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Einführung in die Dokumentation kinetischer Kunst - Inside ...

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www.<strong>in</strong>side-<strong>in</strong>stallations.org / <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Dokumentation</strong> k<strong>in</strong>etischer <strong>Kunst</strong> pg.1/17<br />

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<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Dokumentation</strong> k<strong>in</strong>etischer <strong>Kunst</strong><br />

Gemälde gelten als zweidimensionale -, Skulpturen als dreidimensionale -, und Installationen als<br />

dreidimensional raumgreifende <strong>Kunst</strong>werke. In <strong>die</strong>sem S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d k<strong>in</strong>etische Werke Skulpturen oder<br />

Installationen, oder auch Teile davon, <strong>die</strong> durch ihre Bewegung <strong>die</strong> Zeit als vierte Dimension und als<br />

gewolltes Ausdrucksmittel e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Zum Thema der Wahrnehmung im Raum f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Handbuch zur Psychologie und Gestaltung im Film: „Unsere S<strong>in</strong>nesorgane haben u.a. <strong>die</strong> Aufgabe, uns <strong>die</strong><br />

Orientierung im Raum zu ermöglichen, so dass wir dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvoll und zweckmässig reagieren können. E<strong>in</strong><br />

Mensch wird, wenn man ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Situation versetzt, zuerst e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme der Situation<br />

vornehmen. Wahrnehmungspsychologisch sieht das so aus, dass er <strong>in</strong>nerhalb weniger Sekunden – <strong>in</strong><br />

ähnlicher Weise, wie er e<strong>in</strong> grösseres Bild „abtastet“ – e<strong>in</strong>en Lageplan der Umgebung oder des Raumes <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Sehzentrum entwirft. Grösse? Form? Fenster? Türen? Möbel? Leute? Atmosphäre? usw. Ohne e<strong>in</strong>en<br />

solchen Lageplan im Gehirn wäre der Mensch völlig hilflos, und daher erfolgt <strong>die</strong>se Orientierung quasi<br />

automatisch und weitgehend ohne Zutun des Bewusstse<strong>in</strong>s. Den Vorgang selbst können Sie jedoch sehr<br />

deutlich bei allen Menschen beobachten, <strong>die</strong> Sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en bisher nicht bekannten Raum führen.“ 1<br />

Während <strong>die</strong> Orientierung des Menschen im Raum weitgehend ohne Zutun des Bewusstse<strong>in</strong>s stattf<strong>in</strong>det, ist<br />

der Anspruch an <strong>die</strong> <strong>Dokumentation</strong> raumgreifender <strong>Kunst</strong>werke Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit.<br />

Bei bewegten <strong>Kunst</strong>werken kommt als zusätzlicher Parameter <strong>die</strong> Zeit <strong>in</strong> Form von Ausmass und Richtung<br />

der Bewegung h<strong>in</strong>zu. Für <strong>die</strong> Orientierung des Betrachters im Raum – ebenso wie für <strong>die</strong> <strong>Dokumentation</strong> -<br />

bedeutet <strong>die</strong>s e<strong>in</strong>e weitere Dimension. Zusätzlich be<strong>in</strong>halten k<strong>in</strong>etische Werke häufig als Antrieb technische<br />

Bauteile wie Motoren und Mechaniken, <strong>die</strong> als Bed<strong>in</strong>gung der Bewegung unabkömmlich – und Teil des<br />

<strong>Kunst</strong>werks s<strong>in</strong>d.<br />

Abriss über <strong>die</strong> Geschichte der k<strong>in</strong>etischen <strong>Kunst</strong><br />

Für <strong>die</strong> tiefergehende Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der Geschichte der k<strong>in</strong>etischen <strong>Kunst</strong> sei an <strong>die</strong> beiden<br />

Standardwerke von F. Popper 2 und H. J. Buderer 3 verwiesen. An <strong>die</strong>ser Stelle soll lediglich kurz über das<br />

Zustandekommen der Idee des tatsächlich bewegten <strong>Kunst</strong>werks reflektiert werden: Die Darstellung von<br />

Bewegung war <strong>in</strong> der Geschichte der Malerei und der Plastik schon seit der Antike als thematisches und<br />

formales Element von Interesse. Bewegung und Zeit auf der e<strong>in</strong>en Seite sowie Architektur und Raum auf der<br />

anderen wurden jedoch bis weit <strong>in</strong> das 19. Jahrhundert nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zusammenhang diskutiert. Erst mit<br />

1 APPELDORN 2002, S. 17<br />

2 F. Popper: Die k<strong>in</strong>etische <strong>Kunst</strong>. Licht und Bewegung. Umweltkunst und Aktion. Verlag M. DuMont Schauberg. Köln 1975.<br />

3 H.-J. Buderer: K<strong>in</strong>etische <strong>Kunst</strong>. Konzeptionen von Bewegung und Raum. Wernersche Verlagsgesellschaft. Worms 1992.


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den gesellschaftlichen und technischen Umwälzungen zu Ende des 19. und Beg<strong>in</strong>n des 20. Jahrhunderts<br />

schien <strong>die</strong>ser Zusammenhang zwischen Bewegung, Zeit und Raum auch für Künstler <strong>in</strong>teressant zu werden.<br />

Wohl deshalb wurde erst Anfang des 20. Jh. <strong>die</strong> Bewegung an sich zum Gestaltungspr<strong>in</strong>zip erhoben. Wenn<br />

<strong>die</strong> Künstler ab den 1920er Jahren mit Bewegung <strong>in</strong> ihren Objekten experimentierten, so herrschen nach<br />

POPPER aus heutiger Sicht zwei verschiedene Aspekte vor: „E<strong>in</strong>erseits <strong>die</strong> enge B<strong>in</strong>dung an <strong>die</strong><br />

künstlerischen Absichten der Futuristen, Konstruktivisten und Dadaisten; zum anderen schöpft <strong>die</strong> k<strong>in</strong>etische<br />

<strong>Kunst</strong> bis zum heutigen Tag ihre Quellen aus Bereichen ausserhalb der <strong>Kunst</strong>, wie sie vor allem von der<br />

modernen technologischen Entwicklung bereitgestellt wird.“ 4<br />

Die Geburtsstunde der k<strong>in</strong>etischen <strong>Kunst</strong> wird für das Jahr 1920 angegeben, <strong>in</strong> dem Naum Gabo se<strong>in</strong>e<br />

