Kentmann-Klinik-Kurier Kentmann-Klinik-Kurier - Kreiskrankenhaus ...
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Gynäkologie<br />
Zertifikat für Beratungsstelle<br />
In Deutschland leiden zwischen<br />
fünf und acht Millionen Frauen an<br />
Blasenschwäche. Das ist allerdings<br />
weder ein Geschlechts- noch ein<br />
Altersproblem, wenngleich Männer<br />
seltener von dem Leiden betroffen<br />
sind. Bei den Frauen leiden auch<br />
27 Prozent der Frauen zwischen 25<br />
und 29 Jahren an einer sogenannten<br />
Belastungs- oder Stressinkontinenz.<br />
Die Blase schließt nicht mehr<br />
richtig, und wenn der Druck beim<br />
Niesen, Husten oder Lachen plötzlich<br />
ansteigt, verlieren die Frauen<br />
unfreiwillig Urin. Doch das muss<br />
nicht sein.<br />
Am <strong>Kreiskrankenhaus</strong> Torgau arbeiten<br />
Spezialisten, die sich intensiv mit der<br />
Problematik befassen. Vor wenigen<br />
Monaten wurde die Beratungsstelle<br />
offiziell durch die Deutsche Kontinenz<br />
Gesellschaft zertifiziert. Der <strong>Kentmann</strong>-<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Kurier</strong> sprach dazu mit Oberärztin<br />
Dr. Astrid Jäschke.<br />
KKK: Welche Aufgaben hat<br />
die Beratungsstelle der Kontinenzgesellschaft<br />
am Torgauer<br />
<strong>Kreiskrankenhaus</strong>?<br />
OÄ Dr. Jäschke: Wir engagieren uns<br />
für die Aufklärung von Betroffenen,<br />
dem Pflegepersonal und Ärzten zu diesem<br />
Thema. Informationstafeln, ein<br />
Beratungstelefon und ein regelmäßiger<br />
„Tag der offenen Tür“ gehören dazu.<br />
Wir begleiten den Patientenweg von<br />
der Blasenschwäche bis zur möglichst<br />
dauerhaften Heilung. Am Beginn steht<br />
eine spezielle Diagnostik mit urodynamischer<br />
Messung, Blasenspiegelung,<br />
eventuellen Probeentnahmen aus der<br />
Blase. Eine dynamischer Ultraschalldi-<br />
agnostik und eine 3D-Beckenboden-<br />
Sonografie sind möglich. Anschließend<br />
erfolgen im Rahmen der Sprechstunde<br />
die Therapieplanungen mit intensivierter<br />
Physiotherapie, Medikamenten und<br />
nicht zuletzt die Planung minimalinvasiver<br />
Operationen. Hierzu zählt das<br />
Harnröhrenband und die Harnröhrenumspritzung.<br />
Die Optionen werden in<br />
der Beratungsstelle mit der Patientin<br />
besprochen und auch im <strong>Kreiskrankenhaus</strong><br />
Torgau durchgeführt. Nach<br />
der Therapie haben wir einen festen<br />
Terminplan zu den Nachkontrollen. Unser<br />
Ziel sind zufriedene Patientinnen.<br />
<strong>Kentmann</strong>-<strong>Klinik</strong>-<strong>Kurier</strong> | Nr. 3 | Dezember 2011<br />
Oberärztin Dr. Astrid Jäschke im Gespräch mit dem <strong>Kentmann</strong>-<strong>Klinik</strong>-<strong>Kurier</strong><br />
Schweseter K. Pleines, Ärztin D. Fuchs, Oberärztin Dr. A. Jäschke und Ärztin E. Bieck (v. l.) gehören zum Team der Kontinenzberatungsstelle. Foto: KKH<br />
» Wir stellen individuelle<br />
Therapien zusammen. «<br />
Seit wann gibt es diese Beratung?<br />
Die Spezialsprechstunde wurde 1994<br />
aufgebaut. Geführt und intensiviert<br />
wurde sie durch Fachärzte unserer Abteilung<br />
in den folgenden Jahren. Die<br />
Zertifizierung durch die Kontinenzgesellschaft<br />
als offizielle Beratungstelle<br />
erfolgte am 1. Juni 2011.<br />
Welche Voraussetzungen müssen<br />
für die Anerkennung als Beratungsstelle<br />
geschaffen werden?<br />
Die Sprechzeiten, die computergestützte<br />
Messvorrichtung und das Auswertungsprogramm<br />
zur Bewertung<br />
der Funktionsfähigkeit von Blase und<br />
Harnröhre müssen einem gehobenen<br />
Standard entsprechen. Eine Intensivfortbildung<br />
der Ärzte zum Thema<br />
Beckenbodendiagnostik und Therapie<br />
sowie umfassende operative Kenntnis<br />
sind wichtige Voraussetzungen.<br />
Zusätzlich hat die verantwortliche<br />
Schwester unserer Sprechstunde,<br />
Frau Katrin Pleines, ein Ausbildungsprogramm<br />
zur Kontinenzmanagerin<br />
absolviert.<br />
Wer gehört zum Team der Beratungsstelle<br />
am KKH Torgau?<br />
Das sind neben den Schwestern<br />
Kat rin Pleines und Susann Schlewitzke<br />
die Assistenärztinnen Daniela Fuchs,