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Die Panther zieht es im nächsten zum VfL Benrath<br />

22.11.2007<br />

Die Raubkatzen spielen künftig an der Karl-Hohmann-Straße.<br />

Einmal quer durch Düsseldorf ziehen die Zweitliga-Footballer der Panther in der nächsten Saison. Der Deutsche Rekordmeister wird<br />

seine Heimspiel künftig auf dem Rasenplatz des VfL Benrath an der Karl-Hohmann-Straße austragen. Im Arena-Sportpark werden<br />

künftig nur noch die Panther-Ladies und der Nachwuchs auf die Jagd nach dem Ei gehen.<br />

Schon seit Jahren waren die Raubkatzen auf der Suche nach einem neuen Stadion. Nachdem der Umzug ins Rather Waldstadion vor<br />

zwei Jahren gescheitert war, klappte es pünktlich zum 30-jährigen Vereinsjubiläum. In Benrath hätten insgesamt 8000 Fans Platz, die<br />

überdachte Tribüne hat knapp 1000 Sitzplätze. Erster Gegner 2008 werden am 3. Mai zum Saisonstart die Essen Assindia Cardinals<br />

sein.<br />

Trainiert wird weiter neben der Arena. Bereits morgen beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Dann bittet der neue Coach<br />

Martin Hanselmann zur ersten Laufeinheit.<br />

Die Heimspiele 2008<br />

3. Mai: Panther Assindia Cardinals<br />

10. Mai: Panther Berlin Rebels<br />

25. Mai: Panther Lübeck Cougars<br />

14. Juni: Panther - Bonn Gamecocks<br />

28. Juni: Panther Troisdorf Jets<br />

9. August: Panther Langenfeld Longhorns<br />

17. August: Panther Hamburg Eagles<br />

PIET KEUSEN<br />

Neuer Trainer für die Panther<br />

07.11.2007<br />

Der Umbruch bei Football-Zweitligist Panther geht weiter. Direkt nach dem Abstieg aus der höchsten Deutschen Spielklasse, hatte<br />

Steffen Breuer angekündigt, dass er das Team nur für ein Jahr als Chefcoach betreuen wird. ...<br />

... "Damit der Verein Zeit hat, eine langfristige Lösung zu suchen", erklärte der Trainer des Jahres 2006 schon im Januar. An diese<br />

Aussage hielt sich Breuer nun nach dem Saisonende im September. "Mittelfristig muss der Aufstieg in die Bundesliga das Ziel der<br />

Panther sein", begründet der Rechtsanwalt, "dafür ist ein zeitintensiveres Training als bisher nötig."<br />

Einen Nachfolger haben die Panther bereits gefunden, auf eigenen Wunsch wird dieser aber erst zum Trainingsauftakt am 24.<br />

November vorgestellt.<br />

Nächster Titel für Panther-Rookies<br />

19.10.2007<br />

Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft konnten sich 19 Football-Rookies der Panther und drei Düsseldorfer Trainer über den<br />

nächsten nationalen Titel freuen. Beim Junioren-Länderpokal in Berlin gewann die NRW-Auswahl mit den Düsseldorfern Christian<br />

Buchholtz, Martin Menke, Fabian Klingner, Philipp Kalisch, Lukas Mattern, Florian Klingner, Marius Burgsmüller, Roger Wittke,<br />

Timo Grüske, Oliver Ulke, Alexander Borgs, Manuel Wiesmann, Farid Jansen, Patrick Bude, Robert Demers, Malek Said, Andre?<br />

Rother, Fabian Schliek, Jens Vogt und Max Klingberg im Endspiel gegen Baden-Württemberg in der Verlängerung mit 16:13.<br />

In der Vorrunde hatte das Team der Panther-Coaches Markus Guderian, Markus Maier und Sascha Al Agha Bayern (34:31),<br />

Rheinland-Pfalz (7:0) und Hamburg (10:0) knapp besiegt.<br />

Im Endspiel zeigten NRW und Baden-Württemberg starke Abwehrleistungen. Malek Said, der Kölner Philipp Stenzel (je 6) und<br />

Lukas Mattern (1) punkteten in der regulären Spielzeit. In der Verlängerung sorgte Lukas Mattern durch ein Feldtor für die<br />

entscheidenden drei Punkte für die NRW-Auswahl. Pech hatte Farid Jansen, der sich im Finale zwei Finger brach, aber trotzdem bis<br />

zum Spielende durchhielt.<br />

(P. K.)<br />

Panther mit Platz vier nicht zufrieden<br />

25.09.2007<br />

Drei Tage wohnten die Junioren-Flagfootballer der Panther in einem Ferienbungalow an der niederländischen IjsselmeKüste. An<br />

Erholung war für Tobias Backhaus, Manuel Engelmann, Markus Fong, Larbi Kebba, Tim Kißler, Arthur Maruhn, Flamur Reka,<br />

Marcel Riep, Martin Rittinger und Lukas Wolter aber nicht zu denken. Der Raubkatzen-Nachwuchs kämpfte in Lelystad um den Titel<br />

bei der U-15-Weltmeisterschaft. Den angestrebten dritten Platz erreichte das Team von Trainer Thomas Wolff nicht, im Spiel um die<br />

Bronzemedaille verlor das Panther-Team, das als Nationalmannschaft antrat, gegen Österreich mit 39:40.<br />

Eine unnötige Niederlage: Bis eine Minute vor Schluss hatten die Raubkatzen noch mit 39:34 geführt. "Deshalb kann ich mich auch<br />

nicht wirklich über den vierten Platz freuen", sagte Wolff. In der Vorrunde der ersten Flagfootball-Weltmeisterschaft überhaupt<br />

besiegten die Panther Spanien (45:27) und Italien (52:13) und verloren gegen Japan mit 38:52. Erfolgreichster Punktesammler war<br />

Tim Kißler, der 63 der insgesamt 117 Zähler erzielte.<br />

Ausruhen können sich die Panther auch nach dem Ende der WM nicht. Am Wochenende geht es in Berlin um die Deutsche<br />

Meisterschaft.<br />

(P. K.)


Quarterbacks und Interceptions<br />

21.09.2007<br />

Die erste Saison nach dem Abstieg aus der Football-Bundesliga endete für Zweitligist Panther auf Rang vier. Damit können die<br />

Raubkatzen durchaus zufrieden sein. Der Wiederaufstieg stand nach einem Teamumbau ohnehin nicht zur Debatte. "Wir wollen so<br />

weit wie möglich oben landen", hatte Trainer Steffen Breuer vor der Saison als Ziel ausgegeben. Weil viele Verletzungen nie<br />

zuließen, dass ein eingespieltes Team auf dem Platz stand, ist der vierte Rang schon als Erfolg zu werten.<br />

Die <strong>NRZ</strong> hat die Besonderheiten der abgelaufenen Spielzeit zusammengetragen:<br />

Quarterbacks: Fünf verschiedene Spielmacher mussten die Panther in zwölf Partien führen. Stammquarterback Philipp Lux brach sich<br />

im dritten Spiel das Bein. Ersatzmann Pepijn Mendonca fehlte drei Partien, zweimal wegen einer Knöchelverletzung, einmal weil er<br />

mit der niederländischen Nationalmannschaft unterwegs war. Vor der Sommerpause sprangen daher die Ballträger Tobias Glaubitz<br />

und Christian Poschmann ein, nach der Sommerpause der von den Junioren aufgerückte Fabian Schorn.<br />

Das Knie war die Achillesferse<br />

Verletzungen: Das Knie war die Achillesferse der Panther. Valerie Loschitzki und Sami Riahi zogen sich früh Kreuzbandrisse zu und<br />

mussten die gesamte Saison von der Seitenlinie verfolgen. Marius Toborek und Timo Grüske fielen wegen Knieverletzungen<br />

ebenfalls lange aus. Kicker Markus de Haer musste wegen eines Handbruchs passen, konnte die letzten fünf Saisonspiele aber wieder<br />

für Extrapunkte sorgen.<br />

Offensive: Insgesamt holten sich die Panther 285 Zähler. Erfolgreichster Angreifer war Alexej Mittendorf mit sieben Touchdowns (42<br />

Punkte), Mathis Baumbach holte in der Hinrunde 32 Punkte, fiel danach aber verletzt aus. Kicker Markus de Haer sorgte per<br />

Extrapunkten und Feldtoren ebenfalls für 32 Zähler.<br />

Defensive: Zum Schrecken der gegnerischen Spielmacher wurden Sebastian Schönbroich und Mathias Weil. Die beiden<br />

Defensivspieler fingen je dreimal einen Pass ab und liefen damit bis in die gegnerische Endzone - jeweils 21 Punkte. Jason Adjej<br />

schnappte sich das Ei nach einem Ballverlust beim 16:24 bei den Frankfurt/Oder Red Cocks und lief über 88 Yards einen Fumble-<br />

Return-Touchdown.<br />

Eagles kämpfen um den Aufstieg<br />

Aufsteiger: Die Hamburg Eagles haben sich in der 2. Liga am stärksten präsentiert und kämpfen morgen um 15 Uhr gegen<br />

Bundesliga-Schlusslicht Dresden Monarchs um den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Die zweite Liga verlassen die Frankfurt/Oder<br />

Red Cocks als Tabellenletzter.<br />

PIET KEUSEN<br />

Football-Panther zum Abschluss wieder zahnlos<br />

09.09.2007<br />

Das nennt man Einsatz: Weil Florian Klinger am Samstagmorgen die Abfahrt des Mannschaftsbuses von Football-Zweitligist Panther<br />

verschlief, machte sich der Defensiv-Spieler auf eigene Faust auf den Weg nach Lübeck, setzte sich in die Bahn und kam noch<br />

rechtzeitig zum Spiel in der Hansestadt an. Verhindern konnte er die 7:19 (7:0, 0:19, 0:0, 0:0)-Niederlage bei den Cougars aber nicht.<br />

Schon vor dem Spiel machte sich das Verletzungspech der Panther erneut bemerkbar. Spielmacher Fabian Schorn fiel mit einer<br />

Knieprellung aus, Quarterback Pepijn Mendonca war auf sich allein gestellt. Als sich dieser dann auch noch verletzte, musste<br />

Running Back Christian Poschmann das Angriffsspiel lenken.<br />

Doch die Offensive hatte in Lübeck wenig zu melden. Die Hauptarbeit hatte die Defense. Die sorgte auch wieder einmal für die<br />

einzigen Panther-Punkte. Sebastian Schönbroich fing einen Pass der Lübecker ab, lief in die Endzone und sorgte mit seinem dritten<br />

Interception-Return-Touchdown der Saison für die Führung. Kicker Markus de Haer verwandelte den Extrapunkt zum 7:0. Im<br />

zweiten Viertel zogen die Cougars allerdings mit drei Touchdowns und einem Extrapunkt auf 19:7 davon.<br />

Durch die Niederlage beenden die Panther die Saison wohl auf Rang vier. Nur wenn die Berlin Rebels in zwei Wochen bei<br />

Spitzenreiter Hamburg Eagles gewinnen, rutschen die Panther noch auf Platz fünf ab.<br />

(P.K.)<br />

Gymnastik und Tanz statt Football<br />

06.09.2007<br />

Der ehemalige Rhein-Fire-Abwehrspieler Christian Mohr schlug ein Angebot der Indianapolis Colts aus. Safety Richard Yancy wurde<br />

bei den New York Giants entlassen.<br />

Die Football-Europaliga ist aufgelöst. Rhein Fire existiert bis zum 30. September nur noch auf dem Papier. Dann ist die 13 Saisons<br />

brennende Flamme ausgelöscht, die zuletzt mehr als 25 000 Zuschauer im Schnitt in die Arena bewegt hatte. Kein Wunder, dass der<br />

Start der neuen NFL-Saison in den Staaten gestern Nacht kaum jemand um den Schlaf gebracht haben dürfte.<br />

Offensivbrocken Peter Heyer heilt weiterhin seine schwere Knieverletzung aus. Zugezogen im ersten NFLE-Saisonmatch Mitte April.<br />

David Odenthal ist Manager des Erstligisten Cologne Falcons geworden, für den er nach überstandener Nierenerkrankung auch<br />

aufläuft. Abwehr-Safety Richard Yancy mühte sich vier Wochen beim Trainingscamp der New York Giants. Um kurz vor dem<br />

Saisonstart aus dem frischen Zweijahresvertrag wieder entlassen zu werden.<br />

Und was macht Christian Mohr, neben Heyer wohl der stärkste aus der Riege der Rhein-Fire-Deutschen? "Gymnastik und Tanz!"<br />

kommt es vom blonden Hünen wie aus der Pistole geschossen. Mohr hat die Football-Saison abge-hakt und knüpft an sein<br />

diplomsportwissenschaftliches Studium in Köln an, das er nach dem dritten Semester vor vier Jahren unterbrochen hatte. Das<br />

Praxisseminar "Gymnastik/Tanz" zählt zu den Schein pflichtigen Übungen eines Sportstudenten.<br />

"Ich hatte schon während der Fire-Saison Nackenprobleme und war nach vier Football-Spielzeiten körperlich so ausgelaugt, dass ich<br />

mir eine Auszeit genommen habe", berichtet der gebürtige Aachener, der über die Panther und Berlin Thunder in der vergangenen<br />

Saison zu Fire gewechselt war. Selbst ein Trainingslager-Angebot von Super-Bowl-Champion Indianapolis Colts ließ Mohr sausen.


"Ich hatte geplant, verstärkt bei Rhein Fire zu arbeiten. Die vermeintlich gute Option hat sich leider in Luft aufgelöst", blickt der 1,96<br />

Meter große, 114 Kilogramm schwere Abwehrrecke zurück.<br />

Football bleibt trotz der Auszeit aber ein Thema. Drähte in die Staaten besitzt Mohr auch noch genügend. Zu einigen Ex-Kollegen<br />

beispielsweise. Und zu Ex-Fire-Coach Rick Lantz, der mit der neuen All American Football League (AAFL) in Verbindung gebracht<br />

wird. Die US-Liga soll die Lücke der NFLE ausfüllen und eventuell schon im April 2008 starten. Möglich, dass Lantz sich beim<br />

neuen Team in Florida engagiert. Angesprochen wurde der 69-jährige einstige Marine-Sergeant jedenfalls schon.<br />

"Ich kann mir aber auch gut vorstellen, als Trainer zu arbeiten. Vielleicht in der GFL oder im Jugendbereich", sagt Mohr. Das<br />

Studium geht mindestens im nächsten halben Jahr vor.<br />

Beim offiziellen Abschied von Rhein Fire am 16. September (ab 18 Uhr) im Stahlwerk (Ronsdorfer Straße) wird der 27-Jährige noch<br />

einmal dabei sein. Vier Saisons in der NFLE und zwei NFL-Probespielzeiten in Seattle und Philadelphia sind dann Geschichte.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Panther müssen früh aus den Federn<br />

06.09.2007<br />

Zum letzten Mal müssen die Zweitliga-Footballer der Panther am Samstag früh aufstehen. Um 4.30 Uhr setzt sich der<br />

Mannschaftsbus in Richtung Lübeck in Bewegung, wo um 15 Uhr das letzte Saisonspiel bei den Cougars ansteht.<br />

Dort will das Team von Trainer Steffen Breuer mit aller Macht den dritten Platz verteidigen. Ein Sieg ist dazu Pflicht, denn die<br />

Cougars haben nach einer starken Aufholjagd nur noch einen Zähler Rückstand auf die Raubkatzen.<br />

Im Hinspiel setzten sich die Panther durch einen Touchdown in letzter Sekunde von Daniel Schorn knapp mit 26:25 durch. Morgen<br />

wird es schwieriger. Die Lübecker sind die Mannschaft der Stunde, gewannen drei Partien in Folge und besiegten sogar Spitzenreiter<br />

Hamburg Eagles mit 20:14. Bei den Adlern hatten die Düsseldorfer am vergangenen Samstag mit 28:52 verloren.<br />

Wer noch mit nach Lübeck fahren möchte, kann im Panther-Bus mitreisen. Kurzfristig sind noch einige Plätze frei geworden.<br />

Inklusive Eintrittskarte kostet die Fahrt 39 Euro. Infos erteilt Fankoordinator Ronald Rafalski unter Tel: 01 63/34 99 929.<br />

(P. K.)<br />

Aus dem Rhythmus<br />

02.09.2007<br />

Umstrittene Entscheidungen bei Panther-Niederlage: 28:52.<br />

Eigentlich wollten die Zweitliga-Footballer der Panther am Samstag Spitzenreiter Hamburg Eagles das Leben so schwer wie möglich<br />

machen. Der Plan wurde allerdings vom Schiedsrichtergespann durchkreuzt. Durch strittige Entscheidungen brachten die<br />

Unparteiischen die Hanseaten schon im ersten Viertel auf die Siegerstraße, die Raubkatzen unterlagen deutlich mit 28:52 (0:21, 7:14,<br />

7:14, 14:3).<br />

"Die Entscheidungen der Schiedsrichter haben uns aus dem Rhythmus gebracht", ärgerte sich Trainer Steffen Breuer. Vor dem ersten<br />

Hamburger Touchdown entschieden die Unparteiischen auf einen Düsseldorfer Ballverlust, ein sogenantes "Fumble". Dabei hatte<br />

Spielmacher Fabian Schorn das "Ei" nach vorn gepasst, das Spielgerät landete allerdings im Gras. Vor dem zweiten Eagles-<br />

Touchdown wurde auf "Fumble" von Markus Jaeger entschieden, obwohl er das "Ei" noch in den Händen hielt, als er zu Boden<br />

gerissen wurde.<br />

Dem 0:21-Rückstand liefen die Panther lange hinterher. Der starke Thomas Hülser, Sebastian Schönbroich Daniel Schorn, Florian<br />

Foller (je 6), Jan Fischer (2) und Kicker Markus De Haer (1) punkteten für die Raubkatzen. Breuer: "Unsere jungen Spieler haben<br />

Lehrgeld gezahlt."<br />

(P. K.)<br />

Football-Panther: Noch zweimal motivieren!<br />

30.08.2007<br />

Abstieg vermieden, Aufstieg abgehakt! Zweimal müssen sich die Zweitliga-Footballer der Panther noch motivieren, dann ist die erste<br />

Saison nach dem Bundesliga-Abstieg beendet. Bei der 16:24-Niederlage bei den Frankfurt/Oder Red Cocks am vergangenen Samstag<br />

schien es schon so, als sei die nötige Anspannung bereits entwichen.<br />

"Wir haben das schlechteste Spiel der Saison abgeliefert", klagte Trainer Steffen Breuer, "es geht vielleicht noch schlechter, dafür<br />

müsste aber eine Menge passieren. Ich bin aber sicher, dass sich die Mannschaft am Samstag anders präsentiert."<br />

Dann treten die Raubkatzen bei Spitzenreiter Hamburg Eagles ran. "Da wollen wir mal wieder guten Football zeigen", sagt Breuer,<br />

"und die Hamburger so lange wie möglich ärgern." Christian Poschmann, der in der vergangenen Woche beruflich verhindert war, ist<br />

wieder dabei. Dafür fehlern Valeri Loschizki und Timo Grüske, die mit Knieverletzungen aus Frankfurt zurückkehrten.<br />

Panther kämpften Rebellen nieder<br />

19.08.2007<br />

Jaeger, Mittendorf und Poschmann sorgten gegen Berlin für die Touchdowns. Coach Breuer baut auch in den anstehenden<br />

Auswärtsmatches auf die jungen Spieler.<br />

Nebenan feierte Fortuna vor 9280 Zuschauern den 2:0-Sieg gegen Werder Bremen II in der Arena, in der Leichtathletikhalle kämpften<br />

mehr als 1000 Tischtennis-Talente um Borussias Kinder-Olympiade. Und zwischendrin feierte Football-Zweitligist Panther vor knapp<br />

800 Fans auf der Kleinen Kampfbahn eine Party. Mit lauter Musik aus den Boxen, Tröten, Pauken und Sprechchören übertönten die<br />

Raubkatzen fast jeden Laut, der aus der Arena entwich. Im letzten Heimspiel der Saison lieferte das Team von Chefcoach Steffen<br />

Breuer dazu noch einmal eine starke Leistung und erkämpfte sich den 20:7 (7:0, 0:7, 7:0, 6:0) gegen die Berlin Rebels.<br />

Dabei trumpften die Panther erst spät auf. Marcus Jaeger (6) per Touchdown und Markus de Haer (1) per Extrapunkt hatten die<br />

Gastgeber im ersten Viertel in Führung gebracht. Im zweiten Durchgang konnte die gut aufgelegte Abwehr den Ausgleich nicht<br />

verhindern. Nachdem Alexej Mittendorf (6) und de Haer (1) für die erneute 14:7-Führung gesorgt hatten, kippte das bis dahin<br />

ausgeglichene Spiel.<br />

Die Berliner kamen zwar gefährlich nah an die Panther-Endzone heran. Doch die Defense der Raubkatzen hielt. Erst wurden zwei<br />

Läufe der Rebels durch die Mitte gestoppt. Und als die Berliner den vierten Versuch ausspielten, fand Spielmacher Boris Rahut seinen


Passempfänger nicht und beförderte das Ei ins Leere. Ballbesitz für die Panther! Von der verpassten Großchance auf den Ausgleich<br />

erholten sich die Rebels nicht mehr.<br />

Stattdessen spielten die Gastgeber ihre konditionelle Überlegenheit aus. Bei den Gästen machte sich die lange Anreise ebenso<br />

bemerkbar, wie der mit 31 Spielern sehr kleine Kader. Einige Cracks mussten in Offensive und Defensive ran.<br />

Angeführt von Fabian Schorn erarbeiten sich die Panther nun gegen müde Berliner Meter um Meter und kämpften sich bis zur<br />

Endzone vor. Bis schließlich Christian Poschmann nach einem Acht-Yard-Lauf den entscheidenden Touchdown zum 20:7 erzielte.<br />

Die Partie war entschieden, gefährlich wurde es für die Panther nicht mehr, weil die Defensive konzentriert stand und die Berliner<br />

Angriffe im Keim erstickte. Daran änderte sich auch nichts, als Coach Breuer im letzten Durchgang die jungen Spieler auf das Feld<br />

schickte, um ihnen Spielpraxis zu geben.<br />

"Das hat mich sehr gefreut", sagte Breuer, "auch in den letzten drei Saisonspielen werden verstärkt die jungen Spieler zum Einsatz<br />

kommen."<br />

PIET KEUSEN<br />

Endspurtsieg dank Schorn-Solo<br />

12.08.2007<br />

Panther revanchieren sich bei den Langenfeld Longhorns für die Hinspielschlappe. 1000 Zuschauer mussten bis 18 Sekunden vor dem<br />

Ende warten.<br />

Zu früh gefreut! Kurz vor dem Ende des Zweitliga-Football-Spiels zwischen den Panthern und den Langenfeld Longhorns rollten die<br />

Fans der Gäste auf der Tribüne der Kleinen Kampfbahn ein großes Transparent aus. "Die Nummer eins am Rhein sind wir!" stand<br />

drauf. 13:10 lag Langenfeld vorn. Doch da hatten sie die Rechnung ohne Fabian Schorn gemacht. Der 18-jährige Spielmacher<br />

zauberte in seinem erst dritten Seniorenspiel einen Geniestreich aus dem Hut.<br />

Touchdown durch Christian Poschmann<br />

Panther-Cheftrainer Steffen Breuer hatte als Taktik von der 35-Yard-Linie einen Pass vorgegeben. Doch Schorn schnappte sich 18<br />

Sekunden vor Spielende das Ei, stürmte auf die rechte Seite, ließ einige Verteidiger ins Leere laufen und spurtete in die Longhorns-<br />

Endzone. Sechs Punkte! Womit der 16:13 (7:7, 0:6, 0:0, 9:0)-Sieg perfekt und die Revanche für die 21:27-Hinspielniederlage<br />

geglückt war.<br />

Dabei sah es lange nicht danach aus. Die Panther hatten zwar durch einen Touchdown von Christian Poschmann und einen<br />

Extrapunkt durch Markus de Haer mit 7:0 geführt. Doch danach punktete nur noch Langenfeld. Forian Zuber, Aaron Brown (je 6) und<br />

Bastian Neukötter brachten die Longhorns mit 13:7 in Führung. Anschließend stand die Panther-Defensive sicher. Philipp Wilk und<br />

Torge Hundsdörfer fingen sogar Pässe der Langenfelder ab.<br />

Nach vorn lief aber nur wenig. Panther-Cheftrainer Steffen Breuer versuchte es abwechselnd mit Pepijn Mendonca, Fabian Schorn<br />

und Chris-tian Poschmann auf der Spielmacherposition. Zählbares sprang aber nicht dabei heraus.<br />

Nachdem Kicker Markus de Haer zwei Feldtorversuche aus 47 und 39 Yards verschossen hatte, traf er im Schlussdurchgang aus 42<br />

Yards zum 10:13.<br />

Kurz vor dem Ende freuten sich die Langenfelder Fans unter den 1000 Zuschauern schon über den vermeintlichen Sieg. Bis Fabian<br />

Schorn in die Endzone lief. "Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht", resümierte Cheftrainer Steffen Breuer, "um so mehr<br />

freut es mich, dass die Partie durch eine schöne Einzelleistung entschieden wurde."<br />

PIET KEUSEN<br />

Spielt Rhein Fire bald im Dome?<br />

09.08.2007<br />

US-Hallenliga denkt über Europa-Ableger für 2009 nach und soll sich Namensrechte der NFLE-Teams gesichert haben.<br />

Bis zum 30. September sollte Football-Europaligist Rhein Fire eigentlich von der Düsseldorfer Sport-Landkarte verschwunden sein.<br />

Dann wäre die GmbH nach dem finanzbedingten Aus der NFLE vertragsgemäß nicht mehr existent. Möglich, dass Rhein Fire doch<br />

noch ein wenig weiterlebt. Als Hallenfootballteam. Gestern wurde bekannt, dass die us-amerikanische Arena Football League (AFL)<br />

von der NFL die Rechte an Logos und Teamnamen der ehemaligen Europaligisten gekauft haben soll.<br />

Hintergrund: Die 1987 gegründete, zuletzt erfolgreich wirtschaftende AFL denkt darüber nach, es ab dem Jahr 2009 mit einem<br />

Europa-Ableger zu versuchen, der bis zu zwölf Teams beinhalten soll. Mit Rhein Fire im ISS-Dome, der 13 400 Plätze fassenden<br />

Spielstätte der DEG-Eishockey-Cracks.<br />

Testturnier im Frühjahr 2008<br />

Die Chefs beider US-Ligen, David Baker für die AFL und Roger Goodell für die NFL, einigten sich offenbar in den vergangenen<br />

Tagen auf die Weitergabe der NFLE-Teamnamen. Auf der niederländischen Internetseite www.afleurope.nl wird darüber spekuliert,<br />

dass die AFL als Vorlauf ein Testturnier mit vier Teams im Frühjahr 2008 in Düsseldorf plane. "Ich weiß davon zwar noch nichts",<br />

gestand gestern Dome-Chef Manfred Kirschenstein auf <strong>NRZ</strong>-Nachfrage, "reizvoll wäre die Idee aber auf jeden Fall." Vor allem<br />

würde sie dem Dome Zusatzspieltermine verschaffen. Ob die Liga 2009 parallel mit der US-Version der AFL laufen soll, also von<br />

März bis Juli, das ist bisher unklar.<br />

"Der Gedankengang, Rhein Fire im Dome spielen zu lassen, ist seriös und interessant", gibt auch Fire-Manager Sammy Schmale zu.<br />

Die Infrastruktur mit Hallen in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Mannheim oder sogar London wäre für eine Europaliga unter dem<br />

Hallendach gegeben. Auch könnte sich die AFL auf (noch) funktionierende Geschäftsstellen der ehemaligen Europaligisten stützen.<br />

Nach <strong>NRZ</strong>-Informationen stehen die NFLE-Manager bei der NFL noch bis Ende März 2008 unter Vertrag.<br />

Knackpunkt bei der Umsetzung einer AFL-Europaliga wird die Gesamtfinanzierung sein. Rund drei Millionen Euro pro Saison pro<br />

Team wären nötig. In der AFL ist der Spieleretat für die rund 25 Cracks auf insgesamt 1,9 Millionen Dollar (rund 1,4 Millionen Euro)<br />

festgeschrieben. Hinzu kämen Hotelkosten, Reisekosten, Personalkosten des Managements, ein Werbeetat, Hallenmiete (auch für<br />

Trainingszeiten) sowie eine medizinische Abteilung und diverse Versicherungskosten.<br />

Investoren werden gesucht, weil ein Team allein durch die Zuschauereinnahmen nicht finanzierbar ist. Zumal in den Staaten die


Eintrittskarte nur 22 Dollar (16 Euro) kostet. In der NFL werden im Schnitt 58 Dollar (43 Euro) verlangt.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Gespenst verscheucht<br />

29.07.2007<br />

Knapp 2000 Zuschauer sahen 41:7-Sieg der Panther gegen Weyhe.<br />

Das Abstiegsgespenst haben die Zweitliga-Footballer der Panther erst einmal verscheucht. Durch den 41:7 (7:0, 14:0, 13:0, 7:7)-<br />

Erfolg gegen Schlusslicht Weyhe Vikings etablierte sich das Team von Trainer Steffen Breuer auf dem vierten Tabellenplatz.<br />

Knapp 2000 Zuschauern ließen sich das Spektakel auf dem Rasen der Kleinen Kampfbahn im Arena-Sportpark nicht entgehen: Alle<br />

Jugendteams liefen auf den Rasen, anschließend wurden die Panther geehrt, die bei der WM in Japan die Bronzemedaille gewannen.<br />

Dann wurden die Cheerleader auf Motorrädern ins Stadion gefahren, bevor das Raubkatzen-Team einlief. So eine Kulisse haben die<br />

Footballer selbst in der vergangenen Bundesliga-Spielzeit nicht erlebt.<br />

Und die Spieler dankten es mit einer souveränen Leistung. Von Beginn an dominierten die Gastgeber, ließen nichts anbrennen.<br />

Spielmacher Pepijn Mendonca sorgte im ersten Viertel für den ersten Touchdown, nach dem Extra-Punkt von Kicker Markus de Haer<br />

stand es 7:0.<br />

Im zweiten Durchgang erhöhten Christian Poschmann, Florian Pawlik (je 6) und de Haer (2) auf 21:0. Auch mit der klaren Führung<br />

im Rücken ließen die Panther, die erstmals wieder in Bestbesetzung antreten konnten, nicht nach. Sebastian Schönbroich trug das Ei<br />

nach dem Kick-off über knapp 60 Yards in die Vikings-Endzone, erhöhte auf 27:0. Danach fing Rookie Fabian Schorn in seinem<br />

ersten Zweitliga-Spiel einen Touchdown-Pass zum 33:0, Markus de Haer erhöhte auf 34:0. Nachdem Weyhe im vierten Durchgang<br />

das 7:34 gelang, markierten Florian Pawlik (6) und de Haer (1) den Endstand.<br />

(P. K.)<br />

Football-WM: Bronze für fünf Panther<br />

19.07.2007<br />

Mit der Bronzemedaille kehrten sechs Düsseldorfer von der Football-Weltmeisterschaft in Japan zurück. Das deutsche Nationalteam<br />

um die Panther Mathias Weil, Alexej Mittendorf, Mathis Baumbach, Sebastian Schönbroich und Matthias Bernig sowie Rhein-Fire-<br />

Mitarbeiter Christian Poschmann belegte nach starken Leistungen den dritten Platz.<br />

"Die Japaner haben ein tolles Turnier organisiert", lobte Panther-Trainer Markus Guderian, der sich im Nationalteam um die<br />

Matchvideos kümmert. Zum Auftakt traf Deutschland, das von Ex-Panther-Coach Walter Rohlfing und dem aktuellen<br />

Raubkatzentrainer Steffen Breuer betreut wurde, auf die stark eingeschätzten Koreaner und siegte souverän mit 33:2. Das zweite<br />

Match war schon der Höhepunkt, ging es doch gegen die USA. Das Mutterland des Footballs hatte erstmals mit einer starken Collage-<br />

Auswahl an einer WM teilgenommen und sich wie erwartet auch den Titel gesichert. Dennoch zeigten die Deutschen ein starkes<br />

Spiel, verloren trotzdem mit 7:33. Wobei Panther Matthias Weil ein Touchdown gelang. Er trug das "Ei" über 84 Yards in die<br />

gegnerische Endzone.<br />

Im Spiel um Platz drei lieferte sich Deutschland eine wahre Regenschlacht mit Schweden, behielt aber die Oberhand und gewann mit<br />

7:0.<br />

(P.K.)<br />

Football-WM: Starker Start der Panther<br />

09.07.2007<br />

Die mit sieben Zweitliga-Spielern der Panther startende Football-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft in<br />

Kawasaki/Japan einen guten Auftakt hingelegt. Gegen den WM-Neuling Südkorea gelang ein erwartet souveräner 32:2-Erfolg.<br />

Zwar beteiligte sich kein Panther an den Punkte. Dafür stand die Defensive aber stark. Die einzigen Zähler der Südkoreaner<br />

resultierten aus einem verunglückten Punt. Der Schütze wurde beim Snap überworfen, so dass das Ei in der eigenen Endzone landete:<br />

zwei Punkte für Südkorea per Safety!<br />

"Wir haben nach einigen Fehlern etwas den Fokus verloren. Das darf gegen die USA natürlich nicht passieren", merkte Bundestrainer<br />

und Ex-Rhein-Fire-Nationalcoach Walter Rohlfing an. Am Donnerstag spielt Deutschland erstmals gegen eine starke US-College-<br />

Auswahl. Das Match ist im kleineren der beiden Stadien in Kawasaki mit 5000 Zuschauern ausverkauft.<br />

(miry)<br />

Plötzlich war der rote Knopf gedrückt<br />

06.07.2007<br />

Gestern vor einer Woche war Rhein Fire und die Football-Europaliga für alle Beteiligten Geschichte.<br />

Was am 27. Juli 1994 in London begann, endete am 29. Juni 2007 morgens im NFLE-Büro an der Solmsstraße in Frankfurt. Den von<br />

Football-Skeptikern so oft prophezeiten "Druck auf den roten Knopf" veröffentliche Liga-Sprecher Maik Maitschak per elektronischer<br />

Post im Telegrammstil: "NFL international konzentriert sich auf Regular-Season-Games - NFL-Europa-Spielbetrieb wird eingestellt".<br />

Die Krux liegt in der Reihenfolge der Nachrichten. Auch in der bittersten Stunde stellte man das vermeintlich Positive an den Anfang.<br />

Rhein-Fire-Manager Sammy Schmale, der nach der Rückkehr aus Schalke im Spätherbst 2004 seinen zur Stadttochter DMT<br />

gewechselten Chef Alexander Leibkind abgelöst hatte, musste das Aus seinen angereisten Mitarbeitern in die versteinerten Gesichter<br />

sagen. "Das war die schwärzeste Stunde meiner Laufbahn."<br />

Nicht nur ihm, allen mit Rhein Fire liierten Beobachtern oder Entscheidungsträgern fiel der Tag und vor allem die erste Nacht schwer.<br />

Zu viele Gedanken kreisten um Vergangenes, um Erinnerungen, um Geschichten, die nun nicht mehr fortgeschrieben, nur noch<br />

erzählt werden würden.<br />

Dabei war die umjubelte Rückkehr aus dem Ruhrpott an den Rhein zwei Jahre zuvor als Befreiungsschlag aus dem Asyl gehuldigt<br />

worden. Die Wanderzeit hatte allerdings Spuren hinterlassen. Viele Fans aus dem Rheinland hatten Fire den Rücken gekehrt. Das galt<br />

auch für einige Sponsoren. Das Comeback war kein Selbstläufer, sondern noch härtere Arbeit als vor dem Abschied.<br />

Sportlich wurde das erste Jahr in der Arena zum Rohrkrepierer. Fünf Niederlagen in Serie zum Start sorgten für kaum besser besetzte<br />

Ränge als auf Schalke in der Saison zuvor.


Zudem lief Cheftrainer Pete Kuharchek einiges aus dem Ruder. Tiefpunkt einer missglückten Saison war die Prügelei, die sich einige<br />

Fire-Cracks nachts vor einer Altstadt-Diskothek geleistet hatten. Schuldfrage hin oder her: Es mangelte einigen gewaltig an der<br />

Disziplin. Der gutmütige, aber starr an alten Konzepten und Ansprachen festhaltende Kuharchek traf nicht mehr den Ton der jungen<br />

Spieler. Ja, schaffte es nicht einmal, seinen Cracks nach jedem der fünf Heimspiele den Gang zu den wartenden Tribünenfans<br />

einzubläuen.<br />

Nach fünf Saisons als Cheftrainer mit zwei Finalniederlagen und nur 24 Siegen in 52 Matches musste der Abwehrexperte seinen<br />

Posten räumen. Auf massivem Druck des Fire-Managements allerdings. Den sportlichen Boss in Frage zu stellen, das ist in der NFL,<br />

im Gegensatz zu europäischen (Profi-)Sportligen, nicht an der Tagesordnung.<br />

Nachfolger Jim Tomsula war aus einem anderen Holz geschnitzt. Vielleicht lag es auch an seinen ungarischen Wurzeln. Tomsulas<br />

Großvater betrieb lange gegenüber dem Baseball-Stadion der Pittsburgh Pirates ein Restaurant. In dem die legendäre Schauspielerin<br />

Zsa Zsa Gabor gern einen Szegediner Gulaschtopf löffelte.<br />

Tomsula machte die mittlere der nur drei Spielzeiten in der Arena zur schönsten. Auch wenn Fire unter dem kräftig gebaute<br />

Pittsburgher Lautsprecher mit den Hinkebein, eine alte Knieverletzung aus der Zeit als Linebacker, knapp den World Bowl verpasste.<br />

Mit dem zweitbesten Angriff und der zweitbesten Abwehr. Im entscheidenen Match in Hamburg war vom geforderten "Tempo,<br />

Tempo" des Coaches nichts mehr zu sehen. Tomsula hatte die eigenen Ansprüche überdreht. Die Mannschaft spielte zu sehr am<br />

Limit.<br />

Immerhin: Selbst aus "Tempo, Tempo" versuchten die Fire-Verantwortlichen etwas zu zaubern. Eine Taschentuchnummer der Marke<br />

"Pittsburgh Steelers". Dort wedeln die Fans mit weißen Tüchern, um den Gegner einzuschüchtern.<br />

Schlechtes Wetter und skeptische Zuschauer nach der Kuharchek-Katastrophensaison zuvor konnten den positiven Grundklang unter<br />

Tomsula nicht verstimmen. Der Amerikaner hatte mehr Glück als die Fire-Verantwortlichen. In Floridas Nobelküstenort Boca Raton<br />

wurde Tomsula zwar nicht heimisch. Die San Francisco 49ers jedoch vervierfachten mit einem Angebot sein Gehalt. Kalifornien statt<br />

Florida, ausgesorgt für den Lebensrest.<br />

Tomsulas Lehrer Rick Lantz besetzte die Trainerstelle bei Fire. Der dritte Coach in drei Jahren. Die Achterbahnfahrt steuerte noch<br />

einmal in Richtung Tal. Marine-Sergeant Lantz und seine Trainercrew konnten die durchschnittliche, von schweren Verletzungen<br />

zerpfurchte Mannschaft nicht auf sportliches Topniveau trimmen. Im Gegenteil: Die unfassbar schwachen Spiele der Hinrunde<br />

offenbarten das, was Kritiker seit zwei, drei Jahren wiederkäuerten: Die NFL schickte, mit Ausnahmen, nur noch die vierte Garde<br />

nach Europa.<br />

Ein Umdenken bei den 32 Teambesitzern bescherte der NFLE nach insgesamt 15 Spielzeiten, davon 13 mit Fire-Beteiligung, den<br />

plötzlichen Tod. 500 Millionen US-Dollar Investment und keine Aussicht auf Gewinne rückten den Ursprungsgedanken der Liga in<br />

den Hintergrund, dort NFL-Talenten reale Spielchancen einzuräumen. Der Rote Knopf war gedrückt worden. Plötzlich, unerwartet,<br />

emotionslos, kalt. Ein Aus ohne Diskussion mit den vor Ort Beteiligten. Auch ein Aus für immer? "Sag´ niemals nie", ist bei den<br />

Amerikanern nicht nur ein bekannter James-Bond-Filmtitel.<br />

Die 15 Köpfe starke Fire-Mannschaft hinter den (Football-)Mannschaften pustet das Feuer bis zum 30. September aus: Manager<br />

Sammy Schmale, die PR-Crew mit Markus Müller und Tom Aust sowie Irene Stamm (Finanzen), Daniel Gregorz und Miriam<br />

Bonne? (Ticketing), Likki Eiselein (Leiterin der Geschäftsstelle), Christian Poschmann (Operations), Sascha Gehloff<br />

(Nationaltrainer), Miriam Lopez (Cheerleader-Chefin), der frühere Football-Angreifer Andreas Motzkus (Party-Organisator und<br />

Merchandizing) sowie die Auszubildenden Philipp Spörle und Julia Baltes.<br />

Eines hat die Crew mit allen Rhein-Fire-Freunden gemeinsam: Sie wird jenen praktizierten positiven Lebenstil vermissen, für den die<br />

bunte Football-Show stand. 13 Jahre lang.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

"Schälkie"-Spagat mit linker Klebe<br />

05.07.2007<br />

Das Rhein-Fire-Gastspiel in Gelsenkirchen ging trotz Ingo Anderbrügge nur eine Saison lang gut.<br />

Es war schon eine merkwürdige Runde, die da auf dem Podium platzgenommen hatte. Links saßen die stets gut gelaunten,<br />

optimistischen Rhein-Fire-Lautsprecher. Angeführt von Manager Alexander Leibkind. Dem keine Frage zu billig und keine Antwort<br />

zu peinlich oder zu euphorisch war. Leibkind verstand sich als Football-Botschafter. Rechts zupfte der immer irgendwie etwas steif<br />

wirkende Londoner NFLE-Liga-Boss Jim Connelly an seiner rosa-farbenen Krawatte herum. Und in der Mitte wärmte der Gastgeber<br />

den Klappstuhl. Der damalige Schalke-Manager Rudi Assauer erschien zwar mit Verspätung zur gemeinschaftlichen Pressekonferenz.<br />

Aber mit der obligatorischen Stumpenzigarre. Und dem verkniffenen, von dunklen Augenbrauen dominierten Gesicht eines<br />

Bergmanns, der nur seiner Spitzhacke vertraut.<br />

"Schälkie", wie Connelly schön schräg im Herbst 2002 intonierte, gestattete Rhein Fire die Eier-Jagd im Rundball-Land. Weil das<br />

Rheinstadion wegen des Arena-Baus gesprengt wurde. Fire musste ins Asyl. Was anfangs harmonisch klappte. Die Knappen führten<br />

sogar einen "Greenkeeper", zu deutsch: "Rasenpfleger", ein, dessen Aufgabe es war, das Grün für Fußball und Football in Schuss zu<br />

halten. Hieß konkret: Unter anderem alle zwei Wochen die wasserlöslichen Linien der Footballer auswaschen und wieder aufmalen.<br />

Mit der Verpflichtung der königsblauen "linken Klebe" Ingo Anderbrügge gelang Fire der zweite mediale Coup nach Manfred<br />

Burgsmüllers Inthronisierung 1996. Der schwere Teilumzug in den Pott zerrte allerdings an den Nerven. Die Fire-Geschäftsstelle<br />

blieb an der Rather Straße, die Mannschaft nächtige weiter im Relexa Hotel in Ratingen, trainierte allerdings in der Glückauf-<br />

Kampfbahn in Gelsenkirchen. An- und Abfahrt nahmen täglich zwei Stunden in Anspruch.<br />

Die Ruhrschen neu begeistern, die Rheinländer bei der Stange halten - das war ein Spagat, der nicht lange gut ging. Euphorische<br />

Stimmen, die Fire 50 000 Zuschauer aus dem Stand ankündigten, verstummten schnell. 28 206 waren es beim Debütspiel gegen<br />

Amsterdam. Eine Enttäuschung. Selbst für S04-Chef Assauer, der sich vom Gast ein Geschäft versprach und sogar über einen<br />

Zehnjahresvertrag laut nachdachte. Beim zweiten Match gegen die Schotten aus Glasgow bekamen die Schalke-Mitglieder freien<br />

Eintritt: Fast 44 000 sahen einen der wenigen überzeugenden Siege.<br />

Sportlich verlief das Jahr kurios. Fire blamierte sich mehrfach: 3:11 in Barcelona, 0:33 in Glasgow, 7:38 in Frankfurt - und stand am<br />

Ende trotzdem im Finale. Kaum zu glauben angesichts eines mehr als mäßigen Spielmacher-Gespanns. Der von den Hawaii Warriors<br />

gewechselte Nick Rolovich mochte gern Gerstensaft. Und trank nicht nur im Baja Beach Club zu Barcelona City einen über den<br />

Durst.<br />

Noch schlechter zu sprechen war Cheftrainer Pete Kuharchek allerdings auf Starter Chris Greisen. Der war ein echter Experte, wenn


es darum ging, eine Extrawurst einzufordern. Für seine schwangere Frau beispielweise forderte er auf Schalke eine eigene Loge. Weil<br />

in der Arena zu viel geraucht wurde. Kuharchek startete seine Saisonanalyse 2003, die mit einem 16:35-World-Bowl-Debakel im<br />

Glasgower Hampden Park gegen Frankfurt endete, inoffiziell so: "Was ich von Greisen halte? Der war eine Saison lang Schmerzen in<br />

meinem Hintern."<br />

Die Zweckehe zwischen Schalke 04 und Rhein Fire riss lange, bevor die zweite Saison gestartet worden war. Im Herbst war die<br />

Rückkehr von der Ruhr an den Rhein, von den Fire-Offiziellen intern nie als gefährdet angezweifelt, in trockenen Tüchern. Für die<br />

Schalker ein Zeichen, alle Signale auf lustlos zu stellen.<br />

Die Zuschauerzahlen fielen dramatisch. Fire verlor im Schnitt 13 000 Fans. Die Düsseldorder freuten sich auf das Comeback und<br />

blieben zu Hause. Die Gelsenkirchener sahen in den Spielen vor ihrer Haustür keinen Sinn mehr. Weil nach der Saison 2004 eh alles<br />

zuende sein würde. Die Schnittmenge aus den Interessierten füllte die Arena nicht einmal zu einem Drittel.<br />

Am Tag nach einem gemeinsamen Training von Fire-Cracks und Schalke-Kickern - man übte die Elfmeterverlade und den präzisen<br />

Eierwurf - redete Assauer in einer Pressekonferenz verlustbringenden Klartext: "Ich weiß nicht, ob wir Rhein Fire wirklich brauchen."<br />

Damals war das Wort von "Stumpen-Rudi" noch Gesetz. Der neutrale Schalke-Fans mied Fire folgerichtig.<br />

Aus der schwachen Saison mit zwei Startsiegen und danach sieben Pleiten in acht Spielen blieb wenig hängen. Der eigentlich<br />

exzellente NFL-Spielmacher Chad Hutchinson schnüffelte hinter einer brüchigen Offense Line regelmäßig die Grasnarbe. Am Ende<br />

spielten Berlin und Frankfurt in der Schalke-Arena um den World Bowl. Thunder siegte mit dem einstigen Düsseldorf Panther<br />

Christian Mohr im Team.<br />

Die Fire-Spieler waren da längst zu Hause bei ihren Familien. Und erzählten die sonderbare Geschichte von einer Football-<br />

Mannschaft, die sich kurz vor dem Kick off ihren Weg gen Spielfeld durch eine Schar von Brautpaaren hatte kämpfen müssen. Das<br />

Startspiel gegen Köln war für den 4.4.2004 terminiert. Mehr als hundert Heiratswillige belagerten die Kapelle in der Arena.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Die große Vision: Fire gegen 49ers<br />

04.07.2007<br />

Beim Super Bowl 2002 in New Orleans wurde geträumt, Monate danach das Rheinstadion gesprengt.<br />

Auf dem eigenen historischen Gipfel stand Rhein Fire am 1. Februar 2002. An diesem Samstagabend glänzten die Augen von<br />

Manager Alexander Leibkind. Im alten Rathaus von New Orleans, am Jefferson Square im putzigen French Quarter nahe des<br />

Mississippi gelegen, ließ die NFL zwei Tage vor dem Super-Bowl-Finale zwischen den New England Patriots und den St. Louis<br />

Rams eine Vision über die Videoleinwände flimmern. Funktionäre, Journalisten und weitere geladene Gäste blickten, wie Leibkind,<br />

für wenige Minuten gebannt wie in einem Traum auf die Mischung aus Zeichentrick und realen Football-Spielszenen.<br />

"Willkommen zur ersten NFL-Saison mit drei Teams aus der neuen internationalen Division", krächzte der imaginäre Sprecher in<br />

bestem Fernsehsport-Englisch in sein Silbermikrofon. Rhein Fire, Frankfurt Galaxy und ein Team aus Tokio schickten sich an, am<br />

regulären NFL-Spielbetrieb teilzunehmen. Fire mit einem Heimmatch in einem fiktiven, der Arena ähnelnden Stadion gegen die San<br />

Francisco 49ers. Der Einlauf durch den schwarzen Helm, die Flammenwerfer, die Cheerleader, die Fahnenmeere, die Pferde<br />

"Touchdown" und "Extrapunkt", kurzum, an alles hatten die Filmemacher gedacht. Nur an eines nicht.<br />

"Bringt mir einen Teambesitzer, der 50 Millionen auf die Theke legt, und wir können über die Vision reden", erklärte Leibkind später<br />

in einer Gesprächsrunde. Euphorie ob der Idee und Verzweifelung wegen der Umsetzung lagen in seiner Stimme. Der Judo-<br />

Olympiateilnehmer von 1976 in Montreal hatte längst erkannt, dass Fire und auch die Liga realistisch kaum noch steigerungsfähig<br />

war. Rhein Fire war für Leibkind immer mehr als ein Name, ein Team. Sondern ein großes amerikanisches Gefühl aus Show,<br />

Football, Freiheit. Aber keines ohne Verfallsdatum. Leibkind spürte offenbar schon damals, dass es mit dem Abschied vom<br />

Rheinstadion näherrückte.<br />

Das zeigte sich vor allem in der Saison 2002. Der letzten in der Betonschüssel, für die Fußball-WM 1974 wie eine erstarrte Krake mit<br />

36 Armen in Positur gegossen. Sie sollte gesprengt werden und der Arena platzmachen. Die eigentlich für die Fußball-WM 2006<br />

konzipiert war, aber mangels Zuschlag plötzlich als feine Spielstätte für Fire verkauft wurde.<br />

Manager Alexander Leibkind hatte stets angekündigt, sofort seinen Abschied zu feiern, sollte das Rheinstadion bei einem Spiel<br />

ausverkauft sein. Wohl in der Gewissheit, dass 56 000 Zuschauer nicht zu schaffen sind. Auf den World-Bowl-Gewinn von 2000 war<br />

eine magere Saison 2001 gefolgt. Mit dem neuen Cheftrainer Pete Kuharchek, der sich vor allem in seinen trockenen, flapsigen<br />

Sprüchen von Oldtimer-Vorgänger Galen Hall unter-schied. Der zweimalige World-Bowl-Sieger war schon damals in US-Zeitungen<br />

despektierlich als "ausgelatschter Schuh" bezeichnet worden.<br />

Das Quarterback-Problem 2001 hieß Giovanni Carmazzi, ein Luftikus aus San Francisco, der lieber lief als passte. Und der die<br />

Altstadt mochte. Stellvertreter Phil Stambaugh entpuppte sich als schüchternes Landei mit dem Jünglingsgesicht eines 16-Jährigen.<br />

Die Aufgabe, ein Profifootballteam zu führen, kam für Stambaugh zu früh. Erstaunlicherweise brachte Fire trotzdem fünf Siege<br />

zustande. Blamierte sich aber im Schlussmatch in Schottland, als die World-Bowl-Chance lustlos verspielt wurde. Im Schlussviertel<br />

hatte Comebacker Jim Arellanes seinen finalen Fire-Auftritt.<br />

Die sportlichen Enttäuschungen blieben 2002 am Publikum hängen. Trotz des Abschieds aus Düsseldorf, trotz guter Partien, trotz des<br />

souveränen Auftritts von Spielmacher Tee Martin gingen die Zuschauerzahlen nicht mehr nach oben. Im Gegenteil. Manager<br />

Leibkind stimmte das traurig. Vielleicht war Fire an den Punkt angekommen, wo es einfach nicht mehr weiter nach vorn ging.<br />

Zumindest nicht in Düsseldorf.<br />

Martin führte die Burgunderhemden ins eigene World-Bowl-Finale im Rheinstadion. Der schwarze Modellathlet, der als Wachsfigur<br />

im College-Football-Museum der Tennessee Volunteers verewigt ist, hielt aber dem Siegesdruck, den sagenhafte 53 109 Zuschauer<br />

aufgebaut hatten, nicht stand. Fire verlor. Und trotzdem war die letzte Party im Rheinstadion ein rauschendes Fest. Eine Stunde lang<br />

schien es im Vorprogramm an jeder Ecke und Kante zu knallen. Status Quo rockte, Boris Becker schaute mit Sohnemann Noah<br />

Gabriel vorbei, die Pyrotechniker jagten im Laufe des Abends wahrscheinlich mehr als 100 000 Euro in die Luft.<br />