„K<strong>in</strong>etischen Konstruktionen“ baute und zusammen mit Anto<strong>in</strong>e Pevsner im „Realistischen Manifest“ von<br />

1920 veröffentlichte: „Wir weisen den tausendjährigen, von der ägyptischen <strong>Kunst</strong> ererbten Irrtum zurück,<br />

dass <strong>die</strong> statischen Rhythmen <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zigen Elemente des bildnerischen Schaffens seien. Wir erkennen <strong>in</strong> der<br />

bildenden <strong>Kunst</strong> e<strong>in</strong> neues Element, <strong>die</strong> k<strong>in</strong>etischen Rhythmen, als Gundformen unserer Wahrnehmung der<br />

realen Zeit.“ 5 „Gabo legte damit den Grundste<strong>in</strong> zur Ause<strong>in</strong>andersetzung mit dem Phänomen Bewegung und<br />

ihrer bildnerischen Möglichkeiten. Sie erreichte e<strong>in</strong>en ersten Höhepunkt im Schaffen Moholy – Nagys und<br />

erlebte <strong>in</strong> den sechziger Jahren e<strong>in</strong>e Renaissance.“ 6 POPPER unterscheidet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Standardwerk zur<br />

k<strong>in</strong>etischen <strong>Kunst</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> k<strong>in</strong>etischen Werke<br />

− aus der Tradition der Op-Art wie zum Beispiel Julio Le Parcs Cont<strong>in</strong>uel Mobile. Als weitere Vertreter<br />

gelten Victor Vasarely, Jesus Rafael Soto, Yakoov Agam, <strong>die</strong> Zero-Gruppe, Carlos Cruz-Diez und<br />

Frank Stella.<br />

− <strong>in</strong> <strong>die</strong> Masch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> konstruktivistischer Tradition wie zum Beispiel Naum Gabos „k<strong>in</strong>etisches Volumen“.<br />

Als weitere Vertreter gelten Man Ray, Wladimir Tatl<strong>in</strong>, Naum Gabo, Laszlo Moholy-Nagy, Nicolas<br />

Schöffer, Gerhard v. Graevenitz, Gyula Kosice, Takis, Len Lye, Wen-Y<strong>in</strong>g Tsai.<br />

− <strong>in</strong> <strong>die</strong> Masch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> dadaistischer Tradition wie Jean T<strong>in</strong>guelys Masch<strong>in</strong>enskulpturen. Als weitere<br />

Vertreter gelten Harry Kramer, Pol Bury und Bruno Munari.<br />

− <strong>in</strong> <strong>die</strong> Mobiles (solche Objekte, welche von atmosphärischen Kräften wie W<strong>in</strong>d und Wärmeströmung<br />

bewegt werden; sie s<strong>in</strong>d aufgehängt oder stehen auf Sockeln) e<strong>in</strong>es Alexander Calder. Als weitere<br />

Vertreter gelten Wladimir Tatl<strong>in</strong>, Alexander Rodschenko, Man Ray, Bruno Munari, George Rickey,<br />

Gregorio Vardanega, Julio Le Parc, Henri Gabriel.<br />

− <strong>in</strong> <strong>die</strong> lichtk<strong>in</strong>etischen Werke e<strong>in</strong>es Nicolas Schöffer oder Gerhard v. Graevenitz. Als weitere Vertreter<br />

gelten Thomas Wilfred (Entwicklung des Clavilux), Frank Mal<strong>in</strong>a, Abraham Palatnik, <strong>die</strong> Zero-Gruppe,<br />

4 vgl. POPPER 1975, S. 7<br />

5 POPPER 1975, S. 29<br />

6 BUDERER 1992, S. 7


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Gregorio Vardanega, Martha Botho, Marta Hoepffner, Siegfried Albrecht, Julio Le Parc, François<br />

Morellet.<br />

Das Wesen k<strong>in</strong>etischer <strong>Kunst</strong>werke<br />

Das dom<strong>in</strong>ierende plastische Mittel der k<strong>in</strong>etischen <strong>Kunst</strong> ist <strong>die</strong> Bewegung. Erst durch <strong>die</strong> Bewegung<br />

entfaltet sich e<strong>in</strong> solches Werk <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Gesamtheit. Für <strong>die</strong> Bewegung ist <strong>die</strong> Ausnutzung von Naturkräften<br />

und teilweise <strong>die</strong> Zuschauerbeteiligung erforderlich: Entweder wird das Werk durch den Luftzug oder durch<br />

e<strong>in</strong>en Schalter <strong>in</strong> Gang gesetzt. Dadurch stellen <strong>die</strong>se Werke eigene Bed<strong>in</strong>gungen an den Umgang und <strong>die</strong><br />

Rezeption: Das Werk wird Teil e<strong>in</strong>es Funktionszusammenhangs oder ist ganz Funktion. Durch <strong>die</strong>se Funktion<br />

entstehen Momente, <strong>die</strong> gewollt oder ungewollt vom Zufall abhängen bzw. zufällig s<strong>in</strong>d. Durch das In-Betrieb-<br />

Nehmen wird der Betrachter aktiv oder passiv auslösender Teil des Werkes. Diese Zuschauerbeteiligung bed<strong>in</strong>gt<br />

e<strong>in</strong>e eigene Haltung des Betrachters zum Werk und stellt eigene Bed<strong>in</strong>gungen an se<strong>in</strong>e Präsentation, da man<br />

es e<strong>in</strong>erseits mit <strong>Kunst</strong>werken, andererseits mit Masch<strong>in</strong>en zu tun hat. Aus konservatorischer Sicht ergeben<br />

sich aus <strong>die</strong>ser Wesensdopplung Probleme, <strong>die</strong> nicht mit den herkömmlichen Lösungsansätzen der<br />

