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Lokale Agenda 21

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Niedersachsen<br />

gestalten<br />

Zukunft<br />

Förderprogramm „<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>“<br />

in Niedersachsen - Dokumentation -


Bildnachweis - Bilder Titelseite:<br />

Gemeinde Worpswede<br />

Samtgemeinde Horneburg<br />

Stadt Barsinghausen<br />

Stadt Bassum<br />

Stadt Hannover<br />

Stadt Lehr<br />

Stadt Varel<br />

Touristik-Information Uslarer Land<br />

Bilder Innenteil:<br />

S. 23 Gemeinde Holenberg (Foto Henkel)<br />

S. 26, 29, 30, 32 Landkreis Holzminden<br />

S. 33 Gemeinde Stuhr<br />

S. 36, 37 Gemeinde Apen<br />

S. 38 Stadt Delmenhorst<br />

S. 43 Gemeinde Ganderkesee<br />

S. 50, 51 Stadt Leer<br />

S. 55, 56, 57 Landkreis Emsland


n Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 5<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte in Ziel 2- und Übergangsgebieten 7<br />

Regierungsbezirk Braunschweig 7<br />

Stadt Goslar 7<br />

ÖKOPROFIT<br />

Stadt Uslar 9<br />

Historischer Bauerngarten<br />

Themenpfad Energie<br />

Stadt Wolfsburg 11<br />

Ermittlung und Umsetzung von CO ² Minderungspotentialen<br />

Moderationstätigkeiten und Fachveranstaltungen<br />

Regierungsbezirk Hannover 14<br />

Stadt Bassum 14<br />

Moderation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tourismusbroschüre<br />

Energiestrategie<br />

Hombachrenaturierung<br />

<strong>Agenda</strong>-Wegweiser/Lehrpfad<br />

Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen 17<br />

Naturnahe, umweltgerechte und nutzerfreundliche Umgestaltung des<br />

Schulgeländes des Schulzentrums Bruchhausen-Vilsen<br />

Hessisch Oldendorf 19<br />

Zukunftsentwicklungsprogramm<br />

Gemeinde Holenberg <strong>21</strong><br />

Landschaftspflege mit Rotem Höhenvieh<br />

Seite<br />

1


Landkreis Holzminden 23<br />

FIBA Frauenmesse<br />

Umweltmesse HolATec<br />

Allergiefreie Wohnungssanierung und präventiver Schutz gegen schädliche Einflüsse<br />

Voneinander lernen - ein Erfahrungsaustausch<br />

Gemeinde Stuhr 33<br />

Park Osterbruchwiesen<br />

Stadt Syke 34<br />

Aktionsprogramm Syke<br />

Die 17 Syker Nachhaltigkeitsindikatoren<br />

Förderung des sanften Landtourismus in Syke<br />

Regierungsbezirk Lüneburg 35<br />

Stadt Celle 35<br />

Stadtleitbild<br />

Regierungsbezirk Weser-Ems 36<br />

Gemeinde Apen 36<br />

Obstgärten<br />

Augustfehn<br />

Vreschen-Bokel<br />

Nordloh<br />

Junge <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in Apen<br />

Ortsführer Nachhaltige Gemeinde Apen<br />

Stadt Delmenhorst 37<br />

Dauerausstellung Erneuerbare Energie<br />

Gemeinde Ganderkesee 41<br />

<strong>Lokale</strong>s Klimaschutznetzwerk<br />

Gemeinde Hude 43<br />

Ausgleichsregelung in der Natur (Baumpflanzaktion)<br />

Die ganze Region zum halben Preis<br />

Landkreis Friesland 46<br />

Müll vermeiden/Müll vermindern für Kindergärten und Grundschulen<br />

Umweltbildung und sanfter Tourismus für Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

2<br />

Seite


Stadt Leer 49<br />

Exkursion Hannover Kronsberg (Nachhaltige Stadtentwicklung)<br />

Stadt Löningen 52<br />

<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans<br />

Landkreis Aurich 54<br />

Errichtung eines botanischen Gartens<br />

Landkreis Emsland 55<br />

Emsland-Schau in Papenburg<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Sitzecke<br />

Umweltengagement im Fußball<br />

Vermittlung von Informationen, Anwendungsbeispielen und Methodenkompetenz<br />

Reparaturwegweiser<br />

Krötenmobil<br />

Stadt Varel 58<br />

Ja-Dan(n)-Bus - mobil auch ohne Auto<br />

Landschaftserkundungspfad<br />

Regionales Qualifizierungsnetzwerk<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte in sonstigen Gebieten 61<br />

Regierungsbezirk Braunschweig<br />

Stadt Wolfenbüttel 61<br />

Via <strong>Agenda</strong> - Wolfenbütteler Zukunftswege<br />

Regierungsbezirk Hannover 64<br />

Stadt Garbsen 64<br />

Aktion zur CO 2 -Reduktion<br />

Stadt Hannover 65<br />

Sicherung extensiver Grünlandnutzung durch regionale Fleischvermarktung<br />

Landkreis Hildesheim 68<br />

Produkte aus der Region Hildesheim und aus fairem Handel<br />

Seite<br />

3


Gemeinde Isernhagen 71<br />

Abfallarme Gemeinde Isernhagen<br />

Stadt Sehnde 72<br />

Jugendtreff<br />

Regierungsbezirk Lüneburg 73<br />

Samtgemeinde Horneburg 73<br />

Skateranlage<br />

Stadt Stade 74<br />

Jugend im Rat<br />

Gemeinde Worpswede 76<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe Kinder, Jugend, Soziales und Freizeit<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe Kunst und Kultur<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe Umwelt<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe Siedlung, Verkehr, Wirtschaft<br />

Regierungsbezirk Weser-Ems 79<br />

Stadt Osnabrück 79<br />

Produkte aus dem Osnabrücker Land<br />

4<br />

Seite


Vorwort<br />

<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> bedeutet, dass die Lebensqualität einer Gemeinde<br />

gesichert wird, ohne dass Menschen an anderen Orten<br />

oder zukünftige Generationen beeinträchtigt werden.<br />

Ich freue mich, dass es mittlerweile in Deutschland rund 2.300<br />

Kommunen gibt, die Ratsbeschlüsse zur <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

haben. Diese Ratsbeschlüsse waren für viele Gemeinden die<br />

Grundlage für die vielfältigsten <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte.<br />

Das Besondere an der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> ist die inhaltliche Zusammenführung<br />

der gleichrangig wichtigen Aspekte Umweltschutz, wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit und soziale Verantwortung. Für jedes<br />

Projekt gilt deshalb: wünschenswert ist eine sinnvolle Verknüpfung<br />

dieser verschiedenen Aspekte.<br />

Um einzelne konkrete Projekte im Rahmen von lokalen <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong>-Prozessen der niedersächsischen kommunalen Gebietskörperschaften<br />

unterstützen zu können, trat in Niedersachsen im Juli 2001<br />

das "Förderprogramm <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>" in Kraft.<br />

Der Schwerpunkt des Programms richtet sich auf kleineren<br />

Projekte, die bis zu einer Höchstgrenze von 25.000 Euro gefördert<br />

werden können. Für Projekte in Gebieten mit Strukturproblemen<br />

(so genannte "Ziel 2- und Übergangsgebiete") stehen rund vier<br />

Millionen Euro EU-Fördermittel zur Verfügung. Aus diesen Fördermitteln<br />

können die Kommunen bis 2006 finanzielle Unterstützung<br />

für lokale <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Projekte beantragen. Die Kommunen in den<br />

anderen Gebieten werden bis Ende 2003 mit Landesmitteln gefördert.<br />

Viele vorbildliche Projekte sind in den vergangenen<br />

zwei Jahren entstanden. In der nun vorliegenden<br />

Dokumentation stellt das Niedersächsische Umweltministerium<br />

in Zusammenarbeit mit den Kommunen<br />

ein breites Spektrum der Projekte vor. Vielfältige<br />

Ideen und Aktivitäten für die Verankerung einer<br />

nachhaltigen Entwicklung in den Kommunen werden<br />

hier präsentiert.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre und<br />

hoffe, dass Sie zu weiteren nachhaltigen Projekten<br />

in Ihrer Kommune angeregt werden.<br />

Hans-Heinrich Sander<br />

Niedersächsischer Umweltminister<br />

5


<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte in Ziel 2- und Übergangsgebieten<br />

Regierungsbezirk Braunschweig<br />

Stadt Goslar<br />

ÖKOPROFIT<br />

ÖKOPROFIT® (ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte Umwelt-<br />

Technik) 1 ist ein Kooperationsprojekt zwischen Kommune und<br />

Unternehmen, das sich inzwischen weltweit im Rahmen der<br />

Bemühungen um Nachhaltiges Wirtschaften einen Namen gemacht<br />

hat. Das Konzept für ÖKOPROFIT stammt aus Graz/Österreich. Dort<br />

ist es ein seit 1991 erfolgreiches Kooperationsprojekt zwischen<br />

dem Umweltamt der Stadt und den Grazer Betrieben. In Graz und<br />

anderen österreichischen Städten und Regionen haben bereits über<br />

200 Unternehmen erfolgreich am ÖKOPROFIT Programm teilgenommen.<br />

ÖKOPROFIT<br />

Know-How<br />

Funktionsschema von ÖKOPROFIT<br />

Betriebe<br />

externe<br />

Kooperation<br />

Gewinn für Betriebe + für Behörden<br />

finanzielle<br />

Förderung<br />

Stadt Goslar<br />

Behörden<br />

Als erste Stadt in Deutschland hat München 1998<br />

ÖKOPROFIT als Projekt der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in<br />

Kooperation mit den Wirtschaftskammern und weiteren<br />

lokalen Partnern eingeführt. Ökologie und Ökonomie<br />

erwiesen sich dabei wirklich als miteinander<br />

vereinbar, um auch in Betrieben unterschiedlichster<br />

Branchen und Größen dem gemeinsamen Leitziel der<br />

Nachhaltigkeit näher zu kommen. Wie in 50 anderen<br />

deutschen Kommunen wurde ÖKOPROFIT daraufhin<br />

in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover<br />

1999 im Rahmen der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> gestartet<br />

und geht dort im Herbst 2003 in die vierte Runde.<br />

Auch die Stadt Goslar hat als eine der ersten<br />

Städte in Niedersachsen im Sommer 2002 beschlossen,<br />

auf der Grundlage eines entsprechenden Ratsbeschlusses<br />

mit ÖKOPROFIT Unternehmen bei der<br />

Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes zu<br />

unterstützen. Das Projekt wurde in Goslar von der<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Gruppe in der Stadt initiiert und von Rat<br />

und Verwaltung aufgegriffen. Es wurde im Sommer<br />

2002 mit elf Teilnehmern begonnen und endet im<br />

August 2003.<br />

Worum geht es bei ÖKOPROFIT in GOSLAR?<br />

Bei ÖKOPROFIT werden gemeinsam mit kompetenter<br />

externer Unterstützung praxisnahe Maßnahmen<br />

erarbeitet, mit denen die Umwelt entlastet und in<br />

den beteiligten Betrieben Einsparungen erreicht<br />

werden. Dies gilt besonders für Energie, Wasser/<br />

Abwasser und Abfall/Emissionen, aber auch bei den<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.<br />

1 ® ÖKOPROFIT ist ein eingetragenes, europaweit geschütztes Warenzeichen, dessen Nutzungsrechte von der Stadt Graz bzw. dem Cleaner Production Center CPC<br />

Graz vergeben werden. Die Stadt München stellt Kommunen die für Deutschland angepassten ÖKOPROFIT-Arbeitsmaterialien gegen ein Entgelt zur Verfügung<br />

und berät sie bei der Einführung von ÖKOPROFIT.<br />

7


Im Rahmen von gemeinsamen Workshops und Einzel-<br />

Beratungen vor Ort wird ein betriebsspezifisches<br />

Umweltprogramm erarbeitet und umgesetzt, mit dem<br />

die Teilnehmer an diesem Projekt Ressourcen schonen,<br />

Prozessabläufe verbessern, Kosten senken und<br />

ihr Unternehmen für die ständig steigenden Anforderungen<br />

eines globalisierten Marktes fit machen.<br />

Grundlage ist eine umfassende Bestandsaufnahme<br />

und Schwachstellenanalyse. Dies ist auch ein wichtiger<br />

Faktor beim Erhalt vorhandener bzw. der Schaffung<br />

neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze.<br />

8<br />

Folgende Vorteile sind für die beteiligten Betriebe<br />

zu erwarten:<br />

Ø Kostensenkungen durch die Reduzierung des<br />

Verbrauchs an Energie, Wasser und Betriebsmitteln<br />

sowie des Abfall- und Abwasseraufkommens;<br />

Ø Rechtssicherheit durch die Ermittlung der an<br />

das Unternehmen gestellten umweltrechtlichen<br />

Anforderungen;<br />

Ø Erfahrungsaustausch durch regelmäßige gemeinsame<br />

Veranstaltungen mit den anderen<br />

beteiligten Betrieben;<br />

Ø Imagegewinn durch die öffentliche Auszeichnung<br />

als "ÖKOPROFIT-Betrieb Goslar" und<br />

damit verbunden die Möglichkeit der Darstellung<br />

des Betriebs als umweltbewusstes Unternehmen<br />

in den Medien.<br />

Was wird konkret gemacht bei ÖKOPROFIT?<br />

1. Durchführung gemeinsamer Workshops<br />

In monatlichen Workshops werden über ein Jahr hinweg<br />

alle umweltrelevanten Themen bearbeitet, die<br />

für den Betrieb interessant sind. Die Workshops finden<br />

bei beteiligten Unternehmen statt, so dass vor Ort bei<br />

den Beteiligten ein konkreter Erfahrungsaustausch,<br />

auch über umweltrelevante Themen hinaus, stattfindet.<br />

Folgende Themen sind Bestandteil der einzelnen Workshops:<br />

Ø Möglichkeiten zur Verbesserung der Abfalltrennung und<br />

Senkung der Abfallkosten,<br />

Ø Energieeinsparung im Betrieb,<br />

Ø Umgang mit Gefahrstoffen<br />

Ø Empfehlungen zum Wasser sparen,<br />

Ø Umweltfreundlicher Einkauf,<br />

Ø Motivation und Einbindung von Mitarbeitern,<br />

Ø Ermittlung der Einsparpotentiale in den einzelnen Betrieben<br />

und Erarbeitung konkreter Vorschläge für Einsparungen oder<br />

Verbesserungen;<br />

Ø Inanspruchnahme des bestehenden Angebots an Beratungsund<br />

Serviceleistungen der Einrichtungen der Stadt und des<br />

Landkreises Goslar;<br />

Ø Aufarbeitung der zu beachtenden rechtlichen Aspekte.<br />

2. Beratung der einzelnen Betriebe vor Ort<br />

Die Beratung vor Ort bildet das Kernstück von ÖKOPROFIT. Den<br />

teilnehmenden Betrieben wird individuell aufgezeigt, in welchen<br />

Bereichen (z.B. Energieverbrauch, Gefahrstoffe, Emissionen)<br />

Ansätze für Verbesserungen hinsichtlich Rechtssicherheit, Umweltentlastung<br />

und Kostensenkung bestehen. Ziel ist es, dass die<br />

Betriebe ein qualifiziertes Umweltprogramm festlegen, bei dem sie<br />

selbst entscheiden, wo und mit welchen Maßnahmen sie sich<br />

verbessern können. Es werden fünf Beratungstermine vor Ort<br />

durchgeführt.<br />

1. Der Betrieb wird bei der Bestandsaufnahme unterstützt. Gemeinsam<br />

wird festgelegt, in welchen Bereichen sich der Betrieb<br />

verbessern kann und Einsparungen möglich sind.<br />

2. Bei der zweiten Sitzung vor Ort wird ein Organisations- und<br />

Rechtscheck durchgeführt. Der Betrieb wird bei der Ermittlung<br />

und Einhaltung der ihn betreffenden rechtlichen Anforderungen<br />

(z.B. bei der Gefahrstofflagerung, BImSch-Anlagen, Bescheide)<br />

unterstützt.<br />

3. Beim dritten Termin werden vom Umweltteam konkrete Maßnahmen<br />

zum Einsparen von Energie und Wasser, zur Lagerhaltung<br />

von Gefahrstoffen, zur Reduzierung der Abfallkosten<br />

und für weitere vom Betrieb ausgewählte Bereiche festgelegt.


4. Aufbauend auf den in den Workshops vermittelten Informationen<br />

und der ersten Beratung werden konkrete Maßnahmen festgelegt<br />

und in ein vorläufiges Umweltprogramm für jeden Betrieb<br />

aufgenommen.<br />

5. Beim fünften Termin vor Ort werden zur Vorbereitung auf die<br />

Auszeichnung die Anforderungen der Preisverleihung mit den<br />

Betrieben erörtert.<br />

3. Öffentlichkeitswirksame Auszeichnung der Betriebe<br />

Der erfolgreiche Projektabschluss der teilnehmenden Unternehmen<br />

wird durch den Erhalt einer Auszeichnung als "ÖKOPROFIT-Betrieb<br />

Goslar" im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung dokumentiert.<br />

Die Veranstaltung wird unter Beteiligung der Presse durchgeführt.<br />

Diese Auszeichnung kann selbstverständlich von den Betrieben<br />

werbewirksam eingesetzt werden.<br />

4. Langfristige Weiterführung<br />

Für die beteiligten Betriebe gibt es verschiedene Möglichkeiten,<br />

den mit ÖKOPROFIT eingeschlagenen Weg auch über den Abschluss<br />

der ersten Phase hinweg fortzusetzen:<br />

1. Im ÖKOPROFIT-KLUB treffen sich die beteiligten Betriebe regelmäßig<br />

zur Fortführung der Datenerhebung, des Umweltprogramms<br />

und des Erfahrungsaustauschs in Form eines regelmäßigen<br />

Unternehmerforums.<br />

2. Beim Modul "VOM ÖKOPROFIT ZUM ÖKO-AUDIT" werden die<br />

in der ersten Phase bereits eingeführten Elemente eines Umweltmanagementsystems<br />

um noch fehlende Elemente ergänzt.<br />

Damit werden die Betriebe wiederum mit externer Unterstützung<br />

auf eine Validierung bzw. Zertifizierung nach EMAS/ISO<br />

14.001 vorbereitet.<br />

ÖKOPROFIT GOSLAR<br />

Stadt Uslar<br />

Historischer Bauerngarten<br />

Die Idee zur Anlage eines historischen Bauerngartens<br />

hatte der ökologische Arbeitskreis der evangelischen<br />

Kirche Uslar, der es sich zur Aufgabe gemacht hat,<br />

verschiedene Projekte unter dem Thema "Schöpfung<br />

erfahren - Schöpfung bewahren“ zu verwirklichen.<br />

Im Zeitalter der schwindenden Artenvielfalt in<br />

unseren Gärten sollte diese historische Gartenform,<br />

die immer mehr in Vergessenheit gerät, wieder in<br />

Erinnerung gerufen werden und darüber hinaus<br />

Anregung bei der Gestaltung eigener Gärten geben.<br />

Als Standort bot sich ein verwildertes Grundstück an,<br />

das sich - sehr reizvoll gelegen - direkt an die alte<br />

historische Stadtmauer anlehnt. Die Stadt Uslar stellte<br />

das Grundstück für diesen Zweck kostenlos zur Verfügung.<br />

Bevor man mit der Realisierung beginnen<br />

konnte, musste die alte Stadtmauer in diesem<br />

Bereich vollständig saniert werden.<br />

Bei der Planung wurden typische Gestaltungsmerkmale<br />

alter Bauerngärten aufgegriffen. Dazu<br />

gehörte die Einteilung der Beete in geometrische<br />

Formen. Die Hauptwege wurden parallel zur Stadtmauer<br />

angelegt, bzw. gehen im rechten Winkel von<br />

dieser ab. So entstanden vier große quadratische<br />

Beete, wobei die nebeneinander liegenden in ihrer<br />

Unterteilung identisch sind. Eine weitere Unterteilung<br />

der Beete erfolgte durch kleinere untergeordnete<br />

Wegführungen, die diagonal oder senkrecht, bzw.<br />

waagerecht verlaufen. Den Mittelpunkt des Bauernbeetes<br />

bildet ein rundes Beet, auf dem eine Sonnenuhr<br />

oder ähnliches als Blickfang platziert werden soll.<br />

Die einzelnen Beete erhalten eine Einfassung aus<br />

niedrigen Buchsbaumhecken, die dem doch manchmal<br />

ungezähmten Wuchs der Kräuter, Sommerblumen<br />

und Gemüse einen geordneten Rahmen<br />

geben. Bei der Bepflanzung wird besonderer Wert auf<br />

die Kultivierung von Heilkräutern gelegt. Jedoch<br />

sollen auch als weiterer Schwerpunkt weniger<br />

bekannte, alte Gemüsesorten hier angebaut und so<br />

dem Besucher näher gebracht werden. Nicht fehlen<br />

dürfen einige für den Bauerngarten typische Sommerblumen,<br />

wie z. B. Ringelblume, Pfingstrose und<br />

Stockrose.<br />

9


Wie bei alten Bauerngärten üblich, wurde auf die Verwendung<br />

von natürlichen Baumaterialien Wert gelegt.<br />

Eine kleine Stützmauer, die der Stadtmauer vorgelagert<br />

wurde, um einen Höhenunterschied abzufangen,<br />

wurde aus ortstypischem Buntsandstein errichtet. Zum<br />

Großteil stammen diese Steine aus der alten Stadtmauer.<br />

Die niedrige Trockenmauer bietet mit ihren<br />

Fugen und Ritzen einen Lebensraum für Salamander<br />

sowie weitere Tier- und Pflanzenarten. Das Beet, das<br />

zwischen den Mauern entsteht, soll vorwiegend mit<br />

Rosen und mediterranen Kräutern, wie z. B. Lavendel<br />

und Ysop bepflanzt werden. Bänke laden hier zum<br />

Verweilen ein. Besucher können hier Düfte und<br />

Farben der Blumen wahrnehmen sowie Insekten<br />

beobachten, die sich gern auf Kräutern niederlassen.<br />

Ein weiterer Ruhebereich in Form einer Sitzgruppe soll<br />

unter einer alten Buche auf der Rasenfläche östlich<br />

des Bauerngartens etabliert werden. Weitere Bäume<br />

werden hier und in den Randbereichen der Beete<br />

gepflanzt, wobei vorwiegend alte Obstbaumsorten<br />

als Hochstämme verwendet werden sollen.<br />

Die Abgrenzung des Bauerngartens zu anderen<br />

Gärten im Westen und Süden erfolgt durch eine<br />

Heckenbepflanzung aus verschiedenen Blütensträuchern<br />

wie z. B. Holunder, Weißdorn, Flieder,<br />

Rosen und Beerenobst. Ein Staketenzaun mit alten<br />

Buntsandsteinpfosten stellt die Begrenzung nach<br />

Osten dar. Für die Wege des Bauerngartens wurde<br />

Split verwendet.<br />

Nach der Realisierung des Projektes ist die Intention<br />

des ökologischen Arbeitskreises, den Bauerngarten<br />

in Form von Führungen, Vorträgen und Seminaren<br />

der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er soll<br />

den Grüngürtel der Stadt Uslar komplettieren und zur<br />

Vernetzung und ökologischen Aufwertung bestehender<br />

Flächen beitragen. Der Arbeitskreis verspricht sich<br />

eine Belebung der Innenstadt und einen Beitrag zur<br />

Förderung des sanften Tourismus.<br />

Alle Mitglieder des ökologischen Arbeitskreises<br />

arbeiten ehrenamtlich. Sie stammen aus sehr unterschiedlichen<br />

Berufsgruppen (Ärztin, Pastorin, Lehrer,<br />

Gärtnermeister, Landespfleger u. a.). Es entstehen so<br />

vielfältige Ideen an deren Umsetzung fast immer alle<br />

beteiligt sind. Bei der Anlage der Trockenmauer und<br />

der Herrichtung des Grundstücks gab es Unterstüt-<br />

10<br />

zung von Schülern einer 8. Klasse. Auch bei der Pflege und<br />

Bewirtschaftung werden Schüler und Konfirmanden unterstützend<br />

tätig sein. Hier ist ein interessantes langfristig funktionierendes<br />

Projekt entstanden, in das viele interessierte Bürgerinnen und<br />

Bürger eingebunden werden können.<br />

Themenpfad Energie<br />

Energiebilanz - Regenerative/alternative Energieerzeugung<br />

Am Anfang der Arbeit für einen Themenpfad Energie stand die<br />

Bestandsaufnahme.<br />

Die thermischen Solar- und die Photovoltaik Anlagen wurden<br />

durch Luftaufnahmen vom Stadtgebiet Uslar erfasst; ferner wurden<br />

Daten durch Fragebogenaktionen, sowie visuelle Erkundungen<br />

gesammelt.<br />

Ergänzend wurden Daten der Wind-, Wasser-, Erdwärme-,<br />

Biogas-, Blockheiz- und Holzhackschnitzel-Anlagen erfasst. Im<br />

Anschluss daran erfolgte die Auswertung und Gliederung der<br />

Erfassung mit Dokumentation.<br />

Das Faltblatt "Themenpfad - Energie" mit 14 ausgesuchten<br />

Objekten wurde mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren gedruckt.<br />

Für die ausgesuchten Objekte des "Themenpfad Energie"<br />

erfolgte die Herstellung der 14 Hinweistafeln.<br />

Die Druckschriften "Energiebilanz - Die Entwicklung nachhaltiger<br />

Prozesse in der Stadt Uslar" hatten eine Auflagenhöhe von<br />

1.500 Exemplaren.<br />

Eine öffentliche Veranstaltung mit Präsentation des Projektes<br />

"Intelligente Energienutzung" fand am 17.02.03 statt.<br />

Das Projekt nahm außerdem an der regionalen Wirtschaftsausstellung<br />

"USLAR erLEBEN" im April 2003 teil.


Stadt Wolfsburg<br />

Ermittlung und Umsetzung von CO 2 -Minderungspotentialen<br />

Viele der 1992 in Rio beschlossenen Ziele und Maßnahmen zur<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> bedürfen der Umsetzung auf lokaler Ebene. Für eine<br />

wirksame Minderung des CO 2 -Ausstoßes ist eine Mitwirkung<br />

lokaler Emittenten unerlässlich. Das Ziel des mit EU-Mitteln geförderten<br />

Projektes "Ermittlung und Umsetzung von CO 2 -Minderungspotentialen<br />

in Wolfsburg" liegt darin, die maßgeblichen Wolfsburger<br />

CO 2 -Emittenten für eine Mitwirkung an der Reduzierung der CO 2 -<br />

Emissionen zu gewinnen. Das Projekt ist in die Wolfsburger <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong> eingebunden, wurde vom Steuerkreis der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> konzipiert<br />

und hat sich aus den Zielen eines der fünf <strong>Agenda</strong> Foren "Klimaund<br />

Ressourcenschutz" entwickelt.<br />

Im Rahmen des Projektes konnten Akteure aus Industrie, Wirtschaft<br />

und Verwaltung für eine Zusammenarbeit gewonnen werden.<br />

Ergebnis<br />

In Vorgesprächen wurde sondiert, ob grundsätzliche Bereitschaft für<br />

dieses Projekt bei den Teilnehmern zu erwarten war. In den Gesprächen<br />

wurden zunächst Vorschläge über mögliche Organisationsformen<br />

eines gemeinsamen Vorgehens gesammelt und mögliche<br />

Maßnahmen und Strategien einer späteren Erfolgskontrolle<br />

ermittelt.<br />

Das Ergebnis der Vorgespräche fand Anwendung im ersten<br />

gemeinsamen Workshop, dessen Ziel darin bestand, die Aussichten<br />

auf einen Projekterfolg auszuloten. Die Akteure vereinbarten Rahmenbedingungen<br />

für den weiteren Verlauf des Projektes. Dabei<br />

spielten Fragen nach der Art und Verbindlichkeit gemeinsamer<br />

Erklärungen, Inhalte und Minderungsziele einer möglichen Vereinbarung<br />

sowie der Chancen und Risiken für die Teilnehmer eine<br />

Rolle. Nach Klärung dieser Fragen sagten alle Akteure ihre Teilnahme<br />

am Projekt "Wolfsburger Erklärung" zu.<br />

Im zweiten Workshop verständigten sich die Akteure auf konkrete<br />

Arbeitsformen. Entsprechend der im Workshop getroffenen<br />

Vereinbarungen wurden drei Arbeitsgruppen eingerichtet mit dem<br />

Auftrag, dort zu den Themenfeldern "Wohnen", "Verkehr" sowie<br />

"private, industrielle und gewerbliche Energieverbraucher" konkrete<br />

Maßnahmen zur CO 2 -Minderung zu entwickeln. Vier Termine,<br />

die über einen Zeitraum von sechs Monaten verteilt sind, wurden<br />

für jede der Gruppen vereinbart. Ebenfalls ist vorgesehen, in einem<br />

gemeinsamen Termin im November 2003 in der "Wolfsburger<br />

Erklärung" die entwickelten Maßnahmen und deren Umsetzung<br />

durch die Teilnehmer festschreiben zu lassen. Bis zu<br />

diesem Termin ist zwischen den Teilnehmern Stillschweigen<br />

vereinbart worden, so dass über die<br />

Inhalte der Arbeitsgruppen z. Z. nicht berichtet<br />

werden kann.<br />

Bilanz<br />

Mit Hilfe der Förderung der EU und des Landes<br />

Niedersachsen war es möglich, die maßgeblichen<br />

CO 2 -Emittenten für die Wolfsburger <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> zu<br />

gewinnen. Die Akteure aus Wirtschaft, Industrie,<br />

Gewerbe und Verwaltung schufen sich einen geeigneten<br />

Rahmen einer Zusammenarbeit. Auf dieser<br />

Grundlage werden die Inhalte, d. h. die Ziele und<br />

Maßnahmen zur CO 2 -Minderung, entwickelt. Das<br />

Ergebnis wird in einer gemeinsamen "Wolfsburger<br />

Erklärung" münden.<br />

Moderationstätigkeiten und Fachveranstaltungen<br />

Die Wolfsburger <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> verfolgt gemäß der Rio-<br />

Beschlüsse von 1992 den Ansatz, im Rahmen eines<br />

Konsultationsprozesses - einem breit angelegten<br />

gesellschaftlichen Diskurs, an dem möglichst alle<br />

Kreise der Bürgerschaft, Vereine, Gewerbe, Industrie<br />

und andere Institutionen beteiligt sind - eine langfristig<br />

tragfähige Entwicklung einzuleiten. Dieser Prozess<br />

wird von dem besonderen Anspruch getragen, gesellschaftliche<br />

Gruppierungen, auch mit gegensätzlichen<br />

Interessen, miteinander ins Gespräch zu bringen. Ziel<br />

der Förderung des Projektes "Moderation und Fachveranstaltungen<br />

des Wolfsburger <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Prozesses"<br />

durch die EU und das Land Niedersachsen war<br />

daher die Sicherung des Konsultationsprozesses durch<br />

qualifizierte Moderation der Foren und durch begleitende<br />

Angebote von Fachveranstaltungen.<br />

11


Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung für die Wolfsburger<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im November 2000 sind die Teilnehmer<br />

gewonnen worden. Über 50 institutionelle<br />

und private Träger stellten ihre Projekte vor. Während<br />

der Veranstaltung gründeten die Teilnehmer fünf Foren<br />

zu den Themen<br />

w Klima- und Ressourcenschutz<br />

w Nachhaltige Siedlungsentwicklung und Verkehr<br />

w Nord-Süd-Zusammenarbeit<br />

w Erhaltung der biologischen Vielfalt<br />

w Stärkung wichtiger Gruppen und Arbeitsplätze.<br />

In Vorbereitung auf den folgenden Konsultationsprozess<br />

wurden in den Foren grundlegende Vereinbarungen<br />

über einen inhaltlichen Rahmen und die Form<br />

der künftigen Zusammenarbeit getroffen. Das geförderte<br />

Projekt startete schließlich im April 2001. Innerhalb<br />

der Workshops ging es darum, Ziele und Maßnahmen<br />

für die Wolfsburger <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> zu entwickeln.<br />

Nach Bedarf wurden die Foren durch Fachveranstaltungen<br />

zu konkreten Themen der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

unterstützt. Im Juni 2002 fand das geförderte Projekt<br />

seinen Abschluss. Heute sind die Foren immer noch<br />

aktiv und befassen sich mit der Umsetzung der<br />

beschlossenen Maßnahmen und Projekte, tragen der<br />

Öffentlichkeit ihre Zielsetzung vor und nehmen auf<br />

kommunalpolitische Entscheidungen Einfluss.<br />

Ergebnisse der moderierten Workshops<br />

Die moderierten Workshops wurden als offene Foren<br />

angelegt, zu denen grundsätzlich alle Bürgerinnen<br />

und Bürger Zutritt hatten. Von Seiten der Verwaltung<br />

gab es bezüglich der Arbeitsinhalte keine Vorgaben.<br />

Es oblag den Akteuren selbst, unterstützt durch die<br />

Moderation, ihre Zielsetzung untereinander zu<br />

vereinbaren sowie Maßnahmen und Projekte zu<br />

erarbeiten.<br />

Die Teilnehmer initiierten in den Foren sehr konkrete<br />

Projekte. Darüber hinaus wurde der Einfluss auf<br />

kommunalpolitische Entscheidungen gesucht. Einige<br />

der Ziele und Maßnahmen sollen im Folgenden vorgestellt<br />

werden.<br />

12<br />

Klima- und Ressourcenschutz<br />

Das Forum befasste sich mit der Förderung von Energiesparmaßnahmen<br />

und dem Abbau von CO 2 -Emissionen. Nach dem Anspruch<br />

der Teilnehmer sollten die privaten Haushalte, Industrie und<br />

Gewerbe gleichermaßen mitwirken. Die Ziele des Forums mündeten<br />

in einer Reihe von Projekten:<br />

w Seit August 2003 wird in Kooperation zwischen BUND, Verbraucher-Zentrale,<br />

Stadtwerken und Umweltamt ein Stromsparwettbewerb<br />

für private Haushalte angeboten.<br />

w Mit der Einführung eines Wärmepasses soll der Energieverbrauch<br />

im Altbaubestand verringert werden. Diese Maßnahme<br />

findet ihre Umsetzung im "Förderprogramm Altbausanierung",<br />

das seit Januar 2003 von der Stadt Wolfsburg angeboten<br />

wird.<br />

w Die Umstellung von Öl- oder Gasheizungen auf Fernwärme<br />

führt zu erheblichen CO 2 -Reduzierungen. Die Verdichtung des<br />

vorhandenen Fernwärmenetzes gehörte daher zu den Zielen<br />

des Forums. Zu den Maßnahmen zählen günstige Umstellungsangebote<br />

der Stadtwerke und Zuschüsse über das Förderprogramm<br />

Altbausanierung der Stadt Wolfsburg.<br />

Nord-Süd-Zusammenarbeit<br />

Das Ziel des Forums liegt darin, den fairen Handel zwischen den<br />

Ländern stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Konkrete<br />

Maßnahmen des Forums unterstützen auf lokaler Ebene den fairen<br />

Handel.<br />

w In Zusammenarbeit mit dem "Eine-Welt-Verein" informierte das<br />

Forum zum Thema Kaffee die Wolfsburger Öffentlichkeit in<br />

Ausstellungen, Probieraktionen und Infoveranstaltungen über<br />

Produktions-, Handels- und Konsumbedingungen. Zu den<br />

Aktivitäten gehört auch die Beteiligung an der Kampagne<br />

"FairStärkung für Niedersachsen" und die Einführung des<br />

Wolfsburger Fair Kaffees.<br />

w Die Vermarktung fair gehandelten Kaffees wurde ausgebaut.<br />

Heute wird fair gehandelter Kaffee bei Volkswagen und in der<br />

Verwaltungskantine ausgeschenkt. Weitere Einrichtungen sollen<br />

folgen.


