaft/Entsorgungsmanagement<br />

Hans-Josef Deußen<br />

hans-josef.deussen@nvv-ag.de<br />

Telefon 0 21 66 / 688-34 20


NVV <strong>AG</strong><br />

Niederrheinische Versorgung und Verkehr <strong>AG</strong><br />

Odenkirchener Straße 201<br />

41236 Mönchengladbach<br />

Telefon 0 21 66 / 688 – 24 09<br />

E-Mail monika.schoemann-albrecht@nvv-ag.de<br />

Internet www.nvv-ag.de

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