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Titelthema Trendsport: Slacklining Slacklining – ein wahrer Drahtseilakt Anfänger sehen aus wie betrunken, Profis schlagen sogar Salti. „Slackliner“ nennen sich Sportler, die auf einem schlappen Nylonschlauch balancieren. Meistens trainieren sie Kniehoch im Park zwischen zwei Bäumen – aber über einer Schlucht wird der Balanceakt zum Tanz auf der Rasierklinge. „Slack“ ist englisch und bedeutet lasch oder locker, „Line“ heißt übersetzt Band. Im Gegensatz zum Balancieren auf dem Tanzseil oder dem Hochseil, wo das Seil so straff gespannt ist, dass es sich kaum bewegt, dehnt sich eine Slackline unter der Last des Slackliners. Sie verhält sich dadurch sehr dynamisch und verlangt ein ständiges aktives Ausgleichen ihrer Eigenbewegung. Anfänger sehen darauf aus wie volltrunken, versuchen mit wild rudernden Armen den Abgang zu vermeiden. Meist ohne Erfolg. Profis dagegen springen auf dem Band Salti und erreichen angeblich einen Zustand der Meditation. Der Balancepunkt des Slackliners ist sehr tief. Daher ähnelt der optische Eindruck weniger dem aufrechten Hochseilläufer oder Artisten auf dem Tanzseil als vielmehr dem Schlappseilkünstler, dessen Seil sich ebenfalls ständig unter ihm bewegt und die Balance mit den Beinen ausgeglichen wird. Obwohl die Slackliner ungern als Artisten gesehen werden, kann eine gewisse Artverwandtschaft nicht abgestritten werden, einzig der Szenezusammenhang schafft einen gravierenden Unterschied: Slacken kommt vom Klettersport und ist auch zum Großteil dort geblieben. Während in der Artistik das Balancieren auf dem Schlappseil meist als Grundlage oder zusätzliche Komponente für eine artistische Nummer dient, die vor Publikum vorgeführt werden soll. Die Slackliner betreiben ihren Sport eher zum Selbstzweck. Das Versuchen von Kunststücken hat vor allem die Bewandnis, herauszufinden, was möglich ist. Schlappseil-typische Übungen wie Hand- und Kopfstand, Einradfahren und Jonglieren sind zwar keine verpönten Disziplinen beim Slacklinen, trotzdem Foto: Gibbon Foto: Gibbon begreifen sich die Slackliner als eigenständige Gruppe. Slacken hat sich also im Grunde selbständig wiedererfunden und ist in der Grundidee eigentlich nichts Neues. Während das Seiltanzen im Zirkus eine recht lange Tradition hat, ist das Slacken eine recht junge Sportart. Es entwickelte sich Anfang der 1980er Jahre aus einer Freizeitbeschäftigung der Kletterer im Yosemite-Nationalpark. Diese vertrieben sich bereits seit den 60er Jahren die Zeit an Ruhe- und Regentagen damit, auf Absperrketten und -tauen an Parkplätzen zu balancieren. Adam Grosowsky und Jeff Ellington waren die Ersten, die auf die Idee kamen, ihr Klettermaterial dafür zu benutzen und so das Slacken in die Camps der Kletterer im Tal brachten, von wo aus es sich etwa ab der Jahrtausendwende in andere Klettergebiete und schließlich auch außerhalb des Klettersports verbreitete. Sogar ein Slackline Festival gibt es mittlerweile. Im August diesen Jahres findet in Chemnitz das dritte „Slackfest“ statt. Laut Organisator ist eine 100 Meter hohe Highline angekündigt, die sich die 200 erwarteten Besucher natürlich nicht entgehen lassen wollen. Die Welt des Slacklinings ist groß und vielfältig und es gibt bestimmt noch eine Menge zu entdecken. Bisher ist es „nur“ eine Trendsport- 6 STB MAGAZIN 06-07/2010
Trendsport: Aroha Aroha geht unter die Haut Tauchen sie ein in die Welt von Aroha. Aroha ist ein effektives und leicht zu erlernendes Ganzkörper-Workout im 3/4-Takt mit Wellnesscharakter, das in enger Zusammenarbeit mit Sportwissenschaftlern und Physiotherapeuten entwickelt wurde. Mit speziell im 3/4-Takt komponierter Musik bekommt der Kursteilnehmer eine Mischung aus Ausdauertraining, Kraftaufbau und Entspannung. Ständig wechselnde, spannungsvolle und entspannende Elemente aus dem asiatischen Bereich setzen verborgene Energien frei. Hierbei wird speziell die Gesäß-, Oberschenkel-, Bauch- und Oberarmmuskulatur trainiert und gefestigt. Trotz der Kraft, die dabei freigesetzt wird, entspannt sich die gesamte Muskulatur. Durch die mittlere Intensität wird zusätzlich das Herz-Kreislaufsystem trainiert und es stellt sich darüber hinaus eine fettreduzierende Wirkung ein. Stark wie ein Krieger und zugleich ausgeglichen und befreit, STB MAGAZIN 06-07/2010 art, doch mittlerweile besteht seitens der Vereine und Verbände großes Interesse diesen Trend noch mehr Menschen zugänglich zu machen. Der Balanceakt kann beginnen! Für alle Interessierten: Im Rahmen des Kinderturnkongresses vom 10. bis 12. September findet im SpOrt Stuttgart ein Praxiskurs „Slacklining für Einsteiger“ statt. Alterszielgruppe 6 bis 10 Jahre. Enrico Lauschke Slacklining – Erste Schritte • Wie in jeder anderen Sportart gilt es sich aufzuwärmen um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Fußgelenke, Bänder und Knie sollten dabei besonders beachtet werden. • Slackline nicht zu weit spannen. Für Anfänger wird eine Distanz von 5 bis 7 Meter empfohlen. Die Slackline zu Beginn nicht höher als auf Kniehöhe spannen, das erleichtert das Aufsteigen. Dabei gilt: je straffer die Line – desto einfacher! • Nicht auf die Füße schauen, sondern einen Punkt horizontal (z. B. ein Baum) fixieren. Kleine Schritte machen und versuchen locker aus der Hüfte zu gehen. Arme werden leicht abgewinkelt auf Brust- bzw. Schulterhöhe gehalten. • Vom Baum aus starten. Je mehr man in die Mitte kommt, desto instabiler verhält sich die Slackline. • Mit einem Bein auf der Line zu stehen. Diese Übung sowohl mit dem rechten und dem linken Bein machen. Man erhält sehr schnell ein Gefühl wie man das Gleichgewicht ausbalancieren kann. • Die richtige Fußstellung. führt dieses Workout zu innerer Ausgeglichenheit und die Seele zu gelöstem Wohlbefinden. Aroha ist ein Mix aus hauptsächlich kontrolliert ausdrucksstarken, kraftvollen und entspannenden Bewegungen (inspiriert von Haka – neuseeländischer Kriegstanz der Maori), Elementen aus der Kampfkunst und Tai Chi, die mit einem einfachen Grundschritt verbunden werden. Aroha spricht Emotionen an, die verdrängt werden und gibt neuen Lebensenergien freien Raum. Enrico Lauschke Für alle Interessierten: Am 25. September findet bei der Öhringer AOK der Kurs „Aroha zum Kennenlernen - Workout mit Elementen aus Haka, Kung Fu und Thai Chi“ statt. Veranstalter ist der Turngau Hohenlohe. www.stb.de Titelthema 7
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