Nachhaltige Siedlungsentwicklung und Verkehr<br />

Das Forum hat sich mit Fragen einer nachhaltigen Siedlungs- und<br />

Verkehrsentwicklung unter ökologischen und sozialen Aspekten<br />

auseinandergesetzt. Die im Forum behandelten Themen liegen in<br />

der Entscheidungskompetenz des Rates, so dass steter Kontakt zu<br />

Vertretern des Rates und der Verwaltung gesucht wurde. Folgende<br />

Maßnahmen sind in Zusammenhang mit den Aktivitäten des<br />

Forums zu bringen:<br />

w Die Einrichtung eines Anrufbusses durch die Wolfsburger<br />

Verkehrsgesellschaft.<br />

w Die Vorschläge des Forums zur Fortschreibung des Nahverkehrsplanes<br />

sind von der Verwaltung in den Stellungnahmen gegenüber<br />

dem Zweckverband Großraum Braunschweig vollständig<br />

übernommen worden.<br />

w Entsprechend der Maßgabe, unterschiedliche Verkehrssysteme<br />

miteinander zu verknüpfen, wurde auf den Bebauungsplan<br />

"Bahnhofsvorplatz" bei Politik und Verwaltung Einfluss genommen.<br />

w Für die Entwicklung eines "Nachhaltigen Bebauungsplanes"<br />

werden die späteren Anwohner frühzeitig in die Planung des<br />

Baugebietes "Dingelberg" einbezogen.<br />

Erhaltung der biologischen Vielfalt<br />

Das Forum hat zu der Zielsetzung "Schutz der heimischen Tier- und<br />

Pflanzenwelt" mehrere konkrete Projekte entwickelt.<br />

w Einrichtung von fest installierten Krötenschutzzäunen und<br />

Anlage von Ersatzlaichgewässern mit dem Ziel des Amphibienschutzes.<br />

w Kooperation der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft und der<br />

Jugendwerkstatt zur Einrichtung und Betreuung von Schleiereulenbrutstätten.<br />

w Anlage und Pflege von Streuobstwiesen unter Beteiligung des<br />

BUND, Theodor Heuss-Gymnasiums, Stadtforstes und Grünflächenamts.<br />

w Umgestaltung von Rasen in Wiesenflächen.<br />

w Revitalisierung der Allerauen.<br />

Stärkung wichtiger Gruppen/Arbeitsplätze<br />

Das Forum machte sich die Förderung benachteiligter<br />

junger Menschen zur Aufgabe. Es stärkte die Kommunikation<br />

und Vernetzung der im Jugendbereich<br />

tätigen Akteure, so dass gemeinsam neue Konzepte<br />

zur Vermittlung, Qualifizierung und Beschäftigung<br />

marktbenachteiligter junger Menschen erarbeitet<br />

werden konnten. Im Rahmen des Projektes 25 finden<br />

diese Ideen heute Anwendung.<br />

Bilanz<br />

Das vorstehende Kapitel zeigt eine Vielzahl von<br />

Zielen, Maßnahmen und Projekten, die infolge des<br />

vom Land und der EU geförderten Konsultationsprozesses<br />

zur Wolfsburger <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> ins Leben<br />

gerufen und zum Teil umgesetzt wurden. Sie sind<br />

für die Stadt Wolfsburg von großem Wert.<br />

Gemeinsam wurden die Ergebnisse des Prozesses<br />

erstmals im Juni 2002 anlässlich des Tages der Umwelt<br />

der Wolfsburger Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />

Mitglieder der <strong>Agenda</strong>-Foren präsentierten in der<br />

Fußgängerzone Porschestraße ihre Projekte und<br />

hatten Gelegenheit, ihre Zielsetzungen der bisher<br />

noch nicht beteiligten Öffentlichkeit nahe zu bringen.<br />

Von ebenso großer Bedeutung wie die Initiierung<br />

und Umsetzung nachhaltiger Projekte sind die Erfolge<br />

auf der kommunikativen Ebene. In den moderierten<br />

Foren wurden oft gegensätzliche Zielvorstellungen<br />

von Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern von Industrie,<br />

Verwaltung und Politik zusammengeführt. Bei<br />

allen Beteiligten wurde das Verständnis für die Positionen<br />

der jeweils anderen Seite gefördert. Trotz<br />

häufig gegensätzlicher Positionen gelang es den Teilnehmern,<br />

wenn auch nicht in allen Fällen, im Konsens<br />

eine einheitliche Meinung oder auch Strategie<br />

zu entwickeln und gemeinsam nach außen hin zu<br />

vertreten.<br />

Heute profitieren die beteiligten Organisationen<br />

von der gemeinsamen Arbeit in den Foren. Der Kontakt<br />

zwischen ihnen hat sich intensiviert, die Arbeit in<br />

den Vereinen aber auch die Zusammenarbeit zwischen<br />

den einzelnen Organisationen hat neue wichtige<br />

Impulse erhalten. Im Interessenkonflikt werden<br />

rechtzeitig Gespräche gesucht. Der Kontakt zwischen<br />

Verwaltung, Politik und Verbänden wurde gefördert.<br />

13


Regierungsbezirk Hannover<br />

Stadt Bassum<br />

Moderation und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Am 12. Mai 1998 wurde vom Rat der Stadt Bassum<br />

einstimmig der Grundsatzbeschluss zur Initiierung des<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozesses gefasst. Die Stadt Bassum hat<br />

seitdem im Rathaus ein <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Büro als Anlaufstelle<br />

für die interessierte Öffentlichkeit eingerichtet<br />

und mit einer Verwaltungskraft ausgestattet. Die<br />

inhaltliche Durchführung des <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozesses<br />

wird von einer ehrenamtlich arbeitenden <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-<br />

Beauftragten wahrgenommen.<br />

Nach inzwischen mehr als fünf Jahren hat sich gezeigt,<br />

dass der Gedanke der lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in<br />

Bassum weiter Fuß gefasst hat und von der Bevölkerung<br />

und den Institutionen durchweg positiv aufgenommen<br />

wird.<br />

Die Bassumer sehen manches in ihrer Stadt als<br />

nachhaltig verbesserungswürdig an und sie sind<br />

bereit, engagiert ihre Zeit und ihr Wissen für <strong>Agenda</strong>-<br />

Projekte zur Verfügung zu stellen. Die lokale <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong> ist ein neutraler Ort sich zusammenzufinden, und<br />

sich unabhängig von Partei- und Vereinsinteressen in<br />

eine gemeinnützige Sache einzubringen. Dies erfordert<br />

jedoch nach wie vor einen erheblichen Aufwand<br />

an Betreuung und Administration.<br />

Aus dem Gedanken heraus, Menschen mit möglichst<br />

Praxis orientierten Projekten an die Ziele der<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> heranzuführen, entstanden diverse<br />

Arbeits- und Projektgruppen, in denen über 200<br />

Bürger und Bürgerinnen Projekt bezogen und regelmäßig<br />

arbeiten. Eine eingerichtete Lenkungsgruppe<br />

stellt die Beteiligung und Information von Rat und<br />

Verwaltung sicher. An den Sitzungen der Lenkungsgruppe<br />

nehmen Vertreter der Stadtratsfraktionen, der<br />

14<br />

Verwaltung, des <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Büros, die Sprecher und Moderatoren<br />

der Arbeitsgruppen sowie Vertreter des Präventions- und Behindertenbeirats<br />

teil.<br />

Am 26.09.2002 wurde ein Antrag auf Gewährung einer Zuwendung<br />

für lokale <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozesse in Niedersachsen für das<br />

Projekt "Förderung von Moderation und Öffentlichkeitsarbeit für<br />

den lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozess in Bassum" gestellt. Der Antrag<br />

wurde für den Förderzeitraum vom 01.10.2002 bis zum 30.09.2003<br />

bewilligt, ein Folgeantrag für ein weiteres Jahr wurde am<br />

12.06.2003 eingereicht.<br />

Mit dem zunehmenden Interesse an den selbst gesteckten<br />

Zielen mancher Arbeitsgruppen war eine Zunahme des Moderationsaufwandes<br />

zu verzeichnen, die dazu führte, dass Moderation<br />

von außen (in diesem Falle über die VHS) eingekauft werden<br />

musste. Die externe Moderation hat sich sehr gut bewährt und<br />

die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Arbeit intensiviert, da sie Kontinuität und Zielorientierung<br />

garantiert.<br />

Mit den Fördermitteln soll hauptsächlich erreicht werden, dass<br />

der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozess weiterhin stabilisiert, gefestigt und erweitert<br />

wird.<br />

Seit dem Einsatz von externer Moderation haben sich folgende<br />

Gruppen gut etabliert und arbeiten kontinuierlich:<br />

AG Landschaftspflege mit den Projektgruppen Bäume, Wege,<br />

Hecken<br />

AG Stadtbild und Touristik<br />

AG Planen, Bauen, Verkehr und Energie mit der Projektgruppe<br />

Runder Tisch Energie<br />

AG Hombach.<br />

Die Moderation ist der Schlüssel für die Förderung der Bürgerbeteiligung<br />

und damit inzwischen unverzichtbarer Bestandteil der<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Arbeit. Ziel ist es jedoch nach wie vor, die einzelnen<br />

Gruppen nach einer Einarbeitungszeit an eine Eigenmoderation<br />

heranzuführen<br />

Zukünftig sollen auch Impulse in Richtung der Einbeziehung<br />

spezieller Bevölkerungsgruppen gegeben werden. So soll z. B. der<br />

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen mehr Rechnung getragen<br />

werden. Auftakt dazu bildet eine Zukunftswerkstatt mit<br />

Schülern der Orientierungsstufe unter Einbeziehung des Kinderund<br />

Jugendparlaments am Bassumer Schulzentrum in den Herbstferien<br />

2003.


Mit den beantragten Mitteln wird nicht nur Moderation finanziert,<br />

die Gruppen werden auch im Rahmen ihrer Arbeit unterstützt,<br />

wie z. B. Besuche von <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Veranstaltungen, Teilnahme<br />

an Fortbildungsmaßnahmen, Austausch mit <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekten<br />

anderer Städte, Beschaffung von Literatur und multimedialer<br />

Hilfsmittel für Projekte, Material und Kosten für die Dokumentation<br />

und die Teilnahme an Regionalmessen. In 2003 konnten dank der<br />

Fördermittel drei neue Gruppen ihre Arbeit aufnehmen. Gute<br />

Öffentlichkeits- und Pressearbeit sowie die Internetpräsentation der<br />

lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> unter www.stadt.bassum.de unterstützt den<br />

Prozess. Zur weiteren Aufklärung und Werbung für den <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-<br />

Gedanken wurden von den Arbeitsgruppen öffentlichkeitswirksame<br />

Printmedien wie z. B. Plakate und Flyer erstellt, die bei Aktionen<br />

sinnvoll eingesetzt werden und teilweise ins Internet gestellt<br />

wurden.<br />

Sämtliche Gruppen sind darum bemüht, zur Finanzierung ihrer<br />

Projekte Fördermittel und Sponsoren zu finden. Bei jeder Gelegenheit<br />

werden die eigens dafür entwickelten Flyer "Spendenaufruf"<br />

gezielt ausgegeben. Für Fragen zu den Inhalten des Flyers stehen<br />

lokal bekannte Vertreter und Vertreterinnen der Bassumer Einwohner<br />

zur Verfügung.<br />

AG Stadtbild und Touristik<br />

Projekt: Tourismusbroschüre<br />

Beginnend mit Ortsteilgesprächen, an denen zahlreiche interessierte<br />

Bürger und Bürgerinnen der 16 Ortschaften der Stadt Bassum<br />

teilgenommen hatten, hat diese Arbeitsgruppe seit Mai letzten<br />

Jahres die Inhalte einer Bassum-CD für touristische Zwecke erarbeitet.<br />

Bereits bei der ersten Präsentation dieser CD auf der Landesgartenschau<br />

in Bad Zwischenahn im September letzten Jahres<br />

zeigte sich ein großes Interesse der Öffentlichkeit. Zwischenzeitlich<br />

wurden über 500 Exemplare angefordert. Die AG Stadtbild und<br />

Touristik wird die CD einmal jährlich aktualisieren bzw. erweitern.<br />

In Anbetracht der Städtepartnerschaften ist eine englische und<br />

französische Version geplant.<br />

Eine in enger Zusammenarbeit mit dieser AG erstellten Diplomarbeit<br />

zum Thema Tourismuskonzept für Bassum zeigt die Vielfalt<br />

der ungenutzten touristischen und wirtschaftlichen Potentiale<br />

unserer Stadt auf. Nach einer zeitlich aufwändigen Bestandserfassung<br />

erarbeitet die AG Stadtbild und Touristik seit Beginn des<br />

Förderjahres die Inhalte einer ersten Tourismus-Broschüre für<br />

Bassum, die im August dieses Jahres erschienen ist.<br />

In aussagekräftige Kategorien unterteilt, wird diese<br />

Broschüre in Kurztexten und durch zahlreiche Fotos<br />

die Stadt und ihre Ortschaften vorstellen sowie den<br />

Lesern interessante und hilfreiche Hinweise geben.<br />

In Fortsetzung der Arbeit ist die Erstellung von<br />

Faltblättern mit ausführlichen Informationen zu den<br />

einzelnen Ortschaften geplant.<br />

Die AG Stadtbild und Touristik arbeitet eng mit der<br />

Projektgruppe Wege zusammen, die derzeit Empfehlungen<br />

für Wander-, Rad- und Reitwege erstellt. Das<br />

entstandene Kartenmaterial kann der Tourismus-<br />

Broschüre nach Fertigstellung auf Wunsch beigelegt<br />

werden.<br />

Runder Tisch Energie<br />

Projekt: Energiestrategie<br />

Als neue Projektgruppe der AG Planen, Bauen, Verkehr<br />

und Energie wurde der "Runde Tisch Energie"<br />

ins Leben gerufen. Diese Gruppe setzt sich aus Vertretern<br />

der Stadt, der Politik, ortsansässigen Betrieben<br />

und Lieferanten für Haustechnik, der Ortshandwerkerschaft,<br />

einem Energieunternehmen sowie zwei Banken<br />

zusammen. Erstmals ist somit die Einbeziehung<br />

der Wirtschaft gelungen.<br />

Seit Ende 2002 befasst sich die Projektgruppe mit<br />

der Umsetzung einer Energie-Strategie für Bassum.<br />

Sie hat sich zum Ziel gesetzt, mit den Bürgerinnen<br />

und Bürgern der Stadt Bassum einen Beitrag zum<br />

Umweltschutz zu leisten, den Einsatz regenerativer<br />

Energien sowie der energietechnischen Beratung und<br />

Sanierung von Altbauten zu fördern. Ein weiteres<br />

wichtiges Ziel ist die Verbindung des <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

Gedankens mit den Zielen der Wirtschaftsförderung.<br />

So soll das, was einzelne Hausbesitzer bereit sind, an<br />

Energiesparmaßnahmen durchzuführen, der örtlichen<br />

Wirtschaft zugute kommen und damit sowohl dem<br />

ökologischen als auch ökonomischen Gedanken<br />

Rechnung tragen.<br />

15


Der "Runde Tisch Energie" hat sich bisher vorrangig<br />

mit der Schaffung eines Förderprogramms beschäftigt.<br />

Es wurde ein Förderpool eingerichtet, der<br />

durch Einlagen der beteiligten Betriebe gespeist wird.<br />

Die Einlagen werden durch die Stadt Bassum bis zu<br />

einem Betrag von 5.000,00 Euro verdoppelt. Auf der<br />

ersten Bassumer Regionalmesse AktiBa im April 2003<br />

wurde das lokale Förderprogramm der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt und der Finanzpool eröffnet. Seitdem<br />

wurden bereits eine Reihe von Anträgen gestellt und<br />

genehmigt.<br />

AG Hombach<br />

Projekt: Hombachrenaturierung<br />

In Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Regionalplanung<br />

und Naturschutz im Landkreis Diepholz,<br />

dem Amt für Agrarstruktur, dem Wasser- und Bodenverband<br />

Hache und Hombach, dem Niedersächsischen<br />

Landesamt für Wasserwirtschaft und Küstenschutz,<br />

der Niedersächsischen Landgesellschaft sowie<br />

Anrainer-Kommunen erarbeiten die Mitglieder dieser<br />

Arbeitsgruppe seit zwei Jahren ein Konzept für die<br />

Renaturierung des Hombachs.<br />

Das Leitbild: Der zur Zeit kanalisierte Hombach soll<br />

auf Bassumer Gebiet in kleinen Schritten zu einem<br />

naturnahen Gewässerlauf mit möglichst großer Vielfalt<br />

an Tieren und Pflanzen umgestaltet werden.<br />

Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:<br />

w Anlage von Gewässerrandstreifen, vorzugsweise<br />

bei angrenzendem Ackerland<br />

w Anlage von Gewässer begleitenden, standortgerechten<br />

Anpflanzungen<br />

w Erhalt und Entwicklung naturnaher Gewässer<br />

begleitender Vegetationsbereiche<br />

w Herstellung der Gewässerdurchgängigkeit für<br />

Fische undsonstige Gewässerorganismen<br />

w Umgestaltung des Gewässerprofils<br />

w Wiederherstellung einer naturnahen Linienführung<br />

w Vernässung von geeigneten Abschnitten der Talaue.<br />

16<br />

Alle Maßnahmen sollen nur im Einverständnis mit den jeweiligen<br />

Gewässer- bzw. Grundeigentümer erfolgen, was ein großes Maß<br />

an Aufklärungs- und Koordinationsarbeit erfordert.<br />

Die Niedersächsische Landgesellschaft hat sich bereit erklärt,<br />

die entsprechenden Flächen für die nächsten Jahre zu erwerben.<br />

Im Anschluss daran wird die Stadt Eigentümer oder hat bis dahin<br />

andere Träger/Eigentümer z. B. von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<br />

gefunden.<br />

Die Arbeitsgruppe hat jedoch beschlossen, eine Planung über<br />

die momentan zur Verfügung stehenden Flächen hinaus aufzustellen.<br />

Die ersten Maßnahmen für die Umsetzung der Ziele wurden<br />

bereits erarbeitet.


Gruppenübergreifendes Projekt: <strong>Agenda</strong>-Wegweiser/<br />

Lehrpfad<br />

Im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen zum fünfjährigen<br />

Bestehen der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in Bassum wurde im Mai 2003<br />

der erste <strong>Agenda</strong>-Wegweiser auf dem Vorplatz des Bassumer<br />

Rathauses gesetzt. Im Beisein von Besuchern des Wochenmarktes,<br />

interessierten Bürgern und Bürgerinnen sowie <strong>Agenda</strong>-Akteuren<br />

wurde die Skulptur vom Bürgermeister und der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Beauftragten<br />

enthüllt.<br />

Der Wegweiser vor dem Rathaus weist den Weg ins <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-<br />

Büro und stellt den Anfang eines <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Lehrpfades dar, der<br />

zukünftig verwirklichte <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte in Bassum markieren<br />

wird. Der Entwurf stammt von der Fachoberschule für Gestaltung<br />

in Bremen und wurde in etwas abgewandelter Form umgesetzt. Er<br />

wurde aus Edelstahl und somit aus einem dauerhaften Material<br />

gefertigt, welches die Nachhaltigkeit symbolisieren soll. Bewusst<br />

gewählt wurde auch die Höhe der Skulptur, sie steht über den<br />

Dingen und stellt somit die Verbindung von Ökonomie, Ökologie<br />

und Sozialem dar. Texttafeln mit Kurzbeschreibungen der Projekte<br />

sollen hinzukommen und dem Betrachter weiterführende Informationen<br />

zu den Projekten geben.<br />

Mit der Einrichtung dieses Lehrpfades soll neben der Ansprache<br />

des Intellekts auch visuell auf Projekte aufmerksam gemacht<br />

werden.<br />

Bruchhausen-Vilsen<br />

Naturnahe, umweltgerechte und nutzerfreundliche<br />

Umgestaltung des Schulgeländes<br />

des Schulzentrums Bruchhausen-Vilsen<br />

Das Schulgelände des Schulzentrums Bruchhausen-<br />

Vilsen entstand in verschiedenen Bauphasen seit<br />

1950. Weit über 1.200 Schüler besuchen die Grundschule,<br />

Orientierungsstufe, Haupt- und Realschule.<br />

Das sehr große Areal oder Schulgelände war wenig<br />

gestaltet und stark versiegelt. Damit strahlte es wenig<br />

Attraktivität für die Nutzergruppen und im Sinne einer<br />

naturnahen Gestaltung aus. Im Jahre 2001 wurde<br />

eine Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahme am<br />

Schulzentrum durchgeführt. Mit den geschaffenen<br />

Erweiterungsbauten und besonders einem Schulforum<br />

wurde den in den vergangenen Jahren gewachsenen<br />

Schülerzahlen Rechnung getragen. Parallel zu den<br />

Planungen dieser Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />

der Bausubstanz wurde auf Initiative der<br />

örtlichen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Gruppe "Soziales Miteinander"<br />

eine Initiative zur Umgestaltung des Außengeländes<br />

des Schulzentrums gestartet. Dabei wurden die<br />

Schulen, der Schulförderverein, Eltern und Schüler<br />

sowie der Schulträger (Politik und Verwaltung der<br />

Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen) für die Idee einer<br />

Umgestaltung motiviert und aktiviert.<br />

In verschiedenen Phasen wurde in fortlaufenden<br />

Workshops unter Beteiligung des beauftragten Planungsbüros<br />

KMS, Walsrode, sowie unter Einbeziehung<br />

der "Holunderschule" mit ihrem Begründer<br />

Heinrich Benjes, die Projektidee weiterentwickelt. Zur<br />

Koordinierung der notwendigen Aktivitäten hat sich<br />

eine "Lenkungsgruppe" gebildet. In ihr sind alle zu<br />

beteiligenden Gruppen (<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>, Schulförderverein,<br />

Schulen, Elternvertreter, Verwaltung<br />

sowie Planungsbüro bzw. Holunderschule) einbezogen<br />

worden.<br />

17


Die Gruppe strebte ein naturnahes Konzept an, das<br />

neben dem kreativ freilassenden Pausen- und Erholungswert<br />

durch Beobachtungen, Projekte, Pflege etc.<br />

gute Möglichkeiten der Einbeziehung in Unterricht<br />

und Schulalltag bietet. Vor allem aber sollte durch<br />

Beteiligung von Lehrerschaft, Schülern und Eltern an<br />

der Planung und Erstellung des Geländes eine möglichst<br />

hohe Identifikation der Nutzer mit ihrem Umfeld<br />

erreicht werden.<br />

Dies ist in der Planungsphase, die in einem lebendigen<br />

Prozess noch in die Ausführungsphase hineinreichte<br />

und ständige Konzeptweiterentwicklungen<br />

zuließ, entwickelt worden. Es wurden dabei vier Teilmaßnahmen<br />

entwickelt, die sich an den organisatorischen<br />

bzw. örtlichen Gegebenheiten des Schulzentrums<br />

orientierten und mit denen sich Einzelgruppen<br />

stark identifizieren konnten. Es handelte sich hierbei<br />

um die Teilprojekte "Grundschule - Innenhof"; "Orientierungsstufe<br />

- Umgestaltung des Schulgeländes";<br />

"Haupt- und Realschule - Naturnahe Umgestaltung<br />

des Schulgeländes" sowie die Maßnahme "Fläche<br />

nördlich der Schulgrundstücke an der Straße "Auf der<br />

Loge"".<br />

Die gemeinsam erarbeiteten Teilmaßnahmen wurden<br />

unter organisatorischer Leitung der Lenkungsgruppe<br />

sowie des beauftragten Planungsbüros in<br />

mehreren Wochenendeinsätzen, zu denen der Förderverein<br />

immer wieder motivierte und auch zahlreiche<br />

Geräte von Privatpersonen bereitgestellt wurden,<br />

im Februar 2003 unter Beteiligung der Schülerschaft<br />

der Schulen, der Lehrer und Eltern sowie des Schulfördervereins<br />

in Eigenleistung umgesetzt. Es erfolgte<br />

dabei eine Teilung der Aufgaben in Bereiche, für die<br />

der Einsatz von Fremdfirmen unterstützend notwendig<br />

war sowie die wesentliche Ausführung derjenigen<br />

Maßnahmen, die durch die genannten beteiligten<br />

Gruppen in Eigenleistung geleistet werden konnten.<br />

Ein Teilprojekt im Bereich der Haupt- und Realschule<br />

wurde im Rahmen einer schulischen Projektwoche<br />

erarbeitet und umgesetzt. Die Absicht der <strong>Agenda</strong>-<br />

Gruppe, durch die eigene Aktivität die weitere<br />

Identifikation der Nutzerinnen und Nutzer mit dem<br />

Gelände zu fördern, erfuhr vor allem hier seine<br />

Umsetzung. An den Wochenendeinsätzen nahmen bis<br />

zu 120 Personen teil. Jeder Arbeitseinsatz wurde<br />

durch ein gemeinsames Essen abgeschlossen. Die<br />

18<br />

Erfahrungen aus der Umsetzung dieser Maßnahme haben zu<br />

einem starken Zusammenwachsen der einzelnen beteiligten<br />

Gruppen geführt. Aus der Lenkungsgruppe heraus ist deutlich<br />

gemacht worden, dass die Umsetzung auch weiterer Projekte in<br />

der entwickelten Form als sinnvoll und das bürgerschaftliche<br />

Engagement fördernd angesehen wird.<br />

Der Wert der gesamten Projektmaßnahme wird auf rund<br />

125.000 EUR geschätzt. Diese Projektmaßnahme ist in einen<br />

Gesamtprozess zur Weiterentwicklung des Schulzentrums Bruchhausen-Vilsen<br />

eingebettet, der stetig fortgesetzt werden soll. Das<br />

Projekt ist in einer Dokumentation durch Schüler der Realschule<br />

Bruchhausen-Vilsen im Rahmen der genannten Schulprojektwoche<br />

aufgearbeitet worden und steht als Powerpointpräsentation zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus ist eine Fotopräsentation erstellt worden.<br />

Beide Dokumentationsformen sind bereits anlässlich einer<br />

Jugendmesse der Träger der Jugendarbeit des Landkreises Diepholz<br />

öffentlich präsentiert worden. Diese Präsentation steht auch begleitet<br />

durch Mitglieder der Lenkungsgruppe für Interessierte zur<br />

Verfügung. Weiter wird an einer zusammenfassenden begleitenden<br />

Dokumentation sowie einer Internet-Präsentation gearbeitet.<br />

Kontakt: Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen, Lange Str. 11,<br />

27305 Bruchhausen-Vilsen<br />

Ansprechpartner: Volker Kammann;<br />

e-mail: volker.kammann@bruchhausen-vilsen.de<br />

Tel. (04252) 391317


Hessisch Oldendorf<br />

Zukunftsentwicklungsprogramm<br />

Einführung<br />

Mit dem Zukunftsentwicklungsprogramm - eine <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

- wird ein Handlungsprogramm für die Entwicklung der Stadt<br />

Hessisch Oldendorf vorgestellt. Die Bürgerschaft hat im Konsens<br />

einen lokalen Aktionsplan entwickelt, in den die ökologischen, die<br />

sozialen und die wirtschaftlichen Entwicklungen gleichermaßen<br />

einbezogen wurden. Der Stadtrat Hessisch Oldendorfs hat mittlerweile<br />

beschlossen, das Zukunftsentwicklungsprogramm als<br />

Grundlage für die Stadtentwicklung heranzuziehen.<br />

In vier Arbeitskreisen und einer Koordinierungsgruppe befassten<br />

sich Bürgerinnen und Bürger Hessisch Oldendorfs mit einer nachhaltigen<br />

Entwicklung ihrer Stadt. In der Zeit vom Januar 2002 bis<br />

zum Juni 2002 wurden:<br />

w gemeinsame Leitbilder und Ziele für eine zukunftsfähige<br />

Stadtentwicklung formuliert,<br />

w Ideen für Maßnahmen gesammelt und abgestimmt, um die<br />

Zielvorstellungen zu realisieren,<br />

w sowie mit der Umsetzung erster, wichtiger Maßnahmen<br />

begonnen.<br />

In dem Zeitraum von rund einem halben Jahr wurden neben einem<br />

abgestimmten Zielsystem wichtige Einzelmaßnahmen intensiv<br />

besprochen und ein Handlungsprogramm mit den nächsten<br />

Arbeitsschritten festgelegt. Das Zukunftsentwicklungsprogramm<br />

betrifft das gesamte Stadtgebiet Hessisch Oldendorfs. Die Themen<br />

wurden ortsteilübergreifend behandelt. Es ist keine Fachplanung,<br />

eine Rechtsverbindlichkeit erlangt das Zukunftsentwicklungsprogramm<br />

nicht, es wird durch bürgerschaftliches Engagement<br />

getragen. Es ist auch kein Forderungskatalog, sondern ein im<br />

Dialog erarbeiteter Handlungsleitfaden für die Zukunft Hessisch<br />

Oldendorfs.<br />

Der Prozess des Zukunftsentwicklungsprogramms ist ergebnisoffen<br />

und erweiterbar. Mit der Vorlage dieser Dokumentation ist<br />

die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> keineswegs abgeschlossen. Zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung der Stadt Hessisch Oldendorf gehören durchaus<br />

noch weitere Themen, die im Zukunftsentwicklungsprogramm<br />

aufgrund des engen zeitlichen Rahmens noch nicht angesprochen<br />

wurden. Als Wegweiser für die Stadtentwicklung und durch das<br />

Engagement der Bürgerinnen und Bürger getragen soll das Zukunftsentwicklungsprogramm<br />

fortgeschrieben werden.<br />

Vorgehensweise<br />

Das Zukunftsentwicklungsprogramm für die Stadt<br />

Hessisch Oldendorf ergänzt vorhandene und koordiniert<br />

künftige Planungsansätze im Stadtgebiet. Dabei<br />

haben die Planungen unterschiedliche Herangehensweisen,<br />

rechtliche Verbindlichkeiten und fachliche<br />

Orientierung. So sind:<br />

w die Flächennutzungsplanung der Stadt Hessisch<br />

Oldendorf ein Instrument nach dem Baugesetzbuch<br />

zur Steuerung der Bodennutzung im Sinne<br />

einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung,<br />

w die Dorferneuerung eine Planung zur Ortsentwicklung<br />

auf Dorfebene durch die Umsetzung<br />

abgestimmter öffentlicher und privater Maßnahmen,<br />

w die Initiativen zum LEADER+ - Programm eine<br />

Umsetzung innovativer Projekte mit regionalen<br />

Partnern u.a. zur Stärkung des Tourismus im<br />

Westlichen Weserbergland.<br />

Weiterhin bestehen vielfach auf bestimmte Themenbereiche<br />

orientierte oder regional bezogene<br />

Handlungsansätze, wie z.B. das Offene Forum<br />

Tourismus (OFT) Weserbergland, Stadtmarketing<br />

Hessisch Oldendorf, Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung<br />