Es war ein Abschied für alle. Fans, Sponsoren, Stadtvertreter. Der Wechsel nach Gelsenkirchen gelang nur schmerzhaft. Viele gingen<br />

nicht mit. Manager Alexander Leibkind gab die neue Marschroute aus. "Wir sind das Team für NRW!" Dass Rhein Fire nach einer<br />

Bauüberbrückungszeit von zwei Jahren von der Ruhr wieder an den Rhein zurückkehren sollte, war der Wunsch aller, die acht<br />

Saisons mitverfolgt hatten. Eine Wahl gab es nicht. Der Bau der über 250 Millionen Euro teuren Arena war lange beschlossen. Das<br />

Schalker Königsblau war den Machern beim monatelangen Rennen darum, wer Fire eine neue Heimat gibt, deutlich lieber als die


Alternative in Köln.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Als die Würfel auf Wuerffel fielen<br />

03.07.2007<br />

Das World-Bowl-Fieber, die Derbys mit Frankfurt und ein toller Angriff in der Saison 2000 setzten die Massen in Bewegung.<br />

World Bowl verloren, World Bowl gewonnen, World Bowl organisiert, World Bowl noch einmal gewonnen. Das Doppelwort, das<br />

einem stets die Lippen zum Kuss formen lässt, hatten Rhein-Fire-Fans in den Spieljahren 1998 bis 2000 ebenso oft im Mund wie<br />

Frankfurt. Galaxy und Fire war wie Eis und Feuer. Und das lag nicht nur daran, dass mit Alexander Leibkind ein gebürtiger<br />

Frankfurter in Düsseldorf den Manager machte und mit Tilman Engel ein Rheinländer Ideen in Lila-Orange umsetzte. Im bisweilen<br />

lustigen Machtspielchen zweier Bosse lachte Leibkind lange lauter.<br />

Das 98-er Finale im Waldstadion war ein Kracher von A bis Z. Der farbige Verteidiger Chris Shelling hatte sein Gesicht offenbar in<br />

einen Topf Honig getaucht und dann in eine Mehlschüssel gesteckt. Heraus kam eine Totentänzermaske der Marke Fidschi-Inseln.<br />

Der furchteinflößende Anblick verfloss schnell. Ein schwerer Regenguss sorgte für eine Wasserschlacht.<br />

Gut 8000 Fire-Fans unter den 48 000 Zuschauern trauten ihren Augen kaum. Da musste Start-Spielmacher Mike "Mighty" Quinn<br />

nach einer überragenden Saison ausgerechnet im Finale passen: Knieverletzung! Und dann zog Cheftrainerfuchs Galen Hall mit Jim<br />

Arellanes einen Ersatzmann aus dem Ärmel, der den Angriff zu vier Touchdowns führte. Später bei der Siegerehrung schien die<br />

Glaskugel an den Hall´schen Pranken zu kleben. Eine Elektrolyt-Dusche ist eben keine appetitliche Angelegenheit.<br />

Offensivstratege Hall ließ sich nicht beeindrucken. Und hatte in seine Spielanalyse die mindestens 50-mal gebrauchte Lieblingsfloskel<br />

eingebaut: "Das war heute mal wieder ein schöner Hunde-Fight!"<br />

Die Galaktischen bissen ein Jahr später gleich zweimal zurück. Bis heute wittern Fire-Fans Schiebung, wenn es um die Saison 1999<br />

geht. Der sonst traumhaff sichere Galaxy-Kicker Ralf Kleinmann verschoss im letzten Vorrundenspiel gegen Barcelona zwei Feldtore<br />

und einen Extrapunkt, so dass Frankfurt mit 26:28 verlor, weshalb Rhein Fire nicht ins Finale vor eigenem Publikum im Rheinstadion<br />

einziehen durfte sondern die Barcelona Dragons.<br />

Absicht, keine Absicht? "Gegen Barcelona lief es einfach nicht. Im Finale dagegen schon", erklärte Kleinmann später grinsend. Da<br />

hatte der Kölner, der damals in der Domstadt an der Zülpicher Straße das Traditionsrestaurant "Oma Kleinmann" betrieb, fünf<br />

Extrapunkte und ein Feldtor erzielt. Dass der ehemalige Cologne-Crocodile-Kicker später Freundin Alexandra heiratete, die zuvor bei<br />

den Rhein-Fire-Cheerleadern getanzt hatte, ist fast eine eigene Geschichte.<br />

Rhein Fire hatte Galaxy, das sich im Endspiel verdient mit 38:24 über die Dragons durchsetzte, die Jubelnacht im Rheinstadion<br />

organisiert. Fast 40 000 Zuschauer waren dabei.<br />

Und die sollten im Jahr 2000, vielleicht der stimmungsvollsten Saison neben dem Rheinstadion-Abschied 2002, wiederkommen. Eine<br />

Quarterback-Flaute im Trainingslager in Orlando entpuppte sich als Fire-Glück. Coach Hall lotste den bei den New Orleans Saints in<br />

der NFL erfahrenen Danny Wuerffel in die Disney-Metropole. Man kannte sich. Der Blondschopf führte das College-Team der<br />

Florida Gators aus Gainsville unter Galen Hall zu einem nationalen Titel.<br />

Interviews gab es bei Wuerffel eigentlich nur im Gehen. Die Nummer 7 schien immer auf dem Sprung. Vor allem auf dem Feld. Die<br />

Würfel waren für Wuerffel gefallen, als sich mit Jeff Ogden (84) und Kevin Drake (86) zwei schnelle, sicher zupackende<br />

Passempfänger gesellten. 7-84-86 - welch eine Zahlenkombination! Wuerffel brachte in zehn Spielen insgesamt 25 Pass-Touchdowns<br />

an.<br />

Beide Spiele gegen Galaxy waren eine Augenweide. Vor allem der 34:27-Heimsieg. Als Kicker Kleinmann bei 27:27 gut 90<br />

Sekunden vor Schluss zum siegbringenden Feldtorversuch antrat, hielten über 43 000 Zuschauer den Atem an. Die Fire-Abwehr<br />

blockte aber den zu flach getretenen Ball. Der verblüffte Matthew Hickl klemmte sich das Ei unter den Arm, lief 87 Yards zum Fire-<br />

Siegtouchdown in die Endzone. Selten in 13 Saisons drehten die Zuschauer auf den Rängen dermaßen freudetrunken durch wie an<br />

jenem Samstagabend. Da konnte auch die 53:14-Demonstration im Waldstadion fünf Wochen später nicht mithalten. Und selbst das<br />

legendär ohrenbetäubende Pfeifkonzert gegen Schlagerbarde Jürgen Drews vor dem letzten Saisonheimspiel war da eher der Marke<br />

Kindergeburtstag. Der "König von Mallorca" wählte nach seinem kaum hörbaren Auftritt wutentbrannt den verbalen Klosettgang.<br />

Das knifflige Endspiel gegen die Scottish Claymores, diesmal zum Leidwesen von Galaxy-Chef Engel in Frankfurt, gewann Fire. Das<br />

13:10 war eine Zitternummer. Touchdown-Experte Ogden spürte das schon vor dem Kick off. Sein lädierter rechter Fuß wurde mit<br />

Leichtstrom gekitzelt. Ogden (acht Touchdowns) passte, Kumpel Drake (zwölf Touchdowns) kam nicht zum Zug.<br />

72 Sekunden vor dem Ende musste ein Laufspiel her. "Nähmaschine" Pepe Pearson schoss aus kürzester Distanz zum Fire-<br />

Touchdown in die Endzone. Gut, dass Barfußkicker Rob Hart für die Schotten bei auslaufender Uhr ein Feldtor zur Verlängerung<br />

versiebte.<br />

In die Freude über den zweiten World-Bowl-Sieg mischte Manager Leibkind allerdings warnende Töne: "Wir sind in einigen<br />

Bereichen am Limit." Zwei Spielzeiten merkte man davon nicht viel. Dann ging es bergab. Mit dem Abschied aus dem Rheinstadion.<br />

Da halfen auch "Glück auf"-Wünsche auf Schalke nicht.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Manni, Showtime und Todespanik<br />

02.07.2007<br />

Beim ersten Fire-Heimspiel gegen die London Monarchs wehte ein Hubschrauber die Werbebanden davon.<br />

Die ersten wirklichen Rhein-Fire-Schlagzeilen waren reißerisch. "Fans flüchteten in Todespanik" hieß es in einer Zeitung. Was<br />

natürlich übertrieben war. Genau 15 982 Interessenten kamen am 15. April 1995 ins Rheinstadion. Rhein Fire gegen die London<br />

Monarchs hieß das erste Heimspiel des neuen Düsseldorfer Football-Teams, das achteinhalb Monate zuvor bei einer Pressekonferenz<br />

in der britischen Hauptstadt aus der Taufe gehoben worden war. Die Show vor dem Kick off einer Sportart, mit der sich nur ein<br />

Bruchteil der Zuschauer auskannte, war im Vergleich mit späteren Jahr zwar bescheiden. An diesem Tag aber spektakulär.<br />

Die frischen Fire-PR-Denker von damals hatten ein Queen-Double engagiert, das effektvoll mit einem Hubschrauber in die<br />

Betonschüssel einschweben sollte. Der Windstoß der Rotorblätter allerdings wirbelte die schaumstoffweichen Werbebanden durch die<br />

Luft. Was nicht alle Zuschauer lustig fanden. Das Match fand trotzdem statt. Stadionsprecher Frank Seidel, der zuletzt bei Berlin<br />

Thunder am Mikrofon saß, erklärte den Football-Neulingen auf den Rängen permanent die Regeln. Mit einem ersten Fire-


Spielmacher, der eigentlich gar nicht den Umweg über die Ausbildungsliga in Europa zu nehmen gedachte.<br />

Gino Torretta von den Miami Hurricanes, als bester College-Spieler mit der Heisman-Trophy ausgezeichnet, spielte entsprechend.<br />

Lustlos. Nach einem Telefonat mit seinem Agenten oder wegen einer Verletzung, den genauen Grund wissen nur die Beteiligten, flog<br />

Torretta vorzeitig zurück nach Florida. Tauglich für die NFL war der Quarterback trotz seines Selbstverständnisses nicht.<br />

Wie das erste Heimspiel, so gestaltete sich das Drumherum. Es gab zwar schon eine kleine Bühne. Aber keine wirkliche Party. Nur<br />

ein paar Buden. "Es war eine abenteuerliche und chaotische erste Saison", erinnert sich der heutige Fire-Manager Sammy Schmale<br />

zurück, der damals als Organisationschef angefangen hatte.<br />

Der schlimmen Höhepunkt war das letzte, bedeutungslose Saisonmatch gegen Amsterdam. In der Schlussminute zog sich ein Fire-<br />

Angreifer einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Wenige Stunden, bevor die komplette Mannschaft zurück in die Staaten flog.<br />

"In jener Nacht von Samstag auf Sonntag saß ich mit unseren damaligen Manager Oliver Luck morgens um 6 Uhr in den Katakomben<br />

des Rheinstadions. Wir haben nur gedacht: Endlich sind alle weg!" erinnert sich Schmale. Luck machte am 10. September 1995 den<br />

Posten für den Judo-Olympiateilnehmer Alexander Leibkind frei. Schmale blieb.<br />

Der damalige Organisationschef ist einer der wenigen Fire-Männer der ersten Stunde, die 13 Saisons durchhielten. Zusammen mit<br />

Tom Aust, seinem damaligen Bochumer Studienkollegen, der als Radiomann in den PR-Bereich des Footballs gewechselt war. Das<br />

Büro lag noch an der Tersteegenstraße gegenüber der Agnes-Miegel-Realschule. Schmale lernte seinen ersten Boss Luck bei einem<br />

Trainerlehrgang kennen. Als er noch für die Panther und bei der Junioren-Nationalmannschaft coachte. "Ich hatte in den ersten beiden<br />

World-League-Jahren stets Frankfurt Galaxy vor Ort verfolgt und wollte im Football wirklich einmal professionell arbeiten."<br />

Das klappte erst mit dem Einstieg von Alexander Leibkind. Und dessen Gold-Idee, den ehemaligen Fußball-Bundesliga-Profi<br />

Manfred Burgs-müller als Kicker ins Team zu holen. Mit "Manni" kam die Medienwende. Rhein Fire wurde beachtet. Zunächst mit<br />

Burgsmüller als PR-Gag, später als Punktelieferant. Der listige, oft flapsige Essener erzielte in sieben Spielzeiten satte 304 Punkte.<br />

Und sorgte bei seinem ersten Auftritt im Rheinstadion mit 32 092 Fans gegen Frankfurt Galaxy für einen Zuschauerrekord.<br />

Freilich musste Burgsmüller bei einem Testtraining erst einmal die gestrengen Augen von Cheftrainer Galen Hall überzeugen. Der<br />

Fußballspieler schoss das Ei allerdings so traumhaft sicher bei Extrapunktkicks und kurzen Feldtorversuchen durch die Mal-stangen,<br />

dass Hall dem Clou zustimmte.<br />

1996 gab es trotzdem nicht viel zu feiern. Außer, dass plötzlich 6000 Zuschauer mehr im Schnitt ins Stadion pilgerten als im<br />

Debütjahr. Fire wurde Letzter, gewann nur drei Spiele. Tiefpunkt des Jahres war ein Unfall.<br />

Beim Heimmatch gegen die Barcelona Dragons passierte das wochenlang befürchtete. Einer der Gästeakteure sauste in voller Fahrt<br />

durch die Endzone, übersprang eine Werbebande und flog in den damals noch existenten, aber nicht abgedeckten Spielertunnel vor<br />

der Anzeigentafelkurve. Fünf Meter tief. Die Zuschauer hielten die Luft an, die Spieler flitzten zum Kollegen. Der schleppte sich nach<br />

wenigen Minuten die Tunneltreppe hoch. Außer einigen Prellungen war nichts Schlimmes passiert.<br />

Ein Schlager wurde Rhein Fire erst 1997. Mit dem stämmigen T. J. Rubley von den Los Angeles Rams bekam Cheftrainer Galen Hall<br />

erstmals einen tauglichen Spielmacher. Ballträger Derrick Clark sorgte mit der Kraft eines Bulldozers für zusätzliche "Showtime".<br />

Sieben Siege führten ins Finale.<br />

Damals musste Fire beim Hinrundensieger Barcelona Dragons ran. Die Spanier hatten genau fünf Wochen Zeit, den World Bowl zu<br />

organisieren. 31 100 Zuschauer kamen, der Abend im Olympiastadion am Mont Juic war ein Fest. Auch, weil mehr als tausend<br />

angereiste Fire-Anhänger trotz der 24:38-Niederlagen feierten, als hätte jeder Einzelne den World Bowl gewonnen. Jene mit einem<br />

Hochdruckmesser per Hand gravierte 18,6 Kilogramm schwere Glaskugel der Cornerstone-Werke aus Dallas/Texas.<br />

Die Spieler warfen nach der Niederlage nahezu alle Utensilien in die Fire-Menge. Manch einer hockte noch zwei Stunden nach<br />

Spielende auf seinem Platz. Die Standfestigkeit sollte sich schon in der nächsten Saison auszahlen.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

"Wir hatten 0,4 Fehltage der Mitarbeiter"<br />

02.07.2007<br />

Nach dem Aus von Rhein Fire werden Computer, Bilder und weitere Utensilien in die Staaten verschifft.<br />

Der erste Arbeitstag in den Arena-Büroräumen von Rhein Fire nach dem Aus der Europaliga versprühte keine Trauer. Nein, der Fire<br />

eigentümliche Optimismus, der Wille, immer zuversichtlich nach vorn zu schauen, zauberte allen ein Lächeln ins Gesicht.<br />

Manager Sammy Schmale führte eine erstaunliche Statistik an: "Wir hatten 0,4 Fehltage der Mitarbeiter." Gibt es ein besseres Zeichen<br />

der Zufriedenheit, der Identifikation? Rhein Fire war für viele, nicht nur in der Geschäftsstelle, ein Lebensstil. Kein Ding. Umso<br />

schmerzvoller war das schnelle, kalte Aus vom Freitag.<br />

Von Anfang an stimmten Einnahmen und Ausgaben nicht. Dass irgendwann die Geldgeber auf den Roten Knopf drücken würden,<br />

war bei Fire allen klar. Der Zeitpunkt überraschte. Und schmerzte. Weil nach einer finanziell besseren Saison sich im<br />

Sponsorenbereich einiges nach vorn zu bewegen schien.<br />

Vieles aus dem "Office", wie sie bei Fire ihre Räume immer amerikanisiert bezeichneten, wandert zurück in die Staaten. Vor allem<br />

aus rechtlichen Gründen. Computer, Football-Utensilien oder die zahlreichen Bilder zählen dazu. Bis Donnerstag soll Manager<br />

Schmale eine Aufstellung der zu verschiffenden Gegenstände bei der Liga-Spitze einreichen.<br />

Die Frage nach dem Warum außerhalb der Finanzen beantwortet der Manager glasklar: "Wir haben zweierlei in 15 Jahren nicht<br />

gefunden: Ein großes Talent oder gar einen Nowitzki für den Football und einen Fernsehsender, der für die Übertragungsrechte<br />

bezahlt. Der Business-Plan ist gescheitert, unsere Arbeit vor Ort war trotzdem exzellent. Bezogen auf den regionalen Markt<br />

Düsseldorf und Umgebung. Aber das war leicher zu wenig."<br />

Über die Frage nach der Football-Zukunft in Deutschland spekuliert Schmale gern: "Die NFL hat immer noch eine gute Chance,<br />

beispielsweise mit einem 17. Spieltag außerhalb der USA es global zu schaffen. Allerdings fehlt ihr mit der NFLE in Deutschland nun<br />

ein permanent präsenter Multiplikator. Ob sich das mit einem Spiel aufwiegen lässt, wird man sehen."<br />

(miry)<br />

Sieben Panther nach Japan<br />

01.07.2007<br />

Auch der Trainerstab der Nationalmannschaft ist mit aktuellen und ehemaligen Düsseldorfern besetzt.<br />

Das bittere Aus für die Football-Europaliga und Rhein Fire ist gerade drei Tage alt. Trotzdem gibt es positive Nachrichten, was den


Football in Düsseldorf anbetrifft. Die Panther spielen zwar seit dieser Saison nur noch in der 2. Football-Bundesliga. Die Qualität<br />

einiger Cracks reicht aber trotzdem aus, um im Nationalteam ab 8. Juli bei der Weltmeisterschaft in Kawasaki/Japan teilzunehmen.<br />

Dort geht es in der Vorrunde gegen Südkorea und die starke College-Auswahl der USA. Gleich sieben Raubkatzen stehen im 45köpfigen<br />

Aufgebot des AFVD, das am Mittwoch die lange Flugreise via Paris nach Fernost antritt.<br />

Passempfänger Mathis Baumbach, Linebacker Matthias Berning, Tight End Alexej Mittendorf, der vor einem Jahr im Rhein-Fire-<br />

Team gestanden hatte, Ballträger Christian Poschmann sowie die Defensive Backs Matthias Weil und Sebastian Schönenbroich sind<br />

dabei . Letzterer ist mit 19 Jahren jüngster Spieler im Kader. Ex-Fire-Center David Odenthal wurde nicht nominiert.<br />

Der Trainerstab der Nationalmannschaft setzt sich in weiten Teilen aus ehemaligen und aktuellen Panther-Coaches zusammen:<br />

"Bundestrainer" Walter Rohlfing (Defensive Coordinator), der von 1995 bis 2000 für Rhein Fire gearbeitet und beide World-Bowl-<br />

Siege gefeiert hatte, Erol Sevan (Offense Line), Norbert Pitzner (Defense Line), Martin Tschurer (Spielmacher), Steffen Breuer<br />

(Passempfänger) und Joerg Mackenthun (Defensive Backs).<br />

(miry)<br />

Rückschlag für die Arena<br />

29.06.2007<br />

Ende von Rhein Fire ist beschlossene Sache. Fünf Großveranstaltungen fallen weg. Erwin will Unterschriften sammeln.<br />

Jetzt ist die Luft endgültig raus aus dem Kunststoff-Ei, die Football-Liga NFL Europe seit gestern Sportgeschichte. Das bedeutet das<br />

jähe Ende für Rhein Fire. Und einen herben Rückschlag für die LTU-Arena. Schließlich fallen künftig fünf bis sechs Heimspiele der<br />

Footballer weg. In der vergangenen Saison kamen dazu knapp 130 000 Zuschauer nach Stockum. Folglich gilt es, einen Verlust von<br />

mehr als 500 000 Euro allein aus dem Verkauf von Speisen und Getränken auszugleichen. Und das angesichts der Tatsache, dass<br />

allein in diesem Jahr die Defizite aus dem Betrieb der Multifunktionshalle mit acht Millionen Euro aus der Stadtkasse abgefedert<br />

werden müssen.<br />

Kein spontanes Ass im Ärmel<br />

"Der Ausfall der Footballspiele ist natürlich schade. Aber unsere Aufgabe heißt jetzt: Für fünf Wochenenden die Arena mit neuem<br />

Leben zu füllen. Ich habe kein spontanes Ass im Ärmel, bin aber zuversichtlich, dass wir dafür andere Events akquirieren werden",<br />

meint Arena-Chef Jörg Mitze trotzig. Immerhin: Die Betreiber sparen zumindest 80 000 Euro, weil der Rasen einmal weniger pro Jahr<br />

gewechselt werden muss, wenn ihn die Footballer nicht mehr umpflügen. Was hingegen auf der Einnahmeseite negativ zu Buche<br />

schlagen könnte: Da der Preis für das Namensrecht unter anderem an die Anzahl der Erwähnungen in den Medien gekoppelt ist,<br />

könnte die Rechnung an die LTU niedriger als geplant ausfallen.<br />

Emotional und angesäuert reagierte Joachim Erwin: "Es ist bitter, dass es Rhein Fire nicht mehr geben soll. Das Team gehört einfach<br />

zu Düsseldorf und hat weit über die Stadtgrenzen hinaus viele Fans. Denen sage ich: Wehrt euch!", tönte der OB und ermunterte die<br />

Anhänger dazu, eine Unterschriftensammlung zu starten. Er wäre bereit, die Listen bei seinem New York-Besuch im September den<br />

Bossen der NFL zu übergeben.<br />

Um den Ausfall der Footballpartien mit zu kompensieren, soll die Fortuna in der kommenden Saison alle Regionalliga-Heimspiele in<br />

der Arena bestreiten. Die einzigen weitere Sportveranstaltungen in diesem Jahr sind bislang die zwei Spiele des Fußball-Ligapokals<br />

am 21. Juli.<br />

RÜDIGER HOFF<br />

13 Jahre, 135 Spiele, 70 Siege, 2 World Bowls<br />

29.06.2007<br />

13 Jahre Rhein Fire, das waren seit 1995 genau 135 Spiele, 70 Siege, 65 Niederlagen, fünf World-Bowl-Teilnahmen, zwei Triumphe<br />

im alten Frankfurter Waldstadion gegen Galaxy (34:10 in der Saison 1998) und gegen die Scottish Claymores (13:10 in der Saison<br />

2000).<br />

Für die Zahlen, für Begeisterung und Enttäuschung sorgten vier Trainer, über 700 Spieler und die akribisch und mit viel Herz<br />

arbeitenden Fire-Verantwortlichen, die stets die Party rund das Match sowie die Show vor dem Kick off kreierten.<br />

Was am 15. April 1995 vor 15 982 Zuschauern im Rheinstadion gegen die London Monarchs begann, endete am 16. Juni gegen die<br />

Hamburg Sea Devils - mit einer Niederlage.<br />

Rhein Fire hatte sich über Jahre den Stellenwert eines Lieblingskindes des Düsseldorfer Sports erarbeitet. 35 010 Fans kamen in der<br />

Top-Saison 2001 im Schnitt zu den Heimspielen. Der World Bowl gegen Berlin am 22. Juni 2002, gleichzeitig das letzte<br />

Rheinstadion-Spiel, war mit 53 109 Zuschauern das bestbesuchte Fire-Match aller Zeiten.<br />

Die Feuer-Fahne weht nicht mehr!<br />

29.06.2007<br />

Rhein Fire hört am 30. September auf zu existieren. Bewerbung um NFL-Spiel im nächsten Jahr.<br />

Auch die 14 Schornsteinfeger, die vor dem letzten Rhein-Fire-Match auf den Arena-Rasen liefen, hatten kein Glück mehr gebracht.<br />

Der gestrige Freitag war für alle Football-Freunde, aber auch aus Sicht der (Sport-)Stadt Düsseldorf ein ganz schwarzer. Das am<br />

vergangenen Montag im <strong>NRZ</strong>-Kommentar schon befürchtete Ende der NFL-Europaliga wurde beim Treffen der Teammanager in<br />

Frankfurt zur bitteren Gewissheit. 13 Jahre Rhein Fire sind ebenso Geschichte wie der 15 Jahre währende Versuch, eine "zweite NFL"<br />

außerhalb der Staaten in Europa zu etablieren. Vorrangig zur Gewinnmaximierung.<br />

Schon vor dem offiziellen Aus hatten die Anhänger auf der größten Internet-Plattform von Rhein Fire, dem "Fire Planet", in großer<br />

Zahl getrauert. Tausende an Zugriffen wurden bis zum Abend gezählt. Kein Live-Profifootball mehr, keine Partys mehr, keine<br />

Gespräche über Rhein Fire mehr. Die Enttäuschung darüber, die komplette Dreimonatsliga gegen vielleicht ein NFL-Match in der<br />

Saison 2008 zu tauschen, war riesengroß.<br />

Düsseldorf und die Arena haben sich zwar für die Austragung des NFL-Spiels beworben. Frankfurt, München, Berlin und Hamburg<br />

ebenso. Offiziell existiert die Rhein-Fire-Geschäftsstelle, die im Falle des Falles sicherlich als Hauptorganisator aufgetreten wäre,<br />

aber nur noch bis zum 30. September.


Sozialpläne von der NFL für die Mitarbeiter<br />

Es gibt, so erklärte Manager Sammy Schmale gestern Abend auf der Rückfahrt von Frankfurt an den Rhein, "kulante Sozialpläne der<br />

NFL für die langjährigen, verdienten Mitarbeiter bei Rhein Fire". Was nicht überrascht. Schließlich ist die Liga ihren Angestellten<br />

gegenüber vertragsbrüchig geworden.<br />

Der 38-jährige frühere Fire-Organisationschef und Nachfolger des 2006 verstorbenen Managers Alexander Leibkind blieb allerdings<br />

selbst in der schlimmsten Stunde des von ihm stark geprägten Teams ruhig und nüchtern. "Wir haben für die Sportart Football viele<br />

neue Fans gewonnen. Das ist ein großer Erfolg. Das bleibt neben vielen Erinnerungen an tolle Spiele und tolle Shows hängen",<br />

versicherte Schmale.<br />

Der konnte die bittere Entscheidung der US-Geldgeber nachvollziehen. Auch wenn der Ende 2005 noch gefeierte Businessplan bis<br />

2010 plötzlich das Papier nicht mehr Wert war, auf dem er geschrieben stand. Ein bindender Vertrag, das hatte man in den<br />

vergangenen Wochen lernen müssen, war der letzte NLFE-Rettungsanker ohnehin nie gewesen.<br />

"Letztendlich sind die Manager der Teams Geschäftsleute. Auch in den vergangenen Jahren wurde immer auf die Zahlen geguckt.<br />

Irgendwann stellt sich jeder die Frage, ob Millionenverluste sein müssen. Auch wenn man es sich leisten kann", so Schmale.<br />

Den ärgert allerdings der Zeitpunkt der Liga-Auflösung: "Nach einer für uns wirtschaftlich guten Saison schien Fire vor allem bei<br />

Geschäftspartnern und Logen-Interessenten besser im Gespräch als je zuvor. Das stimmt mich schon verdammt traurig.<br />

"Rhein Fire" taucht in der GFL künftig nicht auf<br />

Die Marke "Rhein Fire" gehört übrigens der National Football League. Den prägnanten Namen an anderer Stelle zu verwenden,<br />

beispielsweise für ein Team der GFL-Bundesliga, käme allein aus lizenzrechtlichen Gründen wohl nicht in Frage. "Ich fände es<br />

allerdings auch ein wenig befremdlich, Rhein Fire in einer anderen Liga zu sehen. Die GFL und die Europaliga sind schließlich zwei<br />

deutlich verschiedene Paar Schuhe", so Schmale.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Die New York Jets locken Richard Yancy<br />

28.06.2007<br />

Der erfahrenste Rhein-Fire-Abwehrspieler sagte Start bei der Weltmeisterschaft ab.<br />

Gestern startete in Frankfurt die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die Football-Weltmeisterschaft, die, wie im Fußball, nur<br />

alle vier Jahre ausgetragen wird. Sechs Spieler des Zweitligisten Panther sind dabei. Ebenso Rhein-Fire-Center David Odenthal, der in<br />

der vor einer Woche beendeten Saison in der NFL-Europaliga wegen eines Nierenleidens kaum zum Einsatz kam.<br />

Einer der prominenten Footballer im deutschen Team fehlt allerdings. Rhein-Fire-Safety Richard Yancy hatte zwar schon seinen<br />

598,40 Euro teuren Eigenanteil für Reisekosten nach Japan und die brandneue Spielerausrüstung überwiesen. Der 28-jährige<br />

Abwehrflitzer sagte allerdings seinen geplanten Start dann doch wieder ab.<br />

Aus dem Kreis der Nationalmannschaft war zu hören: Die New York Jets, zu denen auch Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz<br />

exzellente Verbindungen hat, haben dem gebürtigen Berliner ein Vertragsangebot für die neue NFL-Saison gemacht. Geschätztes<br />

Saisongehalt für den NFL-Rookie: 250 000 US-Dollar. Unter der Voraussetzung, Yancy arbeitet sich in den Jets-Kader.<br />

Neben der obligatorischen Trainingslager-Einladung für Ende Juli soll es auch einen Unterschriftenbonus geben. Zeichnet Yancy den<br />

Kontrakt bei den Grün-Weißen, gäbe es per "signing bonus" gleich Dollars im unteren fünfstelligen Bereich auf die Hand.<br />

Das Jets-Angebot kam überraschend. Die Saison für Yancy verlief nicht rund. Beim vierten Match in Hamburg (9:34) zog sich der<br />

Abwehrflitzer eine Gehirnerschütterung zu, musste in der folgenden Woche gegen Frankfurt (27:24) aussetzen und war danach seinen<br />

Startplatz in der Deckung los.<br />

Gleichwohl ist der Safety einer der erfahrensten Footballer der Europaliga. Acht Spielzeiten stehen in der Statistik. Aus der zweiten<br />

mit Berlin Thunder 2001 stammt Yancys einziger World-Bowl-Ring. Seit 2002 zählt der Abwehrspieler zum Fire-Kader. Entwickelte<br />

sich bis zur Saison 2006 exzellent weiter, ehe ihn dort im sechsten Spiel gegen Amsterdam (21:30) eine schwere Schulterverletzung<br />

aus dem Verkehr zog.<br />

Auch die NFL-Ambitionen waren damit auf Eis gelegt. Yancy hatte da schon zwei NFL-Saisons hinter sich. Im Rahmen des<br />

Entwicklungsprogramms der Europaliga für Nationalspieler zählte Yancy zu den "Pionieren". 2004 stand er in der Übungsgruppe der<br />

San Francisco 49ers, 2005 bei den San Diego Chargers.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Über Bobfahren, Venedig und NFL<br />

27.06.2007<br />

Rhein-Fire-Abwehrspieler Christian Mohr hofft auf eine Trainingscamp-Einladung.<br />

2004 war er bei den Seattle Seahawks, erhielt dort einen Zweijahresvertrag, der allerings wegen einer Wadenverletzung im Mülleimer<br />

landete. Im vergangenen Jahr übte Rhein-Fire-Abwehrspieler Christian Mohr bei den Philadelphia Eagles die komplette NFL-Saison<br />

über mit. Und nun? Die National Football League ist derzeit für den 1,95 Meter großen, 114 Kilogramm schweren Blondschopf weit<br />

weg. Nach dem NFLE-Saisonschluss spannt Mohr erst einmal aus. Und sprach kurz vor seinem Urlaubsstart noch mit der <strong>NRZ</strong>.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wie enttäuscht sind sie darüber, nicht noch einmal per Ausbildungsprogramm für eine Saison in der NFL mitzumachen? Das ist<br />

ja immerhin 80 000 US-Dollar für fünf Monate wert.<br />

Mohr: Nicht so sehr. Weil eigentlich klar war, dass ich entgegen der Regeln nicht ein drittes Mal rübergeschickt werden würde.<br />

Vielleicht klappt es ja mit einer Einladung in ein NFL-Trainingscamp.<br />

<strong>NRZ</strong>: Haben Sie mit ihrem Agenten deshalb schon telefoniert?<br />

Mohr: Nein, das spare ich mir noch auf. Ich fahre jetzt erst einmal eine Woche in den Urlaub nach Venedig. Nach dreieinhalb Jahren<br />

fast permanenten Trainings muss ich mal abschalten. Sollte eine Einladung in ein Camp kommen, habe ich dann immer noch genug<br />

Zeit mich bis Ende Juli darauf einzustellen.


<strong>NRZ</strong>: Waren Sie mit ihrer Saison bei Rhein Fire zufrieden?<br />

Mohr: Schon, weil ich in der Abwehr gestartet bin und auch viele Spielanteile bei den Special Teams hatte. Ich war nicht überragend,<br />

habe aber eine solide Leistung abgeliefert.<br />

<strong>NRZ</strong>: Sehen wir Sie künftig in einem Bobschlitten im Eiskanal?<br />

Mohr: Mal sehen. Ich habe es bisher nur am Rande mitbekommen, dass starke Footballer für den Olympia-Bob 2010 gesucht werden.<br />

Die Test sind im Juli. Ich bin dabei. Wenn ich nicht in ein NFL-Trainingscamp gehe.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Rasante Treffen in Kawasaki<br />

26.06.2007<br />

Sechs Panther-Spieler nach Japan. Comeback für Odenthal. Pawlik fährt lieber im Bob.<br />

Für Christian Poschmann, den für die NFLE-Spieltage zuständigen Operations Manager bei Europaligist Rhein Fire, ist die Football-<br />

Saison 2007 noch lange nicht zuende. Ganz im Gegenteil: Der 28-jährige Cheforganisator sitzt auf gepackten Koffern. Morgen geht<br />

es zum einwöchigen Trainingscamp mit der Nationalmannschaft in die Frankfurter Sportschule. Am 4. Juli ist Abflug via Paris nach<br />

Tokio. Im Land der aufgehenden Sonne steigt vom 7. bis 15. Juli die Football-Weltmeisterschaft. Unter den sechs<br />

Endrundenteilnehmern ist auch erstmals die USA mit einer starken College-Mannschaft vertreten.<br />

Für Christian Poschmann und die übrigen 44 Cracks im AFVD-Kader dürfte deshalb der Traum vom Finaleinzug einer bleiben.<br />

Deutschland spielt am 8. Juli in Kawasaki zunächst zwar gegen die schlagbaren, aber starken Südkoreaner. Am 12. Juli muss der<br />

Vize-Europameister jedoch gegen die US-Boys ran, die mit einigen talentierten NFL-Anwärtern auflaufen wollen.<br />

In der zweiten Gruppe gelten die gastgebenden Japaner, zuletzt zweimal in Serie Weltmeister, gegen Frankreich sowie Europameister<br />

Schweden als Favorit.<br />

Neben Poschmann, der als Ballträger und dritter Notfall-Spielmacher im Aufgebot steht, sind fünf weitere Panther im Aufgebot:<br />

Passempfänger Mathis Baumbach, Ex-Fire-Tight-End Alexej Mittendorf, die Defensive Backs Matthias Weil und Sebastian<br />

Schönbroich sowie Defensive Liner Anthomy Doghmi, der ebenfalls schon für Rhein Fire gespielt hat.<br />

Berning will in den Staaten studieren<br />

Sein Comeback nach überstandener Nierenerkrankung will Fire-Center David Odenthal geben, der für sein GFL-Heimteam Cologne<br />

Falcons gemeldet ist. Fire-Safety Richard Yancy steht ebenfalls im Aufgebot. Der erfahrene Abwehrflitzer ist von den Berlin Adlern<br />

nominiert worden.<br />

Unsicher ist der Einsatz von 105-Kilogramm-Linebacker Mathias Berning. Der Panther will in Kürze in den Staaten studieren, hat<br />

auch schon die Zusage einer Schule für ein vierjährigen Stipendium inklusive Football eingeholt. Der Knackpunkt: Berning könnte in<br />

den USA seinen für College-Football nötigen Amateurstatus verlieren, sollte er bei der WM gegen Profis spielen. Eine Entscheidung<br />

steht hier noch aus.<br />

Panther-Tight-End Florian Pawlik, der mit Frankfurt Galaxy am Samstag das World-Bowl-Finale gegen Hamburg mit 28:37 verlor,<br />

bleibt auf jeden Fall zu Hause. Der 20-jährige Blondschopf macht sich Hoffnungen darauf, im Olympia-Bob von Christoph Langen zu<br />

landen.<br />

Der Weltmeister sucht bekanntlich auch bei den Footballern neue Crew-Mitglieder, die bei den Olympischen Spielen 2010 in<br />

Vancouver im "Gold-Bob" sitzen sollen. Nach den laufenden Tests wird nominiert. Der Trainingsstart ist für den Spätsommer<br />

angesetzt. Nach dem Abschluss der Bob-Saison Ende Februar sollen die Football-Cracks nahtlos und fit in die Football-Saison<br />

einsteigen können. Neben Pawlik sind auch Christian Mohr, Richard Yancy (beide Fire) sowie Ex-Fire-Linebacker Richard Adjei bei<br />

den Bob-Tests dabei.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

NFL: Dritte Chance für Mohr?<br />

25.06.2007<br />

Offiziell wird es erst heute werden. Am Rande des 15. World-Bowl-Finals der Football-Europaliga in Frankfurt am Wochenende<br />

sickerte allerdings schon durch, dass insgesamt zwölf Football-Nationalspieler die komplette kommende Saison in der Nation<br />

Football League (NFL) verbringen werden. In den vergangenen beiden Jahren waren es jeweils acht NFLE-Spieler gewesen, die in<br />

den Staaten mitüben durften.<br />

Auch Rhein-Fire-Spieler werden unter den aktuellen Kandidaten sein. Das Entwicklungsprogramm für Nicht-Amerikaner in der NFL<br />

wurde 2004 mit vier Spielern gestartet, die damals erstmalig die komplette Saison in der Übungsgruppe eines NFL-Teams bestritten.<br />

Vor vier Jahren gehörten die Fire-Spieler Richard Yancy (San Francisco 49ers) und Peter Heyer (St. Louis Rams) zu den "Pionieren"<br />

des Programms.<br />

In diesem Jahr zählen der britische Passempfänger Marvin Allen sowie das Mexikaner-Duo, Defensive Tackle Salomon Solano und<br />

Linebacker Eduardo Castaneda, zu den Favoriten auf einen Übungsplatz. Der gut 80 000 US-Dollar Saisonsalär einbringt.<br />

Auch der Ex-Panther Chris-tian Mohr könnte eine erneute Chance erhalten. Zwar war der 1,96 Meter große Blondschopf, der nach<br />

seinem Wechsel von Berlin Thunder zu Rhein Fire als Defensive End eine Starterposition inne hatte, schon zweimal in den Staaten:<br />

2004 bei den Seattle Seahawks, 2006 bei den Philadelphia Eagles.<br />

Offenbar denken die NFL-Verantwortlichen aber darüber nach, einem Nationalspieler einen dritten Einsatz zu gewähren. Das war<br />

bisher in den Regeln nicht vorgesehen.<br />

(miry)<br />

Mehr Dollars, mehr Teams oder das Aus<br />

24.06.2007


Ligachef Bergheim lässt Geldgeber am 14. Juli über Pläne entscheiden.<br />

Uwe Bergheim weicht nicht von seinen Plänen ab, die er vor gut fünf Monaten in den Rhein-Fire-Räumlichkeiten der Arena<br />

vorgestellt hatte. "Die Football-Europaliga muss in der Lage sein, sich selbst zu ernähren", betonte der Ligachef vor seiner ersten<br />

NFLE-Saison. Das schafft sie bei einem Investment der NFL-Teambesitzer in Höhe von 30 Millionen US-Dollar pro Saison derzeit<br />

nicht. Doch es gibt Pläne an die US-Geldgeber, die Bergheim am Rande des World-Bowl-Finals in Frankfurt verriet.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wie ist ihr Vorhaben angelegt, um die NFLE wirtschaftlich flott zu machen?<br />

Bergheim: Wir brauchen mehr Investment der NFL, mehr Sponsoren, mehr Teams, eine längere Saison und vor allem mehr<br />

Fernsehpräsenz. Über einen Zeitraum von zehn Jahren wollen wir auf zwölf Teams in Deutschland expandieren. 2009 erfolgt der erste<br />

Schritt mit einer Erweiterung auf acht Teams. Die Liga sollte von Mai bis August oder September spielen. Das macht sie für<br />

Zuschauer mangels großer Sportkonkurrenz und für Sponsoren attraktiver.<br />

<strong>NRZ</strong>: Sind denn die Teambesitzer bereit, noch mehr Anschubfinanzierung zu leisten?<br />

Bergheim: Das werden wir am 14. Juli hören. Die Teambesitzer müssen dann entscheiden, was sie langfristig wollen. In 15 Jahren<br />

wurden 400 Millionen Dollar investiert. Ohne eine sichtbare Rendite.<br />

<strong>NRZ</strong>: Die Ausbildung von Spielern in der NFLE steht damit nicht mehr im Vordergrund?<br />

Bergheim: Stimmt. Das lässt sich daran ablesen, welche Spieler in den vergangenen Jahren nach Europa geschickt worden sind. Das<br />

Niveau auf dem Spielfeld hat spürbar nachgelassen. Kurzum: Den Teambesitzern kommt es in erster Linie darauf an, Football in<br />

Europa populär zu machen und dort Geld zu verdienen.<br />

<strong>NRZ</strong>: Was passiert, wenn ihr Plan abgelehnt wird?<br />

Bergheim: Es gibt Alternativpläne. Als Nummer Zwei beispielsweise, sich für 2008 auf ein NFL-Spiel in Deutschland zu<br />

konzentrieren.<br />

<strong>NRZ</strong>: Würde das dann heißen, die Europaliga wäre für das nächste Jahr gestorben?<br />

Bergheim: Ja.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Eine Frage des Geldes<br />

24.06.2007<br />

Die NFLE steht wieder einmal auf der Kippe.<br />

Der Plan von Ligachef Uwe Bergheim mag wirtschaftlich wie sportlich vielversprechend klingen. Das Risiko, die seit 1995 laufende<br />

Europaliga zum zweiten Mal und dann wohl für immer einzustampfen, ist allerdings hoch.Ob die NFL-Teambesitzer trotz permanent<br />

roter Zahlen ihrer Tochterliga einer saftigen Zusatzinvestition zustimmen, um in einem Jahrzehnt in Deutschland endlich Profit<br />

einzufahren? Rhein-Fire-Freunde werden ernsthaft um ihr Team fürchten müssen.Stellen die Geldgeber nicht die von Bergheim<br />

empfohlene "Strategische Weiche", dann bleibt die Arena 2008 eine party- und footballfreie Zone. Im Tausch mit einem NFL-Match.<br />

In Frankfurt oder Berlin. Trübe Aussichten für feurige Football-Fans.<br />

m.ryberg@nrz.de<br />

MICHAEL RYBERG<br />

DEG, Fire, Rochusclub, Olympia<br />

22.06.2007<br />

"Doc" Alois Teuber ist in China nicht nur Berater, er baut auch seit Jahren in Qingdao eine Klinik auf.<br />

Wer zu den Olympischen Spielen will, der braucht manchmal einen langen Atem. Frag´ nach bei Sportmediziner Alois Teu-ber! Dem<br />

55-Jährigen eilt der Expertenruf schon lange voraus. Teuber betreut die DEG-Eishockey-Cracks, die Tennis-Bundesligaspieler des<br />

Rochusclubs, die Rhein-Fire-Footballer, die Zweitliga-Basketballer der ART Magics und die Feldhockey-Bundesliga-Cracks von<br />

Schwarz-Weiß Neuss. Ob sich die Palette der Leistungssportteams im Jahr 2008 noch unter einen Hut bringen lässt?<br />

Frühere Leistungssportler sitzen in höchsten Gremien<br />

In Pekings olympischem Zwilling, der eine Flugstunde entfernten Tiefsee-Hafenstadt Qingdao, wird schließlich die führende<br />

sportmedizinische Klinik des Landes aufgebaut. Die künftig unter dem Titel "Teuber Sports Medical Clinic" läuft. Seit zwei Jahren ist<br />

"Doc" Teuber Olympia-Berater der Asiaten. Und Antreiber der künftig führenden Sportklinik des Eine-Milliarde-Einwohner-Landes.<br />

Gut 15 Jahre ist es her, seit sich chinesische Tischtennisspieler und Volleyballerinnen in der Meerbuscher Praxis einfanden, um sich<br />

vom "Doc" dort behandeln zu lassen. Jene Leistungssportler von einst, die in Düsseldorf trainierten und spielten, sitzen mittlerweile in<br />

China in den höchsten Sport-Gremien. Erinnerten sich an den kompetenten Arzt und fragten 2001 per elektronischer Post an, ob er bei<br />

der Entwicklung der Sportmedizin im Reich der Mitte eine tragende Rolle übernehmen wolle.<br />

Seitdem hat Teuber mit seinem Geschäftspartner, dem Wirtschaftsfachmann Rolf Wenz, viel Geld und fast noch mehr Zeitaufwand in<br />

das Projekt gesteckt. Das 21 Stockwerke hohe Gebäude in der 7,5-Millionen-Einwohner-Stadt Quingdao, in der die olympischen<br />

Segelwettbewerbe ausgetragen werden, steht.<br />

Im nächsten Monat ist Teu-ber wieder vor Ort, wenn die Sportmedizin samt Gerätschaft und Personal einzieht. Zwei deutsche Firmen<br />

organisieren das Projekt, das auch die Rehabilitation von verletzten Profis beinhaltet.


Der Volkskongress Chinas hat Quingdao, dem Sitz der großen Tsingtao-Bierbrauerei, zur Sportmedizinstadt Nummer Eins des<br />

Riesenreiches erklärt. "Alle Hochleistungssportler werden dann im Verletzungsfalle an unsere Klinik verwiesen und dort behandelt",<br />

erklärt Teuber. Die Verträge mit dem Nationalen Olympischen Komitee und mit dem Sportministerium sind so gestaltet, dass der<br />

Düsseldorfer "Doc" mitverdient, wenn die Klinik ein Plus erwirtschaftet.<br />

Als Olympia-Berater wird Teuber vor, während und nach den Spielen im August 2008 rund zwei Monate in Peking und Qingdao sein.<br />

Derzeit ist das Reisemaß mit sechsmal eine Woche schon ordentlich.<br />

Ein Grund für die regelmäßigen Besuche: Im Januar nahm Teuber eine Gast-Professur an der Ocean University in der Leichtathletik-<br />

und Fußball-Hochburg Qingdao an. "Ich musste dafür aber kein Chinesisch lernen. Die Vorlesungen halte ich auf Deutsch. Den<br />

Studenten wird simultan übersetzt", so Teuber.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

"13" soll Glückszahl werden<br />

22.06.2007<br />

Die Nachwuchs-Panther haben schon zwölfmal den Junior Bowl gewonnen. Kürzeres Spielfeld im Mönchengladbacher Hockeypark<br />

verschafft Stuttgart einen kleinen Vorteil.<br />

Mit kürzeren Schritten zum 13. Titel. Auf die Football-Rookies der Panther wartet heute das wichtigste Saisonspiel. Im Hockeypark<br />

in Mönchengladbach kämpft das Team von Trainer Oliver Nitschmann um 17 Uhr gegen die Stuttgart Scorpions im Junior Bowl um<br />

die Deutsche Meisterschaft.<br />

Und dies auf ungewohntem Terrain. Weil das Hockey-Spielfeld kleiner ist als ein branchenüblichen Football-Platz, ist auch die<br />

Einteilung der Zonen kleiner. Zu einem neuen ersten Versuch reichen daher schon acht Yards Raumgewinn anstatt den gewohnten<br />

zehn Yards.<br />

"Das kommt den Stuttgartern entgegen", glaubt Coach Nitschmann, "deren Taktik fußt auf Laufspielzüge, mit denen sie immer drei<br />

oder vier Yards Raumgewinn erzielen." Auf die Panther-Defensive kommt daher eine Menge Arbeit zu.<br />

"Wir dürfen keinen Raumgewinn zulassen und müssen die Scorpions schnell stoppen", fordert Nitschmann, "und unsere Offensive<br />

muss den ihrerseits den Vorteil des kleineren Feldes ausnutzen."<br />

Eine Nervensache. Viele Spieler standen noch nie in einem Endspiel, 20 Rookies entwachsen nach dem Saisonhöhepunkt dem<br />

Nachwuchs-Alter und bestreiten damit ihr letztes Spiel. Nitschmann: "Darum kommt es nur auf die Partie an. Die Statistik ist völlig<br />

egal."<br />

Die spricht nämlich eindeutig für die Panther. 54 Pflichtspiele in Folge haben die Raubkatzen gewonnen, sechsmal in Folge waren sie<br />

Deutscher Meister, insgesamt fuhren sie zwölf der 26 ausgespielten Titel ein und sind damit das erfolgreichste Nachwuchs-Football-<br />

Team Europas.<br />

Zudem schöpft Nitschmann personell aus dem Vollen. "Alles egal!" betont der Trainer, "erst wenn wir den Titel gewonnen haben,<br />

werden wir feiern." Die 13 soll Glück bringen.<br />

PIET KEUSEN<br />

Nur zwei Fire-Cracks wurden in das All-Star-Team gewählt<br />

21.06.2007<br />

STERNE: Nur zwei Rhein-Fire-Cracks schafften es in die von Trainern, Journalisten und Fans gewählte All-Star-Mannschaft der<br />

Football-Europaliga: Linebacker Blake Costanzo und Punter Danny Baugher. Beste Angriffsspieler wurden Frankfurts Quarterback J.<br />

T. O´Sullivan und Kölns Ballträger Derrick Ross. Wertvollster Abwehrspieler wurde Defensive End Jason Hall von den Centurions.<br />

Als Trainer des Jahres wurde Hamburgs Vince Martino ausgezeichnet.<br />

TOUCHDOWNS: Sieben Pass-, sieben Lauf- und vier Abwehrtouchdowns brachte Rhein Fire in dieser Saison zustande. Sechsmals<br />

warf Quarterback Cody Pickett, nur einmal Brett Elliott. Mit je drei Touchdowns waren Receiver P. K. Sam und die Running Backs<br />

Taurean Henderson und Michael Franklin die erfolgreichsten Fire-Cracks.<br />

PUNKTE: Beide Fire-Kicker präsentierten sich in guter Form. Connor Hughes traf bis zu seiner Oberschenkelverletzung alles: sieben<br />

Feldtore, ein Extrapunkt. Ersatzmann Brubaker zielte bei Extrapunkten (15 von 16) und Feldtoren (sieben von acht) ebenfalls sehr<br />

sicher. 58 Fire-Punkte gingen allein auf die Konten der Kicker.<br />

PUNTS: Auch bei den Befreiungsschlägen sah Fire in dieser Saison gut aus. Danny Baugher, der von den New England Patriots an<br />

den Rhein geschickt worden war, gewann mit der besten Leistung die Ligawertung aller sechs Punter.<br />

ABWEHR: Beste Fire-Verteidiger waren in dieser Saison Safety Andrew Pace, Cornerback Carlos Hendricks und Linebacker Blake<br />

Costanzo. Das Trio schaffte jeweils 47 Tackles gegen gegnerischer Angreifer.<br />

Ein Jung-Panther greift zur Kugel<br />

20.06.2007<br />

Der erst 20-jährige Tight End Florian Pawlik spielt am Samstag im World-Bowl-Finale für Frankfurt.<br />

Der 18,6 Kilogramm schwere World Bowl glänzte glasig in der Mittagssonne. Florian Pawlik hatte die Kugel, die auf einem Podest<br />

mitten auf dem Rasen der Frankfurter Commerzbank-Arena thronte, schon scheinbar in den Griff genommen. "Streicheln ist aber<br />

verboten, das bringt Unglück", versicherte der 20-jährige frühere Bundesliga-Panther kurz vor der Berührung. Die Teamkollegen<br />

Daniel Benetka und Ex-Rhein-Fire-Verteidiger Ulrich Winkler hatten vorgewarnt.<br />

Unglück kann Pawlik derzeit nicht gebrauchen. Am kommenden Samstag (19.05 Uhr, live beim US-Bezahlsender NASN, zeitversetzt<br />

um 0.30 Uhr in der ARD und am Sonntag um 19.30 Uhr im DSF) steht schließlich das 15. World-Bowl-Finale auf dem Programm.<br />

Mit der Galaxy läuft der jüngste NFLE-Footballer der Spielzeit 2007 gegen die Hamburg Sea Devils auf.<br />

"Es war für mich eine grandiose Saison. Hoffentlich mit dem krönenden Abschluss", erklärt der Blondschopf. Mit einem breiten<br />

Lächeln im Gesicht. In sieben der zehn Vorrundenspiele durfte der Debütant als fangender und blockender Fullback auf den Platz.


