Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DAWN OF ASHES<br />
VOM VERSAGEN DER GESELLSCHAFT<br />
Die scheinbare Idylle Kaliforniens hat nicht erst seit Arnolds Politikkarierre<br />
ernste Schrammen abbekommen, denn hinter der Fassade<br />
des glamourösen Sunstates tun sich Abgründe des menschlichen<br />
Unrats auf. Aus diesem fruchtbaren Milieu schöp� die junge<br />
Elektroformation Dawn Of Ashes auf ihrem Erstwerk „In The Acts<br />
Of Violence“ braut eine vertraute Mixtur gängigen Clubstoff s,<br />
ohne jedoch die eigene Note zu vernachlässigen. Durchaus vertraut<br />
harmonische und samtweiche Keyboardfl ächen veranstalten<br />
ein klingendes Wechselspiel mit rhythmischen Lärmkaskaden und<br />
Druma� acken, hauchen so der amerikanischen „Gut und Böse“-<br />
Dramaturgie neues Leben ein und liefern so ohne Weiteres die ein<br />
oder andere Hymne für die Hellectrodancefl oors.<br />
Was war dein persönlicher Antrieb, Dawn of Ashes zu gründen?<br />
Khris: Vom Grundgedanken her wollte ich einfach ein Ventil für all<br />
die innerlich angestauten Hassgefühle fi nden. All jene versteckten<br />
Gedanken sollten in einer besonders aggressiven, wütenden und<br />
energischen Vision meine Sicht der Dinge widerspiegeln. Dabei<br />
wollte ich auch meiner Faszination für das Horrorgenre einen gehörigen<br />
Platz einräumen.<br />
Das ganze Genre inklusive Hellectro hat ja in Europa ihren Ursprung.<br />
Inwiefern konnten hier die Amerikaner neue Face� en<br />
hinzufügen?<br />
Eine ganze Menge. Ich denke, wir versuchen das Genre zu erweitern,<br />
eine Art neue Generation zu entwickeln, die klanglich andere<br />
Schwerpunkte setzt. Aber natürlich in erster Linie einfach härter<br />
ist.<br />
Laut eurem Bandinfo hat euch der tägliche menschliche Horror<br />
zum aktuellen Album inspiriert. Ist eurer Meinung nach die rohe<br />
Gewalt noch immer das tragende Prinzip der Gesellscha� und<br />
des menschlichen Miteinanders?<br />
Egal, wohin du siehst und gehst: Gewalt ist allgegenwärtig. Das ist<br />
die Essenz des Lebens, egal ob<br />
auf der Ma� scheibe, im Radio<br />
oder auf der Straße. Ich persönlich<br />
schließe mich da nicht<br />
aus, ich hasse die Gesellscha�<br />
und die Menschheit für ihr<br />
permanentes Versagen. Da ich<br />
die Texte schreibe, habe ich<br />
natürlich viel Freiraum, diesen<br />
negativen Gefühlen Ausdruck<br />
zu verleihen, anstelle im Knast<br />
zu vergammeln. Was unsere<br />
Hörer betri� : Wir möchten<br />
ihnen die Möglichkeit geben,<br />
32<br />
sich all jenen Hasses im Tanz zu entledigen und genau hier kann<br />
unsere musikalische Aggression auch heilsam sein.<br />
Welche persönlichen Musikeinfl üsse begleiten eure Tage und<br />
Nächte?<br />
Innerhalb des Genres sind es zweifelsohne Bands wie Suicide<br />
Commando, Hocico und die alten Skinny Puppy. Auch die älteren<br />
Leatherstrip-Alben sowie Infact haben einen Platz in unserer<br />
persönlichen Playlist. Außerhalb der Szene höre ich auch viel John<br />
Carpenter, Guns’ n’ Roses, Iron Maiden, allgemeinen Hardcore, Metal,<br />
Trance und Techno. Eigentlich alle kra� vollen Styles. Natürlich<br />
beeinfl ussen uns auch viele der Filmsamples, die wir verwenden,<br />
wie z.B. „Texas Chainsaw Massacre“, „Body Parts“, „Alien 1-3“,<br />
„Amityville Horror“ und alles andere, was mir aus dem Horrorfi<br />
lmbereich unter die Finger kommt.<br />
���� �����<br />
www.dawnofashes.com