(AEP) Hessisch Oldendorf/ Wesertal, Regionale<br />

Entwicklungskooperation (REK) Weserbergland<br />

Region oder das Regionale Raumordnungsprogramm<br />

(RROP) Landkreis Hameln-Pyrmont.<br />

Diese bestehenden Ansätze werden als Grundlage<br />

für das Zukunftsentwicklungskonzept genommen.<br />

Darauf aufbauend wurde über eine unmittelbare<br />

Diskussion in Arbeitskreisen und in einer Koordinierungsgruppe<br />

ein Leitbild/Zielsystem entwickelt. Eine<br />

Konkretisierung dieses Leitbildsystems erfolgt durch<br />

ein Handlungskonzept mit verschiedenen Einzelmaßnahmen.<br />

19


Die inhaltliche Arbeit wurde in vier Arbeitskreisen<br />

geleistet. Zusätzlich bildete eine Koordinierungsgruppe<br />

die Schnittstelle zwischen den Arbeitskreisen<br />

untereinander und der Politik. Über 50 Personen<br />

nutzten die Chance zur Mitarbeit in einem der vier<br />

Arbeitskreise<br />

w Wirtschaft/Beschäftigung/Image/Verkehr<br />

w Soziales/Jugend/Senioren/Behinderte/Wohnen<br />

w Naturschutz/Nutzung regenerativer Energien/<br />

Landwirtschaft<br />

w Kultur/Freizeit/Tourismus.<br />

Alle Arbeitskreise konnten gleichmäßig mit Interessierten<br />

besetzt werden. Die Arbeitskreissitzungen und die<br />

Sitzungen der Koordinierungsgruppe wurden von der<br />

GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH<br />

moderiert und nachbereitet.<br />

In den Arbeitskreissitzungen hatten Bürgerinnen<br />

und Bürger die unmittelbare Möglichkeit, ihre Wünsche,<br />

Ideen und Visionen einzubringen. Eine Schnittstelle<br />

zu den politischen Vertretern der Stadt stellte<br />

eine Koordinierungsgruppe dar, die in allen wichtigen<br />

Schritten den <strong>Agenda</strong>-Prozess begleitete. Eine wichtige<br />

Funktion hatte die Koordinierungsgruppe für die<br />

Abstimmung der themenbezogenen Leitbilder und<br />

des Handlungsrahmens, die zu einem Zukunftsentwicklungsprogramm<br />

zusammengeführt wurden.<br />

Das Profil der Stadt Hessisch Oldendorf<br />

In Hessisch Oldendorf leben rund 20.000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner. Die Stadt besteht aus<br />

24 Stadtteilen, die sich bis heute ihren eigenständigen<br />

Charakter erhalten haben und bis auf den<br />

Kernort Hessisch Oldendorf dörflich geprägt sind.<br />

Die Wirtschaftsstruktur der Stadt wird maßgeblich<br />

durch das produzierende Gewerbe bestimmt. Darüber<br />

hinaus sind vielfältige und leistungsstarke mittelständische<br />

Handwerks- und Handelsunternehmen vorhanden.<br />

20<br />

Bundesweit bedeutende soziale Einrichtungen wie die Neurologische<br />

Klinik und das Taubblindenheim, historische Bausubstanz<br />

der Weserrenaissance, historische Ortskerne mit zahlreichen<br />

Kirchen sowie ein reges Kulturleben mit Künstlern und Kulturschaffenden<br />

prägen die Stadt. Das tausendjährige Stift Fischbeck<br />

ist ein überregional bedeutender Veranstaltungsort für kulturelle<br />

Ereignisse.<br />

Die Bürgerinnen und Bürger Hessisch Oldendorfs sind in etwa<br />

140 Vereinen wie Feuerwehren, Dorfgemeinschaften, Sport- und<br />

Schützenvereine sowie zahlreichen Gesangs- und Musikgruppen<br />

etc. organisiert. Das Angebot reicht von Kinder-, Jugend- und<br />

Seniorenarbeit bis zu Heimatarbeit und Traditionspflege.<br />

Die Landschaft wird geprägt durch Reliefunterschiede, die Weser<br />

und ihre Niederungsbereiche sowie die angrenzenden Hänge und<br />

die sich daran anschließenden bewaldeten Höhenzüge. Diese<br />

vielfältig strukturierte Landschaft ist eine besondere Stärke der<br />

Region und stellt eine wichtige Grundlage für eine landschaftsbezogene<br />

Naherholung und den Tourismus dar. Neben sehr guten<br />

Wandermöglichkeiten ist der stark frequentierte Weserradweg<br />

(Hannoversch Münden - Bremerhaven) von herausragender<br />

Bedeutung.<br />

Das Stadtleitbild für Hessisch Oldendorf soll eine langfristige<br />

Entwicklungsperspektive aufzeigen. Fragestellungen wie "Was soll<br />

die Stadt Hessisch Oldendorf künftig besonders auszeichnen?",<br />

"Mit welcher Vision für Hessisch Oldendorf können wir uns identifizieren?"<br />

oder "Wie möchten wir uns in der Region profilieren?"<br />

leisteten bei der Aufstellung des Stadtleitbildes Hilfestellung. Auf<br />

Basis der Stärken-Schwächen-Analyse haben die <strong>Agenda</strong>-Arbeitskreise<br />

und die Koordinierungsgruppe ein Stadtleitbild für Hessisch<br />

Oldendorf entwickelt. Denn was Hessisch Oldendorf heute charakterisiert<br />

oder auch was als Chance noch in den "Kinderschuhen"<br />

steckt, kann für die Zukunft eine Entwicklungsoption sein. Das<br />

übergreifende Stadtleitbild lautet: Das Stadtleitbild "Lebenswertes<br />

Hessisch Oldendorf" geht auf die Qualitäten und Potenziale<br />

Hessisch Oldendorfs ein. Die Stadt bekennt sich zu einer dauerhaften<br />

Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, sozialer<br />

Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Machbarkeit.<br />

Wir-Gefühl und bürgerschaftliches Engagement sollen künftig als<br />

eine der Hauptquellen für eine positive Stadtentwicklung gefördert<br />

werden. Alle Stadtteile sind zusammen Stadt Hessisch Oldendorf.


Dabei wird die vielfach sehr enge Verbundenheit der Einwohner mit<br />

ihrem Stadtteil als ein Vorteil für die Gesamtstadt begriffen. Eine<br />

eindeutige Identität für Hessisch Oldendorf zu entwickeln ist<br />

wichtig, damit sich die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Gemeinwesen<br />

identifizieren können. Die Einwohner Hessisch Oldendorfs<br />

gestalten ihre Stadt mit, indem sie miteinander reden und gemeinsam<br />

handeln. Stadtverwaltung und Politik arbeiten partnerschaftlich<br />

mit allen Bürgerinnen und Bürgern zusammen.<br />

Als inhaltliche Leitmotive stehen mit Kunst, Kultur und Tradition<br />

die Besonderheiten Hessisch Oldendorfs im Vordergrund, die es zu<br />

bewahren gilt und die als Kristallisationspunkt für eine weitere<br />

Entwicklung dienen. Eine intakte und naturnahe Landschaft ist die<br />

Basis für die hohe Lebensqualität in Hessisch Oldendorf. Der Verbrauch<br />

natürlicher Ressourcen soll auf das Notwendigste beschränkt<br />

werden. Eingriffe in Natur und Landschaft sollen vollständig<br />

ausgeglichen werden.<br />

Überschaubarkeit und Atmosphäre stellen auch zukünftig Werte<br />

dar, die Hessisch Oldendorf von Großstädten abgrenzen.<br />

Hessisch Oldendorf präsentiert sich seinen Bürgern und Gästen<br />

als sehenswerte Stadt im Weserbergland. Hier bieten sich viele<br />

Möglichkeiten etwas zu erleben, zu entdecken und zu genießen.<br />

Am Schluss des Stadtleitbildes daher das eindeutige Bekenntnis zu<br />

Hessisch Oldendorf. Hier können wir gut leben, uns verwirklichen<br />

und uns wohlfühlen.<br />

Lebenswertes Hessisch Oldendorf<br />

Wir zusammen sind die Stadt - zusammen in<br />

Gemeinschaft etwas bewegen<br />

Kunst - Kultur - Tradition in natürlicher und intakter<br />

Landschaft<br />

Überschaubar und mit Atmosphäre<br />

Die sehenswerte Stadt mit vielen Möglichkeiten<br />

Hier leben wir<br />

hier wirken wir<br />

hier fühlen wir uns wohl<br />

Gemeinde Holenberg<br />

Verein zur Förderung des Roten Höhenviehs<br />

im Weserbergland e.V<br />

Landschaftspflege mit Rotem Höhenvieh<br />

Mit dem Projekt werden vorrangig folgende Ziele<br />

verfolgt:<br />

w Erhaltung bzw. Entwicklung von artenreichem<br />

Grünland, Kalkmagerrasen und Streuobstwiesen<br />

durch extensive Beweidung<br />

w Aufbau einer Zuchtbuchherde des Roten Höhenviehs<br />

zur Landschaftspflege und Erhaltung einer<br />

alten Haustierrasse<br />

w Beispielhafte Demonstration einer nachhaltigen<br />

Landnutzung und artgerechten Tierhaltung in einer<br />

strukturschwachen Mittelgebirgsregion<br />

w Aufbau neuer Bündnisse aus Landwirten, Naturschützern<br />

und Verbrauchern<br />

w Öffentlichkeitsarbeit und finanzielle Unterstützung<br />

durch den Förderverein<br />

w Erhaltung eines attraktiven Landschaftsbildes für<br />

Erholung und naturbezogenen Tourismus.<br />

Projektbeschreibung:<br />

Die Rühler Schweiz im Norden des Landkreises Holzminden<br />

ist eine alte Kulturlandschaft und als FFH-<br />

Gebiet 125 Teil des europäischen Netzwerkes<br />

"NATURA 2000". Das Projektgebiet umfasst eine<br />

vielgestaltige Mittelgebirgslandschaft mit zahlreichen<br />

Elementen der bäuerlichen Kulturlandschaft wie z.B.<br />

Streuobstwiesen, artenreichem Extensivgrünland,<br />

Hecken und Feldgehölzen. Der typische Charakter<br />

dieser Landschaft wird u.a. durch den hohen Grünlandanteil<br />

geprägt.<br />

Besonders die für das Landschaftsbild und den<br />

Naturschutz wertvollsten Flächen sind oft schwer<br />

zugänglich, nicht maschinell bewirtschaftbar und<br />

für die Milchviehhaltung unrentabel.<br />

<strong>21</strong>


Dadurch droht oftmals die Nutzungsaufgabe oder<br />

die Aufforstung dieser Parzellen.<br />

In der Region gibt es verschiedene Initiativen zur<br />

Erhaltung dieser wertvollen Landschaftselemente. Das<br />

Projekt "Rotes Höhenvieh" ist im Kontext dieser<br />

Bemühungen zur Erhaltung einer wertvollen historischen<br />

Kulturlandschaft im Süden Niedersachsens zu<br />

sehen.<br />

Im Dezember 2001 hat sich der Verein zur Förderung<br />

des Roten Höhenviehs im Weserbergland gegründet.<br />

Ziel des Vereins ist es, das Rote Höhenvieh als die<br />

einstmals bodenständige Rinderrasse der Mittelgebirge<br />

für die extensive Beweidung der für den Naturschutz<br />

wertvollen Grünlandflächen einzusetzen, und<br />

dadurch zum Erhalt artenreicher Biotope und des<br />

Landschaftsbildes beizutragen. Damit wird auch die<br />

Grundlage für einen naturbezogenen Tourismus<br />

geschaffen und mit dem Rindfleisch aus diesem<br />

Projekt ein regionales Produkt für die tourismusorientierte<br />

Gastronomie und den qualitätsbewussten<br />

Endverbaucher erzeugt.<br />

Das Rote Höhenvieh soll vor allem auf solchen<br />

Flächen eingesetzt werden, die für die konventionelle<br />

Rinderhaltung unrentabel geworden sind. Viele<br />

Flächen drohen zu verbuschen oder sollen aufgeforstet<br />

werden. Damit ginge langfristig das charakteristische<br />

Landschaftbild der Rühler Schweiz verloren.<br />

Artenreiches Grünland, Streuobstwiesen und Kalkmagerrasen<br />

würden verschwinden.<br />

Das Projekt setzt das Leitziel "Nutzung statt Pflege<br />

der Kulturlandschaft" der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im<br />

Landkreis Holzminden um und wird von allen Arbeitskreisen<br />

der <strong>Agenda</strong> unterstützt. Es ist Teil einer<br />

integrierten Regionalentwicklung der Weserberglandregion,<br />

wie sie im Regionalen Entwicklungskonzept<br />

(REK) der Landkreise Holzminden, Hameln-Pyrmont<br />

und Schaumburg formuliert wurde. Dort wurden in<br />

den Bereichen Freizeit, Tourismus, Kultur sowie<br />

Landwirtschaft, ländliche Strukturen folgende Entwicklungsziele<br />

und Handlungsprioritäten genannt:<br />

w Regionsspezifische Speisen und Getränke<br />

w Regionsspezifische Produkte<br />

w Erzeugerzusammenschlüsse - Direktvermarktung.<br />

22<br />

Im Regionalen Entwicklungskonzept (LEADER+) der VoglerRegion<br />

im Weserbergland kann das Projekt unter folgende Maßnahmengruppen<br />

eingeordnet werden:<br />

w Gesunde Nahrungsmittel<br />

w Integration von Landnutzung und Landschaftspflege<br />

w Naturerleben in der VoglerRegion - Ausbau des Naturtourismus.<br />

Da das Rote Höhenvieh eine vom Aussterben bedrohte alte Haustierrasse<br />

ist, trägt das Projekt auch zur genetischen Erhaltung<br />

dieser seltenen Tiere bei. Deshalb ist das Projekt Teil der Biodiversitätskampagne<br />

2002 des Bundesumweltministeriums.<br />

Von dieser alten Haustierrasse existieren nur noch ca. 300 eingetragene<br />

Herdbuchtiere. Eine Beschaffung der Tiere ist schwierig<br />

und mit großen finanziellen Aufwändungen verbunden.<br />

Um einigen interessierten Landwirten den Einstieg zum Aufbau<br />

einer eigenen Zucht zu ermöglichen, wurde ein Förderverein gegründet.<br />

Der Förderverein unterstützt die tierhaltenden Betriebe<br />

bei der Zucht des Roten Höhenviehs durch Einwerben von Fördermitteln,<br />

Vergabe von Tierpatenschaften und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Dem Verein zur Förderung des Roten Höhenviehs im Weserbergland<br />

e.V. gehören z.Zt. fünf konventionell und zwei ökologisch<br />

wirtschaftende Haupt- und Nebenerwerbslandwirte, die Kreisgruppen<br />

des NABU und BUND sowie private Mitglieder an. Damit<br />

wurde eine Allianz geknüpft, die beispielhaft und zukunftsweisend<br />

für eine nachhaltige Landbewirtschaftung und das Verhältnis von<br />

Landwirtschaft, Naturschutz, Tourismus und Verbrauchern sein<br />

kann.<br />

Seit der Vereinsgründung im Dezember 2001 konnten Eigenmittel<br />

in Höhe von ca. 10.000 Euro für den Ankauf von 13 Zuchttieren<br />

mobilisiert werden. Es sollen noch weitere weibliche Tiere<br />

sowie ein Zuchtbulle angeschafft werden.<br />

Mit Hilfe des Fördervereins werden von der Nutzungsaufgabe<br />

bedrohte Grünlandflächen instandgesetzt und z.T. angepachtet.<br />

Die landschaftlich attraktive Lage der Flächen soll auch für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Geplant ist die Errichtung von<br />

Informationstafeln und Führungen im Rahmen des touristischen<br />

Angebotes des Naturparkes Solling-Vogler.


Um weitere Unterstützer für das Projekt zu gewinnen, sollen ein<br />

Faltblatt und eine Homepage als Grundinfo des Fördervereins<br />

erstellt und die tierhaltenden Betriebe mit Hofschildern ausgestattet<br />

werden. Zur Präsentation des Vereins auf lokalen Ausstellungen<br />

und Veranstaltungen sollen eine Schautafel und eine wetterfeste<br />

Posterfahne erstellt werden.<br />

Mittelfristig ist eine Initiative zur Vermarktung des Rindfleisches<br />

aus dem Projekt als regionale Spezialität für die gehobene Gastronomie<br />

und qualitätsbewusste Endverbraucher geplant.<br />

Mit der Bewilligung von Fördermitteln für die Öffenlichkeitsarbeit<br />

würde die finanzintensive Startphase des Projektes unterstützt.<br />

Landkreis Holzminden<br />

FIBA Frauenmesse<br />

- FrauenInfos für Beruf und Alltag -<br />

Bei der Fachmesse Höxter - Holzminden 2002, die am<br />

17. März 2002 in der Fachhochschule Hildesheim/<br />

Holzminden/Göttingen in Holzminden stattfand, handelte<br />

es sich um ein länderübergreifendes Kooperationsprojekt<br />

des Frauenbüros beim Landkreis Holzminden,<br />

der Gleichstellungsstelle der Stadt Höxter<br />

und der Regionalstelle Frau und Beruf im Kreis Höxter.<br />

Das Vorhaben der Initiatorinnen war es, mit dieser<br />

Messe die Regionen Höxter und Holzminden in<br />

Sachen beruflicher Beratung und Qualifizierung für<br />

Frauen enger miteinander zu verzahnen und den<br />

Frauen diesseits und jenseits der Weser ihre beruflichen<br />

Möglichkeiten aufzuzeigen. Dabei standen<br />

folgende Ziele im Vordergrund:<br />

w die Stellung der Frau im beruflichen und gesellschaftlichen<br />

Leben zu stärken,<br />

w gleiche Chancen für beide Geschlechter herzustellen,<br />

w Frauen zur Übernahme von Entscheidungsfunktionen<br />

in Beruf, Politik und Ehrenamt zu motivieren<br />

und ihnen auf ihrem Weg in eine verantwortungsvolle<br />

Tätigkeit die nötige Hilfe und Unterstützung<br />

zukommen zu lassen,<br />

w Mädchen und Frauen der Region ihre beruflichen<br />

Möglichkeiten von der Ausbildung oder Umschulung<br />

über die berufliche Weiterbildung bis hin zu<br />

einer möglichen Existenzgründung näher zu bringen<br />

und sie insbesondere für zukunftsweisende<br />

Berufe zu sensibilisieren,<br />

w Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf aufzuzeigen (flexible Arbeitszeitmodelle,<br />

Jobsharing, Telearbeit, Kinderbetreuungsangebote,<br />

Einbindung von Männern/Vätern in Haushalt und<br />

Erziehung) und somit zu einer frühzeitigen<br />

(Wieder-)Aufnahme von Berufstätigkeit nach einer<br />

Familienpause zu motivieren.<br />

23


Auch für die Bildungsträger, Unternehmen und alle<br />

weiteren Anbieter von beruflichen Qualifizierungsund<br />

Fortbildungsmaßnahmen sowie für die Vereine<br />

und Verbände bot diese Messe eine hervorragende<br />

Gelegenheit ihre Angebote über die Kreisgrenzen<br />

hinweg bekannt zu machen, sich mit anderen auszutauschen<br />

und Kontakte zu knüpfen.<br />

Auf den drei Etagen und dem Außengelände der<br />

Fachhochschule fanden die Besucherinnen und<br />

Besucher Beratung, Hilfe und Unterstützung bei allen<br />

Fragen rund um die Berufstätigkeit. Filme, Vorführungen,<br />

Mitmach-Aktionen und Vorträge erweiterten das<br />

Angebot.<br />

Ein ansprechendes Kulturprogramm aus Kabarett,<br />

Tanz und Gesang sowie spannende Angebote für die<br />

Kleinen und kulinarische Genüsse sorgten dafür, dass<br />

die ganze Familie auf ihre Kosten kam.<br />

Die professionelle Präsentation des Gesamtprogramms<br />

übernahm die in der Region bekannte<br />

Radiomoderatorin Manuela Puls von Radio Hochstift<br />

mit viel Witz und Biss.<br />

Unterstützt wurde die FIBA Höxter - Holzminden<br />

2002 von den Arbeitsämtern Höxter und Holzminden,<br />

der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen<br />

sowie regionalen Sponsoren. Darüber hinaus wurde<br />

die Messe von der Europäischen Union auf der Basis<br />

der lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> gefördert.<br />

Weit über 4.000 Besucherinnen und Besucher<br />

ließen sich auf der FIBA von dem abwechslungsreichen<br />

Kulturprogramm unterhalten und erfuhren in<br />

Workshops, Vorträgen und an den mehr als 100 Ausstellungsständen<br />

alles über Berufschancen, Weiterbildung<br />

und berufliche Qualifizierung. Zu Themen wie<br />

Ausbildung, Weiterbildung und Umschulung, Existenzgründung,<br />

Berufswelt von morgen, Beratung, Hilfe<br />

und Unterstützung, Frauennetzwerke, Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf, Frauen und Politik, Frauen und<br />

Ehrenamt gab es individuelle Beratungen, Filmvorführungen,<br />

Diskussionsrunden, Foren und Mitmachaktionen.<br />

Einen Schwerpunkt der Messe bildete dabei<br />

der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien.<br />

24<br />

Eine umfangreiche Fragebogenaktion unter den Besucherinnen<br />

und Besuchern sowie den Anbieterinnen und Anbietern brachte<br />

aufschlussreiche Ergebnisse hervor. Mit einem Frauenanteil von<br />

50 Prozent aller Besucherinnen und Besucher sowie einem Anteil<br />

von 70 Prozent im erwerbsfähigen Alter wurde die Zielgruppe sehr<br />

gut erreicht (siehe Diagramm 1 und 2).<br />

4.137 Besucherinnen und Besucher<br />

Besucher:<br />

33%<br />

Hausfrau/<br />

Hausmann<br />

11%<br />

Kinder:<br />

17%<br />

Berufliche Situation<br />

Ruhestand<br />

10%<br />

Arbeitslos<br />

1%<br />

Schule/Ausbildung<br />

9%<br />

Selbstständig<br />

4%<br />

Berufstätig<br />

55%<br />

Besucherinnen:<br />

50%


Allen vorangegangenen Befürchtungen zum Trotz kamen knapp<br />

30 Prozent der Gäste aus dem Kreis Höxter, gut 60 Prozent aus<br />

dem Landkreis Holzminden und etwa 10 Prozent aus anderen<br />

Landkreisen (siehe Diagramm 3). Ein gutes Resultat der kreisübergreifenden<br />

Zusammenarbeit.<br />

Woher kamen die Besucherinnen und Besucher?<br />

aus dem Landkreis<br />

Höxter<br />

29%<br />

aus anderen<br />

Landkreisen 9%<br />

aus dem Landkreis<br />

Holzminden<br />

62%<br />

Besonders Berufstätige im Gesundheits- und Sozialwesen und<br />

aus dem Handelsbereich informierten sich auf der FIBA 2002 über<br />

berufliche Perspektiven. Aber auch Interessierte aus den Berufsfeldern<br />

Dienstleistungen, Verwaltungen, Handwerk und Technik<br />

suchten Beratung und Information (siehe Diagramm 4).<br />

Berufsfelder<br />

Dienstleistungen/<br />

Handel<br />

7%<br />

Kaufmännischer<br />

Bereich<br />

<strong>21</strong>%<br />

Beamte/Verwalt. 4%<br />

Handwerk 5%<br />

Technik 6%<br />

Soziales u.<br />

Pädagogik/<br />

Gesundheit<br />

33%<br />

Die Resonanz der Besucherinnen und Besucher auf die erste<br />

länderübergreifende Frauenmesse war überwältigend. Besonders<br />

die gelungene Mischung aus Fachinformationen und kulturellem<br />

Rahmenprogramm wurde positiv bewertet (siehe Diagramm 5).<br />

Resonanz der Besucherinnen und Besucher<br />

Von 766 der Befragten sagten...<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

gut gefallen hat mir... nicht so gut gefallen hat mir...<br />

das Gesamtprogramm<br />

das Gesamtbild<br />

alles<br />

die Fachinformationen<br />

das Rahmenprogramm<br />

das Catering<br />

die Kinderbetreuung<br />

die Organisation<br />

die Dauer<br />

die Luftqualität (Rauchen)<br />

die Präsentation d. Ausstellenden<br />

die Räumlichkeiten<br />

die sanitären Anlagen<br />

die Akustik<br />

Auch von den Anbieterinnen und Anbietern kamen<br />

überwiegend positive Rückmeldungen. Die Ausstellenden<br />

hatten sich sehr gut vorbereitet und äußerst<br />

ansprechend präsentiert. Informationsmaterial wurde<br />

von den Gästen gerne angenommen. Durch persönliche<br />

Gespräche konnten nachhaltige Kontakte geknüpft<br />

werden. Mit bis zu 250 Interessierten war die<br />

Frequenz an den Messeständen für die Ausstellenden<br />

überwiegend zufrieden stellend (siehe Diagramm 6<br />

und 7).<br />

Frequenz an den Messeständen<br />

So viele<br />

Interessenten...<br />

bis 25<br />

26 bis 50<br />

51 bis 100<br />

101 bis 150<br />

151 und mehr<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

...an so vielen Ständen...<br />

25


Was interessierte die Besucherinnen und Besucher besonders?<br />

26<br />

weitere Kontakte<br />

25%<br />

Beratung/<br />

Gespräche 37%<br />

Informationsmaterial<br />

38%<br />

Die Meinungsbilder und eingefangenen Schlaglichter<br />

der Besucherinnen und Besucher waren sehr positiv<br />

und von vielen Seiten wurde eine Wiederholung der<br />

Messe gewünscht.<br />

Projektbeschreibung<br />

Umweltmesse HolATec<br />

Hintergrund<br />

lokale agenda <strong>21</strong><br />

im Landkreis Holzminden<br />

Im Landkreis Holzminden bildete sich im September 1998 ein<br />

<strong>Agenda</strong>-Bürgerforum, mit mittlerweile sechs Arbeitskreisen, die<br />

sich mit einzelnen Themenbereichen der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> befassen. Im<br />

November 1999 wurde ein erster Zwischenbericht der bestehenden<br />

Arbeitskreise an Politik und Verwaltung der Stadt und des<br />

Landkreises Holzminden übergeben, um die darin enthaltenen<br />

Vorschläge zu diskutieren und in die politischen Gremien einzubringen.<br />

Im Landkreis Holzminden engagieren sich sechs Arbeitskreise<br />

zu Themen der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>:<br />

Arbeitskreis 1 - Energie und Klimaschutz, Stoffnutzung, Bauen<br />

Arbeitskreis 2 - Gewässerschutz, Landwirtschaft, Naturschutz,<br />

Forstwirtschaft, Ernährung, Gesundheit,<br />

Verbraucherschutz, Konsumverhalten<br />

Arbeitskreis 3 - Soziale Gerechtigkeit, Wertewandel, Jugend<br />

und Bildung<br />

Arbeitskreis 4 - Siedlungsentwicklung, Verkehr, Regionalentwicklung,<br />

Arbeit und Wirtschaft, Freizeit<br />

Arbeitskreis 5 - Kirche<br />

Arbeitskreis 6 - Heizen mit Holz


Auf der Grundlage des Engagements v.a. zweier Arbeitskreise der<br />

<strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Landkreis Holzminden im Bereich "erneuerbare<br />

Energien" (Ak1, Ak6) organisierte die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

zusammen mit der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/<br />

Göttingen, der Stadt und dem Landkreis Holzminden die erste<br />

Holzmindener Umweltmesse HolATec 2001 (Holz, Architektur,<br />

Umweltschutz und -technik). Schwerpunkte waren ökologisches<br />

Bauen, erneuerbare Energien, Umweltschutz und -technik - mit<br />

dem Hintergrund, der Bevölkerung den direkten Kontakt zu<br />

Herstellern und Handwerkern in den verschiedenen Bereichen zu<br />

ermöglichen. Parallel zur Messe fand eine Fachtagung statt, bei der<br />

sich die Bürger und Bürgerinnen über div. Themen aus den Bereichen<br />

er-neuerbare Energien, ökologisches Bauen, Umweltschutz<br />

und<br />

-technik informieren konnten.<br />

Das Ziel, das Bewusstsein für die genannten Bereiche zu stärken,<br />

breite Informationen anzubieten wie auch die vielfältigen<br />

Möglichkeiten aufzuzeigen, die einer CO 2 -Minderung zuträglich<br />

sind, wurde bei voller Zufriedenheit aller Veranstalter erreicht.<br />

Einbindung des Projekts<br />

Arbeitskreis 1 setzt sich zur Zeit vor allem für die Nutzung von<br />

Solarthermie und Photovoltaik ein und versucht bei seinen Projekten<br />

das Handwerk mit einzubeziehen. Derzeit steht dieser Arbeitskreis<br />

in Kontakt mit dem Schornsteinfegerhandwerk im Hinblick<br />

auf eine Energieberatung vor Ort, durch die die Energieeinsparung<br />

und somit CO 2 -Minderung voran gebracht werden könnte.<br />

Arbeitskreis 6 arbeitet erfolgreich daran, der Bevölkerung die<br />

neuen Heiztechnologien mit Holz nahe zu bringen und das Bewusstsein<br />

für die Nutzung regenerativer Energien zu schärfen.<br />

Mittlerweile wurden mehrere Veranstaltungen durchgeführt, die<br />

auf sehr große Resonanz in der Bevölkerung stießen.<br />

Das Ziel beider Arbeitskreise ist es, die Nutzung regenerativer<br />

Energien im Landkreis Holzminden zu erhöhen und dadurch<br />

wirtschaftliche Impulse zu geben bzw. ein stärkeres Engagement<br />

des regionalen Handwerks in diesem Bereich zu erreichen.<br />

Im Rahmen der HolATec stellten sich die sechs Arbeitskreise der<br />

<strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Landkreis Holzminden vor, informierten<br />

über ihre bisher geleistete Arbeit sowie über ihre zukünftige<br />

Arbeitsschwerpunkte und traten mit Interessierten in Kontakt. Dies<br />

diente u.a. dazu, die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> und ihre Inhalte bzw. Ziele<br />

verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen und die Themen der<br />

<strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Landkreis Holzminden publik zu machen.<br />

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen kann gesagt<br />

werden, dass der Bevölkerung das breite Spektrum<br />

der (lokalen) <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> bisher nicht genügend nahe<br />

gebracht werden konnte, arbeiten die Arbeitskreise<br />

doch zu sehr unterschiedlichen Themen (s.o.), die<br />

jeweils auch sehr unterschiedliche Zielgruppen<br />

haben. Während Arbeitskreis 1 und 6 vor allem die<br />

Öffentlichkeit und wirtschaftliche Unternehmen<br />

ansprechen, zielen die Arbeitskreise 2 und 3 eher auf<br />

spezielle gesellschaftliche Gruppen und Einrichtungen<br />

(z.B. Landwirtschaft, Schulen). Arbeitskreis 4 richtet<br />

seine Appelle verstärkt an die Kommunalpolitik<br />

(ÖPNV, Regionales Raumord-nungsprogramm,<br />

Flächennutzungs- und Bebauungsplanung) und<br />

Arbeitskreis 5 behandelt verschiedenste ökologische<br />

und soziale Aspekte im Hinblick auf das "Wirtschaftsunternehmen"<br />

Kirche.<br />

Beteiligte<br />

Die Messe und Fachtagung waren für eine erste<br />

Umweltmesse gut besucht (geschätzt: über 1.100<br />

Besucher und Besucherinnen, zum großen Teil Privatpersonen,<br />

die sich informierten). Beteiligt haben sich<br />

an der Messe alle sechs Arbeitskreise der <strong>Lokale</strong>n<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Landkreis Holzminden - die Arbeitskreise<br />

sind i.d.R. besetzt von interessierten Bürgern<br />

und Bürgerinnen wie auch von Fachleuten (gesamt:<br />

ca. 80).<br />

Es wurden über die verschiedenen Innungen die<br />

Handwerker des Landkreises eingeladen, um ihr<br />

Knowhow zu präsentieren. Fachbetriebe der Bereiche<br />

Holzfeuerung, Solar, Tischlereien wurden auch<br />

überregional eingeladen. Zudem fanden sich vor Ort<br />

Kunsthandwerk (Holz), Umweltorganisationen<br />

(NABU, BUND etc.) Verbraucherberatung, der örtliche<br />

Stromversorger (auch im PV-Bereich aktiv) und<br />

Bürgerinitiativen.<br />

Das Programm der Fachtagung wurde sowohl von<br />

FH-Dozenten, wie auch von Energieberatern und<br />

anderen Experten (regionale wie auch überregionale)<br />

gestaltet.<br />

27


Erfahrungswerte<br />

Anhand einer Ausstellerbefragung konnte festgestellt<br />

werden, dass eine Messe und Fachtagung zu den<br />

genannten Themen in Holzminden gut angesiedelt ist.<br />

Vorgeschlagen wurde von Ausstellerseite, eine<br />

derartige Messe in den ersten drei Jahren jährlich<br />

anzubieten, damit sie sich etablieren kann. Zudem<br />

sollte u.a. im Bereich "Holzheizung" die Zeit bis 2005<br />

genutzt werden, um die Bevölkerung zu informieren,<br />

da aufgrund gesetzlicher Bestimmungen bis dahin<br />

viele Heizungen, die die neuen Werte nicht mehr<br />

einhalten, saniert werden müssen.<br />

Als Resümee kann gezogen werden, dass die Organisation<br />

einer solchen Messe nicht durch Ehrenamtliche<br />

geleistet werden kann. Deutlich wurde, dass das<br />

Rahmenprogramm umfangreicher sein sollte, da sich<br />

manche Mitstreiter nicht an ihre Zusagen gehalten<br />

haben. Hier müssen künftig unbedingt schriftliche<br />

Vereinbarungen getroffen werden.<br />

Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit muss künftig noch<br />

stärker Werbung betrieben werden - noch mehr<br />

Plakate aufgehängt und noch mehr Schilder aufgestellt<br />

werden, auch dies bedarf der stärkeren Einbindung<br />

der Mitveranstalter, um die personellen<br />

Kapazitäten auszuweiten.<br />

Eine verstärkte Präsentation lokaler <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-<br />

Gruppen ist unbedingt notwendig, zumal sich der<br />

Begriff "lokale <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>" bisher nicht zufrieden<br />

stellend im Bewusstsein der Bevölkerung manifestiert<br />

hat. Festgehalten werden kann, dass das Interesse<br />

der Bevölkerung nach mehr Information zur <strong>Lokale</strong>n<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Landkreis Holzminden durchaus hoch<br />

ist, dass der Öffentlichkeit das breite Handlungsfeld<br />

noch nicht deutlich genug ist und daher vor allem im<br />

Öffentlichkeitsbereich noch Handlungsbedarf besteht.<br />

28<br />

Öffentlichkeitswirksamkeit<br />

Die Messe und Fachtagung halfen, die Themen "erneuerbare<br />

Energien, ökologisches Bauen, Umweltschutz und -technik"<br />

verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Auch die Präsentation der<br />

lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Gruppen hat ihr gewünschtes Ziel erreicht.<br />

"Steter Tropfen höhlt den Stein" - nach dieser Devise sollten<br />

Präsentationen in der Öffentlichkeit zur Thematik der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

künftig noch stärker stattfinden, zumal das Interesse in der Bevölkerung<br />

nach diesbezüglicher Information durchaus vorhanden ist.<br />

Förderung<br />

Über die EU-Förderung wurden die Präsentation der <strong>Agenda</strong>-<br />

Gruppen und die Öffentlichkeitsarbeit in Form von Flyern, Plakaten,<br />

Schildern etc. getragen. Diese Veranstaltung und die Präsentation<br />

der <strong>Agenda</strong>-Gruppen hätte ohne die finanzielle Unterstützung<br />

durch EU-Mittel nicht stattfinden können - die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

bedankt sich hierfür vielmals.


