Wissenswertes über ausgewählte Würstsorten
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Die Berner Zungenwurst – ein «Etikettenschwindel»?<br />
Die Zungenwurst besteht weder allein aus feinem Brät, noch aus grob gehacktem Wurstfleisch,<br />
sondern aus beidem. Der fein geblitzten Wurstmasse aus Schweine- und Rindfleisch, Speck und<br />
Gewürzen werden kleine Stücke Schweinsschulter beigemischt, die für den einzigartigen Biss sorgen.<br />
Doch der Blick aufs Rezept irritiert – denn offensichtlich fehlt der Zungenwurst eine zentrale<br />
Ingredienz: die Zunge! Wieso, dar<strong>über</strong> rätseln Metzger und Wurstliebhaber seit Jahrzehnten.<br />
Entsprach die Beigabe von Zunge irgendwann nicht mehr dem Kundengeschmack und wurde daher<br />
weggelassen, während der Name blieb?<br />
Die wahrscheinlichste Erklärung findet sich im «Neuen Berner Kochbuch» von 1835. In diesem Buch,<br />
damals ein einflussreiches Standardwerk, stehen die Rezepte für «Zungenwurst» und<br />
«Hammenwurst» direkt untereinander. Die heutige Berner Zungenwurst entspricht der damaligen<br />
«Hammenwurst» verdächtig genau. Hier scheint eine folgenreiche Verwechslung zweier Titel und<br />
Rezepturen vorzuliegen.<br />
Rezept: 30% ausgeblitztes Rindfleisch<br />
50% Schweinefleisch<br />
20% Halsspeck<br />
Nitritpökelsalz, Pfeffer, Muskatnuss, Macis, Knoblauch, Kardamon, Piment<br />
Vermittlung 2012