2011 - Offenburger Hexenzunft e.V.

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Hexespiegel_2011_korr_20-1-2011_Layout 1 26.01.11 14:30 Seite 51 Ausstellung Fritz Dold Auf Initiative des Fördervereins von Archiv, Museum und Galerie e.V. konnte eine Gesamtschau der unterschiedlichsten Werke des Offenburger Künstlers Fritz Dold (1895 – 1980) in den Räumlichkeiten des Ritterhaus- Museums für rund drei Monate eingerichtet werden. Eine Vielzahl an Gemälden, die sich heute in Privatbesitz befinden, konnte für die Ausstellung gewonnen werden. Als die Hexenzunft im Herbst 2009 bezüglich einer Beteiligung an der Ausstellung angefragt wurde, musste nicht lange überlegt werden. Einen entsprechenden Beitrag zu leisten war für die Zunft eine Selbstverständlichkeit. Schließlich stellte unser Zunftmitglied Fritz Dold seine künstlerische Begabung über Jahrzehnte selbstlos in den Dienst der Hexenzunft. Mit unserem Beitrag zur Ausstellung dankten wir Fritz Dold postum für sein Wirken innerhalb der Hexenzunft. Die Exponate waren schnell zusammen getragen. Das Ritterhaus-Museum stellte uns Zunftnachrichten zwei Vitrinen zur Verfügung. Zwar konnten wir nicht alle, zumindest jedoch einen Teil der von Dold geschaffenen Zunftexponate der Öffentlichkeit vorstellen. Dies waren Einladungskarten zu den ersten Hexenbällen Anfang der 1950er Jahre, das zum großen schwäbisch-alemannischen Narrentreffen 1964 geschaffene Festplakat, ein mit Hexenmotiven bemalter Teller, eine Büttelkapuze, deren Stoffmuster unser „Wusseli“ entworfen hatte, die Festplakette zur Hexekuchi-Einweihung aus dem Jahre 1980 sowie Fotos von Fritz Dold, die ihn selbst während der Fasent, verkleidet als Zigeuner, zeigen. Im April 2010 war es dann soweit. Unter Beteiligung zahlreicher geladener Gäste wurde im Rahmen einer Vernissage die Ausstellung zu Ehren von Fritz Dold eröffnet. In der Nachbetrachtung sei erwähnt, dass die Bevölkerung großes Interesse an dieser wohl ein maligen Ausstellung zeigte. Die Resonanz war durchweg positiv. Uns hat es gefreut, dass wir mit unseren Archivexponaten einen Beitrag zur Gesamtausstellung beisteuern konnten, um die Erinnerung an Fritz Dold aufrecht zu erhalten. Übrigens ist zur Ausstellung ein Begleitkatalogerschienen, den man im Ritterhaus-Museum erwerben kann. 51
Hexespiegel_2011_korr_20-1-2011_Layout 1 26.01.11 14:30 Seite 52 52 Zunftnachrichten Wie die Hexe zu ihrem Die Entstehung einer Hexenmaske Obwohl es Hexen mittlerweile leider wie Sand am Meer gibt, ist die Offenburger Hexenmaske in der schwäbisch-alemannischen Fastnachtslandschaft unverwechselbar. Beginnend beim Schnitzen über das Fassen (Bemalen) bis zum Aufputzen ist sie ein Gesamtkunstwerk. An dieser Stelle möchten wir unseren Lesern erläutern, wie aus einem Klotz aus Lindenholz eine original Offenburger Hexenmaske wird. Jede Hexenmaske bestellt die Zunft bei unserem Schnitzer Konrad Wernet in Elzach, der für ein Exemplar ca. zwei Tage benötigt. Unbemalt und ziemlich „nackig“ kommt sie in Offenburg an. Damit dies schnell anders wird, bekommt unser aktives Hansele Monika Schäfer die Maske, um sie zu fassen. Bei der klassischen Fassmalerei wird die geschliffene Holzlarve mit einer Kreide- Lehm- Mischung grundiert, die nochmals geschliffen wird. Danach erfolgt die Bemalung, für die erfahrene Fassmaler oft ihre Spezialrezepte haben. Nachdem die Farben gehärtet sind, wird die Larve lackiert. Ähnlich dieser alten Technik, werden auch die Masken der Offenburger Hexenzunft gefasst. Auf den feuchten Holzrohling wird die selbst angerührte Holzbeize als Grundfarbton aufgetragen. Der Farbton ergibt sich je nach Mischungsverhältnis mit Wasser. Erst wird auf einem separaten Holzstück überprüft, ob es auch der richtige Farbton ist. Durch das zuvor angefeuchtete Holz lässt sich die Beize gleichmäßig und ohne entstehende Kanten auftragen. Die Augenbrauen und Falten werden mit Plaka-Farben mit bis zu fünf verschiedenen Braunabstufungen bemalt. Anschließend kommen das Weiß der Brollaugen und Zähne sowie das Rot des Lidstrichs und der Lippen an die Reihe. Die Trocknungszeit zwischen den einzelnen Farben ist wichtig, damit jede Farbe sauber aufgetragen werden kann. Nach der Bemalung werden die Augenbrauen und Warzen mit feinem Schleifpapier bearbeitet. Die so entstehenden Effekte lassen die Maske lebendiger wirken. Bevor sie abschließend lackiert wird, wird eine Grundierung aufgetragen, die dafür sorgt, dass der Lack besser haftet. Bei allen Arbeitsschritten, vor allem aber beim Auftragen des schnell trocknenden Lacks, muss mit sauberen Pinseln zügig gearbeitet werden, damit keine unschönen Pinselstriche sichtbar bleiben. Das Faszinierende ist, wie sich die Maske mit jedem Arbeits-
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