Projekt<br />

lokale agenda <strong>21</strong><br />

Allergiefreie Wohnungssanierung und präventiver Schutz<br />

gegen schädliche Einflüsse<br />

Projektdauer 13.03.2003 – 30.08.2003<br />

Die HolATec 2003 sollte wegen des Wiedererkennungseffekts auf<br />

der HolATec 2001 aufbauen, also denselben Namen tragen, jedoch<br />

den Schwerpunkt auf die Fachtagung legen und nur begleitend<br />

einige Fachaussteller präsentieren, um den Rahmen abzurunden.<br />

Zudem sollten diese Austeller die Besucher und Besucherinnen des<br />

am Sonntag stattfindenden "Kükenfestes" der Stadt zur HolATec<br />

ziehen. Thematisch standen bei der HolATec 2003 die Themen<br />

"allergiefreie Wohnungssanierung" und "präventiver Schutz vor<br />

schädlichen Einflüssen im Wohnungsbau" im Vordergrund und<br />

fanden beispielsweise mit den Vorträgen "Feuchteschutz im Wohnungsbau",<br />

"Gefahrenstoffe im Bau" "Gesundes Wohnen - was tun<br />

mit feuchten Ecken?" eine sehr gute Resonanz.<br />

Das Ziel, das Bewusstsein für die genannten Bereiche<br />

zu stärken, breite Informationen anzubieten wie auch<br />

die vielfältigen Möglichkeiten eines "gesunden<br />

Wohnens" aufzuzeigen, wurde aus Sicht der Veranstalter<br />

und Veranstalterinnen vollkommen erreicht.<br />

Einbindung des Projekts<br />

Arbeitskreis 1 setzt sich zur Zeit vor allem für die<br />

"energetische Gebäudesanierung" ein und versucht<br />

bei seinen Projekten das Handwerk miteinzubeziehen.<br />

Themen wie "Schimmelbildung in Wohnungen",<br />

"Wärmebrücken", "Lüftungsanlagen" standen im<br />

vergangenen Jahr bei Infoveranstaltungen dieses<br />

Arbeitskreises im Vordergrund. Zudem wird über das<br />

<strong>Agenda</strong>-Büro auf die durch das Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle bezuschusste "Vor-Ort-<br />

Beratung" in Zeitungen hingewiesen, die einigen<br />

Zuspruch fand.<br />

Arbeitskreis 6 arbeitet entsprechend seines Themas<br />

nach wie vor daran, der Bevölkerung die neuen Heiztechnologien<br />

mit Holz nahe zu bringen und das<br />

Bewusstsein für die Nutzung regenerativer Energien<br />

zu schärfen.<br />

Das Ziel beider Arbeitskreise ist es, Themen wir<br />

"regenerative Energien", "CO 2 -reduzierende Energieeinsparung"<br />

im Landkreis Holzminden zu publizieren<br />

und dadurch wirtschaftliche Impulse zu geben bzw.<br />

eine stärkeres Engagement des regionalen Handwerks<br />

in diesem Bereich zu erreichen.<br />

Im Rahmen der HolATec 2003 stellten sich auch<br />

die sechs Arbeitskreise der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im<br />

Landkreis Holzminden wieder vor. Sie informierten<br />

über ihre derzeitige Arbeit und traten mit Interessierten<br />

in Kontakt. Nach wie vor ist der maßgebliche<br />

Zweck solcher Stände, die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> und ihre<br />

Inhalte bzw. Ziele weiter in die Öffentlichkeit zu<br />

tragen.<br />

29


Beteiligte<br />

Die Fachtagung und begleitende Fachausstellung<br />

wurde wieder von vielen Interessierten besucht<br />

(annähernd 1000 Besucher/innen, zum großen Teil<br />

Privatpersonen, die sich informierten). Beteiligt haben<br />

sich wie schon 2001 alle sechs Arbeitskreise der<br />

<strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Landkreis Holzminden.<br />

Viele der Referenten der Fachtagung kamen aus<br />

dem wissenschaftlichen Bereich der Fachhochschule -<br />

aus unterschiedlichen Fachbereichen und Standorten.<br />

Einige der Referenten kamen auch aus dem praktischen<br />

und beratenden Bereich - z.B. ein Vertreter der<br />

Energieberatung der Verbraucher Zentrale Niedersachen<br />

e.V., ein Ingenieur, der Vor-Ort-Beratungen<br />

anbietet, aber auch im Bereich "Solar" aktiv ist, ein<br />

Vertreter einer Firma, die u.a. Pelletsheizungen vertreibt.<br />

Für die begleitende Fachausstellung wurden die<br />

verschiedenen Handwerker entweder über die entsprechenden<br />

Innungen oder auch direkt angesprochen,<br />

um ihre Produkte und Knowhow zu präsentieren.<br />

Überregional wurden vor allem Fachbetriebe und<br />

Organisationen aus den genannten Bereichen eingeladen.<br />

Die Bewirtung wurde vom Fachhochschul-Gastronomen<br />

übernommen. Für das Rahmenprogramm<br />

wurden lokale Gruppen eingeladen.<br />

Erfahrungswerte<br />

Anhand der Ausstellergespräche wurde wieder deutlich,<br />

dass Holzminden aufgrund seiner ländlichen<br />

Lage ein guter Standort für eine solche Veranstaltung<br />

ist.<br />

Die Aussteller möchten sich gemeinsam mit den<br />

Initiatoren für die Fortsetzung einer HolATec einsetzen<br />

und werden sich in naher Zukunft besprechen - zumal<br />

auch dieses Mal wieder deutlich wurde, dass eine<br />

solche Veranstaltung nicht im Ehrenamt organisiert<br />

werden kann. Sollte diese Besprechung nicht fruchten<br />

bzw. sich die Aussteller und Ausstellerinnen wieder<br />

zurückziehen, bliebe nur die Übergabe an ein professionelles<br />

Messeteam. Hier befürchten wir, dass die<br />

Stärkung der Region auf der Strecke bliebe und z. B.<br />

Aufträge nicht vor Ort vergeben würden. Für Aussteller<br />

und Besucher würden sich die Kosten erhöhen.<br />

30<br />

Die Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen hat sich für<br />

die Fortsetzung einer Fachtagung ausgesprochen und wird diese<br />

entweder zusammen mit der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> oder aber auch<br />

im Alleingang künftig anbieten - schon alleine in diesem Punkt hat<br />

sich der bisherige Aufwand bezahlt gemacht, denn diese Fachtagung<br />

wird sich sicher etablieren.<br />

Die Fachtagung und begleitende Fachausstellung stellt einen<br />

Zugewinn für das kulturelle und fachliche Angebot in Stadt und<br />

Landkreis Holzminden dar. Die Präsentation der lokalen <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong>-Gruppen kann in jedem Fall als Erfolg angesehen werden, da<br />

mit jeder öffentlichen Präsentation mehr Öffentlichkeit erreicht<br />

wird. Ohne die finanzielle Unterstützung durch EU-Mittel hätte<br />

diese Veranstaltung nicht stattfinden können, zumal der Bereich<br />

"Öffentlichkeitsarbeit" sehr kostenintensiv, aber sehr wichtig ist.<br />

Die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> bedankt sich für die Unterstützung durch<br />

EU-Mittel.


Voneinander lernen - ein Erfahrungsaustausch<br />

Hintergrund<br />

Im Zusammenhang mit dem derzeitigen Arbeitsschwerpunkt<br />

"Förderung von Direktvermarktung und Konsum regionaler Produkte"<br />

des Arbeitskreises 2 der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in Stadt und<br />

Landkreis Holzminden entstand die Idee, das Modellprojekt<br />

"Waldviertel" aus Österreich einzuladen, um in einen Erfahrungsaustausch<br />

diesem seit 20 Jahren erfolgreichen Projekt einzutreten.<br />

Das Motto: "Lernen voneinander. Regionalisierung und Direktvermarktung<br />

fördern, d.h. regionale Produkte definieren, von<br />

Erfahrungen im Anbau und in der Vermarktung von regionalen<br />

Produkten lernen. Landwirtschaft und Tourismus zusammenführen<br />

und stärken."<br />

Zum Thema Direktvermarktung initiierte die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

im September 2002 zudem einen großen Stand in der Fußgängerzone<br />

in Holzminden, um auf die verschiedenen Themen der<br />

Arbeitskreise und auf den Weltgipfel in Johannesburg hinzuweisen.<br />

In diesem Zusammenhang übernahm der Arbeitskreis 2 einen<br />

Großteil der Fläche und bot Produkte von sechs verschiedenen<br />

Direktvermarktern im Landkreis Holzminden an.<br />

Um dieses Thema weiter in der Öffentlichkeit zu halten, haben<br />

sich die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>, hier u.a. Ak 2, das Stadtmarketing<br />

Holzminden und der Werbekreis e.V. zusammengetan, um das<br />

Waldviertel hierher zu holen und der Öffentlichkeit sowie den<br />

Fachleuten in diesem Bereich zu zeigen, welche Ansätze es gibt.<br />

Einbindung von verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Gruppen<br />

Durch die Zusammenarbeit von <strong>Lokale</strong>r <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>,<br />

Stadtmarketing und Werbekreis wurde ein ganz neues<br />

"Bündnis" geschaffen, wodurch andere gesellschaftliche<br />

Gruppen als sonst üblich zusammengeführt<br />

wurden.<br />

Dies bildet eine gute Grundlage für künftige gemeinsame<br />

Projekte. Ansonsten wurden neben<br />

einzelnen <strong>Agenda</strong>-Arbeitskreisen (Ak 2, Ak 6) die<br />

direkt vermarktenden Betriebe des Landkreises mit<br />

eingebunden, ebenso wie Projektgruppen der Leader+-VoglerRegion.<br />

Zu den verschiedenen Veranstaltungen wurden<br />

Landwirte, Gastronomie, Direktvermarkter, Werbekreis,<br />

Stadt- und Landkreispolitiker/innen, Dorferneuerungsprozesse,<br />

Offene Foren Tourismus, verschiedene<br />

Vereine, Entwicklungsprozesse wie Leader+ und<br />

AEP Rühler Schweiz und touristische Einrichtungen<br />

geladen.<br />

Erfahrungswerte<br />

Das Projekt ist erfolgreich durchgeführt worden und<br />

wird durch die vielen direkten Kontakte zwischen den<br />

Beteiligten nachhaltige Wirkungen für den Landkreis<br />

Holzminden erzielen. Für den Werbekreis und für das<br />

Stadtmarketing war vor allem die Steigerung der<br />

Attraktivität in der Innenstadt sowie deren Belebung<br />

von Bedeutung - dies wurde durch den zweitägigen<br />

Markt mit Auftritten verschiedener Volkstanzgruppen<br />

gut erfüllt.<br />

Die Thematik "Direktvermarktung" wurde zum<br />

einen durch die Präsentation in der Fußgängerzone in<br />

Holzminden am 1.11. und 2.11.2002 (direktvermarktende<br />

Betriebe aus dem Landkreis Holzminden sowie<br />

verschiedener Produkte aus der Region Waldviertel)<br />

und zum anderen durch die beiden begleitenden<br />

Veranstaltungen in die Öffentlichkeit getragen.<br />

31


Am 31.10.2002 referierte der Geschäftsführer des<br />

Waldviertel, Richard Greindl, (nachmittags mit den<br />

Hauptverwaltungsbeamten der Gemeinden und des<br />

Landkreises und abends mit ca. 50 interessierten<br />

Bürgern) über die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte<br />

des Regionalprojekts Waldviertel und initiierte<br />

damit in eine rege Diskussion. Am Abend des<br />

1.11.2002 konnten gezielt geladene Gäste (Politik,<br />

Gastronomie, Direktvermarkter, Leader+- und <strong>Agenda</strong>-Engagierte)<br />

die Spezialitäten aus dem Waldviertel<br />

kulinarisch probieren.<br />

Durch diese vielfältigen und interessanten Veranstaltungen<br />

kamen zum einen neue Aspekte in die<br />

Diskussion um die ländliche Entwicklung, zum<br />

anderen gab es ein Motivationsschub für die Engagierten,<br />

da am Beispiel Waldviertel klar geworden ist,<br />

wie scheinbar hoffnungslose Wege doch erfolgreich<br />

sein können.<br />

Insgesamt kann resümiert werden, dass die Zusammenarbeit<br />

im Hinblick auf die Öffentlichkeitswirksamkeit<br />

von <strong>Agenda</strong>-Themen eine wichtige Rolle<br />

spielt und in der weiteren Arbeit, Bewusstsein für<br />

Zukunftsthemen zu schaffen, immer wieder gesucht<br />

werden muss.<br />

Unterstützung<br />

Über EU-Mittel wurde unterstützt: Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Gage der Volkstanzgruppen aus dem Landkreis,<br />

Fahrt- und Übernachtungskosten der Besucher aus<br />

dem Waldviertel, Vortrag, Kinderprogramm (Basteln,<br />

Schminken), Leihgebühren der Buden, Zelte und<br />

Bühne, Vorbereitung des Direktvermarkterstandes<br />

aus dem Lk Holzminden, Vorbereitung des <strong>Agenda</strong>-<br />

Standes.<br />

Die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in Stadt und Landkreis<br />

Holzminden bedankt sich für die Unterstützung<br />

Kontakt: Frau Heike Truckenmüller,<br />

Tel.: 05531/707-398<br />

EMail: agenda<strong>21</strong>@landkreis-holzminden.de<br />

Landkreis Holzminden, Bgm.-Schrader-Str. 24<br />

37603 Holzminden<br />

32


Gemeinde Stuhr<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> - Projekt "Park Osterbruchwiesen"<br />

Die lokale <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> begann in Stuhr im Frühjahr 1998. Es<br />

bildeten sich mehrere Arbeitsgruppen, darunter auch die "AG<br />

Naturschutz" mit ca. 15 - 20 Mitgliedern. Die AG Naturschutz<br />

entwickelte in den Jahren 1999/2000 das Konzept für die Parkanlage<br />

Osterbruchwiesen unter Beteiligung der Anwohner und Anwohnerinnen.<br />

Die Realisierung des Konzeptes erfolgte schließlich<br />

2001 mit finanzieller Unterstützung durch EU-Mittel. Die Anlage ist<br />

Teil eines längerfristig konzipierten und zu realisierenden Biotopund<br />

Grünflächenverbundsystems der Gemeinde Stuhr für den<br />

Ortsteil Brinkum.<br />

Die Parkanlage liegt zwischen dem östlichen Siedlungsrand<br />

Brinkums und dem Lärmschutzwall der in der Mitte der neunziger<br />

Jahre neu gebauten Ortsumgehung. Das ca. 5 Hektar große Gebiet<br />

war ein Mosaik aus ehemals gärtnerisch (Forsythienkulturen) und<br />

landwirtschaftlich genutzten Flächen, Brachen und Waldparzellen<br />

(Fichtenaufforstungen).<br />

Die daraus entstandene Parkanlage spiegelt diese ehemaligen<br />

Nutzungen wieder. Die gesamte Anlage ist naturnah konzipiert,<br />

vorhandene wertvolle Gehölze, Bracheflächen und kleinere Gräben<br />

wurden erhalten.<br />

Das Gebiet wird durch einen Fuß- und Radweg erschlossen.<br />

Größere Freiflächen wurden mit standortgerechten Laubbäumen<br />

bepflanzt, weiterhin wurden einige Fichtenaufforstungen ebenfalls<br />

durch Laubbäume ersetzt. Die Pflanzung der Bäume erfolgte in<br />

zwei Abschnitten im Rahmen der Babywald-Aktion. Diese Baumpflanzaktion<br />

findet in der Gemeinde Stuhr schon seit mehr als 20<br />

Jahren statt. Dazu werden die Eltern eines Geburtsjahrganges<br />

eingeladen, für ihr Baby einen Baum zu pflanzen.<br />

Zur Förderung des Lebensraumes für Amphibien und Libellen<br />

wurde eine Wasserfläche geschaffen. Auf Anregung von Bürgerinnen<br />

und Bürgern wurden weiterhin zwei kleinere zusätzliche<br />

Lärmschutzwälle angelegt.<br />

Im südlichen Bereich wurde eine Obstwiese gepflanzt. Für die<br />

Bäume haben Bürgerinnen und Bürger Patenschaften übernommen,<br />

die Anpflanzung der Bäume wurde durch die Paten finanziert.<br />

Die gesamte Anlage wird extensiv gepflegt, nur die Randbereiche<br />

der Wege und die Obstwiese werden regelmäßig gemäht.<br />

In allen anderen Bereichen wird der Natur freien Lauf gelassen.<br />

Der Park wird stark von Bürgerinnen und Bürgern genutzt, so<br />

dass das naturnahe Konzept sich als richtig erweist und die eingesetzten<br />

finanziellen Mittel gut angelegt worden sind.<br />

33


Stadt Syke<br />

Aktionsprogramm Syke<br />

Mit dem Beschluss des Rates der Stadt Syke zur<br />

<strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> am 09.09.1996 und der Kernaussage<br />

"Die Stadt Syke setzt sich für eine nachhaltige,<br />

umweltverträgliche Entwicklung im Rahmen der<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> ein" begann der Prozess mit den Bürgerinnen<br />

und Bürgern der Stadt Syke, gemeinsam ein<br />

Aktionsprogramm zu erarbeiten. In einem breit<br />

angelegten Beteiligungsprozess hatten Politik, Verwaltung,<br />

Nichtregierungsorganisationen und Bürgerinnen<br />

und Bürger der Stadt an der Formulierung von Leitbildern,<br />

Leitzielen, Indikatoren aber auch an sehr<br />

konkreten Maßnahmen und Projekten gearbeitet.<br />

Das Ergebnis im Jahr 2000 war ein Aktionsprogramm,<br />

welches zu zehn Aktionsfeldern konkrete Aussagen<br />

im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung macht.<br />

Mit finanzieller Unterstützung der EU war es möglich,<br />

das Aktionsprogramm redaktionell fertig zu<br />

stellen und in ein ansprechendes Layout zu bringen.<br />

Im Internet unter www.syke.de kann es gelesen und<br />

heruntergeladen werden.<br />

Das Aktionsprogramm ist für den Rat neben dem<br />

Flächennutzungs- und dem Landschaftsplan eine<br />

Entscheidungshilfe bei städtischen Planungen und<br />

Maßnahmen.<br />

Diese Kurzbroschüre wurde an 13.000 Syker<br />

Haushalte verteilt.<br />

Für die Aktionsfelder des Aktionsprogramms der<br />

Stadt Syke wurden insgesamt 17 Nachhaltigkeitsindikatoren<br />

mit Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen<br />

von Workshops entwickelt. Die wesentlichen Ziele der<br />

Einführung von Indikatoren waren, das abstrakte<br />

Leitbild der Nachhaltigkeit verständlicher zu kommunizieren<br />

und ein konkretes Bewertungsinstrument zu<br />

entwickeln, mit dem die Stadt Syke ihre Aktivitäten<br />

und Fortschritte in Richtung einer nachhaltigen<br />

Entwicklung besser beurteilen kann. Die Ergebnisse<br />

wurden in einem ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht<br />

sowie in einer bürgerverständlichen Kurzfassung<br />

dokumentiert. Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung<br />

im März 2002 konnten sich<br />

Bürgerinnen und Bürger über die Inhalte des Nach-<br />

34<br />

haltigkeitsberichtes informieren. Die Langfassung des Berichts ist im<br />

Internet unter www.syke.de nachzulesen. Die Kurzbroschüre liegt<br />

im Bürgerbüro kostenlos zum Mitnehmen aus.<br />

Im Nachhaltigkeitsbericht werden die einzelnen Indikatoren<br />

anhand bestimmter Parameter beschrieben. Dies sind unter<br />

anderem der Bezug der Indikatoren zur Nachhaltigkeit, die Definition<br />

des Nachhaltigkeitsindikators und die Messgrundlage, die<br />

Zielorientierung des Indikators, die Darstellung als Graphik, die<br />

Beschreibung der Daten und Trends sowie die Bewertung der<br />

Entwicklung beziehungsweise die Bewertung des Ist-Zustandes.<br />

Darüber hinaus zeigen sie für die gesellschaftlichen Akteure<br />

Möglichkeiten auf, wie die Situation verbessert werden kann.<br />

In einem nächsten Schritt wären noch für weitere Handlungsfelder<br />

der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Nachhaltigkeitsindikatoren zu<br />

entwickeln und darzustellen.<br />

Förderung des sanften Landtourismus in Syke<br />

Mit Gründung der <strong>Agenda</strong>-Arbeitsgruppe Naherholung/Freizeit<br />

1997 begannen interessierte Bürgerinnen und Bürger, Landfrauen,<br />

Vertreter des Naturschutzes, des Verkehrs- und Verschönerungsvereins<br />

Syke, des ADFC u.v.a.m., ein umfassendes Konzept für<br />

einen zukunftsweisenden sanften Landtourismus zu erarbeiten.<br />

"Freizeit in diesem Jahrtausend" war die Devise der <strong>Agenda</strong>gruppe<br />

und das heißt Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad, auf den<br />

öffentlichen Personennahverkehr, auf das Pferd oder per Pedes.<br />

Ziel ist es die CO ² -Immissionen durch die mit dem Auto anreisenden<br />

Naherholer zu reduzieren, indem in Zusammenarbeit mit<br />

der örtlichen Gastronomie und den Beherbergungsstätten das Anund<br />

Abreisen mit Bahn, Bus oder Fahrrad attraktiver gestaltet und<br />

gleichzeitig ein innerörtliches Angebot für Radfahrer, Wanderer u.a.<br />

in den Ortschaften der Stadt Syke geschaffen wird. Die <strong>Agenda</strong>gruppe<br />

arbeitete fünf verschiedene Themenrouten für Fahrradfahrer<br />

innerhalb der Stadt Syke aus. Mit Hilfe von EU-Mitteln war es<br />

dann möglich, diese fünf Routen durch ein Büro auf dessen Tauglichkeit<br />

hin überprüfen zu lassen und die Planung einer Beschilderung<br />

vorzunehmen. Es entstanden eine Bärentatzen-, Fledermaus-,<br />

Kröten-, Storchen- und Sumpfdotterblumenroute. Die Karte<br />

"Unterwegs in Syke" stellt die Strecken mit ihren Sehenswürdigkeiten<br />

dar. Begleitend zur Karte erschien auch der Stadtführer mit<br />

gleichnamigem Titel, welcher mit Beschreibungen und Fotos die<br />

Sehenswürdigkeiten näher erläutert.


An elf prägnanten Punkten im Stadtgebiet stehen Informationstafeln,<br />

die den Besuchern zusätzlich Orientierungshilfe geben.<br />

Ferner wurden die fünf Routen ausgeschildert, so dass interessierte<br />

Naherholer entweder anhand der Beschilderung oder aber mit<br />

Hilfe der genannten Karte die Touren fahren können. Die Stadt<br />

Syke stellt die Aktivitäten zum sanften Landtourismus auf ihren<br />

Informationsständen, bei öffentlichen Veranstaltungen und auf<br />

Messen regelmäßig vor. Die Resonanz der Bevölkerung ist sehr<br />

positiv, hinsichtlich der Übernachtungszahlen ist in Syke in den<br />

letzten Jahren ein aufsteigender Trend zu beobachten. Die Vernetzung<br />

mit Nachbargemeinden erfolgt im Rahmen von Projekten wie<br />

Tag der Region, geführte Fahrradtouren mit Gästeführer und vieles<br />

mehr. Der Zweckverband Naturpark Wildeshauser Geest unterstützt<br />

die Initiativen der Stadt Syke u.a. mit Hinweisen auf ihrer Internet-<br />

Seite.<br />

Darüber hinaus wird seit einigen Jahren ein Syker Fahrradsommer<br />

von Mai bis Oktober veranstaltet, um Einheimischen und<br />

Gästen Natur und Landschaft näher zu bringen und die Entwicklung<br />

des Landtourismus wie z. B. Urlaub auf dem Bauernhof aufzuzeigen.<br />

Nächstes Ziel ist, die Internet-Präsentation zu optimieren.<br />

Regierungsbezirk Lüneburg<br />

Stadt Celle<br />

Stadtleitbild<br />

Erläuterungsbericht<br />

Die Inhalte des von der Bürgerschaft der Stadt in<br />

Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung erarbeiteten<br />

Leitbildes soll durch Druck und Versand einer Broschüre<br />

in Celle einer breiteren Öffentlichkeit bekannt<br />

gemacht werden.<br />

Nach Fertigstellung der Broschüre soll eine Berichterstattung<br />

in der örtlichen Presse erfolgen, mit Hinweis<br />

auf die Bezugsmöglichkeiten durch Abholung in<br />

der Bürgerinformation oder durch Postversand auf<br />

Anforderung.<br />

Parallel dazu wird das Leitbild als pdf-Datei zum<br />

Herunterladen von der Website der Stadt Celle<br />

in das Internet eingestellt.<br />

Den aktiven Teilnehmern am Stadtleitbildprozess<br />

soll die Broschüre direkt und unangefordert auf dem<br />

Postweg zugesandt werden. Gleiches gilt für weitere<br />

Personen und Gruppen, die wir für die Teilnahme an<br />

Folgeprozessen gewinnen möchten.<br />

Die Broschüre beinhaltet neben einem erläuternden<br />

Vorwort das Stadtleitbild, wie es vom Rat beschlossen<br />

wurde, mit einem ausdrücklichen Hinweis<br />

auf die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>.<br />

Konzeption, Layout und Abwicklung mit der<br />

Druckerei soll der Buchholz Grafik-Design GbR übertragen<br />

werden, mit der wir seit geraumer Zeit im<br />

Bereich unserer Werbearbeit zusammenarbeiten. Der<br />

Druck erfolgt zu den Konditionen des günstigsten<br />

Angebots durch eine gesonderte Druckerei.<br />

35


Regierungsbezirk Weser-Ems<br />

Gemeinde Apen<br />

Die Ortsbürgervereine trafen sich im Jahr 2002 mehrfach<br />

in der Bürgerschule und es folgten viele weitere<br />

Beratungen um die Vorhaben zum Thema "Bürger-<br />

(Obst)gärten" in den Ortsteilen vorzubereiten.<br />

Es wurde auf diesen Treffen beschlossen, Obstpflanzungen<br />

auf öffentlichem Grund anzulegen, zur<br />

Ortsverschönerung und zur Förderung der lokalen<br />

Obstgartenkultur. Auch sollten in allen Ortsteilen<br />

Schulungen zum Obstbaumschnitt und zur Anlage von<br />

Obstpflanzungen in Privatgärten stattfinden.<br />

Mit vielen interessierten Teilnehmern (über 100<br />

Bürger jung und alt) und viel freundlicher Unterstützung<br />

in allen Ortsteilen durch Bürgervereine, Privatleute,<br />

Schulen, Landwirte und Baumschulen - war es<br />

ein sehr gelungenes Vorhaben! Durch die insgesamt<br />

acht Schulungstage gab es auch sehr viele nützliche<br />

Gespräche über die Arbeit der Bürgerschule zu<br />

Aufgaben in den verschiedenen Ortsteilen und zu den<br />

Inhalten der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>.<br />

36<br />

Herausragende Projektaktivitäten zum Thema Obstgärten<br />

Augustfehn<br />

Gemeinsam mit einer Schulklasse der Haupt- und Realschule<br />

wurden Obstbäume an der Süd-Ostseite des Schulgeländes gepflanzt.<br />

Die Maßnahme war bereits im Unterricht vorbereitet<br />

worden, so dass die Akteure von der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> auf eine motivierte<br />

Schülergruppe trafen. Zusätzlich wurden Bäume in der Nähe der<br />

Boot und Bike Station im Ortsteil Augustfehn I gesetzt. Gerade hier<br />

können Besucher der Gemeinde auf die (historischen) Obstpflanzungen<br />

in der Gemeinde aufmerksam gemacht werden. Eine<br />

Schulung zum Baumschnitt fand in einem Privatgarten statt.<br />

Vreschen-Bokel<br />

Hier wurde speziell eine Obstbaumallee an einer Straße angelegt.<br />

Der Ortsbürgerverein und eine Straßengemeinschaft werden die<br />

Pflege dieses landschaftsprägenden Elements übernehmen.<br />

Nordloh<br />

Mit Hilfe mehrerer engagierter Landwirte aus Nordloh wurde der<br />

Platz an der Plaggenhütte weiter verbessert und ein Obstbaum als<br />

Eckbepflanzung gesetzt (mit Heckeneinfassung). Die Schulungen<br />

in zwei (Hof)Obstgärten ergaben interessante Hinweise für die Teilnehmer.<br />

Gerade in diesem Ortsteil befinden sich viele landwirtschaftliche<br />

Betriebe mit großen und alten Obstgärten. Hier gab die<br />

Aktion Anreiz, sich intensiver um Erhalt und Nutzung diese ortsprägenden<br />

Gärten zu bemühen.<br />

Junge <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in Apen<br />

Für uns sehr wichtig: Die Bürgerschule und der Freizeit- und<br />

Kulturkreis (Träger der "Arbeitsstelle <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Apen")<br />

können mitteilen, dass sich die jungen Bürger aus dem Treffpunkt<br />

Augustfehn I in guter Teamarbeit an der Gestaltung des Weihnachtsmarktes<br />

beteiligt haben. So wurde von den jungen Leuten<br />

ein eigener Stand an der Mühlenstraße aufgebaut und betreut. Da<br />

inkl. Vor- und Nachbereitung damit ein Arbeitsaufwand von bis zu<br />

vier Tagen verbunden war, ist das durchaus ein schöner Beitrag der<br />

vereinsungebundenen Jugendlichen für diese Gemeinschaftsveranstaltung<br />

im Ortsteil Augustfehn.