Einige Angriffsspielzüge waren dabei, auch wenn Pawlik keinen Pass seines Start-Quarterbacks J. T. O´Sullivan erhielt.<br />

Meist als Blocker im Einsatz<br />

Überwiegend schickte Cheftrainer Mike Jones den Jungspund in den Special Teams auf den Rasen. Um beim Kick off oder<br />

Puntreturn die gegnerischen Cracks zu blocken. 112 Kilogramm Körpermuskulatur verteilt auf 1,88 Meter Größe baute der eifrig<br />

trainierende Ex-Düsseldorfer seit dem Trainingscamp Mitte März in Tampa Bay/Florida auf.<br />

"Florian hat einen Supereindruck hinterlassen, mit jugendlicher Energie eine Menge an sich gearbeitet und viel Eigeninitiative<br />

entwickelt. Als Fullback passt er gut in unser Spielsystem. Er wird im nächsten Jahr sicher wieder eine Chance bekommen", lobt<br />

Galaxy-Nationalcoach Markus Grahn.<br />

Die WM in Japan ist schon im Visier<br />

Der ehemalige Passempfänger des Ex-GFL-Meisters Braunschweig Lions ist in der dritten Saison bei den Galaktischen unter anderem<br />

für die Nicht-Amerikaner zuständig.<br />

2008 ist für Florian Pawlik noch weit weg. Samstag geht es um die Kugel. Mehr als 40 000 Zuschauer werden dabei sein. Eltern,<br />

Großeltern und Freunde reisen aus Velbert-Tönisheide an. Nur acht Freikarten bekam Pawlik. Die dreifache Menge an Tickets hätte<br />

er locker gebrauchen können.<br />

Nach dem Finale ist aber die Football-Saison noch nicht vorbei. Der Angreifer steht im 75-Mann-Aufgebot der deutschen<br />

Nationalmannschaft, die sich in einer Woche mit einem Trainingscamp in Frankfurt auf die anstehende Football-Weltmeisterschaft in<br />

Japan vorbereitet. "Auch da will ich dabei sein", versichert Pawlik. Der Kader muss allerdings auf 45 Footballer reduziert werden.<br />

In seinen eigentlichen Beruf steigt Pawlik zum 1. August wieder ein. Die Ausbildung zum Anlagentechniker für Sanitär, Heizung und<br />

Klimatechnik hatte er Anfang des Jahres abgeschlossen. Sein Chef im Betrieb bot ihm die Möglichkeit an, nach der Football-Saison<br />

wieder anzufangen. Und war damit wohl ein entscheidender Faktor, warum das erste Football-Abenteuer von Florian Pawlik in der<br />

NFLE rundum geglückt ist.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Vier "Düsseldorfer" beim World Bowl dabei<br />

19.06.2007<br />

FINALE I: Die World-Bowl-Kandidaten haben vor dem Finale am Samstag (19 Uhr, Commerzbank-Arena in Frankfurt) noch einige<br />

"Düsseldorfer" unter Vertrag genommen. Bei den Hamburg Sea Devils stehen von Rhein Fire Ballträger Jacque Lewis und<br />

Linebacker Travis Harris im Aufgebot. Frankfurt Galaxy angelte sich den langjährigen Fire- und Panther-Linebacker Richard Adjei,<br />

der zuletzt für Berlin Thunder spielte. Außerdem steht bei den Galaktischen mit Tight End Florian Pawlik (20) ein ganz junger<br />

ehemaliger Bundesliga-Panther im Aufgebot.<br />

FINALE II: Sechsmal stand bisher der Gastgeber vor eigenem Publikum im World-Bowl-Finale. Zuletzt war das 2002 der Fall. Im<br />

letzten Rheinstadion-Match verlor Rhein Fire gegen Berlin Thunder vor 53 109 Zuschauern mit 20:26. Nach dem Finale 2003 im<br />

Glasgower Hampden Park (16:35 gegen Frankfurt) gelang Fire kein Endspieleinzug mehr.<br />

KARRIEREENDE: Der ehemalige Rhein-Fire-Angreifer Christopher Liess wird seine Football-Karriere beenden. Der 24-jährige<br />

Passempfänger, der in den Spielzeiten 2003 und 2004 im Fire-Aufgebot stand, zog sich binnen sieben Monaten zum zweiten Mal<br />

einen Kreuzbandriss im Knie zu. Die Verletzung passierte beim Basketball an der Deutschen Sporthochschule Köln.<br />

(miry)<br />

Adjei wurde in Berlin erwachsen<br />

18.06.2007<br />

Ex-Panther besuchte Fire. Odenthal will für Cologne Falcons spielen. Heyer läuft ohne Krücken.<br />

Richard Adjei war mit seiner blondierten Irokesenfrisur zwar kaum wieder zu erkennen. Dennoch wurde der ehemaligen Rhein-Fire-<br />

Linebacker am Samstagabend nach der 13:17-Heimniederlage gegen die Hamburg Sea Devils von seinen ehemaligen<br />

Teamkameraden wahrgenommen. Der 24-jährige Abwerklotz durfte sich als einer der wenigen deutschen Gewinner des Düsseldorfer<br />

Teams freuen. Vor dem ersten Match zu Berlin Thunder abgegeben erkämpfte sich der einstige Panther dort einen Stammplatz. Die<br />

Leistung könnte auch einen der World-Bowl-Teilnehmer überzeugen. Adjei soll am Samstag Frankfurt oder Hamburg verstärken.<br />

Zukunft liegt dort, wo Coach White arbeitet<br />

"Es ist mir sehr schwer gefallen, meine Heimat Düsseldorf zu verlassen", gestand Adjei, "aber irgendwann muss man ja mal<br />

erwachsen werden." Drei Spielzeiten bei Fire hatten das Talent nur bedingt nach vorn gebracht. Der Wechsel an die Spree war aus<br />

sportlicher Sicht ein Erfolg. Adjei spielte so viel wie noch nie.<br />

Über eine Rückkehr an den Rhein denkt der 106 Kilogramm schwere Verteidiger aus der zweiten Abwehrlinie aber noch nicht nach.<br />

"Adrian White ist mein Trainer. Wo er arbeitet, da gehe auch ich hin", so Adjei. Defensive Coordinator White hatte es vor der Saison<br />

nach dem Cheftrainerwechsel bei Fire von Düsseldorf nach Berlin verschlagen.<br />

Weniger rosig sah es für die vier übrigen deutschen Spieler im Fire-Dress aus. David Odenthal wurde von einer Nierenerkrankung aus<br />

dem Rennen genommen. Erst war es ein Stein, dann eine Entzündung. Wohl wegen eines zu frühen Comebacks. "Ich muss noch drei<br />

bis vier Wochen warten, dann geht es wieder ins Training", verriet der Center. Der will für Bundesligist Cologne Falcons noch einige<br />

Spiele bestreiten. "Ich muss auf dem Platz fühlen, dass noch etwas geht. Damit ich in der nächsten Saison in der NFL Europa wieder<br />

angreifen kann."<br />

So weit ist Guard Peter Heyer noch nicht. Die Krücken stehen zwar nach der schweren Knieoperation im Schrank. Unklar bleibt<br />

allerdings, ob Heyer wieder Football spielen kann. Gleich im ersten Match gegen Berlin hatte sich der Fire-Leistungsträger nach nur<br />

acht Minuten bei einem Sturz nahezu alle Bänder im rechten Knie gerissen.<br />

Keine wirklich guten Werte brachte Safety Richard Yancy auf seinen Statistikzettel. Nur acht Tackles dürften nicht ausreichen, um<br />

eine dritte Übungschance in der NFL zu erhalten. In San Francisco und in San Diego verbrachte Yancy bereits eine komplette NFL-


Spielzeit. Allerdings in der Trainingsgruppe ohne Spieleinsatz.<br />

Lantz setzte wieder auf Mohr<br />

Nach einer Gehirnerschütterung bei NFLE-Saisonspiel 4 in Hamburg war der 28-jährige Fire-Abwehrflitzer im hinteren<br />

Verteidigungsfeld seinen Stammplatz los. Die Geburt von Sohnemann Jamil am 14. Mai und die Aussicht auf eine luftige Zukunft mit<br />

dem Pilotenschein dürften die durchwachsene Fire-Saison für Yancy deutlich erträglicher machen.<br />

Bleibt Defensive End Chris-tian Mohr. Der Ex-Panther wusste sich nach drei Berliner Spielzeiten auch bei Fire gut in Szene zu<br />

setzen. Cheftrainer und Mohr-Entdecker Rick Lantz baute auf den Blondschopf, der als Left End in der vordersten Abwehrlinie fast<br />

permanent auf dem Platz stand. Mit 28 Tackles liegt Mohr in der Fire-Wertung immerhin auf Rang sechs.<br />

Bei den Seattle Seahawks bekam Mohr 2005 einen Zweijahresvertrag, der allerdings nach einer Trainingsverletzung ausgesetzt<br />

wurde. In der vergangenen Saison übte der 114 Kilogramm Brocken bei den Philadelphia Eagles mit. Ob´s im dritten Anlauf mit<br />

einem NFL-Einsatz klappt?<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Jacque Lewis will ins Finale - Gespräche mit Fire-Hauptsponsor<br />

18.06.2007<br />

GÄSTE: Beim letzten Rhein-Fire-Saisonmatch am Samstag gab es auch interessante Ehrengäste. Steve Livingston, der ehemalige PR-<br />

Chef der Scottish Claymores, der jetzt für die Jacksonville Jaguars in der NFL arbeitet, hatte sechs britische Journalisten mit nach<br />

Düsseldorf gebracht. Als Einstimmung auf das NFL-Spiel in London zwischen den Miami Dolphins und den New York Giants im<br />

Oktober.<br />

EINSATZ: Rhein-Fire-Spätstarter Jacque Lewis bekommt in dieser NFLE-Saison wohl noch einen zweiten Einsatz. Der Ballträger,<br />

der für Fire in der Saison 2006 immerhin fünf Touchdowns erzielt hatte, am Samstag beim 13:17 gegen Hamburg ebenfalls in die<br />

Endzone gelangte, gilt als eine Verstärkung für die Kader der World-Bowl-Teams: Frankfurt oder Hamburg.<br />

SPONSOR: Ob der diesjährige Rhein-Fire-Hauptsponsor Citibank in eine zweite Saison geht, steht noch nicht fest. Der<br />

Einjahresvertrag mit beidseitiger Option wird in vier bis sechs Wochen diskutiert. Derzeit wird bei den Bänkern analysiert, wie groß<br />

der Werbewert mit Fire war. In der neuen Fußball-Bundesliga-Saison wirbt das US-Unternehmen übrigens auch auf den Trikots von<br />

Werder Bremen.<br />

ZUSCHAUER: Mit 20 024 Fans im Schnitt feierte die NFLE einen neuen Ligarekord (die <strong>NRZ</strong> berichtete). Krösus bleibt Frankfurt<br />

Galaxy (33 043 Zuschauer) vor Rhein Fire (24 477) und Hamburg Sea Devils (20 874). Berlin Thunder (15 718), die Cologne<br />

Centurions (14 352) und die Amsterdam Admirals (11 678) hinken weiterhin hinterher.<br />

(miry)<br />

"Im Angriff war nicht viel zu löten"<br />

17.06.2007<br />

Fire-Abschied mit Pfiffen und Applaus war ein Spiegelbild der Saison.<br />

Am Ende ging alles ganz flott. Die geschlagenen Rhein-Fire-Footballer räumten in Saisonrekordzeit den Arena-Rasen, schlurften<br />

ungeduscht durch den Haupteingang in Richtung Fan-Bühne und verabschiedeten sich vom harten Kern geschätzter 5000<br />

Fahnenschwinger und Pfeifenbläser. Die jubelten dem Europaliga-Vierten trotz der 13:17 (0:3, 10:7, 0:7, 3:0)-Niederlage gegen<br />

World-Bowl-Finalist Hamburg Sea Devils und trotz einer sehr mäßigen Saison anständig zu.<br />

Vor dem schönen emotionalen Saisonende vor der Arena hatten 22 980 Zuschauer erneut feststellen müssen, dass starke akustische<br />

Rückendeckung allein nicht für sportliche Erfolge ausreicht.<br />

Die Fire-Mangelverwaltung beim Kehraus in der Offensive war ein Spiegelbild der Saison 2007. Quarterback Cody Pickett schickte<br />

nur einen (Trick-)Spielzug mit Ballträger Michael Franklin auf die Reise, der den einzigen Fire-Touchdowns des Abends einleitete.<br />

Running Back Jacque Lewis schlüpfte aus nur einem Yard Entfernung in die Endzone. So hatte sich der einzige Einsatz des spät<br />

aktivierten Rastamanns für Fire wenigstens gelohnt. Möglich, dass Lewis entweder Hamburg oder Frankfurt im World Bowl am<br />

kommenden Samstag verstärkt.<br />

Insgesamt wirkten die Hamburger Gäste reifer, zielsicherer. Fire kam über zwei verwandelte Feldtore von Kicker Brubaker nicht<br />

mehr hinaus. Nach drei Partien Pause durfte selbst noch einmal Brett Elliott als Quarterback ran. So richtig vertraute ihm Cheftrainer<br />

Rick Lantz allerdings nicht.<br />

Fans pfiffen auf "Hellseher" Lantz<br />

Als vier Minuten vor dem Ende dringend der nächste erste Versuch hermusste, ließ Lantz tief in der eigenen Hälfte das Ei<br />

wegschießen, scheute das Zentimeter-Risiko. Vielleicht auch wissend, dass seine Abteilung Attacke an diesem Abend ohnehin nicht<br />

mehr über das komplette Feld gekommen wäre. Die Fans ärgerte das trotzdem. Und sie pfiffen.<br />

"Das verstehe ich gut. Aber wir hatten ja anschließend nochmal den Ball. In viel besserer Position", betonte "Hellseher" Lantz. Ein<br />

Hamburger Ballverlust an der Mittellinie in letzter Minute nützte aber nichts. Fire-Tight-End Mulcahy ließ das Ei wie eine heiße<br />

Kartoffel zum Ballverlust fallen. Folge: Niederlage statt Touchdownchance.<br />

Die Fire-Spielmacher schätzten die Saison hinterher realistisch ein. "Ich habe eine Menge gespielt und gelernt. Meine Leistungen<br />

hätten besser sein können. Ich hoffe trotzt allem auf eine Einladung zu einem NFL-Trainingscamp", meinte Cody Pickett. Der fliegt,<br />

wie alle Fire-Cracks, heute früh von Frankfurt aus nach Hause. Zweimal wird er umsteigen müssen, um in den Kartoffelstaat Idaho zu<br />

kommen. Seine Heimat.<br />

"Ich muss damit rechnen, dass ich entlassen werde"<br />

"Wenn ich gelandet bin, werde ich direkt mit meinem Agent telefonieren um zu hören, ob sich für mich etwas tut", so Pickett. Auf<br />

sieben Einsätze in der NFL hat es der frühere Rodeoreiter, der in zwei Wochen 27 Jahre alt wird, schon gebracht. Mit fortschreitender


Saison merkte man Pickett auch an, dass die Formkurve nach oben ging. Gleichwohl enttäuschte der Quarterback beim<br />

Abschlussmatch.<br />

Ersatz-Spielmacher Brett Elliott muss heute bis San Diego an die Südwestküste. Die Chargers hatten ihn schließlich an den Rhein<br />

geschickt. "Ich hatte nicht viel Spielzeit und habe auch einige Chancen nicht genutzt", meinte Elliott, "trotz der mäßigen Saison war<br />

es eine Ehre und ein Erlebnis, hier vor den Fans und vor allem für die Fans spielen zu dürfen."<br />

Morgen steht für Elliott in Südkalifornien bereits wieder ein zweitägiger Fitnesstest auf dem Programm. "Ich hoffe auf eine NFL-<br />

Campteilnahme im Juli, muss aber damit rechnen, dass ich entlassen werde", so Elliott.<br />

Das Schlusswort sprach Manager Sammy Schmale: "Das Drumherum hat gestimmt, auf dem Platz haben die Jungs im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten gespielt. Unsere Verteidigung war gut. Im Angriff war allerdings einfach nicht viel zu löten."<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Die Liga braucht einen Zusatzkick<br />

17.06.2007<br />

Halbfinale vor dem World Bowl sollte Thema werden.<br />

Die NFLE hat einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt. Ob per Freikarten geschönt oder nicht: 20 021 Fans kamen im Schnitt zu den<br />

30 Partien. Fire steuerte 24 475 Besucher bei. Angesichts der bescheidenen sportlichen Darbietungen von Pickett, Elliott und<br />

Kollegen darf sich das Management an die Fahne heften, mit üppiger PR im Vergleich zur Vorsaison 2500 Fans mehr gezogen zu<br />

haben.Die erstklassige Unterstützung dankten die Fire-Cracks mit großem Kampf. Spielerischer Glanz war kaum dabei. Dass die NFL<br />

in der Offensive, nicht nur bei Fire, erneut nicht einmal die dritte Garnitur nach Europa geschickt hatte, stimmt bedenklich. Viele<br />

wirkliche NFL-Anwärter werden in den Staaten lieber mit Dauertraining getrimmt.Nach dem World Bowl wird es ein Treffen aller<br />

Liga-Spitzen geben. Thema sollte auch das lange geforderte Halbfinale nach der Vorrunde sein. Die NFLE braucht einen garantiert<br />

spannenden Zusatzkick. Wenn es schon keine "sicheren" neuen Standorte gibt, die die Liga nach vorn bringen. Sondern nur das<br />

jährliche Dollar-Aufkommen für die 32 NFL-Teambesitzer auf über 30 Millionen anheben würden.<br />

m.ryberg@nrz.de<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Panther wurden nicht belohnt<br />

17.06.2007<br />

Team von Cheftrainer Steffen Breuer verlor gegen Hamburg mit 21:23.<br />

Das Verletzungspech hat die Zweitliga-Footballer der Panther arg gebeutelt. Mit Philipp Lux und Pepijn Mendonca fehlten gestern<br />

die beiden Spielmacher, in der vordersten Abwehrlinie fielen drei Stammspieler aus. Dennoch bot das Team von Cheftrainer Steffen<br />

Breuer den favorisierten Hamburg Eagles lange Paroli. Bei der knappen 21:23 (7:0, 14:17, 0:6, 0:0)-Niederlage gestern war durchaus<br />

mehr drin.<br />

Von Beginn an hielten die Panther mit, standen in der Abwehr gut. Mathias Weil fing zwei gegnerische Pässe ab. Die erste dieser<br />

"Interceptions" trug er zum Touchdown zum 6:0 in die Hamburger Endzone. Durch die zweite verschaffte er der unter Druck<br />

stehenden Defensive Zeit- und Raumgewinn. Das nutzte Sekunden später Alexej Mittendorf aus, der die Panther vor der Halbzeit per<br />

Touchdown mit 21:17 in Führung brachte. Weil Kicker Sebastian Bergmann das Ei für Extrapunkte dreimal durch die Stangen schoss<br />

und Daniel Schorn einen Pass von Ersatz-Spielmacher Christian Poschmann in der Endzone fing, ging die 21:17-Pausenführung der<br />

Raubkatzen in Ordnung.<br />

Nach dem Seitenwechsel schafften die Hamburger einen Touchdown zum 23:21. Nachdem die versuchte Zwei-Punkte-Erhöhung<br />

nicht klappte, hatten die Panther alle Zeit, die Partie noch zu drehen. Doch weitere Punkte gelangen nicht. Bei einem Feldtor-Versuch<br />

aus nur 23 Yards wurde Kicker Jörg Barthel geblockt, die Partie war verloren. "Wir haben gut mitgespielt", lobte Breuer, "schade, das<br />

wir nicht belohnt worden sind."<br />

(P. K.)<br />

Unglückliche Zeitverschiebung<br />

15.06.2007<br />

World-Bowl-Qualifikation könnte per "Absprache" entschieden werden - auch, weil Rhein Fire das Hamburg-Match um eine Stunde<br />

nach vorn gezogen hat.<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz legt kurz die haarlose Stirn in Falten. Die Frage nach einer möglichen Ergebnis-"Absprache" am<br />

heutigen letzten Football-Vorrundenabend der NFL-Europaliga-Saison hat der 69-jährige Amerikaner nicht erwartet. Möglich<br />

scheint´s, dass nicht alles mit rechten Dingen, also sportlich, zugeht. Unter anderem, weil Fire das Arena-Heimmatch gegen<br />

Finalanwärter Hamburg Sea Devils von 19.05 Uhr auf 18.05 Uhr vorverlegt hat. Damit mehr Zeit für die Abschiedsfeier auf dem<br />

Rasen und draußen auf der Fan-Bühne vor der Arena bleibt.<br />

Im Kampf dreier punktgleicher Teams um zwei World-Bowl-Startplätze halten die Hamburger zwar derzeit alle Trümpfe. Weil sie die<br />

bei Punktgleichheit entscheidenden direkten Duelle mit Frankfurt Galaxy und mit den Centurions Köln gewonnen haben. Spannend<br />

wird es deshalb heute nur, sollte Hamburg bei Fire tatsächlich verlieren.<br />

Schließlich stehen sich die Verfolger Frankfurt und Köln heute im direkten Vergleich gegenüber. Nur ein Remis würde beide Teams<br />

an Hamburg vorbei ins Finale einziehen lassen.<br />

Finale steigt am 23. Juni in Frankfurt<br />

Das Kuriose: Die Partie in der Frankfurter Arena startet eine Stunde später als jene in der LTU-Arena. Im dritten Viertel werden die<br />

Verantwortlichen beider Seiten also wissen, ob Hamburg verloren hat und ein Unentschieden Frankfurt und Köln in den World Bowl<br />

am 23. Juni an gleicher Stätte bringen würde.<br />

"Eigentlich", betont Fire-Trainer Rick Lantz, "gehört man entlassen, wenn man sich im Sport unsportlich verhält." Die Betonung liegt<br />

auf "eigentlich". Der Coach fügt nämlich, berechtigerweise, an: "Steht es wirklich in der Schlussphase und in einer nötigen<br />

Verlängerung Unentschieden, dann darf man niemandem etwas vorwerfen, wenn er kein Risiko mehr eingeht. Mit einer unbedachten<br />

Aktion kann man schließlich das Match und die Finalteilnahme verlieren." Kurzum: Die einmal zehnminütige Verlängerung dürfte


eigentlich überflüssig sein.<br />

Aus dem Fußball hinlänglich bekannte Schummeleien - der Nichtangriffspakt Deutschlands mit Österreich (1:0) von der WM 1982 in<br />

Spanien lässt grüßen - sind im viel komplexeren Football allerdings nicht so einfach inszenierbar. Rhein Fire spielt heute trotzdem ein<br />

bisschen das Zünglein an der Waage. Und sollte ein Sieg zur letztendlich ordentlichen 5:5 Bilanz gelingen, wären die Sea Devils es<br />

selber schuld, sollten sie gleichzeitig die 99-prozentige Finalchance durch eine Punkteteilung der Konkurrenz versiebt haben.<br />

25 000 Zuschauer werden erwartet<br />

Unentschieden nach Verlängerung gab es in 15 Jahren NFLE und World League übrigens nur zwei: 2006 zwischen Hamburg und<br />

Berlin (17:17), 1992 zwischen London Monarchs und Rhein-Fire-Vorgänger Birmingham Fire (17:17).<br />

Übrigens: Heute werden noch einmal an die 25 000 Zuschauer erwartet. Alle Schüler bezahlen nur fünf Euro Eintritt. Die Party rund<br />

um die Arena startet um 14.30 Uhr.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Spielerauswahl vor dem Camp war kein Fehler<br />

14.06.2007<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer Lantz bilanziert vor dem letzten Match die Saison.<br />

Selbst wenn die Rhein-Fire-Footballer morgen (18.05 Uhr, Arena) das letzte NFLE-Match gegen Finalanwärter Hamburg Sea Devils<br />

gewinnen sollten: Eine Erfolgssaison wird NFLE-Spieljahr 13 für die Burgunderhemden bei dann 5:5 Siegen nicht mehr werden.<br />

Cheftrainer Rick Lantz sieht es ähnlich.<br />

<strong>NRZ</strong>: Woran hat es gelegen, dass die Offensive in der ersten Saisonhälfte enttäuscht hat?<br />

Lantz: Uns sind einfach nicht genügend "Big plays" gelungen. Cody Pickett und Brett Elliott waren fast zwei Jahre ohne Spieleinsatz.<br />

Das darf man nicht unterschätzen.<br />

<strong>NRZ</strong>: Bleibt in einem nur dreieinhalb-wöchigen Trainingscamp wie in Tampa Bay nicht zu wenig Zeit, um die Offensive vernünftig<br />

einzustellen?<br />

Lantz: Ideal ist die Zeitspanne auf jeden Fall nicht. Selbst im College ist die Vorbereitungszeit mit 25 Trainingstagen im Herbst<br />

länger. Und da kennen sich die Trainer und große Teile der Spieler auch noch.<br />

<strong>NRZ</strong>: Der Angriff sah erst besser aus, als sie Charles Anthony als Ballträger aus Frankfurt bekamen.<br />

Lantz: Das stimmt. Ich würde aber trotzdem nicht sagen, unsere Spielerauswahl vor dem Camp war ein Fehler. Manchmal stuft man<br />

Spieler blind ein, weil man sie gar nicht oder nur selten hat spielen sehen. Beispielsweise haben wir unsere Offensive Line<br />

überschätzt. Manchmal schnappen einem die Konkurrenten bei der Spielerauswahl auch genau die Kandidaten weg, die man selber<br />

fest auf dem Zettel hatte.<br />

<strong>NRZ</strong>: Was hat Sie im Laufe der Saison am meisten enttäuscht?<br />

Lantz: Die beiden Heimniederlagen zu Beginn. Das passiert in hundert Jahren bei Fire sicher nur einmal. Außerdem, dass ich mit<br />

Gerald Riggs einen undisziplinierten Spieler nach Hause schicken musste.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wer hat die besten Karten, einen Platz in einem NFL-Team zu ergattern?<br />

Lantz: In der Abwehr unsere Linebacker Koonce und Rehage sowie Hendricks, Pace und Dada aus dem hinteren Feld. Vorn hat mir<br />

P. K. Sam am meisten gefallen. Nicht, weil er ein Top-Passempfänger ist. Sondern weil er seine Einstellung geändert hat: Vom etwas<br />

trainingsfaulen Typen zum Leader. Dazu waren Trainer und viel Kraft notwendig.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wer von den Nationalspielern ist vorn dabei?<br />

Lantz: Die Linebacker Castaneda und Solano, natürlich Passempfänger Allen. Ich denke, dass auch Christian Mohr als Defensive End<br />

noch seine NFL-Chance bekommen wird.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Doppelabschied: Nach dem Barbecue kommen die Seeteufel<br />

11.06.2007<br />

ABSCHIED I: Am morgigen Mittwoch verabschiedet sich die Rhein-Fire-Organisationscrew von ihrem Team. Vor dem Ratinger<br />

Relexa-Hotel gibt es am Abend ein großes Barbecue für die Footballer, die Trainer und die Betreuer.<br />

ABSCHIED II: Gegen Fast-Finalist Hamburg Sea Devils steht am Samstag in der Arena das letzte Saisonspiel des Jahres für Fire auf<br />

dem Programm. Damit alle am Ende noch ein bisschen länger feiern können, wurde der Kick off von 19.05 Uhr auf 18.05 Uhr<br />

vorverlegt.<br />

BILANZ: Gegen Rhein Fire kassierte Berlin Thunder am Freitagabend die fünfte Heimniederlage in einer Saison. Nur zwei Teams<br />

schafften es bisher, vor eigenem Publikum eine komplette Spielzeit lang sieglos zu bleiben: 1991 die Raleigh Durham Skyhawks,<br />

1995 die Scottish Claymores. Beide Mannschaften existieren bekanntlich nicht mehr.


STRAFEN: Eine kuriose Strafenstatistik gab es beim 24:17-Auswärtssieg von Rhein Fire am Freitagabend in Berlin. Thunder<br />

kassierte neun Strafen für 96 Yards Raumverlust, Fire leistete sich dagegen nur ein Vergehen, das mit zehn Yards geahndet wurde.<br />

(miry)<br />

Ein bewegender Heimatbesuch<br />

10.06.2007<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer traf seinen Ex-Spieler Mayers im Rollstuhl. Vierter Tabellenplatz ist schon fix.<br />

Die Zeichen standen auf Abschied. Nicht allein deshalb war der Football-Freitagabend im Berliner Olympiastadion bewegend.<br />

Obwohl es auf dem Feld im vorletzten Saisonspiel für Thunder und Rhein Fire nur um die Ehre ging. Und darum, sich für die NFL-<br />

Videobänder in Szene zu setzen. Als die Spieluhr viermal die Null anzeigte und Fire verdient mit 24:17 gewonnen hatte, stürmten die<br />

Fans die in Hertha-Blau gepinselte Tartanbahn. Klopften ihren in fünf Heimspielen sieglosen Cracks tröstend auf die Polster, ließen<br />

sich Autogramme geben und sahen ein Abschiedsfeuerwerk.<br />

Mittendrin im fröhlichen Good-bye-Trubel: Lorn Mayers. Der 22-jährige Brite, der unter Fire-Cheftrainer Rick Lantz 2005 und 2006<br />

noch für die Donnerhämmer in vorderster Linie verteidigt hatte, saß im Rollstuhl. "Das ist eine schlimme Tragödie", erklärte Coach<br />

Lantz. Sichtlich bewegt. Mayers war eines seiner größten Talente. Schon als 19-Jähriger stand der Defensive Tackle eine NFL-Saison<br />

lang in der Übungsgruppe der Oakland Raiders. Durfte aber nicht spielen, weil ein NFL-Einsatz erst drei Jahre nach Abschluss einer<br />

High School erlaubt ist.<br />

Kekse ins Hospital geschickt<br />

Die hoffnungsvolle Profikarriere wurde in der Londoner Silvesternacht von fünf Pistolenkugeln zerschossen. Mayers wurde während<br />

einer Feier so unglücklich erwischt, dass er seitdem von der Hüfte an abwärts gelähmt ist. "Noch bleibt Hoffnung, dass er auf die<br />

Beine kommt", erklärte Lantz. Dem 69-jährigen Amerikaner merkte man an, dass ihm die Sache unter die Haut ging. Aus Florida<br />

hatte er seinem Schützling nach dem Unglück Kekse ins Hospital geschickt. "Was kann man sonst tun außer trösten?" fragte sich<br />

Lantz rhetorisch.<br />

Zuvor hatte der Coach auf dem Rasen vielen Bekannten die Hand geschüttelt. Berlin, das ist für ihn eine kleine zweite Heimat. Drei<br />

Saisons, zwei Finalteilnahmen, ein World-Bowl-Ring - da bleibt einer wie Lantz, der einstige Marine-Sergeant, im Gedächtnis der<br />

Anhänger haften. Über 12 000 waren Freitagabend immerhin gekommen.<br />

Bei Fire hoffen sie am Samstag (18.05 Uhr, Arena) gegen Hamburg auf einen ähnlich stimmungsvollen Abschied. Nach zwei Siegen<br />

und zwei guten Leistungen in Serie hätten sich die anfangs so enttäuschenden Burgunderhemden ein würdiges Ende in der Arena<br />

verdient. Wobei Tabellenplatz vier bereits zementiert ist.<br />

"Die Mannschaft hat sich verbessert und sich die Chance auf eine 5-5-Saison erarbeitet", merkte Manager Sammy Schmale lobend an.<br />

"Hätte, wenn und aber"-Fragen, vor allem im Bezug auf die mit dem Ex-Frankfurter Charles Anthony seit zwei Matches aufgewertete<br />

Running-Back-Position, waren unzulässig. Die Saison dreht niemand mehr zurück.<br />

Der 23-jährige Anthony zählte am Freitag zu den glücklichen Protagonisten in der WM-Final-Arena. "Ich bin so froh, dass ich in<br />

einem Team stehe, welches mir vertraut", erklärte der Ballträger. Bei Frankfurt Galaxy schien es offenbar so nicht gewesen zu sein.<br />

Sein zweiter Touchdown und 164 Yards Raumgewinn machten Anthony zum Fire-Spieler des Abends.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Ab in die Rente? 69-jähriger Lantz denkt (noch) nicht dran!<br />

10.06.2007<br />

GERÜCHT: Fire-Cheftrainer Rick Lantz regte sich am Freitagabend nach dem 24:17-Sieg bei Thunder über die Berliner<br />

Boulevardzeitung "B. Z." auf. Das Blatt hatte spekuliert, der 69-jährige Lantz sei in Berlin auf Abschiedstour. "Es gibt keinen Zweifel<br />

daran, dass ich so lange in der Liga bleibe, wie ich mich fit fühle", erklärte Lantz. "Vielleicht gebe ich irgendwann den<br />

Chetrainerposten ab und werde dann Linebacker-Coach. Und arbeite danach später noch ein bisschen in der Geschäftsstelle mit."<br />

Dann allerdings dürfte der Amerikaner mit Wohnsitz in Melbourne/Florida wohl auf die 80 zugehen.<br />

WUNSCH: Berlins Manager Joe Cealera hat in Absprache mit seinem Cheftrainer John Allen bereits eine Wunschliste an jungen<br />

Spielern aufgestellt, die in der kommenden Saison für die Hauptstädter auflaufen sollen. Im Fokus dürften auch zwei ehemalige Fire-<br />

Cracks stehen: Linebacker Richard Adjei und Defensive End Patrick Finke. Die beiden 24-Jährigen erhielten am Freitagabend gegen<br />

Fire eine Menge Spielzeit in der Abwehr. Adjei allerdings will nach eigener Aussage gern an den Rhein zurückkehren.'<br />

(miry)<br />

Wenn das Laufspiel zu spät läuft<br />

08.06.2007<br />

Ex-Galaxy-Ballträger Charles Anthony machte auch gestern beim Sieg in Berlin den Fire-Angriff wertvoller.<br />

Viele der 150 Rhein-Fire-Fans unter 12 114 Zuschauern im Rund des Berliner Olympiastadions werden sich gestern Abend diese<br />

hypothetische Frage gestellt haben: Wo wären die Schützlinge von Cheftrainer Rick Lantz gelandet, hätten sie vom Saisonstart an<br />

einen durchsetzungsstarken Ballträger wie Charles Anthony gehabt? Eine Antwort ist Spekulation. Das Laufspiel lief beim<br />

zweimaligen World-Bowl-Sieger zu spät an.<br />

Beim gestrigen 24:17 (14:7, 10:10, 0:0, 0:0)-Erfolg über die in Charlottenburg damit in allen fünf Matches sieglosen Thunder-Cracks<br />

allerdings zeigte der Ex-Frankfurter erneut, wie wertvoll ein guter Flitzer in der Football-Europaliga sein kann. Das Fire-Angriffsspiel<br />

war zumindest in der ersten Halbzeit so variabel wie selten in dieser NFLE-Spielzeit.<br />

Prickelnde Partie mit vertauschten Rollen<br />

Vom Start weg entwickelte sich eine prickelnde Partie. Im ersten Viertel aus Fire-Sicht mit vertauschten Rollen. Die Abwehr hatte<br />

gegen die kraftvolle Berliner Renner Barclay und Murray alle Mühe. Dafür kam die Gäste-Offensive flink ins Rollen. Quarterback<br />

Cody Pickett passte dreimal präzise auf den Engländer Marvin Allen. Ein gelungener Konter aufs 0:7 durch einen Lauf des Thunder-<br />

Spielmachers Bruce Eugene.


Ein Augenschmaus war auch die erste Fire-Führung. Pickett bediente Ballträger Anthony. Der Ex-Frankfurter besetzte die Running-<br />

Back-Position im Solo und rackerte, was Beine, Arme und Oberkörper hergaben. Michael Franklin, John David Washington und der<br />

nicht spielberechtigte Jacque Lewis schmorten an der Seitenlinie.<br />

Apropos Laufspiel: Ex-Fire-Trainingsflitzer Cal Murray zeigte ebenfalls, dass er es kann. Sein 7-Yards-Lauf bedeutete die<br />

zwischenzeitliche Thunder-Führung zum 17:14, weil zuvor Kicker Fitzpatrick ein Feldtor verwandelt hatte. Günstig, dass Anthonys<br />

umstrittener Fumble-Ballverlust danach kurz vor der Berliner Endzone keine negativen Folgen hatte. Thunder-Spielmacher Eugene<br />

ließ nämlich umgehend einen Fehlpass folgen. Fire-Linebacker Jamar Enzor schnappte sich das trudelnde Ei und sprintete in die<br />

Endzone. Schon sein zweiter Touchdown in dieser Saison.<br />

Tight End Sean Mulcahy verpasste Sekunden vor der Pause sein Erfolgserlebnis sträflich. Picketts exakten Pass ließ das Kraftpaket in<br />

der Endzone ungehindert fallen. Kicker Brubaker sorgte mit dem fälligen Feldtor immerhin für die 24:17-Pausenführung.<br />

Danach war ein Viertel lang Sendepause. Bis Fire mit einem Trickspielzug in Touchdown-Position kam: Pickett passte quer auf<br />

Receiver Williams, der nach vorn zu Kollege Sam. Die Fire-Punkte versiebte Spielmacher Pickett. Der wollte im dritten Versuch<br />

selber zum Touchdown fliegen, verlor dabei aber das Ei aus der Hand.<br />

Fazit von Coach Rick Lantz: "Die Statistik spricht zwar gegen uns, trotzdem haben wir einen großen Kampf hingelegt und verdient<br />

gewonnen."<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Der Onkel im Rosinenbomber<br />

06.06.2007<br />

Rhein Fire muss am Freitagabend bei Berlin Thunder antreten. Chefcoach Rick Lantz verbinden mehr als nur vier Trainer-Jahre mit<br />

der Bundeshauptstadt. Zwei neue Spieler.<br />

Mit Berlin verbindet Rick Lantz eine ganze Menge. Der Cheftrainer von Football-Europaligist Rhein Fire war nicht nur vier Jahre<br />

Coach bei Ligakonkurrrent Berlin Thunder. "Als ich zehn Jahre alt war flog mein Onkel einen Rosinenbomber, mehr als 100 Flüge in<br />

die besetzte Zone", erinnert sich der 69-jährige Amerikaner. Wenn Rhein Fire am Freitag (19.05 Uhr, Olympiastadion) in Berlin<br />

antritt, dann kehrt auch Lantz nach seinem Wechsel erstmals in die Bundeshauptstadt zurück. "Home<strong>com</strong>ing", nennt er es - nach<br />

Hause kommen.<br />

"Nur für das Spiel", betont der Trainer, "ich habe dort viele Freunde gefunden. Aber danach fahre ich sofort nach Düsseldorf." Seine<br />

Frau Peggy hingegen bleibt einen Tag länger, besichtigt Berlin noch. "Die Stadt ist voller Geschichte", weiß Lantz zu berichten. Und<br />

das scheint eines seiner Hobbys neben dem Football-Ei zu sein. "Ich bin mit Thunder vor Spielen oft an geschichtsträchtige Orte<br />

gefahren und habe versucht den Jungs noch etwas über die Stadt, in der sie spielen, zu erklären." Das Konzentrationslager<br />

Sachsenhausen beispielsweise, oder das Alliierten-Museum in Zehlendorf.<br />

"Die allgegenwärtige Geschichte ist wohl der große Unterschied zu Düsseldorf", glaubt Lantz, der gestern aber auch vor der Arena<br />

eine kleine Geschichtsstunde gab. Am 6. Juni 1944 begann der Sturm der Alliierten auf die Normandie, der Tag ging als D-Day in die<br />

Geschichte ein. "Leider hatten davon einige Jungs noch nichts gehört", klagte Lantz.<br />

"Das wird ein hartes Spiel"<br />

Über den Freitagsgegner hingegen dürften die Rhein-Fire-Cracks mehr wissen. "Das wird ein hartes Spiel", vermutet Lantz. Obwohl<br />

zwei Saisonverlierer aufeinander treffen. Rhein Fire steht mit drei Siegen und fünf Niederlagen auf Rang vier, Berlin (2/6) auf dem<br />

letzten Platz. Dabei konnte Thunder noch kein Heimspiel gewinnnen. "Ich hoffe, dies bleibt so", schmunzelt der US-Amerikaner.<br />

Wie die Gäste die Punkte aus dem Olympiastadion entführen wollen, hat sich der Trainer schon ausgedacht: "Wir müssen in der<br />

Defensive sicher stehen, haben bisher zu wenige Pässe abgefangen. Beide Spiele, in denen uns solch eine Interception gelang, haben<br />

wir gewonnen. Daran müssen wir anknüpfen." Als College-Trainer bei Virginia-Tech gelangen Lantz´ Team sogar rekordverdächtige<br />

42 Spiele mit Interceptions am Stück.<br />

Weil Defensive Tackle Brennan Schmidt (Daumen ausgekugelt/Knieverletzung) als 16. Fire-Spieler ausfällt, komplettieren Travis<br />

Harris (Florida) und Ernest Jones (Tennesse) den Kader, werden in Berlin aber nicht spielen.<br />

PIET KEUSEN<br />

Fire froh! Fans lassen das Team nicht fallen<br />

04.06.2007<br />

Das fast erreichte 20 000-er Ziel von Uwe Bergheim dürfte zum Ausrufezeichen für die New Yorker NFL-Zentrale werden.<br />

Der neue Football-Europaliga-Chef Uwe Bergheim hatte die Messlatte seiner Arbeit und die seiner Mitstreiter vor der 13. NFLE-<br />

Saison an einer prägnanten Zahl festgemacht. 20 000 Fans, so Bergheim, sollten pro Match kommen, um in Richtung NFL-Zentrale in<br />

New York ein kleines Ausrufezeichen zu schicken. In der 19. Etage des Manhattan-Wolkenkratzers an der Park Avenue wollen die<br />

Geldgeber schließlich sehen, dass ihr Sport bei den Fans in Deutschland auch ankommt. Wenn denn das Unternehmen NFLE schon<br />

pro Saison achtstellige Dollar-Kosten verursacht.<br />

Vor dem jeweils letzten Heimspiel der beteiligten sechs Teams ist die Liga auf einem guten Weg. Zuschauermäßig. 19 798 kamen im<br />

Schnitt. Der alte Rekord aus der Saison 2005 mit 18 965 wäre damit übertroffen.<br />

Auch Rhein Fire liegt trotz einer verkorksten Spielzeit (noch) auf Kurs. Obwohl die Heimpartien gegen Berlin (3:15) und Köln (6:14)<br />

die Fans nach Gruselstunden aus der Arena getrieben hatten. 24 849 Besucher pro Match reicht an die Zielvorgabe von Manager<br />

Sammy Schmale ("25 000 bis 28 000") heran. In die Kalkulation käme man allerdings nur, wenn im Schlussmatch gegen Hamburg<br />

noch einmal 25 000 Fans ein Ticket lösen würden.<br />

Abwegig ist das nicht. Auch wenn der sportliche Reiz trotz des 41:38-Rekordpunktesieges vom Sonntag gegen Amsterdam komplett<br />

entwichen ist. Hauptziel neben der sportlichen Entwicklung junger NFL-Anwärter auf dem Rasen ist es schließlich, den US-<br />

Profifootball am Rhein im speziellen und in Deutschland im allgemeinen populärer zu machen.<br />

Fünf-Euro-Ticket für alle Schüler<br />

Das gelingt am besten, wenn man die junge Zielgruppe anspricht. Das Match gegen Hamburg am 16. Juni (18 Uhr, Arena) wird fünf<br />

Tage vor dem Sommerferienbeginn zum "School´s out match". Alle Schüler dürfen zum Preis von nur fünf Euro auf die Tribünen.


Und natürlich zur Party.<br />

"Es ist wirklich schade, dass ein solch tolles Match wie gegen Amsterdam nicht am ersten Spieltag stattgefunden hat", erklärte Fire-<br />

Manager Schmale am Sonntag nach dem 41:38-Heimerfolg. Ob danach mehr Zuschauer zu Fire gekommen wären, darüber lässt sich<br />

freilich spekulieren. Fakt ist: Das katastrophale Berlin-Match zum Start hatte einen Einbruch von 9000 Zuschauern im zweiten Spiel<br />

gegen "Lokalrivale" Köln zur Folge.<br />

Das hochklassige Treffen mit den Admirals am Sonntag zauberte dem in dieser Saison oft so sorgenvoll bis frustriert dreinblickenden<br />

Schmale ein Lächeln ins Gesicht. "Die Fans halten uns die Stange. Das macht Mut für die nächste Saison. 2008 haben wir die Vision,<br />

dass die Arena endlich einmal richtig rockt." (Sitz-)Platz genug wäre dafür ja noch.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Feuerwerk begeistert Fire-Fans<br />

03.06.2007<br />

Heimspiel-Punkterekord lässt verpasste Finalteilnahme fast vergessen. Zwei Abwehr-Touchdowns.<br />

Auf dem Unterrang der Arena-Gegentribüne, dort, wo die schmerzfreien Fans wie eine Wand hinter der Rhein-Fire-Bank stehen,<br />

drohte gestern Nachmittag allen Beteiligten ein satter Tinitus. In den Schlussminuten eines mitreißenden Football-Europaliga-<br />

Matches gegen die Amsterdam Admirals pfiffen die Anhänger, was die Lungen hergaben. Der ohrenbetäubende Trillerpfeifenlärm<br />

half am Ende dabei, den dritten Saisonsieg ins Ziel zu retten. Beim 41:38 (14:10, 10:10, 7:7, 10:11) hatten die 20 345 begeisterten<br />

Augenzeugen nicht nur einen neuen Punkterekord in einem Fire-Heimmatch seit dem NFLE-Start 1995 erlebt. Sondern auch das volle<br />

Football-Programm für das Eintrittsgeld geboten bekommen.<br />

Pace und Hendricks liefen ins Glück<br />

"Mir war es ein bisschen zu viel rauf und runter", gestand Cheftrainer Rick Lantz hinterher. "Ich liebe solche Spiele auch nicht",<br />

pflichtete Admirals-Coach Bart Andrus bei. Das Duo stand mit der Meinung freilich allein da.<br />

Tempo, Intensität, überraschende Wendungen und ein Punkte-Feuerwerk ließen fast vergessen, dass Rhein Fire die letzte theoretische<br />

Chance auf eine World-Bowl-Teilnahme schon am Samstagabend mit dem Frankfurter Sieg in Berlin eingebüßt hatte.<br />

Letztlich hatte die Abwehr mit zwei Touchdowns dafür gesorgt, dass sich das Schlusslicht auf den vierten Tabellenplatz verbesserte.<br />

Den ersten von zwei Querschlägern des Admirals-Spielmachers Drew Olson fing Safety Andrew Pace. Sein 60-Yards-Lauf in die<br />

Endzone sechs Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit dürfte das passende Ausrufezeichen hinter eine bisher gute Saison gewesen<br />

sein - auch, was eine NFL-Chance anbetrifft.<br />

"Wenn ich auf das Endergebnis blicke, dann haben unsere Defense-Touchdowns entschieden", freute sich Pace. Sein Cornerback-<br />

Kollege Carlos Hendricks pflichtete dem bei. "Mein letzter Touchdown ist schon zwei Jahre her", gestand der 23-Jährige von den<br />

Tampa Bay Buccaneers nach seinem 68-Yards-Sprint. Damals noch im College-Dress von Alabama-Birmingham. "Der Lauf diesmal<br />

war sicherlich der wichtigere." Auch, um sich für eine NFL-Sommercamp-Einladung bildlich zu empfehlen.<br />

Das gelang Spielmacher Cody Pickett nur bedingt. Vor der Pause schenkte der Quarterback per Interception-Fehlpass und nach zwei<br />

Fumble-Ballverlusten gleich dreimal das Ei dem Gegner. Nach dem Wechsel allerdings führte Pickett seine Mannen fehlerlos und<br />

gelungen über das Grün. "Endlich war Rhythmus im Angriff drin", stellte der 104-Kilo-Lenker fest. Coach Lantz ließ Pickett erneut<br />

durchspielen.<br />

Den vielleicht entscheidenden Unterschied in der Offensive machte aber Ballträger Charles Anthony aus. Der aus der Frankfurter<br />

Reservistencrew an den Rhein gewechselte Flitzer entpuppte sich als kraftvolle Alternative zum leichtgewichtigen Michael Franklin.<br />

Und schaffte gleich im zweiten Spielzug seinen Touchdown. "Ich muss mich zeigen, wenn ich in die NFL will. Deshalb bin ich froh,<br />

dass ich bei Fire nun spielen kann", so Anthony.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Eine Frage, eine Panne - ein Daumenbruch, eine Rückkehr<br />

03.06.2007<br />

RÜCKKEHR: Gestern Nachmittag saß er noch auf der Tribüne, in den Matches am Freitag in Berlin und am 16. Juni gegen Hamburg<br />

soll Jacque Lewis wieder für Rhein Fire sprinten. Der 25-jährige Ballträger, derzeit bei den Tampa Bay Buccaneers unter Vertrag,<br />

stieß am Wochenende als vierter Running Back unerwartet zum Kader. In der NFLE-Saison 2006 hatte Lewis in zehn Matches vier<br />

Lauf-Touchdowns erzielt.<br />

VERLETZUNG: Den sechsten Knochenbruch der Saison ereilte Rhein Fire gestern im dritten Viertel. Top-Linebacker Derek Rehage<br />

zog sich einen Daumenbruch zu und fällt in den Abschlussmatches in Berlin und gegen Hamburg aus.<br />

PANNE: Bei den zahlreichen Halbzeitgewinnspielen gestern Nachmittag unterlief Fire eine peinliche Panne. Auf die Frage, gegen<br />

wen Fire den höchsten Sieg der Klubhistorie gelandet hatte, antwortete ein Zuschauer: "Frankfurt Galaxy". Die als richtg gefeierte<br />

Antwort war allerdings falsch. Der höchste Sieg gelang in der Saison 1999 mit 59:14 in Barcelona.<br />

HYMNE: Wie üblich hörten die Fans gestern vor dem Kick off die amerikanische und die deutsche Nationalhymne. Warum zu Ehren<br />

der 200 mitgereisten Admirals-Fans nicht auch die niederländische Hymne gesungen wurde, blieb ein Geheimnis. Die Oranje-Fans im<br />

Unterrang stimmten ihre Hymne schließlich selber aus vollen Kehlen an.<br />

(miry)<br />

Drohung oder Überraschung?<br />

01.06.2007<br />

Man sollte es nicht als Drohung auffassen. Die Tatsache allerdings, dass Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz vor dem morgigen Match<br />

(16.05 Uhr, Arena) gegen die bekannt offensivlustigen Amsterdam Admirals seinen bisherigen Trainingsspielmacher Brian Wrobel<br />

ins 48-Köpfe-Aufgebot genommen hat, spricht für zu erwartende Überraschungen. Ob aber ausgerechnet der dritte Quarterback nach<br />

bisher wenig erbaulichen Vorstellungen von Starter Cody Pickett und Aushilfswerfer Brett Elliott für neuen Schwung im schwachen


Fire-Angriff sorgt?<br />

"Brian hat sich eine Nominierung in den Kader verdient. Trotzdem werde ich wieder mit Cody das Spiel beginnen", bekräftigt<br />

Cheftrainer Lantz. Die übriggebliebene Minimalchance des Schlusslichts auf eine World-Bowl-Teilnahme nach der fünften<br />

Niederlage im siebten Match zuletzt korrigiert die Fire-Ziele in eine neue, individuellere Richtung.<br />

"Für einige meiner Spieler geht es um eine Menge. Nämlich um die Zukunft. Die NFL-Teamspione werden nun bei uns noch genauer<br />

hinsehen. Wer macht ohne World-Bowl-Ambition Dienst nach Vorschrift, wer reißt sich für eine Trainingslagereinladung noch<br />

einmal den Hintern auf?" umschreibt Coach Lantz die Situation.<br />

Es wird ab morgen allerdings auch darum gehen, die schlechteste Fire-Saison seit dem Liga-Start im Jahr 1995 zu verhindern. Bisher<br />

datiert die Minusmarke aus der Saison 2005 mit 3:7 Siegen und 176:210 Punkten. Damals trennte man sich nach vier Jahren von<br />

Cheftrainer Pete Kuharchek. Derzeit liegt die Bilanz bei 2:5 Erfolgen und 89:140 Zählern.<br />

Vor allem auf der Offensivseite müsste also noch deutlich mehr als bisher passieren. Eines steht fest: Neun Touchdowns in sieben<br />

Matches sind bereits Fire-Minusrekord.<br />

Übrigens: Eine Entscheidung könnte am achten NFLE-Spieltag schon fallen. Sollte sich Köln heute gegen Hamburg durchsetzen und<br />

Amsterdam morgen nicht bei Rhein Fire gewinnen, wären die Centurions erstmals nach vier Jahren im World-Bowl-Finale dabei. Das<br />

Match der beiden Vorrundenbesten steigt am 23. Juni in Frankfurt.<br />

(miry) - MICHAEL RYBERG<br />

Vom kleinen Zwist mit Galaxy<br />

31.05.2007<br />

Dauerrivale "trickste" Rhein Fire aus. Ballträger Anthony kam erst mit einer Woche Verspätung an.<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz ist wahrlich keiner, der im Misserfolg klagt. Oder nach Ausreden fahndet. Klare Analysen und<br />

Ansprachen, das sind Dinge, die der 69-jährige Amerikaner beherrscht. Allerdings besitzt der ehemalige Marine-Sergeant, der bei Fire<br />

auch in der kommenden Football-Europaliga-Saison 2008 unter Vertrag stehen wird, eine Spürnase für Ungerechtigkeiten.<br />

