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SowjetIScheS SpezIallager Nr. 2 1945 - Gedenkstätte Buchenwald

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Brotwaage (Nachbau), 1995.<br />

Sammlung <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Buchenwald</strong>.<br />

Zeit<br />

1 Ein Exponat ist der Ausgangspunkt<br />

jedes Arbeitsblattes. Diese historische<br />

Quelle ermöglicht Dir einen Einstieg in<br />

das gewählte Thema und steht am<br />

Anfang Deiner Spurensuche in der<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Buchenwald</strong>.<br />

<strong>1945</strong> 1946<br />

1947<br />

Sowjetisches Speziallager <strong>Nr</strong>. 2 / <strong>1945</strong>-1950<br />

Arbeitsblatt der <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Buchenwald</strong><br />

Woher stammt das Exponat?<br />

2 Mit Die Grundlage einer solchen der Erinnerung Waage teilten ist Wissen. Häftlinge Dazu die gehört täglichen auch Brot-<br />

immer rationen die Kenntnis untereinander der Herkunft auf. Die der Waage historischen wurde Quellen. 1995 von Wolf-<br />

Ein quellenkritischer Kommentar hilft Dir, die Bedeutung und<br />

gang Barthel (Speziallager <strong>Buchenwald</strong> <strong>1945</strong>-1948) aus dem<br />

die Aussagekraft des Fotos, des Dokumentes oder des historischen<br />

Gedächtnis Sachzeugen nachgebaut. zu erfassen. Er übergab sie der <strong>Gedenkstätte</strong> <strong>Buchenwald</strong><br />

für die in Vorbereitung befindliche Ausstellung.<br />

Welche Geschichte lässt sich mit dem Exponat<br />

verbinden?<br />

Die Lebensmittelrationen, insbesondere Brot, wurden zumeist<br />

gemeinsam für mehrere Gefangene ausgegeben. Um gerecht<br />

teilen zu können, verwendete man selbstgebaute Waagen. Die<br />

Angehörigen einer „Brotgemeinschaft“ suchten sich außerdem<br />

ihre Ration in täglich 3 Viele wechselnder Dinge sind auf Reihenfolge den ersten Blick aus. nicht Der Brotschneider<br />

musste leicht die zuzuordnen. letzte nehmen. Ihre Dadurch Bedeutung war klärt er daran sich interessiert,<br />

den Laib erst, wenn möglichst man genauer gleichmäßig hinschaut. aufzuteilen. Hier wird Brot<br />

war das wichtigste<br />

Dir berichtet,<br />

Nahrungsmittel<br />

welche Geschichten<br />

im Lager.<br />

sich<br />

Zugleich<br />

mit der<br />

stell-<br />

historischen Quelle in Verbindung bringen<br />

te es eine Art allgemeiner Währung dar: Gegen Brot konnten<br />

lassen.<br />

z.B. dringend benötigte Ausrüstungsgegenstände oder Bekleidungsstücke<br />

eingetauscht werden. Brotverlust war eine Katastrophe<br />

und entdeckte Brotdiebe wurden durch die Gemeinschaft<br />

der Häftlinge sehr hart bestraft.<br />

Die Perspektive eines Zeitzeugen<br />

Die Ernährung<br />

„Zunächst gab es im <strong>Buchenwald</strong> Verpflegungssätze, die uns<br />

gegenüber dem Gefängnis paradiesisch vorkamen [...]. Das<br />

4 Im Archiv und in der Bibliothek<br />

sollte sich aber bald ändern. der <strong>Gedenkstätte</strong> [...] Manch sind einer Tausende hat diese von klei-<br />

Der Hunger war eine ständige Begleiterscheinung 5 Vieles ist des nur zu Häft- verstehen, ne Portion Brot dann noch Zeitzeugenberichten eingeteilt, sich und in einem Büchern Stoffbeutel<br />

lingslebens. Eine tödliche Bedrohung stellte wenn er vor man allem auch in etwas den über die über das Bett gehängt, gesammelt. um es für In den ihnen späteren haben Abend ehemalige oder die<br />

Jahren 1946/47 dar. Neben der unzureichenden historischen Menge Kontexte an Le- der Ereig-<br />

Häftlinge festgehalten, was sie in<br />

Morgenmahlzeit aufzuheben. Dabei hingen seine Gedanken<br />

nisse weiß. Hier erfährst Du sie.<br />

<strong>Buchenwald</strong> erleben mussten. – Auf<br />

bensmitteln wirkte sich auch die einseitige Zusammensetzung ständig an diesem Brot. Das schien uns keine gute Psycholo-<br />

den Arbeitsblättern wird die Recht-<br />

der Nahrung negativ aus. Vor allem die drastische Kürzung gie. Am Ende wurde es schreibung ihm noch des gestohlen, Originals beibehalten.<br />

was dann neben<br />

der Rationen im November 1946 (die Brotzuteilung halbierte dem Verlust noch zu Mißtrauen und Verdächtigungen führte.<br />

sich von 600g auf 300g) führte zusammen mit dem allge- Mein Bruder und ich hatten uns darauf geeinigt, alles sofort<br />

mein schlechten Gesundheitszustand<br />

7 Das Arbeitsblatt<br />

und dem<br />

ist<br />

Ausbruch<br />

nur der Einstieg<br />

von<br />

in ein<br />

aufzuessen,<br />

Thema. Deine<br />

was<br />

Spurensuche<br />

uns zugeteilt wurde. Manchmal gab es zum<br />

Epidemien zu einem Massensterben geht in den im Lager. Ausstellungen Die ab und Januar den digitalen Mittagessen Sammlungen auch der das <strong>Gedenkstätte</strong> Brot für den Abend und nächsten Mor-<br />

1947 einsetzende allmähliche weiter. Verbesserung Versuche der auch Ernährungs-<br />

zu formulieren, was gen Dich mit. bei Wir Deiner haben Recherche alles gleich am aufgegessen und dann lieber bis<br />

situation vermochte die große meisten Sterblichkeit beeindruckt zunächst hat. nicht Diese auf- Reflexion wird zur nächsten Dir helfen, Mahlzeit die Bedeutung gehungert. Diese Methode schien sich<br />

Deiner Ergebnisse besser einschätzen zu können.<br />

zuhalten. Erst 1948 kam es zu einer durchgreifenden Besserung. am Ende bewährt zu haben.“<br />

Aber auch dann forderte die schlechte Ernährung noch Opfer,<br />

da z.B. an Tbc-Kranke (Tuberkulose) nicht das zur Genesung erforderliche<br />

6 Der Essen Zeitstrahl ausgeteilt hilft Dir, werden die Informa- konnte.<br />

tionen des Arbeitsblattes besser „auf die<br />

Weiter fragen<br />

Reihe zu bringen“. Auch in jedem Semi-<br />

- Suche das Exponat im Museum (Vitrine 3/7-1). Finde<br />

narraum findest Du einen Zeitstrahl, auf<br />

dem Du weitere, von Dir recherchierte,<br />

im thematischen Umfeld weitere Informationen.<br />

Arbeite sie in den Zeitstrahl ein.<br />

Fotos, Dokumente und Berichte<br />

historisch einordnen kannst.<br />

- Wie veränderten sich 1946/47 die Brotrationen im<br />

Lager?<br />

rückseitig<br />

1948<br />

1949<br />

1950<br />

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