Gleichzeitig bot eine Mädchengruppe ein Adventsbacken für kleine<br />

Kinder inkl. Kinderbetreuung in der Bürgerschule an und erstellte<br />

ein Lebkuchenhaus. Den Erlös dieser Aktivität stellten die acht<br />

Mädchen dem Kindergarten "Zur Brücke" zur Verfügung.<br />

Ortsführer Nachhaltige Gemeinde Apen<br />

Die Gemeinde Apen hat seit Dezember 2002 eine eigene Übersicht<br />

über den öffentlichen Personennahverkehr in der Gemeinde.<br />

Die <strong>Agenda</strong> Arbeitsgruppe zur Broschüre "Nachhaltige Gemeinde<br />

Apen" hat neben der umfangreichen Darstellung der Aktivitäten<br />

zur <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> die Möglichkeit genutzt, einmal übersichtlich<br />

alle Nahverkehrsverbindungen in der Gemeinde zusammenzustellen.<br />

Hier sind die Busverbindungen nach Leer und Wiesmoor<br />

enthalten, genau wie die Bahnabfahrten in Augustfehn. Insgesamt<br />

ein wichtiges Nachschlagewerk, einerseits, um zu erfahren was die<br />

<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> für Apen bedeutet und andererseits, um eine<br />

Übersicht über die Verkehrsverbindungen zu haben. Die Broschüre<br />

wird über Gemeinde, Bürgerschule, Banken und Apotheken verteilt.<br />

Die Idee mit den Hinweisen zum ÖPNV war im Sommer 2002<br />

entstanden, als die Aktivgruppe <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> aus Apen die Aufgaben<br />

übernommen hat, die Gemeinden des Kreises auf die Notwendigkeit<br />

der öffentlichen Nahverbindungen hinzuweisen (Bahnhaltepunkt<br />

Apen, Touristische Bedeutung Bahnhof Augustfehn, Bedeutung<br />

der Nebengleise nach Ocholt und Godensholt). Viele Gemeinden<br />

des Kreises unterstützten dabei die Aper Initiative!<br />

Stadt Delmenhorst<br />

Dauerausstellung Erneuerbare Energie<br />

Dauerausstellung für Erneuerbare Energien und<br />

Energiesparen im Technologiezentrum Delmenhorst<br />

auf dem Nordwolle-Gelände<br />

Das Projekt: Dauerausstellung Erneuerbare<br />

Energie<br />

Aufgabe/ Ziel: Breiten-Information und -Motivation<br />

für Nutzung Erneuerbare<br />

Energie<br />

Organisation: IDEE e.V. Initiative Delmenhorst<br />

für Erneuerbare Energie (z.Zt.<br />

noch i.Gr.)<br />

Partner: Stadt Delmenhorst (im Rahmen<br />

der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>), Technologiezentrum<br />

Delmenhorst, Die Verbraucherzentrale,<br />

Firmen des<br />

regionalen Handwerks, <strong>Agenda</strong>-<br />

<strong>21</strong> und andere Organisationen<br />

der umliegenden Gemeinden.<br />

Der Verein IDEE e.V. unterstützt durch Information und<br />

Motivation die Verbreitung der Nutzung erneuerbarer<br />

Energien.<br />

Dazu wird im Technologiezentrum Delmenhorst<br />

eine Dauerausstellung für Erneuerbare Energie betrieben.<br />

Hier werden Anlagen gezeigt, wie sie heute schon<br />

in Wohnhäusern und Gewerbebauten Anwendung<br />

finden können.<br />

Die Funktion und Wirkungsweise wird erklärt, im<br />

Gespräch ggf. die für den individuellen Einzelfall<br />

sinnvolle Anwendung ermittelt und deren Funktion<br />

vertiefend behandelt. Die Ausstellung ist neutral und<br />

unabhängig von Hersteller- und Versorgereinflüssen.<br />

37


Ansprechpartner und Besucher der Ausstellung sind<br />

Privatpersonen und Gewerbetreibende, Bauherren und<br />

Hauseigentümer mit Renovierungsabsichten, Mieter<br />

mit Schimmelproblemen und allgemein interessierte<br />

Bürger.<br />

Auch das Installations- und Bauhandwerk soll angesprochen<br />

werden.<br />

Mehrere Schulklassen informierten sich bereits im<br />

Rahmen von Schulprojekten.<br />

Es werden Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen<br />

Themen für Fachpublikum und Privatpersonen<br />

durchgeführt.<br />

Klimaveränderungen und die absehbare Verknappung<br />

der klassischen fossilen Energieträger zwingen<br />

zu vermehrter Nutzung der erneuerbaren Energien.<br />

Die Technologie und das Potential sind nachgewiesen<br />

vorhanden und entwicklungsfähig.<br />

Die verstärkte Verbreitung erfordert wirksame Information<br />

und Motivation. Information ist zu allen Themenbereichen<br />

erhältlich; erreicht aber nur denjenigen<br />

der sie aktiv sucht.<br />

Der größte Teil der in Deutschland genutzten Energie<br />

wird für Heizzwecke in Privatwohnungen verwendet.<br />

Hier ist die Quelle eines großen Teils der Emissionen<br />

und des größten Einsparpotentials überhaupt.<br />

Das "Bekannte" und vermeintlich "Bewährte"<br />

stellt leider in vielen Fällen die Entscheidungsgrundlage.<br />

Im Bau und Energiebereich muss diese Tradition<br />

aufgebrochen werden. Dazu wollen wir durch intensive<br />

Information der Bauherren und des Handwerks<br />

beitragen.<br />

Überblick zu Aktionen in 2003<br />

w Veranstaltungsreihe (Aug-Dez.03)<br />

w SOLTEC - Solarmesse in Hameln (28.-31.8.03)<br />

w "Tag-der-offenen-Tür-Aktion" in Zusammenarbeit<br />

mit dem benachbarten Fabrikmuseum im September<br />

03.<br />

38<br />

Dauerausstellung Eneuerbare Energie im Technologiezentrum<br />

Delmenhorst<br />

Kontakt: IDEE e.V. Am Wollelager 8;<br />

27749 Delmenhorst;<br />

Tel.: 042<strong>21</strong>-1<strong>21</strong>9-82 und -80;<br />

Fax 1<strong>21</strong>9-81<br />

info@idee-delmenhorst.de<br />

www.idee-delmenhorst.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di.+Do+Fr. 14:00-18:00 Uhr,<br />

darüber hinaus nach tel. Vereinbarung<br />

und zu Veranstaltungen.<br />

Eingang der Ausstellung "Am Turbinenhaus"<br />

gegenüber Stadtmuseum und Volkshochschule.<br />

Weitere links zum Standort: www.nordwolle.de<br />

www.tz-delmenhorst.de<br />

www.agenda<strong>21</strong>-delmenhorst.de<br />

www.solarinitiative.de (=> Solaranlagen live => Online-<br />

Visualisierung der Messdaten der Photovoltaikanlage des TZD<br />

=> Projekt in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen).


Thema Dabei geht es um: Wir zeigen in der Ausstellung:<br />

Solarthermie Solarkollektoren erwärmen Solar-Flachbettkollektoren; Röhrenkollektoren und Solarspeicher<br />

Brauchwasser und unterstützen unterschiedlicher Bauarten, Solarregelung und Messeinrichtungen.<br />

die Gebäudeheizung<br />

Photovoltaik Solarmodule erzeugen Strom aus Photovoltaikmodule in mono- und polykristalliner Technologie;<br />

Sonnenlicht Amorphe-Silitium-Dünnschicht-Module; Module in 3-Schicht-Technik;<br />

Solar-Wechselrichter; Überwachungseinrichtungen<br />

Biomasse-Nutzung Biomasse ist organisch gespeicherte Sonnenenergie. Das Problem der Langzeit-Energiespeicherung ist von der<br />

Natur gelöst. Im Unterschied zu fossilen "Brennstoffen" wie Gas, Oel oder Kohle wird hier Material verwendet<br />

das in relativ kurzer Zeit an der Erdoberfläche entstanden ist und immer wieder neu entstehen kann.<br />

Holzheizung Holzheizung mit Stückholz, Holzpellet-Heizkessel, Holzpellet-Kaminöfen mit und ohne Wassereinsatz;<br />

Holzpellets und Holz-Hackschnitzeln Stückholz-Vergaserkessel; Holzpellets; Holz-Hackschnitzel; Holz-Briketts.<br />

Biogas Erzeugung und Nutzung von vorläufig keine Ausstellungsobjekte.<br />

brennbarem Gas durch Vergärung Darstellung in Schaubildern und Video<br />

organischer Abfälle<br />

Pflanzenöl Nutzung des aus angebauten vorläufig noch keine Ausstellungsobjekte.<br />

Ölfrüchten gepressten Pflanzenöls Darstellung in Schaubildern und Video<br />

für Heiz- und Antriebszwecke.<br />

Geothermie Nutzung der Erdwärme oberflächen- Wärmepumpen und Regelungen, Sondenmodell. Bohrgerät im Rahmen<br />

nah und tiefer. von Aktionen; Darstellung in Schaubildern und Video<br />

Kraft- Blockheizkraftwerke erzeugen Mini Blockheizkraftwerk (Mini-BHKW) als zeitweilig zur Verfügung gestelltes<br />

Wärmekopplung Strom, die Abwärme wird genutzt. Ausstellungsobjekt<br />

Kontrollierte Mechanische Lüftungsanlagen stellen Zentrale Lüftungsanlage mit Kreuz- und Gegenstromwärmetauscher;<br />

Wohnungslüftung den erforderlichen Luftwechsel sicher dezentrale Wohnungslüftung mit und ohne Wärmetauscher;<br />

her und können Wärme aus der Abluftanlage mit dezentraler Nachströmung; Pollenfilter.<br />

Abluft rückführen.<br />

Regenwasser- Regenwassernutzung für Garten Fallrohr- und Erd-Einbaufilter, Füllstandkontrolle, Druckerhöhung, Nachnutzung<br />

und Vieh, WC-Spülung und Wäsche. speiseeinrichtung und Regelung.<br />

39


40<br />

Thema Dabei geht es um: Wir zeigen in der Ausstellung:<br />

Energie sparendes Wärmedämmung, Vermeidung von Schnittmodelle -Dachrenovierung, Holzrahmenbau, Rahmenbau<br />

Bauen Wärmebrücken, Luft- und Wind- mit optimierten Holzwerkstoffprofilen; Metallrahmen- und Schalungsdichtigkeit,<br />

passive Solarenergie- steinbau. Wärmedämmung von Fundamenten und Sohlen etc,<br />

nutzung; innovative Baumaterialien auch auf Schaubildern und Video. Vorgesehen ist auch die Darstellung<br />

und -techniken. konventioneller- und Energie sparender Fenster im Vergleich.<br />

Ökostrom "sauberer Strom" wird von Informationsbroschüren verschiedener Anbieter.<br />

Anbietern direkt als Ökostrom<br />

angeboten.<br />

Beteiligungen Beteiligungsmöglichkeiten an Informationsbroschüren verschiedener Anbieter.<br />

Projekten zur Erzeugung und<br />

Nutzung regenerativer Energie.<br />

Förderung Förderungs- und Förderkredit- Informationsbroschüren über Förderprogramme werden bereitgehalten;<br />

programme auf evtl. passende Programme wird hingewiesen und an Verbraucher<br />

beratung und Bank weiterempfohlen.<br />

Recycling und Auswahlkriterien für Baumaterial z.Zt. noch nicht Bestandteil der Ausstellung, geplant.<br />

Nachhaltigkeit sind auch die energetische Amortisation<br />

und die Wiederverwendbarkeit<br />

als Rohstoff nach der<br />

Nutzung.<br />

Windenergie Stromerzeugung mit Windgenera- Nur als Modell und in Schaubildern, da vom Zielpublikum nicht<br />

toren unmittelbar anwendbar. Verweis auf Beteiligungsmöglichkeiten und ggf.<br />

Weitervermittlung an den BWE.<br />

Fahrzeuge Alternative Fahrzeug-Antriebs- noch nicht Bestandteil der Ausstellung; Information und als<br />

konzepte wie Erdgas; Pflanzenöl- Einlage für Veranstaltungen in Vorbereitung.<br />

und Elektrofahrzeuge.


Gemeinde Ganderkesee<br />

<strong>Lokale</strong>s Klimaschutznetzwerk<br />

Das Projekt lokales Klimaschutznetzwerk Ganderkesee begann<br />

Anfang Oktober 2002 und hatte - aufgrund einer zeitlichen Verlängerung<br />

- eine Laufzeit bis Mitte September 2003.<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Gemeinde Ganderkesee beabsichtigte, im Rahmen des <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong>-Prozesses Energiesparpotenziale zu ermitteln und verschiedene<br />

Interessengruppen, die das öffentliche gemeindliche Leben<br />

wesentlich mit prägen, aber sich bislang nicht an Klimaschutzaktivitäten<br />

beteiligt haben, in solche Klimaschutzaktivitäten aktiv<br />

einzubinden. Ein Hauptaugenmerk sollte hierbei auf den Sportvereinen<br />

liegen, die gemeindeeigene Immobilien nutzen. Das Projekt<br />

wurde benannt als "<strong>Lokale</strong>s Klimaschutznetzwerk Ganderkesee".<br />

Mit der Durchführung des Projektes wurde das "Regionale Umweltzentrum<br />

Hollen" (RUZ) beauftragt. Das RUZ sollte im Rahmen<br />

des Projekts<br />

w die Verbräuche von Strom, Gas und Wasser, bezogen auf die<br />

einzelnen Objekte, ermitteln,<br />

w die Ergebnisse den Gruppen präsentieren und mit ihnen<br />

erörtern,<br />

w Bildungsmaterial über den sparsamen Umgang mit Energie<br />

beschaffen und den Gruppen zur Verfügung stellen,<br />

w Anschauungsmaterialien, die das RUZ bisher für themenbezogene<br />

Präsentationen an Schulen verwendet hat, Erwachsenen<br />

gerecht aufarbeiten und den Gruppen zur Verfügung<br />

stellen,<br />

w eine Vortragsreihe zu den Themen "Energieeinsparung",<br />

"öffentliche Förderung von einsparenden Vorhaben" anbieten.<br />

Folgende lokale Aktivitäten sind bisher durchgeführt<br />

worden bzw. sind geplant:<br />

Veranstaltungen<br />

w Am 5.11.02 wurde das Projekt anlässlich eines<br />

Treffens zwischen Sportvereinen und der Gemeinde<br />

den Vereinsvorsitzenden erstmals vorgestellt.<br />

Anschließend wurden alle Vereine und kirchliche<br />

Einrichtungen angeschrieben und auf die Auftaktveranstaltung<br />

hingewiesen.<br />

w Bei der Auftaktveranstaltung am 19.11.02, an der<br />

etwa 50-60 Personen aus der Gemeinde teilnahmen,<br />

gab es Kurzvorträge von Vertretern der Gemeinde,<br />

des <strong>Agenda</strong>-Vereins, der Bezirksregierung<br />

sowie einen ausführlichen Vortrag vom Umweltzentrum<br />

Stuhr über Energie- und Wassersparmöglichkeiten<br />

in Sportstätten. Desweiteren wurde an<br />

diesem Abend das Projekt vorgestellt und die<br />

Vorgehensweise erläutert.<br />

w Auf der Auftaktveranstaltung am 19.11.02 wurde<br />

auch auf die individuelle Energieberatung im<br />

Rahmen der Bürgerberatung hingewiesen, die am<br />

6.12. im Rathaus stattfand.<br />

w Zum Thema "Wärmeschutz und Schimmel" wurde<br />

am 11.03.03 ein öffentlicher Vortrag im Rathaus<br />

Ganderkesee angeboten.<br />

w Ein weiterer Vortrag zum Thema "Heizungsanlagen<br />

und Sonnenenergie" erfolgte am 31.03.03<br />

ebenfalls im Rathaus Ganderkesee.<br />

w Im September 2003 wurde ein Vortrag im Rat der<br />

Gemeinde Ganderkesee gehalten.<br />

w Ein weiterer Vortrag ist bei der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> vorgesehen.<br />

Sportstätten<br />

Bei den Besichtigungen wurden die baulichen Gegebenheiten<br />

untersucht und die Nutzungsgewohnheiten<br />

der Sportler und Sportlerinnen erörtert. Über jede<br />

Besichtigung wurde ein Protokoll geführt, das Informationen<br />

über die Bereiche Wasser, Wärme, Strom<br />

auflistet sowie Wünsche der Sportler festhält. Fotos<br />

dokumentieren insbesondere Problembereiche, wie<br />

Schimmelbildung, verkalkte Duschköpfe u.a. Außerdem<br />

werden Empfehlungen für Veränderungen<br />

aufgezeigt.<br />

41


2.1 Durchgeführte Besichtigungen<br />

In der Gemeinde Ganderkesee wurden folgende<br />

Sportstätten besichtigt.<br />

Energierundgang in der Sporthalle<br />

Bookholzberg 06.12.02<br />

Energierundgang Sporthalle Heide 24.01.03<br />

Energierundgang Sporthalle Schierbrok 10.02.03<br />

Energierundgang Vereinsheim Stenum 27.02.03<br />

Energierundgang Neue Sporthalle<br />

Am Steinacker 27.02.03<br />

Energierundgang Neue Sporthalle<br />

Am Steinacker, 2. Besichtigung <strong>21</strong>.03.03<br />

Energierundgang Sporthalle an der<br />

Sonderschule <strong>21</strong>.03.03<br />

Energierundgang Sporthalle Lange Str. <strong>21</strong>.03.03<br />

Energierundgang Alte Halle am<br />

Hallenbad <strong>21</strong>.03.03.<br />

Video - "Mehr aus Weniger"<br />

Zu Beginn des Projektes wurden der Gemeinde ca. 15<br />

Exemplare des Videos "Mehr aus Weniger" - Ökologische<br />

Orientierungs-Checks in Sportstätten - zur Weitergabe<br />

an die Sportvereine übergeben. Das Video<br />

thematisiert "Wie Sportvereine Kosten sparen und die<br />

Umwelt schonen" können und visualisiert die wichtigsten<br />

technischen und verhaltensrelevanten Tipps zur<br />

Ein-sparung von Strom, Wasser und Heizenergie in<br />

Sportstätten.<br />

Ergebnisse der Besichtigungen<br />

Bei den Besichtigungen wurden technisch bedingte<br />

und verhaltensbedingte Mängel erkannt und aufgezeichnet.<br />

42<br />

Technisch bedingte Mängel<br />

Die Protokolle zu den Besichtigungen geben im Einzelfall eine<br />

konkrete Beschreibung der jeweiligen Sportstätte. Technische<br />

Mängel scheinen gegenüber positiv zu bewertenden technischen<br />

Einrichtungen (selbsttätig schließende Druckarmaturen an Waschbecken<br />

und Duschen etc.) zu überwiegen. Da insgesamt erhebliche<br />

technische Mängel festgestellt wurden, erscheint es sinnvoll,<br />

w die Protokolle genauer auszuwerten.<br />

w eine Mängelliste der einzelnen Hallen anzufertigen.<br />

w Erfassungsgeräte für den Stromverbrauch in den einzelnen<br />

Hallen einzusetzen.<br />

w Empfehlungen für Verbesserungen zu entwickeln.<br />

Verhaltensbedingte Mängel<br />

Insgesamt entstand der Eindruck, dass es sehr schwierig ist, die<br />

Sportler und Sportlerinnen zu erreichen und damit die Verantwortung<br />

für energiebewusstes Verhalten in öffentlichen Räumen zu<br />

stärken. Die Vereinsmitglieder sehen in erster Linie den sportlichen<br />

Aspekt und nutzen lediglich die Räumlichkeiten. Auffallend ist<br />

darüber hinaus das Problem des Vandalismus. Um zukünftig mehr<br />

Verantwortung der einzelnen Mitglieder zu erreichen, erscheint es<br />

sinnvoll<br />

w Übungsleiter als Multiplikator zu schulen, z.B. in der ÜbungsleiterInnenausbildung<br />

und -fortbildung.<br />

w Informationen an Vereinsmitglieder gezielt weiterzugeben durch<br />

Aushänge etc.<br />

w die Kosten für Strom, Heizung und Wasser für jede einzelne<br />

Halle zu berechnen und zu veröffentlichen und evtl. Vereine an<br />

den Kosten zu beteiligen.<br />

Weitere Planung<br />

Verbesserungen im Bereich Strom, Heizung und Wasser in den<br />

einzelnen Sportstätten der Gemeinde haben auch Einsparungen<br />

zur Folge. Um Ansatzpunkte entwickeln und belegen zu können,<br />

erfolgt von der Projektgruppe eine<br />

w Berechnung zum technischen Einsparpotenzial.<br />

w Berechnung zum verhaltensbedingten Einsparpotenzial.


w Erstellung von Prioritätenlisten der von der Gemeinde<br />

zu tätigenden Investitionen und deren Wirtschaftlichkeit.<br />

Gemeinde Hude<br />

Ausgleichsregelung in der Natur (Baumpflanzaktion)<br />

Auf Einladung der Gemeinde Hude fand in der Zeit vom 14. bis<br />

zum 18. Mai 2001 ein internationales Jugendforum statt, in dem<br />

vorbereitende Überlegungen entwickelt wurden, wie insbesondere<br />

junge Menschen in Aktionen zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> einbezogen werden<br />

können. An dieser Tagung nahmen Vertreter aus Arnage/Frankreich,<br />

Fiume Veneto/Italien, Nowe Miastro Lubawskie/Polen,<br />

Minsk/Weissrussland und Hude sowie Kröpeling teil. Hude und<br />

Kröpeling sind durch einen Partnerschaftsvertrag nach der Wende<br />

innerhalb Deutschlands verbunden.<br />

Mit der Stadt Arnage besteht seit 1983 eine Städtepartnerschaft,<br />

mit der Gemeinde Fiume Veneto werden derzeit Verhandlungen<br />

zum Abschluss einer Partnerschaft geführt.<br />

In dieser Tagung wurde die als Anlage beigefügte Erklärung<br />

verabschiedet, die u. a. vorsah, dass in der weiteren Umsetzung<br />

auch konkrete Projekte stattfinden sollten. Aufgrund dieser<br />

Resolution wurde das folgende Projekt entwickelt, welches zu<br />

Ostern 2002 stattgefunden hat. Dieses Projekt hat insbesondere<br />

die Frage zum Inhalt, wie junge Menschen über Ausgleichsmaßnahmen<br />

in der Natur informiert werden können und wie<br />

eine Fläche von den Jugendlichen mitgestaltet werden kann.<br />

Das Projekt ist aus der Überlegung entstanden, dass es heutzutage<br />

immer bedeutsamer wird, ökologische Überlegungen in<br />

Entscheidungsprozesse einzubringen. Es soll das Denken im<br />

Vordergrund stehen, bei Eingriffen in die Natur, die aus unterschiedlichsten<br />

Gründen notwendig werden können, auch gleichzeitig<br />

den Ausgleich für die Natur zu beachten. Dieser Ansatz, der<br />

auch in den rechtlichen Bestimmungen in Deutschland eingeflossen<br />

ist, soll im internationalen Vergleich beleuchtet werden. Die<br />

theoretische Auseinandersetzung soll ermöglichen, den Jugendlichen<br />

darzustellen, wie sich diese rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

in den einzelnen Ländern ergeben. Es ist Ziel des Projektes, hier<br />

Aufklärung und Information für junge Menschen zu geben. Insofern<br />

teilt sich das Programm auch in einen theoretischen und in<br />

einen praktischen Ansatz.<br />

43


Im praktischen Teil wurde eine von einer Huder Firma<br />

durchgeführte Sandabbaumaßnahme besichtigt. Der<br />

Landkreis Oldenburg als untere Naturschutzbehörde<br />

hat diesen Sandabbau entsprechend den gesetzlichen<br />

Bestimmungen mit Auflagen versehen. Diese Auflagen<br />

bestanden in der Verpflichtung, die durch den<br />

Eingriff in die Natur - Sandabbau - entstandenen Beeinträchtigungen<br />

an anderer Stelle durch Neuanpflanzung<br />

von Bäumen zu kompensieren. Die Firma,<br />

die Kooperationspartner des Projektes war, hat u. a.<br />

eine 1,1 Hektar große Fläche in Hude bepflanzt. Die<br />

Bepflanzung wurde mit unterschiedlichen Baumarten<br />

vorgesehen. Von der Gesamtfläche ist ein Teilbereich<br />

von 1.000 Quadratmeter abgesetzt worden, der im<br />

praktischen Teil des Projektes von den Jugendlichen<br />

gestaltet und bepflanzt wurde. Es war vorgesehen,<br />

diese Fläche an die große Pflanzfläche anzugliedern<br />

und so darzustellen, dass auch spätere Generationen<br />

erkennen können, dass dieses Projekt stattgefunden<br />

hat. Die Bepflanzung wurde mit Setz-lingen der Höhe<br />

von etwa 0,50 bis 0,80 Meter vor-genommen. Die<br />

Fläche wurde mit größeren Bäumen eingefasst, die<br />

nach Möglichkeit nach dem Land der Projektteilnehmer<br />

ausgewählt wurden. Es ist an italienische<br />

Pinien, französische Buchen, deutsche Eichen, polnische<br />

Kiefern u. ä. gedacht. Durch die Größe der<br />

Bäume und die Anordnung soll der Betrachter später<br />

den Hintergrund erkennen, der auch durch entsprechende<br />

Ausschilderung bei der Fläche gewährleistet<br />

ist.<br />

44<br />

Die ganze Region zum halben Preis<br />

war eine Gemeinschaftsaktion des Verkehrsverbundes Bremen/<br />

Niedersachsen GmbH (VBN), des Kommunalverbundes Niedersachsen/<br />

Bremen und des <strong>Agenda</strong> e. V. Hude im Rahmen des<br />

2. Europäischen autofreien Tages am 22.09.2001.<br />

Zielsetzung und beabsichtigte Ergebnisse<br />

Das Gemeinschaftsprojekt "Die ganze Region zum halben Preis"<br />

hatte folgende Zielsetzungen:<br />

w Unterstützung der lokalen <strong>Agenda</strong>-Aktivitäten und -Aktionen<br />

zum 22.09.01 durch eine regionale und öffentlichkeitswirksame<br />

Gemeinschaftsaktion (Raum des Kommunalverbandes und<br />

Gesamtraum des VBN).<br />

w Förderung umweltgerechten Verkehrsverhaltens durch attraktive<br />

Angebote im ÖPNV.<br />

w Schaffung von Anreizen für eine umweltgerechte Verkehrsmittelnutzung<br />

an diesem Tag, durch Sonderaktionen der lokalen<br />

Kultur- und Freizeiteinrichtungen.<br />

w Schaffung neuer strategischer Allianzen, durch Kooperationen<br />

von lokalen <strong>Agenda</strong>gruppen mit Partnern auf der regionalen<br />

Ebene (Kommunalverbund), mit Verkehrsunternehmen (einzelne<br />

Verkehrsbetriebe) sowie mit mittelständischen Unternehmen<br />

(VBN).<br />

w Erweiterte Zielgruppenansprache über den <strong>Agenda</strong>-Kreis hinaus<br />

durch einfach nutzbare Angebote für alle Bürgerinnen und<br />

Bürger.<br />

w Hohe Öffentlichkeitswirksamkeit durch Kooperation mit den<br />

lokalen und regionalen Medien.<br />

w Dokumentation der Gesamtmaßnahme und der lokalen<br />

Einzelmaßnahmen (<strong>Agenda</strong>gruppen und Kultureinrichtungen).<br />

w Auswertung der Maßnahme als Grundlage für mögliche weitere<br />

Aktionen.


Als Ergebnis wurde angestrebt, dass über diese Aktion ein Erkenntnis-<br />

und Lernprozess zur Vernetzung des <strong>Agenda</strong>prozesses mit dem<br />

eigenen individuellen Handeln hergestellt wird. Hemmschwellen<br />

für die Nutzung des ÖPNV als umweltgerechtes Verkehrsmittel<br />

sollten durch besondere Angebote gesenkt werden; insgesamt<br />

sollte durch diese Aktion das öffentliche Interesse für die Ziele der<br />

lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> und des zweiten europäischen autofreien Tages<br />

gestärkt werden. Das öffentliche Bewusstsein in diesem lokalen<br />

und regionalen Handlungsfeld sollte erweitert werden.<br />

Projektbeschreibung<br />

Der zweite europäische autofreie Tag (EAT) sollte dazu dienen, auf<br />

die Umweltbelastungen des Kfz-Verkehrs hinzuweisen und vor Ort<br />

umweltgerechte Alternativen zur Autonutzung aufzuzeigen.<br />

Unterstützt wurde der zweite EAT u. a. von der EU-Kommission,<br />

dem Bundesumweltministerium, dem Deutschen Städtetag und der<br />

Niedersächsischen Landesregierung. Am 22. September 2001<br />

haben daher in einer Vielzahl von Städten und Gemeinden in der<br />

Region Bremen/Oldenburg lokale Aktionen und Veranstaltungen zu<br />

diesem Thema stattgefunden; organisiert in der Regel durch die<br />

lokalen <strong>Agenda</strong>gruppen bzw. Umwelt- und Verkehrsinitiativen/und<br />

-verbände. Diese Aktionen bauten auf den Erfahrungen des<br />

vorherigen Jahres auf. <strong>Agenda</strong> e. V. in Hude übernahm wie schon<br />

im Jahr 2000 die Vernetzung und Koordination im Bereich des<br />

Landkreises Oldenburg und des Nordwestraumes. Der Kommunalverband<br />

Niedersachsen/Bremen e. V. als Zusammenschluss der<br />

Städte und Gemeinden der Region wurde in diesem Zusammenhang<br />

um Unterstützung gebeten. Die Geschäftstelle hat daraufhin<br />

Kontakt zum Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen aufgenommen<br />

und angeregt, als Anreiz zur ÖPNV-Nutzung an diesem Tag<br />

ein besonderes Tarifangebot aufzulegen. Der VBN hatte diese<br />

Anregung aufgegriffen und hatte die Möglichkeit angeboten, am<br />

22.09. zum halben Preis im gesamten VBN - Gebiet zu fahren.<br />

Darüber hinaus haben der Kommunalverbund (über seine<br />

Mitgliedsgemeinden) und <strong>Agenda</strong> e. V. Freizeit und Kultureinrichtungen<br />

über dieses Angebot informiert und begleitende Aktionen<br />

an diesem Tag angeregt, um über den Preisvorteil hinaus<br />

weitere Anreize für die Nutzung von Bus und Bahn zu geben.<br />

Aktion<br />

Unter dem Slogan "Die ganze Region zum halben<br />

Preis" haben VBN, Kommunalverbund und <strong>Agenda</strong><br />

e. V. auf die gemeinsame Aktion hingewiesen. Im<br />

gesamten VBN-Gebiet konnten Erwachsene an diesem<br />

Tag den ÖPNV zum halben Preis nutzen (lösen<br />

eines Kinder-Einzel Tickets anstelle des Erwachsenen<br />

Einzel Tickets). Begleitend dazu boten lokale Kulturund<br />

Freizeiteinrichtungen Sonderaktionen in ihren<br />

Einrichtungen an; u.a. Preisnachlässe, Sonderführungen,<br />

Preisausschreiben etc.<br />

Die Aktion diente dazu, umweltgerechte Mobilität<br />

in der Region Bremen/Oldenburg zu fördern und die<br />

einzelnen Aktionen der lokalen <strong>Agenda</strong>gruppen an<br />

diesem Tag mit einer gemeindeübergreifenden Aktion<br />

zu unterstützen. Durch den Preisnachlass im ÖPNV<br />

und die Verknüpfung mit besonderen Angeboten von<br />

Kultur- und Freizeiteinrichtungen wirkte diese Aktion<br />

weit über den üblichen Kreis von umwelt- und<br />

mobilitätsbewussten Menschen hinaus und konnte<br />

damit positive Lern- und Bewusstseinseffekte im<br />

Sinne einer umweltgerechten Verkehrsmittelwahl<br />

erzielen. Die lokalen Umwelt- und <strong>Agenda</strong>gruppen<br />

erhielten sowohl politische (über den Kommunalverbund)<br />

als auch praktische (über VBN und <strong>Agenda</strong><br />

e. V.) Unterstützung für ihre ortsbezogenen Aktionen.<br />

45


Landkreis Friesland<br />

Müll vermeiden/Müll vermindern für Kindergärten<br />

und Grundschulen<br />

Grundgedanke, Idee<br />

Basierend auf einer während einer Weiterbildungsmaßnahme<br />

erarbeiteten Broschüre "Müll vermeiden,<br />

Müll vermindern" für Kindergärten und Grundschulen“<br />

entstand die Idee, von Seiten des Landkreises<br />

Friesland aktiv an Bildungsträger heranzutreten. Durch<br />

den Umgang mit dem täglichen Thema Abfall soll den<br />

Kindern die Wichtigkeit des Themas "Umwelt" versinnbildlicht<br />

werden. Die Kinder sollen hiermit einen<br />

Baustein zur Entwicklung einer aktiv und nachhaltig<br />

denkenden Persönlichkeit erfahren. Zielgruppe: Kinder<br />

vom Kindergartenalter bis zur 4. Klasse. Ziele:<br />

w Erreichen eines breiten Informations- und Aufklärungsniveaus.<br />

w Kinder für ihre Umwelt sensibilisieren. Dadurch<br />

wird ein Beitrag zur Umweltbildung geleistet.<br />

w Die Kinder erkennen: Unser Handeln hat Folgen<br />

und Auswirkungen. Deshalb ist ein bewusstes<br />

Verhalten wichtig. Dazu ist es erforderlich, Zusammenhänge<br />

zu erkennen und zu hinterfragen.<br />

w Das Thema "Müll" bietet sich an, da jeder damit<br />

täglich konfrontiert wird. Die Kinder haben die<br />

Möglichkeit, Gelerntes in die Tat umzusetzen.<br />

w Den Kindern wird die Thematik kindlich verständlich,<br />

leicht nachvollziehbar präsentiert, mit der<br />

Möglichkeit, Sachverhalte und Zusammenhänge<br />

selbst zu erarbeiten. Erreicht wird dieses durch eine<br />

abwechslungsreiche Unterrichtseinheit, bei der<br />

möglichst viele Sinne angesprochen werden, und<br />

die Kinder aktiv mitwirken. Sie kennen die behandelten<br />

Gegenstände aus ihrem eigenen Erfahrungsfeld.<br />

Eine positive Identifikationsfigur, ein Fuchs<br />

namens Renke wird zum Vorbild, ihm können die<br />

Kinder nacheifern.<br />

w Die Kinder merken: Umwelterziehung kann Spaß<br />

machen, sie entwickeln eine positive Grundeinstellung<br />

zu diesem Thema.<br />

46<br />

w Verhaltensmuster, die übernommen und zur Alltagsgewohnheit<br />

geworden sind, können geändert werden. Beispielsweise<br />

werden die Kinder dazu angehalten zu hinterfragen, wie ihr<br />

Schulbrot und -getränk verpackt sind. Durch die neu gewonnenen<br />

Erfahrungen und eine häufig entstehende Gruppendynamik<br />

besteht die Möglichkeit zu einer positiven Verhaltensänderung.<br />

(Konkret: Die Kinder verzichten auf Trinkpäckchen und verpacken<br />

ihr Brot in einer Brotdose).<br />

w Die Kinder tragen ihre neuen Erfahrungen als Multiplikatoren in<br />

die Familien hinein.<br />

w Erzieher und Erzieherinnen werden in ihrem oft vorhandenen,<br />

aber häufig von Eltern unterlaufenen Wunsch bekräftigt, die<br />

Kinder zu umweltbewusstem Handeln anzuhalten.<br />

w Einer einseitigen Beeinflussung durch Werbung und Medien<br />

kann ein bisschen entgegengewirkt werden.<br />

w Dadurch, dass die Fachkraft des Landkreises die Bildungseinrichtungen<br />

besucht, entfallen für die Kinder und Bildungseinrichtungen<br />

Fahrtkosten und -organisation.<br />

w Die Fachkraft des Landkreises hat die Möglichkeit, das Thema<br />

intensiv vorzubereiten, erforderliche Informationen und Materialien<br />

zu besorgen und so ideal auf die Kinder abzustimmen.<br />

w Um eine größere Nachhaltigkeit der Unterrichtseinheit zu<br />

erreichen, bekommt jedes Kind zum Abschluss einen Aufkleber,<br />

der an das Gelernte erinnern soll.<br />

w Schulklassen und Kindergärten machen vermehrt von der<br />

Möglichkeit Gebrauch, sich die Abfallwirtschaft des Landkreises<br />

Friesland im Rahmen einer kostenfreien Deponieführung vor<br />

Ort anzusehen.<br />

Förderung<br />

Der Druck der Broschüre wurde zu 50 Prozent mit EU-Mitteln<br />

gefördert.<br />

Resultat: Bis zum Ende des Schuljahres informierte Bildungsein<br />

richtungen und Kinder: 180 Klassen der Jahrgänge 1 bis 4, mindestens<br />

55 Kindergartengruppen, insgesamt 4.662 Kinder sind bis<br />

zum Ende der Aktion mit der Problematik, den Folgen und aktiven<br />

Handlungsmöglichkeiten vertraut gemacht worden.