Konservierung konform gehen - um nur den wichtigsten Punkt zu nennen: Die sich bewegende Masch<strong>in</strong>e ist<br />

immer gleichzeitig auch ihr grösster „Fe<strong>in</strong>d“, da sie sich durch ihren Betrieb selbst <strong>in</strong>nerhalb von relativ<br />

kurzer Zeit verschleisst oder gar zerstört. Deshalb müssen Masch<strong>in</strong>en regelmässig kontrolliert, gewartet und<br />

repariert werden. Auf <strong>die</strong> <strong>Kunst</strong>werke übertragen bedeutet <strong>die</strong>s e<strong>in</strong>e ständige Veränderung ihrer materiellen –<br />

und evtl. auch immateriellen – Beschaffenheit. Diese aufzuhalten, zu verlangsamen oder zum<strong>in</strong>dest zu<br />

dokumentieren wird Aufgabe des Konservators se<strong>in</strong>.<br />

Der Architekt Paul Klopfer hat 1924 <strong>in</strong> Bezug auf se<strong>in</strong>e k<strong>in</strong>etische Baukunst geschrieben: “Der Kern ist <strong>die</strong><br />

Masch<strong>in</strong>e, der S<strong>in</strong>n <strong>die</strong> Bewegung” 7 . Diese beiden Komponenten, Masch<strong>in</strong>e und Bewegung, bieten sich als Basis<br />

für <strong>die</strong> <strong>Dokumentation</strong> e<strong>in</strong>es k<strong>in</strong>etischen Werkes an. Die resultierende Bewegung ist somit der S<strong>in</strong>n und kann<br />

alle<strong>in</strong> für sich betrachtet und dokumentiert werden. Ebenso verhält es sich mit dem Verursacher der<br />

Bewegung, der Masch<strong>in</strong>e. Auch <strong>die</strong>se kann für sich betrachtet werden. Lediglich <strong>die</strong> gleichwertige<br />

Betrachtung beider Komponenten schliesst sich oftmals aus. Denn der Charakter der Bewegung ist sich<br />

ständig wandelnd und ephemer, der Charakter der Masch<strong>in</strong>e dagegen ist unveränderlich rotierend.<br />

Strukturierung k<strong>in</strong>etischer Werke<br />

Vor jeder <strong>Dokumentation</strong> e<strong>in</strong>es k<strong>in</strong>etischen Werkes stehen <strong>die</strong> Fragen nach dem Ziel der <strong>Dokumentation</strong><br />

zum e<strong>in</strong>en (So z.B. Totalverlust des Werkes, Auflistung se<strong>in</strong>er Teile, <strong>in</strong>stallation manual etc.) und nach der<br />

Durchdr<strong>in</strong>gung der Intention sowie der Funktion des Werkes zum Anderen. Denn erst nach dem Verständnis<br />

der Intention des Künstlers <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Verständnis des Funktionszusammenhanges wird es<br />

7Zitat von Paul Klopfer zur se<strong>in</strong>em Begriff der „k<strong>in</strong>etischen Baukunst“, 1924. Vgl. HOFMANN 2004, S. 304


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möglich se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Art der <strong>Dokumentation</strong> zu wählen. Es wird jedoch immer zwei verschiedene<br />

Herangehensweisen an e<strong>in</strong>e <strong>Dokumentation</strong> geben:<br />

1. E<strong>in</strong> k<strong>in</strong>etisches Werk wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er bewegten Gesamtheit aus der Sicht des unbeteiligten Betrachters<br />

erfasst. Denn <strong>die</strong>ser betrachtet alle<strong>in</strong> <strong>die</strong> Bewegung, ungeachtet ihrer Ursache. Das kann als e<strong>in</strong>e Art<br />

„äussere Rezeption“ der Bewegung verstanden werden und folgt den Bewegungsl<strong>in</strong>ien im Raum.<br />

Diese Betrachtungsweise ist gezwungenermassen an den bewegten Gegenstand gebunden. In Attila<br />

Csörgös Werk wäre <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Erfahrung der kont<strong>in</strong>uierlichen Verwandlung der geometrischen Figuren,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Holzstäbchen bilden: Aus Ordnung wird Chaos wird Ordnung.<br />

Abbildung 1: Attila Csörgö: Untitled (1 tetrahedron + 1 cube + 1 octahedron =1 dodecahedron), Transformation<br />

zwischen den beiden Extremzuständen.<br />

Wie <strong>die</strong> Holzstäbchen jedoch durch den Motor und <strong>die</strong> komplizierte Mechanik aus Rollen, Schnüren<br />

und Gewichten bewegt werden, kann der e<strong>in</strong>malige, unbeteiligte Betrachter nicht verstehen. Er ist<br />

mehr auf <strong>die</strong> „äussere Bewegung“ und das allgeme<strong>in</strong>e Ersche<strong>in</strong>ungsbild konzentriert. Diese Sicht auf<br />

das Werk ist zur <strong>Dokumentation</strong> des Gesamtbildes wichtig.<br />

2. Der Ingenieur dagegen wird <strong>die</strong> Bewegungen im Inneren der Masch<strong>in</strong>e aufschlüsselnd<br />

nachzuvollziehen versuchen. Er wird <strong>die</strong> Steckdose suchen, das elektrische Kabel und den Motor. Er<br />

wird <strong>die</strong> Räder, Schnüre und Aufhängepunkte bis zu den Holzstäben nachvollziehen und so <strong>die</strong><br />

D<strong>in</strong>ge, von der Ursache ausgehend, erforschen. Diese zweite Möglichkeit der Betrachtungsweise ist<br />

<strong>die</strong> logisch erklärende Betrachtung aus dem Wissen heraus, dass der elektrische Strom aus der<br />

Steckdose kommend den Motor antreibt, dass <strong>die</strong> Mechanik <strong>die</strong> Bewegung überträgt und dass der<br />

bewegte Gegenstand als letztes Glied <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Bewegungskette nur e<strong>in</strong>e ihm vorgezeichnete Bahn im<br />

Raum beschreiben kann. Diese Betrachtungsmöglichkeit ist nicht an den bewegten Gegenstand<br />

gebunden, sondern kann – wenige Grunddaten vorausgesetzt - anhand der Schlussfolgerung von<br />

Ursache und Wirkung im Geist nachvollzogen werden. Und auch <strong>die</strong>se zweite, mehr technische,<br />

Betrachtungsweise wird der Restaurator dokumentieren müssen, um das Werk <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Bestandteilen und deren Beziehungen zue<strong>in</strong>ander erfassen zu können.