Vergangenen Samstag nach der 10:23-Niederlage bei Frankfurt Galaxy hätte Lantz allen Grund gehabt, sich über die Gastgeber zu<br />

beschweren. Holte dies mit dem Abstand von vier Tagen und ohne wirkliche Säuernis nach, "weil ich an diesem Abend nicht wie ein<br />

schlechter Verlierer dastehen wollte", wie der Cheftrainer gestern betonte.<br />

Verletzter Henderson, Störenfried Riggs<br />

Der Zwist mit Frankfurt entzündete sich an Ballträger Charles Anthony. Fire brauchte nach der Verletzung von Taurean Henderson<br />

und der Trennung von "Störenfried" Gerald Riggs vor zwei Wochen eine Verstärkung für das Laufspiel. Michael Franklin und der bis<br />

dahin wenig eingesetzte Jimmy Dixon schienen im Duett zu schwach auf der Brust.<br />

Coach Lantz hatte es in Absprache mit NFLE-Personalchef Mike Chan vor dem Frankfurt-Gastspiel auf Galaxy-Flitzer Anthony<br />

abgesehen. Der 24-jährige Running Back vom Tennessee State College war als Übungsgruppe-Spieler frei. Und: Aus dem "practise<br />

squad" dürfen sich alle Teams im Verletzungsfalle bedienen.<br />

Allein: Galaxy ließ Anthony, der vor einer Woche von der Ersatzbank kommend zwei Touchdowns erzielt hatte, vor dem Derby mit<br />

Fire nicht ziehen, "trickste" den Ballträger für einige Tage aus der Übungsgruppe in den Stammkader.<br />

Als Fire dann John David Washington aus Hamburg als einzig verbliebene Lösung verpflichtet hatte - mit Cal Murray war der zweite<br />

Favorit aus Berlin aufgrund einer dortigen Verletzung nicht frei -, schickte Galaxy freitags den angeforderten Anthony wieder in die<br />

Liga-Übungsgruppe zurück.<br />

Doch da war es für Fire zu spät, sich den vermeintlich besten Ersatzballträger noch zu greifen. In Frankfurt am Samstag entpuppte<br />

sich das Laufspiel erneut als nicht durchschlagskräftig genug. Weil der nur 1,69 Meter kleine, schmächtige Michael Franklin zu leicht<br />

ausrechenbar ist.<br />

"Die ganze Sache war ein wenig sportliches Verhalten der Galaxy", meinte Fire-Coach Lantz gestern. Vor allem deshalb, weil die<br />

Lila-Hemden nach dem 23:10-Heimerfolg Anthony freigaben. Der Running Back fand sich mit einwöchiger Verspätung an der LTU-<br />

Arena ein. Grund: Nummer-Zwei-Ballträger im Fire-Dress, Jimmy Dixon, hatte sich in Frankfurt verletzt. Was zunächst nach einer<br />

Bänderdehnung im Sprunggelenk aussah, entpuppte sich als Wadenbeinbruch. Der fünfte Knochenbruch eines Fire-Spielers binnen<br />

vier Wochen.<br />

Dixon flog am Mittwoch ins NFL-Krankenhaus nach Birmingham/Alabama. Die Abwehrbrocken Alex Guerrero (Bänderdehnung im<br />

Knie) und Ryan Hofman (Sprunggelenksverletzung) ebenso. Von einer Bestbesetzung bleibt Fire vor dem Heimspiel am Sonntag<br />

(16.05 Uhr, Arena) gegen Amsterdam meilenweit entfernt.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

NFL? Mohr denkt (noch) nicht dran<br />

30.05.2007<br />

Der frühere Panther-Verteidiger hat bei allen Misserfolgen der laufenden Saison nur Rhein Fire im Kopf. Familientag soll<br />

Amsterdam-Spiel "retten" - zumindest auf den Rängen.<br />

Viel mieser könnte die Situation bei Football-Europaliga-Schlusslicht Rhein Fire nicht sein. Bei nur zwei Siegen in sieben<br />

Pflichtspielen ist der World-Bowl-Zug abgefahren. Und damit die sportliche Spannung für die Zuschauer gewichen. Zwei Heimspiele<br />

gegen Amsterdam (Sonntag, 16.05 Uhr, Arena) und gegen Hamburg (16. Juni) stehen allerdings noch auf dem Programm.<br />

26 530 Zuschauer pro Heimspiel<br />

Der zu befürchtenden Besucherschwund auf die Stammkunden wollen sie bei Fire am Sonntag mit dem "Familientag" zumindest<br />

abbremsen. Mit einem Familienticket für 20 Euro und der obligatorischen Party rund um die Arena. Ob die angekündigte Rockband<br />

"H-Bloxx" allerdings familientauglich ist, darüber kann man sich streiten.<br />

Ob 20 000 Zuschauer trotz sportlicher Reizflaute noch kommen werden, ist fraglich. Derzeit steht Fire bei 26 350 Fans pro<br />

Heimmatch. Die Spieler auf dem Rasen werden das Treffen sicher nicht mit einem Testmatch gleichsetzen. "Wir stehen in der Pflicht,<br />

unseren Fans guten Football zu zeigen. Dafür zahlen sie Eintritt", mahnt beispielsweise Nationalspieler Christian Mohr.<br />

Für den 27-jährigen einstigen Panther-Verteidiger hat sich der Wechsel von Berlin Thunder an den Rhein nicht gelohnt. Nach der


schwachen letzten Saison der Donnerhelme (2-7 Siege bei einem Remis) droht für Mohr in Düsseldorf ein ähnlicher Reinfall.<br />

Die sportliche Magerkost verstellt derzeit auch ein wenig den Blick aufs Wesentliche. Auf die Chance, in der National Football<br />

League (NFL) zu landen. "Ich habe mit meinem Agenten noch nicht darüber gesprochen, ob es Angebote an mich gibt. Weil ich es<br />

derzeit nicht wissen will. Ich spiele für Fire und gebe für Fire alles. Der Rest ist erst nach der Saison ein Thema", versichert Mohr.<br />

Mitgeübt in Seattle und in Philadelphia<br />

Der 1,96 Meter große, 114 Kilogramm schwere Blondschopf, der als Defensive End stets Jagd auf den gegnerischen Quarterback<br />

macht, hat bereits zweimal eine komplette NFL-Saison ohne Spieleinsatz absolviert. 2004 bei den Seattle Seahawks, die den mit 280<br />

000 US-Dollar pro Saison dotierten Anschlussvertrag von Mohr allerdings nach dem Sommercamp 2005 zerrissen. 2006 stand Mohr<br />

in der Übungsgruppe der Philadelphia Eagles.<br />

Eine dritte Chance, über das Entwicklungsprogramm der NFLE in den Staaten zu lernen und Geld zu verdienen, wird es für den<br />

Abwehrbrocken nach derzeitiger Regelung nicht geben. Heißt: Über eine Einladung in ein NFL-Camp im Sommer müsste sich der<br />

gebürtige Aachener für einen Vertrag empfehlen. Was für alle Rhein-Fire-Cracks gilt - sofern sie eingeladen werden. Die bisherige<br />

Saison hat gezeigt, dass sich ein Großteil nicht "qualifiziert".<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Abschied von der großen Bühne<br />

28.05.2007<br />

Enttäuschende zweite Halbzeit des Rhein-Fire-Angriffs bescherte verdiente Schlappe in Frankfurt.<br />

Eine größere Bühne als jene am Samstagabend in der Frankfurter Fußball-WM-Arena bekommen die Rhein-Fire-Footballer nicht<br />

mehr. Jedenfalls nicht mehr in dieser NFLE-Saison. 32 789 Zuschauer sorgten für zeitweise ohrenbetäubenden Lärm. NASN übertrug<br />

die Partie europaweit direkt, NFL Network war in den USA und Kanada live auf Sendung. Der World Bowl, das 17,6 Kilogramm<br />

schwere, gläserne Objekt der Begierde, thronte hinter der Fire-Spielerzone auf einem Sockel.<br />

Allein die Empfehlung der Gäste-Cracks an zuschauende NFL-Verantwortliche missglückte. Vor allem in der Offensive, die auch im<br />

großen Rahmen des 28. Europaliga-Derbys den erforderlichen Qualitätsnachweis nicht erbrachte. Nach dem verdienten 10:23 (0:3,<br />

10:3, 0:7, 0:10) gegen Spitzenreiter Galaxy bleiben die feurigen Finalträume wohl ebensolche (siehe "So klappt´s mit dem World<br />

Bowl").<br />

Pickett wurde wieder zu schlecht geschützt<br />

Dabei war es allein der Abwehr zu verdanken, dass Fire bis drei Minuten vor Schluss bei einem 10:16-Rückstand überhaupt noch im<br />

Spiel war. Ein Glückswurf, ein dicker Galaxy-Patzer, ein Touchdown - und die Gäste hätten das Match für sich entscheiden können.<br />

Die Erkenntnis blieb wieder einmal ein Konjunktiv.<br />

"Mein Touchdown war toll, der Rest leider Mist", gab Ballträger Michael Franklin zu Protokoll. Zur zwischenzeitlichen 10:3-Führung<br />

war der mit 1,69 Meter kleinste Footballer auf dem Rasen wie eine Rakete in die Endzone geflogen.<br />

"In der zweiten Halbzeit haben wir keine Ballverluste forciert und auch vorn nichts gerissen. Mehr muss man nicht sagen", meinte<br />

Linebacker Derek Rehage. Der zählte mit acht Tackles wieder einmal zu den Leistungsträgern der Abwehr.<br />

Spielmacher Cody Pickett fügte doch noch etwas hinzu: "Es ist frustrierend, wenn nach einer guten ersten Halbzeit plötzlich nichts<br />

mehr klappt." Eine freundliche Umschreibung für wiederholte Attacken der Galaxy-Abwehrbrocken, die mehr als einmal ungebremst<br />

auf Pickett gesaust waren. Die Kollegen hatten ihren wichtigsten Spieler schlicht zu schlecht geschützt.<br />

Die beiden Schlüsselszenen des Abends hatte Pickett allerdings selbst zu verantworten. Bei 10:13-Rückstand warf der 26-jährige<br />

Quarterback an der Galaxy-Endzone ohne Druck einen Interception-Fehlpass: Ballverlust statt möglicher Führung! Die letzte Chance<br />

zur Spielwende hatte Fire mit einem geblockten Befreiungsschlag vier Minuten vor Schluss bekommen. Pickett allerdings ließ das Ei<br />

in der Frankfurter Hälfte aus der Hand rutschen: ein Fumble-Ballverlust, den Galaxy kurz darauf in den Touchdown zum Endstand<br />

ummünzte.<br />

"Die Offensive kann in der Liga nicht mithalten, weil wir zu leicht ausrechenbar sind", erklärte Manager Sammy Schmale. Mit dem<br />

kleinen, leichtgewichtigen Running Back Michael Franklin sind kaum Yards-Gewinne drin. Mit Passempfänger P. K. Sam gibt es nur<br />

eine überragende Anspielstation.<br />

Lantz: "Wir sind nun in der Pflicht"<br />

Zudem gilt die schützende Offense Line als löchrig. Galaxy-Spielmacher O´Sullivan hatte augenfällig mehr Zeit als Fire-Kollege<br />

Pickett, seine Angriffe präzise abzuschließen.<br />

Cheftrainer Rick Lantz sprach die einzig akzeptablen Schlussworte: "Wir sind in der Pflicht, uns in den letzten drei Matches bei den<br />

Fans vernünftig zu verabschieden."<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Wie ein Sechser im Lotto<br />

28.05.2007<br />

Rhein Fire ist nach dem 10:23 in Frankfurt aus dem World-Bowl-Rennen ausgeschieden? Stimmt nicht ganz! Die pure Zahlen-<br />

Theorie verrät drei Spieltage vor dem Ende der Football-Europaliga-Saison 2007 den schmalen Weg in die Commerzbank-Arena, wo<br />

am 23. Juni das Finale der beiden Tabellenersten steigt.Fire muss alle drei restlichen Matches gegen Amsterdam, in Berlin und gegen<br />

Hamburg gewinnen, stünde dann bei 5:5 Siegen. Drei Frankfurter Niederlagen in Berlin, in Hamburg und gegen Köln reichen bei<br />

dann ebenfalls 5:5 Erfolgen der Galaxy für World-Bowl-Platz zwei (hinter den Kölnern) aber nicht aus. Weil Fire den direkten<br />

Vergleich, das Wertungskriterium bei Punktgleichheit, mit den Frankfurtern verloren hat.Die restlichen Matches der Liga müssen<br />

deshalb so laufen, dass auch Hamburg und Amsterdam am Ende bei 5:5 Siegen landen. Die Sea Devils müssen Galaxy schlagen, aber<br />

auch in Köln und bei Fire verlieren. Amsterdam muss, eine Niederlage bei Fire am Sonntag vorausgesetzt, anschließend in Köln und<br />

gegen Berlin siegen.Würden die neun Spiele exakt so ausgehen, wären vier Teams hinter Tabellenführer Köln mit 5:5 Erfolgen<br />

platziert. Rhein Fire hätte im direkten Vergleich mit den drei Konkurrenten bei 4:2 Siegen die Nase vorn. Endspiel: Centurions - Fire!<br />

Zugegeben, ein Sechser im Lotto ist wahrscheinlicher.


Auf ein Ende der Negativserie!<br />

25.05.2007<br />

Kein Fire-Sieg in Frankfurt seit 2002. Der Arena-Rasen wird gewechselt.<br />

Kaffeefahrten sind beliebt. Nach langer Busfahrt labt man sich auf Bauernhöfen an Vesperpaketen und bekommt meist unnützen<br />

Kleinkram aufgeschwatzt. Zumindest kehrt man am Ende des Tages nicht mit leeren Händen heim. Darauf hoffen auch die Spieler<br />

von Football-Europaligist Rhein Fire, wenn sie sich nach der Partie bei Frankfurt Galaxy (18 Uhr, Commerzbank-Arena) wieder in<br />

den Bus setzen. In den vergangenen vier Jahren gab es für die Burgunderhemden nichts zu holen. 2003 verlor Rhein Fire 7:38, 2004<br />

folgte ein 11:34, 2005 hieß es 20:23 und im vergangenen Jahr stand es am Ende 14:16.<br />

"Das Glück erzwingen"<br />

Dennoch ist Cheftrainer Rick Lantz zuversichtlich: "Galaxy ist das gleiche Team, das wir vor zwei Wochen noch 27:24 besiegt haben.<br />

Ich erwarte, dass meine Mannschaft erneut ein gutes Spiel zeigt und das Glück erzwingt." Anders als noch vor Wochenfrist, als Rhein<br />

Fire gegen die Cologne Centurions eine 17:3-Führung verspielte und mit 17:20 verlor. "Wir müssen unser Spiel auf eine höhere<br />

Ebene bringen. In Köln hat uns das Glück verlassen. Jetzt hoffen wir, dass es zurück kommt."<br />

Vielleicht wird John David Washington dabei zum vierblättrigen Kleeblatt. Der neue Running Back, der wegen der argen<br />

Personalprobleme von Hamburg an den Rhein wechselte, wird sein Debüt in Burgunder geben.<br />

Beim Heimsieg gegen Galaxy wurde Jamar Enzor zum Premierensieger. Der Linebacker war ebenfalls aufgrund der langen<br />

Verletztenliste nach Düsseldorf geflogen und lief den entscheidenden Touchdown zum 26:17 gegen Galaxy. "Mit Jamar hatten wir<br />

Glück, vielleicht klappt das auch mit J. D.", hofft Lantz.<br />

Erfreuliches tut sich derzeit in Abwesenheit von Rhein Fire in der LTU-Arena. Jene Hügellandschaft, die nur noch von Optimisten als<br />

Spielfeld erkannt wurde, wird ausgetauscht. Zum Match am Sonntag (16.05 Uhr) gegen die Amsterdam Admirals wird ein neuer<br />

Rasen für mehr Sicherheit der Fußknöchel bürgen.<br />

PIET KEUSEN<br />

Ein Familientag gegen Amsterdam, kein Fanrekord in Frankfurt<br />

25.05.2007<br />

FRANKFURT: Fire-Fan und noch kein Ticket für das heutige Derby bei Frankfurt Galaxy? Kein Problem! Es wird noch genügend<br />

Karten an den Tageskassen geben. Galaxy rechnet nach dem Vorverkauf "nur" mit 30 000 bis 35 000 Zuschauer. Der Saisonrekord<br />

aus dem ersten Spiel gegen die Amsterdam Admirals steht übrigens bei 38 125 Fans.<br />

AMSTERDAM: Das vierte Saison-Heimspiel am kommenden Sonntag (16.05 Uhr, Arena) gegen die Amsterdam Admirals hat Rhein<br />

Fire zum Familientag erklärt. Eine Familie darf dann zum Schnäppchenpreis von 20 Euro in die Arena. Das Ticket gibt es unter der<br />

Hotline Tel: 0 18 05/4 78 73 73.<br />

(miry)<br />

Aus dem Schatten des Vaters<br />

24.05.2007<br />

John David Washington wird immer nur als Sohn des US-Schauspielers Denzel wahrgenommen. Bei Rhein Fire arbeitet er an seiner<br />

Zukunft und spielt morgen in Frankfurt.<br />

Die Sonne brannte gestern vom Himmel auf das Trainingsgelände von Football-Europaligist Rhein-Fire. Während der<br />

schweißtreibenden Trainingseinheit neben der Arena waren alle Akteure dankbar für jeden Quadratzentimeter Schatten. Nur John<br />

David Washington möchte endlich seinen eigenen Platz an der Sonne haben. Der neue Runningback, der von den Hamburg Sea<br />

Devils nach Düsseldorf gewechselt ist, will aus dem Schatten seines Vaters, des US-Schauspielers Denzel Washington, heraustreten.<br />

"Ich liebe diesen Sport"<br />

"Ich werde überall nur als Sohn meines Vaters wahr genommen", erzählt John David, "deshalb ist mein größtes Ziel, dass die Leute<br />

mich irgendwann nur als Footballspieler sehen. Mir geht es nicht um Geld oder irgendwelche Verträge. Ich liebe diesen Sport und<br />

will das auch zeigen."<br />

Diesem Ziel könnte Washington, der als Neunjähriger einen kurzen Auftritt im US-Film "Malcolm X" hatte, bei Rhein Fire näher<br />

kommen. Cheftrainer Rick Lantz kündigte gestern an, dass er seinen neuen Running Back am Samstag bei Frankfurt Galalxy auf<br />

jeden Fall einsetzen wird "Wer zum Kader gehört, wird auch spielen." Dies klang allerdings nicht wie ein Bekenntnis für den<br />

Neuzugang. "Ich kenne J.D. nicht richtig, habe ihn im Trainingslager nicht oft gesehen", sagte Lantz. Tatsächlich hätte der Coach<br />

lieber Cal Murray als Running-Back-Ersatz genommen, doch Berlin Thunder ließ diesen nicht gehen.<br />

John David Washington hat jedoch in den ersten Trainingsstagen einen guten Eindruck bei Lantz hinterlassen: "Er ist flink, clever und<br />

lernt sehr schnell." Den Nachteil, dass der 22-Jährige in dieser Saison für die Hamburg Sea Devils noch keine Minute gespielt hat,<br />

lässt Fire-Manager Sammy Schmale nicht gelten: "Es kann ja auch ein Vorteil sein, dass ihn niemand kennt."<br />

Die großen Erwartungen, die sein Name weckt, lassen Washington kalt: "Rhein Fire gibt mir die Chance, zu zeigen, was ich kann. Ich<br />

versuche ganz schnell ein Teil dieses Teams zu werden, um meinen Teil zum Erfolg beizutragen. Ich will kein unnützes Anhängsel<br />

sein. Sondern aktiv helfen."<br />

Auch neben dem Platz. Im Aufzug der LTU-Arena versuchte er einige Deutsche Worte zu lesen und richtig auszusprechen. "Das habe<br />

ich einfach nicht geschafft", gab der 22-Jährige danach auf Englisch zu. "Wenn ich versuchen würde, Deutsch zu sprechen, dann wäre<br />

das ziemlich enttäuschend." Washington will lieber mit Taten auf dem Footballfeld aus dem Schatten seines Vaters treten.<br />

PIET KEUSEN<br />

Washington soll am Samstag in Frankfurt sein Debüt feiern<br />

22.05.2007<br />

TRAINING: Seine erste Football-Übungseinheit mit Rhein Fire absolvierte gestern Vormittag Running Back John David Washington.


Der Sohn von Oscar-Preisträger Denzel Washington war am Montag von den Hamburg Sea Devils verpflichtet worden, weil der<br />

etatmäßige Start-Ballträger Taurean Henderson wegen eines Beinbruchs im ersten Viertel des Köln-Spiels für den Rest der Saison<br />

ausfällt. "J.D." soll seinen ersten Einsatz am Samstag (19.05 Uhr, Commerzbank-Arena) im Europaliga-Derby bei Frankfurt Galaxy<br />

haben.<br />

COMEBACK: 152-Kilogramm-Tackle Albert Toeania verstärkt die zuletzt bröckelnde Fire-Linie, die den Spielmacher beschützen<br />

soll. Der Hawaiianer zog sich im Trainingscamp in Tampa Bay eine Handgelenksverletzung zu und war fünf Wochen im NFL-<br />

Krankenhaus in Birminigham/Alabama.<br />

FRÖSCHE: Weiterbildung in Sachen Football betreiben heute Abend die Abwehrflitzer Richard Yancy und Calvyn Carlyle. Die<br />

beiden Fire-Safetys üben mit Football-Regionalligist Neuss Froggs.<br />

(miry)<br />

Rhein Fire holt Washington<br />

21.05.2007<br />

Vier Knochenbrüche binnen zwei Wochen: Bei Football-Europaligist Rhein Fire wütet eine Verletztenmisere. Was die sportlich<br />

dürftigen Partien zum Teil erklärbar macht, aber nicht entschuldigen darf. Passempfänger Cedric Bonner (Handbruch), die Linebacker<br />

Aaron Harris (Schienbeinbruch) und Richard Koonce (Handbruch) sowie Ballträger Taurean Henderson (Schien- und<br />

Wadenbeinbruch) mussten die NFLE-Saison vorzeitig beenden.<br />

Immerhin gab es gestern Nachmittag prominenten Ersatz für Leistungsträger Henderson. Zumindest, was den Namen anbetrifft. John<br />

David Washington, der Sohn von Oscar-Preisträger Denzel Washington, stößt zu Rhein Fire. Kommenden Samstag (19.05 Uhr,<br />

Commerzbank-Arena) bei Spitzenreiter Frankfurt Galaxy steht der erste Einsatz an.<br />

Der 22-jährige Running Back, der vom NFL-Team St. Louis Rams nach Europa geschickt worden war, stand seit Saisonstart in der<br />

Übungsgruppe der Hamburg Sea Devils. Ohne allerdings eine Minute Spieleinsatz gesehen zu haben.<br />

Andere waren offenbar besser. Der erhoffte Werbeeffekt mit Washington hielt sich an der Elbe in Grenzen. Papa Denzel, der täglich<br />

mit dem Sohnemann telefoniert, ließ sich bisher nicht in der AOL-Arena blicken. "Ich komme erst", erklärte Washington dem<br />

hartnäckig nachfragenden Sea-Devils-PR-Chef Thomas Bothstede, "wenn J.D. auch aufläuft." Vielleicht klappt es ja mit einem<br />

Besuch in der LTU-Arena, wenn Fire am 3. Juni die Amsterdam Admirals erwartet.<br />

Der bisherige Start-Running-Back bei Fire mit drei Touchdowns, Taurean Henderson, liegt nach seiner schweren Verletzung vom<br />

Samstagabend bei der 17:20-Niederlage gegen die Centurions noch in der Kölner Klinik Hohenlinn. Nach der Operation des linken<br />

Unterschenkels braucht Henderson zwei, drei Tage, bis er für die Rückkehr in die USA transportfähig ist.<br />

Zuvor hatte Cheftrainer Rick Lantz den zweiten Ballträger, Gerald Riggs, wegen mangelhafter Disziplin entlassen (die <strong>NRZ</strong><br />

berichtete). Der 23-Jährige musste auch gleich bei Brötchengeber Chicago Bears die Koffer packen. Womit die NFL-Karriere von<br />

Riggs so gut wie vorbei zu sein scheint.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Schlafender Sam weckte die Centurions<br />

20.05.2007<br />

Fire vergab eine 17:3-Führung. World-Bowl-Chancen im Keller. Henderson mit Wadenbeinbruch.<br />

Fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels hatte sich Rhein-Fire-Fänger Philip Kenwood Sam symbolisch in der Kölner Endzone<br />

schlafen gelegt. Alle Viere von sich gestreckt. Mit dem Football als Nackenkissen. Der zweite Touchdown des Leihreceivers von den<br />

Miami Dolphins zur 17:3-Führung hatte das Europaliga-Schlusslicht in World-Bowl-Reichweite gebracht.<br />

Zu karge Beute nach vier Kölner Ballverlusten<br />

Eine Dreiviertelstunde später wich die aus fast 5000 Kehlen angestimmte Fire-Feier im Feindesland einem lähmenden Entsetzen. Das<br />

Team von Cheftrainer Rick Lantz verlor völlig den Faden, verlor das Match gegen plötzlich entfesselt anrennende Centurions mit<br />

17:20 (3:0, 7:3, 7:7, 0:10), verlor das mühselig gegen Galaxy (27:24) aufgebaute Selbstvertrauen. Und wohl auch die Chance, am 23.<br />

Juni in Frankfurt beim NFL-Finale dabei zu sein.<br />

Die Wende in einem gutklassigen Match passierte wider aller Football-Weisheiten. Viermal hatten die "Cents" den Ball auf Druck der<br />

lange starken Fire-Abwehr nach Fehlern abgegeben. Eigentlich ein sicheres Indiz dafür, wer am Ende als Sieger duscht. Zwei<br />

Touchdowns, ein verwandeltes und ein verschossenes Feldtor waren jedoch zu karge Beute der Gäste. Zumal die Schlafminute von P.<br />

K. Sam in der Endzone ein Weckruf für die Gastgeber gewesen zu sein schien.<br />

Gegen die im Trommelstock-Stakkato tippelnden Ballträger Ross und Harris reichten plötzlich vier, fünf Fire-Bremser nicht mehr<br />

aus. Die den Fire-Spielmacher Pickett schützenden Tackle brachen, offenbar konditionsschwach, wie ein zusammen unsauber<br />

getackertes Kartenhaus im Orkan. Der Quarterback küsste nun bei fast jeder Angriffsserie schmerzhaft die Grasnarbe, knickte bei<br />

einer Aktion leicht mit dem linken Fuß um, spielte aber weiter. Warum der im zweiten Viertel gut passende Brett Elliott nicht mehr<br />

ran durfte? "Wir haben mitunter auch schlecht gecoacht", meinte Cheftrainer Lantz hinterher.<br />

Geblockter Punt zum Touchdown genutzt<br />

Derby-Knackpunkt war allerdings das "Special Team". Kicker Brubaker verschoss im zweiten Viertel einen Feldtorversuch, die<br />

Kölner punkteten Sekunden vor der Pause im Gegenzug: 10:3 statt 13:0! Noch böser: Punter Baughers Befreiungsschlag Anfang des<br />

Schlussviertels wurde von Linebacker Kobel zum 17:17-Ausgleich in die Fire-Endzone getragen. War der mangelhafte Block der<br />

Mitspieler schuld? Hätte Baugher schlicht ausweichen müssen? Spieler und Trainer werden es auf den DVD-Bändern analysieren.<br />

Novaks Siegesschuss in der Endphase fiel folgerichtig. Fire hatte zuvor die Nerven verloren, bekam im Angriff nichts mehr hin. Zwei<br />

Interception-Fehlpässe von Spielmacher Pickett rundeten in den Schlussminuten den mentalen Tiefschlag ab.<br />

"Wir haben uns vielleicht zu sicher gefühlt und den Sieg einfach aus den Handschuhen gegeben", meinte Touchdown-Fänger Sam<br />

geknickt. "Die Abwehr hat gegen beide Running Backs schwer gekämpft, gut, aber nicht gut genug", erklärte Linebacker Blake<br />

Costanzo. "Ich war schon lange nicht mehr so wütend wie heute. Wir haben uns die Pleite selbst zuzuschreiben", meinte Spielmacher


Cody Pickett.<br />

Bitter für Fire: Schon nach zehn Minuten musste Ballträger Taurean Henderson (bisher drei Touchdowns) mit einem Bruch des linken<br />

Wadenbeins vom Feld, wurde noch am Abend in der Klinik Hohenlinn operiert. Möglich, dass die Liga den nach dem Trainingscamp<br />

aussortierten Cal Murray oder den Hamburger John David Washington, Sohn von Oscar-Preisträger Denzel Washington, als Ersatz an<br />

den Rhein schickt.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Magenschmerzen, Prüfung für die Trommelfelle und ein Glücksbringer<br />

20.05.2007<br />

BESUCH: Zwei Kölner im Fire-Kader waren am Samstag nach der bitteren Schmach besonders traurig. Center David Odenthal<br />

(Nierenleiden) verfolgte das Geschehen von der Seitenlinie aus. Guard Peter Heyer (Knieoperation) humpelte auf Krücken zu seinem<br />

Tribünensitzplatz in der dritten Reihe. Und war am Ende, wie alle Fire-Fans, über den Spielverlauf entsetzt.<br />

MUSIK: Bis an die Schmerzgrenze trieben es am Samstagabend die Kölner Ton- und Pyrotechniker im Stadion. Die Bässe aus den<br />

Musikboxen bereiteten manchem Zuschauer Magenschmerzen. Unangekündigte Kanonenschläge aus der Stehplatz-Unterrangkurve<br />

waren eine harte Prüfung für die Trommelfelle. Gemeingefährlich für manch einen Spieler, der zu dicht am Feuerwerk vorbeilief.<br />

GLÜCKSBRINGER: Das achte Rhein-Derby drehte sich erst zugunsten der Centurions, als Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma<br />

in der zweiten Halbzeit im Stadion eintraf. "Den OB lassen wir jetzt immer einfliegen", kündigte Centurions-Manager Hauke Wilkens<br />

nach dem ersten Heimsieg der Saison an.<br />

(miry)<br />

Jamar Enzor ist ein harter Hund<br />

18.05.2007<br />

Drei entlassene US-Kölner stehen heute im Fire-Aufgebot, das bei den Centurions eine Revanche will.<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz gilt als wandelndes Football-Lexikon. Seinem Neuzugang Jamar Enzor beispielsweise, der vor<br />

einer Woche erst zum Team stieß und beim 27:24 gegen Frankfurt Galaxy einen Interception-Touchdown ins Ziel lief, schaute der 69-<br />

Jährige beim ersten Training tief in die Augen. "Es dauerte einen halben Tag, dann fiel es mir wieder ein: Gridiron Classics in<br />

Orlando, da hat Jamar vor vier Jahren mal mitgespielt", erklärte Lantz stolz. In der Mickey-Maus-Stadt steigt alljährlich ein College-<br />

Match zwischen Floridas besten Cracks und jenen aus dem Rest der Staaten.<br />

Ein Einsatz für die New York Jets<br />

Für den neuen Fire-Linebacker war es damals eine Ehre. Zwar wurde Enzor in Tallahassee/Nordflorida, Heimat des berühmten<br />

College-Teams Florida State Seminoles, geboren. Football spielte er allerdings für Cincinnati. Bis in die NFL hat es der 25-jährige<br />

Abwehraufräumer schon gebracht. Ein Einsatz steht in der Saison 2005 bei den New York Jets zubuche. Im Trainingscamp im<br />

vergangenen Sommer klappte es bei den Grün-Weißen allerdings nicht mit der erhofften Vertragsverlängerung.<br />

Der vielversprechende Umweg über eine Zwangspause und die NFL-Europaliga geriet erst einmal zur Sackgasse. "Die Kölner<br />

wollten mich nach dem Trainingscamp in Tampa nicht mehr haben. Das war nach über vier Wochen harter Arbeit ziemlich<br />

frustrierend", gibt der 108-Kilogramm-Footballer zu.<br />

"Harte Gefühle", wie Enzor es ausdrückt, habe er aber gegenüber den Centurions nicht. "Solche Entscheidungen muss man<br />

akzeptieren. An anderer Stelle habe ich vielleicht auch mal mehr Glück." Von Rache kann also keine Rede sein, wenn Enzor heute<br />

(18.05 Uhr, RheinEnergie-Stadion) im Fire-Dress bei den "Cents" auflaufen wird.<br />

Was auch für Kicker Mark Brubaker und den japanischen Passempfänger Michihiro Ogawa gilt. Beide waren ebenfalls von den<br />

Domstädtern nach dem Trainingscamp in Tampa aus dem Stammkader gestrichen worden.<br />

Über seinen tollen 65-Yards-Touchdown-Lauf gegen Galaxy, sein erster Endzonenbesuch in einem Match seit der High-School-Zeit<br />

bei Havanna North Side/Florida im Jahr 1999, macht Enzor nicht viele Worte. "Ich erwarte von mir viel und bin mein größter<br />

Kritiker", sagt Enzor. Atmet durch, faltet die Hände, um die Aussage wirken zu lassen. Was typisch für sein Naturell zu sein scheint.<br />

Der kräftige, schnelle, zupackende Linebacker lässt lieber Taten auf dem Rasen sprechen.<br />

Sprachlos ist Enzor in der Kabine allerdings nicht. "Er hat das Zeug zum Anführer, weil er sich nicht scheut, auch negative Dinge zur<br />

Sprache zu bringen", erklärt Coach Lantz. Und: "Er ist ein harter Hund." Kann Fire heute im Rhein-Duell gut gebrauchen.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

"Störfaktor" Riggs entlassen<br />

16.05.2007<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer Lantz sortierte Running Back von den Chicago Bears wegen mangelhafter Disziplin aus. Center Odenthal<br />

wird auch gegen Köln ausfallen.<br />

Mit Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz ist nicht zu spaßen, wenn es um eine mangelhafte Arbeitseinstellung geht. Im Zweifelsfalle<br />

belässt es der US-Amerikaner nicht bei deutlichen Worten. Gestern gab der 69-jährige frühere Marine-Sergeant die Entlassung des<br />

bisher nicht überzeugenden Ballträgers Gerald Riggs bekannt. "Er hat nichts schlimmes verbrochen, war aber zuletzt ein Störfaktor im<br />

Team", erklärte Lantz auch auf Nachfrage schwammig.<br />

Kuharchek entließ 2005 Ballträger Diedrick<br />

Offenbar nahm es Riggs mit den Trainingszeiten nicht so genau. In Absprach mit dem NFL-Team des Ballträgers, den Chicago Bears,<br />

schickte Lantz die Nummer 21 im Team zurück in die Staaten. Ersatzmann neben dem dreifachen Touchdown-Läufer Taurean<br />

Henderson und dem kleinen Flitzer Michael Franklin ist der bisher wenig eingesetzte Jimmy Dixon.<br />

Eine disziplinarische Entlassung eines Spielers hatte es bei Rhein Fire zuletzt 2005 unter Coach Pete Kuharczek gegeben. Damals galt<br />

mit Dahrran Diedrick (ehemals Washington Redskins) ebenfalls ein Running Back als eine die Mitspieler nervende Schlafmütze.<br />

Entlassen ist auch David Odenthal. Nämlich aus der Golzheimer Urologie. Das heißt allerdings nicht, dass der 135-Kilo-Center am


Samstag (18.05 Uhr, RheinEnergie-Stadion) in seiner Geburtsstadt Köln im Derby gegen die Centurions wieder auflaufen darf. Ein<br />

erneut aufgetretener Nierenstein, der Odenthal seit einer Woche außer Gefecht setzt, macht weitere Nachuntersuchungen erforderlich.<br />

Besser sieht es dagegen für Abwehr-Saftey Richard Yancy aus. Der zuletzt wegen einer Gehirnerschütterung aus dem Hamburg-<br />

Match fehlende Nationalspieler hofft am Samstag auf ein Comeback, um das hintere Abwehrfeld des Rhein-Fire-Teams zu<br />

verstärken. Eine Abschlussuntersuchung steht allerdings noch aus.<br />

"Explosive"<br />

Spielzüge erwartet<br />

"Nach der guten Leistung beim 27:24 über Frankfurt erwarte ich auch in Köln explosive Spielzüge aller Mannschaftsteile",<br />

umschreibt Cheftrainer Lantz seine Erwartungshaltung. Vor dem Galaxy-Match hatte die Trainercrew vor allem im Angriff das<br />

Spielsystem auf die Basisdinge zurückgefahren. "Besser die einfachen Dinge richtig machen, als kompliziertere falsch", so Lantz.<br />

Offenbar funktionierte diese Marschroute beim ersten Heimsieg der Saison gegen Frankfurt.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Von einer bestechenden Idee<br />

14.05.2007<br />

Die NFL plant einen 17. Spieltag außerhalb der Staaten. Deutschland und Düsseldorf sind ein Ziel.<br />

Die wichtigsten Köpfe der NFL-Europaliga waren am Samstagabend in Düsseldorf vereint, um beim Derby zwischen Rhein Fire und<br />

Frankfurt Galaxy (27:24) den stimmungsvollsten Football-Abend in der Arena seit langem zu erleben. Für NFL-International-Chef<br />

Mark Waller, NFLE-Boss Uwe Bergheim und Liga-Mitgründer John Beake ein stimmungsvoller Beweis, dass Football auch<br />

außerhalb der Staaten begeistert. Das Trio grübelt seit einigen Tagen mit der New Yorker Führungsspitze darüber, wie der National<br />

Football League ein gewaltiger Schritt zur Globalisierung ihres US-Topsports gelingen kann.<br />

16 Matches auf vier Standorte verteilt<br />

Der in Kenia geborene Brite Waller verriet nun: "Wir denken über einen 17. Spieltag der NFL nach, der außerhalb der Staaten<br />

ausgetragen wird. Mexiko, Kanada, London und Deutschland könnten unsere Standorte sein." Ein verlegtes Pflichtheimspiel wie das<br />

der Miami Dolphins gegen die New York Giants im Londoner Wembley-Stadion im Oktober bedeute für das Heimteam<br />

Einnahmeverlust. Und das geht, so Waller, auf Dauer nicht gut.<br />

Möglich scheint, dass die 16 Matches auf die vier genannten Standorte aufteilt werden und es dort für die Fans ein Mini-Saisonticket<br />

geben wird. Um einen zusätzlichen Spieltag in der NFL zu schaffen, soll entweder die obligatorische Freiwoche pro Team während<br />

einer Saison gestrichen werden. Oder eines der vier Testmatches vor der Saison.<br />

"Die Idee ist bestechend, das Ziel für die NFL attraktiv. Probleme könnte der Anreiseaufwand für alle machen. Es ist kein<br />

Kinderspiel, mal eben zwei Teams mit einer Hundertschaft an Spielern, Trainer, Offiziellen und Fans nach Deutschland zu holen",<br />

erklärte NFLE-Chef Uwe Bergheim gestern Abend auf <strong>NRZ</strong>-Nachfrage. "Vor 2009 ist die Idee nicht umsetzbar. Zumal alle 32<br />

Teambesitzer dem Vorhaben zustimmen müssten", so Bergheim, "aber manchmal kann es selbst in der NFL schnellere<br />

Entscheidungen geben."<br />

Bergheim betont, dass die NFL in die bereits beackerten Märkte außerhalb der Staaten gehen werde: "Deutschland wird dabei eine<br />

gute Rolle spielen." Hieße: die Düsseldorfer Arena und Frankfurt als zuschauerträchtigste Standorte der NFLE sowie Berlin als beim<br />

gemeinen Amerikaner durchgängig bekannte Stadt.<br />

Rhein-Fire-Manager Sammy Schmale steht mit seiner Crew Gewehr bei Fuß: "Wir haben mit diversen World-Bowl-Finals unter<br />

Beweis gestellt, dass wir auch ein NFL-Match stemmen können. Sollte die Idee in die Tat umgesetzt werden, wäre das für die Sportart<br />

Football in Deutschland eine Topsache." Düsseldorf hat sich bekanntlich schon für das nächste NFL-Punktspiel außerhalb der Staaten<br />

beworben, das 2008 oder 2009 wohl in Deutschland ausgetragen werden soll.<br />

Übrigens: Die Absage von Ex-Kicker Ingo Anderbrügge an Rhein Fire vor einer Woche hatte offenbar einen anderen Grund als den<br />

angegebenen Zeitmangel. Der 43-jährige Ex-Schalker tritt nach bestandener Fußball-Lehrer-Prüfung gleich als Cheftrainer des<br />

Zweitliga-Absteigers SV Wacker Burghausen an.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Lantz wollte die Malstangen absägen<br />

13.05.2007<br />

Feuriges Derby mit Galaxy war eine Millimeter-Entscheidung - trotz vier Touchdowns für Fire.<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz forderte am Ende eines großen, langen Football-Abends, man möge doch endlich einmal diese<br />

furchtbaren Malstangen absägen. Spielmacher Cody Pickett wusste zuvor im Getümmel jubelnder Mitspieler und Fans nicht mehr,<br />

dass als nächstes Match das Rückspiel in Köln wartet. Touchdown-Fänger P. K. Sam, der sich am Samstagabend die Pickett-Zuspiele<br />

pflückte wie andere Leute die Äpfel vom Baum, hatte eine "Leistungsexplosion" in Burgunderrot gesehen. Das 27:24 (7:7, 0:7, 7:3,<br />

13:7) im 27. Derby mit Frankfurt Galaxy schleuderte selbst sonst besonnene Protagonisten ein wenig aus der Bahn.<br />

Eine Erleichterung für das Team<br />

Euphorie war erlaubt nach einem Duell, dass an frühere, bessere, emotionalere und qualitativ ansehnlichere Abende erinnert hatte.<br />

Vom Start weg ging es rauf und runter. Mit Pässen, mit Trickspielzügen, mit Fehlern, die zu Touchdowns ausgenutzt wurden. Mit<br />

einem Kampf bis zum Umfallen. Als hätte es vier mäßige Fire-Vorstellungen zuvor nicht gegeben.<br />

"Solch eine große Leistung ist vor allem eine Erleichterung für das Team. Wir haben gezeigt, dass wir Talent besitzen", meinte<br />

Quarterback Pickett. Der spielte durch. Ein Novum für Cheftrainer Rick Lantz, der sonst die Spielmacher stets wechselt. "Cody war<br />

klasse. Und wir mussten gewinnen", begründete Lantz das Solo des Ex-Rodeo-Reiters.<br />

Der Weg zur Rückkehr ins World-Bowl-Rennen war für Fire eine Achterbahn-Fahrt. Flitzer Henderson sorgte für den ersten<br />

Heimtouchdown der Saison im dritten Spiel. Und ließ die bisher beschäftigungslosen Fire-Pferde laufen. Galaxy konterte mit einem<br />

Trickspielzug. Im vierten Versuch münzte plötzlich Safety Laskowski den fälligen Punt-Befreiungskick in einen Touchdown-Lauf<br />

durch die Mitte um.


Galaxy diktierte pass-intensiv<br />

Fire hatte sich reinlegen lassen. Und Fire wackelte danach. Weil Galaxy nun pass-intensiv das Match diktierte. Spielmacher<br />

O´Sullivan und auch Ersatz Eakin im zweiten Viertel schienen oft so viel Zeit zu bekommen, dass noch eine Tasse Tee drin gewesen<br />

wäre.<br />

Nach der Pause kippten Defensive, Special Teams und Picketts Abteilung Attacke aber die Partie in Gemeinschaftsproduktion. Die<br />

Deckung verhinderte den Touchdown zum 7:21, ließ nur ein Feldtor zum 7:17 zu. Das Special Team blockte zweimal einen Punt.<br />

Pickett nutzt die gute Feldposition zum 14:17-Anschluss.<br />

Danach ging es Schlag auf Schlag. Verteidiger Costanzo fing einen Interception-Fehlwurf von Spielmacher O´Sullivan ab.<br />

Hendersons Kurzdistanzlauf brachte Fire in Führung. Kicker Brubaker verfehlte den Extrapunkt zum 21:17: linker Pfosten! Coach<br />

Lantz hätte die Stange am liebsten pulverisiert (siehen oben).<br />

Dann zielte Passenthusiast O´Sullivan wieder daneben: Der neue Fire-Linebacker Enzor startete zum Touchdownlauf durch: 27:17!<br />

An dieser Stelle griff das ohnehin schon schwache Schiedsrichtergespann ins Geschehen ein. Und legte den Gästen mit zwei äußerst<br />

fragwürdigen Passbehinderungspfiffen gegen Fire den Touchdown zum 24:27 auf.<br />

Als dann Galaxy-Kicker Lloyd zweieinhalb Minuten vor dem Ende per Feldtor die Verlängerung klarmachen wollte, hielten alle<br />

Arena-Besucher den Atem an. Das Ei zappelte 47 Yards lang durch die Luft, prallte auf die Querstang und von dort ins Feld zurück.<br />

Keine drei Punkte, keine Extraspielzeit, Sieg für Fire - eine Millimeter-Entscheidung!<br />

Vorbereitung auf die Revanche in Köln<br />

Cheftrainer Lantz nahm später die Demontage der Mal-stangen zurück. Cody Pickett fiel, noch später, auch der nächste Gegner ein.<br />

"Heute genießen wir den Erfolg, morgen studieren wir die Videos, danach bereiten wir uns auf die Revanche in Köln vor."<br />

MICHAEL RYBERG<br />

"Steh auf" riss Fans aus den Sitzen - Touchdown mit sieben Jahren Anlauf<br />

13.05.2007<br />

DEBÜT: Ein gelungeneres Debüt im Fire-Dress hätte sich Linebacker Jamar Enzor nicht wünschen können. Erst vor einigen Tagen<br />

zum Team gestoßen fing der 108 Kilogramm schwere Verteidiger einen Fehlwurf von Galaxy-Quarterback O´Sullivan ab und lief<br />

über 65 Yards zum Touchdown. "Meinen letzten Touchdown", erklärte der 25-Jährige hinterher, "habe ich vor sieben Jahren an<br />

meiner alten High School erzielt."<br />

ZUSCHAUER: Für die zuletzt schwachen Leistungen bekam Rhein Fire die Quittung. Die noch recht ordentliche Zuschauerzahl von<br />

27 349 am Samstagabend wurde schließlich nur dank der 2500 (eingeladenen) Feuerwerkleute und fast 1500 Galaxy-Fans erzielt.<br />

HYMNE I: Vor dem Start der starken "We will rock you"-Viertelstunde in der Arena wurde erstmals eine der Toten-Hosen-Hymnen<br />

gespielt. Bei "Steh auf" stand das Publikum fast auf den Stühlen. Ob da ein neuer Anheizer für die Fans-Fire entdeckt worden ist?<br />

HYMNE II: Fire-Offensive-Guard Steve Franklin griff vor dem Kick off zum Mikrofon. Der 145 Kilogramm schwere Aufräumer<br />

intoniert gekonnt die Nationalhymne der Vereinigten Staaten.<br />

FINALE: Die Derbyniederlage hatte Galaxy-Manager Tilman Engel mächtig getroffen. "Wir sind in allen Statistiken vorn",<br />

behauptete der Lila-Laune-Chef nach dem Match in der Pressekonferenz frech. Was nicht ganz stimmte. Dann kündigte Engel an:<br />

"Wir stehen am 23. Juni trotzdem im Finale." Mindestens als Gastgeber, weil das Spiel in Frankfurt von der Galaxy organisiert wird .<br />

. .<br />

VERLETZTE: Und schon wieder zwei Verletzte bei Fire! Linebacker Aaron Harris musste schon nach viereinhalb Minuten mit<br />

Verdacht auf Bein-bruch vom Feld. Später erwischte es auch noch Defense Tackle Alex Guerrero am Knie.<br />

BERLIN: Nicht im Arena war Safety Richard Yancy. Der Berliner ist in seiner Heimatstadt, weil seine Lebensgefährtin Nachwuchs<br />

erwartet.<br />

COMEBACK: Nach seiner schweren Knie-Operation war Offensive Guard Peter Heyer beim Derby gegen die Galaxy wieder dabei.<br />

Auf Krücken, versteht sich.<br />

(miry)<br />

Panther ohne Lux und Schönbroich<br />

11.05.2007<br />

Eigentlich dachte Cheftrainer Steffen Breuer, seine Panther würden in der 2. Football-Bundesliga langsam in Tritt kommen.<br />

Spielmacher Philipp Lux arbeitete beim 21:27 bei den Langenfeld Longhorns am vergangenen Samstag gut mit seinen Kollegen<br />

zusammen. Dann aber zog sich der Quarterback im letzten Viertel einen Bein-bruch zu und fällt nicht nur heute bei den Troisdorf Jets<br />

(19 Uhr, Aggerstadion) aus.<br />

Weil Breuer morgen insgesamt zwölf Spieler - darunter der starke Defensiv-Mann Sebastian Schönbroich (1 Spiel Sperre) - fehlen,<br />

sind die Voraussetzungen nicht optimal. "Wir können Troisdorf zwar auf Augenhöhe begegnen", sagt Breuer, "die Vorteile liegen<br />

aber beim Gegner. Die Jets sind sicher gut auf uns vorbereitet."<br />

Daher stecken die Panther in einer relativ schwierigen Situation. Breuer: "Aber im Training sah die Abstimmung schon ganz gut aus.<br />

Wir werden auch ersatzgeschwächt das Beste aus uns herausholen. Wir sind voll motiviert."<br />

Mit einem Sieg wahren die Panther den Anschluss an die Tabellenspitze. "Doch auch bei einer Niederlage ist nichts verloren", weiß<br />

Breuer, "die Saison ist noch lang."<br />

(P. K.)