Resonanz: Die Aktion des Landkreises Friesland stieß sowohl in<br />

Schulen als auch in Kindergärten auf ein großes Echo: Begrüßt<br />

wurde von den Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern,<br />

w dass von außen an die Schulen und Kindergärten herangetreten<br />

wurde,<br />

w die kompakte, in sich abgeschlossene Unterrichtseinheit, die<br />

eine Vertiefung des Themas ermöglicht, aber nicht zwingend<br />

erforderlich macht,<br />

w das pädagogische Konzept,<br />

w die Unterrichtseinheit zum Thema Abfall ist im regulären Unterricht<br />

wegen der Fülle des Lehrstoffes kaum so gründlich vorzubereiten,<br />

w zudem bestehen bei den Lehrkräften oft Unsicherheiten, da die<br />

Abfallentsorgung regional sehr unterschiedlich organisiert ist.<br />

Kosten und Organisation für eine Fahrt entfallen.<br />

Für die Schüler bedeutet der Besuch im Unterricht zunächst<br />

eine Abwechslung. Dadurch entsteht eine ungezwungene Lernatmosphäre.<br />

Durch die kindgerechte, abwechslungsreiche Art, das Thema zu<br />

erarbeiten, (lernen mit vielen Sinnen) sind die Kinder mit Freude<br />

dabei. Bei den Kindergartengruppen wurde nach Beenden der<br />

Einheit oft mit Erstaunen festgestellt, dass die Kinder bis zu<br />

60 Minuten auf ihren Stühlen gesessen und konzentriert mitgearbeitet<br />

haben.<br />

In anschließenden Gesprächen sowohl mit Kindern als auch<br />

Lehrern und Erziehern wird immer wieder klar, dass viele Fragen<br />

und Unsicherheiten geklärt wurden und nun ein besseres Verständnis<br />

für die Abfallproblematik und damit verbundenes Verhalten<br />

erreicht wurde.<br />

Eltern berichteten, dass die Kinder im Haushalt fortan die Abfallsortierung<br />

bewusst wahrnahmen, überprüften und hinterfragten.<br />

Aus dem Nachbarkreis Wittmund wurde nach Material der<br />

Unterrichtseinheit nachgefragt.<br />

In Gesprächen mit den Lehrkräften und Erziehern wurde mitgeteilt,<br />

dass Interesse an weiteren Aktionen des Landkreises Friesland<br />

besteht.<br />

Hierbei wurde das Thema "Natur erleben" angesprochen,<br />

das den Kindern die natürliche Umwelt,<br />

Pflanzen und Tiere, im Umfeld der Kindergärten und<br />

Schulen nahe bringen soll.<br />

47


Umweltbildung und sanfter Tourismus für<br />

Menschen mit und ohne Behinderungen<br />

Grundgedanke, Idee<br />

Bereits bestehende Konzepte für Umweltbildung<br />

sollen vernetzt werden und auch anderweitig zum<br />

Einsatz kommen, insbesondere in Verbindung mit<br />

Angeboten für den ländlichen Tourismus. Es werden<br />

spezielle Angebote gemacht, um die Attraktivität<br />

eines Aufenthaltes im ländlichen Raum zu erhöhen.<br />

Dabei sollen Menschen für die Besonderheiten der<br />

Natur sensibilisiert werden und auf schützenswerte<br />

Gebiete aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig<br />

soll ein schonender und sanfter Umgang mit der Natur<br />

erfahrbar gemacht werden.<br />

Es soll allen Menschen ermöglicht werden, in ihrer<br />

Freizeit die Natur umfassend zu erleben. Bereits<br />

bestehende Konzepte sollen für Menschen, die in<br />

irgendeiner Form im Gebrauch der Sinne oder der<br />

Beweglichkeit eingeschränkt sind, erweitert werden.<br />

Auf einer Homepage soll informiert werden über<br />

im Landkreis Friesland angesiedelte Einrichtungen<br />

gelegt werden, deren Angebote - Räumlichkeiten (des<br />

Hauses) und Naturräume - für Menschen mit Einschränkungen<br />

geeignet und erfahrbar sind. Ein<br />

Schwerpunkt soll auf Einrichtungen gelegt werden,<br />

die durch ihre Angebote die Erhaltung von Natur und<br />

Umwelt durch sanften Tourismus fördern.<br />

48<br />

Ziele<br />

Insbesondere unter Einbeziehung der Forderungen der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

w Gemäß Kapitel 6 der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> (Ausgabe des BUM "Umweltpolitik<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>") wird auf den Schutz und die Förderung der<br />

menschlichen Gesundheit besonderes Interesse gelegt;<br />

insbesondere soll sichergestellt sein, dass "... alle diese Menschen<br />

die Möglichkeit haben, sämtliche in ihnen schlummernden<br />

Kräfte zu entfalten (wozu auch eine gesunde physische,<br />

psychische und geistige Entwicklung gehört), dass junge<br />

Menschen die Vorraussetzung für ein langes gesundes Leben<br />

schaffen können ..." (Seite 38, 6.23).<br />

w Im Kapitel 36 "Förderung der Schulbildung, des öffentlichen<br />

Bewusstseins und der beruflichen Aus- und Fortbildung" wird als<br />

eines der Ziele vorgeschlagen, "... danach zu streben, allen<br />

Bevölkerungsgruppen vom Primärschul- bis zum Erwachsenenalter<br />

den Zugang zur umwelt- und entwicklungsorientierten<br />

Bildung/Erziehung im Verbund mit der Sozialerziehung zu<br />

ermöglichen ..." (Seite 261, 36.4 c).<br />

sollen die nachfolgenden Projektideen geplant und verwirklicht<br />

werden.<br />

l Erhaltung und Verbesserung der Umwelt durch sanften Tourismus<br />

w Vermeidung von Umweltbelastungen durch intensive touristische<br />

Nutzung<br />

w Statt dessen Förderung eines schonenden Umgangs mit der<br />

Natur: "die Natur soll durch das direkte Erlebnis als erhaltenswert<br />

vermittelt werden".<br />

l Verbesserung des Angebotes bei den sozialen Diensten; Entwicklung<br />

von integrativen Angeboten für Menschen mit und<br />

ohne Behinderungen<br />

w Ein Anspruch aller auf Naturerleben besteht: Freizeit- und<br />

Urlaubsaktivitäten sollen auch für Menschen, die in irgendeiner<br />

Form Einschränkungen im Gebrauch der Sinne oder<br />

Beweglichkeit unterliegen, möglich gemacht werden.<br />

w Entwicklung von Angeboten für bestimmte Zielgruppen<br />

(mit und ohne Betreuung durch das RUZ)


l Erstellung einer Homepage über Angebote der sozialen und<br />

umweltbezogenen Einrichtungen im Landkreis Friesland, im<br />

Hinblick auf Eignung und Erfahrbarkeit für Menschen mit Behinderungen:<br />

w Präsentation der Umwelt- und Freizeiteinrichtungen, deren<br />

Angebote und Räumlichkeiten<br />

w Beschreibung der Naturräume/Außenanlagen<br />

w Katalog mit Hotels/Unterkünften<br />

w Informationen über medizinische Versorgung und Betreuung.<br />

Förderung<br />

Beauftragung des Regionalen Umweltzentrums Schortens mit der<br />

Moderation und Durchführung der Vernetzung der einzelnen<br />

Gruppen, Materialsammlung usw.<br />

Erstellung von Inforucksäcken zur Erfahrung der Natur (Infomaterial<br />

je nach Handicap verschieden). Erstellung der Homepage<br />

für barrierefreien Urlaub.<br />

Resultat<br />

Es wurden Arbeitskreise gebildet, die die verschiedenen Akteure<br />

(Tourismuswirtschaft, Mitarbeiter von Behinderteneinrichtungen<br />

usw.) zusammenbringen und miteinander die verschiedenen<br />

Probleme besprechen und Lösungsansätze vorstellen.<br />

Es wurden die Prototypen der Inforucksäcke (Wald- und Wasserrucksäcke)<br />

entwickelt und in Seminaren wurden "Naturscouts"<br />

ausgebildet, die jeweils als Team mit behindertem und nicht<br />

behindertem Partner die Führungen und den Umgang mit dem<br />

Rucksack durchführen können.<br />

Eine barrierefreie Homepage unter der Adresse<br />

http:www.friesland-fuer-alle.de wird in Kürze im Netz zu finden<br />

sein. Das Besondere an der Homepage ist die Gestaltung, die eine<br />

Bedienung auch durch stark sehbehinderte oder blinde Menschen<br />

zulässt.<br />

Stadt Leer<br />

<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Leer<br />

Exkursion Hannover-Kronsberg (Nachhaltige<br />

Stadtentwicklung)<br />

... mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Arbeitskreis<br />

Stadtmarketing Leer (ASL), Architektenschaft und<br />

diversen Gruppierungen sowie interessierten Bürgerinnen<br />

und Bürgern<br />

Veranstalter<br />

§ Stadt Leer<br />

§ Volkshochschule Leer<br />

§ Arbeitskreis Stadtmarketing Leer e.V. (ASL)<br />

Kooperationen<br />

§ Bürgerprojekt "Stadtökologischer LEER-Pfad"<br />

§ Schutzgemeinschaft Evenburg/Logaer<br />

Westerhammrich e.V.<br />

§ Schutzgemeinschaft Naherholungsgebiet/Leeraner<br />

Westerhammrich e.V.<br />

§ Schutzgemeinschaft Wallheckenlandschaft Leer e.V.<br />

§ Architekten<br />

Themen<br />

§ Nachhaltige Stadtentwicklungsplanung im<br />

Stadtrandbereich<br />

§ Nachhaltige Siedlungsentwicklung am Beispiel der<br />

EXPO-Siedlung Kronsberg<br />

§ Umgang mit Landschaftsräumen am Stadtrand<br />

§ Hermannsdorfer Landwerkstätten - ein Beispiel für<br />

neue Formen von Landwirtschaft<br />

§ Hannover "Stadt als Garten", u.a. Grüner Ring.<br />

49


Ausgangsüberlegung<br />

Seit Jahrzehnten vollzieht sich in der Stadt Leer eine<br />

Stadtentwicklung, die mit einer enormen Flächeninanspruchnahme<br />

einhergeht. In den letzten Jahren<br />

haben sich mittlerweile drei große Schutzgemeinschaften<br />

gegründet, deren gemeinsames Ziel es ist,<br />

den Landschaftsverbrauch in den Stadtrandbereichen<br />

einzudämmen und für die Gesamtstadt wertvolle<br />

Landschaftsbereiche zu erhalten. Alle Schutzgemeinschaften<br />

sind bemüht, gemeinsam mit der Stadt Leer<br />

für ihre jeweils unterschiedlichen Teilräume Konzeptionen<br />

zu entwickeln, die den Gesichtspunkten einer<br />

nachhaltigen Stadtentwicklung Rechnung tragen.<br />

Dabei geht es in unterschiedlicher Form darum,<br />

verschiedene Nutzungsansprüche (Wohnen, Naturschutz,<br />

Naherholung, Landwirtschaft, ...) unter ökologischen,<br />

ökonomischen und sozialen Aspekten<br />

dauerhaft in Einklang zu bringen.<br />

Exkursionsziele<br />

Im Zusammenhang mit der EXPO ist mit dem neuen<br />

Stadtteil Kronsberg in Hannover ein Modellprojekt für<br />

nachhaltige Siedlungsentwicklung entstanden. Im<br />

gesamten dazugehörigen Landschaftsraum lässt sich<br />

erleben, wie man im Stadtrandbereich Hannovers<br />

- im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklungsplanung<br />

- die unterschiedlichen Belange von Siedlungsentwicklung,<br />

Naherholung, Naturschutz und<br />

Landwirtschaft weitgehend in Einklang gebracht hat.<br />

Ziel der Exkursion war es, den Teilnehmern neue<br />

Anregungen zu geben, bei ihnen auch für die planerische<br />

Entwicklung der eigenen Stadt den Möglichkeitssinn<br />

zu wecken. Erfahrungsgemäß ist ein entsprechendes<br />

Bewusstsein eine wesentliche Grundlage<br />

für Planung und Realisierung von zukunftsfähigen<br />

Stadtentwicklungsprojekten.<br />

Vorrangiges Exkursionsziel war es also, die Ideenentwicklung<br />

für eine nachhaltige Leeraner Stadtentwicklungsplanung<br />

zu befruchten. Dabei geht es<br />

vorrangig um folgende Themenschwerpunkte:<br />

50<br />

§ nachhaltige Stadtrandentwicklung<br />

§ Modellprojekt nachhaltige Siedlungsentwicklung<br />

§ aktuelle städtebauliche Entwicklung der Nessehalbinsel in Leer<br />

§ ökologische Landwirtschaft im Stadtrandbereich<br />

§ LEER-Pfad, GRÜNER RING, Leer als Stadt der Parks<br />

§ Mitwirkungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger bei der<br />

Stadtentwicklung im Sinne der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

Teilnehmer<br />

§ Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung (inkl. Bürgermeister)<br />

§ Vertreter aus dem Arbeitskreis Stadtmarketing<br />

§ Vertreter der Architekten<br />

§ Mitglieder der Schutzgemeinschaften und anderer Organisationen<br />

§ Interessierte und engagierte Bürgerinnen und Bürger<br />

Programm:<br />

1. Besichtigung Gewerbepark Achim-Uesen<br />

Modellhafte Gestaltung eines Gewerbegebietes unter den<br />

Aspekten Architektur, Freiraumgestaltung und ökologischen<br />

Konzeption (Führung durch StBR Dr. Pantel, Stadt Achim)


2. Nachhaltige Stadtentwicklungsplanung im Stadtrandbereich<br />

(Stadtplanungsamt Hannover)<br />

Überblick über städtebauliche Entwicklung im Raum Kronsberg/<br />

ursprüngliche Situation: gesamter Kronsberg galt als Bauerwartungsland/nachhaltige<br />

Planung unter dem Postulat der <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong><br />

3. Nachhaltige Siedlungsentwicklung am Beispiel der EXPO-<br />

Siedlung Kronsberg<br />

§ Städtebauliches Gesamtkonzept<br />

§ Verkehr<br />

§ Bewohnerstruktur<br />

§ Kooperative Projektentwicklung<br />

§ Energiekonzept<br />

§ Wasserkonzept<br />

§ Abfallkonzept<br />

§ Ökologisches Bodenmanagement<br />

§ Freiraumgestaltung<br />

4. Landschaftsraum Kronsberg<br />

§ Gesamtentwicklung<br />

§ Landwirtschaft<br />

§ Naherholung<br />

§ Landwirtschaft<br />

5. Hermannsdorfer Landwerkstätten - ein Beispiel für<br />

neue Formen von Landwirtschaft<br />

6. Hannover "Stadt als Garten", u.a. Grüner Ring<br />

§ Grünsystem Hannover<br />

§ Grüner Ring<br />

7. Park der Sinne in Laatzen<br />

Der Park wurde als hochwertiges Gartenkunstwerk<br />

konzipiert, das sich durch die Strukturen- und Formenvielfalt<br />

der verschiedenen Plätze sowie durch<br />

"Sinnes-Stationen" und phantasievolle Spielbereiche<br />

auszeichnet.<br />

51


Ideenentwicklung für Leer<br />

Der Abend des 1. Exkursionstages sowie auch die<br />

Rückfahrt per Bus wurden genutzt, um - noch unter<br />

den frischen Eindrücken des Gesehenen - zahlreiche<br />

Ideen für die Leeraner Stadtentwicklung festzuhalten.<br />

Einige Wochen später wurde mit den Teilnehmern<br />

der Exkursion ein Workshop durchgeführt, wo die<br />

während der Exkursion gesammelten Ideen für die<br />

Leeraner Stadtentwicklung weiterentwickelt wurden.<br />

Aus diesem Workshop heraus entwickelte sich ein<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> - Arbeitskreis zum Thema "Bäuerliche<br />

Kulturlandschaft". Ziel dieses Arbeitskreises ist es, sich<br />

mit der Stadtrandentwicklung in Leer auseinanderzusetzen,<br />

die - wie andernorts auch - durch Nutzungskonflikte<br />

vor allem zwischen Landwirtschaft, Naturschutz,<br />

Naherholung und Siedlungsentwicklung<br />

geprägt ist.<br />

In der bisherigen Arbeit des Arbeitskreises hat man<br />

sich verständigt, sich exemplarisch zunächst auf ein<br />

Teilgebiet des Leeraner Stadtrandes zu beschränken:<br />

das Wallheckengebiet Logaerfeld. Untersucht wird,<br />

welche mittel- und langfristige Entwicklungskonzeption<br />

denkbar ist. Sie soll die sich abzeichnenden gravierenden<br />

Veränderungen in der Landwirtschaft berücksichtigen,<br />

soll die Konflikte zwischen den o.g.<br />

Nutzungen minimieren und statt dessen Synergieeffekte<br />

zwischen den einzelnen Nutzungen erzeugen.<br />

Die Teilnehmer kommen bewusst von vornherein<br />

aus verschiedenen Interessensgruppen (Stadtverwaltung,<br />

Bürger, Landwirtschaft, Landschaftsschutz und<br />

Tourismus). Ziel gemäß dem <strong>Agenda</strong>-Grundgedanken<br />

ist es, ggf. bestehende Vorurteile abzubauen und aus<br />

den unterschiedlichen Interessenlagen heraus gemeinsame<br />

Schnittmengen zu finden und weiterzuentwickeln,<br />

sowie letztendlich eine zukunftsfähige<br />

Entwicklungskonzeption zu erarbeiten.<br />

Der Arbeitskreis möchte damit einen Beitrag zu<br />

einer vorausschauenden, zukunftsfähigen Stadtentwicklungsplanung<br />

im Sinne der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> leisten.<br />

52<br />

Stadt Löningen<br />

<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Rahmen der Neuaufstellung des<br />

Flächennutzungsplanes<br />

Aufgabe des Flächennutzungsplanes ist es, die Nutzungen der<br />

Stadtfläche zu koordinieren, städtebaulich zu ordnen, zu organisieren<br />

und verträglich aufeinander abzustimmen. Dabei gilt es, verschiedene<br />

Nutzungsansprüche (z.B. Landwirtschaft, Siedlungsentwicklung,<br />

Wirtschaft, Tourismus, Naturschutz) unter einen Hut<br />

zu bringen. Der Flächennutzungsplan ist als vorbereitender Bauleitplan<br />

die Grundlage für die städtebauliche Entwicklung der<br />

Stadt Löningen in den nächsten 10 bis 15 Jahren.<br />

Gerade vor dem Hintergrund der seitens der Stadt Löningen<br />

angestrebten Initiierung des <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozesses bot sich<br />

bei diesem Projekt die einmalige Gelegenheit, das Kapitel 28 der<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> (eine aktive Bürgerbeteiligung) umzusetzen.<br />

Diesem Ansatz folgend hat die Stadt Löningen in Kooperation<br />

mit dem für die Erstellung des Flächennutzungsplanes beauftragten<br />

Planungsbüro Diekmann & Mosebach, Rastede, die Grundidee<br />

entwickelt, die Erarbeitung des Flächennutzungsplanes mit dem<br />

beginnenden <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>- Prozess in Löningen zu verknüpfen.<br />

Für dieses innovative Vorgehen sprechen entscheidende<br />

Vorteile. So bietet es die Möglichkeit lokale Erfahrungen einzubinden,<br />

die praxisnah, umsetzungs- und ergebnisorientiert sind.<br />

Dadurch können sowohl Missverständnisse vermieden als auch<br />

Kompromisslösungen gefunden werden. Das Ergebnis ist eine<br />

nachhaltige Planung. Darüber hinaus verringert die frühzeitige<br />

Planung unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger Einwendungen<br />

bei der gesetzlich vorgeschriebenen formellen Beteiligung.<br />

Ziel der Stadt Löningen war es, im Sinne des Kapitel 28 des<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Dokuments eine aktive Bürgerbeteiligung für alle<br />

Bereiche, die durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes<br />

tangiert werden, zu erreichen. Dazu bedurfte es einer intensiven<br />

Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, um insbesondere erst<br />

einmal das Grundverständnis für die Ziele und das Vorgehen der<br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> zu vermitteln sowie eine breite Akzeptanz von<br />

Nachhaltigkeitsprozessen zu fördern.


Zu Beginn der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Aktivitäten wurde im Februar 2003 eine<br />

Auftaktveranstaltung unter Einbeziehung aller erreichbaren gesellschaftlichen<br />

Gruppen sowie der für die nachhaltige Entwicklung im<br />

Stadtgebiet von Löningen relevanten Akteure wie z.B. Landwirtschaft,<br />

Gewerbe, Tourismus, etc. durchgeführt.<br />

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung sowie in der vorbereitenden<br />

Informations- und Öffentlichkeitsarbeit wurde die Verbindung<br />

zu dem Leitprojekt "Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes"<br />

stark in den Vordergrund gerückt. So konnte die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Idee<br />

der Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger an nachhaltigen<br />

Entwicklungen im Stadtgebiet anhand eines konkreten Vorhabens<br />

für jedermann greifbar gemacht werden. Im Verlauf der Auftaktveranstaltung,<br />

an der knapp 200 Bürgerinnen und Bürger der Stadt<br />

Löningen teilnahmen, haben sich sieben Arbeitskreise zu folgenden<br />

Themenfeldern gegründet: Landwirtschaft, Stadtentwicklung,<br />

Dorfentwicklung, Wirtschaft/ Stadtmarketing, Tourismus, Soziales<br />

und Umweltschutz. Ein achter Arbeitskreis hatte sich unabhängig<br />

von dem <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozess gegründet und sich nun<br />

diesem angeschlossen.<br />

Fünf von acht Arbeitskreisen, namentlich Landwirtschaft, Dorfentwicklung,<br />

Stadtentwicklung, Wirtschaft/Stadtmarketing und<br />

Umweltschutz, haben die Bearbeitung des Flächennutzungsplanes<br />

zu ihrem ersten Projekt gemacht. Bei diesen Arbeitskreisen hat das<br />

Planungsbüro Diekmann & Mosebach beim zweiten Treffen einen<br />

kurzen Einblick sowie eine Erläuterung zum Flächennutzungsplan<br />

und seiner möglichen Entwicklungsflächen gegeben. Diese bildeten<br />

die Diskussionsgrundlage für die weiteren Treffen der einzelnen<br />

Arbeitskreise. Zur Bearbeitung der einzelnen Entwicklungsflächen<br />

erhielten die Teilnehmer die entsprechenden Planausschnitte<br />

als Kopie. Das dritte und gegebenenfalls vierte Treffen<br />

verwendeten die Arbeitskreise für eine interne Diskussion, um<br />

anschließend ihre Ergebnisse dem Planungsbüro zu präsentieren.<br />

Auch diese Arbeitskreise werden nach der Bearbeitung des Flächennutzungsplanes<br />

andere Projekte entwickeln. So möchte sich<br />

z.B. der Arbeitskreis Umweltschutz mit dem Schutz des Eisvogels<br />

befassen.<br />

Die Arbeitskreise, die nicht den Flächennutzungsplan als ersten<br />

Schwerpunkt gewählt haben, bereiten folgende Projekte vor:<br />

w Der Arbeitskreis Tourismus hat sich vorgenommen, ein Tourismusleitbild<br />

für die Stadt Löningen aufzustellen. Parallel dazu<br />

möchte er die Versorgung entlang der Fahrradwege durch eine<br />

Beschilderung für alle möglichen "Rast-Stätten" verbessern.<br />

Dazu soll ein Info-Blatt für Radtouristen herausgegeben werden.<br />

w Als erstes Projekt haben sich die Teilnehmer des<br />

Arbeitskreises Soziales geeinigt, einen "Spielevormittag"<br />

mit Kindern und Senioren durchzuführen.<br />

Unter dem Motto "Spielen wie zu Omas Zeiten"<br />

werden Senioren gebeten, alte Spiele oder Spielsachen<br />

den Kindern an einem Vormittag zur Verfügung<br />

zu stellen, sie ihnen zu erklären und mit<br />

ihnen zu spielen.<br />

Das Projekt wird in der Grundschule Wachtum beginnen.<br />

Anschließend soll die Aktion in den Grundschulen<br />

Bunnen und Evenkamp erfolgen. Ein abschließendes<br />

großes Fest soll in der Grundschule<br />

Löningen organisiert werden. Ziel des Arbeitskreises<br />

ist es, mit diesem Projekt die Generationen<br />

zusammenzuführen und die Senioren in mehr<br />

Aktivitäten mit einzubeziehen.<br />

w Der Arbeitskreis Prävention hat das Ziel, das Leben<br />

in Löningen für alle Bewohner lebenswert und<br />

menschenwürdig zu gestalten, das Sicherheitsgefühl,<br />

die Gesundheit und das Wohlbefinden zu<br />

stärken und so das Image der Stadtgemeinde zu<br />

verbessern. Das erste Projekt des Arbeitskreises<br />

fand in Zusammenarbeit mit dem "Jugendtreff"<br />

statt. Auf einer Länge von mehr als fünf Kilometer<br />

wurde beidseitig der Straße der durch den vorangegangenen<br />

Maigang von Kindern und Jugendlichen<br />

weggeworfene Unrat eingesammelt und<br />

abtransportiert. An dieser Müllsammelaktion hat<br />

sich eine Vielzahl von Jugendlichen beteiligt. Das<br />

zweite Projekt des Arbeitskreises Prävention war<br />

ein Info-Stand auf dem Hasefest in Löningen, wo<br />

Interessierte über die Arbeit und Ziele des Arbeitskreises<br />

informiert wurden.<br />

Als nächstes Projekt haben sich die Teilnehmer<br />

vorgenommen, die typischen Treffpunkte der<br />

Jugendlichen aufzusuchen. Ziel ist es mit den<br />

Jugendlichen Kontakt aufzunehmen und ins<br />

Gespräch zu kommen. Danach soll gezielt auf die<br />

Probleme, die sich durch die Gespräche heraus<br />

kristallisieren, eingegangen werden.<br />

53


Im Rahmen des laufenden <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>- Projektes<br />

wurde auch eine eigene Internetseite unter<br />

www.loeningen-agenda<strong>21</strong>.de eingerichtet, auf der die<br />

Besucher sämtliche Informationen zur <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong> Löningen abrufen können. Es hat sich gezeigt,<br />

dass die Erstellung einer eigenen Internetseite als sehr<br />

sinnvoll einzustufen ist, denn seit der Eröffnung im<br />

Februar haben sich bereits über 3.500 Besucher auf<br />

den Seiten informiert.<br />

Insgesamt gesehen kann nach knapp fünf Monaten<br />

intensiver Arbeit eine durchweg positive Zwischenbilanz<br />

gezogen werden. Es hat sich gezeigt,<br />

dass in der Bevölkerung ein starker Wunsch nach<br />

Beteiligung an der städtebaulichen Entwicklung der<br />

Stadt besteht.<br />

Besonders hervorzuheben ist, dass die Kompetenz<br />

der Bürgerinnen und Bürger außerordentlich groß ist,<br />

was die bisherige ausnahmslos ergebnisorientierte<br />

Arbeit beweist.<br />

54<br />

Landkreis Aurich<br />

Errichtung eines Botanischen Gartens<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Naturschutzstation "Fehntjer Tief" ist als "Außerschulischer<br />

Lernstandort" anerkannt. Die Station selbst befindet sich in einem<br />

unter Denkmalschutz stehenden, restaurierten Gulfhof, der fester<br />

Bestandteil der gewachsenen Kulturlandschaft ist. Nach der<br />

Errichtung eines architektonisch und stilistisch angepassten<br />

Seminargebäudes, in dem der Seminarbetrieb aufgenommen<br />

wurde, ist nun ein "Botanischer Garten" im weiteren Sinne<br />

entstanden. Hier werden die typischen Pflanzenarten und -gesellschaften<br />

der heimischen Niedermoor- und Geestrandlandschaft<br />

gezeigt.<br />

Es werden auch Pflanzen zu sehen sein, die heute auf der Roten<br />

Liste der bedrohten Pflanzenarten stehen und früher in der Gegend<br />

weit verbreitet waren. Eine angestrebte Nachzucht/Vermehrung<br />

soll dazu dienen, Schülern und der interessierten Öffentlichkeit<br />

diese Pflanzen wieder nahe zu bringen. Auch soll ein anderer<br />

Aspekt von Heimaterlebnis ermöglicht oder wiederverstärkt werden,<br />

nämlich der, einen Eindruck davon zu bekommen, welche<br />

Pflanzen, die heute stark bedroht sind, hier früher einmal zu den<br />

"Allerweltsarten" gehörten.<br />

Die Errichtung des Botanischen Gartens erfolgt nach einem<br />

pädagogischen Konzept und wird vornehmlich mit Schulen,<br />

interessierten Personen aus der Öffentlichkeit und Vereinen vor Ort<br />

umgesetzt. Der Erstellungsprozess ist "kontinuierlich" konzipiert.<br />

Neue Erkenntnisse und Verbesserungsmöglichkeiten sollen in einem<br />

langfristigen Aufbauprozess berücksichtigt werden.


