Hafencity Hamburg-Bürogebäude der NOC am Sandtorkai
Hafencity Hamburg-Bürogebäude der NOC am Sandtorkai
Hafencity Hamburg-Bürogebäude der NOC am Sandtorkai
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Mo<strong>der</strong>ne Büroflächen an historischem Ort<br />
Stilmerkmale alter Hafenarchitektur wurden im Zuge <strong>der</strong> Bebauung des<br />
<strong>Sandtorkai</strong>s von den Architekten Ingenhoven und Partner, Düsseldorf,<br />
mutig innovativ interpretiert.<br />
In dem großen Areal zwischen Kehrwie<strong>der</strong>spitze, Zollhafen und dem<br />
Stadtteil Rothenburgsort entsteht zur Zeit die <strong>Hafencity</strong> <strong>H<strong>am</strong>burg</strong>. Seit<br />
dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t befanden sich hier die Quartiere für Hafenarbeiter<br />
und Handwerker. Manufakturen, Speicher und Kontore prägten das Mi-<br />
lieu. Später bestimmten dann <strong>der</strong> tideoffene Hafen und die Speicherstadt<br />
aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t das Geschehen. An dieser ursprünglichen Nut-<br />
zung orientiert sich jetzt die hier geplante urbane Mischung aus Gewer-<br />
be, Kultur und Wohnen. Der Masterplan sieht in den Häusern <strong>der</strong> Spei-<br />
cherstadt deshalb auch keine Barriere, son<strong>der</strong>n eher einen Milieugeber.<br />
Die neuen Gebäude nehmen Bezug auf die alten Lagerhäuser. Sie geben<br />
eine Antwort auf <strong>der</strong>en warmrote Ziegeltöne: Terrakotta, Klinker, Ziegel-<br />
fassaden.<br />
Attraktiver Büroraum <strong>am</strong> Hafenbecken<br />
Die Bebauung des <strong>Sandtorkai</strong>s bildet den Auftakt zur städtebaulichen Ent-<br />
wicklung <strong>der</strong> <strong>Hafencity</strong> <strong>H<strong>am</strong>burg</strong>. Das hier beschriebene Bürohaus <strong>der</strong> <strong>NOC</strong>,<br />
New Office Company, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong>, steht auf einem 963 qm großen Baugrund-<br />
stück, begrenzt zur Wasserseite im Süden von einer historischen Kaimauer<br />
und im Norden von <strong>der</strong> Strasse Am <strong>Sandtorkai</strong>.
- 2 -<br />
Das neungeschossige Bürohochhaus mit einer Bruttogrundfläche von 6.130<br />
qm und einer Ges<strong>am</strong>thöhe von 31,85 m entstand zeitgleich zus<strong>am</strong>men mit<br />
sieben weiteren Wohn- und <strong>Bürogebäude</strong>n auf einem gemeins<strong>am</strong>en Pol<strong>der</strong>-<br />
bauwerk. Die acht Obergeschosse des Hauses sind multifunktional organi-<br />
sierbaren Büros vorbehalten und aufteilbar in unterschiedliche Mieteinheiten.<br />
Im Sockelbereich des Gebäudes befinden sich Garagen mit insges<strong>am</strong>t 40<br />
Pkw-Einstellplätzen, die ges<strong>am</strong>te Gebäudetechnik, Lagerräume sowie eine<br />
zur Strasse orientierte Eingangslobby.<br />
Den Containerkränen abgeguckt<br />
Der Gebäudeentwurf orientiert sich an <strong>der</strong> Thematik <strong>der</strong> den Hafenbereich<br />
sehr stark prägenden Containerarchitektur mit ihren Hängekonstruktionen und<br />
Auskragungen. So schiebt sich auch <strong>der</strong> hier neu entstandene „Gebäudecon-<br />
tainer“ <strong>der</strong> aufgehenden Bürogeschosse zwischen eine vor den Längsfassa-<br />
den angeordnete, aussenliegende Haupttragstruktur, die ihrerseits schräg auf<br />
das Pol<strong>der</strong>bauwerk aufgesetzt worden ist. Die Fassaden <strong>der</strong> Gebäudekopfsei-<br />
ten kragen dabei über die Konstruktion hinaus, strassenseitig auf das Sockel-<br />
bauwerk abgesetzt und zur Wasserseite hin frei ausladend, mit einem Über-<br />
hang von zehn Meter über die Promenade und die Kaimauer und weiterrei-<br />
chend über die Wasserfläche des Sandtorhafens. Das Tragwerk ist im we-<br />
sentlichen eine Stahlkonstruktion, <strong>der</strong>en äußere, an den Längsseiten des Ge-<br />
