MZO Umbruch 2/2010.indd - ZBV-Oberfranken
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die Regressforderungen der Krankenkassen einzudämmen.<br />
Fachliche Kompetenz und ein resistentes Verhalten gegenüber<br />
den Krankenkassenforderungen sind deshalb erforderlich,<br />
um als Ausschussmitglied zu Gunsten der Kollegen agieren<br />
zu können.<br />
Obwohl es völlig klar ist, dass multimorbide Patienten in den<br />
Risikobereich der Krankenkassen eingeordnet werden müssen,<br />
beruft sich wegen Ermangelung klar festgelegter Regeln<br />
die Kassenbürokratie auf die bestehenden Verträge. Diese sind<br />
jedoch ohne Berücksichtigung der Probleme von multimorbiden<br />
Patienten verhandelt. Völlig ungeklärt ist hierbei, wenn<br />
früher wohlhabende Patienten mit zum Privatleistungssektor<br />
zählendem Zahnersatz (z. B. Implantate) in die Situation kommen,<br />
im Heim ihre finanziellen Reserven aufzubrauchen. Für<br />
die Erneuerung dieses "Privatzahnersatzes" fehlen dann jegliche<br />
Mittel und es ist völlig ungeklärt, wer dann die Behandlungskosten<br />
für eventuelle Reparaturen übernimmt.<br />
Die Werbung für die Ausweitung der Betreuung von Senioren<br />
zwingt zur Diskussion über die Finanzierung und die Gewährleistung<br />
der notwendigen Behandlungsmaßnahmen im GKV-<br />
sowie im Privatbereich. Pompöse Kongresse und politische<br />
Absichtserklärungen sind leider nicht geeignet, der Kollegenschaft<br />
bei der Bewältigung dieser riesigen Herausforderung<br />
zu helfen, die aus den demographischen Parametern der Bevölkerungsentwicklung<br />
unumkehrbar ist. Völlig unberücksichtigt<br />
blieb auch bisher der Kostenersatz für die Hygieneprobleme<br />
im Falle einer Behandlung im Behinderten- oder Altersheim.<br />
Werden dort dieselben Hygienestandards gefordert, wie in der<br />
Behandlung in einer Zahnarztpraxis, fallen erhebliche Hygienekosten<br />
für Behandler und Assistenz an.<br />
Die hohe Zahl multiresistenter Keime in diesen Einrichtungen<br />
zwingen zu strengen Hygienemaßnahmen, um den Forderungen<br />
der Gewerbeaufsichtsämter nachzukommen. Vor allem für<br />
die Assistenz sind die Schutzmaßnahmen voll zu erfüllen, um<br />
nicht den Schutz der Berufsgenossenschaftsversicherung zu<br />
verlieren. Denn Keime, die in der Zahnarztpraxis als höchst<br />
gefährlich gelten, können nicht in der Heimbehandlung die<br />
Gefährlichkeit verloren haben.<br />
Aufgabe einer neu gewählten KZVB-Mannschaft muss es sein,<br />
die Gutmenschenphilosophie der kostenlosen Leistungserbringung<br />
für die Alterszahnheilkunde abzulegen und Mittel<br />
und vernünftige Vertragsformen für diese riesige Versorgungsherausforderung<br />
bei den gesetzlichen Krankenkassen freizumachen.<br />
20 <strong>MZO</strong> 2/2010<br />
Dr. Walter Panhans, Coburg<br />
Leserbrief zum Artikel von Dr. F. Portugall in der<br />
<strong>Oberfranken</strong> Info 2.2010:<br />
1) Überschrift des Artikels:<br />
Zufälligkeitsprüfung wurde vom FVDZ eingeführt!<br />
Leider wurde die gesetzliche Grundlage hierfür durch Bundestagsbeschluss<br />
ohne Mitwirkung der Zahnärzteschaft erlassen.<br />