Der gesamte Gartenkomplex, der auch über ein "grünes Klassenzimmer",<br />

eine Obstwiese und einen Bauerngarten mit Gemüse<br />

und Blumenrabatten verfügt, soll in den folgenden Jahren durch<br />

Schulklassen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Erste Erfahrungen<br />

wurden bereits mit Schulklassen vor Ort gesammelt, die<br />

sich mit großer Begeisterung an der Bewirtschaftung des Bauerngartens<br />

beteiligt haben. Eine entsprechende Nachfrage für die<br />

Nutzung eines Botanischen Gartens ist vorhanden. Damit ist<br />

gewährleistet, dass es zu einer frühzeitigen Begegnung der Kinder<br />

mit der Natur und den Belangen des Naturschutzes und der<br />

Heimatpflege kommt. Älteren Generationen wird hier die Begegnung<br />

mit Pflanzen ermöglicht, die in ihrer Jugendzeit noch weit<br />

verbreitet waren. Über das Wiedererkennen ist oftmals auch eine<br />

gedankliche und gefühlsmäßige Identifikation mit der ursprünglichen<br />

Landschaft verbunden. Oft ergibt sich eine größere Akzeptanz<br />

gegenüber dem Gedanken des Naturschutzes entsprechend<br />

dem Motto "man kann nur schützen was man kennt".<br />

Landkreis Emsland<br />

Emsland-Schau in Papenburg<br />

Emsland - Der Weg lohnt sich! Unter diesem Motto<br />

stand die Messepräsentation auf der Emsland-Schau<br />

2001 in Papenburg. Die emsländischen Wege lohnen<br />

sich dabei in vielerlei Hinsicht: Der Weg in die Zukunft<br />

wurde aus Sicht der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> durch verschiedene<br />

Aktionen kooperativ dargestellt. Inhaltlich<br />

wurden der naturnahe Tourismus, die Koordinierungsstelle<br />

für Frauenförderung, der Jugendserver, ein<br />

Schulprojekt zur Nutzung regenerativer Energien,<br />

eine kreative Kindermal- und -bastelecke mit Betreuung,<br />

ein Gewinnspiel "Schätze" aus der Region und<br />

eine weitere Mitmachaktion für einen geplanten<br />

"Kultur-Erlebnis-Pfad" mit verschiedenen ortstypischen<br />

Skulpturen geboten. Insgesamt wurde den<br />

Besuchern ein buntes Aktionsprogramm präsentiert,<br />

das zum aktiven Handeln motiviert.<br />

55


<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Sitzecke<br />

Die Idee einer <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Sitzecke wurde von einer<br />

Vorbereitungsgruppe, bestehend aus Vertretern verschiedener<br />

emsländischer Kommunen, speziell für die<br />

Emsland-Schau in Papenburg (30.09.-07.10.2001)<br />

konzipiert. Natürlich soll dieser kreative Ansatz über<br />

diese Regionalschau hinaus nach Meinung der Planer<br />

nachhaltig zur Information der Bürger genutzt werden.<br />

Deshalb wurde die Sitzecke jetzt im Kreishaus in<br />

Meppen aufgestellt. Das Besondere an der Sitzecke<br />

sind neben dem Tisch mit der Abbildung der Weltkarte<br />

die farbigen Stühle, die den fünf Farben der<br />

Olympischen Ringe nachempfunden wurden. Dadurch<br />

soll einerseits die globale Verantwortung und andererseits<br />

das "bunte Bild" der Themen und Beteiligten<br />

beim <strong>Agenda</strong>-Prozess anschaulich darstellt werden.<br />

Eine spezielle Schautafel stellt kurz und knapp ergänzend<br />

die Inhalte der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> dar. Ferner wird<br />

auf die Bedeutung der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Sitzecke hingewiesen.<br />

Durch diese bunte Sitzreihe soll nicht nur Gelegenheit<br />

zum Sitzen und Ausruhen geboten, sondern<br />

insbesondere zum Nachdenken, zur Kommunikation<br />

und zum Handeln aufgefordert werden.<br />

56<br />

Umweltengagement im Fußball<br />

Dieses bisher in dieser Form bundesweit einmalige Fachseminar<br />

"Umweltengagement im Fußball - Anregungen für einen nachhaltigen<br />

Sportverein" wurde als regionales <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekt vom<br />

Landkreis Emsland in Kooperation mit dem Kreissportbund und<br />

dem Niedersächsischen Fußballverband durchgeführt. Die inhaltliche<br />

Gesamtgestaltung oblag der Deutschen Gesellschaft für<br />

Umwelterziehung e.V. aus Hamburg (www.umwelterziehung.de).<br />

Die Veranstaltung vermittelte insgesamt eine Vielzahl hilfreicher<br />

Praxis orientierter Anregungen, Verbesserungs- und Einsparpotentiale<br />

sowohl für die Sportvereine als auch für die Kommunen. Eine<br />

Handreichung von diesem Fachseminar wurde an die Teilnehmer<br />

verteilt. Die entsprechende Dokumentation ist auch als pdf-Datei<br />

per Internet erhältlich (siehe www.emsland.de). In die Dokumentation<br />

integriert sind u.a. stichwortartig die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte<br />

niedersächsischer Sportvereine, die im Rahmen eines Wettbewerbes<br />

des Landessportbundes Niedersachsen für das Jahr 2001<br />

ermittelt wurden.<br />

Vermittlung von Informationen, Anwendungsbeispielen und<br />

Methodenkompetenz<br />

Dieses <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekt wurde in verschiedenen einzelnen Bausteinen<br />

durchgeführt. Maßgebliche Elemente waren eine Moderatorenschulung,<br />

Ausstattung mit Materialien (Moderatorenkoffer,<br />

Pinwände, Ausstellungswände), eine Aktion Obstpresse und eine<br />

Musikstation mit spezieller <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Hit-Collection. Diese<br />

diversen Materialien stehen dauerhaft zur Verfügung, um die<br />

Inhalte der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> anschaulich möglichst vielen Bürgerinnen<br />

und Bürgern zu vermitteln.<br />

Von der Moderatoren-Schulung wurde zudem in Kooperation<br />

mit der Dozentin Frau Susanne Eilers (<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Koordinatorin der<br />

Niedersächsischen Naturschutzakademie) eine Info-Broschüre mit<br />

dem Titel "Moderieren und Strukturieren mit der Pinwand-Moderations-Methode"<br />

zusammengestellt.


Besonders anschauliche Beispiele liefern die Obstpresse und die<br />

Musikstation.<br />

Reparaturwegweiser<br />

Ein Reparaturwegweiser ist als <strong>Agenda</strong>-Projekt in Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Emsland und der<br />

Handwerkskammer Osnabrück-Emsland realisiert worden. Dieser<br />

Reparaturwegweiser soll insbesondere der Abfallvermeidung<br />

dienen. Zu finden ist der Reparaturwegweiser unter<br />

www.reparaturwegweiser.de<br />

Ansprechpartner: Herr Thormann, Abfallwirtschaftsbetrieb,<br />

Tel. (0 59 31) 44-1585<br />

Krötenmobil<br />

Das Amt für Naturschutz und Forsten und das <strong>Agenda</strong>-Büro<br />

der Kreisverwaltung haben gemeinsam mit<br />

den <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Arbeitskreisen "Landwirtschaft/<br />

Ernährung/Naturschutz/Wasser/Forsten" und "Kooperation<br />

emsländischer Kommunen" aus einem Projektvorschlag<br />

einer Schule die kreisweite <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Tour<br />

des Krötenmobils entwickelt. Mit dieser Aktion<br />

werden die entsprechenden Kapitel der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

zur Beteiligung von Schulen und Bildungseinrichtungen<br />

und zum Erhalt der biologischen Artenvielfalt<br />

konkretisiert. Das Projekt wurde von Schülern,<br />

Lehrern und Eltern gleichermaßen mit Begeisterung<br />

aufgenommen. Nachdem ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn<br />

genehmigt worden ist, wird eine<br />

abschließende positive Entscheidung bezüglich der<br />

Förderung noch erwartet.<br />

Für weitere Auskünfte steht das <strong>Agenda</strong>-Büro beim<br />

Landkreis Emsland bereit Tel. (05931) 44-1118<br />

eMail: agenda<strong>21</strong>@emsland.de<br />

Die verschiedenen <strong>Agenda</strong>-Projekte sind auch im<br />

Internet unter www.emsland.de unter der Schaltfläche<br />

"<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>" einsehbar.<br />

57


Stadt Varel<br />

Ja-Dan(n)-Bus – mobil ohne Auto<br />

Linienbus mit bedarfsorientiertem Zubringer<br />

Das Konzept für den Ja-Dan(n)-Bus wurde im <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong>-Arbeitskreis Verkehr und Mobilität gemeinsam mit<br />

dem Betreiber Omnibusbetrieb Bruns und mit Vertretern<br />

der Kurverwaltung entwickelt. Ziel der im Arbeitskreis<br />

aktiven Bürger und Bürgerinnen ist es, den<br />

Pkw-Verkehr in Richtung Küste an Sonn- und Feiertagen<br />

zu reduzieren. Darüber hinaus sollen auch Ziele<br />

in der näheren Umgebung, wie z.B. Tierpark Jaderberg,<br />

Obenstrohe Mühlenteich u.a. mit dem Bus<br />

zukünftig auch sonntags erreichbar sein.<br />

Der Ja-Dan(n)-Bus wurde als Linienbus mit bedarfsorientiertem<br />

Zubringer ab Mai 2003 erneut eingesetzt.<br />

Wie im vergangenen Jahr fährt der Bus die<br />

bekannte Route und feste Zielhaltestellen an. Bei<br />

Bedarf, der zuvor per Telefon angemeldet wird, kann<br />

der Bus Bedarfshaltestellen außerhalb der Route anfahren,<br />

ohne die festgelegten Haltestellen mit entsprechenden<br />

Haltezeiten auszulassen. Dabei berücksichtigt<br />

der Busfahrer die An- und Abfahrtzeiten der<br />

Züge am Vareler Bahnhof.<br />

Die vergangene Saison hat gezeigt, dass Informationen<br />

über die Kundenfreundlichkeit des Ja-Dan(n)-<br />

Busses sehr wichtig sind. Daher wird das Bedarfssystem<br />

wieder in Faltblättern erläutert. Diesmal<br />

spielen auch Plakate eine wichtige Rolle. Diese<br />

können z.B. in Oldenburg, Wilhelmshaven, Jever und<br />

anderen Städten darüber informieren, wie mit Bahn<br />

und Bus die Küste erreicht werden kann.<br />

Von einem Bonusheft verspricht sich der Arbeitskreis<br />

neue Anreize, um die Fahrgastzahlen noch<br />

weiter zu erhöhen. Das Bonusheft ermöglicht Vergünstigungen<br />

in Verbindung mit dem Kauf einer Fahrkarte.<br />

58<br />

Auch in der Saison 2003 fuhr der Ja-Dan(n)-Bus mit einem Fahrradanhänger.<br />

Die Fahrgäste können damit ihre Touren flexibel<br />

gestalten und Fahrrad- und Bustouren kombinieren.<br />

Landschafts-Erkundungspfad<br />

Der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>- Arbeitskreis "Tourismus und Naturschutz" plant<br />

unter dem Motto "Natur, Mensch und Landschaft in Varel - den<br />

vier Landschaftsräumen Geest, Moor, Marsch und Watt auf der<br />

Spur" einen Radwander- bzw. Wanderweg auf zum Teil bereits<br />

vorhandenen Wegen. Der Weg soll die für Varel typischen und hier<br />

in ihrer charakteristischen und gleichzeitig außergewöhnlichen<br />

Abfolge auftretenden Landschaftsräume Geest, Moor, Marsch und<br />

Watt verbinden.<br />

Es ist vorgesehen, entlang dieser Route zunächst fünf informative<br />

und aktiv erlebbare Stationen an dafür besonders geeigneten<br />

Standorten zu errichten. An der Gestaltung der Stationen, die<br />

spannend und leicht zugänglich auf landschaftliche, ökologische<br />

und siedlungsgeschichtliche Besonderheiten hinweisen sollen, wird<br />

in dieser Saison noch gearbeitet.<br />

Der Landschafts-Pfad kann mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkundet<br />

werden. Die Abstimmung mit dem Ja-Dan(n)-Bus ermöglicht<br />

es, für Teilstrecken den Bus zu benutzen.<br />

Regionales Qualifizierungsnetzwerk<br />

Im Dezember 2002 wurde ein Regionales Qualifizierungsnetzwerk<br />

in Varel eingerichtet. In diesem Netzwerk soll die Zusammenarbeit<br />

zwischen Vareler Betrieben, Schulen, Schülerinnen und Schülern,<br />

Eltern, Arbeitsamt, Jugendhilfeorganisationen und Kammern<br />

gefördert werden. Ziel ist es, Schüler und Schülerinnen der allgemeinbildenden<br />

Schulen frühzeitig und effektiv auf die Berufsausbildung<br />

vorzubereiten, um z.B. Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen.<br />

Die Berufsorientierung und die Ausbildungschancen, vor allem<br />

auch lernschwacher Schülerinnen und Schüler, sollen verbessert<br />

werden.<br />

Das Qualifizierungsnetzwerk wurde von der Vareler <strong>Agenda</strong>-<br />

Gruppe "Arbeit und Wirtschaft" initiiert. Die <strong>Agenda</strong> Gruppe<br />

besteht aus Vertretern lokaler Betriebe und Schulen, dem Arbeitsamt<br />

sowie Vareler Bürgern. Von diesen wurde das Konzept des<br />

Qualifizierungsnetzwerks entwickelt und erfolgreich nach Finanzierungsmitteln<br />

gesucht. Die Projektkoordinationsstelle wird über<br />

EU-Fördermittel für <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte und die Stadt Varel sowie<br />

über eine Stiftung und den Landkreis finanziert.


In Zusammenarbeit mit Lehrpersonal der beteiligten Schulen hat<br />

sich vorerst folgende Idee zur Verbesserung der Berufsfindung<br />

herauskristallisiert: Schüler sollen - neben den bereits stattfindenden<br />

Schulpraktika - über Ferienpraktika die Chance erhalten,<br />

weitere Berufe kennen zu lernen. Die Projektkoordinatorin steht<br />

den Betrieben und den Schülern dabei als Ansprechpartnerin zur<br />

Verfügung. Sie unterstützt die Schüler bei der Akquise von Praktikumsplätzen<br />

und bei der Organisation und Durchführung der<br />

Praktika. Den Betrieben wird zudem Hilfe bei der Entwicklung der<br />

Vorgehensweise bei den Praktika angeboten. Zurzeit werden<br />

lokale Betriebe als Partner gewonnen und über die Umsetzungsmöglichkeiten<br />

verhandelt bzw. Vorschläge der Betriebe in die<br />

Praktikumskonzepte integriert.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt und auch Jugendhilfeorganisationen<br />

weitet sich langsam aus. Zudem zeichnet sich ab,<br />

dass die <strong>Agenda</strong>-Idee sehr gut von den Schülerinnen und Schülern<br />

angenommen wird:<br />

In den Osterferien 2003 absolvierten die ersten zehn Schülerinnen<br />

und Schüler ein Betriebspraktikum, welches von der Projektkoordinatorin<br />

organisiert und betreut wurde. Die 14- bis 15-Jährigen<br />

erkundeten die Berufe der Landwirtin, des Kochs, der Rechtsanwalts-<br />

und Notarfachangestellten, der Hebamme, der Tierpflegerin,<br />

des Mechatronikers sowie der Pferdewirtin.<br />

Ergebnisse der Osterferienpraktika:<br />

w Ein Schüler (1 Schuljahr wiederholt) beginnt im August 03 die<br />

Ausbildung im Praktikumsbetrieb. Er zeigte sich in der Praxis als<br />

sehr begabt. Er will mit der Ausbildung auch den Hauptschulabschluss<br />

erlangen.<br />

w Eine Schülerin (1 Schuljahr wiederholt) möchte den Beruf<br />

erlernen, den sie im Praktikum erkundet hat. Dies ist voraussichtlich<br />

im Praktikumsbetrieb möglich. Sie geht vorerst weiter<br />

zur Schule.<br />

w Ein Schüler war so begeistert von dem Praktikum, dass er<br />

versuchen will, möglichst im Praktikumsbetrieb einen Ausbildungsplatz<br />

zu bekommen.<br />

w Eine Schülerin hat sich beruflich umentschieden, da sie während<br />

des Praktikums erfahren hat, dass ihr Berufswunsch wenig<br />

Aussicht auf eine Berufstätigkeit bietet.<br />

w Eine Schülerin will evtl. das Abitur machen, um studieren zu<br />

können.<br />

w Vier Schülerinnen haben erkannt, dass der erprobte<br />

Beruf nicht der richtige für sie ist. Zwei dieser<br />

Schülerinnen haben in den Sommerferien ein<br />

weiteres Praktikum gemacht.<br />

w Eine Schülerin fehlte zwei Tage unentschuldigt. Als<br />

sie am dritten Tag im Betrieb erschien, machte sie<br />

die Erfahrung, dass sie sich im Berufsleben so nicht<br />

verhalten kann und wurde nach Hause geschickt.<br />

Zwölf Schülerinnen und Schüler haben in den Sommerferien<br />

ein freiwilliges Praktikum absolviert, das<br />

wiederum von der Projektkoordinatorin organisiert<br />

und betreut wurde.<br />

Neben den oben beschriebenen Aktivitäten beteiligt<br />

sich die Projektkoordinatorin gemeinsam mit<br />

Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie des Arbeitsamtes<br />

an der Organisation einer in Varel geplanten<br />

"Berufsmesse". Außerdem ist die Koordinatorin<br />

an der Organisation und Durchführung mehrtägiger<br />

Betriebsprojekte der Sekundarschule Obenstrohe<br />

beteiligt.<br />

Fazit<br />

Bereits nach kurzem Bestehen des Qualifizierungsnetzwerks<br />

zeichnen sich Erfolge ab. Die <strong>Agenda</strong>-Idee<br />

wird von den zu vernetzenden "Partnern" angenommen.<br />

Schon jetzt wird von einigen auf die Wichtigkeit<br />

des Fortbestehens des Netzwerks hingewiesen. Ein<br />

weiterer Auf- und Ausbau des Netzwerks führt vermutlich<br />

zu weiteren Erfolgen.<br />

Beteiligte Schulen:<br />

w BBS Varel, Stettiner Str. 3, 26316 Varel<br />

w Haupt- und Realschule mit OS, Arngaster Str. 9 c,<br />

26316 Varel<br />

w Pestalozzi-Schule, Schule für Lernhilfe,<br />

Oldenburger Str. 7, 26316 Varel<br />

w Hauptschule mit OS - Sekundarschule, Riesweg<br />

<strong>21</strong>,<br />

26316 Varel-Obenstrohe<br />

w Hauptschule mit OS Bockhorn, Hilgentolter Str. 26,<br />

26316 Varel-Bockhorn<br />

59


<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Projekte in sonstigen Gebieten<br />

Regierungsbezirk Braunschweig:<br />

Stadt Wolfenbüttel<br />

Via <strong>Agenda</strong> - Wolfenbütteler Zukunftswege<br />

Im <strong>Agenda</strong>-Arbeitskreis "Wohnen und Verkehr" entstand die Idee,<br />

in Wolfenbüttel nach dem Vorbild andernorts bereits realisierter<br />

stadtökologischer Lehrpfade einen <strong>Agenda</strong>-/Zukunftslehrpfad<br />

einzurichten. Also gründete sich auf Initiative und Einladung des<br />

<strong>Agenda</strong>-Büros der Arbeitskreis <strong>Agenda</strong>-/Zukunftspfad. Eine erste<br />

Projektskizze entstand, eine Vorabstimmung mit dem Baudezernat<br />

und der Denkmalpflege wurde vorgenommen und Projektpartner<br />

konnten gewonnen werden. Nun stellte das <strong>Agenda</strong>-Büro bei der<br />

Bezirksregierung Braunschweig einen Antrag auf Fördermittel und<br />

zwar zunächst für die Konzepterstellung. Die beantragten Mittel in<br />

Höhe von insgesamt 4.196 Euro wurden mit Bescheid vom<br />

17.06.2002 gewährt und nach Vorlage des Verwendungsnachweises<br />

am 27.10.02 abgerufen.<br />

Unter der fachlichen Begleitung der Firma agro plan - Büro für<br />

Umwelt- und Agrarplanung entwickelte der Arbeitskreis <strong>Agenda</strong>-/<br />

Zukunftspfad das im Folgenden zusammengefasste Konzept "Via<br />

<strong>Agenda</strong> - Wolfenbütteler Zukunftswege". Es wurde zwischen dem<br />

12. Februar und dem 28. September 2002 im Rahmen von insgesamt<br />

18 moderierten Treffen mit Bürgerinnen und Bürgern und<br />

einer Gesamtteilnehmerzahl von ca. 220 erarbeitet. 1<br />

Das Konzept<br />

Entsprechend der drei thematischen Säulen der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> hat<br />

sich der Arbeitskreis in drei Unterarbeitsgruppen aufgeteilt. Die drei<br />

Gruppen "Ökologie", "Ökonomie" und "Soziales" haben häufig<br />

getrennt voneinander getagt bzw. Ortsbegehungen durchgeführt.<br />

Jedes Themengebiet hatte ca. drei bis vier Stationen zur Beplanung<br />

zur Verfügung.<br />

1 Vgl. Downloadversion sowie "Projektstand" unter www.wolfenbuettel.de<br />

Themenbereich Ökologie<br />

Trockenmauer (Station 8)<br />

Trockenmauern bieten in ihren Mauerritzen vielfältigen<br />

Pflanzengesellschaften Lebensraum. Der besondere<br />

- auch pädagogische - Wert dieser Mauerritzenvegetationen<br />

ist, dass sie sich spontan, also ungeplant,<br />

entwickeln und somit in einer modernen und<br />

überplanten Stadt- und Kulturlandschaft gleichsam als<br />

Symbol für "Natur" stehen. Die Trockenmauer wurde<br />

Ende Oktober 2002 durch Schülerinnen und Schüler<br />

der Leibniz-Realschule im Bereich des Schlosses aufgebaut.<br />

Fassadenbegrünung (Station 2)<br />

Eine begrünte Fassade ist keine Ursache für eine<br />

Beschädigung der Hausfassade, vielmehr ist das<br />

Kleinklima hinter einer Laubwand (z.B. Efeu) für den<br />

Erhalt der darunter liegenden Baumaterialien zuträglich.<br />

Neben verschiedenen Wohlfahrtsfunktionen für<br />

den Menschen (schönes Aussehen, Luftfiltrierung)<br />

bieten Fassadenbegrünungen einen der wenigen<br />

verbliebenen Lebensräume für die Fauna im innerstädtischen<br />

Bereich. Singvögel und Insekten (Schmetterlinge)<br />

finden dort einen Brut- und Rückzugsort.<br />

Eine geeignete Hauswand wurde am Eingang der<br />

Stobenstraße ausfindig gemacht<br />

Stadtbaum (Station 3)<br />

Am Beispiel eines Stadtbaumes sollen die vielfältigen<br />

positiven Funktionen von Natur in der Innenstadt<br />

veranschaulicht werden. Auf einer Erläuterungstafel<br />

werden die Funktionen "Filterleistung", "Sauerstoffproduktion"<br />

und "Biotopfunktion" beschrieben.<br />

Vorgesehener Standort: Seeliger-Park.<br />

61


Baumlehrpfad (Station 7)<br />

Wolfenbüttel hat einen großen Reichtum an innerstädtischem<br />

Grün. Hier nimmt der Seeliger-Park eine<br />

besondere Rolle ein, da er einen sehr alten und<br />

besonderen Baumbestand aufweist. Bei der Anlage<br />

dieses Parks in historischer Zeit wurden vielfältige<br />

Baumarten zum Teil aus Übersee importiert und<br />

gepflanzt. Ein Baumlehrpfad über die Biografien<br />

einzelner ausgewählter Bäume soll die Fähigkeit,<br />

Bäume zu unterscheiden, schulen. Hier wird eine<br />

Brücke zwischen naturhistorischer und kulturhistorischer<br />

Betrachtung hergestellt, da die Anlage von<br />

Parks im Stadtraum einen interessanten Einblick in<br />

die Stadtplanung und Stadtentwicklung ermöglicht.<br />

Der Naturschutzbeauftragte des Landkreises,<br />

Herr Dr. Schaper, unterstützt und berät die Planungsgruppe<br />

um die Schulinitiative der Leibniz-Realschule.<br />

Themenbereich Ökonomie<br />

Solarstation (Station 5)<br />

Zeitgleich zur Planung des Zukunftspfades installierten<br />

die Stadtwerke Wolfenbüttel GmbH in Kooperation<br />

mit dem Naturstromanbieter Unit Energie (unit(e)) im<br />

Juli 2002 eine Solarsäule. Diese erzeugt auf 20 qm<br />

Kollektorfläche Solarstrom, der ins Netz eingespeist<br />

wird, und wurde - nach Absprache zwischen <strong>Agenda</strong>-<br />

Planungsgruppe und Stadtwerken - in den geplanten<br />

Via <strong>Agenda</strong> aufgenommen.<br />

Wasserstadt-Modell (Station 4)<br />

Die Bedeutung der Oker für die Stadt Wolfenbüttel soll<br />

dargestellt und erlebbar gemacht werden. Hierfür soll<br />

ein Modell der Stadt auf eine Platte gebracht werden.<br />

Darin eingelassene, kleine maßstäbliche Gerinne<br />

werden den Okerlauf nachbilden. Diese sollen Wasser<br />

(Okerwasser) führen und an verschiedenen Stellen<br />

durch Wehre regulierbar sein. Kleine Wasserräder<br />

veranschaulichen die Energienutzung. Das Modell soll<br />

insbesondere Kinder zum (inter-)aktiven Lernen<br />

animieren.<br />

62<br />

Die Standortfrage ist noch nicht abschließend geklärt, da in<br />

diesem Falle unter anderem die Vandalismusgefahr besonders zu<br />

beachten ist.<br />

Nachhaltige Mobilität (Station 1)<br />

Mit Hilfe eines feststehenden Fahrradmodells soll demonstriert und<br />

erlebt werden, wie durch eigene Körperkraft Energie erzeugt<br />

werden kann und welche Äquivalente diese Energie in Strom<br />

ebenso wie in Entfernung hat. Dieses Fahrradmodell wird durch die<br />

Beteiligten der Verbände im Zentrum für Umwelt und Mobilität<br />

(Z/U/M) mitgeplant. Die Frage des Standortes ist noch nicht<br />

abschließend geklärt.<br />

Marktschild (Station 10)<br />

Um die Versorgung der Bevölkerung Wolfenbüttels mit regional<br />

erzeugten Produkten transparenter zu machen, wird auf dem<br />

Wochenmarkt jeweils zur Marktzeit ein Schild aufgestellt, das<br />

immer die aktuell erhältlichen Produkte unter der Überschrift<br />

„frisch aus der Region“ anzeigt. Die Marktbeschicker sind in die<br />

Aktion einbezogen worden. Sofern sie regionale Produkte in ihrem<br />

Sortiment haben, kennzeichnen sie ihren Stand mit einer Plakette,<br />

die mit dem <strong>Agenda</strong>-Logo versehen ist.<br />

Themenbereich Soziales<br />

Kommunikationsinsel 2 (Station 9)<br />

Die Grundidee besteht darin, im Innenstadtbereich einen umgrenzten<br />

Platz zu schaffen, der aufgrund seiner Gestaltung zum Verweilen<br />

und Kommunizieren einlädt. Er soll mit Sitzgelegenheiten<br />

ausgestattet sein, die beschattet sind (z. B durch Bäume, von<br />

Pflanzen beranktes Gerüst, Segeltuchkonstruktion); ein Kunst-<br />

Spielobjekt soll den Platz gestalterisch aufwerten.<br />

2 Arbeitstitel


3.2. Bouleplatz (Station 6)<br />

Wie in südlichen Ländern zu beobachten, ist ein Bouleplatz ein Ort<br />

der Begegnung und des Gesprächs. Der Gedanke, einen solchen<br />

Platz in zentraler Lage einzurichten, erschien den AK-Mitgliedern<br />

als gelungener Betrag zum Thema "Soziale Stadt". Als Standort für<br />

diese Station ist der Bereich "Am Stadtgraben/ Nähe Stadtwappen"<br />

vorgesehen.<br />

Beschilderung des Via <strong>Agenda</strong> - Wolfenbütteler<br />

Zukunftswege<br />

Die Anliegen des <strong>Agenda</strong>-Zukunftspfades sollen durch<br />

eine begleitende Beschilderung vermittelt werden. Bei<br />

deren Ausgestaltung sollen neben Textinformationen<br />

auch grafische und interaktive Bestandteile zu Hilfe<br />

genommen werden. Im Vordergrund jedoch soll die<br />

Wiedererkennung durch einheitliche Grundgestaltung<br />

stehen.<br />

63


Infoheft und Flyer<br />

Der Zukunftspfad soll in einer kleinen und handlichen<br />

DIN A 5 Broschüre und einer Kurzfassung (Flyer)<br />

beschrieben werden. Diese Materialien können in<br />

Bezug auf Inhalte (Texte und Bilder) durch die Arbeitsgruppen<br />

erstellt werden.<br />

Finanzierung<br />

Die Finanzierung der Vorhaben soll auf drei Säulen<br />

basieren. Hier ist erstens das Einwerben von Sponsoring-Partnern<br />

geplant. Ein Beispiel hierfür hat die<br />

Initiative der Leibniz-Realschule mit ihrer Unterstützung<br />

durch die Volksbank-Stiftung bereits gegeben.<br />

Zweitens sollen - ähnlich dem Projekt "Wolfenbütteler<br />

Wasserwege" - Paten gefunden werden, die bereit<br />

sind, mit Sachleistungen und/oder Zahlungen das<br />

Projekt zu unterstützen. Die Stadtwerke Wolfenbüttel<br />

GmbH hat ihre Unterstützung bei der Umsetzung der<br />

Station "Wasserstadt-Modell" bereits signalisiert. Das<br />

Engagement der Firma unit(e) in Kooperation mit den<br />

Stadtwerken bei der Realisierung der Solarsäule ist<br />

gleichfalls ein ermutigendes Beispiel. Drittens wurden<br />

erneut Fördermittel des Landes beantragt und bewilligt.<br />

64<br />

Regierungsbezirk Hannover:<br />

Stadt Garbsen<br />

Aktion zur CO 2 -Reduktion<br />

Die Stadt Garbsen hat im Rahmen ihrer Prima Klima Aktivitäten<br />

zur <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> ein neues Projekt erarbeitet, welches ab<br />

dem 22. September 2001 gestartet wurde. Unter dem Motto<br />

"Mein Haus - Mein Auto - Ihr Geld" wurden Beiträge, die nachhaltig<br />

zur CO 2 -Reduktion beitragen, von der Stadt Garbsen initiiert,<br />

unterstützt und zu 50 Prozent aus Landesmitteln gefördert. Die<br />

Aktion bestand aus zwei Teilbausteinen.<br />

1. Mein Haus<br />

Um Garbsener Bürgerinnen und Bürger zu motivieren und zu<br />

unterstützen, Klimaschutzmaßnahmen im Bereich der Wärmedämmung,<br />

Heizungserneuerung oder Stromverbräuche durchzuführen,<br />

führte die Stadt in Zusammenarbeit mit Fachingenieuren vom<br />

Umweltzentrum Stuhr vom 24.09. bis 28.09.2001 Haus-zu-Haus-<br />

Beratungen durch. Dazu wurden im Vorfeld bereits 200 Haushalte<br />

in Ein- und Zweifamilienhäusern aus dem Altbaubestandteil in den<br />

Ortsteilen Horst, Frielingen, Alt-Garbsen und Schloss Ricklingen per<br />

Bürgermeisterbrief angeschrieben und die Hausuntersuchungen<br />

näher erläutert.