Von Brett Favre, Murmeln und dem Autogramm<br />

11.05.2007<br />

Warum Fire-Cheftrainer Lantz den Galaxy-Spielmacher O´Sullivan mag.<br />

Dunkelrot gegen Lila. Rhein gegen Main. Letzter gegen Erster. Dauerwidersacher gegen den letzten verbliebenen Liga-Gründer. Zwei<br />

World-Bowl-Ringe gegen deren vier. Man könnte für das heutige Derby zwischen Rhein Fire und Frankfurt Galaxy (19.05 Uhr,<br />

Arena) noch eine Menge anderer Synonyme finden. Das Top-Duell der größten Fan-Lager, das zum 27. Mal (25 Vorrundenspiele,<br />

zwei Finals) ausgetragen wird, ist, was die Emotionen anbetrifft, stets ein kleiner World Bowl.<br />

Auch Fire-Cheftrainer Rick Lantz baut aus den Duellen mit den Galaktischen eine immense Anspannung auf. In der ersten NFLE-<br />

Saison des mittlerweile 69-jährigen Amerikaners ging es 2004 mit Berlin Thunder dreimal binnen vier Wochen gegen Frankfurt.<br />

31:27, 41:0 und, im World Bowl XII auf Schalke, 30:24 setzten sich die Donnerhämmer durch.<br />

Damals wie heute stand Galaxy-Spielmacher John Thomas O´Sullivan auf dem Platz. "Durch die drei Matches hat sich für mich mit<br />

Frankfurt eine ungeheure Rivalität aufgebaut. Gerade auch mit O´Sullivan, den ich sehr schätze", betont Lantz.<br />

"Diesmal putzen wir dein Team weg!"<br />

Schon im Trainingscamp in Tampa Bay im März prallten "J. T" und Lantz aufeinander. "Diesmal", giftete der 27-jährige Kalifornier<br />

da, "putzen wir dein Team weg!" Fire-Coach Lantz nahm das als Kompliment auf. Ging sogar zu O´Sullivan hin und fragte, als der<br />

einen Spielzug auf einem Zettel notierte, ob er denn ein Autogramm haben könne.<br />

"O´Sullivan will dich auch im Murmelspielen schlagen. Er ist ein Gewinnertyp, den man gern in seiner Mannschaft hat. Er erinnert<br />

mich ein wenig an Brett Favre von den Green Bay Packers. Nur mit einem nicht ganz so starken Arm", sagt Lantz. Mit dem in der<br />

Football-Branche üblichen Hang zur Übertreibung.<br />

Im Gegensatz zum Packers-Kult-Quarterback brachte es O´Sullivan in seiner immerhin schon fünf Saisons umfassenden NFL-<br />

Karriere auf einen kümmerlichen Einsatz. Für Green Bay warf der Spielmacher 2004 genau zwei Pässe. Als sich Favre angeschlagen<br />

eine Angriffsserie lang ausruhen wollte.<br />

O´Sullivan steht mittlerweile im Großaufgebot der Chicago Bears. Da wäre es eigentlich sinnvoll gewesen, den World-Bowl-<br />

Finalisten zu Rhein Fire zu schicken. Dort ist mit Ballträger Gerald Riggs schließlich ein direkter Bären-Kollege an gestellt.<br />

Die galaktischen Pläne, die Tabellenführung auszubauen, will Fire-Coach Lantz heute unter allen Umständen durchkreuzen. In erster<br />

Linie, um sich nicht selbst fast aller World-Bowl-Chancen zu berauben. "Unsere zahlreichen Verletzungsausfälle sind kein Grund zur<br />

Klage und schon gar kein Alibi", betont Lantz. Zumal Fire-Spielmacher Cody Pickett am vergangenen Sonntag trotz der 9:34-<br />

Schlappe in Hamburg seine bisher beste Leistung zeigte. Lantz: "Frankfurt holt sich bei uns die zweite Saisonniederlage ab."<br />

Übrigens: Trotz einer Regen- und Starkwindvorhersage hofft Fire heute auf über 30 000 Zuschauer. Bis gestern Nachmittag waren<br />

mehr als 28 000 Karten abgesetzt worden.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Aus dem Wartestand in die Arena<br />

10.05.2007<br />

Mark Brubaker soll morgen für Rhein Fire gegen Frankfurt Galaxy die Extrapunkte und Feldtore erzielen.<br />

An seinen letzten Spieleinsatz über die komplette Distanz erinnert sich der seit gestern mit-trainierende neue Rhein-Fire-Kicker Mark<br />

Brubaker ganz genau: "Damals bin ich zum ersten Mal geflogen." Damals, das war im Dezember 2005. Mit seinem Drittliga-College-<br />

Team East Stroudsburg State stand das Halbfinale bei Grand Valley in Michigan an. Das Team aus Pennsylvania hatte bis dahin alle<br />

Touren mit dem Bus bewältigt. Und fast immer gewonnen. "Ausgerechnet nach dem ersten Flug für die meisten Spieler waren auch<br />

die Titelträume verflogen", erzählt Brubaker.<br />

Tägliches Training an der alten High School<br />

Das soll morgen (19.05 Uhr, Arena) im Football-Europaliga-Derby gegen Frankfurt Galaxy nicht wieder passieren. Brubaker wird<br />

sein erstes Match seit anderthalb Jahren bestreiten. Frisch weg von der Couch im heimatlichen Reading/Pennsylvania? "Ich habe<br />

täglich an meiner alten Conard Wieser High School trainiert, um in Form zu bleiben", versichert Brubaker.<br />

Der war als erster Notfall-Nachrücker jener Kicker gesetzt, die im Trainingscamp im Tampa Bay zunächst aussortiert worden waren.<br />

In Florida hatte Brubaker mit den Centurions Köln geübt. Sonntag verletzte sich Fire-Stammkicker Connor Hughes beim 9:34 in<br />

Hamburg: Muskeleinriss im rechten Oberschenkel. Brubaker sah das Match bei US-Bezahlsender DirecTV live.<br />

"Da habe ich aber nicht geglaubt, dass ich gebraucht werde, weil die Verletzung nicht so schlimm aussah", gab der Kicker im<br />

Wartestand zu. Montag folgte der Anruf der New Yorker NFL-Zentrale in Brubakers Elternhaus, Dienstag der Flug über den Atlantik.<br />

Mittwoch richtete sich Kicker im Ratinger Teamhotel ein, gestern stand das erste Training an.<br />

Der fiese Seitenwind auf dem Arena-Trainingsgelände machte dem Neuankömmling mehr zu schaffen als die sechs Stunden<br />

Zeitunterschied zu den Staaten. Fast alle der zwölf Extrapunktversuche und Feldtore fanden den scheinbar sicheren Weg durch die<br />

Malstangen. Das rechte Schussbein hatte allerdings Mühe, das Ei schön hoch zu schaufeln. Daran muss Brubaker noch arbeiten, sonst<br />

drohen am Samstag gegen Frankfurts blockende Galaxy-Horde schmerzhafte Querschläger.<br />

Punten kann Brubaker übrigens auch: "Nicht heldenhaft, aber doch so, dass nichts anbrennt." Was nur für den Fall wichtig wäre, dass<br />

sich Punter Danny Baugher, der am Sonntag in Hamburg als Hughes-Ersatz zwei Kicks gnadenlos versemmelte, verletzen sollte.<br />

Brubaker sieht seinen Auftritt als neue Chance an, sich für die NFL zu empfehlen. Im vergangenen Jahr absolvierte er drei<br />

Testmatches für die Pittsburgh Steelers, wurde aber am Ende des Sommertrainingscamps aus dem Vertrag entlassen und war während<br />

der kompletten NFL-Saison arbeitslos.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Nierensteine! Odenthal wieder in der Klinik<br />

10.05.2007<br />

Rhein-Fire-Center David Odenthal hat es schon wieder erwischt. Der 135 Kilogramm schwere Kölner musste am Mittwoch zum<br />

zweiten Mal in die Golzheimer Urologie. Vier Wochen nach dem ersten Besuch wurde ein weiterer Nierenstein bei Odenthal


diagnostiziert. Der Angreifer klagte beim Mittwochtraining erneut über sporadische, aber heftige Schmerzen. Derzeit wird Odenthal<br />

näher untersucht umherauszufinden, wie schwerwiegend das Problem ist. Der erste Nierenstein trat wenige Tage vor dem<br />

Saisonauftaktmatch vor vier Wochen auf. Damals half warmes Bier dabei, den Stein auszustoßen und den Urinkanal so wieder<br />

freizubekommen. Odenthal stand beim Match gegen Berlin nach nur anderthalb Tagen "Erholung" schon wieder an der Seitenlinie.<br />

"Das war nicht gemeingefährlich. Sobald die durch den Nierenstein verursachte Verstopfung im Körper gelöst ist, geht es einem auch<br />

wieder gut", versichert Teamarzt Alois Teuber.<br />

(miry)<br />

Anderbrügge sagte Rhein Fire ab<br />

09.05.2007<br />

Ex-Rhein-Fire-Kicker Ingo Anderbrügge wird am kommenden Samstag (19.05 Uhr) beim Football-Europaliga-Derby gegen<br />

Spitzenreiter Frankfurt Galaxy dabei sein. Allerdings nur auf der Tribüne. Der 43-jährige frühere Schalker Fußball-Bundesliga-Profi<br />

sagte gestern bei Fire ab.<br />

"Ich kann den Job als Football-Profi nicht meiner derzeitigen Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Sporthochschule in Köln<br />

vereinbaren", erklärte Anderbrügge nach zwei Tagen Bedenkzeit. Die Fire-Verantwortlichen hatten geplant, den schuss-starken<br />

Anderbrügge als Ersatz für den verletzten Kicker Connor Hughes einzusetzen. Nachdem sich Punter Danny Baugher in Hamburg als<br />

untauglicher Ersatzkicker erwies.<br />

Der neue Fire-Startkicker aus den Staaten traf gestern Nachmittag bereits in Düsseldorf ein und wird auch am Samstag gegen Galaxy<br />

spielen. Es ist der 23-jährige Mark Brubaker, der nach dem Kicker-Camp in Tampa Bay/Florida keinen Vertrag bei einem der sechs<br />

NFLE-Teams erhalten hatte. Brubaker, der zwischenzeitlich im Aufgebot der Centurions Köln gestanden hatte, spielte für die East<br />

Stroudsburg University in Pennsylvania in der dritten College-Liga.<br />

Nicht ganz so schwer wie befürchtet ist die Verletzung bei Fire-Stammkicker Connor Hughes. Der 23-Jährige hatte sich am Sonntag<br />

beim 9:34 in Hamburg bei einem Touchdown-Laufversuch einen Muskeleinriss im rechten Oberschenkel zugezogen. Die erste<br />

Diagnose von Teamarzt Alois Teuber hatte noch Muskelabriss gelautet. "Vielleicht ist Connor in drei Wochen wieder einsatzbereit.<br />

Er wird in Düsseldorf bei Fitmacher Bernd Restle behandelt", so Teuber. Mehr als zwei zusätzliche Einsätze zu den bisherigen vier<br />

Spielen in der nur zehn Matches umfassenden NFLE werden es aber kaum werden.<br />

Am Samstag muss Rhein Fire auch auf Abwehr-Safety Richard Yancy verzichten. Die "Kopfnuss" vom Sonntag zog eine<br />

Gehirnerschütterung nach sich. Linebacker Richard Koonce (Handbruch) fällt in der Deckung ebenfalls aus. Für Yancy bekommt Fire<br />

den britischen Nationalspieler Daniel Watts, der bei den Amsterdam Admirals als Defensive End im Einsatz war. Mit Linebacker<br />

Lamar Enzor (zuletzt beim College-Erstligisten Cincinnati Bearcats) gibt es einen weiteren Neuzugang.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Fan-Day am Feiertag, Richard Yancy wird Vater<br />

08.05.2007<br />

VATERTAG: Der 17. Mai ist nicht nur ein Feiertag (Christi-Himmel-Fahrt), sondern auf dem Arena-Gelände steigt dann auch wieder<br />

ein Fan-Day. Rhein-Fire-Anhänger können zwischen 10 und 12.30 Uhr dem Training ihrer Schützlinge bei Würstchen und<br />

Gerstensaft zusehen. Autogrammrunden nach getaner Arbeit gibt es auch. Wer zur Arena per Auto fährt, sollte den Parkplatz P2<br />

ansteuern.<br />

VATERFREUDEN: Eine gewisse Anspannung im Bauch spürt diesertage Fire-Safety Richard Yancy. Seine Lebensgefährtin ist<br />

schwanger und erwartet in den nächsten Tagen Nachwuchs. Gut möglich, dass der Abwehrspieler deshalb für einen Tag nach Berlin<br />

reisen wird, wo seine Freundin derzeit hochschwanger lebt.<br />

FERNSEHEN: Erstmals in dieser Saison ist Rhein Fire am Samstag (19.05 Uhr, Arena) live im Fernsehen zu sehen. Der US-Sender<br />

NASN überträgt das Derby gegen Frankfurt Galaxy.<br />

HAMBURG: Die Hansestadt ist für Rhein Fire keine Reise wert. Das 9:34 vom Sonntagnachmittag war die dritte Niederlage im<br />

dritten Gastspiel. Zuvor verlor Fire in der AOL-Arena 10:13 (2006) und 24:31 (2005).<br />

(miry)<br />

Rechenexempel zum Papiertiger degradiert<br />

07.05.2007<br />

Theoretisch kann Fire immer noch das World-Bowl-Finale schaffen.<br />

Es gibt Situationen, in denen selbst die nimmermüden Werber und Berufsoptimisten von Football-Europaliga-Schlusslicht Rhein Fire<br />

die Zähne zusammen beißen müssen. Die Reklamekampagne zum 25. Derby-Duell mit Frankfurt Galaxy am Samstag (19.05 Uhr,<br />

Arena) ist solch ein Beispiel. Seit dem 9:34-Waterloo an der Waterkant bei den Hamburg Sea Devils ist die Fanakquise empfindlich<br />

gestört.<br />

"Brutal emotional", wie die Plakate an fast jeder dritten Hauswand in und um Düsseldorf herum seit Tagen titeln, würde ja auch noch<br />

im wahrscheinlichen Niederlagenfall gegen den Spitzenreiter passen. Niemand geht gern ins Stadion, um sich dann drei Stunden lang<br />

eine Schlappe seiner Schützlinge ansehen zu müssen.<br />

Die vor dem Hamburg-Match über die Fire-Internetseite verbreitete Fragebogenrunde ist mittlerweile amüsante, bittere Makulatur.<br />

"Kommen mehr als 40 000 Zuschauer zum Klassiker!" steht dort zu lesen. Oder: "Stoppt die zweitbeste Verteidigung den besten<br />

Angriff?" Was nach den Sonntagsspielen inhaltlich nicht mehr stimmt. Oder: "Schafft Fire zu Hause den ersten Touchdown der<br />

Saison?" Eine Frage, die eigentlich gar keine sein dürfte. Oder: "Findet Fire mit einem Sieg Anschluss an die Tabellenspitze?"<br />

Zumindest letzteres ist kurioserweise möglich. Schließlich spielen die vier Teams der "Mitte" mit einer 2:2-Siegbilanz gegeneinander.<br />

Mit einem Heimerfolg wäre Fire bei dann 2:3-Erfolgen tatsächlich noch im World-Bowl-Rennen.<br />

"Statisten in einem Football-Fest"


Die schwachen Auftritte der Mannschaft vor allem in der Offensive und die aktuelle Punkteausbeute von 34 Zählern in vier Spielen -<br />

Hamburg schaffte dies Sonntag in einem einzigen Match - degradieren die Rechenexempel zum Papiertiger. Selbst Fire-Manager<br />

Sammy Schmale, nun wirklich kein Lautsprecher der bisweilen marktschreierischen Zunft, hatte in Hamburg Mühe, seinen Zorn im<br />

Zaum zu halten. Und titelte seine Cracks "Statisten in einem Football-Fest".<br />

Schmales Wut ist verständlich. Das beste Werbekonzept wirkt absurd, wenn der Sport nicht stimmt. Wenn Zweitklassiges mit einer<br />

unverdaulichen Portion Langeweile geboten wird. Das merken selbst Football-Neulinge auf den Tribünen. Das wissen die Fire-<br />

Verantwortlichen, setzen aber zwangsläufig auf die US-Philosophie: "The show must go on." Heißt frei übersetzt: Egal, wie es auf<br />

dem Rasen läuft, die Show geht weiter. Bis zum zehnten Spieltag.<br />

Sicher: In Hamburg taten die Verletzungsausfälle im Sixpack weh (die <strong>NRZ</strong> berichtete). Trotzdem war es unverständlich, dass die<br />

Schützlinge von Cheftrainer Rick Lantz nach dem Ausfall von Kicker Connor Hughes (Bizepsriss im rechten hinteren Oberschenkel)<br />

und den untauglichen Schussversuchen von Punter Danny Baugher einknickten wie ein Spielkartenhaus. Obwohl beim Touchdown-<br />

Anschluss zum 9:17 Mitte des dritten Viertels vieles für ein Fire-Comeback gesprochen hatte. Es dauerte nur 4:55 Spielminuten, bis<br />

die Sea Devils die seichte Spannung aus dem Spiel gefischt hatten.<br />

Nach vier Saisonpartien liegt Verdacht liegt nahe, dass das Team offenbar nicht mehr kann als gezeigt und gesehen. Und dass der<br />

Trainercrew um den einstigen Berliner Erfolgscoach Rick Lantz so langsam Ideen und Erklärungen ausgehen. Frankfurt scheint am<br />

Samstag die letzte Chance zu werden, die Saison nicht schon zum "Bergfest" in den Sand gesetzt zu haben.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Fire-Kicker: Comeback von Anderbrügge?<br />

07.05.2007<br />

Das war gestern Abend kein April-Scherz im Mai! Rhein Fire bemüht sich nach dem Verletzungsausfall von Kicker Connor Hughes<br />

tatsächlich um ein Comeback des früheren Schalker Fußball-Bundesliga-Profis Ingo Anderbrügge.<br />

Der 43-Jährige, der in den NFLE-Spielzeiten 2003 und 2004 in Gelsenkirchen 21-mal erfolgreich für Fire als Kicker aufgeboten<br />

worden war, hat Interesse signalisiert. Auch wenn Anderbrügge derzeit einen Fußball-Lehrer-Lehrgang absolviert. Die NFL-<br />

Ligazentrale in New York müsste dem Vorhaben noch zustimmen. Möglich, dass Fire von dort einen US-Ersatzkicker zugeteilt<br />

bekommt.<br />

(miry)<br />

Trickspielzug ins Verderben: Fire nun Letzter!<br />

06.05.2007<br />

Lantz-Team ging an der Elbe baden. Kicker Hughes bei Touchdown-Versuch verletzt.<br />

Sea-Devils-Managerin Kathrin Platz nahm Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz tröstend in den Arm, während der Großteil der 19 347<br />

Football-Fans in der Hamburger AOL-Arena eine Party feierte. Das gestrige Grauen aus Gästesicht war nichts für Genießer: 9:34<br />

(0:7, 3:10, 6:14, 0:3) verloren, letzter Platz nach vier Spielversuchen in der NFL-Europaliga, dazu fünf teils schwer verletzte Cracks.<br />

Wobei der Bizepsriss im hinteren rechten Oberschenkel von Kicker Connor Hughes Mitte des dritten Viertels die Wende ins<br />

Verderben bedeutete.<br />

Niederlage fiel zu hoch aus<br />

Der bisher fehlerfreie Kicker der Pittsburgh Steelers verletzte sich bei einem Trickspielzug vor dem einzigen Fire-Touchdown des<br />

Nachmittags durch Tight End Sean Mulcahy zum 9:17. Hughes probierte es mit einem Touchdownlauf anstelle des Feldtorversuchs,<br />

wurde kurz vor der Endzone gestoppt, verletzte sich dabei aber.<br />

Bitter: Punter Danny Baugher schoss als Ersatzkicker den Extrapunktversuch wie ein ungeübter Schüler in die Hamburger<br />

Abwehrwand, bekam danach auch einen Kick off nicht hin. Kaum vorstellbar für 300 entsetzte Fire-Zeugen im Tribünenunterrang,<br />

dass der Notfall im Training geübt worden war...<br />

Die Sea Devils konterten von der 48-Yards-Linie der Fire-Zone mit einem Touchdown-Pass auf den Briten McCready, trugen nur 57<br />

Sekunden später einen Fumble-Ballverlust von Running Back Henderson erneut in die Gäste-Endzone. Durch Ex-Fire-Cornerback<br />

Grimes.<br />

Die Niederlage fiel letztlich zu happig aus. Spielmacher Cody Pickett wirkte bis ins dritte Viertel hinein pass-sicherer und mit<br />

Übersicht. Mehr als ein kurzes Touchdown-Zuspiel kam dabei aber nicht heraus. Erst als das Match verloren war, durfte Brett Elliott<br />

ran. Ohne Erfolg.<br />

Vom Start weg hatte die Fire-Abwehr arge Not. Vor allem gegen Ballverteiler Bramlett schien kein Kraut gewachsen. "Das war für<br />

alle hartes Brot", gestand Safety Richard Yancy, der nach einer Kopfnuss im ersten Viertel leicht benommen passen musste. "Die<br />

Höhe der Niederlage tut weh", räumte Defensive End Christian Mohr ein, der eine üble Fleischwunde im rechten Oberarm gar nicht<br />

zu beachten schien. "Hamburg war in allen Belangen besser", gab Cheftrainer Rick Lantz unumwunden zu.<br />

Passempfänger Cedric Bonner machte die Bahnfahrt in die Hansestadt erst gar nicht mit: Handbruch im Abschlusstraining! Ersatz-<br />

Spielmacher Brian Wrobel wurde deshalb als Receiver aufgeboten. Der Ex-Berliner kennt die Laufrouten aus dem Training. Der<br />

Überraschungseffekt auf dem Spielfeld blieb allerdings aus.<br />

Das Lazarett füllte sich gestern noch mehr. Neben den erwähnten Yancy und Hughes mussten Stamm-Linebacker Richard Koonce<br />

(Bruch der rechten Mittelhand), Defensive End Ryan Hoffman (Kapseleinriss im linken Knöchel) und Center Jonathan Clinkscale<br />

(Muskeleinsriss in der Wade) die Partie vorzeitig beenden.<br />

Wenig erbauliche Voraussetzungen für das Derby am kommenden Samstag (19.05 Uhr, Arena) gegen Spitzenreiter Frankfurt Galaxy.<br />

"Nicht lange rumjammern, aufstehen und gegen Galaxy zurückkommen!", forderte Manager Schmale umgehend. Chefcoach Lantz<br />

dachte derweil schon darüber nach, wie und wann er Ersatz für die verletzten Spieler bekommt.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Gegen die Angriffskrise<br />

04.05.2007<br />

Fire-Cheftrainer Rick Lantz setzt auf Cody Pickett. Beide Spielmacher präsentierten sich in den bisherigen drei Matches auf dem


Rasen allerdings wenig optionsfreudig.<br />

Eines kann man Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz nicht absprechen: Der 69-jährige Amerikaner ist mindestens so dynamisch wie ein<br />

39-Jähriger. Wenn es darum geht, einen Zuhörer von seiner Football-Philosophie zu überzeugen. Vor dem morgigen Europaliga-<br />

Treffen bei den ebenfalls nur einmal in drei Auftritten erfolgreichen Hamburg Sea Devils (16.05 Uhr, AOL-Arena) führte Lantz an<br />

der Tafel eindrucksvoll vor, wie er seinen neuen Nummer-Eins-Spielmacher Cody Pickett (die <strong>NRZ</strong> berichtete gestern) sehen will.<br />

"Football ist ein Spiel der schnellen Entscheidungen. Cody muss nach der Ballübergabe blitzschnell fünf Schritte nach hinten tippeln,<br />

das Feld anhand der Bewegungen der Safetys lesen und, bumm, schnell abschließen", betete Lantz den Bewegungsablauf in Wort und<br />

Bild herunter.<br />

Bislang lief es bei Rhein Fire offensiv überhaupt nicht. Ein Touchdown und nur 25 erzielte Punkte in drei Spielen sind eine<br />

kümmerliche Bilanz. Das Videostudium des Cheftrainers mit seinen Offensiv Coordinator Don Eck und den anderen Positionscoaches<br />

war in den vergangenen Tagen deshalb umfangreich.<br />

Die Angriffskrise lässt sich auch an den Quarterbacks festmachen. "In den Filmen fällt auf, dass Cody und auch Brett Elliott oft mit<br />

einer vorgefertigten Option einen Angriff spielen wollen und dann nicht mehr auf ein möglicherweise verändertes Verhalten der<br />

gegnerischen Abwehr reagieren", kritisiert Coach Lantz.<br />

Ballträger waren bisher keine guten Alternativen<br />

Dass die schützende Offensive Line offenbar auch zu schwach blockt, lässt Lantz nicht unerwähnt: "Da müssen wir besser werden."<br />

So waren die drei Ballträger Michael Franklin, Gerald Riggs und Taurean Henderson, die allesamt nur auf einen Raumgewinnschnitt<br />

von kümmerlichen 2,5 Yards kommen, bisher keine guten Alternativen.<br />

Lantz setzt morgen vor allem deshalb auf Pickett, weil der einstige Rodeo-Reiter sicherer und erfahrener scheint: "Bei Cody haben<br />

wir das Gefühl, er hat das Spiel besser unter Kontrolle. Auch wenn er anfangs eingerostet wirkte. Das ist normal, schließlich hat er<br />

anderthalb Jahre nicht gespielt."<br />

Beide Spielmacher passen recht ordentlich, betont Lantz, "aber Brett wirft manchmal etwas wundersame Pässe". Der 24-jährige<br />

Elliott, der bislang ohne NFL-Einsatz blieb, wird sich in Hamburg auf maximal ein Viertel Spielzeit gefasst machen müssen. Es sei<br />

denn, Starter Pickett gelingt nichts.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

"Ich trainiere nicht, um zu verlieren"<br />

03.05.2007<br />

Fire-Linebacker Richard Koonce wuchs bis zum zehnten Lebensjahr in Heidelberg und Frankfurt auf.<br />

Richard Koonce´ Rastalocken flattern im Lohauser Wind. Wie ein Lakritzstangen-Mikado hängen die Haarstränge vom Schopf des<br />

Rhein-Fire-Verteidigers. Es bleibt ein Geheimnis des 23-jährigen Foootball-Profis, wie die vor vier Jahren erstmals "aufgeribbelte"<br />

Haarpracht komplett und schmerzfrei unter einen Helm passt. Zusatzlöcher sind jedenfalls nicht zu sehen.<br />

Der Linebacker, gleichzeitig heimlicher Chef der Fire-Abwehr, macht nicht allzu viele Worte. Schon mal gar keine auf Deutsch.<br />

Obwohl Koonce als Sohnemann eines US-Soldaten in Heidelberg geboren wurde und bis zu seinem zehnten Lebensjahr in Frankfurt<br />

aufgewachsen ist. "Damals habe ich viele Worte aufgeschnappt, aber die meisten wieder vergessen", gibt der Rastamann zu, "wir<br />

waren meist nur im Bereich der großen Kaserne."<br />

Altstadt-Besuche sind gestrichen<br />

Koonce ist nicht in Lohausen, um Deutsch zu lernen. Die Pittsburgh Steelers haben ihm die Chance gegeben, sich über die Europaliga<br />

für die NFL zu empfehlen. Altstadt-Besuche, Kino, Sonnenbaden? "Alles gestrichen! Ich konzentriere mich auf meinen Job, weil ich<br />

besser werden will, besser werden muss", entgegnet Koonce.<br />

Gerade die Position des Linebackers, der in der zweiten Verteidigerlinie hinter der Defense Line schnell auf den Beinen, kräftig<br />

zupackend am Gegner und clever sein muss, erfordert einen "kompletten Footballer mit Köpfchen", so Koonce.<br />

In seinen vier College-Jahren bei den East Carolina Pirates war der 106-Kilo-Mann das Vorbild fürs Team. Sein Motto lautet damals<br />

wie heute: "Ich trainiere nicht, um zu verlieren!" Die beiden bisherigen Heimniederlagen taten weh. Obwohl die Fire-Abwehr gut<br />

gespielt hat. Oder etwa nicht?<br />

"Gut wären wir gewesen, wenn wir die gegnerische Defensive geschlagen hätten. Wenn der Gegner einen Fehlpass zum Touchdown<br />

abfängt und dadurch am Ende gewinnt, weil wir einen Interception-Touchdown eben nicht geschafft haben, dann waren wir auch<br />

nicht wirklich gut", urteilt Koonce hart. Aber wohl realistisch. "In der NFL wird man an solchen Dingen gemessen", versichert der<br />

Linebacker. Einen Einsatz hatte er in Pittsburgh noch nicht. Immerhin überzeugte er die neue Trainercrew der Steelers beim<br />

Vorspielen Mitte Januar.<br />

Und wenn es mit der NFL nicht klappt? "Ich arbeite gelegentlich bei einem Verlag mit, der Musikmagazine herausgibt. Zur Sicherheit<br />

habe ich ein kleines zweites Standbein", sagt Koonce. Auf das er sich so schnell nicht stützen mag. "In Hamburg am Sonntag müssen<br />

wir in die Saison zurückfinden." Mit einem Sieg. Weil Koonce so ungern verliert.<br />

Übrigens: Wegen einer Oberschenkelzerrung droht der bisher beste Fire-Passempfänger, P. K. Sam, am Sonntag (16.05 Uhr, AOL-<br />

Arena) im vierten Saisonspiel bei den Sea Devils auszufallen. Gestern sah Sam im Training nur zu.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Riss in der Lippe! Fire-Fänger Sam wurde in der Diakonie genäht<br />

02.05.2007<br />

SCHMERZ: Football ist wahrlich kein Spiel für zarte Gemüter. Rhein-Fire-Passempfänger P. K. Sam hatte am Samstag beim 6:14<br />

gegen die Centurions Köln doppelt Pech. Der 23-jährige Miami Dolphin konnte sich nicht einmal auf die Lippe beißen vor<br />

Schmerzen. Genau dort zog sich der Flitzer einen Riss zu, der in der Diakonie Kaiserswerth genäht werden musste.<br />

SERIE: Das spricht nicht für die Qualität der Angriffsreihen. In neun NFLE-Spielen gab es bisher nur 27 Touchdowns. Drei pro<br />

Match, was statistisch eine ausgewiesene Flaute darstellt. Ebenfalls kurios: Sieben der neun Matches gingen an die Gästeteams.<br />

Lediglich Spitzenreiter Frankfurt Galaxy gewann beide Heimspiele.


WECHSEL: Ex-Fire-Starreceiver Marcus Robinson (NFLE-Saison 1998) wechselt zur neuen NFL-Spielzeit die Farben. Das violettgelbe<br />

Dress der Minnesota Vikings wird gegen das himmelblaue Trikot der Detroit Lions getauscht. Die Löwen aus der<br />

Automobilstadt sind allerdings seit Jahren notorisch erfolglos. Ob sich das mit Robinson ändert?<br />

(miry)<br />

Mit besten Empfehlungen, Connor Hughes!<br />

01.05.2007<br />

Warum bisher nur der Fire-Kicker mit der Saison zufrieden sein kann.<br />

Connor Hughes ist bei Rhein Fire, um sich zu empfehlen. Um sich einen Namen als Kicker eines Profifootball-Teams zu machen.<br />

Und, der Mindestanspruch, um dafür zu sorgen, dass die Verantwortlichen seines NFL-Teams, die Pittsburgh Steelers, den Vornamen<br />

ihres Neuzugangs korrekt schreiben. Auf der Internetseite des Super-Bowl-Champions von 2006 heißt "Connor" nämlich "Conner".<br />

Was nicht passieren darf, aber daran liegen dürfte, dass Hughes erst am 13. Februar seinen Einjahresvertrag bei den Stahlarbeitern<br />

unterzeichnete und nur wenige Tage später im Flieger Richtung Tampa Bay/Florida saß. Um sich dort für die Europaliga-Saison<br />

warm zu schießen.<br />

Der 23-jährige Rotschopf mit dem Sommersprossengesicht hat Pittsburgh bisher nur einmal besucht. Bei der Vertragsunterschrift.<br />

NFL-Spielzeit gab es in der vergangenen Saison auch keine. Obwohl Highes zwischenzeitlich bei den New Orleans Saints unter<br />

Vertrag stand.<br />

"Ich bin eigentlich nur froh und glücklich, dass ich bei Rhein Fire mein Können zeigen kann und bei jedem Kick auf dem Platz stehe",<br />

erklärte der Kicker nach der 6:14-Heimschlappe gegen die Centurions Köln. Hughes war wahrscheinlich der einzige Football im<br />

Burgunderhemd, der noch lächeln konnte. Mit sechs verwandeten Feldtoren und einem Extrakick nach dem bisher einzige Fire-<br />

Touchdown in Amsterdam leistete sich der Neu-Steeler noch keinen Fehlschuss.<br />

Angerufen habe bisher aus Pittsburgh aber noch niemand, um sich nach dem Befinden des Leihkickers am Rhein zu erkundigen. "Ich<br />

sitze aber auch nicht vor dem Telefon und warte auf Beurteilungen. Wichtig ist derzeit, dass ich mich auf meine Aufgaben<br />

konzentriere und sie ohne Fehler löse", erklärt der Fire-Kicker mit der Brustnummer 6.<br />

Nervenstark war Hughes auch schon auf den College. Die Fehlschüsse, die sich der junge Hughes für den in Charlottesville<br />

beheimateten Erstligisten Virginia Cavaliers leistete, muss man mit der Lupe suchen. In allen vier College-Jahren stand der 1,78<br />

Meter große und 78 Kilogramm leichte Hughes in einem der Bowl-Finals. Und verwandelte alle 16 Extrapunkte und neun<br />

Feldtorversuche.<br />

Befreiungsschläge kann der Kicker ebenfalls. Und das Blocken von gegnerischen Ballträgern nach einem eigenen Kick off ist ihm<br />

auch nicht fremd. Vier Tackles stehen in der College-Statistik, die allesamt einen gegnerischen Touchdown verhinderten.<br />

Dass Kicker in seiner Freizeit auch gern mal zum Tennisschläger greift, liegt an seinem Vater Brent Highes. Der ist Leiter der kleinen<br />

Tennis-Akademie des Kingsmill Resorts unweit des Elternhauses in Newport News/Virginia.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Fans pfiffen auf Fire<br />

29.04.2007<br />

Schwache Angriffsleistung von Pickett, Elliott und Co. mündete wieder in eine bittere Heimschlappe.<br />

Die Plakate für das Football-Rhein-Duell hatten tagelang einen "gnadenlos aufregenden" Abend in der Arena versprochen. Papier ist<br />

eben geduldiger als der erwartungsfrohe Zuschauer. Nur 21 347 waren gekommen. Nicht wenige zeigten in der Endphase eines<br />

wieder schwachen Offensivmatches, was sie von den kümmerlichen Bemühungen der Herren Pickett, Elliott und sonstiger<br />

Angriffversucher hielten. Es gab Buh-Rufen, es gab Pfiffe.<br />

Und es gab viele Zuschauer, die nach den letzten Verzweiflungsversuchen fluchtartig die Suche nach ihrem geparkten Auto in den<br />

Fokus rückten. Weil die Deckung der Centurions Köln im Schlussviertel einen Pickett-Irrwurf zum Interception-Touchdown<br />

verwertet hatte, verlor Rhein Fire verdient 6:14 (3:0, 0:7, 3:0, 0:7).<br />

Lantz hatte keine Erklärung parat<br />

Cheftrainer Rick Lantz zupfte in der Pressekonferenz ermüdet die Brille von der Nase, ließ die Mundwinkel hängen, dachte kurz<br />

nach, hatte aber für die quälende Null-Nummer seiner Offensive keine Erklärung parat: "Wir haben es einfach vorn wieder nicht<br />

hingekriegt." Manager Sammy Schmale sprach gar von "fan-unfreundlichem Football", den man einfach nicht bieten dürfe.<br />

Dabei hatte Fire noch Glück, dass die Gäste nicht mehr aus der Fehlerparade des Angriffs machten. Vier weitere Interception-<br />

Querschläger kamen nicht in die Wertung. Zweimal pfiffen die Unparteiischen die "Cents" zurück, zweimal griffen die Kölner, nicht<br />

konzentriert genug, am Ei vorbei.<br />

Einen Bolzen der Marke "Dummheit des Abends" leistete sich Cornerback Calvin Carlyle. Dem offenbar orientierungslosen Fire-<br />

Verteidiger sprang ein Kölner Befreiungspunt an den Rücken. Die Domstädter angelten sich den deshalb "freien Ball" und machten<br />

von der 16-Yards-Linie aus den ersten Touchdown.<br />

102-Kilo-Renner Derrick Ross von den Kansas City Chiefs war aus kurzer Distanz von der ansonsten starken Fire-Abwehr nicht mehr<br />

zu stoppen. Der Gäste-Ballträger machte allein mehr Laufyards an Raumgewinn als der komplette Fire-Angriff zusammen.<br />

Ob´s an der weiter mangelnden Durchschlagskraft des Flitzer-Trios Franklin/Riggs/Henderson lag? Oder auch an der oft löchrig<br />

wirkenden Offense Line, die zu wenige Lücken für die Läufer blockte? Die Trainer werden es auf den DVD-Filmen analysieren<br />

müssen.<br />

"Wir haben unseren Job nicht gemacht", konstatierte jedenfalls Flitzer Henderson, der in Amsterdam vor einer Wochen den bisher<br />

einzigen Fire-Touchdown herausgeholt hatte. "Es ist aber auch schwer durchzukommen, wenn der Gegner oft acht Spieler in die Box<br />

gegen unsere Line stellt." Für solche Fälle gibt es das Pass-Spiel. Doch auch hier mangelte es an Präzision, was Zuspiele, Laufrouten<br />

und auch Entscheidungen der Quarterbacks anbetraf.<br />

"Wenn vorn nichts klappt, muss die Abwehr für Punkte sorgen. Köln hat so einen Touchdown geschafft, wir nicht", wertete Defensive<br />

End Christian Mohr die eigene starke Leistung im Gesamtkontext ab. Was angesichts nur sieben zugelassener Punkte der Fire-<br />

Verteidigung ungerecht klang.


Auch der Kölner im Fire-Dress, Center David Odenthal, blickte zu den feiernden "Cents" hinüber, die ihren nur 200 mitgereisten Fans<br />

den Rhein-Pokal präsentierten. "Wir haben zwei Geschenke gemacht und deshalb verloren. Man darf uns aber nicht abschreiben. In<br />

Hamburg müssen wir zurück in die Serie finden." Bis kommenden Sonntag bleibt dafür Zeit.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Auch Frohnaturen werden zermürbt<br />

29.04.2007<br />

Vom plötzlichen Zuschauerschwund bei Rhein Fire.<br />

9000 Zuschauer weniger als im ersten Saisonmatch. Dies bei besten äußeren Bedingungen im künstlich aufgeblasenen "Rhein-<br />

Derby". Da dürften die stets zuversichtlichen Fire-Verantwortlichen am Samstag geschluckt haben.Die Ursache für den bösen<br />

Einbruch lässt sich eigentlich nur an zwei Dingen festmachen: Entweder ist die massive Freikartenflut aus dem Berlin-Spiel<br />

eingedämmt worden. Oder der gelegentliche Football-Gänger war nach dem katastrophalen Match gegen Thunder dermaßen entsetzt,<br />

dass er alle weiteren Fire-Termine aus seinem Kalender gestrichen hat. Oder beides.Da mag die Party vor dem Kick off noch so<br />

stimmungsvoll sein: Zwei Heimspiele, kümmerliche neun gekickte Punkte und kein Touchdown zermürben selbst jene Frohnaturen,<br />

die vom Spiel mit dem Ei nur wenig Ahnung haben.Es steht zu befürchten, dass kaum mehr als die Stammkunden riskieren, sich beim<br />

nächsten Match wieder drei Stunden Langeweile anzutun. Auch wenn der Gegner Frankfurt Galaxy heißt.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Wenn es eine Werbepause gibt, obwohl es keine Werbepause gibt ...<br />

29.04.2007<br />

Werbung ist nicht gleich Werbung. Auch wenn Fire-Stadionsprecher Jan Stecker am Samstagabend den ohnehin schon gelangweilten<br />

Football-Zuschauern in der Arena genau 16-mal während der 2:52 Stunden "Spieldauer" erklärte, das Rhein-Fire-Match gegen die<br />

Kölner sei nur deshalb gerade angehalten worden, weil im amerikanischen Fernsehen Reklame liefe.<br />

Das tat es mitnichten. Das Rhein-Duell flimmert gar nicht live, sondern gestern Abend auf dem US-Bezahlsender NFL Network<br />

lediglich als Aufzeichnung. Warum also Werbepausen, wenn gar keine Werbepausen gesendet werden? "Dem Thema gehen wir nach,<br />

weil es für die zahlenden Zuschauer vor Ort wirklich ein Ärgernis ist", versprach Europaliga-PR-Chef Maik Matischak am Rande des<br />

Matches.<br />

Vom Spiel wurde eine "Live-Aufzeichnung" in die Staaten gesendet, die unverändert am Sonntagabend gezeigt wurde. Somit hatten<br />

die Schnitt-Techniker in den NFL-TV-Studios mit dem Bericht aber auch gar keine Arbeit mehr.<br />

(miry)<br />

Sondertraining für das Fire-Flitzer-Trio<br />

27.04.2007<br />

Die Running Backs haben bisher nicht überzeugt. Receiver Sam strahlte mit seiner Weißgoldkette um die Wette.<br />

Wenn Rhein-Fire-Fänger Phi-lip Kenwood "P. K." Sam sein Schmuckstück zur Schau trägt, dann braucht man selbst im Mondschein<br />

eine Sonnenbrille. Die lange Halskette aus Weißgold, an deren Ende eine Diamantfassung die Grenzränder des US-Bundesstaates<br />

Georgia symbolisiert, blitzt dermaßen hell, dass Nachtschwärmer abends in den Federn ohne Licht ein Buch lesen könnten. "Die<br />

Kette ist mein ganzer Stolt", gibt der 23-jährige Receiver zu, der von den Miami Dolphins an Fire ausgeliehen worden ist, aber in<br />

Buford/Georgia wohnt.<br />

Nicht nur die Kette, auch die Leistung von Sam strahlte beim 16:10 in Amsterdam. Dreimal packte der 1,91 Meter große, leichtfüßige<br />

Passempfänger für satte 81 Yards Raumgewinn zu. Nur ein Touchdown blieb Sam verwehrt. "Den hole ich gegen die Kölner nach",<br />

verspricht die Brustnummer 81. Heute Abend (Kick off: 19.05 Uhr, LTU-Arena) steht das Rhein-Duell mit den Centurions an.<br />

Spätestens dann sollten die Ballträger eine ähnlich verbesserte Vorstellung bieten, wie es Sam und seine Receiver-Kollegen am<br />

vergangenen Freitag in der Amsterdamer ArenA vorgemacht haben. Das Running-Back-Trio mit Michael Frank-lin (Brustnummer<br />

20), Gerald Riggs (21) und Taurean Henderson (22), der den bisher einzigen Fire-Touchdown der Saison aus minimaler<br />

Endzonendistanz bewerkstelligte, lässt sich nach zwei eher schwachen Partien noch Luft nach oben.<br />

Erste Live-Spionage in der NFLE für Chefcoach Lantz<br />

Cheftrainer Rick Lantz hat das natürlich auch bemerkt und ließ die Flitzer in dieser Woche bei einem Sondertraining schwitzen. "Wir<br />

brauchen gegen Köln jeden Mann, auch die Running Backs", betont Lantz, "gegen Frankfurt Galaxy habe ich starke Centurions<br />

gesehen." Die Live-Spielbeobachtung am vergangenen Samstag in der Domstadt war kurioserweise die erste für Lantz in Europa. "Es<br />

gab dazu keine Gelegenheit, als ich drei Jahre in Berlin gecoacht habe, weil wir ständig zu weit weg von den anderen Stadien waren",<br />

so Lantz.<br />

Während das Fire-Team die dummen Strafen, die sich in den vergangenen Jahren meist zu einer Flut ausweiteten, im Griff zu haben<br />

scheinen, sind "Penaltys" für Köln ein Problem. 105 Yards Raumverlust wegen diverser Regelverstöße zuletzt gegen Frankfurt<br />

machten Cheftrainer David Duggan wütend: "Wir haben unseren Siegesplan selbst zerstört." Ob die Nerven der Gäste heute gegen die<br />

erwartet laute Kulisse von 25 000 Fans besser halten?<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Hippler-Kritik an Odenthal<br />

27.04.2007<br />

Centurions-Angreifer Werner Hippler sollte heute in der Arena sein 100. NFLE-Footballmatch bestreiten. Ein Verletzungsausfall im<br />

Startspiel der Kölner verschob das Jubiläum des Tight End um eine Woche.<br />

Der 121-Kilo-Brocken, der lange für Frankfurt Galaxy spielte, konterte gestern die Kritik von Fire-Neuling David Odenthal an Cents-<br />

Coach David Duggan. Der hatte Odenthal in seinem NFLE-Debütjahr 2006 kaum eingesetzt.<br />

"Das lag auch an Davids Leistung", so Hippler, "als Center bist du die Schlüsselposition in der Offense Line. Ich bezweifle, dass<br />

David diesem Druck in der NFLE gewachsen ist."<br />

Dass die Centurions in einer Pressemitteilung den gebürtigen Domstädter Odenthal gestern als "Asyl-Düsseldorfer" titelten, fällt unter


die Rubrik "Schlechter Stil".<br />

(miry)<br />

Derby ist nicht gleich Derby<br />

26.04.2007<br />

Das Rhein-Fire-Treffen mit Köln am Samstag ist (noch) kein wirklicher Publikumsmagnet. Heyers Knieoperation verlief besser als<br />

gedacht.<br />

Es war in den vergangenen Tagen nicht leicht herauszufinden, ob das Footballduell zwischen Rhein Fire und den Centurions Köln am<br />

Samstag (19.05 Uhr, Arena) zum Derby taugt. Vorverkaufszahlen? Bis gestern: Fehlanzeige! Da hieß es dann, 21 000 Tickets haben<br />

den Besitzer gewechselt.<br />

Die gute Kulisse aus dem ersten Match gegen Berlin vor zwei Wochen, 30 355 Fans, dürfte somit trotz "Derby-Charakter" klar<br />

verfehlt werden. Ob´s an deutlich weniger Freikarten, dem verlängerten Feiertagswochenende samt Kurzurlaub potenzieller Arena-<br />

Gänger oder an der schwachen Leistung bei der 3:15-Heimschlappe gegen Thunder liegt? Sicher ist, dass das seit 1995 ausgelebte<br />

Treffen mit Frankfurt Galaxy für Fire-Fans das wahre Derby bleibt.<br />

Die Kölner Konkurrenz, Experten verschlucken gern das "K" vorn und sprechen nur von "öln", gibt es schließlich erst seit 2003. "Die<br />

Rivalität muss sich eben noch ein bisschen entwickeln", erklärt Cheftrainer Rick Lantz.<br />

Der 69-jährige Amerikaner weiß genau, wovon er spricht. Schließlich hat er schon bei einigen großen College-Duellen mit Kulissen<br />

von bis zu 90 000 Zuschauern auf den Rängen und einer Menge Zwist auf dem Rasen mitgewirkt: Army gegen Navy beispielsweise,<br />

der Klassiker, wobei Lantz auf Seiten der Marine-Cracks coachte. Oder Miami Hurricanes gegen Florida State, Georgia gegen<br />

Georgia Tech und Notre Dame gegen USC aus Los Angeles.<br />

Während die amerikanischen Cracks im Fire-Team zumindest wissen, dass es den silbernen, im Arena-Geschäftsstellengang<br />

stehenden Rhein-Pokal zu verteidigen gilt, liegt für Offense-Line-Brocken David Odenthal auch eine Menge Herzblut im Treffen. In<br />

seiner ersten NFLE-Saison 2006 in Köln sah der Domstädter kaum Spielzeit. "Wenn man einen direkt auf dem falschen Fuß<br />

kennenlernt, klappt´s eben nicht", sagt der Fire-Neuzugang. Der vermisste von Cheftrainer David Duggan und den anderen Coaches<br />

den nötigen Respekt.<br />

Sein Kölner Fire-Kumpel Peter Heyer wurde am Mittwoch am lädierten linken Knie operiert. Der Eingriff verlief gut. Das vordere<br />

Kreuzband wurde ersetzt, das Seitenband stabilisiert, der eingerissene Meniskus geflickt. Die Teamkollegen schickten Heyer zwei<br />

DIN-A-3-Bilder mit besten Wünschen ins Hospital am Media Park.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Wenn es bei Fire nicht klappt ...<br />

24.04.2007<br />

Die Profi-Alternativen neben einer NFL-Karriere sind in Nordamerika für viele Spieler dünn gesät.<br />

Was tun, wenn es mit einem Vertrag in der National Football League nicht klappt? Die Frage ist berechtigt. Die Alternativen sind für<br />

jene Rhein-Fire-Footballer, die derzeit in der NFLE mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen wollen, dünn gesät. Im<br />

Gegensatz zum weltweit verbreiteten Fußball, wo es auch in zweiten und dritten Ligen der führenden Nationen Europas noch gutes<br />

Geld zu verdienen gibt.<br />

Topgage von mehr als 250 000 Dollar<br />

Die acht Teams zählende Canadian Football League (CFL), die von Mitte Juni bis November läuft, wäre hinter der NFL erste<br />

Honoraradresse. Das Minimumgehalt liegt allerdings bei nur 30 000 Dollar. Spitzenspieler bekommen jedoch mehr als 250 000<br />

Dollar. Der ehemalige Fire-Ballträger Joe Smith (Saison 2005) macht beispielsweise für die BC Lions in Vancouver seit vergangenen<br />

Mai Punkte im Sauseschritt.<br />

Auch die Arena League (AFL) ist interessant. Beim Hallenfootball gibt es eine Mindestgage von 80 000 Dollar für fünf Monate. Hier<br />

wird von Anfang März bis Ende Juli in NHL- und NBA-Hallen gespielt. Quarterback Chris Greisen (Georgia), Kicker Todd France<br />

(Philadelphia) sowie die Abwehrspieler Earthwind Moreland (Las Vegas) und Pete Traynor (New York) mischen als Ex-Fire-Cracks<br />

mit.<br />

Wenn sich aber auch hier kein Platz in einem der 19 Teams findet, hilft nur das zuvor absolvierte Studium. Die NFL rekrutiert ihre<br />

Spieler aus den College-Teams, die keine grünen Scheine an ihre Cracks bezahlen dürfen. Damit die Spieler "vernünftig" studieren,<br />

ist die Football-Saison auf den Zeitraum von Mitte September bis Anfang Januar begrenzt.<br />

Fire-Center Jonathan Clinkscale studierte beispielsweise in Wisconsin Agrarwissenschaften. Linebacker Blake Costanzo beschäftigte<br />

sich in Louisiana-Lafayette in erster Linie mit Anthropologie, der Wissenschaft vom Menschen.<br />

Michael Franklin tauchte in San Diego vier Jahre lang vorwiegend in Afrikanische Studien ein. 145-Kilogramm-Guard Steve Franklin<br />

könnte sich irgendwann als Familienminister bewerben, Safety Jermaine Hardy eher als Psychologe, Kicker Connor Hughes als<br />

Religionslehrer.<br />

Linebacker Aaron Harris und Defensive End Matthew Rice richteten ihr Interesse auf die Künste. Harris studierte Freie Kunst in<br />

Austin/Texas, Rice in Penn State/Pennsylvania. Letzterer ist ein ausgezeichneter Maler und besitzt bereits seine eigene kleine Galerie<br />

in Greenbelt/Maryland.<br />

Andere Fire-Spieler haben ebenfalls vielversprechende Alternativpläne. Defensive End Ryan Hoffman beispielsweise müsste ohne<br />

Job im Football garantiert nicht hungern. Die Eltern des 25-jährigen Abwehrspielers bewirtschaften in New York das "Wogies". Ein<br />

Philly-Cheesesteak-Restaurant das schon mehrmals landesweit ausgezeichnet worden ist.<br />

Fire-Longsnapper Brian Jordan arbeitet außerhalb der Saison als Hypotheken-Vermittler für eine Firma, die Häuser verkauft.<br />

Passempfänger Lauren Williams würde sich als Grafikdesigner versuchen. Dazu wäre eine zweite Ausbildung nötig. An der Liberty<br />

University hat Williams Kommunikationswissenschaften studiert.<br />

Vor allen Berufswünschen steht der erlösende Anruf eines NFL-Teammanagers, der die Einladung ins Sommertrainingscamp<br />

ausspricht. In der NFL beträgt das Mindestspielergehalt schließlich 285 000 Dollar pro Saison.<br />

MICHAEL RYBERG


Panther machten kurzen Prozess<br />

23.04.2007<br />

Passempfänger Patrick Klein schaffte gegen Marburg drei Touchdowns.<br />

Die Football-Rookies der Panther sind auf dem besten Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung in der GFL-Junioren-Bundesliga.<br />

Gegen die Marburg Mercenaries, den wohl stärksten Konkurrenten der Vorrundengruppe, fuhr das Team von Trainer Oliver<br />

Nitschmann einen 43:0 (22:0, 7:0, 14:0, 0:0)-Sieg ein und bleibt als einziges Team mit drei Siegen aus drei Spielen unangefochtener<br />

Tabellenführer.<br />

Dabei gelang den Panthern ein Start nach Maß. Die erste Angriffsserie der Marburger beendete die Raubkatzen-Defensive per<br />

Interception. Max Klingberg fing anschließend einen Pass von Spielmacher Fabian Schorn in der Mercenaries-Endzone.<br />

Auch den zweiten Angriffsversuch der Gäste beendeten die Panther schnell, erzwangen ein Fumble. Malek Said trug das Ei in die<br />

Endzone und erhöhte per Touchdown auf 13:0. Patrick Klein sorgte mit drei Touchdowns für 18 Punkte, Felix Köster (6) sowie Lukas<br />

Mattern (5) und Robert Demers (2) punkteten ebenfalls.<br />

(P. K.)<br />

Kicker Hughes ist bisher "Mister 100 Prozent"<br />

23.04.2007<br />

30 657. Das war am Sonntagabend im Berliner Olympiastadion die neue Rekordzuschauerzahl für Thunder beim 7:16 gegen die<br />

Hamburg Sea Devils. Damit übertrafen die Berliner sogar die erste Heimspielkulisse von Rhein Fire am Samstag zuvor (30 355).<br />

Wieviele Freikarten die Hauptstädter allerdings unter die anwesenden Zuschauer gejubelt hatten, blieb natürlich unbeantwortet.<br />

100. Nach zwei von zehn Europaliga-Spielen darf sich Fire-Kicker Connor Hughes "Mister 100 Prozent" nennen. Der Pittsburgher<br />

Kicker hat bisher vier Feldtore und einen Extrapunkt verwandelt und leistete sich noch keinen Fehlschuss.<br />

92. Diese Brustnummer soll Christian Mohr auch bei Rhein Fire Glück bringen. Am Freitagabend in Amsterdam gelang dem<br />

Blondschopf der erste Quarterback-Sack der Saison, als er Admirals-Spielmacher Drew Olson Mitte des zweiten Viertels in die<br />

Grasnarbe rammte.<br />

75. Nach Amsterdam fährt Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz gern. Der 16:10-Erfolg am Freitagabend bedeutete für den Amerikaner<br />

den dritten Sieg im vierten Match in der ArenA. Womit Lantz eine 75-Prozent-Quote besitzt.<br />

2. Nach zwei freien Tagen am Wochenende bat Coach Lantz seine Cracks gestern früh wieder zum Training auf den Rasen an der<br />

Arena.<br />

(miry)<br />

In der Realität gelandet<br />

22.04.2007<br />

Die Rhein-Fire-Spieler waren nach dem Sieg am Freitagabend in Amsterdam erfreulich selbstkritisch.<br />

Die Pressekonferenz nach dem ersten Rhein-Fire-Saisonsieg am Freitagabend wurde fast zur Mitternachtsmesse. Der 16:10-Erfolg bei<br />

den Amsterdam Admirals war um zehn Minuten vor 23 Uhr eingefahren. Danach duschten und diskutierten die Trainer noch<br />

ausführlich in der Kabine. Erst eine halbe Stunde vor dem Datumswechsel saßen die Taktiker vor den Mikrofonen. Und fahndeten<br />

vergeblich nach brauchbaren Statistiken. Der Drucker im Presseraum streikte beharrlich.<br />

Während eine Reihe seiner Spieler sich am späten Abendmahl labten oder schon per Taxi nach Amsterdam City kutschiert wurden,<br />

atmete Fire-Cheftrainer Rick Lantz tief durch. "Unser Comeback ist geglückt. Der Schlüssel im Spiel war, dass wir nach dem<br />

schnellen Touchdown der Admirals nicht gleich das Handtuch geworfen haben."<br />

Quarterbacks: Stets gute Entscheidungen getroffen<br />

Beide Quarterbacks, Starter Cody Pickett und der in Viertel zwei und vier eingesetzte Brett Elliott, bekamen ihr verdientes Lob: "Sie<br />

haben stets gute Entscheidungen getroffen und sich gesteigert." Was nach dem 3:15 gegen Berlin Thunder zuletzt nicht wirklich<br />

schwierig war.<br />

Drei spektakuläre Fänge für 81 Yards Raumgewinn machten Receiver Philip Kenwood Sam, noch vor Touchdown-Läufer Taurean<br />