Es ist bezeichnend, dass dieses Gesetz erst unter ZZB-Regentschaft<br />
umgesetzt wird.<br />
2) Die KZVB in Bayern hat diese Zufälligkeitsprüfung unter<br />
Führung und Verantwortung des Prüfreferenten Dr. Bücherl<br />
wegen Umsetzungsprobleme bis 2004 hinausgezögert. Auch<br />
den Krankenkassen waren die Umsetzungsprobleme bekannt.<br />
Diese hatten dem Vorgehen zugestimmt.<br />
3) Die im Artikel genannten 7 Zahnärzte mit 25 Fällen pro Jahr<br />
sind nur der Einstieg – die Zahlenspiele sind nichts anderes<br />
als eine Beruhigungspille für die Wähler. Wer hindert die Kassen<br />
daran, eine Ausweitung des Verfahrens zu fordern, wenn<br />
es erst einmal funktioniert?<br />
4) Quartalsübergreifende Prüfungen waren zur Amtszeit des<br />
Prüfungsreferenten Dr. Bücherl nicht möglich, da dieser dies<br />
nicht zuließ!<br />
5) Die genannte Obergrenze von 2000 Fällen war zur Zeit des<br />
Prüfreferenten Dr. Bücherl eine einvernehmliche, mit den<br />
Krankenkassen vereinbarte Grenze. Jetzt sind jedoch in der<br />
Amtszeit des neuen Vorstandes 3000 Fälle der neue Standard,<br />
was den Forderungen der Krankenkassen nach Ausweitung<br />
entgegenkommt.<br />
6) Der Prüfstau von 6000 Fällen entstand bei Gesetzeswechsel<br />
durch fehlende Umsetzungsvorschriften und der Neueinrichtung<br />
der Prüfgremien. 2004 war der Wechsel zur Hauptamtlichkeit<br />
und Stillstand der Prüfungen bis zur Neubesetzung der<br />
Prüfungsausschüsse.<br />
7) Die undemokratische Besetzung der Ausschüsse und die<br />
fehlende Rückkoppelung der Prüfungsausschussmitglieder<br />
zur Zahnärztebasis ist ein jahrelanges Ärgernis. Deshalb muss<br />
über diese Schiene der Prüfwut der Krankenkassen begegnet<br />
werden.<br />
Sachkundige Prüfungsausschussmitglieder sind in der Lage,<br />
das gesamte Prüfsystem wesentlich kollegenfreundlicher zu<br />
gestalten, wenn sie den Forderungen der Krankenkassen nicht<br />
im Sinne Ratscher Schönwetterpolitik nachgeben. Es ist an der<br />
Zeit, dieses Problem anzugehen.<br />
8) Eine zeitliche Begrenzung und Rotation der Ausschussmitglieder<br />
sollten einer allzu großen Nähe zu den Krankenkassenbeisitzern<br />
vorbeugen. Jahrelange Kontakte in gemeinsamen<br />
Ausschusssitzungen sollten vermieden werden. Um die Interessenlage<br />
der Kollegenschaft nicht aus den Augen zu verlieren,<br />
ist es deshalb wünschenswert, immer wieder neue Mitglieder<br />
aus der Kollegenschaft vorzuschlagen und zu berufen.<br />
Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz für<br />
Zahnärztinnen/Zahnärzte und deren Personal!<br />
Weiterer Termin!<br />
Dr. Walter Panhans, Coburg<br />
Der <strong>ZBV</strong> <strong>Oberfranken</strong> bietet für Zahnärztinnen/Zahnärzte, die im Jahr 2005 ihre Fachkunde erworben bzw. zuletzt<br />
aktualisiert haben, einen Röntgenkurs am Samstag, 18. Dezember 2010, in Himmelkron an.<br />
Für Zahnarzthelfer/innen/Zahnmedizinische Fachangestellte, die im Jahr 2005 ihre Kenntnisse<br />
im Strahlenschutz erworben haben, findet ein Röntgenkurs am Samstag, 18. Dezember 2010,<br />
in Himmelkron statt.<br />
Die Anmeldeformulare liegen bei.