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Ausarbeitung: Sozialisation als produktive Verarbeitung der Realität

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Doch neben <strong>der</strong> Familie treten <strong>als</strong> nächste wichtige <strong>Sozialisation</strong>sinstanz <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten<br />

und die Schule an. In den letzten einhun<strong>der</strong>t Jahren hat sich <strong>der</strong> Einfluss von Kin<strong>der</strong>garten<br />

und Schule auf den <strong>Sozialisation</strong>sprozess durch eine immer längere Verweildauer stetig<br />

erhöht. Durch die gesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ung in den letzten Jahrzehnten wird die<br />

Impulsgebung zum <strong>Sozialisation</strong>sprozess immer früher und immer stärker von diesen<br />

Instanzen übernommen und <strong>als</strong> Ergänzung <strong>der</strong> Primärinstanz Familie verstanden. Die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine Berufstätigkeit bei<strong>der</strong> Elternteile, angestrebte<br />

Gleichberechtigung <strong>der</strong> Eltern in Erziehung und Erwerbsleben, höhere Bildungsziele sowie<br />

das Streben nach Wunscherfüllung und Lebensidealen bringen <strong>als</strong> mögliche Auslöser die<br />

verän<strong>der</strong>te Situation einer früheren o<strong>der</strong> teilweise auch stärkeren Verlagerung von Erziehung<br />

und Bildung an Kin<strong>der</strong> betreuende Institutionen. Somit kommen Kin<strong>der</strong> immer früher mit<br />

weiteren sie beeinflussenden <strong>Sozialisation</strong>simpulsen in Kontakt.<br />

Erziehungs- und <strong>Sozialisation</strong>sfunktionen werden teilweise bzw. ganz aus <strong>der</strong> Familie<br />

ausgelagert in Kin<strong>der</strong>gärten, Schulen, sozialpädagogischen Einrichtungen o<strong>der</strong> Hochschulen.<br />

Ein vielfältiger „Input“, neue Impulsgebungen kommen auf den jungen Menschen zu:<br />

Erzieher/in o<strong>der</strong> Lehrer/in bringen ihre eigenen sozialen Anfor<strong>der</strong>ungen ebenso mit wie einen<br />

eigenen Erziehungsstil und –Ziele. Jede dieser Personen hat eigene biographische<br />

Erfahrungshintergründe im curicculum vitae, die sich ebenfalls im Miteinan<strong>der</strong> <strong>als</strong> weitere<br />

Impulse auswirken.<br />

Die Überlagerung <strong>der</strong> sozialen Instanzen geht schrittweise von statten. Dem Eintritt in<br />

Kin<strong>der</strong>krippe o<strong>der</strong> Tagesstätte geht meist eine Eingewöhnungsphase voraus, die das Kind<br />

langsam an das neue soziale, räumliche und kulturelle Umfeld eingewöhnt. Je älter Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche werden, umso stärker findet diese Überlagerung statt. Hierdurch könne es<br />

laut Hurrelmann zu Entwicklungsproblemen bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen kommen.<br />

Beson<strong>der</strong>s wenn <strong>Sozialisation</strong>simpulse und Erziehungsstile in den unterschiedlichen<br />

<strong>Sozialisation</strong>sinstanzen wi<strong>der</strong>sprüchlich sind, kann dies zu Spannungen und Konflikten<br />

führen. So kann z.B. ein Kind aus einem eher autoritären Elternhaus durch einen<br />

partnerschaftlich-demokratischen Erziehungsstil mit an<strong>der</strong>en Kommunikationsmustern und –<br />

Strukturen in einem inneren Konflikt stehen. Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Pubertät kann ein solcher<br />

Konflikt z.B. auch nach außen bemerkbar werden, wenn ein sich von den Eltern abnabeln<strong>der</strong><br />

Jugendlicher zusätzlich stärkende Impulse durch eine Lehrkraft erhält, diese Autonomie<br />

jedoch von den Eltern nicht gewünscht wird.<br />

Corinna Bast Kim Christmann Prof. Kraimer / Einführung in die Soziale Arbeit<br />

Matrikelnummer xxx Matrikelnummer xxx 1.WS 2007/2008<br />

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