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Diese beiden Sichtweisen auf e<strong>in</strong> k<strong>in</strong>etisches Werk, der des Ingenieurs, und der des unbeteiligten Betrachters,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> beiden Kontrapunkte <strong>in</strong> der <strong>Dokumentation</strong>. Sie verdeutlichen nebenbei <strong>die</strong> beiden wesentlichen<br />

Aspekte der <strong>Dokumentation</strong>: Das Wechselspiel von Material und Bewegung.<br />

So steht zum Beispiel bei der „Feder“ von Thomas Baumann der Rhythmus und <strong>die</strong> Bewegung im<br />

Vordergrund.<br />

Abbildung 2: Thomas Baumann: Die Feder,<br />

Baumann selbst sagt von se<strong>in</strong>em Werk, dass <strong>die</strong> Teile nicht „unique“, und deshalb jederzeit austauschbar<br />

seien. Zentrales Element des Werkes ist aus se<strong>in</strong>er Sicht vielmehr das Computerprogramm, das den<br />

Rhythmus der Federn vorgibt sowie das Resultat, <strong>die</strong> Bewegung der Federn. Programm wie auch <strong>die</strong><br />

Bewegung s<strong>in</strong>d ephemer und ohne Materie.<br />

Dagegen ist bei Jean T<strong>in</strong>guelys Werken <strong>die</strong> Bewegung genauso wie e<strong>in</strong>zelne Teile der Werke von gleicher<br />

Bedeutung. Viele Teile s<strong>in</strong>d Unikate mit persönlichem, künstlerischem oder politischem H<strong>in</strong>tergrund. In<br />

<strong>die</strong>sem Fall s<strong>in</strong>d Bewegung und Material gleichwertig zu betrachten, wie zum Beispiel im Werk Suzuki, bei<br />

dem der Künstler gefundene D<strong>in</strong>ge verwendete, <strong>die</strong> er auf dem Trümmerfeld der Atombombenexplosion<br />

von Nagasaki fand.


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Abbildung 3: Jean T<strong>in</strong>guely, Suzuki<br />

E<strong>in</strong> dritter Punkt <strong>in</strong> der <strong>Dokumentation</strong> e<strong>in</strong>es k<strong>in</strong>etischen Werkes ist e<strong>in</strong>e Struktur, nach der das Werk<br />

beschrieben, gezeichnet, fotografiert oder gefilmt wird. Diese Struktur kann entlang der Bewegungen vom<br />

Antrieb bis zum Ende der bewegten Kette (Flügel, Räder, etc.) führen. Diese Form ist dann s<strong>in</strong>nvoll, wenn es<br />

ke<strong>in</strong>e andere logische Struktur im Werk gibt (siehe unten: <strong>Dokumentation</strong>sstruktur entlang der<br />

Bewegungsl<strong>in</strong>ien).<br />

Ist das Werk dagegen bildhaft aufgebaut, d.h. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er oder mehreren Ebenen, kann folgendermassen<br />

strukturiert werden: meist bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Fall bewegliche Teile vor e<strong>in</strong>em „Bildh<strong>in</strong>tergrund“, <strong>die</strong>ser<br />

wiederum vor e<strong>in</strong>er Mechanik, <strong>die</strong> wiederum mit dem Antrieb gekoppelt ist; auch <strong>die</strong>ser Aufbau der<br />

<strong>Dokumentation</strong> gibt e<strong>in</strong>e logische Struktur. Produziert das Werk gar etwas, so kann entlang des<br />

Produktionsprozesses dokumentiert werden (siehe unten: <strong>Dokumentation</strong>sstruktur entlang des Aufbaus).


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<strong>Dokumentation</strong>sstruktur entlang der Bewegungsl<strong>in</strong>ien<br />

Bewegungsablauf zu Jean T<strong>in</strong>guelys Lola T. – Memorial pour Joakim B., rechter M<strong>in</strong>istrant (für mehr Informationen<br />

zum Werk siehe Download 3D-Film-Analyse: Beispiel1: T<strong>in</strong>guely, Jean)<br />

3.<br />

2.<br />

2.<br />

Gestänge, Riemen, Bänder<br />

Gelenke mit Gestänge<br />

Motor<br />

2.<br />

2.<br />

1. Antrieb und se<strong>in</strong>e Bestandteile: E<strong>in</strong> k<strong>in</strong>etisches Werk benötigt e<strong>in</strong>en Energiefluss von aussen. Dieser<br />

kann <strong>in</strong> Form von W<strong>in</strong>d, Wasser, elektrischem Strom oder e<strong>in</strong>em Brennstoff zugeführt werden.<br />

Dieser Energiefluss von aussen wird im Fall von Mobiles, <strong>die</strong> sich durch den W<strong>in</strong>d bewegen, direkt<br />

umgesetzt. Die meisten anderen k<strong>in</strong>etischen Werke benötigen jedoch e<strong>in</strong>en Energieumwandler <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>es Motors etc.<br />

4.<br />

2.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

1.<br />

2.<br />

2.


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2. Bewegungsübertragung und ihre Bestandteile: Der Motor br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e meist kreisförmige Bewegung<br />

hervor, <strong>die</strong> an den Ort ihrer Bestimmung transportiert wird. Zu <strong>die</strong>ser Bewegungsüberführung <strong>die</strong>nt<br />

<strong>die</strong> Mechanik.<br />

3. Resultierende Bewegung und ihre Bestandteile: Die Mechanik treibt das bewegte Endstück an, das<br />

sich kreiselnd, rollend, stossend, zitternd, etc. bewegt.<br />

4. Umgebende Konstruktion und ihre Bestandteile.<br />

Mit <strong>die</strong>sem allgeme<strong>in</strong>en Aufbau hat man, wie an <strong>die</strong>sem Beispiel ersichtlich ist, längst nicht alle Teile des<br />

Werkes benannt; aber man erhält e<strong>in</strong>e logische Struktur, mit deren Hilfe erst e<strong>in</strong>e <strong>Dokumentation</strong> aufgebaut<br />

werden kann.<br />

<strong>Dokumentation</strong>sstruktur entlang des Aufbaus<br />

Neben der oben angedeuteten Beschreibung des Bewegungsablaufes kann es sich vielleicht eher anbieten,<br />

k<strong>in</strong>etische <strong>Kunst</strong>werke <strong>in</strong> der Reihenfolge ihres Aufbaus zu beschreiben, wie z.B. bei bildhaften Werken, <strong>die</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er oder mehreren Ebenen bestehen. Meist bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Fall bewegliche Teile vor e<strong>in</strong>em<br />