bäudes frei vor <strong>der</strong> Fassade geführten Tragglie<strong>der</strong> als Stahl-Beton-<br />
Verbundstützen ausgeführt worden sind.<br />
Terrakottaelemente im Farbkanon <strong>der</strong> Speicherstadt<br />
Vertikal sind die Fassaden auf <strong>der</strong> Basis eines Ausbaurasters von 1,35 m<br />
(Längsseiten) bzw. 1,46 m (Schmalseiten) geglie<strong>der</strong>t. Die horizontale Teilung<br />
erfolgt dagegen über Bän<strong>der</strong>, ausgeführt oberhalb <strong>der</strong> 60cm hohen Brüs-<br />
tungsfel<strong>der</strong> als Glas/Aluminium-Elemente und in den geschlossenen Brüs-<br />
tungsbereichen mit Terrakottaplatten im Farbkanon <strong>der</strong> Speicherstadt beklei-<br />
det. Das natürliche Ziegelmaterial <strong>der</strong> historischen Umgebungsbebauung<br />
wurde hier wie<strong>der</strong> aufgenommen, mo<strong>der</strong>n interpretiert als vorgehängte, hinter-<br />
lüftete Fassade auf Aluminium-Unterkonstruktion mit einer Wärmedämmung<br />
zwischen innerer Betonschale und den Tragprofilen. Die tiefe Rillung <strong>der</strong> Plat-<br />
ten, gefertigt in gleicher Breite wie die Fuge zwischen den einzelnen Platten-
- 3 -<br />
reihen, drittelt die Ziegelelemente, sodass hier <strong>der</strong> Eindruck einer Riegelfas-<br />
sade entsteht. Diese betonte Horizontalität in Verbindung mit <strong>der</strong> scheinbaren<br />
Kleinteiligkeit <strong>der</strong> gerillten, lachsfarbenen ALPHATON-Ziegelfassade un-<br />
terstreichen die Leichtigkeit des Bauwerks, das zwischen den eher schweren,<br />
benachbarten Klinkerbauten über dem Wasser zu schweben scheint. Der So-<br />
ckelbereich ist massiv als zweischalige Stahlbeton-Konstruktion ausgebildet<br />
mit vorgehängten Fassadenelementen aus Betonfertigteilen, die die Gliede-<br />
rung <strong>der</strong> Glasfassaden und <strong>der</strong> Tragkonstruktion aufnehmen. Die für den<br />
Hochwasserfall notwendige Flutschutztore sind als geschosshohe Schiebe-<br />
elemente vor die Betonflächen <strong>der</strong> Fassade gesetzt.<br />
Die Containerarchitektur des Hafens vereinigt sich hier mit Elementen <strong>der</strong><br />
ziegelgeprägten Bebauung <strong>der</strong> Speicherstadt zu einem ganz mo<strong>der</strong>nen Büro-<br />
gebäude, dass dennoch die historische Umgebung seines Standortes nicht<br />
brüskiert.<br />
3. 994 Zeichen
Projektdaten<br />
Projekt: Bürohaus<br />
- 4 -<br />
Anschrift: Am <strong>Sandtorkai</strong>, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
Investor: Deka Immobilien Investment, Frankfurt/Main<br />
Bauherr: <strong>NOC</strong>, New Office Company, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
Projektentwicklung: Drees & Sommer Projektmanagement, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
Architekten: Ingenhoven und Partner Architekten, Düsseldorf<br />
Christoph Ingenhoven<br />
Mitarbeiter:<br />
Barbara Bru<strong>der</strong>, Jan Quadbeck, Hinrich Schumacher, Kurt Wimmer,<br />
sowie Dirk Hartmann, Maja Heitkemper, Nicole Mikolaytzak, Gunnar<br />
Möller, Thomas Musiol, Peter Pistorius, Jürgen<br />
Schubert und<br />
Maximo Victoria<br />
Fachingenieure:<br />
-Freiraumplanung Bendfeldt Schrö<strong>der</strong> Franke, Kiel<br />
-Tragwerksplanung VBI Wetzel & von Seht, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
-Technische<br />
Gebäudeausrüstung Ingenieurgesellschaft Rid<strong>der</strong> und Meyn mbH, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
-Bodengutachten IGB Ingenieurgesellschaft mbH, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
- Vermessung Hanack und Partner, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
- Fassadenplanung /<br />
Bauphysik DS-Plan GmbH, Stutgart<br />
- Hersteller<br />
Ziegelfassade MOEDING Ker<strong>am</strong>ikfassaden GmbH, Marklkofen<br />