Henderson, zum auffälligsten Offensivspieler des Abends. "Vielleicht haben wir die bittere Niederlage im ersten Match gebraucht, um<br />

wieder in der Realität zu landen. Es lief im Training etwas zu gut", erklärte Sam.<br />

"Gegen Berlin waren wir etwas zu zappelig. Diesmal hat der Angriff bewiesen, dass er auch dicke Spielzüge drauf hat", befand<br />

Passempfänger John Jerome Outlaw. "Der Sieg war verdient, jetzt sind wir in der Spur", meinte Spielmacher Cody Pickett. Der hatte<br />

Hendersons Touchdown-Lauf aus einem Yard Endzonendistanz im dritten Viertel aufgelegt.<br />

Fire-Kicker Connor Hughes, der drei Feldtore und einen Extrapunkt sicher zwischen den Malstangen versenkt hatte, lobte einen<br />

anderen Mannschaftsteil: "Die Defensive hat wirklich klasse gearbeitet. Ab dem zweiten Viertel ist nichts mehr angebrannt." Trainer<br />

Lantz sah es genauso: "Wir haben nach dem Touchdown deutlich mehr Druck auf den gegnerischen Spielmacher ausgeübt und sind<br />

viel aggressiver als gegen Berlin aufgetreten."<br />

Admirals-Coach Bart Andrus bemängelte einen zu schwachen Schutz seines Quarterbacks Drew Olsen durch die Offense Line: "Da<br />

hätte wir auch Super-Bowl-Gewinner Kurt Warner hinstellen können. Der wäre genauso auf dem Hintern gelandet", merkte der<br />

einstige Fire-Spielmacher-Trainer an. Insgesamt war Andrus mit seinen Cracks nicht zufrieden: "Wir zwar besser als beim 14:30 in<br />

Frankfurt. Das reicht aber nicht, um mehr als ein mittelmäßiges Team zu sein. Außerdem haben sich noch keine Leader in der<br />

Mannschaft gefunden." Schwere Zeiten für den World-Bowl-Finalisten der beiden Vorjahre.<br />

Übrigens: Admirals-Manager Stefan Eskes wertete das erste Freitagabendmatch in der ArenA als Erfolg. 14 611 Zuschauer wurden<br />

gezählt - obwohl Fire nur knapp 200 Fans mitgebracht hatte. Für alle Beteiligte ist freitags die Anreise allerdings mit Mühen<br />

verbunden. Die Autobahnen von und nach Amsterdam waren kilometerweit verstopft, so dass bei Kick off noch 2000 Zuschauer vor


den Kassen standen.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Peter Heyers Knie-Operation musste verschoben werden<br />

22.04.2007<br />

OPERATION: Die Knieoperation von Rhein-Fire-Guard Peter Heyer musste auf Mittwoch verschoben werden. Weil das verletzte<br />

linke Knie des 141-Kilogramm-Brockens weiterhin stark geschwollen ist. Teamarzt Alois Teuber entzog dem Gelenk erneut acht<br />

Spritzen Blut.<br />

ZUG: Einige Fire-Cracks genossen nach dem 16:10-Erfolg in der ArenA noch den Restabend in Amsterdam. Samstagmorgen ging es<br />

mit dem ICE zurück nach Düsseldorf.<br />

STILLE: Vor dem Kick off am Freitagabend wurde es in der Amsterdam ArenA für eine Minute still. Alle Beteiligten gedachten der<br />

Opfer eines Amokläufers, der an der Universität von Virginia Tech 32 Menschen umgebracht hatte. Mit Guard Jimmy Martin und<br />

Admirals-Ballträger Cedric Humes stand auf beiden Seiten jeweils ein Spieler, der zu College-Zeiten für die Virginia Tech Hokies in<br />

Blacksburg aufgelaufen war.<br />

PORTRAIT: Eines haben die Admirals den Fire-Organisatoren voraus. Beim Einlauf der Heimmannschaft werden die Spieler mit<br />

Portrait und kurzen Infos auf den Videoleinwänden vorgestellt. Auch so bringt man die Cracks des eigenen Teams dem Publikum<br />

näher.<br />

BESUCH: Charmante Rückendeckung bekommt derzeit Fire-Offensive-Tackle Jesse Boone. Die Verlobte des 135-Kilogramm-<br />

Aufräumer, Jennette, drückte in Amsterdam erfolgreich die Daumen.<br />

(miry)<br />

Panther verpatzten Generalprobe<br />

22.04.2007<br />

Nach dem 6:33 gegen Stuttgart sah Cheftrainer Breuer alle Fehler. Hülser sorgte für einzigen Gastgeber-Touchdown.<br />

Verpatzte Generalprobe, gelungene Premiere! Darauf hoffen die Footballer der Panther. Das letzte Testspiel, bevor die 2. Bundesliga<br />

am kommenden Samstag mit der Partie gegen die Lübeck Cougars beginnt, verloren die Raubkatzen gegen Süd-Zwetiligist Stuttgart<br />

Scorpions mit 6:33 (0:7, 0:13, 0:6, 6:7). Unzufrieden war Cheftrainer Steffen Breuer dennoch nicht: "Das Spiel hat uns viel gebracht.<br />

Wir haben viele Fehler gemacht. In der Offense wie in der Defense." Die sollen in der Trainingswoche noch abgestellt werden, damit<br />

der Auftakt nach dem Abstieg gelingt.<br />

Das Ergebnis spiegelte auch nicht den Spielverlauf wieder. Die Panther hielten gut mit, konnten aber zu selten punkten. Spielmacher<br />

Philipp Lux verlor das "Ei" kurz vor der Stuttgarter Endzone, nach einem weiten Pass wurde das Spielgerät unglücklich in die Arme<br />

eines Verteidigers abgelenkt: Interception!<br />

Erst im letzten Viertel schlossen die Panther einen Angriff konzentriert ab. Quarterback Pepjin Mendoza passte kurz auf Thomas<br />

Hülser, der das "Ei" in der Endzone fing und für die Punkte zum 6:33 sorgte. Zuvor hatten die Raubkatzen den vierten Versuch<br />

ausgespielt, um ein neues "First Down" vor der Stuttgarter Endzone zu erzwingen.<br />

Henderson löste Touchdown-Bremse<br />

20.04.2007<br />

Fire sicherte sich gestern Abend in Amsterdam ersten Saisonsieg. Kicker Hughes erzielte drei Feldtore.<br />

Zehn rot gelackte Kanonen machten gestern Abend in der mit 14 611 Zuschauern zu weniger als einem Drittel gefüllten Amsterdam<br />

ArenA eine der beiden Endzonen zur verbotenen Zone. Zumindest für die Angriffscracks von Rhein Fire. Den Gästen reichte die<br />

feuerlose Zone, um mit dem ersten Touchdown der Saison auch den ersten Sieg zu feiern. Taurean Henderson löste beim 16:10 (3:7,<br />

3:0, 7:3, 3:0) im dritten Viertel mit einem Ein-Yard-Lauf die Touchdown-Bremse. Kicker Connor Hughes steuerte drei Feldtore zum<br />

verdienten Erfolg bei.<br />

Mit den Gedanken schienen die Gäste anfangs noch beim morgendlichen Grachtenspaziergang. Ballträger Franklin ließ beim Kick off<br />

gleich das Ei fallen. Der Admirals-Angriff nutzte die günstige Ausgangsposition zum schnellen Touchdown aus. Jonathan Smith<br />

tankte sich aus kurzer Distanz in die Endzone durch.<br />

Angriff spielte im Achterbahn-Format<br />

Ein Viertel lang sah die Fire-Abwehr gegen den zunächst präzise passenden Spielmacher Olsen schlecht aus. Dann hatte sich die<br />

Crew offenbar auf die Finten des Spielmachers von den Baltimore Ravens eingestellt.<br />

Der Fire-Angriff spielte im Achterbahn-Format. Starter Pickett packte einen 44-Yards-Pass auf Fänger Sam aus. Zum ersten<br />

Touchdown der Saison reichte das aber nicht aus. Kicker Hughes verkürzte per Feldtor. Fehlerhafter auf beiden Seiten gestaltete sich<br />

der zweite Durchgang. Hughes´ zweites Feldtor zum 6:7 ging ein Fast-Ballverlust von Spielmacher Pickett voraus.<br />

Während die Deckung nun aggressiv die Oranje-Hemden unter Druck setzte, stotterte der Angriff. Running Back Riggs bekam die<br />

Zitterhand: Wieder Ballverlust! Der gestern starke Fire-Linebacker Costanzo holte das Ei aber umgehend zurück.<br />

Der Touchdown-Fluch, gegen Berlin beim 3:15 am vergangenen Samstag klappte kein einziger Endzonenbesuch, endete nach 95<br />

Spielminuten. Zur Freude der nur knapp 200 mitgereisten Fire-Fans. Ballträger Taurean Henderson packte es im zweiten Versuch aus<br />

der kürzesten Entfernung.<br />

Amsterdam schlug zurück. Mit freundlicher Fire-Hilfe. Erst verpasst Costanzo einen Tackle gegen Dauerflitzer Croom, dann leistete<br />

sich Linebacker Koonce ein Foul gegen Spielmacher Olsen. Cornerback Dada verhinderte im Zweikampf den fälligen Touchdown mit<br />

einem "langen Arm". Amsterdam kam per Feldtor nur zum 10:13-Anschluss.<br />

Im Schlussabschnitt spielte Fire auf Zeit. Ein Lauf reihte sich an den nächsten. Das gefährliche Vorgehen beruhigte Spielmacher<br />

Elliott, der im zweiten und vierten Viertel die Fire-Fäden zog, mit einem schönen Zuspiel auf Receiver Sam. Aus der aufgelegten


Feldtorposition traf Kicker Hughes zum dritten Mal.<br />

Die restlichen zweieinhalb Minuten waren eine Zitterei. Nicht nur, weil es sich in der Arena auf empfindliche fünf Grad Celsius<br />

abgekühlt hatte. Amsterdam setzte alles auf eine Karte, kam aber nicht mehr in Touchdown-Position.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Trainer Lantz will viele Punkte zählen<br />

19.04.2007<br />

Rhein Fire möchte heute in Amsterdam die Misserfolgsserie beenden. Kick off in der ArenaA ist erst um 20 Uhr.<br />

Als vielleicht letzten Versuch, den Amsterdam Admirals mehr Zuschauer als in der Vergangenheit zu bescheren, bezeichnet Manager<br />

Stefan Eskes die ungewöhnliche Kick-off-Zeit natürlich nicht. Die offensichtliche Not wird, wie in der Football-Europaliga gern<br />

getextet, zur schwärmerischen Tugend: "Friday Night Lights" heißt der Arbeitstitel des heutigen Freitagsmatches in der ArenA (Kick<br />

off: 20 Uhr) gegen Rhein Fire.<br />

Erst Spiel, dann Party<br />

Was sich ein wenig am NFL-Traditionstitel "Monday Night Football" orientiert. Seit Jahrzehnten zelebrieren die Amerikaner das<br />

landesweit im Fernsehen ausgestrahlte Montag-abendspiel. "Die Verlegung von vier unserer fünf Heimpartien auf Freitagabend gibt<br />

uns die Chance, Football in Amsterdam auch besser bei jungen Leuten zu promoten", sagt Manager Eskes. Motto: Erst Football in der<br />

Arena sehen, dann Party in der Grachtenstadt machen. Ob das Konzept aufgeht, entscheiden die Zuschauer.<br />

13 421 im Schnitt waren in der vergangenen Saison die beste Amsterdamer Zahl seit dem Rekordjahr 1998. Damals lösten pro<br />

Heimpartie 15 853 Football-Freunde ein Ticket. Beide Zahlen sind allerdings noch verdammt weit vom Ziel des neuen NFLE-Chefs<br />

Uwe Bergheim entfernt, der pro Partie gern über 20 000 Zuschauer auf den Tribünen sehen will.<br />

Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz wird sich heute aufs Zählen der Punkte seiner Mannschaft konzentrieren. Drei wie gegen Berlin<br />

zuletzt werden nicht zum ersten Saisonsieg ausreichen. Zumal Lantz die gegnerische Offensive schätzt. "Spielmacher Drew Olson<br />

hatte ich bei der Spielerzuteilung auch auf der Rechnung", gibt der 69-jährige Amerikaner zu.<br />

Beide Ballträger, die Rückkehrer Larry Croom und Jonathan Smith, sorgen in der Regel für mächtig Theater in der gegnerischen<br />

Defensive. Auch der japanische Receiver Noriaki Kinoshita ist zu beachten. "Amsterdam operiert stets sehr passspiel-orientiert. Da<br />

müssen wir verdammt gut aufpassen", meint der Coach.<br />

Obstruse Statistiken sind für Lantz übrigens dazu da, sie kurzerhand aufzulösen. "Fire gewinnt in Amsterdam so gut wie nie? Das<br />

werden wir ändern!" versprach der Coach vor der gestrigen Abfahrt ins Hotel nach Schiphol am Flughafen.<br />

Nur zwei der zwölf Partien bei den Admirals entschied Fire für sich. Zuletzt gelang 2003 ein 34:27. Damals führte unter Cheftrainer<br />

Pete Kuharchek noch Spielmacher Chris Greisen Regie. Es war der einzige Fire-Erfolg in Amsterdam in den vergangenen sieben<br />

Saisons.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Panther testen die Scorpions<br />

19.04.2007<br />

Die Winterpause ist vorbei. Nach dem Abstieg aus der GFL-Bundesliga beginnt für die Panther-Footballer am 29. April die Saison<br />

mit dem Spiel gegen die Lübeck Cougars. Die Vorbereitung für das erste Pflichtmatch laufen seit dem vergangenen Jahr, nun haben<br />

die Raubkatzen das erste Testmatch bestritten. Bei Regionalligist Montabaur Fighting Farmers gewann das Team von Cheftrainer<br />

Steffen Breuer durch Punkte von Mathis Baumbach (12), Dimitris Saflanis, Daniel Schorn, Jan Fischer (je 6) und Marcus de Haer (4)<br />

mit 34:11 (7:3, 14:0, 6:0, 7:8).<br />

Am Samstag steht das zweite und letzte Testspiel an. Süd-Zweitligist Stuttgart Scorpions kommt zum Kräftemessen zur Kleinen<br />

Kampfbahn. Der Kader für die neue Saison steht fest, weiterhin an Bord sind die Spielmacher Philipp Lux und Pepjin Mendoza sowie<br />

Ballträger Christian Poschmann. Verzichten muss Breuer allerdings vorerst auf Tight End Florian Pawlik. Der steht für die Saison der<br />

Europaliga im Aufgebot von Frankfurt Galaxy.<br />

(P. K.)<br />

Kein Desaster, keine Panik!<br />

18.04.2007<br />

Fire-Cheftrainer Lantz´ Anfrage nach einem Heyer-Ersatz in der New Yorker NFL-Zentrale blieb erfolglos. 8519 Dauerkarten wurden<br />

für die laufende Saison an den Fan gebracht.<br />

"Hätte", "wenn" und "aber" mag der neue Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz gar nicht gern, wenn es um Beurteilungen eines Matches<br />

oder verschiedener Spieler geht. "Fakt ist einfach, dass wir uns nach dem 3:15 gegen Berlin in allen Bereichen steigern müssen",<br />

bekräftigt der 69-jährige Amerikaner. Der erwartet morgen (20 Uhr, ArenA) bei den Amsterdam Admirals im ersten Freitagsmatch<br />

der Fire-Historie eine entsprechend positive Antwort auf dem Spielfeld.<br />

Pickett fängt an.<br />

Elliott löst ab<br />

"Die Niederlage war kein Desaster. Es gibt keinen Grund zur Panik", betonte Lantz, der in den Trainingseinheiten vor allem das<br />

Fangen von kurzen und weiten Pässen intensiv üben ließ. Cody Pickett und Brett Elliott werden sich aller Voraussicht nach erneut die<br />

Spielzeiten auf der Quarterback-Position teilen. Pickett fängt an, Elliott löst, je nach Form seines Kollegen, im zweiten oder dritten<br />

Viertel ab.<br />

Festlegen mag sich der Cheftrainer bisher nicht, wenn es um die Frage nach einem dauerhaften Starter geht. Im ersten Match wussten<br />

beide Spielmacher nicht zu überzeugen. Wobei Elliott den etwas besseren Eindruck machte. Der San Diego Charger schien härter und<br />

präziser die Bälle zu verteilen.<br />

"Es wäre ein Fehler, voll auf einen der beiden zu setzen. Wenn der Starter sich verletzt, hat man schnell ein ganz großes Problem", so<br />

Lantz. Ob die Offense Line ohne den schwer am linken Knie verletzten Peter Heyer (die <strong>NRZ</strong> berichtete) morgen steht, wird sich<br />

zeigen.


Einen wirklichen Ersatz für Heyer bekam der Coach trotz mehrmaliger E-Mail-Anfrage an das NFL-Personalbüro in New York nicht.<br />

Stattdessen schickten die Offiziellen den 26-jährigen Japaner Michihiro Ogawa zu Fire. Der bei Köln zuletzt mittrainierende<br />

Passempfänger könnte morgen allerdings sogar zum Einsatz kommen. Mit dem Engländer Marvin Allen (Bronchitis) droht nach Peter<br />

Heyer der zweite nationale Angriffsstarter auszufallen. Eine gute Offensivalternative ist der finnische Tight End Iiro Luoto.<br />

Übrigens: Exakt 8519 Dauerkarten hat Rhein Fire in dieser Saison für die fünf Heimspiele in der Arena an den Fan gebracht. 1406<br />

mehr als vor der vergangenen Spielzeit. Die bisherige Bestmarke stammt aus 2002: Damals wurden 11 355 Saisontickets verkauft.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Heyer noch schwerer verletzt<br />

17.04.2007<br />

Rhein-Fire-Nationalspieler Peter Heyer hat sich am vergangenen Samstag bei der 3:15-Heimniederlage gegen Berlin Thunder noch<br />

schwerer verletzt als befürchtet. Die gestrige Kernspintomografie des linken Knies brachte traurige Gewissheit: Das vordere<br />

Kreuzband und das Außenband sind gerissen, der Meniskus und die Kapsel sind ebenfalls beschädigt. Das hintere Kreuzband ist<br />

bereits seit fünf Jahren defekt - eine alte Football-Verletzung.<br />

Der Kölner Kniespezialist Dr. Peter Schäferhoff wird Heyer bereits heute operieren. Die NFLE-Saison 2007 ist für den 141<br />

Kilogramm schweren Offensive Guard auf dem Feld vorbei. Ebenso die anstehende NFL-Spielzeit, in der Heyer auf eine neue Chance<br />

in den Staaten gehofft hatte. Bis mindestens Mitte Oktober muss der 27-jährige Kölner wohl pausieren.<br />

Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass Heyer noch in dieser Saison wieder zum Fire-Team stoßen wird. Offensive Coordinator<br />

Don Eck fragte bereits an, ob Heyer nicht beim Coaching helfen wolle, wenn er wieder laufen kann. "Darauf komme ich gern<br />

zurück", sagt der Pechvogel, "ich verliere durch die Verletzung eine ganze Saison, werde aber kämpfen und im nächsten Jahr als<br />

Spieler zurückkommen."<br />

(miry)<br />

Kreuzbandriss! Heyer muss auch die NFL abhaken<br />

16.04.2007<br />

Rhein Fire bekommt japanischen "Ersatz" aus Köln zugeteilt.<br />

Rhein-Fire-Manager Sammy Schmale holte den "Ersatzmann" für den knieverletzten Peter Heyer gestern Nachmittag persönlich mit<br />

dem Auto ab. Die Wegstrecke war nicht allzu lang. Von den Centurions aus Köln wurde der Japaner Michihiro Ogawa nach<br />

Düsseldorf transferiert. Der 26-jährige Passempfänger allerdings spielt nicht nur eine komplett andere Position als Heyer. Er wird<br />

auch über die Statistenrolle kaum hinauskommen.<br />

Ogawa muss erst das "Playbook" lernen<br />

Schließlich hat Ogawa sechs Wochen lang das "Playbook", in dem alle Spielzüge des Teams aufgelistet sind, der Konkurrenz studiert<br />

und muss sich bei Fire nun erst einmal mühsam einfinden.<br />

Einen passenden Ersatz für Heyer, der mit seinen 140 Kilogramm als Stamm-Guard in der Offensive Line geplant war, gibt es in<br />

Wirklichkeit nicht.<br />

Teuber punktierte das linke Knie<br />

Gestern wurde der 27-Jährige erneut bei Teamarzt Alois Teuber vorstellig. Der punktierte das linke Knie und zog eine Menge Blut<br />

aus dem stark geschwollenen Gelenk. Die Operation des lädierten vorderen Kreuzbandes soll noch in dieser Woche beim Kölner<br />

Spezialisten Dr. Peter Schäferhoff erfolgen. Eine gute Stunde dauert der Eingriff. Zwei Tage wird Heyer in der Klinik liegen müssen,<br />

ehe die Rehabilitation startet.<br />

Der Heilungsprozess dauert drei bis sechs Monate. So oder so ist nicht nur die Europaliga-Saison für den Guard vorbei. Auch eine<br />

Einladung in ein NFL-Trainingscamp wird Heyer, sofern überhaupt eine Anfrage kommt, kaum antreten können. "Ich werde mich auf<br />

das nächste Jahr konzentrieren müssen und hoffen, dass ich wieder im Fire-Team stehen kann. Die Situation ist schon ziemlich mies",<br />

so Heyer.<br />

Im vergangenen Jahr hatte der Spielmacher-Beschützer ebenfalls Verletzungspech. Die Kansas City Chiefs hatten Heyer mit einem<br />

Zweijahresvertrag ausgestattet. Der trainierte monatelang bei den Chiefs mit, verzichtete auf die Fire-Saison 2006, verletzte sich aber<br />

in der wichtigen Trainingslagerphase im Juli an der Wade.<br />

Geregelte Übungseinheiten waren aufgrund der immensen Schmerzen für Heyer kaum noch möglich. Die Chiefs machten aus der<br />

üblichen Ausstiegsklausel Gebrauch und lösten den mit fast 500 000 Dollar dotierten Vertrag auf. Bitter für Heyer.<br />

Nach dessen Wiedergenesung begann die Vorbereitung auf die neue Saison in der Europaliga. Die endete am Samstag nach einem<br />

Zusammenstoß bei der 3:15-Heimniederlage gegen Berlin Thunder nach nur 7:17 Spielminuten. Schmerzhaft und noch bitterer.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Spielmacher Picket war der beste Fire-Flitzer ...<br />

16.04.2007<br />

NATIONEN: Die Football-Europaliga ist auch in dieser Saison ein Multi-Kulti-Ereignis. Spieler aus diesen zwölf Nationen sind<br />

dabei: Belgien, China, Großbritannien, Finnland, Frankreich, Japan, Mexiko, Niederlande, Russland, Schweden, Deutschland, USA.<br />

ZUSCHAUER: 30 355 Fans waren beim Fire-Heimauftakt gegen Berlin am Samstag in der Arena. Damit wurde der eigene<br />

Startrekord aus dem Jahr 1996, exakt 32 092 Zuschauer gegen Frankfurt, knapp verfehlt. Apropos: Erzrivale Galaxy war am ersten<br />

Spieltag der NFLE der Zuschauerkrösus: 38 125 Besucher kamen zum Spiel gegen Amsterdam. Insgesamt verzeichnete die Liga mit<br />

89 367 Kunden den bestbesuchten Spieltag seit Wiederaufnahme des Betriebs der ehemaligen World League im Frühjahr 1995.<br />

LAUF: Das im Trainingslager von den Coaches geprisene Laufspiel von Rhein Fire fand im ersten Match gegen Berlin Thunder bei<br />

der 3:15-Heimniederlage nicht statt. Bezeichnend in der Abschluss-Statistik des ersten Saisonspiels: Fire-Spielmacher Cody Pickett<br />

erreichte mit 26 Yards bei drei Versuchen den größen Raumgewinn "zu Fuß".


ABWEHR: Linebacker Richard Koonce ist in der Verteidiger-Statistik mit sieben Tackles gegen die Konkurrenten derzeit<br />

erfolgreichster Fire-Spieler. Auffällig allerdings: Im ersten Spiel gegen Berlin brachte die Defensive den über die komplette<br />

Spieldistanz eingesetzten Gäste-Quarterback Travis Lulay nicht einmal per "Sack" zu Boden.<br />

(miry)<br />

Touchdown, Touchdown, Touchdown!<br />

16.04.2007<br />

Die Nachwuchsfootballer der Panther zählen bekanntlich zu den erfolgreichsten Adressen des Spiels mit dem Ei in Deutschland. Eine<br />

solche Touchdown-Flut wie beim Gastspiel in Langenfeld allerdings schaffen auch die "Rookies" nicht alle Tage. Bei den Longhorns<br />

ließen die Gäste kräftig die Kuh fliegen. Am Ende stand ein 85:6 (27:0, 17:0, 27:0, 14:6)-Sieg in der Statistik.<br />

Der amtierende deutsche Jugendmeister mischte die Langenfelder nach Belieben auf und scheint in dieser Form wieder ein heißer<br />

Kandidat auf den Titel zu sein.<br />

Zehn Raubkatzen teilten sich die Punkteflut: Patrick Klein (18), Marcel van Eck (16), Robert Demers (12), Philipp Kalisch (7) sowie<br />

Malek Said, Francis Bah, Fabian Schlieck, Loan Temming, Frederic Elsner und Mike Lemke, die allesamt einen Touchdown für sechs<br />

Punkte erzielten.<br />

In der Gruppe Mitte der GFL-Bundesliga führen die Panther nach dem zweiten Sieg im zweiten Match die Tabelle vor den Essen<br />

Assindia Cardinals (23:14 in Marburg) derzeit ein.<br />

(miry)<br />

Ein Nierenstein machte Odenthal schwer zu schaffen<br />

15.04.2007<br />

SCHMERZEN: Freitagabend noch lag Fire-Center David Odenthal in der Golzheimer Spezialklinik: Ein Nierenstein hatte höllische<br />

Schmerzen verursacht. Ein Antiserum hatte allerdings über Nacht den Stein aufgelöst, so dass sich der Ex-Kölner am Samstag wieder<br />

fit fühlte. Und im Trikot mit der Brustnummer 60 in der Arena an der Seitenlinie stand. Zum Einsatz kam Odenthal allerdings nicht.<br />

FAHNEN: Die Arena wurde am Samstagabend in das "House of Fire" umbenannt. Buchstabfahnen wurden von der Hallendecke<br />

ausgerollt. Banner zwischen Ober- und Unterrang erinnerten an Spieler früherer erfolgreicher Teams: an Spielmacher Danny<br />

Wuerffel, die Ballträger Pepe Pearson und Derrick Clark, die Passempfänger Marcus Robinson und Bill Schroeder sowie Kicker<br />

Manfred Burgsmüller.<br />

FAMILIE: Defensive End Christian Mohr war nach der Niederlage gegen sein ehemaliges Team schwer enttäuscht. Nicht nur wegen<br />

des Fehlstarts. "Meine Familie war mit 20 Mitgliedern auf der Tribüne. Denen hätte ich gern ein besseres Spiel gezeigt", meinte der<br />

Blondschopf, "wir müssen uns in jeder Beziehung steigen."<br />

UNGLÜCK: Hoffentlich ist es kein schlechtes Omen für die gesamte Saison. Rhein Fire startete gegen Berlin Thunder am<br />

Samstagabend in die 13. Spielzeit in der NFLE - mit einer Heimniederlage ohne eigenen Touchdown.<br />

(miry)<br />

Party mit gepflegter Langeweile<br />

15.04.2007<br />

Fire-Start ohne Touchdown. Für Peter Heyer war die Saison nach sieben Minuten zuende.<br />

Die Sonne strahlte, das Thermometer zeigte 29 Grad Celsius, auf der Partymeile rund um die Arena herrschte ein Gedränge wie seit<br />

Jahren nicht bei einem Vorrundenspiel von NFL-Europaligist Rhein Fire. Doch nach dem Kick off war´s am Samstagabend vorbei mit<br />

der guten Laune für 30 355 Football-Freunde. Die Gastgeber und Berlin Thunder lieferten sich ein schwaches Duell der gepflegten<br />

Langeweile, das für Fire sang- und klanglos mit 3:15 (0:0, 3:4, 0:4, 0:7) in die Binsen ging.<br />

Schlimmer als die Startschlappe: Für den deutschen Vorzeigefootballer Peter Heyer war die Saison schon nach 7:17 Minuten vorbei:<br />

Verdacht auf Kreuzbandriss im linken Knie, eine monatelange Pause droht, die erträumte NFL-Karriere hängt für den 27-jährigen<br />

Offensive Guard am seidenen Faden.<br />

"Im Rasen hängen geblieben"<br />

"Ich bin im Rasen hängen geblieben und gleichzeitig von einem Gegner zu Boden gerissen worden. Ich wollte mich noch in letzter<br />

Sekunden aus der Situation befreien. Dabei habe ich mir das Knie verdreht", schilderte der Pechvogel sichtlich geknickt die Szene<br />

Mitte des ersten Spielviertels. Wahrscheinlich muss der gebürtige Kölner, der schon in New Orleans, St. Louis und Kansas City NFL-<br />

Luft schnuppern durfte, operiert werden.<br />

Heyers Ausfall schwächte die aufgemischte Fünferreihe der schweren Quarterback-Beschützer. Die Gründe für eine schwache<br />

Offensive lagen aber woanders. Das Laufspiel funktionierte nicht, weite Pässen glitten den Receivern oft aus den Händen. Dazu gab<br />

es Missverständnisse bei Spielzügen. Die wenigen Punktechancen versiebte Fire im Stile einer Schülermannschaft.<br />

Aus einem Yard Touchdown-Entfernung fand man bei drei Versuchen keine Lücke. Kicker Connor Hughes musste ein Feldtor zum<br />

3:0 schießen. Auch danach blieben die Pferde "Touchdown" und "Extrapunkt" tatenlos. Erst gab Running Back Riggs das Ei freiwillig<br />

ab, dann griff Receiver Henderson bei einem Zuspiel von Quarterback Cody Pickett kurz vor der Thunder-Endzone böse daneben:<br />

wieder Ballverlust!<br />

Apropos Spielmacher: Pickett und Brett Elliott, die sich die Einsatzzeiten pro Halbzeit teilten, wussten die Fans nicht aus der von<br />

Spielzug zu Spielzug wachsenden Lethargie zu reißen. Beide blieben blass. Wobei Elliott den etwas zielstrebigeren Eindruck machte.<br />

Das Match war allerdings erst vier Minuten vor dem Ende verloren. Die bis dahin gute Fire-Abwehr gestattete Thunder-Quarterback<br />

Travis Lulay einen Touchdown-Spaziergang. Über 61 Yards Laufdistanz joggte der nicht als Sprinter bekannte Seattle Seahawk in die<br />

Endzone.<br />

"Wir haben zu oft den Ball hergeschenkt. Bis zum Spiel am Freitag in Amsterdam müssen wir uns überall verbessern", meinte


Spielmacher Pickett selbstkritisch. Kollege Elliott sah es ähnlich: "Wir haben uns selber geschlagen und müssen noch eine Menge<br />

arbeiten."<br />

Einen trainingsfreien Tag gibt es bis zum Gastspiel bei den Admirals nicht. Cheftrainer Rick Lantz: "Wir haben alle verloren und<br />

müssen einen Weg finden, auf den Rückschlag erfolgreich zu antworten." Sonst könnte es mit dem am Samstag scheinbar aufpolierten<br />

Großinteresse der Fans an Fire schnell vorbei sein.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Nierenstein! Odenthal musste in die Klinik<br />

13.04.2007<br />

Ex-Kölner fällt heute aus. Die <strong>NRZ</strong> stellt die Rhein-Fire-Starter vor.<br />

Ohne Nationalspieler David Odenthal muss Football-Europaligist Rhein Fire heute (19.05 Uhr, Arena) gegen Berlin Thunder die neue<br />

Saison eröffnen. Der 135-Kilo-Center wurde gestern mit höllischen Schmerzen in die Golzheimer Spezialklinik eingeliefert. Dort<br />

wurde ein Nierenstein diagnostiziert. Der letztjährige Kölner Centurion wird wohl zwei bis drei Wochen ausfallen.<br />

Der Rest des Teams steht. Die <strong>NRZ</strong> stellt jene Starter vor, die heute für den ersten Fire-Sieg unter Cheftrainer Rick Lantz sorgen<br />

sollen.<br />

Offensive, Spielmacher: Cody Pickett (Brustnummer 5) genießt das Vertrauen von Rick Lantz. Der ehemalige Rodeoreiter ist<br />

laufstark, passt über kurze Distanzen exakt und hat bereits sieben NFL-Einsätze für die San Francisco 49ers absolviert. Ersatz-<br />

Quarterback ist Brett Elliott (5).<br />

Passempfänger: Erste Anspielstationen werden der 2003 bei Buffalo im NFL-Kader spielende Cedric Bonner (87) und P. K. Sam (14)<br />

sein, der zwei Einsätze für die New England Patriots 2005 hatte. Auch J. J. Outlaw (81) ist zu beachten.<br />

Ballträger: 104-Kilo-Sprinter Gerald Riggs (21) steht vor Taurean Henderson (22) und dem nur 1,71 Meter großen Michael Franklin<br />

(20).<br />

705 Kilogramm als Schütz für Quarterbacks<br />

Tight End: Die Doppelrolle als Blocker und Anspielstation sollen Erik Jensen (85) und Sean Mulcahy (80) ausfüllen.<br />

Offense Line: 705 Kilogramm bringen die fünf schweren Quarterback-Beschützer auf die Waage. Von links nach rechts bilden Jimmy<br />

Martin (78), Tavares Washington (76), Jonathan Clinkscale (50), Peter Heyer (74) und Jesse Boone (79) eine Deckungswand für<br />

Pickett und Elliott.<br />

Defensive, Defense Line: In der vordersten Linie, die zur Jagd auf den gegnerischen Spielmacher bläst, steht Ex-Panther Christian<br />

Mohr (92). Dazu Rückkehrer Derrick Strong (97), sowie in der Mitte als Tackle Alex Gurrero (99) und Michael Bozeman (98).<br />

Linebacker: Die zweite Verteidigerreihe der flitzenden Tackler wird vom Pittsburgher 106-Kilo-Mann Richard Koonce (55)<br />

angeführt. Der Mexikaner Eduardo Castaneda (54) und Blake Constanzo (45) wussten im Training ebenfalls zu überzeugen.<br />

Defensive Backs: Gegen den Pass verteidigen die schnellen Leichtgewichte. Die größte Erfahrung besitzt National Richard Yancy<br />

(40), der erstmals seit seiner Schulterverletzung aus der vergangenen Saison aufläuft. Das "Viereck" aus Cornerbacks und Safetys<br />

vervollständigen Wally Dada (26), Calvin Carlyle (23) und Carlos Hendricks (31).<br />

Special Teams: Kicker Connor Hughes (6) und Punter Danny Baugher (2) müssen sich gut verstehen. Baugher stellt schließlich<br />

Hughes als Holder die Bälle für Extrapunkte und Feldtorversuche hin. Mit Brian Jordan (48) nahm Coach Lantz auch einen<br />

Longsnapper mit, der Kicker und Punter die Bälle zuwirft. Michael Franklin (20) wird die Bälle fangen und über das Feld tragen,<br />

wenn der Gegner seine Befreiungsschläge anbringt.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Cody Pickett soll das Spiel machen<br />

12.04.2007<br />

Morgen startet Rhein Fire gegen Berlin Thunder in die Saison. Bauchentscheidung von Trainer Lantz.<br />

Der neue Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz (69) ist seit vier Jahrzehnten im Coaching-Geschäft. Trotz seiner unglaublich vielfältigen<br />

Erfahrungen im NFL- und College-Bereich kann sich der Amerikaner alljährlich dem nie nachlassenden Reiz einer neuer Football-<br />

Saison nicht entziehen. "Je näher der Start rückt, desto mehr Elektrizität spürt man", versichert Lantz.<br />

Morgen (Kick off: 19.05 Uhr, Party ab 15.30 Uhr) wird das erste Match der Europaliga-Saison 2007 zum Blitzableiter für Trainer,<br />

Team, Offizielle und Fans.<br />

World-Bowl-Sieg und Gruselbilanz<br />

Ausgerechnet gegen Berlin Thunder muss Rhein Fire ran. Gegen jene Hauptstädter, die zuletzt drei Saisons von Rick Lantz gecoacht<br />

worden waren. Einmal, 2004, zum World-Bowl-Sieg, danach zum Finaleinzug, zuletzt aber zu einer Gruselbilanz mit nur zwei Siegen<br />

in zehn Spielen.<br />

"Ich bin sehr froh, dass es endlich losgeht. Im Training übt man wochenlang permanent gegen Geister, weil man ja nur spekulieren<br />

kann, wie der Gegner auf diese oder jene Aktion antwortet", so Chefcoach Lantz.<br />

Auf der eigenen Spielmacherposition hat der Cheftrainer internen und externen Spekulationen ein Ende gesetzt. Cody Pickett startet.<br />

Der 26-jährige Quarterback erhält den Vorzug vor Brett Elliott (24), der allerdings Spielanteile bekommen soll. Entweder im zweiten<br />

oder im dritten Viertel.<br />

"Cody ist der etwas erfahrenere von beiden und auch ein harter Junge, der mit der lauten Kulisse zurechtkommen sollte. Weil beide<br />

auf einem ähnlichen Level sind, war´s aber eher eine Bauchentscheidung", gibt Lantz zu.<br />

Pickett lief bisher siebenmal in der NFL auf, startete sogar für die San Francisco 49ers zweimal. Allerdings ohne (Touchdown-<br />

)Erfolge. "In Düsseldorf will ich mich wieder für einen Vertrag empfehlen", erklärt der Fire-Spielmacher mit der Brustnummer 3.<br />

Derzeit ist Picket ein "free agent", also ein Spieler, der ohne NFL-Kontrakt nach Europa geflogen ist.<br />

Neben zahlreichen unbekannten US-Gesichtern werden die Fans heute einige Nationalspieler auf dem Feld sehen. In der Abwehr<br />

starten Defensive End Christian Mohr, den Lantz aus Berlin mitbrachte, und Safety Richard Yancy. Im Angriff ist Guard Peter Heyer<br />

gesetzt.<br />

MICHAEL RYBERG


Feuer und Flamme für Fire<br />

11.04.2007<br />

FOOTBALL-EUROPALIGA-START. Vorverkauf für Samstagsmatch gegen Berlin Thunder läuft sehr gut. Manager Schmale hofft,<br />

den Schnitt auf mindestens 26 000 Fans pro Heimspiel steigern zu können.<br />

Vielleicht sind ja ab Samstag aller guten Dinge bei Rhein Fire drei. Die Düsseldorfer Sporterfolgsmarke, die im letzten Spiel im alten<br />

Rheinstadion 2002, dem World-Bowl-Finale gegen Berlin Thunder, vor dem zwischenzeitlichen Umzug nach Gelsenkirchen 53 109<br />

Zuschauer auf die Beine brachte, entwickelt sich offenbar wieder zur einst "großen Nummer". Im ersten Heimmatch am Samstag<br />

(Kick off: 19.05 Uhr, Party ab 15.30 Uhr) in der LTU-Arena gegen Berlin Thunder werden an die 30 000 Zuschauer erwartet.<br />

Schalke-Intermezzo aus den Köpfen verbannt<br />

Die Voraussetzungen für eine bessere Saison als in den Arena-Vorjahren (2005: 22 532, 2006: 22 021 im Schnitt) scheinen günstig<br />

wie selten. Das Schalke-Intermezzo des Rückkehrjahres scheint aus den Köpfen der Football-Gänger verbannt. Die Fußball-WM im<br />

vergangenen Jahr war ebenfalls eine Bremse. Weil die Saison vier Wochen früher startete. Und deshalb das Wetter deutlich schlechter<br />

war als es übermorgen sein wird. 25 Grad Celsius und Sonne sind angesagt. Ideal, um sich auf der vergrößerten Party rund um die<br />

Arena umzusehen und sich später im Stadion über die gut 20-minütige Feuerwerk- und Musik-Show auf dem Rasen ins Match leiten<br />

zu lassen.<br />

"Die Nachfrage nach Tickets läuft sehr gut", bekräftigt Manager Sammy Schmale. Der führt den neuen Run auf Rhein Fire nicht nur<br />

auf die günstigen Voraussetzungen für die Saison 2007 zurück. "Wir arbeiten seit August vergangenen Jahres auf den Erfolg hin.<br />

Unsere gute Präsenz nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Duisburg, Essen, Krefeld, Mönchengladbach, Neuss, Ratingen und<br />

Wuppertal gerade in der Zeit außerhalb der Saison scheint sich nun auszuzahlen."<br />

Ein Beispiel: Beim offenen Training des Fire-Teams am Ostermontag im Hockey-WM-Stadion von Mönchengladbach waren 2000<br />

Interessenten dabei. 200 sicherten sich vor Ort gleich ein Ticket für das Spiel am Samstag.<br />

Dass die Eintrittspreise für Erwachsene bei zehn Euro starten und eine Dauerkarte für fünf Heimspiele nur 40 Euro kostet, kommt<br />

günstig hinzu. Schmale: "Und in der Arena sieht man wirklich auf allen Plätzen gut."<br />

Seit College-Abschluss kein komplettes Match<br />

Die Fire-Offziellen hoffen, den letztjährigen Schnitt auf 26 000 oder 27 000 Zuschauer steigern zu können. "Das wird allerdings nicht<br />

ohne sportlichen Erfolg gehen", betont Schmale, "unzufriedene Zuschauer kommen nach Niederlagen nicht gern wieder."<br />

Der neue Cheftrainer Rick Lantz will die Fans gleich im ersten Match gegen sein altes Team aus Berlin überzeugen. Vorhersagen sind<br />

naturgemäß schwer. Die meisten Cracks auf beiden Seiten haben nach ihrem College-Abschluss 2005 oder 2006 kein komplettes<br />

Football-Match absolviert.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

NFL-Papa Outlaw ist nun Trainer in der NBA<br />

11.04.2007<br />

John Jerome Outlaw steht zwar nicht außerhalb des Gesetzes, wie der Nachname vorgibt. Der neue Wide Receiver im Team von<br />

Rhein Fire bezeichnet sich allerdings als "heimatlos". "Ich bin dort, wo ich als Footballer Geld verdienen kann", sagt der junge<br />

Touchdown-Fänger.<br />

Düsseldorf kennt "J. J." von Erzählungen seiner Mutter. Die war lange Stewardess bei American Airlines und flog des öfteren an den<br />

Rhein. Papa John förderte seinen Sohn von Beginn an. Die elf NFL-Spielzeiten für New England (1968-1972) und Philadelphia<br />

(1972-1978) liegen allerdings so weit zurück, dass der Sohn den Papa nicht hat live spielen sehen.<br />

Als Coach ist Outlaw senior ebenfalls ein Ass. Bei North Carolina Central, einem Team aus der dritten College-Liga, brachte er als<br />

Trainer der Defensive Backs immerhin sieben Spieler in die NFL. Basketball ist Papa Outlaws zweite Leidenschaft. Nach einer<br />

Saison bei den Washington Wizzards arbeitet er nun beim NBA-Team der Charlotte Bobcats im Trainerstab mit.<br />

"Mein Vater ist mein großes Vorbild, aber auch mein größter Kritiker", weiß der 23-jährige Outlaw junior.<br />

Die Schnelligkeit ist seine Stärke. Bei nur 1,72 Meter Körpergröße und 86 Kilogramm muss das auch so sein, um gegen die<br />

gegnerischen Abwehrflitzer bestehen zu können. Fangen ist aber auch kein Problem. "Basketball hat mir dabei geholfen", betont<br />

Outlaw. Bei den Villanova Wildcats in einem Vorort von Philadelphia spielte der Fire-Fänger beides. Football allerdings besser. So<br />

gut, dass die NFL-Eagles vor der Türe standen. Mit Running Back Brian Westbrock hatte Philadelphia in Villanova bereits einen<br />

exzellenten Fang gemacht. Ob Outlaw auch einer ist? Der Papa verfolgt das Treiben seines Sohnes auch in Düsseldorf kritisch.<br />

(miry)<br />

Feuerwerk, Musik und gut gefüllte Arena-Tribünen<br />

11.04.2007<br />

VORVERKAUF: Für das erste Heimspiel gegen Berlin Thunder am Samstag (Kick off: 19.05 Uhr, Party ab 15.30 Uhr, Arena) waren<br />

gestern Nachmittag mehr als 25 000 Karten im Vorverkauf abgesetzt abgesetzt worden. Rhein Fire hofft auf 30 000 Zuschauer. Der<br />

Startrekord vom ersten Match der Saison 1996 gegen Frankfurt Galaxy liegt bei 32 092 Zuschauern. Damals gab Ex-Fußball-Profi<br />

Manfred Burgsmüller im alten Rheinstadion seinen Einstand bei Fire, wo er bis 2002 für Extrapunkte und kurzen Feldtorversuche<br />

zuständig war.<br />

TREUETICKETS: Die Dauerkarte erfreut sich bei den Fire-Fans wieder größerer Beliebtheit. Entschieden sich im vergangenen Jahr<br />

7113 Zuschauer für die Fünferkarte plus World-Bowl-Finale, so haben sich vor der neuen Saison bereits über 8000 Zuschauer an die<br />

Fire-Heimspiele gebunden. Grund für den leichten Aufschwung: verbilligte Eintrittspreise.<br />

FEUERWERK: Am Samstag vor dem Match zeigen die Pyrotechniker von "LunatX" zeigen in einem Feuerwerk, dass Spezialeffekte<br />

ihr Lieblingsgebiet sind. Passend dazu treten die Cheerleader von Rhein Fire auf. In diesem Jahr gibt es 43 tanzbegabte<br />

"Pyromaniacs" zu bestaunen.


