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Trendsport - Schwäbischer Turnerbund

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Titelthema<br />

<strong>Trendsport</strong><br />

Trend und Tradition<br />

Die Skepsis in den Turnvereinen ist groß. Einerseits ist<br />

die Lebensdauer von <strong>Trendsport</strong>arten nicht allzu lang.<br />

Andererseits bieten sie große Chancen. Und sie können<br />

sich positiv aufs Image auswirken. Hin zu aktuell,<br />

dynamisch, frisch.<br />

Es ist ein Ausdruck von Kreativität. Ein Ausbrechen aus Bestehendem.<br />

Meist sind es Jugendliche, denen die Regeln<br />

und Strukturen der traditionellen Sportarten als zu festgefahren<br />

und zu starr erscheinen. Dann entwickeln sie ein<br />

neues Sportgerät. Und wenn dieses besonders viele Menschen<br />

anspricht, dann wird der Sport mit dem neuen Gerät<br />

zum Trend. So entstand eines Tages das Windsurfen, ebenso<br />

Snowboarden, Beach-Volleyball, Mountainbike oder Nordic<br />

Walking. Mittlerweile sind sie etabliert. Mit Regeln und Strukturen.<br />

Ob Parkour diese Stufe erklimmen wird, ist noch offen.<br />

Aber eine <strong>Trendsport</strong>art ist sie allemal. Der kürzeste Weg<br />

über Hindernisse bei gleichzeitiger Wahrung größter Ästhetik<br />

ist dabei das Ziel. Parkour ist der typische Mix aus verschiedenen<br />

Sportarten. Turnen, Klettern, Springen. Der Anfang<br />

findet in der Turnhalle statt. Mit Weichbodenmatten,<br />

Sprossenwänden, Kästen. Das verlangt nach Koordination,<br />

Reaktion, Kreativität und fein geschulten Instinkten. Vor allem,<br />

wenn es dann mal rausgeht in die grauen Betonburgen.<br />

„Parkour heißt, seine Umwelt zu nutzen, nicht zu verändern,<br />

geschweige denn zu zerstören“, sagt Sven Waibel, der Lehr-<br />

Christian Wopp befasst<br />

sich von Berufs wegen<br />

mit Veränderungen in der<br />

Gesellschaft und im<br />

Sport. Der Professor an<br />

der Universität Osnabrück<br />

hat schon viele Trends<br />

kommen, aber auch wieder<br />

gehen sehen.<br />

Foto: sören / pixelio.de<br />

“Trends<br />

entwickeln sich von unten”<br />

Herr Wopp, was versteht die Wissenschaft<br />

unter einem Trend?<br />

Darunter verstehen wir eine Entwicklung,<br />

von der viele Menschen eine gewisse Zeit<br />

betroffen sind.<br />

Gibt es den Trend schlechthin?<br />

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen<br />

zwei Merkmalen: Wie viele Menschen sind<br />

betroffen? Wie lange sind sie betroffen?<br />

Gibt es dafür auch unterschiedliche Begriffe?<br />

Wenn der Trend nur eine Saison anhält, aber<br />

viele Menschen darauf abfahren, spricht man<br />

von einem Hype. Wenn weniger betroffen<br />

sind, sich die Sportart wie etwa Streetball über<br />

einen längeren Zeitraum hält, dann handelt<br />

es sich um einen Nischentrend.<br />

Wie lange hält sich ein Trend?<br />

Zwischen drei und fünf Jahren. Beim Gesundheitssport<br />

sprechen wir sogar von einem<br />

Megatrend, weil er nicht nur viele Menschen<br />

anspricht, sondern auch schon über<br />

mehrere Jahre anhält.<br />

Wie entsteht denn ein Trend?<br />

Meist ist eine Produktinnovation die Ursache.<br />

Das ist auch beim Slackline der Fall,<br />

denn Seile zum Balancieren gibt es eigentlich<br />

schon immer. Nur sind die Seile jetzt anders<br />

gestaltet.<br />

STB MAGAZIN 06-07/2010

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