Baugrundstück: 963 qm<br />
Bruttogrundfläche: 6.130 qm<br />
Bruttorauminhalt: 21.342 cbm<br />
Ges<strong>am</strong>thöhe: 31,85 m<br />
Konstruktion: Pol<strong>der</strong>bauwerk / Stahlbeton<br />
Wettbewerb: 1. Preis, 2001<br />
Bauzeit: 2002 bis 2004
<strong>Hafencity</strong> <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
- 5 -<br />
<strong>Bürogebäude</strong> <strong>der</strong> <strong>NOC</strong> <strong>am</strong> <strong>Sandtorkai</strong><br />
Östlich <strong>der</strong> Kehrwie<strong>der</strong>spitze, zwischen Speicherstadt und Hafenbecken <strong>am</strong> <strong>Sandtorkai</strong>,<br />
entstehen zur Zeit acht neue Büro- und Wohngebäude. Den Auftakt bildet, neben betont<br />
kubischer Backsteinarchi-tektur, <strong>der</strong> filigran, weit über das Wasser auskragende Bürobau<br />
<strong>der</strong> New Office Company, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong>.<br />
Architekten: Ingenhoven und Partner Architekten, Düsseldorf<br />
Foto: MOEDING Ker<strong>am</strong>ikfassaden (Ingenhoven und Partner)
<strong>Hafencity</strong> <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
- 6 -<br />
<strong>Bürogebäude</strong> <strong>der</strong> <strong>NOC</strong> <strong>am</strong> <strong>Sandtorkai</strong><br />
Die mit lachsroten Ziegelplatten bekleideten Brüstungsbän<strong>der</strong> nehmen die<br />
historische, backsteingeprägte Umgebungsbebauung wie<strong>der</strong> auf. Die Gebäudehöhe<br />
orientiert sich an <strong>der</strong> Traufkante <strong>der</strong> alten Speicher bzw. <strong>der</strong><br />
Firstlinie <strong>der</strong> Windenhäuser.<br />
Architekten: Ingenhoven und Partner Architekten, Düsseldorf<br />
Foto: MOEDING Ker<strong>am</strong>ikfassaden (Ingenhoven und Partner)
<strong>Hafencity</strong> <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
- 7 -<br />
<strong>Bürogebäude</strong> <strong>der</strong> <strong>NOC</strong> <strong>am</strong> <strong>Sandtorkai</strong><br />
Das Gebäude will nicht in Konkurrenz treten zu <strong>der</strong> benachbarten Architektur<br />
des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Die spars<strong>am</strong> gehaltene Materialauswahl und die Leichtigkeit<br />
<strong>der</strong> Konstruktion zerschlagen nichts; das Alte wird vielmehr bewahrt<br />
und in das Ensemble einbezogen.<br />
Architekten: Ingenhoven und Partner Architekten, Düsseldorf<br />
Foto: MOEDING Ker<strong>am</strong>ikfassaden (Veit Müller, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong>)
<strong>Hafencity</strong> <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
- 8 -<br />
<strong>Bürogebäude</strong> <strong>der</strong> <strong>NOC</strong> <strong>am</strong> <strong>Sandtorkai</strong><br />
Wie ein Container schiebt sich <strong>der</strong> Kubus aus übereinan<strong>der</strong> gestapelten Büroetagen<br />
zwischen die vor den Längsfassaden angeordnete Haupttragkonstruktion.<br />
Architekten: Ingenhoven und Partner Architekten, Düsseldorf<br />
Foto: MOEDING Ker<strong>am</strong>ikfassaden (Ingenhoven und Partner)
<strong>Hafencity</strong> <strong>H<strong>am</strong>burg</strong><br />
- 9 -<br />
<strong>Bürogebäude</strong> <strong>der</strong> <strong>NOC</strong> <strong>am</strong> <strong>Sandtorkai</strong><br />
Weit kragt <strong>der</strong> Bau über die Uferpromenade und das Hafenbecken hinaus.<br />
Die als Riegelfassade vorgehängten, hinterlüfteten Ziegelplatten <strong>der</strong><br />
Brüstungsbän<strong>der</strong> unterstreichen dabei die horizontale Streckung dieses<br />
Überhangs.<br />
Architekten: Ingenhoven und Partner Architekten, Düsseldorf<br />
Foto: MOEDING Ker<strong>am</strong>ikfassaden (Veit Müller, <strong>H<strong>am</strong>burg</strong>)
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