MUSIK: Musik gibt es am Samstag natürlich auch. DJ Lars und seine "Zombie Nation" präsentieren auf dem Arena-Rasen ihren Hit<br />

"We are Rhein Fire".<br />

(miry)<br />

Adjei wechselt nach Berlin<br />

06.04.2007<br />

Ex-Football-Panther Richard Adjei hat gestern NFL-Europaligist Rhein Fire überraschend verlassen. Ligakonkurrent Berlin Thunder<br />

nahm den 24-jährigen Linebacker, der sich im Trainingscamp in Tampa Bay bei Fire nicht durchsetzen konnte und so nur zur Liga-<br />

Übungsreserve für alle Teams zählt, unter Vertrag. Bei Thunder, das am 14. April zum ersten Saisonspiel in der LTU-Arena gastiert,<br />

ist Ex-Fire-Coach Adrian White Defensivchef. Er kennt Adjei gut.<br />

Übrigens: Über 8000 Dauerkarten sind für die fünf Fire-Heimspiele abgesetzt worden.<br />

Fire-Team landet heute, Party am Rathaus steigt Ostersamstag<br />

04.04.2007<br />

ANKUNFT: Gegen 7.45 Uhr wird das neue Rhein-Fire-Football-Team heute früh, aus Tampa Bay via Miami kommend, am<br />

Flughafen erwartet. Die Willkommensparty für die Mannschaft des neuen Cheftrainers Rick Lantz steigt am Ostersamstag von 13 bis<br />

16 Uhr auf dem Rathausplatz. Das Team wird auf der Bühne gegen 15 Uhr erwartet.<br />

GEBURTSTAG: Wenn die Saison startet, dann hat Blake Constanzo Geburtstag. Der Linebacker, der nach einem Handgelenksbruch<br />

im vergangenen Sommer von den New York Jets zu Rhein Fire zwecks Spielpraxis geschickt worden ist, wird am 14. April 23 Jahre<br />

alt. An diesem Abend eröffnet Fire gegen Berlin Thunder die NFLE-Saison.<br />

(miry)<br />

Luoto stand bei der Ringer-WM auf der Matte<br />

03.04.2007<br />

Der 22-jährige Angreifer aus dem finnischen Espoo ist auch in anderen Sportarten aktiv.<br />

In den Staaten schimpfen sich in einigen Sportarten die Siegreichen "World Champion". Obwohl die Teilnehmer zum Beispiel der<br />

Arena Football League oder Major League Baseball gar nicht gegen Teams, sagen wir, aus Senegal, Norwegen oder Malaysia spielen.<br />

Die Welt ist schlicht die USA.<br />

Solch maßlose Übertreibungen hat Iiro Luoto nicht nötig. Der 22-jährige neue Rhein-Fire-Angreifer erzählt seine privaten<br />

Erfahrungen mit weltumspannenden Sportmeisterschaften so, wie man es von einem Finnen erwartet. Ruhig, überraschend,<br />

bescheiden.<br />

Wenn für den Tight End nicht der Football fliegt, dann geht der 1,96 Meter große Blondschopf mit dem breiten Kreuz und seinen 116<br />

Kilogramm auf die Matte. Im Ringen brachte es Luoto zum finnischen Meister. Und damit bis zur WM. Im Oktober in Osaka/Japan.<br />

"Ich habe gleich in der ersten Runde verloren", gibt der zweitjüngste Fire-Spieler im Kader selbst ohne Nachfrage seinen eher<br />

olympischen Start zu.<br />

Dort, wo die Blues spielen<br />

Ein Freund brachte ihn vor sieben Jahren zum Spiel mit dem Ei. Zu den Helsinki Hooters. Die 15-Jährigen fuhren mit der Bahn in die<br />

25 Kilometer entfernte Hauptstadt. Luoto wohnt im "Vorort" Espoo. Dort, wo die Blues spielen. Das ist kein Druckfehler. So nennt<br />

sich das Erstliga-Eishockey, das gerade im Play-of-Halbfinale steht. Überhaupt: Der Puck steht auf der finnischen Beliebtheitsskala<br />

ganz oben. Auch Luoto geht gelegentlich zu den Blues.<br />

Selber Eishockey spielen war nicht drin. "Zu teuer!" Mit der finnischen "Zweitmannschaftssportart" Fußball klappte es auch nicht<br />

recht. Football könnte für den Studenten, der sich außerhalb der Saison über Aushilfsjobs finanziert, vielleicht zur Goldgrube werden.<br />

"Wer träumt hier nicht von der NFL?" fragt Luoto mit Blick auf die Kollegen, die gerade den Trainingsrasen der Catholic High<br />

School in Tampa Bay/Florida nach schweißtreibender Arbeit verlassen, um unter die kalte Brause zu steigen.<br />

Jung genug ist der Finne, um sich für das NFLE-Ausbilungsprogramm der kommenden Saison zu qualifizieren. Eine Saison in der<br />

Übungsgruppe eines NFL-Teams. Das würde im beschaulichen Finnland sicher eine Sporttitelstory hergeben.<br />

Zwei Saisons bei Frankfurt Galaxy und die anstehende mit Rhein Fire würden den Angreifer, der auf der Multitalent-Position des<br />

Tight Ends laufen, fangen und blocken können muss, jedenfalls für die engere Wahl der Anwärter qualifizieren.<br />

Dann würde Finnland nicht nur in der Formel 1 ein Ausrufezeichen setzen. Übrigens: Auch Kimi Räikönen stammt aus Espoo. Dort,<br />

wo die Blues spielen.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Als der Papa vor Wut weinte<br />

02.04.2007<br />

Rhein-Fire-Center Jesse Boone unterschrieb einst einen Vertrag beim College-Rivalen seines Vaters.<br />

Weiß jemand, wo Rostenbach liegt? Jesse Boone weiß es auch nicht so genau. Obwohl der neue Rhein-Fire-Center "Rostenbach" als<br />

zweiten Vornamen trägt. Seine Familie mütterlicherseits stammt aus dem süddeutschen Ort nahe Feuerbach. "Da ist solch ein zweiter<br />

Vorname irgendwie Familientradition geworden", bekräftigt Boone. Der nicht ahnt, dass er Riesenglück gehabt hat. Traben-Trarbach<br />

oder Hessisch Oldendorf möchte wohl kaum jemand als zweiten Vornamen im Reisepass stehen haben.<br />

Fünf Jungs und fünf Mädchen<br />

Der 135 Kilogramm schwere Offensivmann, der seinem Quarterback stets rückwärts durch die eigenen Beine den Ball zuwirft, gerät<br />

schnell ins plaudern, wenn es um die Familie geht. Fünf Jungs und fünf Mädchen gibt´s im Hause Boone in Salt Lake City, der am<br />

großen Salzsee gelegenen Olympiastadt des Mormonenstaates Utah.<br />

Vier Kinder und der Papa sind und waren im (College-)Sport erfolgreich. Tackle Jason spielte an der Seite von Jesse für die Utah


Utes. Passempfänger Aaron fing für die Kentucky Wildcats Touchdowns, mischte 2004 und 2005 für Berlin Thunder in der NFLE mit<br />

und steht aktuell im NFL-Kader der Carolina Panthers. Schwester Amy spielte bis vergangenen Saison für die San Diego Waves in<br />

der NWBC professionell Basketball.<br />

Die Sportkarriere von Jesse Boone verlief nicht glatt. "Als mein Papa hörte, dass ich im College für die Utah Utes spielen werde, ist er<br />

in Tränen ausgebrochen. Nicht vor Freude, sondern vor Wut. Er war nämlich beim Stadtrivalen, den Brigham Young Cougars. Ich<br />

kam mir monatelang wie der Verräter der Familie vor", erinnert sich der Blondschopf lächelnd. Das hinderte Boone und die Utes<br />

allerdings nicht daran, den Konkurrenten viermal in Serie zu schlagen.<br />

2004 marschierten die Rothäute bei 12:0 Siegen bis in den Fiesta Bowl, gewannen dort gegen Pittsburgh und waren landesweit<br />

drittbeste College-Mannschaft.<br />

Boone musste zuvor einen Positionswechsel verkraften. Der gelernte Tackle verletzte sich im ersten von vier College-Jahren, verlor<br />

seine Startposition und wurde vom Trainer dann in die Mitte der fünfköpfigen Offensive Line geschoben.<br />

"Das war letztlich Glück, weil mir diese Position mehr Spaß macht. Vor allem, wenn man richtig starke Guards neben sich hat, so<br />

dass die Gegner wie Gummibälle gegen eine Wand prallen", versichert Boone. Zu NFL-Ehren hat es für ihn bislang nicht gereicht.<br />

Ein Trainingscamp in Cincinnati, ein Testspieleinsatz für die Bengals sind für den 25-Jährigen vermerkt. Mehr nicht.<br />

Eigentlich war Boone auf dem Weg in die Arena Football League. 80 000 Dollar hätten für die fünfmonatige Saison bei den Utah<br />

Blaze gewunken. Doch Hallenfootball ist nicht NFL. Als sich die Europaliga-Chance auftat, griff Boone zu und wechselte von einem<br />

Trainingscamp ins nächste.<br />

Zwischendurch stand die geplante Verlobung mit Freundin Jennette an. Auf dem Flughafen von Salt Lake City. "Es gibt<br />

romantischere Orte", gibt Boone zu, "doch aus Zeitgründen ging es nicht anders."<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Die Liga weicht die Regeln für Nationalspieler auf<br />

02.04.2007<br />

Die Football-Europaliga macht sich ihre Spielregeln zum wiederholten Male so, wie es gerade passt. Anders ist der etwas sonderbare<br />

Spieler-Cut vom Sonntag bei Rhein Fire nicht zu erklären. Offiziell musste Cheftrainer Rick Lantz nur acht US-Spieler in die Wüste<br />

schicken. Obwohl der Spielerkader am Samstag beim 0:10 im Test gegen die Centurions Köln noch 65 Cracks umfasst hatte.<br />

Unter jenen acht Cracks, die das Trainingslager in Tampa Bay/Florida am Sonntagnachmittag verlassen mussten, stand<br />

erwartungsgemäß der vierte Spielmacher John Bowenkamp. Aber auch Kicker Mark Hickok, Ballträger Cal Murray und, unerwartet,<br />

Passempfänger Daunta Peterson.<br />

Alle elf Nationalspieler werden indes im Fire-Kader stehen. Was aufgrund der gezeigten Leistungen gerechtfertigt ist. Bisher waren<br />

lediglich acht Nicht-Amerikaner im 48-Mann-Kader erlaubt. Der neue NFLE-Liga-Chef Uwe Bergheim erklärte am Rande des<br />

Trainingslagers, die Liga wolle die bisher strenge Regelung für Nicht-Amerikaner je nach Leistungsstand aufweichen. Das ging<br />

offenbar schneller als gedacht.<br />

Je zwei Fire-Cracks gehören den Übungsgruppen fürs eigene Team und der Liga an, darunter der dritte Quarterback Brian Wrobel<br />

(letzte Saison: Berlin Thunder). Elf Fire-Spieler stehen derzeit auf der Verletztenliste.<br />

Übrigens: Am Donnerstagmorgen kommt das neue Fire-Team in Düsseldorf an.<br />

(miry)<br />

Bulldozer Fuchs besitzt Plan B<br />

01.04.2007<br />

Die defensive "Christian-Connection" hofft auf einen gemeinsamen Auftritt in der Arena.<br />

Christian Fuchs warnt nach der ersten von zwei 75-minütigen Übungseinheiten auf dem Rasen der Catholic Crusaders seine<br />

Gegenüber vor. "Halte ein bisschen Abstand, meine Klamotten stinken!" Gut drei Wochen Trainingsarbeit in Tampa Bay bleiben eben<br />

auch in den Kleidern hängen.<br />

Der 23-jährige Defensive End, der gern den gegnerischen Spielmacher zu Boden reißt, gibt an der Golf-von-Mexiko-Küste sein Debüt<br />

im Rhein-Fire-Dress. Ein anstrengendes. Für den Körper und den Kopf.<br />

Fuchs hat sich in den vergangenen sieben Jahren sein Florida-Ticket erarbeitet.<br />

Start bei den Fröschen in Neuss<br />

Drei Jahre lang spielte er für die Neuss Froggs in der Jugend, danach ging es für eine Saison zu den Bulldozern in die Oberliga.<br />

Zweitligist Cologne Falcons wurde auf den 1,99 Meter großen, 119 Kilogramm schweren Blondschopf aufmerksam. Mit Fuchs<br />

stiegen die Raubvögel in die GFL-Bundesliga auf.<br />

Einer der NFL-Talentsucher, Fire-Nationaltrainer Sascha Gehloff, empfahl Fuchs für diverse Trainingscamp. Der Abwehrbrocken<br />

biss sich überall durch.<br />

Auch bei Fire? Ausgerechnet sein Zimmergenosse und Vorbild Christian Mohr könnte die Pläne durchkreuzen. Der spielt ebenfalls<br />

Defensive End und gilt in der Fire-Verteidigung neben Safety Richard Yancy als Starter. Ob da noch Platz für einen zweiten<br />

Deutschen in der Abwehrlinie bleibt? Cheftrainer Rick Lantz wird es in diesen Tagen beurteilen.<br />

Die enge "Christian-Connection" kommt Fuchs zugute. "Ich lerne auch deshalb viel, weil mir Christian eine Menge vermittelt", gibt<br />

Fuchs zu, "er ist schon da, wo ich gern hin will. Meine Kondition stimmt. Ich muss mir aber eine bessere Technik und die Erfahrung<br />

aneignen. Das geht nur über ein solches Camp."<br />

Die Wahrheit liegt für den jungen Neusser allerdings auf dem Platz. Und da stehen nun in der Regel US-Cracks, die deutlich stärker<br />

und schneller sind als jene in der GFL. Das Training ist zudem intensiver und länger. "Nach einem vollen Tagesprogramm ist man<br />

schon ganz schön im Eimer", gibt Fuchs zu.<br />

Zum täglichen Telefonat mit seiner Willicher Freundin Diana reicht die Kraft aber immer. Die wird das rote Fantrikot geschenkt<br />

bekommen, wenn es Fuchs tatsächlich in den Kader schafft. Seit drei Jahren hängt das Jersey im Schrank. Ein Andenken von einem<br />

seiner zahlreichen Besuche bei Fire-Heimspielen.<br />

In einem unterscheidet sich Footballer Fuchs von den meisten US-Kollegen markant. Plan B liegt schon in der Schublade. Der frisch<br />

ausgebildete Industriekaufmann will BWL in Köln studieren. "Entweder ab Mitte April, wenn ich es nicht in den Kader schaffe, oder


ab Mitte Oktober. Dann allerdings würde ich auf eine zweite Chance in der Europaliga hinarbeiten", erklärt Fuchs.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Schwache Offensive<br />

01.04.2007<br />

Gegen Centurions Köln gelang den Lantz-Schützlingen kein Punkt.<br />

Im letzten Testmatch der Trainingslagerserie in Tampa Bay blieb Football-Europaligist Rhein Fire am Samstag gegen die Centurions<br />

Köln ohne Punkte. Beim 0:10 klappte in der Offensive nichts. "Cents"-Ballträger Derrick Ross (Kansas City Chiefs) gelang ein<br />

Lauftouchdown. Den Extrapunkt und ein Feldtor für drei Zähler steuerte Kicker Nick Novak (ohne NFL-Team) bei.<br />

"Mich hat enttäuscht, dass wir den Ball nicht gut geworfen haben", kritisierte Cheftrainer Rick Lantz seine derzeit vier Quarterbacks:<br />

Cody Pickett, Brett Elliott, Brian Wrobel und John Bowenkamp. "Böse bin ich allerdings, weil wir einige wirklich dumme Strafen<br />

kassiert haben", ergänzte Lantz. Und wird das den Übeltätern sicher noch deutlich mitteilen.<br />

Immerhin sah die Defensive Line von Rhein Fire gut aus. Viermal brachten die Quarterback-Jäger den gegnerischen Spielmacher zu<br />

Boden. Chris-tian Mohr, Salomon Solano, Matthew Rice und Alex Guerrero sorgten für die "Sacks".<br />

Wer aus dem 65-köpfigen Kader die Koffer packen muss, weil auf 48 Spieler reduziert wird, stand gestern bis Redaktionsschluss<br />

nicht fest.<br />

(miry)<br />

Maddox-Blessuren: Nase, Schulter und zwei Leistenbrüche<br />

01.04.2007<br />

TRAINER: Das Trainingslager in Tampa Bay ist auch eine Übungsstätte für Trainer. 23 ehemalige NFL-Spieler coachen bei den<br />

sechs Teams mit. Fire bekam ein Quartett ab: Linebacker DaShon Polk (Buffalo, Houston), Defensive End Corey Smith (Tampa Bay,<br />

San Francisco, Detroit), Linebacker Bernardo Harris (Kansas City, Green Bay, Baltimore) und Passempfänger Nathan Poole<br />

(Arizona, New Orleans).<br />

NEUJAHR: Das Jahr 2007 begann für Fire-Tackle Michael Bozeman optimal. Der 24-jährige Defensivbrocken steht nämlich seit dem<br />

1. Januar bei den Atlanta Falcons in der NFL-Stammbesetzung. Spielpraxis gibt es für Bozeman freilich erst einmal bei Rhein Fire.<br />

VERLETZUNGEN: Reichlich Verletzungen musste bereits Rhein-Fire-Safety Andre Maddox ist seiner College-Football-Karriere<br />

einstecken. Der Abwehrspieler aus Miami, der für North Carolina State spielte, zog sich bereits einen Nasenbeinbruch, eine<br />

Schultereckgelenksprengung und zwei Leistenbrüche zu.<br />

(miry)<br />

Shockey ist Pawliks Vorbild<br />

30.03.2007<br />

Der Panther-Spieler hofft bei Frankfurt Galaxy auf den ganz großen (NFL-)Wurf. Der 19-Jährige entdeckte seine Liebe zum Sport mit<br />

dem Ei vor fünf Jahren bei einem Spiel von Rhein Fire.<br />

Für Florian Pawlik laufen derzeit die bisher härtesten vier Wochen seines Lebens. An Sonne, Strand und Meer denkt der 19-jährige<br />

Panther-Footballer nicht, wenn er im 28 Grad der Celsius warmen Tampa Bay in Florida arbeitet. Hinter dem chinesischen Kicker<br />

Ding Long (Berlin Thunder) als zweitjüngster unter 320 Cracks, die sich im Europaliga-Trainingslager Hoffnungen auf den ganz<br />

großen (NFL-)Wurf machen.<br />

Den aus Velbert-Tönisheide stammenden Düsseldorfer stört es dabei überhaupt nicht, dass er in der am 14. April beginnenden Saison<br />

das Trikot der Frankfurt Galaxy trägt. Sofern er nicht am Ende des Trainingslagers Anfang April aus dem Kader gestrichen wird.<br />

Dem Fußball ade gesagt<br />

"So oder so ist es jetzt schon eine geile Zeit", legt sich der Jugendnationalspieler fest. Der entdeckte seine Liebe zum Football vor fünf<br />

Jahren. Ein Bekannter nahm den Blondschopf mit ins Rheinstadion: zu Rhein Fire gegen Frankfurt Galaxy. "Der Sport, der<br />

Teamgeist, die Dynamik, die Stimmung - einfach alles hat mich damals fasziniert." Pawlik sagte Fußball und dem TuS Neviges ade,<br />

ging für zwei Jahre zu den Wuppertal Greyhounds, dann zu den Panthern. Wurde zweimal Deutscher Meister, 2004 in Moskau und<br />

2006 in Malmö jeweils Europameisterschaftszweiter mit der Junioren-Nationalmannschaft.<br />

Ende der vergangenen Saison spielte Jungtalent Pawlik auch noch für die Panther-Senioren in der GFL. Ohne freilich den Abstieg<br />

dort verhindern zu können.<br />

Rhein-Fire-Nationalcoach Sascha Gehloff "entdeckte" den Tight End, lud ihn zu den nationalen Camps ein. Die Basisarbeit machten<br />

allerdings andere. Der Wuppertaler Gunnar Peschel und die Panther-Coaches Sascha Jäckel und Oliver Nitschmann.<br />

Ein großes Vorbild hat der 19-Jährige: Jeremy Shockey von den New York Giants, der tatsächlich so aussieht wie sein Nachname.<br />

Lange Haare, pythonartige, voll tätowierte Arme, groß und breit wie ein Urwaldbaum. "Der Typ ist wirklich ein Riese", findet NFL-<br />

Fernsehzuschauer Pawlik.<br />

Der Blondschopf, der beim Testmatch gegen Amsterdam in Tampa kaum Spielzeit von Cheftrainer Mike Jones bekommt, sieht<br />

Vorbild Shockey gar nicht ähnlich. Die kurzen blonden Haare werden von einer schwarzen Kappe verborgen. Das jungenhafte<br />

Gesicht verrät den NFLE-Debütanten beim näheren Hinsehen. Trotz seiner 112 Kilogramm verteilt auf 1,88 Meter Körpergröße.<br />

Vor dem Traum von Tampa stand Pawliks Chef. Der gelernte Anlagenmechaniker im Sanitär- und Heizungsbereich bekam von seiner<br />

Wülfrather Firma eine Freistellung für die Dauer der Football-Saison. Also vier Wochen oder vier Monate.<br />

Pawlik weiß das zu schätzen: "Meinem Boss bin ich dankbar, dass er mir die Profisportchance ermöglicht hat."<br />

MICHAEL RYBERG aus Tampa Bay/USA<br />

Ein Mikroskop vom Vater beeinflusste Carlisles Studium<br />

30.03.2007<br />

KUNST: Football oder wertvolle Kunstbilder? Bei Defensivbrocken Matthew Rice geht beides. Der 25-Jährige besitzt einen


Kunsthandel, greift aber weiterhin nach der NFL-Chance. Bei Buffalo, St.Louis, New York Giants, Kansas City, Jacksonville und<br />

Detroit hat es bisher nur zum (Probe-)Training gereicht.<br />

BERUF: Den besonderen Berufswunsch neben einem NFL-Engagement verfolgt Abwehrflitzer Calvyn Carlisle. "Seit mir mein Vater<br />

ein Mikroskop geschenkt hat im Alter von acht Jahren, möchte ich Mikrobiologe werden", sagt der Kalifornier, den es von Los<br />

Angeles in den grünen Nordwesten der Staaten zog. Der 27-jährige Carlisle hatte sein Studium an der Oregon State University ganz<br />

auf den Berufswunsch ausgelegt.<br />

BRUDER: Bei Rhein Fire ist P.K. Sam allein. Im College hatte der Passempfänger seinen jüngeren Bruder Lorne an der Seite. Beide<br />

liefen vor zwei Jahren gemeinsam für die Florida State Seminoles in Tallahassee auf.<br />

(miry)<br />

Zu Hause ist Brett das schwarze Schaf<br />

28.03.2007<br />

Der neue Rhein-Fire-Spielmacher ist der einzige Familien-Sprössling, der nicht Rechtsanwalt oder Arzt werden wollte.<br />

Brett Elliott ist eine ehrliche Haut. Zumindest vermittelt der neue Rhein-Fire-Spielmacher diesen Eindruck im Football-Trainingslager<br />

in Tampa Bay/Florida. "Zu Hause bin ich das schwarze Schaf", erklärt der 24-jähriger Amerikaner ohne Umschweife. Unter sechs<br />

Kindern ist Elliott der einzige Sprössling, der nicht Rechtsanwalt, Arzt oder Hochschulreferent, sondern Athlet geworden ist. "Aus<br />

eigenem Antrieb", wie die neue Nummer 5 im Fire-Dress versichert.<br />

Bruch des linken Handgelenks<br />

Stundenlange Wurfübungen im Garten, wie wohl bei den meisten angehenden Footballern passiert, gab es nicht bei Familie Elliott in<br />

Lake Oswego, einem Vorort von Portland/Oregon. Brett ging seinen eigenen Weg. Und der ist ungewöhnlich. Die erträumte NFL-<br />

Karriere als Profifootballer erhielt 2004 einen herben Dämpfer. Nach einem Bruch des linken Handgelenks war Elliott dauerhaft seine<br />

Starterposition bei den Utah Utes los. Einem Collegeteam, das in der höchsten Division, der "1A", stets eine gute Rolle spielt.<br />

"Die Frage lautete: Spielen oder zugucken? Ich habe mich fürs spielen entschieden." Und für den Abstieg. Vom höchsten Level ging<br />

es in die vierte Liga. In die Football-Oberliga sozusagen. Zu den Linfield Wildcats, Nummer 380 (!) im vielschichtigen Collegesport,<br />

aber nur 45 Autominuten von der Familie entfernt.<br />

Elliott sorgte in seiner ersten Saison für 61 Touchdowns, eine 13:0-Siegbilanz und für den Division-III-Titel der Wildkatzen.<br />

Tradition hat es im nur 2000 Studenten fassenden Linfield College, dass an den Endzonen jeweils eine Couch aufgebaut ist, auf der<br />

der umjubelte Touchdown-Läufer platz nimmt. In der Saison 2005 war auf dem Sofa viel Betrieb.<br />

Der landesweite Touchdown-Rekord von Elliott machte die San Diego Chargers neugierig. Der NFL-Vertrag wurde nach einer<br />

Testspielhalbzeit im vergangenen August in San Francisco mit zwei Interception-Fehlpässen zerrissen.<br />

Die neue Chance zur Bewährung bekommt Elliott nun in Europa. "Die Chargers wollen mich noch mal sehen", glaubt der<br />

Spielmacher. Obwohl die Südkalifornier bereits sechs andere Quarterbacks im Kader haben und Elliott vielleicht nur als Füller<br />

nutzen, um die eigene NFLE-Quote von fünf Spielern zu erfüllen.<br />

Der 1,88 Meter große, 92 Kilogramm schwere Elliott gilt als exakter, geduldiger Pass-Spieler, dem allerdings das Laufen schwer fällt.<br />

"Ich bin etwas langsam", gibt Elliott zu. Auch hier ist der neue Fire-Quarterback ehrlich.<br />

Reisen ist für ihn keine neue Erfahrung. Die Familie war viel unterwegs: Kenia, Brasilien, Belize, Österreich, Spanien, Australien. Da<br />

wird Düsseldorf für den Spielmacher garantiert kein Kulturschock.<br />

MICHAEL RYBERG aus Tampa Bay/USA<br />

Bicknell warf das Handtuch, Martino neuer Hamburger Coach<br />

28.03.2007<br />

TRAINERWECHSEL: Fire-Liga-Konkurrent Hamburg Sea Devils musste gestern den Rücktritt von Cheftrainer Jack Bicknell<br />

verkraften. Der 69-Jährige, der seit Weihnachten unter einem Virus leidet, warf das Handtuch aus gesundheitlichen Gründen.<br />

Nachfolger ist der bisherige Offensive Coordinator Vince Martino. Der ehemalige NFL-Spieler arbeitete mit Bicknell seit Start der<br />

Europaliga 1991 zusammen.<br />

VERTRAG: Zwei ehemalige Fire-Cracks durften sich über neue NFL-Verträge freuen. Safety Deke Cooper unterschrieb erneut bei<br />

den Carolina Panthers, Linebacker Tony Gilbert steht nun im Aufgebot der Jacksonville Jaguars.<br />

DOPPEL: Gleich zweimal zwei Fire-Spieler laufen mit dem gleichen Nachnamen auf. Tackle Brennan Schmidt ist mit Center Taylor<br />

Schmidt ebenso wenig verwandt wie Cornerback Gerard Washington mit Tackle Tavares Washington.<br />

HEIDELBERG: Seinen Geburtsort sieht man Fire-Linebacker Richard Koonce nun wirklich nicht an. Der 23-Jährige mit dem wilden<br />

Rastazöpfchen-Schopf erblickte in Heidelberg das Licht der Erde. Papa Richard war 1983 in Deutschland als Soldat stationiert.<br />

(miry)<br />

Cody kennt sich auch mit dem Lasso aus<br />

27.03.2007<br />

Der neue Quarterback von Rhein Fire startete schon bei den Rodeomeisterschaften. Reiten ist Familientradition.<br />

Cody Pickett zögert kurz. Die Frage, ob er besser mit dem Football oder mit dem Lasso umgehen kann, ist für den 26-jährigen neuen<br />

Spielmacher von Football-Europaligist Rhein Fire nicht leicht zu beantworten. "Das Lasso habe ich schon als kleines Kind geworfen.<br />

Den Football auch", klärt der Quarterback unverbindlich auf. Zumindest Reiten ist Familientradition. Papa Pickett gewann 1984 den<br />

nationalen Titel der Rodeoreiter, Sohnemann Pickett startete als 17-Jähriger ebenfalls bei den Meisterschaften. Sechs Pferde stehen zu<br />

Hause im Stall in Idaho, einem "grünen" Bundesstaat im Nordwesten, der für seine schmackhaften Kartoffeln bekannt ist.


103 Kilogramm auf 1,91 Meter<br />

Football konnte Cody Pickett noch besser als Reiten. Und mehr Geld gibt es dort auch zu verdienen. Die 103 Kilogramm<br />

Körpergewicht verteilen sich auf 1,91 Meter Größe. Wobei die Waden schlecht weggekommen sind. Aus der Ferne gleichen sie<br />

Salzstangen. Besonders flinken Salzstangen allerdings.<br />

Der vermeintliche Nummer-Eins-Quarterback kommt mit einer vorzüglichen Visitenkarte nach Düsseldorf. Für Washington State in<br />

Seattle spielte er fünf Jahre am College, drei Jahre als Starter, gewann den Rose Bowl, eines der hochwertigsten College-Finals.<br />

Der Wechsel zu den San Francisco 49ers glückte prompt. 2004 und 2005 kam Pickett zu sechs Einsätzen, zweimal davon als Starter.<br />

Die Leistungen waren indes nicht überzeugend: null Touchdowns, vier Interception-Fehlpässe. Bei den Kaliforniern lernte Pickett<br />

allerdings eine Menge. In den Specialteams spielte er als Blocker und Ballträger mit, im Training als Abwehr-Safety und als<br />

Passempfänger. Dank der schmalen, aber flinken Waden.<br />

Das Vertragsende in San Francisco im Spätsommer 2006 machte Pickett erst einmal arbeitslos. "Ich trainiere trotzdem jeden Tag, bin<br />

oft bei NFL-Teams für zwei Tage als Aushilfe im Training und übe auch an meiner alten High School", beschreibt er seine sportliche<br />

Woche. Die Flugzeiten nach Miami, Tampa Bay oder Detroit kennt er schon auswendig.<br />

Es ist auch kein Problem für die neue Brustnummer 3 bei Fire, das "Playbook" von Cheftrainer Rick Lantz zu lernen. "Ich kenne<br />

mittlerweile eine Menge Spielzüge. So lange die Spielzugansagen nicht zu lang und kompliziert sind, habe ich keine Sorgen", sagt<br />

Picket. "Triple 18" und Co., gebräuchliche Kodewörter auch im Lantz´schen System, hat er locker drauf.<br />

Der Quarterback gilt als reaktionsschneller Pass-Spieler und guter Läufer. "Ich muss in manchen Spielsituationen aber geduldiger und<br />

cleverer werden", gibt er selbstkritisch zu.<br />

Möglicherweise hatten die Oakland Raiders dies auch erkannt. Und schickten Pickett, der während des Fire-Lagers drei Tage in<br />

Nordkalifornien vorspielte (die <strong>NRZ</strong> berichtete), wieder nach Florida.<br />

Was Freundin Carleigh sicher nicht bedauerte. Die hatte das Flugticket nach Tampa schon gekauft und landete am Montag, um Cody<br />

vor Ort in den letzten Camptagen zu unterstützen.<br />

MICHAEL RYBERG aus Tampa Bay/USA<br />

"Ein Erfolg ist nie zufällig"<br />

26.03.2007<br />

Fire-Chefcoach Rick Lantz spricht im <strong>NRZ</strong>-Interview über Faulenzer, Fehler und Ehefrau Peggy als Boss der Familie.<br />

Rick Lantz ist ein Football-Trainer der alten Schule. Muskelshirts mag der 69-jährige Amerikaner nicht. Zu protzig. Schirmmützen<br />

auch nicht. Unhöflich, wenn man damit Gebäude betritt. Zu spät kommen? Nicht akzeptabel! Wer es in jungen Jahren bei der US-<br />

Marine zum Sergeant gebracht hat, der legt Wert auf eine gewisse Ordnung. Das ist im Football-Trainingslager zu Tampa Bay nicht<br />

anders. Dort arbeitet der Cheftrainer mit seinen "Babys", wie er die Spieler nennt, seit zehn Tagen auf den Liga-Start hin. Am rechten<br />

Ringfinger steckt der World-Bowl-Klunker von 2004, den Lantz mit Berlin Thunder gewann. Der linke Ringfinger ist noch frei.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wie streng sind sie wirklich? Gebrüllt wird auf dem Trainingsrasen ja eher selten.<br />

Lantz: Ich werde laut, wenn einer penetrant faulenzt. Oder bewusst die Mitspieler runterzieht. Football funktioniert nur als<br />

Teamsport. Footballer haben eine große Verantwortung, weil sie ihre Stadt repräsentieren. Macht einer allerdings im Spiel Fehler,<br />

weil er es nicht besser weiß oder sich die Spielsituation mal wieder blitzschnell verändert hat, spricht man drüber und versucht es,<br />

beim nächsten Mal besser zu machen.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wie denken Sie über Yardsstrafen? Fire lag in den vergangenen Jahren in der Statistik oft vorn.<br />

Lantz: Ich hasse nicht-erzwungene Fehler. Abseitsstellungen, die auf puren Konzentrationsmangel basieren. Kommt es mal zur<br />

Rauferei, muss man auch mal zurückschlagen können.<br />

<strong>NRZ</strong>: Mussten Sie schon Spieler nach Hause schicken?<br />

Lantz: Im vergangenen Jahr in Berlin war das zweimal der Fall. Bei manchen Spielern wird vorher kolportiert, dass sie schwierig<br />

sind. Dann rede ich mit denen über meine Regeln, bevor es zum Zusammenstoß kommt. Das klappt oft besser als andere vorhersagen.<br />

<strong>NRZ</strong>: Müssen Sie die NFL-Trainerkollegen um Erlaubnis fragen, wenn sie jemanden vor die Tür setzen wollen?<br />

Lantz: Wenn ich wegen eines Spielers Schmerzen im Nacken habe, rufe ich dessen NFL-Trainer an. Ich muss ohnehin jede Woche<br />

über jeden Spieler einen Bericht verfassen. Da bleibt mir gar nichts anderes übrig, als ehrlich zu sein.<br />

<strong>NRZ</strong>: Nervt es, mit 69 als Football-Opa bezeichnet zu werden?<br />

Lantz: Den Spielern ist es egal, ob ich 20 oder 80 bin. Die suchen ihre NFL-Chance, ich helfe ihnen. Ich fühle mich im Herzen und<br />

physisch jung. Ich arbeite täglich mit jungen Leuten - auch wenn ich deren Musik nicht mag.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wie halten Sie sich fit?<br />

Lantz: Meine Frau Peggy ist der Boss in der Familie. Die schleppt mich dreimal pro Woche in ein Fitnesscenter, wo wir Kurse<br />

machen. Das Gewichte stemmen bringt was. Die Dehnübungen fielen mir anfangs schwer. Trotzdem fühle ich mich so fit wie seit 35<br />

Jahren nicht.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wo liegt für sie bei Rhein Fire die Herausforderung?<br />

Lantz: Neben dem sportlichen Erfolg ganz klar: Die Arena voll machen! Rhein Fire ist in der Europaliga so ähnlich wie Notre Dame<br />

im College-Football. Entweder liebt oder hasst man die Mannschaft. Das mag ich gern.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wie ist ihr Leitsatz für die Arbeit als Trainer?<br />

Lantz: Gewohnheiten entstehen aus Dingen, die man gewöhnlich macht. Macht man sie gut, werden sie zum Erfolg. Deshalb ist ein<br />

Erfolg auch nie zufällig.<br />

MICHAEL RYBERG aus Tampa Bay/USA


Richard Yancy flog solo über den Grand Canyon<br />

26.03.2007<br />

FLUGZEUG: Rhein-Fire-Abwehrsafety Richard Yancy baut derzeit vor. Der gebürtige Berliner lernt nicht nur das Fire-Playbook in<br />

Tampa Bay, er befasst sich auch mit seinem Pilotenschein. Einen Stundenflug im Solo über den Grand Canyon hat der 28-Jährige<br />

bereits absolviert.<br />

JAHRZEHNT: Gerald Riggs senior, der Papa von Fire-Ballträger Gerald Riggs, hat genau zehn Jahre in der NFL für Atlanta und<br />

Washington gespielt. Dreimal stand Riggs senior im Pro Bowl in Hawaii, wohin nach dem Super-Bowl-Finale jährlich stets die besten<br />

Footballer für das Saisonabschlussmatch eingeladen werden.<br />

MAGIE: Nicht nur den Namen hat Fire-Passempfänger Earvin Johnson mit dem weltberühmten Ex-Basketballer der Los Angeles<br />

Lakers gemeinsam. Der Fire-Flitzer kommt ebenfalls aus Kaliforniern und zielte an der Universität auf die Reuse. Bei den California<br />

State Golden Eagles. Allerdings lange nicht so magisch wie der echte "Magic" Johnson.<br />

(miry)<br />

Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung<br />

25.03.2007<br />

Hartes und langes Trainingsprogramm unter Fire-Chefcoach Rick Lantz. Niederlage im ersten Testspiel gegen Hamburg.<br />

Am Samstagabend war der obligatorische Zapfenstreich für die Rhein-Fire-Footballer aufgehoben. Nach der 3:14-Testniederlage<br />

gegen die Hamburg Sea Devils im Trainingscamp in Tampa Bay/Florida gab Cheftrainer Rick Lantz seinen Cracks bis gestern<br />

Nachmittag frei. Die meisten Spieler im Kader nutzten es nicht aus, einmal länger als bis 22.30 Uhr das Zimmerlicht eingeschaltet zu<br />

lassen. Die Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung siegte über die Vergnügungssucht.<br />

Verständlich nach den bislang härtesten Trainingswochen für Fire-Cracks. Denn der Ex-Marine-Sergeant Lantz hat die Vorbereitung<br />

auf die Saison 2007 durchorganisiert. Statt morgens um 6 geht es nun schon um 5.30 Uhr aus den Federn. Statt 40 üben die Cracks im<br />

Training teilweise 60 Spielzüge am Stück.<br />

Kopfarbeit bei über 30 Grad Celsius<br />

Das taktische Repertoire auf dem Feld ist üppiger. Das erfordert täglich stundenlange, anstrengende Kopfarbeit bei über 30 Grad<br />

Celsius in der Sonne.<br />

Im eher zähen, wenig spektakulären Test gegen die Hamburger am Samstagmorgen blieb der Erfolg noch aus. Mehr als ein Feldtor<br />

aus 20 Yards von Kicker Connor Hughes war für Fire gegen eine starke Sea-Devils-Abwehr nicht drin.<br />

"Tests sind dazu da, um Fehler aufzudecken", betonte Abwehrsafety Richard Yancy. Der 28-jährige Berliner hat sich von seiner<br />

Schultereckgelenksprengung komplett erholt und versucht den nächsten Anlauf in Richtung NFL. Nach zwei Übungssaisons in San<br />

Francisco und San Diego soll am Ende der NFLE-Spielzeit zumindest eine Trainingslagereinladung für den Defensivflitzer<br />

herausspringen. "Über die NFL denke ich derzeit aber nicht nach. Das lenkt nur ab", betont Yancy.<br />

Ähnliches versichert Fire-Neuling Christian Mohr. "Meine Konzentration gilt dem schönen schwarzen Flammenhelm", betont der Ex-<br />

Panther, der nach drei Saison bei Berlin Thunder an den Rhein gewechselt ist. Der Defensive End hat mit Seattle und Philadelphia<br />

ebenfalls zwei Übungssaisons in der NFL hinter sich und kann deshalb nicht mehr über das für derzeit acht Nationalspieler angelegte<br />

NFLE-Ausbildungsprogramm in die Staaten.<br />

Mit 27 Jahren im besten Alter<br />

Der dritte deutsche NFL-Hoffnungsträger im Fire-Dress, Peter Heyer, gastierte schon in New Orleans, St. Louis und Kansas City.<br />

"Ich bin mit 27 Jahren im besten Alter, um auf der Guard-Position in der NFL zu landen", betont der 141 Kilogramm schwere<br />

Offensivbrocken. Heyers Hoffnungen in Kansas zerstoben sich im Spätsommer 2006 wegen einer Wadenverletzung.<br />

Die harte Arbeit der NFL-Testspieler zahlt sich aus, sobald man es mindestens in die Trainingsgruppe eines Teams geschafft hat. Dort<br />

gibt es für die komplette fünfmonatige Saison gut 80 000 Dollar. Stammspieler erhalten rund 250 000 Dollar Mindestgehalt.<br />

Zum Vergleich: Nationalspieler bekommen in der Europaliga für knapp vier Monate Leistungsnachweis 10 000, Amerikaner 20 000<br />

Dollar. Die Spielmacher werden mit 30 000 Dollar wegen ihrer Führungsposition besser entlohnt.<br />

MICHAEL RYBERG aus Tampa Bay/USA<br />

Kuharchek ist wieder auf der Suche nach einem neuen Job<br />

25.03.2007<br />

AUSFALL: Rhein-Fire-Linebacker Richard Adjei muss derzeit passen. Der ehemalige Panther-Verteidiger plagt sich im<br />

Trainingslager in Tampa Bay mit einer Oberschenkelverletzung herum und war am Samstag bei der 3:14-Testniederlage gegen<br />

Hamburg nur Zuschauer.<br />

OPTIK: In einem neuen, etwas helleren Rot-Ton läuft Rhein Fire in der kommenden Saison auf. Nicht nur die Trikots sind frisch<br />

entworfen. Auf den Spielbällen mit der Unterschrift des neuem NFL-Bosses Roger Goddall sind auch die sechs Wappen der<br />

Europaliga-Team aufgedruckt.<br />

FREUNDE: Fire-Guard Peter Heyer traf am Samstag nach dem Testmatch gegen Hamburg sein Vorbild wieder. Ex-NFL-<br />

Offensivbrocken Tom Nuetten hatte die knapp einstündige Fahrtzeit von Sarasota nach Tampa in Kauf genommen, um den<br />

Testspieltag der sechs Teams zu verfolgen. Der Deutsch-Amerikaner Nuetten, der mit St. Louis 2001 den Super Bowl gewann, und<br />

Heyer sind seit einigen Jahren befreundet.<br />

TRAINER: Ex-Fire-Cheftrainer Pete Kuharchek ist derzeit wieder auf der Suche nach einem Job. Nach nur einer Saison als Coach<br />

beim College-Team Louisiana Tech Bulldogs in Ruston hofft Kuharchek auf einen Posten in seiner Heimatstadt Tampa. Freitagabend


sah sich der 59-Jährige beim Arena-League-Football im Forum um, Samstag saß der Amerikaner beim NFLE-Testspieltag auf der<br />

Stahlrohrtribüne des Sam-Horten-Stadions in Tampa, das in Laufweite zum Fire-Teamhotel Double Tree liegt.<br />

(miry)<br />

Harte Arbeit mit alten Freunden<br />

23.03.2007<br />

David Odenthal schwitzt im Trainingslager von Rhein Fire. Der 28-jährige Center hofft auf eine erfolgreiche Saison.<br />

Als David Odenthal am Freitag nach dem Frühtraining seinen schwarzen Rhein-Fire-Helm vom Kopf schälte, tropft´s. Der 28-jährige<br />

Center saß aber nicht in einer 100-Grad-Sauna. Die Übungsintensität auf dem Rasen der Tampa Catholic High School und wärmende<br />

28 Grad Celsius sorgen für einen Wasserverlust, mit dem man Literflaschen füllen könnte.<br />

Doch Odenthals bärtiges Gesicht strahlt. Der gebürtige Kölner, der 2005 für die Panther in der GFL-Bundesliga aufgelaufen war,<br />

machte deutlich, warum er seinen Wechsel von den Cologne Centurions zu Rhein Fire forciert hat: "Nach einer beschissenen Saison<br />

2006 läuft es diesmal besser."<br />

Antworten im Telegrammstil<br />

Das NFLE-Debüt bei den "Cents" war geprägt von Enttäuschungen, auch von Entgleisungen. Odenthal spricht nicht gern drüber,<br />

antwortet im Telegrammstil. Der Cheftrainer ließ seine Cracks über Nacht im Stich, weil er einen "Assistenz-Assistenzjob" in der<br />

NFL bei Oakland angenommen hatte. Danach herrschte keine Disziplin, kein Teamgeist. Es gab Prügeleien im Training. Im Match<br />

kam Odenthal nicht über die Statistenrolle hinaus.<br />

Sicher: Die Mittelposition in der fünfköpfigen Offense Line ist ein Posten, der in der Regel von starken US-Spielern bekleidet wird.<br />

Trotzdem ist Odenthal kein Bankdrücker. Der 135-Kilo-Brocken spielte von 2001 bis 2004 für die Toledo Rockets aus Ohio in der<br />

höchsten College-Liga, war drei Jahre Starter, stand viermal im Bowl-Finale, gewann zwei Ringe, absolvierte NFL-Trainingscamps in<br />

Houston und Arizona.<br />

Das große Ziel wird Odenthal, mit 1,85 Meter zu klein gewachsen für einen erstklassigen Center, wohl nicht erreichen: "Ich bin da<br />

Realist genug." In der Michael-Schumacher-Stadt Kerpen hat er einen Football-Laden eröffnet. Eine Investition in die Zukunft.<br />

Die Gegenwart heißt harte Arbeit mit alten Freunden. Guard Peter Heyer spielte mit Odenthal von 1991 bis 2000 bei Bundesligist<br />

Cologne Crocodiles. Gummiarmbänder am rechten Handgelenk erinnern an Freunde aus der College-Zeit. Das weiße ist von Lance<br />

Moore (New Orleans), das rote von Spielmacher Bruce Gradkowski (Tampa Bay). "Impossible is nothing" steht drauf. Nichts ist<br />

unmöglich. Vielleicht gilt´s auch für Odenthal.<br />

MICHAEL RYBERG aus Tampa Bay/USA<br />

Am Samstag muss das Fire-Team früh aufstehen<br />

21.03.2007<br />

TESTSPIEL: Am kommenden Samstag heißt es für die Rhein-Fire-Crew erneut, im Trainingslager in Tampa Bay/Florida früh<br />

aufstehen. Die Ligaleitung hat den Testspielplan noch einmal geändert und dem Team von Cheftrainer Rick Lantz das erste der drei<br />

Matches beschert. Um 9 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) geht es gegen die Hamburg Sea Devils.<br />

VERTRAG: Der letztjährige Fire-Spielmacher Drew Henson hat ein neues NFL-Team. Der ehemalige Dallas Cowboy unterschrieb<br />

bei den Minnesota Vikings für ein Jahr.<br />

ABSCHIED: Der ehemalige Defensivcheftrainer von Rhein Fire, Ed O´Neil, hat die NFL-Europaliga nach acht Saisons in Richtung<br />

Kanada verlassen. Der letztjährige Defensive Coordinator der Frankfurt Galaxy, der in der NFL als Linebacker für die Detroit Lions<br />

spielte (1974-1980), unterschrieb beim CFL-Team Hamilton Tiger-Cats.<br />

WECHSEL: Für seine Heimatstadt Berlin läuft in der neuen NFLE-Saison Patrick Finke auf. Der Defensive End, der vergangene<br />

Saison für Rhein Fire gespielt hat, steht im Aufgebot von Liga-Rivale Berlin Thunder.<br />

(miry)<br />

Fire-Flitzer Franklin kämpft für die Familie<br />

20.03.2007<br />

Michael Franklin ist mit 1,69 Meter Körpergröße nicht nur der kleinste Footballer im Kader von Rhein Fire. Der 25-jährige<br />

Amerikaner dürfte auch zu jenen im Team des Europaligisten mit dem größten Kämpferherzen zählen.<br />

Die neue Nummer 20 kämpft schließlich um einen Vertrag, der den Broterwerb für die Familie sicher stellen soll. Ohne Vater, aber<br />

als Ältester von sechs Geschwistern in New Orleans unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen gilt Michael Franklin als<br />

Hoffnungsträger.<br />

Zumal die Familie unter den Nachwirkungen von Hurrikan Katrina immer noch leidet. "Ich will eine Profi-Karriere schaffen, damit<br />

ich die Lebensumstände meiner Familie verbessern kann", so Franklin.<br />

Der kleine Flitzer arbeitet dafür täglich im Trainingslager zu Tampa Bay/Florida. Damit ihn Chefcoach Rick Lantz am Ende ins<br />

Aufgebot für Düsseldorf nimmt.<br />

(miry)<br />

Heute erstes Derby mit Galaxy<br />

19.03.2007<br />

Seit einer knappen Woche ist das Rhein-Fire-Football-Team nun im NFLE-Trainingslager in Tampa Bay/Florida beisammen. Heute<br />

steht der erste Test auf dem Programm: Um 15 Uhr Ortszeit (20 Uhr deutsche Zeit) absolviert das Team um Cheftrainer Rick Lantz<br />

auf dem Ed Radice Complex ein gemeinsames Training mit Spielelementen mit der Frankfurt Galaxy.<br />

Fraglich ist dabei der Einsatz des Düsseldorfer Linebackers Richard Adjei, der sich im bis zu dreieinhalb Stunden dauernden Training<br />

am Wochenende eine Oberschenkelzerrung zugezogen hat.


Der vergangene Saison für die Cologne Centurions aufgelaufene Fire-Abwehrbrocken David Odenthal feierte Samstag seinen 28.<br />

Geburtstag.<br />

Freibeuter greifen nach Cody Pickett<br />

18.03.2007<br />

Fire-Quarterback verließ Trainingscamp, um sich in Oakland für NFL zu empfehlen.<br />

Die Oakland Raiders und das Football-Trainingslager von Rhein Fire in Tampa Bay - das scheint eine Fortsetzungsgeschichte zu<br />

werden. Im vergangenen Jahr wollten die NFL-Freibeuter aus Nord-Kalifornier bekanntlich Fire-Cheftrainer Jim Tomsula<br />

verpflichten. Der Pittsburgher lehnte aber ab. Nun sind die Schwarzhemden am neuen Fire-Spielmacher Cody Pickett interessiert.<br />

Der 26-jährige Amerikaner aus Caldwell/Idaho reiste in der vergangenen Woche für drei Tage zum Probetraining an die Westküste,<br />

kehrte aber zum Wochenende nach Florida zurück. Das Honorar für Pickett wäre in der NFL mit rund 500 000 US-Dollar<br />

Saisongehalt mindestens zehmal höher als in der NFLE. Pickett absolvierte in den Saisons 2004 und 2005 bereits sechs Spiele für die<br />

San Francisco 49ers.<br />

Die in der vergangenen Saison böse abgestürzten Oakland Raiders - bei 2:14 Siegen waren die Freibeuter das schlechteste NFL-Team<br />

- tauschen großflächig ihr Personal aus. Was beim Cheftrainer begann. Der schon für die Europaliga arbeitende Art Shell wurde durch<br />

den 31-jährigen Lane Kiffin ersetzt, dem derzeit jüngsten NFL-Chefcoach.<br />

C. J. Brewer hat sich schon verabschiedet<br />

Der sucht junge, fähige Spielmacher. Derzeit stehen nur zwei Quarterbacks im 77-köpfigen Aufgebot. Eine Option heißt derzeit Cody<br />

Pickett. Das weiß auch Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz und holte mit John Bowenkamp einen zusätzlichen Quarterback neben<br />

Pickett, Brett Elliott und dem letztjährigen Berliner Brian Wrobel in die Trainingsgruppe. Bowenkamp stand schon in der Saison 2006<br />

im Fire-Team, kam aber über einen (missglückten) Halbzeiteinsatz nicht hinaus.<br />

Verabschiedet hat sich bereits Passempfänger C. J. Brewer. Der 24-Jährige aus Denver, der zum Kader der San Francisco 49ers<br />

gehört, musste aufgrund einer Knieverletzung ins NFL-Krankenhaus nach Birmingham/Alabama.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Fire: Heyer fit, Kicker kommen im Doppelpack<br />

16.03.2007<br />

Zwei Kicker streiten sich derzeit im Football-Trainingslager von Rhein Fire in Tampa Bay/Florida um die Startposition. Gestern teilte<br />

die NFLE mit Conner Hughes (Pittsburgh Steelers) und Marc Hickok (ohne NFL-Vertrag) den Düsseldorfern gleich zwei schießende<br />

Punktesammler zu.<br />

Die Position des Punters soll Danny Baugher (New England Patriots) bekleiden. Mit Brian Jordan (ohne NFL-Vertrag) steht zudem<br />

neu ein Spezialist im Team. Der "Longsnapper" sorgt für die rückwärts durch die eigenen Beine geworfenen Zuspiele für Kicker und<br />

Punter.<br />

Fire-Guard Peter Heyer steht wieder im Training. Der gebürtige Kölner war vergangene Woche wegen Bluthochdrucks von der<br />

medizinischen Abteilung zunächst von den Übungseinheiten ausgeschlossen worden. Weil sich der Blutdruck normalisiert hat, bekam<br />

Heyer nun die Trainingserlaubnis.<br />

(miry)<br />

Elliott schmunzelt<br />

14.03.2007<br />

Der neue Rhein-Fire-Spielmacher will es allen Skeptikern beweisen.<br />

Brett Elliott schmunzelt. Nach fast sechs Monaten football-loser Zeit steht der 24-jährige Spielmacher wieder in einem Team. Seit<br />

Montag trainiert der Quarterback, den die San Diego Chargers nach der Entlassung am 26. September 2006 aus dem NFL-Team am<br />

27. Februar erneut verpflichtet hatten, wieder: im NFLE-Team von Rhein Fire.<br />

"Ich will das Vorurteil entkräften, dass ich nur gegen unterklassige Gegner gut spielen und auf einem hohen Level nicht erfolgreich<br />

sein kann", erklärte der Fire-Hoffnungsträger zum Start des Trainingslagers in Tampa Bay/Florida.<br />

In der Saison 2005 hatte er für das Linfield-College 61 Touchdowns erzielt und die Meisterschaft gewonnen. Vorzüglich, aber auf<br />

Football-Oberliga-Niveau.<br />

(miry)<br />

Adjei spielte den Lebensretter<br />

13.03.2007<br />

Im Trainingslager von Europaligist Rhein Fire holte der 24-jährige Abwehrspieler ein im Wasser treibendes Kleinkind aus dem<br />

Hotelpool.<br />

Auf dem Footballplatz ist er ein knallharter Abwehrspieler. Im gerade begonnenen Trainingslager von Rhein Fire in Tampa<br />

Bay/Florida wurde Richard Adjei jetzt zum Lebensretter. Der 24-jährige Düsseldorfer bewahrte ein dreijähriges Kind vor dem<br />

Ertrinken im Pool der noblen Appartement-Anlage "The Suites at Mainsail Village", wo er sich nach einer Trainingseinheit<br />

entspannte.<br />

"Ich war im Pool, um meine Oberschenkelmuskulatur zu lockern. Am Beckenrand spielte die ganze Zeit ein kleines Kind, das ich<br />

aber nicht weiter beachtete", berichtete Adjei.<br />

Zum Glück sofort wieder geatmet<br />

Wenig später fiel ihm plötzlich auf, dass das Kind verschwunden war. "Dann sah ich seinen Körper unter Wasser treiben", sagt der<br />

Football-Profi, der keine Sekunde zögerte, sofort tauchte und das Kind aus dem Wasser zog. "Zum Glück fing es sofort wieder zu<br />

atmen an."<br />

Richard Adjei brachte das erschrockene Kind sofort zu seiner Mutter, die gar nicht mitbekommen hatte, in welcher Gefahr sich ihr<br />

Nachwuchs befunden hatte.


Ex-Panther Mohr spielt für Fire<br />

09.03.2007<br />

Mit einer bärenstarken Elf aus Nationalspielern nimmt Football-Europaligist Rhein Fire ab Montag das Trainingslager in Tampa<br />

Bay/Florida auf. Größter Pluspunkt: Cheftrainer Rick Lantz lotste seinen Leistungsträger Christian Mohr von Berlin Thunder an den<br />

Rhein. Der ehemalige Panther-Spieler, der drei Jahre lang das schwarze Dress der Hauptstädter in der NFLE getragen hatte, läuft<br />

damit erstmals für Rhein Fire auf.<br />

"Endlich bin ich zurück in der Heimat. Genauso fantastisch ist es, für Fire und seine gigantischen Fans zu spielen", erklärte der 26jährige<br />

gebürtige Aachener, der als Defensive End in der ersten Verteidigerreihe steht.<br />

Mohr bringt eine Menge Erfahrung mit. Neben 32 NFLE-Einsätzen absolvierte der Blondschopf bereits zwei Saisons in der NFL: bei<br />

den Seattle Seahawks (2004) und bei den Philadelphia Eagles (2006), jeweils als Übungsspieler. Der 2005 mit Seattle geschlossene<br />

Zweijahresvertrag platzte zwischenzeitlich wegen einer Sprunggelenksverletzung.<br />

Im Aufgebot der Fire-Nationalspieler sind auch fünf Rückkehrer: die "gesetzten" Richard Yancy (Safety) und Peter Heyer (Guard)<br />

sowie Linebacker Richard Adjei, der englische Passempfänger Marvin Allen und der mexikanische Defenstive Tackle Salomon<br />

Solano.<br />

Hinzu kommen der 23-jährige Neusser Christian Fuchs (Defensive End), der letztjährige Centurions-Center David Odenthal, der in<br />

der Saison 2005 für die GFL-Panther aufgelaufen war, der Finne Liro Luoto (Tight End), der Mexikaner Eduardo Castaneda und der<br />

Brite Jason Brisbane (beide Linebacker).<br />

(miry)<br />

Fan-Zuspruch: Fire vor Fortuna und der DEG<br />

05.03.2007<br />

In der Zuschauer-Rangliste der beliebtesten Düsseldorfer Erstliga- und Zweitliga-Teams liegen die Rhein-Fire-Footballer weiterhin<br />

vorn, was den durchschnittlichen Fanbesuch anbetrifft. Hier die aktuellsten Zahlen im Vergleich:<br />

1. Rhein Fire: 22 021 Fans im Schnitt (fünf NFLE-Heimspiele, Saison 2006).<br />

2. Fortuna: 12 361 (elf Regionalliga-Heimspiele, Saison 2006/2007).<br />

3. DEG: 7725 (26 DEL-Heimspiele, Saison 2006/2007).<br />

4. Rochusclub: 4325 (vier Tennis-Bundesliga-Heimspiele, Saison 2006).<br />

5. HSG: 1731 (elf Handball-Bundesliga-Heimspiele, Saison 2006/2007).<br />

6. Borussia: 1033 (sechs Tischtennis-Bundesliga-Heimspiele, 2006/2007).<br />

7. ART Magics: 1015 (zehn Basketball-Zweitliga-Heimspiele, Saison 2006/2007).<br />

8. DHC: 260 (fünf Hallenhockey-Bundesliga-Heimspiele, Saison 2006/2007).<br />

9. TC Benrath: 250 (drei Damentennis-Bundesliga-Heimspiele, Saison 2006).<br />

10. TuS Nord: 150 (neun Rollhockey-Bundesliga-Heimspiele der Herren) und 100 (sechs Damen-Bundesliga-Heimspiele, jeweils<br />

Saison 2006/2007).<br />

Nummer Zwei werden hinter dem Fußball<br />

28.02.2007<br />

Uwe Bergheim über 30 Millionen Dollar Minus und 20 000 Fans pro Spiel.<br />

Uwe Bergheim blickt gespannt ins Arena-Geviert. "Wäre sicher ein toller Anblick, wenn alle 51 500 Sitze bei einem Football-Match<br />

besetzt wären", schwärmt der 50-jährige Düsseldorfer. Und dies nicht nur als Lokalpatriot und einstiger Rhein-Fire-Gönner. Ende<br />

2006 wurde Bergheim etwas überraschend zum Nachfolger des US-Amerikaners Jim Connelly berufen. Der<br />

Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Vorsitzende eines großen Telekommunikationsunternehmens lenkt als NFLE-Boss nun die<br />

Geschicke der NFL-Tochterliga, die am 14. April in ihre 15. Saison geht.<br />

<strong>NRZ</strong>: Im vergangenen Jahr meldete die Europaliga ein Minus von 30 Millionen Dollar an die NFL-Zentrale in New York. Keine<br />

angenehme Ausgangslage für Sie, oder?<br />

Bergheim: Angesicht eines Fernsehvertrages für die NFL von über 4,5 Milliarden Dollar relativiert sich das Minus. Die 32<br />

Teambesitzer fangen das mit weniger als einem Prozent ihres Gesamtetats auf. Haben kommt allerdings von Behalten. Für die<br />

Teambesitzer sind Investment und Verlust rote Tücher. Wenn wir für die NFL wirklich wichtig werden wollen, müssen wir unseren<br />

finanziellen Beitrag leisten. Und sollten New York nicht auf der Tasche liegen.<br />

<strong>NRZ</strong>: Mit welchen Zielen gehen Sie an ihre neue Aufgabe heran?<br />

Bergheim: Ich will mit Football den deutschen Markt knacken und die Sportart als sichtbare Nummer Zwei hinter Fußball bei den<br />

Zuschauern, den Sponsoren und den Medien etablieren. Der Reiz der Aufgabe liegt auch darin, die NFLE als Wirtschaftsunternehmen<br />

von den roten in die schwarzen Zahlen zu führen.<br />

<strong>NRZ</strong>: Da werden Sie einen langen Atem brauchen.