„Bildh<strong>in</strong>tergrund“, <strong>die</strong>ser wiederum vor e<strong>in</strong>er Mechanik, <strong>die</strong> wiederum mit dem Antrieb gekoppelt ist.<br />

Produziert das Werk gar etwas, so kann entlang des Produktionsprozesses dokumentiert werden. Dies bietet<br />

den Vorteil, dass alle Teile des Werkes beschrieben werden, während gleichzeitig <strong>die</strong> Parameter der Bewegung<br />

<strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund treten.<br />

Bei Takis Electromagnetique s<strong>in</strong>d alle Teile des Werkes gleich sichtbar und somit auch im Bildaufbau<br />

gleichwertig.<br />

Abbildung 4: Vassilakis Takis, Electromagnetique, 1967


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Bei T<strong>in</strong>guelys P. No. 9 / Constante Totale steht der Bildteil im Vordergrund; <strong>die</strong> Mechanik und der Motor<br />

bef<strong>in</strong>den sich jedoch unsichtbar im H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Abbildung 5: Jean T<strong>in</strong>guely, P. No. 9 / Constante totale, 1959<br />

Hierarchische Gliederung<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit kann e<strong>in</strong>e hierarchische Gliederung se<strong>in</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong> aus konservatorischer Sicht<br />

wichtigsten Teile vor allen anderen Teilen beachtet. Dies wäre zum Beispiel bei der Feder von Thomas<br />

Baumann der Fall, deren e<strong>in</strong>zig uniques Teil se<strong>in</strong>er Aussage nach das Computerprogramm darstellt.<br />

Alle anderen Teile s<strong>in</strong>d def<strong>in</strong>ierte elektro-mechanische Teile oder Halbfabrikate, <strong>die</strong> (momentan) jederzeit<br />

wieder besorgt werden können. Deshalb könnte man <strong>in</strong>haltlich <strong>die</strong> Software <strong>in</strong> Form des<br />

Steuerungsprogramms als primären „Teil“ des Werkes def<strong>in</strong>ieren, <strong>die</strong> Hardware dagegen als sekundären<br />

Inhalt. Ähnlich kann und sollte mit Keilriemen und anderen Gebrauchs- und Verschleissmaterialien<br />

umgegangen werden – <strong>die</strong>s gilt selbstverständlich nur <strong>in</strong> dem Fall, dass das Werk <strong>in</strong> Betrieb ist und <strong>die</strong>ses<br />

auch vorerst bleiben soll.<br />

<strong>Dokumentation</strong> von Bewegung<br />

Wie schon oben ausgeführt, kommt bei den k<strong>in</strong>etischen Werken zum klassischen konservatorisch /<br />

restauratorischen Hauptarbeitsfeld der Oberflächen dasjenige der Bewegung bzw. der Mechanik mit h<strong>in</strong>zu. So<br />

wie Oberflächenformen und –farben festgehalten werden, so können auch Bewegung und Klang festgehalten


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werden. Dies kann auf <strong>die</strong> unterschiedlichste Weise geschehen und unterliegt den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Anforderungen jedes e<strong>in</strong>zelnen Werkes. E<strong>in</strong>ige Möglichkeiten s<strong>in</strong>d unten aufgelistet.<br />

Damit <strong>die</strong> <strong>Dokumentation</strong> e<strong>in</strong>es k<strong>in</strong>etischen Werkes nicht s<strong>in</strong>nlos ausufert, sollte sich der Dokumentierende<br />

klar werden, was und zu welchem Zweck dokumentiert werden soll. Liegt der Fokus auf der Aufnahme des<br />

Gegenstandes <strong>in</strong> Bewegung aus e<strong>in</strong>er globalen Sicht, liegt er mehr auf den technischen Details, oder liegt er<br />

vielleicht auf der Materialität und deren Oberfläche, wie zum Beispiel bei e<strong>in</strong>em Mobile?<br />

Sprache:<br />

Die sprachliche Beschreibung umfasst neben der allgeme<strong>in</strong>en Beschreibung von Aufbau und Ausdruck des<br />

<strong>Kunst</strong>werkes <strong>die</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeiten der bewegten Teile und deren Verhältnisse zue<strong>in</strong>ander. Hierbei stehen<br />

Drehrichtungen, ob rechts oder l<strong>in</strong>ks herum, der Ablauf der Bewegungen, <strong>die</strong> Grunddaten des Antriebs,<br />

Übersetzungsverhältnisse, <strong>die</strong> Charakterisierung von Steuerungen und deren Ablauf im Vordergrund. Es<br />

bietet sich an, derartige Daten zur besseren Verständlichkeit mit Hilfe von Zeichnungen und Schemata zu<br />

verdeutlichen.<br />

Zeichnungen / Schemata:<br />

Zeichnungen wie zum Beispiel Konstruktionszeichnungen, Abläufe und Schemata geben e<strong>in</strong>en Überblick<br />

über <strong>die</strong> technisch-mechanische Seite des Ablaufes der Bewegung. Die Zahl der Bewegungse<strong>in</strong>heiten und<br />

deren Zusammenspiel kann e<strong>in</strong>fach dargestellt werden. Weiterh<strong>in</strong>, welche Bewegungsformen vorherrschen,<br />

z.B. ob es sich um kreisförmige, stossende, ungleichmässig zappelnde Bewegungen handelt. Deshalb s<strong>in</strong>d<br />

Schemata mehrheitlich bei Werken mit mechanischen Komponenten s<strong>in</strong>nvoll. Über e<strong>in</strong>e Nummerierung der<br />

E<strong>in</strong>zelteile lassen sich auch kle<strong>in</strong>e Teile darstellen, nummerieren und somit dokumentieren. Das Beispiel auf<br />

der folgenden Seite zeigt des Chant de Cygne du Bambous von Jean T<strong>in</strong>guely mit e<strong>in</strong>em solchen Schema versehen.<br />

.