Bergheim: Der Fußball in den USA hat trotz Beckenbauer und Pele auch mehr als drei Jahrzehnte gebraucht. Mittlerweile läuft die<br />

Major League Soccer aber mit fünfstelligen Zuschauerzahlen.<br />

<strong>NRZ</strong>: An amerikanischen Schulen wird Fußball als Sportart wie selbstverständlich angeboten. Mit Football in Deutschland sieht es da<br />

wesentlich bescheidener aus. Ein Problem?<br />

Bergheim: Sicherlich. Aber wir besitzen durch NFLE, NFL und verbesserte TV-Übertragungen in den vergangenen Jahren rund eine<br />

Million Fans. Das ist eine gute Zahl angesichts der Tatsache, dass Football in der Schule, in der deutschen Kultur nicht verankert ist.<br />

Bei 80 Millionen Einwohnern ist die Zahl trotzdem verbesserungswürdig. Wir müssen populärer werden.<br />

<strong>NRZ</strong>: Wo sehen Sie den Schlüssel dafür?<br />

Bergheim: Das Fernsehen ist der wesentliche Treiber. Als RTL in den 80-er Jahren erstmals die Bundesliga-Rechte bekam und Live-<br />

Spiele zeigte, gingen die Zuschauerzahlen in den Stadien steil nach oben. Die Ware Fußball wurde immer wichtiger.<br />

<strong>NRZ</strong>: Heißt also Live-Football-Spiele in der ARD.<br />

Bergheim: Die Übertragung der NFL-Halbfinals und des Super Bowls in der ARD waren ein guter Schritt in die richtige Richtung.<br />

<strong>NRZ</strong>: Was erwarten Sie von der Europaliga, die am 14. April startet?<br />

Bergheim: Nach dem schwierigen Jahr wegen der Fußball-WM müssen wir uns in allen Belangen steigern. Ziel muss es sein, pro<br />

Match 20 000 Zuschauer zu ziehen. Zuletzt waren es knapp über 17 000. Wir sind die einzige Teamsportart hinter Fußball, die eine<br />

Arena füllen kann. Das macht die Liga für Arena-Betreiber interessant. Hannover hat beispielsweise großes Interesse angemeldet,<br />

künftig ein Team aufzunehmen.<br />

<strong>NRZ</strong>: Dem Konzept der Sechserliga mit dem World-Bowl-Finale, aber ohne Halbfinals fehlt oft die wirkliche Spannung. Wie wollen<br />

Sie da gegensteuern?<br />

Bergheim: Wir entwickeln einen langfristigen Plan mit einer Zehnjahresperspektive, der Play-off-Spiele, eine längere Saison und<br />

acht bis zwölf Teams beinhaltet. In vier Monaten wird der Plan den NFL-Teambesitzern präsentiert. Die müssen dann entscheiden,<br />

was sie künftig wollen. Nur die USA als Markt sehen oder auch das Wachstumspotenzial darüber hinaus.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Sascha Gehloff bekommt auch eine neue Aufgabe<br />

27.02.2007<br />

TRAINER I: Sascha Gehloff, 34-jähriger Nationaltrainer in Reihen von Football-Europaligist Rhein Fire, bekommt in der neuen<br />

Saison auch eine neue Aufgabe. Der gebürtige Berliner, der lange in Hamburg lebte, coacht neben den Special Teams nun auch die<br />

Ballträger im Angriff. Bisher war Gehloff als ehemaliger Safety auf seiner Stammposition im defensiven Hinterfeld tätig.<br />

TRAINER II: Wenige Tage vor dem Start des Trainingslagers musste Chefcoach Rick Lantz noch zwei seiner elf Assistenztrainer<br />

austauschen. Dwayne Stukes, der für die Defensive Backs zuständig sein sollte, wechselt in den NFL-Stab der Tampa Bay<br />

Buccaneers. Dafür kommt Stan Davies, der zuletzt in der Hallenfootball-Liga Arena League für Las Vegas und Detroit gearbeitet hat.<br />

Leonard Russell, der aus privaten Gründen die Saison absagte, wird durch Nathan Poole ersetzt. Den ehemaligen NFL-Passempfänger<br />

kennt Lantz vom Erstliga-Collegeteam Marshall Thundering Herd.<br />

ANKUNFT: Die Rhein-Fire-Fans sollten sich den Ostersamstag im Kalender notieren. Am 7. April wird sich die neue Mannschaft<br />

gegen 14 Uhr auf dem Rathausplatz präsentieren. Zwei Tage zuvor reist das Team aus Tampa Bay an und bezieht sein Quartier im<br />

gewohnten Relexa Hotel in Ratingen.<br />

(miry)<br />

Lantz setzt auf Rekordwerfer und harten Cowboy<br />

26.02.2007<br />

Sonntag bezieht der neue Rhein-Fire-Chefcoach sein Tampa-Quartier.<br />

Bis Samstag entspannt sich der neue Rhein-Fire-Cheftrainer Rick Lantz noch zu Hause. Das ist das sonnige West Melbourne. Ein<br />

9800-Einwohner-Ort an der mittleren Atlantikküste Floridas. Sonntag geht es quer über den Sonnenstaat gen Westen an die Golf-von-<br />

Mexiko-Küste. Dann checkt Lantz für viereinhalb Wochen im Double Tree Hotel in Tampa Bay ein. Es ist Trainingslager-Zeit in der<br />

Football-Europaliga.<br />

In Zusammenarbeit mit seinen Trainer-Assistenten ist das alle Spielzüge umfassende "Playbook" für die Cracks fertig. Simpel<br />

gestaltet. Damit jeder flott weiß, was er auf dem Feld zu tun und zu lassen hat.<br />

Montag bereits beginnt, zumindest für die künftigen Nationalspieler, das Trainingslager für die am 14. April startenden NFLE-Saison.<br />

Zehn Nicht-Amerikaner werden im Fire-Aufgebot stehen. Die Dauerbrenner wie Offensive Guard Peter Heyer, Safety Richard Yancy<br />

oder Linebacker Richard Adjei hat Lantz im Auge. Ebenso seinen Berliner Defensive End Christian Mohr, der von GFL-Team<br />

Düsseldorf Panther vor vier Jahren zu Thunder gewechselt war. Ob Lantz allerdings seine favorisierten Nationalspieler auch<br />

bekommt, steht noch nicht fest.<br />

Naturgemäß zufrieden ist der 69-jährige Amerikaner mit dem bisherigen Kader, der aus 48 Landsleuten besteht. "Wir haben Spieler<br />

bekommen, die wir auch haben wollten", versichert der letztjährige Thunder-Coach. Die drei Spielmacher schließt der World-Bowl-<br />

Sieger von 2004 da mit ein. "Wir hatten großen Einfluss auf die Verteilung und haben die Quarterbacks bekommen, die bei uns auch<br />

hoch im Kurs standen", erklärte Lantz.<br />

Brett Elliott, der bis Ende September 2006 bei den San Diego Chargers unter Vertrag stand und dort vier Testspiele bestritten hat, gilt<br />

als starker Passwerfer. Der neue Fire-Offensivchef Don Eck kennt Elliott vom Erstliga-College in Utah, wo der Spielmacher für die<br />

Utes allerdings nur zwei Saisons auflief, weil er nach einem Handgelenksbruch seinen Starterposten verlor. Beim viertklassigen<br />

Linfield College brachte Elliott danach in einer Saison 61 Touchdowns an den Mann - ein College-Rekord!


Cody Pickett bezeichnet Coach Lantz als "starken und harten Kerl, der wie ein Cowboy die Sachen anpacken kann". Dritter im<br />

Bunde, der letztjährige Thunder-Ersatzspielmacher Brian Wrobel, soll sich "nach vorn entwickeln".<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Ville und Strong kehren zurück<br />

25.02.2007<br />

Nach der Auswahl jener Profifootballer am Freitagabend, die derzeit keinen NFL-Kontrakt besitzen, kehren nur zwei ehemalige<br />

Rhein-Fire-Cracks nach Düsseldorf zurück. Cheftrainer Rick Lantz entschied sich für die beiden Defensive-End-Brocken Zach Ville<br />

(132 Kilogramm/Missouri-College) und Derrick Strong (118/Illinois).<br />

Die übrigen 21 Spieler im derzeit 48 Footballer umfassen den Fire-Kader für die Saison 2007 kämpfen im Trainingslager in Tampa<br />

Bay ab der nächsten Woche um ihr Düsseldorf-Debüt. Darunter auch Jesse Boone. Der Center der Spielmacher-Schützer aus der<br />

ersten Angriffslinie spielte mit Fire-Quarterback Brett Elliott 2003 bei den Utah Utes in der höchsten College-Division.<br />

Die weiteren Fire-Footballer in der Übersicht; Offensive, Tackle: Troy Harris (Auburn), Dejuan Skinner (West Texas A&M), John<br />

Glass (Rutgers), Center: Jesse Boone (Utah), Taylor Smith (San Diego State), Guard: Steve Franclin (Syracuse), Wide Receiver: Erik<br />

Jensen (Iowa), Earvin Johnson (Nevada/Las Vegas), Running Back: Jimmy Dixon (Georgia Tech), Michael Franklin (San Diego<br />

State), Cal Muray (Miami/Ohio); Defensive; Tackle: Brennan Schmidt (Virginia); End: Ryan Hoffman (Shippensburg), Derrick<br />

Strong (Illinios), Zach Ville (Missouri), Jeff Green (Florida A&M); Linebacker: Aaron Harris (Texas), Quentin Swain (Florida<br />

Atlantic), Mike Andrews (Youngstown State); Back: Dada Wally (Washington), Calvin Carlyle (Oregon State), Scott Farley<br />

(Williams), Chris Hawkins (Marshall).<br />

Der Fire-Kader füllt sich weiter<br />

23.02.2007<br />

Der Rhein-Fire-Kader für die am 14. April mit einem Heimspiel gegen Berlin Thunder startende Football-Europaliga-Saison füllt<br />

sich. Cheftrainer Rick Lantz lotste gestern sieben weitere NFL-Cracks bei der "Draft" ins Team, davon vier Passempfänger. Die<br />

Auswahl jener 23 neuen Fire-Spieler, die bei keiner NFL-Mannschaft unter Vertrag stehen, dauerte gestern Abend bei<br />

Redaktionsschluss an.<br />

Bis zum 11. März werden noch acht bis zehn Nationalspieler, ein Kicker und ein Punter hinzukommen. Die Kaderstärke liegt bei 60<br />

bis 62 Cracks. Bis zum Ende des Trainingslagers in Tampa/Florida muss der Trainerstab die Mannschaft auf 48 Spieler reduzieren.<br />

Der bisherige Fire-Kader nach Spielpositionen; Offensive, Quarterback: Brett Elliott (San Diego), Brian Wrobel, Cody Pickett (ohne<br />

Team); Running Back: Gerald Riggs (Chicago), Taurean Henderson (Atlanta), Tight End: Sean Mulcahy (Cincinnati), Wide Receiver:<br />

P. K. Sam (Miami), Cedric Bonner (Washington), C. J. Brewer (San Francisco), Daunta Peterson (Buffalo), J. J. Outlaw<br />

(Philadelphia), Lauren Williams (Oakland); Tackle: Tavares Washington (San Francisco), Center: Jonathan Clinkscale (Tampa Bay),<br />

Guard: Jimmy Martin (Minnesota), Defensive, Tackle: Michael Bozeman (Atlanta), Alex Guerrero (Minnesota), End: Matthew Rice<br />

(Detroit), Linebacker: Richard Koonce, Derek Rehage (beide Pittsburgh), Blake Costanzo (New York Jets), Safety: Andre Maddox<br />

(Minnesota), Jermaine Hardy (San Francisco), Cornerback: Carlos Hendricks (Tampa Bay), Antonio Malone (Green Bay).<br />

(miry)<br />

Spielmacher-Trio für Rhein Fire<br />

22.02.2007<br />

Mit einem Spielmacher-Trio startet Football-Europaligist Rhein Fire in zwei Wochen ins Trainingscamp zu Tampa Bay/Florida. Der<br />

26-jährige Cody Pickett, der bis 1. September 2006 bei den Houston Texans im NFL-Aufgebot stand, absolvierte bereits sechs NFL-<br />

Einsätze, davon zweimal als Starter, für die San Francisco 49ers in den Spielzeiten 2004 und 2005.<br />

Brett Elliott (24) holte in der College-Saison 2004 einen nationalen Titel. Mit 61 Touchdown-Pässen und 13:0 Siegen führte Elliott<br />

die Linfield Wildcats zur Meisterschaft in der Division III, der vierten US-College-Liga. Bis 26. September 2006 zählte der<br />

Spielmacher zur Übungsgruppe der San Diego Chargers, wurde dann aber entlassen.<br />

Ohne NFL-Arbeitgeber, aber mit NFLE-Erfahrung kehrt Brian Wrobel nach Deutschland zurück. Fire-Cheftrainer Rick Lantz kennt<br />

den 24-Jährigen aus Berlin. Bei Thunder war Wrobel 2006 Ersatz-Spielmacher.<br />

Unter den 18 gestern zugeteilten Footballern ist Ballträger Gerald Riggs zu beachten. Der 23-jährige Chicagoer brettert mit 135 (!)<br />

Kilogramm Gewicht durch die Gegnerschaft. Passempfänger Cedric Bonner (28, Washington Redskins) sammelte 2005 für die<br />

Hamburg Sea Devils NFLE-Erfahrung.<br />

(miry)<br />

Neues Team steht Freitagabend<br />

21.02.2007<br />

Wie sieht das neue Team von Football-Europaligist Rhein Fire aus? Ab morgen Abend sind die Anhänger schlauer. In New York wird<br />

heute von der Ligaleitung ein Teil der NFL-Spieler den sechs Teams ohne Mitsprachemöglichkeit zugeteilt. Am Freitag wählen die<br />

Trainer in mehreren Draft-Runden aus den übrigen Cracks und den Spielern, die nicht von einem NFL-Team nach Europa geschickt<br />

werden, ihre weitere Kandidaten aus. Ab dem 8. März geht es für alle in Tampa Bay/Florida dann darum, sich im Rahmen des<br />

Trainingslagers einen Platz im 48-er Kader ihres Teams zu sichern.<br />

Es lässt sich derzeit nur spekulieren, wer aus dem alten Rhein-Fire-Kader zurückkommt. Cheftrainer Rick Lantz, der mit seinem Stab<br />

an Coaches für die Spielerzuteilungen bereits Quartier im Double Tree Hotel zu Tampa bezogen hat, favorisiert die Defensive Liner<br />

Walter Curry und Zach Ville. Auch Touchdown-Fänger Brandon Middleton, der derzeit auf den Fire-Dauerkarten-Plakaten wirbt, soll<br />

wieder in Düsseldorf zugreifen.<br />

Bei den Nationalspielern sind durchaus Veränderungen drin. Peter Heyer, Richard Yancy und Richard Adjei, die am Rosenmontag<br />

den Fire-Karnevalswagen bemannt hatten, sollen wieder auflaufen. Ebenso die Briten Shaun Smith und Marvin Allen. Wobei<br />

Receiver Allen zuletzt die komplette NFL-Saison bei den Pittsburgh Steelers verbrachte.<br />

Ob Chefcoach Lantz es schafft, seinen Defensive End Christian Mohr aus Berlin loszueisen, der bekanntlich von den Düsseldorf<br />

Panthern aus in die NFLE ging? Einiges wird wohl davon abhängen, ob Konstantin Ritzmann, der für die Buffalo Bills einen NFL-


Einsatz hatte, für Thunder interessant (genug) ist. Der in die NFLE wechselnde Ritzmann spielt schließlich auf der gleichen Position<br />

wie Mohr.<br />

Das Interesse an der neuen Fire-Football-Saison ist beachtlich. 6300 Dauerkarten sind bisher abgesetzt worden. Wer noch bis zum 28.<br />

Februar unter Tel: 0 18 05/4 78 73 73 zugreift, nimmt an der Verlosung einer Reise zu zweit ins Fire-Trainingslager nach Tampa Bay<br />

in der vierten März-Woche teil.<br />

Übrigens: Ex-Fire-Brocken Luke Butkus steht im Trainerstab bei den Chicago Bears und wird sich dort als Assistenzcoach um die<br />

Offense Line kümmern.<br />

(miry)<br />

Rhein Fire muss umziehen<br />

14.02.2007<br />

Neuer Trainer, neue Ziele, neue Räumlichkeiten. Das gilt bei Football-Europaligist Rhein Fire vor allem optisch. Chefcoach Rick<br />

Lantz hat nicht nur den Stab an Mitarbeitern fast komplett ausgetauscht. Der 69-jährige Amerikaner ist auch für einen Umzug<br />

verantwortlich. Zumindest für die Zeit im Trainingslager zu Tampa Bay/Florida, das mit dem Camp der 86 Nationalspieler am 4.<br />

März beginnt.<br />

Nach sieben Saisons in der großzügigen Appartmentanlage von Mainsail Village, nur fünf Autominuten vom Flughafen entfernt,<br />

wohnt der Fire-Tross nun erstmals im Doubletree Hotel. Dem bisherigen Teamhotel von Ex-Lantz-Team Berlin Thunder. Ob´s Glück<br />

bringt? Die Spieler jedenfalls müssen sich auf beengtere Räumlichkeiten einstellen. Trainiert wird auf dem Gelände der Catholic High<br />

School.<br />

Welche US-Cracks in der am 14. April startenden NFLE-Saison das Fire-Dress tragen, vorentscheidet sich am nächsten Freitag. Dann<br />

steht die Verteilung jener Spieler auf die sechs Mannschaften an, die entweder von NFL-Teams nach Europa geschickt werden oder<br />

die sich frei um einen Platz in der Liga bewerben wollen.<br />

(miry)<br />

Lantz hat sein Trainerteam komplett<br />

08.02.2007<br />

Wenn Rick Lantz durch das große Fenster im Büro von Football-Europaligist Rhein Fire blickt, ist die Vorfreude auf die Saison<br />

riesengroß. Auch, wenn scheinbar nicht alles in Düsseldorf nach dem Geschmack des neuen Trainers ist. "Mein Vorgänger Jim<br />

Tomsula hat mir geraten, zu Rhein Fire zu wechseln", sagte gestern der 69-Jährige und fügt schmunzelnd hinzu: "Auch wenn der<br />

Rasen in der Arena nicht immer in bestem Zustand ist."<br />

Ansonsten fand Latz nach seinem Wechsel von Berlin Thunder an den Rhein perfekte Bedingungen vor. Er konnte sich sein Trainer-<br />

Team selbst zusammenstellen. Das wurde gestern mit Defensiv-Koordinator Larry New (63) sowie den Assistenztrainern Vince<br />

Marrow (Offensive) und Dwayne Stukes (Defensive) vervollständigt. New arbeitete 34 Jahre als Assistenztrainer an verschiedenen<br />

US-Colleges und war in den vergangenen fünf Jahren stellvertretender Sportdirektor der Georgia Tech University in Atlanta.<br />

"Jetzt kann ich mit dem Trainerstab arbeiten, der exakt meinen Vorstellungen entspricht. Damit bleiben für mich aber auch keine<br />

Entschuldigungen und Alibis mehr. Ich will Rhein Fire in eine Position bringen, in der jedes Spiel gewonnen werden kann", erklärt<br />

Lantz. Dafür zaubert der Trainerfuchs auch ausgefallene Taktiken aus dem Hut: "Wenn es sein muss, werden auch mal vier Versuche<br />

ausgespielt oder mit einem Trickspielzug die nötigen Yards geholt. Ich will Fire an die Spitze der Europaliga führen."<br />

Sechs Tage bevor am 23. Februar beim Draft in den USA die Mannschaften für die neue Saison zusammengestellt werden, reist Lantz<br />

mit seinen Trainern ins Teamhotel.<br />

PIET KEUSEN<br />

Rhein Fire holt Eck und Tranquill<br />

05.02.2007<br />

Die Offensive ist wieder gerüstet, der Trainerstab von Football-Europaligist Rhein Fire für die neue Saison nimmt konkrete<br />

Strukturen an. Wie erwartet bringt der neue Cheftrainer Rick Lantz von Berlin Thunder Offensiv-Koordinator Don Eck als<br />

Nachfolger für Steve Logan mit, der ans Boston College wechselt.<br />

Der 44-jährige Eck arbeitete in den vergangenen drei Jahren in der Bundeshauptstadt und stellt in der Spielzeit 2004 die beste<br />

Offensive auf den Platz. Durchschnittlich 273,3 Yards Raumgewinn und 28,9 Punkte pro Spiel fuhr die Berliner Offensive in der<br />

Meister-Saison ein. Erfahrung sammelte Eck als Spieler auf der Center-Postion der University of Utah, wo er von 1994 bis 2002 als<br />

Assistenz-Coach arbeitete. Seine erste Station in der Europaliga war 2003 bei den Scottish Claymores.<br />

Am Superbowl-Wochenende wurde Rick Lantz auch auf der Suche nach einem neuen Quarterback-Trainer fündig. Der 66-jährige<br />

Gary Tranquill arbeitete zuletzt als Offensiv-Koordinator beim College-Team der Carolina Tar Heels. Von 1991 bis 1993 trainierte er<br />

die Spielmacher des NFL-Teams Cleveland Browns.<br />

"Lantz, Eck und Tranquill - das ist ein ganz starkes Paket", freute sich Rhein-Fire-Geschäftsführer Sammy Schmale. "Die Fans<br />

werden attraktiven Angriffs-Football erleben."<br />

Fire-Football: 86 Nationals für 48 Plätze<br />

01.02.2007<br />

Ab 5. März haben ausgewählte Football-Spieler aus Europa, Japan und Mexiko die Chance, sich für ein Engagement in der NFL-<br />

Europaliga zu qualifizieren. "Das Teilnehmerfeld ist sehr, sehr stark besetzt, da wird es sicherlich einige Überraschungen geben",<br />

glaubt Rhein-Fire-Nationaltrainer Sascha Gehloff vor dem Start des Trainingscamps in Tampa Bay/Florida.<br />

Die Coaches beobachten fünf Tage lang die 86 Kandidaten, die um einen der acht begehrten Plätze in jedem der sechs Teams<br />

kämpfen. Fire hat in Florida einen jungen Mann besonders im Auge. Der erst 19-jährige Florian Pawlik ist Tight End bei den<br />

abgestiegenen Bundesliga-Panthern. "Er ist für seine 19 Jahre schon sehr weit", sagt Gehloff nach diversen Camps im Vorfeld.<br />

Doch der Teenager ist nicht der einzige Nationalspieler auf der Liste von Rhein Fire. Marvin Allen, der bereits 2006 für Fire gespielt<br />

und die NFL-Saison beim Titelverteidiger Pittsburgh Steelers in der Trainingsgruppe bestritten hat, Linebacker Shaun Smith und der<br />

Düsseldorfer Richard Adjei stehen wieder im Fokus der Burgunderhemden.


Rick Lantz und die Lizenz zum Siegen<br />

29.01.2007<br />

Der Thunder-Erfolgstrainer beerbt seinen "Schüler" Jim Tomsula bei Rhein Fire - mit einem Zweijahresvertrag.<br />

Lässt sich Rick Lantz seinen grauen Rauschebart wachsen, dann ähnelt er dem späten Sean Connery. Der spielte einst in der 60-er<br />

Jahren glänzend Geheimagent James Bond. Lantz sollte bei aller Ähnlichkeit mit Ur-"007" allerdings nicht die Lizenz zum Töten,<br />

sondern die Lizenz zum Siegen mitbringen. Darauf hoffen sie seit gestern bei Football-Europaligist Rhein Fire.<br />

Der Erfolgstrainer vom 2004-er World-Bowl-Sieger Berlin Thunder setzte sich gegen die übriggebliebenen Konkurrenten Bart<br />

Andrus und Ed O´Neil durch (die <strong>NRZ</strong> berichtete exklusiv), unterschrieb einen Zweijahresvertrag als neuer Fire-Chefcoach und<br />

beerbt so seinen Schüler Jim Tomsula.<br />

Der einstige Linebacker Tomsula, der in Berlin zwei Jahre lang unter Lantz gearbeitet hatte, nahm bekanntlich vor zwei Wochen das<br />

Angebot der San Francisco 49ers an und wechselte in den Trainerstab des viermaligen Super-Bowl-Gewinners. Auch eine<br />

Auszeichnung für Rhein Fire, das sich vor Bewerbungen für den frei gewordenen Cheftrainerposten kaum retten konnte.<br />

"Gentleman" Lantz, der aufgrund seiner ruhigen, analytischen Art in der Liga hoch geschätzt wird, ist seit 44 Jahren im<br />

Trainergeschäft (siehe auch Extra-Kasten). Der einstige Abwehr-Linebacker, der nach einer Saison mit den Barcelona Dragons 2004<br />

nach Berlin wechselte, stand mit Thunder zweimal im World-Bowl-Finale. Im Debütjahr gelang der Sieg. Lantz erreichte mit den<br />

Schwarz-Hemden eine 19:12 Siegbilanz bei einem Remis.<br />

Aus seiner Vita stechen neben Spielzeiten als Defensivcheftrainer bei starken College-teams wie Notre Dame, Georgia Tech, Miami<br />

oder Virginia die Jahre bei den New England Patriots hervor. Von 1982 bis 1984 war Lantz in Boston für die Linebacker<br />

verantwortlich.<br />

"Ich konnte die neue Herausforderung, die mich bei Rhein Fire erwartet, einfach nicht ausschlagen", erklärte Lantz, der mit Ehefrau<br />

Peggy in Melbourne/Florida am Atlantik wohnt, gut drei Autostunden nördlich von Miami.<br />

"Wir haben mit Rick einen perfekten Nachfolger für Jim Tomsula bekommen. Er will das Projekt Football bei uns weiter nach vorn<br />

bringen", erklärte Fire-Manager Sammy Schmale. Der trifft sich im Rahmen des Super-Bowl-Matches am Wochenende in Miami mit<br />

Rick Lantz Ob der auch gleich den ehemaligen Panther-Defensive-End Christian Mohr aus Berlin an den Rhein lotst, steht noch nicht<br />

fest. Gefunden scheint indes schon ein neuer Offensivcheftrainer für Steve Logan (zum Boston College). Mit der offiziellen<br />

Verpflichtung ist jedenfalls in den kommenden Tagen stark zu rechnen.<br />

(miry)<br />

Lantz: 44 Jahre als Trainer dabei<br />

29.01.2007<br />

Rick Lantz und seine Stationen in der Übersicht: 1963-1970: Boston University, Bridgeton Academy, Rhode Island, State University<br />

of New York; 1970-1976: Navy Midshipmen, 1977-1980: Miami Hurricanes, 1980-1982: New England Patriots/NFL, 1982-1984:<br />

Georgia Tech Yellow Jackets, 1984-1986: Notre Dame Fighting Irish, 1986-1991: Louisville Cardinals, 1991-2002: Virginia<br />

Cavaliers, 2003: Barcelona Dragons, 2004-2006: Berlin Thunder.<br />

Lantz, Andrus oder doch O´Neil?<br />

28.01.2007<br />

Wer wird neuer Cheftrainer bei Football-Europaligist Rhein Fire für den zu den San Francisco 49ers gewechselten Jim Tomsula? Bis<br />

Mittwoch fällt wohl die Entscheidung. Ein Trio soll aus über einem Dutzend Bewerbern übrig geblieben sein.<br />

Der Ex-Fire-Cheftrainer (1995-2000) und zweimalige World-Bowl-Sieger Galen Hall (67) zählt nicht mehr zu den Kandidaten.<br />

Obwohl dessen College-Football-Vertrag bei den Penn State Nittany Lions nach drei Jahren ausläuft und Manager Sammy Schmale<br />

den "Altmeister" favorisiert hatte.<br />

Die New Yorker Liga-Zentrale scheint sich für eine "interne" Lösung zu entscheiden. Die ist auf jeden Fall attraktiv(er). Neben dem<br />

Frankfurter Defensive Coordinator Ed O´Neil, der 2002 und 2003 für Fire bereits gearbeitet hat, sind zwei Chefcoaches im Rennen.<br />

Topkandidat soll Berlin Thunders Erfolgstrainer Rick Lantz sein, der 2004 den World Bowl gewann. Möglicherweise kehrt aber auch<br />

Amsterdams Cheftrainer Bart Andrus zu Fire zurück. Dort coachte er 2000 die Spielmacher. Und gewann seinen ersten World-Bowl-<br />

Ring. Der zweite folgte 2005 mit den Admirals.<br />

(miry)<br />

41. Super Bowl ohne einen Fire-Footballer<br />

25.01.2007<br />

Die 41. Auflage des Super Bowls am 4. Februar (ab 23.45 Uhr, live in der ARD und bei Bezahlsender NASN) im Dolphins Stadium<br />

zu Miami/Florida lässt sich Rhein-Fire-Manager Sammy Schmale nicht entgehen. Auf dem Spielfeld wird Schmale allerdings keinen<br />

seiner ehemaligen Schützlinge entdecken. Die Indianapolis Colts und die Chicago Bears kommen im NFL-Football-Finale schließlich<br />

ohne Düsseldorfer Mithilfe aus.<br />

Die mit vier ehemaligen Fire-Cracks bestückten New Orleans Saints scheiterten im Halbfinale klar mit 14:39 in Chicago. Da nutzten<br />

sieben Kick-off-Returnläufe von Ballträger Michael Lewis für 132 Yards Raumgewinn ebenso wenig wie ein Tackle von Verteidiger<br />

Steve Gleason (beide Fire-Saison 2001).<br />

Abwehrflitzer Antwain Spann (Fire-Saison 2006) verpasste seine erste Super-Bowl-Teilnahme ganz knapp. Seine New England<br />

Patriots führten zwar in Indianapolis zur Halbzeit mit 21:3, gaben das Match aber noch aus der Hand. Eine Minute vor Schluss<br />

schafften die Gastgeber den Touchdown zum 38:34-Sieg.<br />

(miry)<br />

Rhein Fire zieht einen dicken Fisch an Land<br />

22.01.2007<br />

Der neue Hauptsponsorenvertrag bringt 750 000 Euro pro Saison ein.<br />

Uwe Bergheim, 50 Jahre alter Düsseldorfer und neuer Chef der Football-Europaliga, redet nicht um den heißen Brei herum. Der


Wirtschaftswissenschaftler beherrscht Zahlen und Schlussfolgerungen aus dem Effeff. Die seit 1995 spielende NFLE, zu der auch<br />

Rhein Fire gehört, hat im vergangenen Jahr rund 30 Millionen US-Dollar "Verlust" erwirtschaftet. "Mein Job ist es, über kurz oder<br />

lang in den Plus-Bereich zu steuern", betont Bergheim.<br />

Der achtstellige Minusbetrag ist angesichts des NFL-TV-Vertrages von 4,5 Milliarden US-Dollar pro Saison für die 32 Teambesitzer<br />

"überschaubar". "Eine knappe Million Dollar Verlust macht allerdings niemand gern. Auch kein reicher Teambesitzer", rechnet<br />

Bergheim warnend hoch.<br />

Da kam die gestrige Neuigkeit gerade recht, die im Rhein-Fire-Versammlungsraum mit Blick in die Arena per Knopfdruck für einen<br />

Konfettiregen sorgte. Der neue Hauptsponsor ist nicht nur die weltgrößte Privatkundenbank. Das US-Unternehmen Citibank lässt sich<br />

die erste Saison am Rhein auch gleich rund 750 000 Euro kosten. Der Einjahresvertrag enthält eine beidseitige Option auf eine weitere<br />

Spielzeit.<br />

Damit besitzt Rhein Fire einen der größten Sponsorenverträge der 13-jährigen Liga-Geschichte aller Teams. Treue-Partner Schlösser<br />

Alt macht auf dem Spieltrikot für die Bänker Platz, bleibt Fire aber als Gönner erhalten. Angesichts von immerhin schon 4500<br />

verkauften Dauerkarten steuert Fire finanziell im Vergleich zur Fußball-WM-Saison 2006 auf einem günstigeren Kurs.<br />

Ziel: 20 000 Zuschauer pro Europaliga-Spiel<br />

Was der Zielvorgabe von Liga-Boss Bergheim entspricht. "Wir wollen 20 000 Zuschauer pro NFLE-Spiel schaffen und uns als<br />

Nummer-Zwei-Teamsportart etablieren. Wir sind die einzige Sportart, die neben Fußball dauerhaft Arenen füllen kann", meint<br />

Bergheim. Fire sei da als Vorzeigemarke der Liga neben Rivale Frankfurt Galaxy wichtiger Bestandteil.<br />

Apropos: Die seit Jahren diskutierte Erweiterung der Liga um zwei Teams lässt auf sich warten. "Wir werden in den nächsten vier<br />

Monaten der NFL in New York einen langfristigen Plan präsentieren, über den die Teambesitzer entscheiden werden", versichert Uwe<br />

Bergheim. Die Expansion, ein spannenderer Spielmodus und eine (leicht) verlängerte Saison seien Inhalte des Plans, der über einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren angelegt sein dürfte.<br />

(miry)<br />

Tomsula unterschrieb bei den 49ers<br />

16.01.2007<br />

Europaligist Rhein Fire muss einen neuen Chefcoach suchen. Don Eck, Ed O´Neil und Galen Hall sind im Gespräch.<br />

Rhein-Fire-Manager Sammy Schmale erfuhr die schlechte Nachricht als Erster. Gestern um 2 Uhr nachts. In San Francisco war´s da<br />

gerade 17 Uhr Ortszeit, als Jim Tomsula per Telefon seine Unterschrift unter den NFL-Vertrag bei den 49ers bestätigte. Nach nur<br />

einem Jahr verlässt der dynamische 39-jährige Amerikaner das Fire-Team, tauscht seinen Cheftrainerposten gegen den des Defensive-<br />

Line-Coaches bei den Kaliforniern ein, die aufgrund ihrer fünf Super-Bowl-Siege zu den bekanntesten Sportmarken weltweit zählen.<br />

Nach neun Jahren in der Europaliga ist Tomsula damit am Traumziel angelangt: Trainer in der stärksten Football-Liga der Welt zu<br />

werden. Und dies bei einem stattlichen sechsstelligen Jahresgehalt. Wahrscheinlich plus Antrittsbonus.<br />

"Diesmal konnte ich nicht ablehnen"<br />

Vor einem Jahr hatte Tomsula ein erstes NFL-Angebot von den Oakland Raiders über 400 000 US-Dollar noch ausgeschlagen. Er<br />

wollte Fire während des laufenden Trainingslagers in Tampa Bay nicht im Stich lassen. "Diesmal konnte ich nicht ablehnen.<br />

Trotzdem ist die Entscheidung sehr schwer gefallen, weil mir Rhein Fire mit seinen Fans und der Organisation binnen kurzer Zeit ans<br />

Herz gewachsen war", erklärte Tomsula, nachdem er die NFL-Ausstiegsklausel in seinem Vertrag genutzt hatte.<br />

Für Rhein Fire ist die Entscheidung bitter. Nicht nur, weil Tomsula mit seiner enthusiastischen Art im Umgang mit Spielern, Fans und<br />

Medien für frischen Wind gesorgt hatte. Vor allem deshalb, weil in vier Wochen die Verteilung der neuen NFLE-Spieler auf die sechs<br />

Liga-Teams für die am 14. April startende Saison ansteht. Gewöhnlich beackern Cheftrainer sowie Offensive und Defensive<br />

Coordinator intensiv den Markt, reden mit Spielern, Teams, den NFL-Verantwortlichen, um größtmöglichen Einfluss auf die<br />

Zusammenstellung der Mannschaft zu bekommen.<br />

Angesichts des Fakts, dass auch Offensivchef Steve Logan (zu den Boston College Eagles) nicht an den Rhein zurückkehrt, klafft auf<br />

den drei wichtigsten Trainer-Posten ein eklatantes Loch. Einzig Defensivchef Adrian White und Nationaltrainer Sascha Gehloff<br />

besitzen Einblick in die bisherigen Teamplanungen.<br />

"Die sportliche Situation ist ein Problem, das schnelles Handeln erfordert", betont Fire-Manager Schmale. Der berät mit den für das<br />

Personal zuständigen NFL-Präsidenten Mike Chan und John Beake, wer die Lücke schließen könnte. Anfragen von Interessenten<br />

lagen gestern in der New Yorker NFL-Zentrale schon vor.<br />

Dem Kandidatenkreis gehört sicherlich Don Eck an, der als Berliner Offensive Coordinator schon vergangene Saison bei Fire im<br />

Gespräch war. Auch Ed O´Neil, Defensivchef der Frankfurt Galaxy, ist als ehemaliger Fire-Coach und "Stimmungsmacher" stets ein<br />

Thema.<br />

Gut möglich scheint auch, dass man noch einmal bei Galen Hall anklopft. Der mittlerweile 67-jährige Offensivexperte, der Fire von<br />

1995 bis 2000 coachte und in dieser Zeit zwei World-Bowl-Siege holte, steht derzeit noch beim Collegeteam Penn State Nittany<br />

Lions als Offensive Coordinator unter Vertrag.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Nicht den Hauch einer Chance<br />

16.01.2007<br />

Fire und der bittere Verlust eines Sympathieträgers<br />

Realisten übersetzen die Buchstaben NFL gern mit "not for long". In der finanzstärksten Liga der Welt halten sie nicht viel von<br />

Verträgen. Wer eine begehrte Person X verpflichten will, der bekommt sie auch. Will man Person Y loswerden, landet ein Vertrag<br />

schnell im Papierschredder. Das "Schmerzensgeld" wird meist mit der Vertragsunterschrift in Form eines Bonusschecks bezahlt.Zwar<br />

kein football-spezifischer Vorgang, wenn man sich beispielsweise den Aachener Trainerwechsel von Dieter Hecking nach Hannover<br />

während der laufenden Fußball-Bundesliga-Saison vor Augen führt. Trotzdem muss man die "geschäftliche Ausgangslage" in der<br />

NFL kennen, bevor man den Abgang von Jim Tomsula nach Kalifornien bewertet. Zu verdenken ist es dem Trainer natürlich nicht.<br />

Nach neun Saisons harter Arbeit in der NFLE hat sich der Pittsburgher den Vertrag in der NFL verdient.Gehalt, Liga und Team sind


in San Francisco top. Und dies auf Weltlevel. Rhein Fire besaß da nicht den Hauch einer Chance. Der als großer Sympathieträger für<br />

die Zukunft aufgebaute Tomsula hinterlässt, das ist besonders bitter, eine immense Lücke. Aber auch angesichts der Kürze der<br />

Vorbereitung auf die neue Saison wird es der Nachfolger verdammt schwer haben, erfolgreich zu arbeiten. Keine guten Aussichten<br />

für Fire - im Moment.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

NFL-Duell: London statt Düsseldorf<br />

16.01.2007<br />

Der zweite "Tiefschlag" des gestrigen Dienstags war für Rhein Fire deutlich leichter zu verdauen. Das erste NFL-Pflichtspiel in<br />

Europa steigt im Herbst nicht in der LTU-Arena, sondern erwartungsgemäß in London.<br />

Wie Miami Herald sowie New York Times übereinstimmend berichteten und die NFL gestern bestätigte, treffen dann, wahrscheinlich<br />

in Wembley, die Miami Dolphins und die New York Giants aufeinander.<br />

Rhein Fire und Düsseldorf werden sich für den Herbst 2008 erneut um ein NFL-Match bewerben. Deutschland gilt dann ohnehin als<br />

Topfavorit, wie NFLE-Ligachef Uwe Bergheim gestern erklärte.<br />

Tomsula verhandelt mit den 49ers<br />

15.01.2007<br />

Steht Football-Europaligist Rhein Fire in Kürze ohne Cheftrainer da? Die unerwartete Frage ist berechtigt. Jim Tomsula (39)<br />

verhandelte am Wochenende in Nordkalifornien mit den San Francisco 49ers. Deren Chefcoach Mike Nolan sucht derzeit einen<br />

Defensive-Line-Trainer für die neue NFL-Saison. Neben Abwehrexperte Tomsula gibt es allerdings weitere Kandidaten.<br />

Bereits Ende Februar des vergangenen Jahres hing Tomsulas Engagement bei Rhein Fire am seidenen Faden. Damals hatten die<br />

Oakland Raiders einen NFL-Jahresvertrag in Höhe von 400 000 US-Dollar angeboten. Ein rund viermal höheres Salär als bei Fire.<br />

Doch Tomsula lehnte während des NFLE-Trainingslagers in Tampa Bay/Florida ab. Schließlich hatte er sich gerade mit der Familie<br />

in Boca Raton nahe Miami/Florida ein neues Häuschen zugelegt. Und wollte den noch frischen Kontrakt mit Fire nicht brechen.<br />

"Ich stehe in engem Kontakt mit Jim. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Finanziell können wir mit den Niners natürlich nicht<br />

mithalten. Das Interesse an Jim zeigt, dass wir in Düsseldorf vieles richtig machen und Rhein Fire nicht nur ein Sprungbrett für<br />

Spieler ist", erklärte Manager Sammy Schmale. Offiziell steht Tomsula bei Fire noch bis Ende Juni unter Vetrag.<br />

Im Rennen um die Super-Bowl-Teilnahme am 4. Februar in Miami sind noch fünf ehemalige Fire-Spieler dabei. Die New Orleans<br />

Saints setzten sich mit den Ex-Düsseldorfern Michael Lewis, Steve Gleason, Jamaal Branch und Jason Five mit 27:24 gegen die<br />

Philadelphia durch. Sonntag (21 Uhr) geht es zu den Chicago Bears.<br />

Das zweite Halbfinale (Montag, 0.30 Uhr, beide Spiele live auf Bezahlsender NASN) bestreiten Indianapolis und New England. Die<br />

Patriots kamen mit Abwehrflitzer Antwain Spann bei den San Diego Chargers zu einem 24:21-Endspurt-sieg - nach einem<br />

zwischenzeitlichen 3:14-Rückstand.<br />

Übrigens: Heute startet der freie Dauerkartenvorverkauf bei Rhein Fire. Bislang sicherten sich 3000 Vorjahreskunden Tickets für alle<br />

fünf Heimspiele. Weitere Infos: Tel: 0 18 05/4 78 73 73 oder im Internet unter www.rhein-fire.de.<br />

(miry)<br />

NFL in der Arena wohl frühestens 2008<br />

12.01.2007<br />

US-Medien berichten, dass im Herbst Miami und die New York Giants in London um Punkte spielen.<br />

Offiziell ist´s noch nicht. Gestern berichteten allerdings schon diverse US-Medien darüber, dass London der Austragungsort des<br />

diesjährigen NFL-Pflichtspiels in Europa sein soll. Die "gastgebenden" Miami Dolphins und die New York Giants sollen sich im<br />

Herbst im neuen Wembley-Stadion gegenüber stehen. Ist die renovierte Arena bis dahin nicht fertiggestellt, dann geht es ins ebenso<br />

spektakuläre Rugby-Stadion zu Twickenham.<br />

Die Düsseldorfer Bewerbung, die zusammen mit jener aus Hamburg, Cardiff und eben London für das diesjährige NFL-Spiel im Topf<br />

liegt, wird für 2008 erneuert. Es sei denn, die New Yorker NFL-Zentrale erteilt London am kommdenden Dienstag, dem offiziellen<br />

Entscheidungstag, überraschend doch noch eine Absage.<br />

Für 2008 wäre die Konkurrenz für Düsseldorf und das Organisationsteam von Rhein Fire größer. Zumindest in Deutschland.<br />

In den "geraden" Jahren nach Deutschland?<br />

Die mit dem World Bowl, dem jährlichen Finale der Europaliga, ebenfalls erfahrenen Frankfurter sowie Köln, Hamburg und Berlin<br />

wollen sich die Zusage angeln, neben 2008 auch noch 2010 ein zweites NFL-Match organisieren zu dürfen. So wurde es jedenfalls<br />

von der Liga-Spitze in New York vor einigen Wochen angeprisen. Gut möglich, dass die 2012-er Olympiastadt London für die<br />

"ungeraden" Jahre, Deutschland für die "geraden" Jahre als NFL-Gastspielstätten geplant sind.<br />

Rhein-Fire-Nationaltrainer Sascha Gehloff arbeitet an diesem Wochenende in Barcelona. In der Olympiastadt von 1992 kämpfen 65<br />

Talente aus ganz Europa um einen Platz im Trainingscamp in Tampa Bay, das am 5. März startet. Gehloffs Aufgabe wird sein, mit<br />

den Kollegen der übrigen fünf Ligateams zu beurteilen, wer schon für einen Einsatz in der NFLE in Frage kommt. Mit Passempfänger<br />

Florian Pawlik ist auch ein Panther in Spanien mit von der Partie.<br />

MICHAEL RYBERG<br />

Tomsula braucht eine neue "rechte Hand"<br />

11.01.2007<br />

Die Vorfreude auf die am 14. April mit dem Heimspiel gegen Berlin Thunder startende Football-Europaliga-Saison 2007 scheint bei<br />

den Rhein-Fire-Anhängern groß. Nach nur wenigen Tagen des Dauerkartenvorverkaufs sind bereits über 2000 Tickets abgesetzt<br />

worden.<br />

Ob es eine Folge der günstigeren, weil späteren Spieltermine ist oder an der mit neuem Trainergespann guten Vorsaison liegt?<br />

Chefcoach Jim Tomsula arbeitet zumindest derzeit daran, erneut eine brauchbare Mannschaft zusammen zu basteln.<br />

Dabei tat sich in den vergangenen Tagen unerwartet eine neue Baustelle auf. Tomsulas "rechte Hand", Offensive Coordinator Steve


Logan, wird Rhein Fire verlassen. Der Amerikaner folgte dem Ruf seines Freundes und Kollegen Jeff Jagodzinski und nahm beim<br />

College-Team Boston College Eagles in Chestnut Hill/Massachusetts den Posten des Offensivchefs an. Jagodzinski, zuletzt Offensive<br />

Coordinator bei den Green Bay Packers in der NFL, wurde dort als neuer Cheftrainer präsentiert.<br />

Logan, der vor dem Wechsel nach Düsseldorf zwei Spielzeiten bei Berlin Thunder gearbeitet hatte, war bei Fire für die Offensive im<br />

Allgemeinen und die Spielmacher im Besonderen zuständig. Ein Nachfolger für Logan steht noch nicht fest.<br />

(miry)<br />

Düsseldorf gegen London<br />

10.01.2007<br />

Im Herbst wird erstmals ein Punktspiel der National Football League in Europa ausgetragen (die <strong>NRZ</strong> berichtete). Wer gegen wen<br />

und vor allem wo? Am Dienstag entscheidet darüber ein NFL-Gremium in New York, dem auch der schottische Europaliga-Chef<br />

Marc Waller angehört.<br />

Die Düsseldorfer Arena und NFLE-Team Rhein Fire haben sich als Organisatoren für das Match beworben. Es gibt nur drei<br />

Gegenkandidaten: Hamburg, die walisische Hauptstadt Cardiff mit dem Millennium Stadium (72 000 Plätze) sowie London. Die<br />

Engländer bieten zwei Arenen auf: das im Bau befindliche Wembley-Stadion (90 000 Plätze), das nach Umbauarbeiten immer noch<br />

nicht fertiggestellt ist, sowie das Rugby-Stadion Twickenham (72 000 Plätze).<br />

Die weiteren deutschen Kandidaten Frankfurt, Köln und Berlin bewerben sich erst für NFL-Spiele ab dem Jahr 2008. Fest stehen jene<br />

sechs Mannschaften, die als "Heimteam" bereit wären, ein Match nach Europa zu verlegen: Buffalo Bills, Kansas City Chiefs, Miami<br />

Dolphins, New Orleans Saints, San Francisco 49ers und Seattle Seahawks.<br />

Wie groß die Düsseldorfer Chancen sind, lässt sich schwer beurteilen. "Wir wissen nicht, wo die Schwerpunkte der Bewerbung<br />

liegen", meint Fire-Manager Sammy Schmale, "unsere Referenzen aufgrund der vergangenen World-Bowl-Finals sind aber<br />

exzellent."<br />

Favorit dürfte trotz allem London sein, die Olympiastadt von 2012. Möglichweise spielt eine Rolle, dass die NFL in Großbritannien<br />

den größten TV-Vertrag außerhalb der USA abgeschlossen hat.<br />

(miry)<br />

Johnson ist auf Super-Bowl-Kurs<br />

08.01.2007<br />

Am Vormittag nach dem ersten Play-off-Wochenende in der National Football League trainierten die Rhein-Fire-Veteranen Peter<br />

Heyer und Richard Yancy in der Leichtathletikhalle auf dem Arena-Gelände. Um sich auf die neue NFLE-Saison vorzubereiten. Und<br />

vielleicht noch die kleine Restchance in ihren Karrieren im Blick zu haben, doch einmal bei einem NFL-Match auf dem Feld stehen<br />

zu dürfen.<br />

Für einige ehemalige Kollegen Heyers und Yancys geht es derzeit um alles. Heißt: die Super-Bowl-Teilnahme am 4. Februar im<br />

Dolphins-Stadion zu Miami. Die Philadelphia Eagles mit Ex-Fire-Punter Dirk Johnson sind nach dem 23:20-Wackelsieg über die<br />

New York Giants noch dabei. Ein Feldtor in letzter Sekunde sicherte den Adlern den Viertelfinalstart beim NFL-Geheimfavoriten<br />

New Orleans Saints (Sonntag, 2 Uhr), der im Superdome mit den ehemaligen Düsseldorfern Michael Lewis und Steve Gleason<br />

auflaufen wird.<br />

Auch Abwehr-Cornerback Antwain Spann, der vergangene Saison noch für Fire gespielt hatte, hofft auf den großen Wurf. Seine New<br />

England Patriots setzten sich im Endspurt gegen die New York Jets noch souverän 37:16 durch. Sonntag (22.30 Uhr) wartet auf den<br />

dreimaligen NFL-Champion die Hürde bei den erstaunlich starken San Diego Chargers.<br />

Weitere Partien: Baltimore Ravens - Indianapolis Colts (Samstag, 22.30 Uhr), Chicago Bears - Seattle Seahawks (Sonntag, 19 Uhr,<br />

alle Spiele live auf Bezahlsender NASN).<br />

Der ehemalige Rhein-Fire-Top-Receiver Marcus Robinson wurde in Minnesota aus dem Vertrag entlassen. Der 31-jährige Dollar-<br />

Millionär ist nun auf der Suche nach einem neuen Team.<br />

(miry)<br />

Heyers Chiefs sind im Super-Bowl-Rennen<br />

03.01.2007<br />

Halterman zittert mit Indianapolis, Spann spielt für New England.<br />

Die Play-off-Spiele in der NFL wird Rhein-Fire-Footballer Peter Heyer leicht zähneknirschend verfolgen. Auf den letzten Drücker<br />

qualifizierten sich schließlich "seine" Kansas City Chiefs für die erste Viertelfinalrunde. Die Rot-Hemden, bei denen Heyer nach dem<br />

Sommertrainingslager trotz eines Zweijahresvertrages wegen einer Wadenverletzung entlassen worden war, profitierten nach dem<br />

35:30-Erfolg über Jacksonville von doppelter Schützenhilfe.<br />

Unerwartete Heimniederlagen der punktgleichen Konkurrenten aus Denver (23:26 gegen San Francisco) und Cincinnati (17:23 gegen<br />

Pittsburgh) jeweils nach Verlängerung mussten her. Die Chiefs eröffnen am kommenden Samstag um 22.30 Uhr (live auf TV-<br />

Bezahlsender NASN) das Rennen um die Super-Bowl-Teilnahme mit dem Auswärtsmatch bei den Indianapolis Colts. Mit Tight End<br />

Aaron Halterman steht ein Fire-Spieler bei den Blau-Weißen im Kader. Der Angreifer blieb in dieser Saison allerdings ohne<br />

Einsatzminute.<br />

Im Team der New England Patriots mischt am Sonntag (19 Uhr) gegen die New York Jets der Ex-Fire-Tackle Antwain Spann mit.<br />

Zum Aufgebot der Philadelphia Eagles (Sonntag, 22.30 Uhr, gegen die New York Giants) gehören Punter Dirk Johnson (Fire-Saison<br />

2001) und der ehemalige Düsseldorf-Panther-Verteidiger Christian Mohr. Das vierte Viertelfinale bestreiten Seattle und Dallas<br />

(Sonntag, 2 Uhr).<br />

Die vier besten Vorrundenteams warten auf ihre Endrundengegner und sind deshalb am Wochenende spielfrei: New Orleans Saints<br />

(mit Jamaal Branch, Michael Lewis und Steve Gleason), Baltimore Ravens (mit Kelly Gregg und Daniel Wilcox), San Diego<br />

Chargers (mit Clinton Hart) und Chicago Bears.<br />

(miry)

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