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21<br />

Gestänge, Riemen, Bänder Gelenke mit Gestänge Klöppel, bewegte Gegenstände<br />

Rad Motor<br />

17<br />

18<br />

15<br />

14<br />

12<br />

16<br />

12<br />

5<br />

11<br />

10<br />

4<br />

7<br />

13<br />

6<br />

3<br />

9<br />

8<br />

2<br />

1


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Fotos<br />

Fotos s<strong>in</strong>d im Gegensatz zum Film e<strong>in</strong>fach archivierbar und können e<strong>in</strong>e Vielzahl an entscheidenden<br />

Informationen be<strong>in</strong>halten. Den e<strong>in</strong>fachsten Fall stellen zwei oder mehrere fotografische Stills <strong>in</strong> den<br />

Extrempositionen des Werkes dar. Zu <strong>die</strong>sem Zweck muss <strong>die</strong> Kameraposition für <strong>die</strong> Aufnahmen immer <strong>die</strong><br />

gleiche bleiben, während das Werk e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> der ausgefahrenen Position und e<strong>in</strong> zweites Mal <strong>in</strong> der<br />

e<strong>in</strong>gefahrenen Position fotografiert wird. Zwei <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Art aufgenommen Fotos zeigen das Ausmass der<br />

Bewegung aus e<strong>in</strong>er Kameraposition e<strong>in</strong>es k<strong>in</strong>etischen Werkes. Beliebig viele Fotos zwischen den beiden<br />

Extremsituationen verfe<strong>in</strong>ern <strong>die</strong> Rekonstruktion des Bewegungsablaufes.<br />

E<strong>in</strong>e Abhandlung zu den „Fotografischen Methoden der Bewegungsdokumentation“ steht es als download<br />

unter dem gleichnamigen Titel auf der Homepage www.<strong>in</strong>side-<strong>in</strong>stallations.org. zur Verfügung.<br />

Film<br />

Am Museum T<strong>in</strong>guely läuft seit e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong> Projekt zur <strong>Dokumentation</strong> aller k<strong>in</strong>etischen Objekte anhand<br />

von Filmaufnahmen. Die Arbeiten übernahm e<strong>in</strong> Filmstudio, das <strong>die</strong> Werke <strong>in</strong> Absprache mit den<br />

Restauratoren des Museums im BETA-Format aufnahm. Im Vordergrund stand e<strong>in</strong>e strukturierte und<br />

detaillierte; von ästhetischen Aspekten weitgehend unabhängige, <strong>Dokumentation</strong>. Es zeigte sich schnell, dass<br />

<strong>die</strong> komb<strong>in</strong>ierte Aufnahme zweier Phänomene, zum e<strong>in</strong>en der Materialität und zum anderen der Bewegung,<br />

möglich und s<strong>in</strong>nvoll war. Möglichst alle Teile e<strong>in</strong>es Werkes sollten mit ihren Oberflächen <strong>in</strong> Bewegung<br />

und/oder still aufgenommen werden.<br />

Deshalb wurde zu Beg<strong>in</strong>n immer e<strong>in</strong>e Totalaufnahme gedreht, <strong>die</strong> das Werk ruhend und nach kurzer Zeit <strong>in</strong><br />

Bewegung zeigt. Die Aufnahme des bewegten Werkes sollte immer so lange gehalten werden, bis e<strong>in</strong><br />

Bewegungszykus abgeschlossen ist, das heisst, bis das Werk se<strong>in</strong>e Bewegung wiederholt oder abschliesst. E<strong>in</strong>e<br />

solche Totale bietet <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Gesamtheit des Werkes, das heisst se<strong>in</strong>e Ersche<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> Bewegung,<br />

zu dokumentieren.<br />

Die darauf folgenden Filmsequenzen s<strong>in</strong>d jeweils e<strong>in</strong>em Detail oder e<strong>in</strong>er Bewegungse<strong>in</strong>heit gewidmet.<br />

Derartige Sequenzen beg<strong>in</strong>nen immer mit e<strong>in</strong>er halbtotalen E<strong>in</strong>stellung, anhand der sich der Betrachter<br />

orientieren kann. Also werden z.B. von e<strong>in</strong>em Motor ausgehend alle E<strong>in</strong>zelteile detailliert <strong>in</strong> Bewegung<br />

aufgenommen. Wo es s<strong>in</strong>nvoll und möglich ist, sollten <strong>die</strong> aufgenommenen Teile e<strong>in</strong>en ganzen<br />

Bewegungszyklus absolvieren.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Detailaufnahmen lassen sich nicht nur <strong>die</strong> Form- und Farbbeschaffenheit der E<strong>in</strong>zelteile gut<br />

nachvollziehen, sondern auch deren Geschw<strong>in</strong>digkeiten und <strong>die</strong> häufig auftretenden kle<strong>in</strong>en<br />

Unregelmässigkeiten <strong>in</strong> der Bewegung.


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Für das Auswerten, Schneiden und das Aufspielen auf Archivbänder wird geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> mit dem gleichen<br />

Zeitaufwand gerechnet wie für <strong>die</strong> Anfertigung der Aufnahmen, so dass sich letzterer doppelt. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grund ist <strong>die</strong> Anfertigung von Filmaufnahmen immer arbeits- und kosten<strong>in</strong>tensiv.<br />

Nachfolgend s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige wahrnehmungspsychologische Bemerkungen aufgeführt, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> eigene<br />

Anfertigung e<strong>in</strong>es Filmes von Nutzen se<strong>in</strong> können: „Fixieren wir mit unserem Blick e<strong>in</strong>en bewegten<br />

Gegenstand wie zum Beispiel e<strong>in</strong> an uns vorbei fahrendes Auto, so nehmen wir <strong>die</strong> Bewegung des Autos vor<br />

allem durch <strong>die</strong> Aktion unserer Augenmuskeln wahr. Die gleichzeitige Bewegung des Kopfes ist von<br />

peripherer Bedeutung. Somit fokussiert das menschliche Auge bewegte Gegenstände immer nur <strong>in</strong> sehr<br />

kurzen Sequenzen, woraus das Gehirn <strong>die</strong> Bewegung konstruiert. Derselbe E<strong>in</strong>druck, umgesetzt im Film,<br />

würde e<strong>in</strong> Schwenken der Kamera mit dem bewegten Objekt bedeuten. Anders als das Auge bewegt sich <strong>die</strong><br />

Filmkamera aber immer kont<strong>in</strong>uierlich mit dem fokussierten Objekt. Für den Betrachter des Films erfordern<br />

Kameraschwenks daher immer e<strong>in</strong>en sehr hohen Abstraktionsgrad. Wenn jedoch Schwenks unerlässlich s<strong>in</strong>d,<br />

sollten sie zum<strong>in</strong>dest sehr langsam und für das Auge nachvollziehbar gezogen se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Grund zum<br />

Schwenken könnte zum Beispiel dar<strong>in</strong> liegen, dass man <strong>die</strong> räumliche Zuordnung von zwei oder mehr<br />

Objekten zue<strong>in</strong>ander beweiskräftig darstellen will.“ 8 Ähnlich verhält es sich mit dem Heranzoomen von<br />

Gegenständen: Das menschliche Auge kann nicht zoomen, es kann das Sehfeld lediglich durch das Annähern<br />

an den Gegenstand e<strong>in</strong>engen. Aus <strong>die</strong>sem Grund werden <strong>die</strong> viel aufwendigeren Kamerafahrten h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

Gegenstand immer e<strong>in</strong>em Heranzoomen vorgezogen.<br />

„Nehmen wir dagegen grossflächige Bewegungen von der Seite wahr, lassen <strong>die</strong>se das Gehirn eher auf <strong>die</strong><br />

eigene Fortbewegung im Raum schliessen. Dies ist auch der Grund, weshalb wir häufig absurde E<strong>in</strong>drücke<br />

von bewegten Gegenständen bekommen. Jeder kennt den Moment <strong>in</strong> der Eisenbahn, <strong>in</strong> dem man nicht weiss,<br />

ob der eigene Zug oder der benachbarte Zug anfährt. Solche Irritationen können auch im Film<br />

vorkommen.“ 9<br />

Der <strong>Dokumentation</strong>sfilm e<strong>in</strong>es k<strong>in</strong>etischen Werkes wird also hauptsächlich <strong>in</strong> der Totalen mit Feste<strong>in</strong>stellung<br />

und Schwenk sowie <strong>in</strong> Detailaufnahmen der Bewegung entstehen; <strong>die</strong>se Form des Films entspricht am<br />

ehesten des Dokumentarfilms, es wird sich um illustrativ-dokumentarische Aufnahmen handeln.<br />

E<strong>in</strong>ige wichtige Fachbegriffe des Filmens: 10<br />

1. Die totale E<strong>in</strong>stellung: Sie gibt e<strong>in</strong>en Überblick über den Ort und Rahmen des Geschehens.<br />

2. Die Halbtotale rückt näher an das Objekt heran, das damit schon besser charakterisiert und<br />

identifiziert wird; sie schränkt das Blickfeld jedoch etwas e<strong>in</strong>.<br />

8 APPELDORN 2002, S. 108<br />

9 KANDORFER 1984, S. 76-89<br />

10 KANDORFER 1984, S. 76-89


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3. Als e<strong>in</strong>e halbnahe E<strong>in</strong>stellung bezeichnet man e<strong>in</strong>en Teilausschnitt, <strong>in</strong> dem das Objekt mit zwei<br />

Dritteln se<strong>in</strong>er Gesamthöhe abgebildet ist.<br />

4. In der Nahe<strong>in</strong>stellung wird das Objekt mit e<strong>in</strong>em Drittel se<strong>in</strong>er Grösse abgebildet. Mit <strong>die</strong>ser<br />

E<strong>in</strong>stellung wählt <strong>die</strong> Kamera E<strong>in</strong>zelbereiche aus und wirkt subjektiver und emotionaler als totalere<br />

Bildausschnitte.<br />

5. Die Grossaufnahme gibt e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Ausschnitt des Ganzen wider; bei Personen zum Beispiel<br />

ersche<strong>in</strong>t der Kopf bildfüllend; es handelt sich hier um e<strong>in</strong> Hauptmotiv <strong>in</strong> Aktion.<br />

6. Die Detailaufnahme entspricht zum Beispiel der Aufnahme des menschlichen Gesichts oder bei<br />

Objekten e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en, für <strong>die</strong> Bedeutung des Stückes sehr zentralen Ausschnittes.<br />

7. Die E<strong>in</strong>stellung ist <strong>die</strong> kle<strong>in</strong>ste E<strong>in</strong>heit des Films; e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige, ununterbrochene Kameraaufnahme <strong>in</strong><br />

der Totalen, der Halbtotalen, etc.<br />

8. Standpunkt: Der Standpunkt der Kamera entspricht dem Standpunkt des Zuschauers<br />

9. Bewegung vor der Kamera: Eigenbewegung der Handlung<br />

10. Bewegte Kamera: Fahrende und schwenkende Kamera<br />

11. Kamera-Schwenk: Bewegung der Kamera um ihre Horizontal- und Verikalachse. (Langsamer<br />

Schwenk, geleitender Schwenk, schneller Schwenk Reisschwenk, Kamera-Fahrt, langsame fahrt,<br />

Umfahrt, Kranfahrt)<br />

3d – Video - Analyse (Videografie):<br />

Die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, objektive Daten über <strong>die</strong> Bewegung e<strong>in</strong>es Gegenstandes zu erhalten ist mit Hilfe der<br />

3D-Video-Analyse, <strong>die</strong> heute vielfach bei Sport- und biomechanischen Prozessen angewandt wird. Zwei<br />

synchronisierte Filmkameras nehmen den bewegten Gegenstand aus verschiedenen W<strong>in</strong>keln auf. Die beiden<br />

entstandenen digitalen Filme werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Schritt mit Hilfe e<strong>in</strong>er computergestützten Software<br />

analysiert. Diese berechnet <strong>die</strong> Bewegungen aufgrund von Raumkoord<strong>in</strong>aten über der Zeit. Die Darstellung<br />

des Ergebnisses erfolgt grafisch und tabellarisch. Es ist auch möglich, Strecken und W<strong>in</strong>kel, Kräfte, Momente<br />

und Schwerpunkte zu ermitteln. Der Nachteil <strong>die</strong>ser Bewegungsanalyse besteht <strong>in</strong> der Trennung von<br />

Bewegung und Gegenstand. Der bewegte Gegenstand taucht <strong>in</strong> den Zahlenkolonnen nicht mehr auf. Das<br />

Resultat ist e<strong>in</strong>e, vom Material losgelöste, re<strong>in</strong>e Bewegungsanalyse. E<strong>in</strong>e Abhandlung zur 3D-Video-Analyse<br />

steht als download unter dem gleichnamigen Titel auf der Homepage www.<strong>in</strong>side-<strong>in</strong>stallations.org. zur<br />

Verfügung.


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Zusammenfassung der Methoden<br />

Vorteile Nachteile<br />

Sprache universell e<strong>in</strong>setzbar, im<br />

grösseren Zusammenhang<br />

formulierbar;<br />

Fotos Extrempositionen und Verlauf der<br />

Bewegungen können mit<br />

wenigen Bildern, aber vielen<br />

Informationen erfasst werden;<br />

übersichtlich; gut archivierbar<br />

Film Gestattet globalen und<br />

3d – Film -<br />

Analyse<br />

Verlust der Bewegung<br />

detaillierten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Werk<br />

aus konstruktiver, materieller und<br />

k<strong>in</strong>etischer Sicht, sehr<br />

übersichtlich;<br />

E<strong>in</strong>zige Möglichkeit der<br />

objektiven, präzisen<br />

<strong>Dokumentation</strong> von Bewegung<br />

im Raum über Raumkoord<strong>in</strong>aten;<br />

immer auch e<strong>in</strong>e Interpretation<br />

des Formulierenden; Gefahr,<br />

wichtiges zu vergessen;<br />

setzt gute Organisation der<br />

<strong>Dokumentation</strong> voraus. Nur bei<br />

sich wiederholenden<br />

Bewegungen s<strong>in</strong>nvoll;<br />

Hoher Aufwand der Erstellung;<br />

Gefahr, wichtiges zu vergessen;<br />

Film muss archiviert, erhalten<br />

und gepflegt werden;<br />

Materialien und Oberflächen<br />

bleiben unberücksichtigt;<br />

Voraussetzung: exakte und sich<br />

wiederholende Bewegungen;<br />

unübersichtliches Ergebnis;<br />

Der Verlust der Bewegung stellt den letzten Punkt <strong>in</strong> der Kette von Erhalt und <strong>Dokumentation</strong> k<strong>in</strong>etischer<br />

<strong>Kunst</strong>werke dar. Restauratoren werden immer tendenziell für den Materialerhalt als für den Erhalt der<br />

Bewegung argumentieren – weil sie aus professioneller Notwendigkeit materialbezogen s<strong>in</strong>d. Was passiert<br />

jedoch mit e<strong>in</strong>em k<strong>in</strong>etischen Werk, dessen Bewegung nicht mehr zu erhalten ist? Übrig bleibt das Material,<br />

verflüchtigt hat sich <strong>die</strong> Bewegung; denn der Charakter der Bewegung ist unter anderem Flüchtigkeit. Aus<br />

<strong>die</strong>sem Grund ist der Fokus auf <strong>die</strong> <strong>Dokumentation</strong> der Bewegung so wichtig.


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Abbildung 6: L<strong>in</strong>ks: Jean T<strong>in</strong>guely, Mach<strong>in</strong>e à faire des sculptures, bei e<strong>in</strong>em Umzug <strong>in</strong> Paris 1960; rechts: Jean T<strong>in</strong>guely,<br />

Mach<strong>in</strong>e à faire des sculptures, Basel 2006 <strong>in</strong> ru<strong>in</strong>ösem Zustand.<br />

Abbildung 7: Jean T<strong>in</strong>guely, Relief sonore II, 1954, <strong>in</strong> Präsentation ohne Betrieb; mit Film und Sound durch den Monitor.


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Quellenangabe<br />

− BUDERER 1992: H.-J. Buderer: K<strong>in</strong>etische <strong>Kunst</strong>. Konzeptionen von Bewegung und Raum.<br />

Wernersche Verlagsgesellschaft. Worms 1992.<br />

− APPELDORN 2002: W.v. Appeldorn: Handbuch der Film- und Fernsehproduktion. Psychologie –<br />

Gestaltung – Technik. TR-Verlagsunion. München 2002.<br />

− KANDOFER 1984: P. Kandofer: DuMont’s Lehrbuch der Filmgestaltung. Theoretisch-technische<br />

Grundlagen der Filmkunde. DuMont Buchverlag. Köln 1984.<br />

− POPPER 1975: F. Popper: Die k<strong>in</strong>etische <strong>Kunst</strong>. Licht und Bewegung. Umweltkunst und Aktion.<br />

Verlag M. DuMont Schauberg. Köln 1975.<br />

Weitere Literatur<br />

− MERKERT 1992: George Rickey <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. 1967-1992. Berl<strong>in</strong>ische Galerie. Berl<strong>in</strong> 1992.<br />

− PAECH 2002: J. Paech: Der Bewegung e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>ie folgen... Schriften zum Film. Berl<strong>in</strong> 2002.<br />

− RESTAURO. 4/2005. 111. Jahrgang. Themenheft zur Erhaltung k<strong>in</strong>etischer <strong>Kunst</strong>. Callwey-Verlag.<br />

München 2005.<br />

− GOMBRICH 1977: E.H. Gombrich, J. Hochberg, M. Black: <strong>Kunst</strong>, Wahrnehmung, Wirklichkeit.<br />

Frankfurt / M. 1977.<br />

− F. HOFMANN 2004: F. Hofmann, J.E. Sennewald, S. Lazaris (Hg.): Raum – Dynamik / dynamique<br />

de l’espace. Beiträge zu e<strong>in</strong>er Praxis des Raums / contributions aux practiques de l’espace. Bielefeld<br />

2004.<br />

− ARNS 2004: K<strong>in</strong>etographien. Schrift und Bild <strong>in</strong> Bewegung. Bielefeld 2004.<br />

− ARNHEIM 1979: R. Arnheim: Entropie und <strong>Kunst</strong>. E<strong>in</strong> Versuch über Unordnung und Ordnung.<br />

Köln 1979.<br />

− BOENISCH 2002: P.M. Boenisch: körPERformance 1.0. Theorie und Analyse von Körper- und<br />

Bewegungsdarstellungen im zeitgenössischen Theater. München 2002.

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