Mit dieser Aktion sollten den Bürgerinnen und Bürgern energetische<br />

Schwachstellen aufgezeigt und Möglichkeiten zur Förderung<br />

durch Bund und Land aufgezeigt werden. Die Aktion wurde bei<br />

den Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv aufgenommen. Sie<br />

waren angenehm überrascht über das kostenlose Beratungsangebot<br />

und empfanden die Beratungen als sehr umfassend und<br />

hinsichtlich der Emissionen als äußerst vorsorgend.<br />

2. Mein Auto<br />

Am 22. September 2001 hieß es zum zweiten Mal in ganz Europa<br />

"In die Stadt - ohne mein Auto". Die Stadt Garbsen hat sich mit<br />

der geplanten Aktion beim Klimabündnis der europäischen Städte<br />

Alianza del clima registrieren lassen, und so am Wettbewerb 2001<br />

teilgenommen.<br />

Am 22. September haben in der Zeit von 10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Promoter vor den Einkaufszentren Real, Shoppingplaza, Planetencenter<br />

und in der Roten Reihe an Fahrradfahrer kleine Dankeskarten<br />

mit der Aufschrift "Danke für Ihren Prima Klima Beitrag zu<br />

Rad" zusammen mit einem Prima Klima Bleistift übergeben. Mit<br />

dieser Geste wollte die Stadt Garbsen diesen Akteuren der CO 2 -<br />

mindernden Fortbewegungsmittel ganz bewusst danken.<br />

Am Nachmittag trafen sich auf dem Rathausplatz Vereine,<br />

Familien und Freunde zu einer 1 ½-stündigen Fahrradtour, die vom<br />

Garbsener Bürgermeister durchgeführt wurde. Die Fahrradtour verlief<br />

unter dem Motto "Von Mühle zu Mühle", Windenergie sowohl<br />

in alter als auch in innovativer Form. Dabei hatten die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Möglichkeit, in der alten Horster Mühle<br />

durch Herrn Evers und Herrn Wichmann eine kurze Darstellung zu<br />

erhalten.<br />

Das DRK Garbsen begleitete diese Fahrradtour mit mehreren<br />

freiwilligen Helfern auf Rädern und einem zusätzlichen Fahrzeug<br />

und sorgte anschließend mit gegrillten Würstchen und Getränken<br />

für das leibliche Wohl.<br />

Zwei Fahrräder, gesponsort durch Real und den Radlertreff im<br />

OBI-Zentrum, wurden mit dem Appell, auch künftig CO 2 -mindernde<br />

Fortbewegungsmittel zu nutzen, verlost.<br />

Stadt Hannover<br />

Projektbeschreibung "Sicherung extensiver<br />

Grünlandnutzung durch regionale Fleischvermarktung"<br />

In der Region Hannover schließen sich Landwirte,<br />

Fleischer u. Schlachter, Handelsbetriebe sowie die<br />

Stadt Hannover zusammen, um gemeinsam die<br />

landwirtschaftlich geprägten, offenen Landschaftsräume<br />

zu sichern und zu entwickeln. Die Grundlage<br />

hierfür bildet die Vermarktung von Rind- und Schaffleisch<br />

aus extensiver Weidewirtschaft. Die Vermarktung<br />

unter einem gemeinsamen Herkunftszeichen soll<br />

zur Stabilisierung der extensiven Grünlandwirtschaft in<br />

der Region Hannover beitragen. Gleichzeitig werden<br />

durch die regionalen Vermarktungswege Arbeitsplätze<br />

in Handwerk und Handel gesichert sowie lange<br />

Transportwege im Sinne des Tierschutzes vermieden.<br />

Die begleitende gezielte Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

verdeutlicht den Kunden, dass die naturnahe<br />

Landschaft zum großen Teil durch eine den<br />

natürlichen Gegebenheiten angepasste, umweltschonende<br />

Landwirtschaft erhalten wird. Für den<br />

Kunden wird durch Hoffeste, Besichtigungsmöglichkeiten,<br />

Bildungsveranstaltungen usw. die regionale<br />

Landwirtschaft und Vermarktung direkt erlebbar.<br />

Erzeugerkriterien<br />

Um den Aspekt des Landschafts- und Naturschutzes<br />

durch extensive Grünlandnutzung zu gewährleisten,<br />

kommen für die Vermarktung nur landwirtschaftliche<br />

Betriebe in Frage, die Mutterkuhhaltung mit einem<br />

geringen Viehbesatz pro Hektar betreiben und deren<br />

Weideland zum Teil Naturschutzauflagen unterliegt.<br />

Zusätzlich werden Schafhalter aus der Region in das<br />

Projekt integriert.<br />

Die Landwirte nutzen hofeigenes Futter und beschränken<br />

den Einsatz von Herbiziden sowie mineralischem<br />

Dünger.<br />

65


Bausteine des Projekts<br />

Das Projekt ist in drei Bausteine gegliedert: Initiierung,<br />

Umsetzung und begleitende Öffentlichkeits- und<br />

Bildungsarbeit.<br />

Initiierung und Recherche (abgeschlossen)<br />

Im ersten Baustein ging es um Recherchen und Kontaktaufnahme<br />

zu relevanten Erzeugerbetrieben. Die<br />

Projektleitung wandte sich dabei vor allem an die<br />

Landwirte, zu denen über die Stadt Hannover und die<br />

Landwirtschaftskammer bereits Beziehungen bestanden.<br />

Sie sollten Produktionskriterien erfüllen, die über<br />

die derzeitigen gesetzlichen Standards hinausgehen.<br />

Gleichzeitig wurden Verarbeitungsbetriebe der Innungen<br />

angesprochen, um zu klären, wie die Produkte<br />

der Erzeuger abgesetzt werden können und welche<br />

Erfordernisse diesbezüglich bestehen. Fragen der<br />

Logistik und Verarbeitung wurden mit Viehhändlern<br />

und Schlachtern erörtert. Zur Klärung der Vermarktungswege<br />

wurden Gespräche mit Einzelhandelsmärkten<br />

geführt, um deren Anforderungen sowie<br />

Potenziale zu erfassen. Zusätzlich sollten direkte<br />

Vermarkter wie z.B. gastronomische Betriebe für die<br />

Abnahme der Produkte interessiert werden.<br />

Umsetzung (angelaufen)<br />

Zu diesem Baustein gehört die Erarbeitung eines<br />

integrierten Vermarktungskonzepts in Kooperation mit<br />

Landwirten, Verarbeitern, Vermarktern sowie die<br />

Umsetzung und Begleitung dieses Konzeptes (spezielle<br />

Produkte und Gerichte, Public Relations, Werbung).<br />

Die Entwicklung einer Herkunftsmarke sowie ihre<br />

juristische Prüfung und Eintragung ist Teil des Umsetzungsprozesses.<br />

66<br />

Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit (angelaufen)<br />

Die begleitende Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit gewährleistet<br />

eine ökonomisch tragfähige Entwicklung des Projektansatzes.<br />

Unter anderem folgende Maßnahmen sind daher vorgesehen:<br />

w Konzepterarbeitung<br />

w Durchführung von öffentlichkeitswirksamen<br />

Veranstaltungen<br />

w Erstellung von Werbematerialien (Flyer,<br />

Feldschilder)<br />

w Weiterbildung des Ladenpersonals<br />

w Werbewirksame Aktionen an der Ladentheke<br />

bzw. vor den Läden (direkte Kundenansprache)<br />

mit allen Beteiligten,<br />

w Durchführung von Bildungsmaßnahmen mit Erwachsenen<br />

und Schülern.<br />

Stand des Projektes<br />

In der Initiierungsphase wurden intensive Gespräche mit allen<br />

potenziellen Marktpartnern geführt. Die Interessen der Erzeugerbetriebe<br />

(Landwirte), der Verantwortlichen für Logistik und<br />

Verarbeitung (Viehhandel und Schlachthof) sowie der Vermarkter<br />

(Verbrauchermärkte, Fleischereien) wurden erfasst und analysiert,<br />

um die Potenziale für ein regionales Vermarktungsnetzwerk für<br />

Rind- und Schaffleisch zu identifizieren. Nach zwei gemeinsamen<br />

Kooperationstreffen mit allen beteiligten Akteuren werden derzeit<br />

Gespräche zur Konkretisierung, d.h. Bedarfsklärung, Fragen zur<br />

Logistik sowie Preisgestaltung geführt. Für Oktober 2003 ist die<br />

Produkteinführung "Fleisch aus der Region" geplant.<br />

Vermarktungswege<br />

Nach den bisherigen Recherchen und Gesprächen zeichnen sich<br />

drei wesentliche Optionen der Vermarktung ab:<br />

Option I: Vermarktung über Einzelhandelsgeschäfte<br />

Besonders in den finanziell etwas besser ausgestatteten Stadtteilen<br />

Hannovers kommen bestimmte Einzelhandelsgeschäfte als Vermarktungspartner<br />

in Betracht. Die Konzentration auf den Lebensmitteleinzelhandel<br />

setzt allerdings das Vorhandensein eines stabilen<br />

Logistikkonzeptes vom Landwirt bis zum Lebensmittelladen voraus.


Option II: Vermarktung über Schlachter in Hannover bzw. in der<br />

Region<br />

Es ergibt sich die Möglichkeit, bestehende Vermarktungswege<br />

zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Schlachtereien zu<br />

nutzen, die zum Teil schon jetzt den Kriterien und Richtlinien des<br />

Projektes entsprechen.<br />

Option III: Direktvermarktung<br />

Verkauf der Fleischprodukte ab Hof sowie an Gastronomiebetriebe<br />

unter der gemeinsamen Herkunftsmarke.<br />

Ausblick<br />

Im weiteren Verlauf des Projektes werden neue Produkte (z.B.<br />

Hannoversche Rindfleischwurst) entwickelt sowie die Vermarktung<br />

soweit möglich auch über Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen<br />

ausgeweitet.<br />

Beteiligte Akteure<br />

Auftraggeber:<br />

Stadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün<br />

Projektleitung:<br />

mensch und region, nachhaltige Prozess- und Regionalentwicklung,<br />

Hannover<br />

Kooperationspartner:<br />

Landwirtschaftskammer Hannover<br />

Agentur Weitblickfang<br />

Gemeinnützige Landbauforschung Hämelerwald<br />

Stadt Hannover (<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Büro)<br />

Region Hannover (Regionalplanung)<br />

67


Landkreis Hildesheim<br />

Projektbeschreibung<br />

Projekt: Produkte aus der Region Hildesheim und<br />

aus fairem Handel<br />

Vorgeschichte<br />

Die <strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Region Hildesheim startete im<br />

September 2001 anlässlich der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Woche<br />

und der Woche des fairen Handels das Projekt<br />

Hildesheimer Brot (HI-Brot) und Kaffee aus fairen<br />

Handel (HI-Kaffee). Es wurden zwei Bio-Bäcker der<br />

Region gefunden, die in einer beispielgebenden<br />

Zusammenarbeit ein neues Rezept für ein Bio-Brot<br />

entwickelt haben.<br />

In knapp fünf Monaten wurden mehr als 3000<br />

Brote produziert und verkauft. Es wurden mehr als<br />

500 kg HI-Kaffee in der Region verkauft. Diese Anfangserfolge<br />

haben gezeigt, dass ein - wenn auch<br />

noch kleiner - Absatzmarkt vorhanden ist.<br />

Entwicklung des Projektes<br />

Die Mitglieder im <strong>Agenda</strong><strong>21</strong>-Fachforum 4 beschlossen,<br />

den begonnenen Weg fortzusetzen und den Absatz<br />

dieser beiden Produkte, sowie weiterer Produkte aus<br />

regionaler Produktion über ein Netzwerk regionaler<br />

Unternehmen (Erzeuger, Verarbeiter und Handel) aktiv<br />

zu vermarkten. Denn nur bei ausreichender Nachfrage<br />

ist gewährleistet, dass diese gute Idee beibehalten<br />

und die Zusammenarbeit zwischen Erzeugern und<br />

Verarbeitern in der Region verstärkt wird.<br />

68<br />

Projekt-Ziele<br />

Regionalvermarktung<br />

Übergeordnete Ziele<br />

w Reduzierung der Umweltbelastung in den Produktionsabläufen<br />

w Senkung des Transportaufkommens<br />

w Erhalt der Hildesheimer bäuerlichen<br />

Landwirtschaft<br />

w Erhalt bzw. Schaffung der Arbeitsplätze in den nachgelagerten<br />

Betrieben der Region (Bäckereien, Mühlen,<br />

Metzgereien und Gastronomien)<br />

w Schließung regionaler Kreisläufe<br />

w Wertschöpfung durch Nachhaltigkeit<br />

Direkte Ziele<br />

w Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte<br />

w Aufbau eines Kommunikations-, Kooperations- und<br />

Interaktions-Prozesses<br />

w Erhöhung der Produktionszahlen des Hildesheimer Brotes<br />

w Erweiterung der Absatzkanäle auf zusätzliche Verkaufsstellen<br />

in Stadt und Landkreis Hildesheim<br />

w Aufnahme weiterer Produkte in ein regionales Produkt-<br />

Portfolio<br />

Vermarktung fair gehandelter Produkte im Rahmen der Regional-<br />

Initiative<br />

Übergeordnete Ziele<br />

w Initialisierung eines ethisch beeinflussten<br />

Konsumverhaltens<br />

w Senkung der Umweltbelastungen in den<br />

Produktionsländern<br />

w Unterstützung der niedersächsischen<br />

Kampagne zum Fairen Handel<br />

w Sicherung und Erhalt von Arbeitsplätzen<br />

der Region in nachgelagerten Bereichen<br />

(Bäckereien, Metzgereien, Gastronomien).


Direkte Ziele<br />

w Förderung der Vermarktung fair gehandelter landwirtschaftlicher<br />

Produkte und Lebensmittel<br />

w Aufbau eines Kommunikations-, Kooperations- und Interaktions-Prozesses<br />

w Erhöhung der Verkaufszahlen des Kaffees<br />

w Erschließung von weiteren Großabnehmern in der Region<br />

(Krankenhäuser, kommunale Einrichtungen...).<br />

Aufgabenstellung<br />

Regionalvermarktung<br />

w Entwicklung und Umsetzung einer Vermarktungs-<br />

Strategie für das HI-Brot<br />

w Test und Evaluierung der Vermarktungschancen für<br />

weitere regionale Produkte<br />

w Vermittlung von Know-how aus vergleichbaren Projekten<br />

(z. B. Hannover-Brot)<br />

w aktive Unterstützung der Kommunikation und Interaktion<br />

zwischen den Projektbeteiligten<br />

w Durchführung der erforderlichen Öffentlichkeitsarbeit<br />

w Entwicklung und Durchführung von Bildungsaktivitäten<br />

für die Bevölkerung über Hintergründe, Zusammenhänge<br />

und Notwendigkeit der Regionalvermarktung<br />

Vermarktung fair gehandelter Bio-Produkte im Rahmen der<br />

Regionalvermarktung<br />

w Entwicklung und Umsetzung einer Vermarktungs-Strategie<br />

für den HI-Kaffee<br />

w Test und Evaluierung der Vermarktungschancen für weitere<br />

Produkte aus fairem Handel<br />

w Vermittlung von Know-how aus vergleichbaren Projekten<br />

w aktive Unterstützung der Kommunikation und Interaktion<br />

zwischen den Projektbeteiligten<br />

w Durchführung der erforderlichen Öffentlichkeitsarbeit<br />

w Entwicklung und Durchführung von Bildungsaktivitäten für<br />

die Bevölkerung über Hintergründe, Zusammenhänge und<br />

Notwendigkeit der Vermarktung von Produkten aus fairem<br />

Handel.<br />

69


Bedingungen<br />

Die beiden Teilprojekte "Vermarktung regionaler<br />

Produkte" und "Vermarktung von Produkten aus<br />

fairem Handel" werden in einem Zusammenwirken<br />

der folgenden Gruppen bearbeitet:<br />

70<br />

Marketing-<br />

Agentur<br />

<strong>Lokale</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />

Region Hildesheim<br />

Die fachliche Leitung obliegt dabei der Marketing-<br />

Agentur. Auf diese Weise soll sichergestellt werden,<br />

dass folgende Faktoren in Einklang gebracht werden<br />

können:<br />

w Fachliche Qualifikation<br />

w Erreichbarkeit der Ziele<br />

w Einbeziehung der Jugend<br />

Ablaufbeschreibung und Status<br />

Beteiligte Personen und Firmen<br />

Schülerinnen<br />

Schüler<br />

(Michelsenschule, FH und<br />

allgemeinb. Schulen)<br />

Erzeuger<br />

Verarbeiter<br />

Handel<br />

(SLEH, und fairer Handel)<br />

Das Projekt wurde bis zur Konzepterstellung in erster Linie vom<br />

ehrenamtlichen Einsatz der beteiligten Gruppen aus dem <strong>Agenda</strong><strong>21</strong>-Forum<br />

4 der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> - Region Hildesheim und<br />

einer Schülergruppe der Michelsen-Schule Hildesheim getragen.<br />

Die fachliche Kompetenz und Unterstützung einer Agentur soll<br />

einen nachhaltigen Erfolg des Projektes sicherstellen und als<br />

Grundlage für die dauerhafte Aktivierung einer Regionalvermarktung<br />

in der Region Hildesheim dienen. Daher wurde mit der Firma<br />

Ringe & Stehr, Hildesheim, ein qualifizierter Partner aus der Region<br />

ausgewählt. Diese Agentur arbeitet seit mehr als 30 Jahren mit<br />

großer Kompetenz im Bereich Marketing und Werbung für Markenartikel<br />

und ist seit der Gründung in Hildesheim ansässig. Die<br />

Projektgruppe wurde ergänzt durch die bisherigen Produktpartner<br />

aus den Bereichen Landwirtschaft (Bioland-Erzeuger), Verarbeitung<br />

(Bäckerei) und Handel (elPuente).


Vorgehensweise<br />

Es wurde eine Projektorganisation eingerichtet und ein Ablaufplan<br />

mit Aktivitäten, Terminen und Verantwortlichkeiten erstellt. Das<br />

Projekt wurde nach den vorbereitenden Maßnahmen dann im<br />

November 2002 mit der Markterhebung begonnen. Alle Aktivitäten<br />

sind ausgerichtet auf den "Start im Markt" mit einer öffentlichen<br />

Präsentation der Produkte auf dem Hildesheimer Bauernmarkt<br />

Ende September 2003. Diese Veranstaltung soll gleichzeitig<br />

als Start für die Marketing-Kampagne genutzt werden.<br />

Folgende Schritte wurden bisher durchgeführt:<br />

w Klärung und Sicherung der Projektfinanzierung<br />

w Bildung der Schülergruppe<br />

w Erteilung des Auftrags an die Agentur über den Fachbereich<br />

Umwelt im LK Hildesheim<br />

w Regelmäßige Projektsitzungen aller beteiligten Personen mit<br />

Protokollen<br />

w Erstellung und Vereinbarung der Projektplanung<br />

w Einrichtung eines Projektcontrolling mit fortlaufender Dokumentation<br />

w Durchführung und Auswertung einer Marktforschung in Stadt<br />

und Landkreis Hildesheim mit Federführung der Fachhochschule<br />

Hildesheim<br />

(FB Kommunikationsgestaltung)<br />

w Erstellung eines Vermarktungs-Konzeptes einschl. Logo und<br />

Dachmarke<br />

w Erstellung einer Verkaufsförderungs-Konzeption<br />

w Erstellung einer Akquise-Mappe (Sales Folder)<br />

w Entwurf und Produktion der Werbemittel und Verpackungen<br />

w Festlegung eines "Kern-Sortiments" zum Start-Termin<br />

w Einrichtung eines Produktausschusses zur Überwachung des<br />

Produkt-Portfolios<br />

w Umrüstung eines von elPuente zur Verfügung gestellten<br />

Verkaufsanhängers<br />

w Einbindung von weiteren Institutionen der Region (Landvolk-<br />

Kreisverbände, Landfrauen-Vereine, Kirchen, Verband Entwicklungspolitik<br />

Niedersachsen (VEN), Einzelhandel)<br />

w Beginn des Aufbaus eines tragfähigen Netzwerks, bestehend<br />

aus Strategischen Partnern, Produktpartnern aus Erzeugung und<br />

Verarbeitung, sowie Handelspartnern (SLEH, Wochenmärkte,<br />

Hofläden).<br />

Gemeinde Isernhagen<br />

Projekt: Abfallarme Gemeinde Isernhagen<br />

Das Modellprojekt beinhaltet die Erstellung der<br />

Broschüre "Tipps und Trends" als Information der<br />

privaten Haushalte für einen umweltfreundlichen<br />

Konsum, um so zur Abfallvermeidung im Haushalt<br />

beizutragen.<br />

Initiiert wurde außerdem die Einrichtung von zwei<br />

Infoständen an den Markttagen in Altwarmbüchen<br />

und Isernhagen H.B. sowie hierbei jeweils durchgeführte<br />

Preisausschreiben.<br />

Das Nutzen von Multiplikatoren (Schulen, Kindertagesstätten<br />

oder ähnliche Einrichtungen) wurde angestrebt,<br />

um eine möglichst weitreichende Streuung<br />

der Informationen und Handlungsmöglichkeiten zum<br />

Thema Abfallvermeidung zu erzielen. Aufgrund der<br />

zeitlich sehr eingeschränkten Rahmenbedingungen<br />

konnte eine Einbindung dieser Thematik in den<br />

Schulunterricht nicht durchgeführt werden. Ein in<br />

Altwarmbüchen ansässiger Kindergarten nahm sich<br />

des Themas an und setzte dieses mit sich begeistert<br />

beteiligenden Kindern um. Erstellt wurde von den<br />

Kindergartenkindern u.a. ein "Denk-Mal", welches<br />

aus Alltags-Abfällen zusammengebaut wurde.<br />

Zur Umsetzung von Abfallvermeidungsmaßnahmen<br />

im Gewerbe wurde im Lebensmitteleinzelhandel<br />

das vom Niedersächsischen Umweltministerium<br />

bereits durchgeführte Konzept "Abfallarm einkaufen<br />

in Niedersachsen", kurz: "Schlaustellen-Kampagne"<br />

in mehreren hierzu bereiten Geschäften durchgeführt.<br />

Maßnahmen zur Abfallvermeidung können insbesondere<br />

dann glaubhaft umgesetzt werden, wenn<br />

die öffentliche Hand in ihrem Wirkungsbereich alle<br />

Möglichkeiten zur Verringerung von Umweltbelastungen<br />

vollständig ausschöpft. Daher wurde in der Gemeindeverwaltung<br />

Isernhagen damit begonnen, ein<br />

betriebliches Umweltmanagementsystem einzuführen.<br />

Die Praxis zur Genehmigung von Festen wurde<br />

ebenso wie die Hallennutzungsordnungen überarbeitet.<br />

71


Kernproblem der Hauptakteure war die enge Zeitsetzung<br />

des Modellprojektes. Dadurch bedingt war<br />

eine Prioritätensetzung erforderlich. Alle Akteure/<br />

Gruppen/Ansprechpartner waren zeitmäßig ebenfalls<br />

beschränkt. Viele wurden angesprochen, wie z.B. alle<br />

Haushalte über die Broschüre, viele Bürger und Bürgerinnen<br />

an den Infoständen oder über die erschienenen<br />

Presseartikel zu den unterschiedlichsten Aktionen.<br />

Eine möglicherweise erreichte Abfallvermeidung ist<br />

nicht messbar. Dies wird auch weiterhin ein immer<br />

wieder neu zu initiierender Prozess bleiben.<br />

Sicher ist bei einigen Akteuren das Bewusstsein<br />

geschärft worden, z.B. bei den Kindern und Erzieherinnen<br />

des Kindergartens.<br />

Aufgrund der engen Zeitplanung konnten nicht<br />

alle Punkte des Konzeptes umgesetzt werden. Einige<br />

sind auch anders als geplant durchgeführt worden.<br />

Von den ursprünglich vorgesehenen Kosten von<br />

ca. 23.500 Euro wurden nur ca. 9.500 Euro ausgegeben;<br />

die Hälfte davon wurde als Förderung aus<br />

Landesmitteln für <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Projekte finanziert.<br />

Viele Prozesse sind angestoßen worden, die eine<br />

Fortführung finden werden, z.B. das betriebliche Umweltmanagementsystem<br />

in der Verwaltung. Die Presse<br />

hat das Projekt immer wohlwollend begleitet.<br />

72<br />

Stadt Sehnde<br />

<strong>Agenda</strong>-Projekt "Jugendtreff"<br />

Aufgrund einer Umfrage zum <strong>Agenda</strong>-Themenbereich Jugendarbeit<br />

wurde das Projekt "Bauwagen-Drösewiese" ins Leben gerufen.<br />

Hier sollte ein dezentraler Jugendtreff für Jugendliche aller<br />

Nationalitäten entstehen. Die Gestaltung des Bauwagens<br />

und des Außengeländes wurde größtenteils durch<br />

die Jugendlichen in Eigenregie durchgeführt. Betreut wurde das<br />

Projekt in vollem Umfang von den Sozialarbeitern der Stadt<br />

Sehnde.<br />

Schüler der Kooperativen Gesamtschule Sehnde KGS, die der<br />

AG Solarenergie angehören, haben für die Installation der Solarsets<br />

gesorgt. Weiterhin wurde - um den Bauwagen auch im Winter<br />

nutzen zu können - eine Gasheizung installiert.<br />

Die Außenanlage wurde für sportliche Aktivitäten hergerichtet.<br />

So konnten in Eigenleistung der Jugendlichen ein Fußballtor und<br />

ein Basketballkorb aufgestellt werden. Auch ist eine Sitzecke<br />

angelegt worden.<br />

Die Dröse-Wiese ist für die Jugendlichen aufgrund der zentralen<br />

Lage im Kernort Sehnde gut zu erreichen. Andererseits gibt es<br />

keine direkten Anlieger, so dass von dieser Seite nicht mit Beschwerden<br />

von Anwohnern zu rechnen ist.<br />

Das Projekt "Bauwagen-Drösewiese" vertritt zum einen durch<br />

die Installation der Solaranlage den Grundgedanken des Klimaschutzes,<br />

zum anderen wird für die Jugendlichen auch im Sinne<br />

der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> eine multikulturelle Kommunikationsstätte geschaffen.


Regierungsbezirk Lüneburg<br />

Samtgemeinde Horneburg<br />

<strong>Agenda</strong>-Projekt "Skateranlage"<br />

Bereits im Mai 1999 wurde eine Befragung an allen Schulen der<br />

Samtgemeinde Horneburg unter den 12- bis 18-Jährigen durchgeführt.<br />

Mit dem Ziel, die Interessen und das Freizeitverhalten<br />

hiesiger Jugendlicher zu ergründen, wurden die 617 zurückgesandten<br />

Bögen von dem <strong>Agenda</strong> - Arbeitskreis "Soziales und Kultur"<br />

ausgewertet.<br />

Die Gesamtauswertung brachte im Februar 2000 ein eindeutiges<br />

Ergebnis hervor. Von allen beteiligten Jugendlichen wünschten<br />

sich über 1/6 aller Jungen und über 1/7 aller Mädchen eine Skateranlage.<br />

Einen so hohen Zuspruch fand kein weiterer Wunsch.<br />

Nachdem in den verschiedenen Gremien über die Realisierung<br />

eines solchen Projektes in Zeiten knapper Haushaltskassen diskutiert<br />

wurde, sprach sich im August 2001 der Samtgemeinderat für<br />

die Errichtung einer Skateranlage aus.<br />

Im Februar 2002 kam dann diese gute Nachricht auch bei den<br />

Kindern und Jugendlichen an. Die <strong>Agenda</strong>-Beauftragte, Frau<br />

Richter, und die neu eingestellte Samtgemeinde-Jugendpflegerin,<br />

Frau Blanke, luden zum ersten Planungstreffen ein.<br />

Über einen Zeitraum von fast 1 ½ Jahren engagierten sich regelmäßig<br />

44 Kinder und Jugendliche an 20 Planungstreffen und vielen<br />

weiteren Aktionen rund um die zu errichtende Skateranlage. Fest<br />

stand von Anfang an, dass sich die Samtgemeinde Horneburg und<br />

die Förderung aus Landesmitteln mit jeweils 50 Prozent an den<br />

Kosten für den Untergrund etc. beteiligen. Um die Finanzierung<br />

der Geräte sollten sich in erster Linie die Kinder und Jugendlichen<br />

selbst kümmern.<br />

Mit großem Arbeitsaufwand und viel Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurden viele Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen umgesetzt.<br />

Neben einem Spendenaufruf an ansässige Firmen, Spendensammlungen<br />

mit Spendendosen auf lokalen Festlichkeiten, Preisausschreiben,<br />

Flohmarkt, Büchertisch und Skate-Vorführungen<br />

wurde sogar eine Wohltätigkeits-Kunstauktion durchgeführt.<br />

Insgesamt sind so über 5.600 Euro zusammengekommen. Alle<br />

Einnahmen sind direkt für die Anschaffung der Geräte verwendet<br />

worden.<br />

Nachdem einige der beteiligten Kinder und Jugendlichen<br />

bereits im ganzen Landkreis unterwegs waren,<br />

um sich die verschiedensten Anlagen, Materialien<br />

und Geräte, anzuschauen, entschieden sich die<br />

Kinder und Jugendlichen für Geräte aus Beton. Es<br />

wurde vor allem über die Langlebigkeit der Geräte<br />

diskutiert, aber auch über die Lautstärke und das<br />

Fahrverhalten. Bei drei Planungstreffen wurden Kataloge<br />

und Beschreibungen studiert, die Befahrbarkeit<br />

für Skateboards und Inliner geprüft und letztendlich<br />

die Anlage auf dem Papier so lange geplant, bis alle<br />

Anwesenden zustimmten.<br />

Durchsetzen konnten sich die Jugendlichen auch<br />

bei der Standortfrage. Während in der Politik mehrere<br />

Standorte diskutiert wurden, entschieden sich die<br />

Skater einstimmig für den Standort Blumenthal. Für<br />

sie zählte a) die gute Erreichbarkeit durch den Fußgängertunnel,<br />

b) die für Kinder und Jugendliche<br />

interessante Lage zwischen Reiterverein, Sportplatz,<br />

Tennisverein und Schwimmbad, c) die Möglichkeit,<br />

laut sein zu dürfen, da es dort keine Wohnhäuser als<br />

direkte Nachbarn gibt und d) die Möglichkeit, dass an<br />

diesen Standort auch das neue Jugendzentrum gebaut<br />

werden kann.<br />

Auf der 20 x 25 Meter großen Anlage befinden<br />

sich drei Betongeräte: eine Anfahrtsrampe (Table,<br />

Bank, Höhe 97 cm), ein größeres Gerät (Bank, Table,<br />

Bank mit einseitiger Kink-Ledge; Höhe 70 cm) und<br />

eine Squarerail.<br />

Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 40.000<br />

Euro. Davon beträgt a) der Eigenanteil der Samtgemeinde<br />

Horneburg ca. 17.200 Euro, b) der Anteil, der<br />

von den Kinder und Jugendlichen durch die verschiedenen<br />

Aktionen zusammengetragen wurde ca. 5.600<br />

Euro und c) der Zuschuss aus Landesmitteln in Höhe<br />

von ca. 17.200 Euro.<br />

73


Abgesehen von den Kindern und Jugendlichen, die<br />

1999 noch nicht 12 Jahre alt waren und somit an der<br />

Befragung nicht teilnehmen konnten, haben einige<br />

der Jugendlichen den Prozess - von der Befragung bis<br />

zur Fertigstellung der Anlage - mitgemacht. Neben<br />

der Erfahrung, dass es sich lohnt, sich an kommunalen<br />

Entscheidungsprozessen zu beteiligen, konnten einige<br />

Kinder und Jugendliche aus dem Staunen nicht mehr<br />

herauskommen: "Ich hätte ja nicht gedacht, dass die<br />

Skateranlage wirklich kommt!"<br />

74<br />

Stadt Stade<br />

Jugend im Rat<br />

"Jugend im Rat" ist eine fachmoderierte Konferenz zur Beteiligung<br />

von Kindern und Jugendlichen in der Kommune. Die Beteiligung<br />

der Kinder und Jugendlichen soll sich schrittweise auf die Problemdarstellung,<br />

die Lösungssuche, die Planung von Maßnahmen und<br />

die Umsetzung beziehen.<br />

Der <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Arbeitskreis "Jugend" (AK "Jugend") der Stadt<br />

Stade hat angeregt, im Rahmen des <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozesses,<br />

Projekte mit und für Kinder und Jugendliche im Sinne der<br />

AGENDA <strong>21</strong> anzugehen. In der Diskussion standen verschiedene<br />

Kommunikations- und Kooperationsstrategien zur Partizipation von<br />

Kindern und Jugendlichen am Prozess der zukunftsfähigen Entwicklung<br />

der Stadt Stade. Der AK "Jugend" verständigte sich<br />

darauf, eine Veranstaltung "Jugend im Rat" anzustoßen und hat<br />

dafür ein detailliertes Konzept entwickelt. Die Mitglieder des<br />

Arbeitskreises waren maßgeblich an den Vorbereitungen sowie der<br />

Durchführung der Veranstaltungen beteiligt.<br />

Das Konzept sah vor, dass entsprechend der bei den Anmeldungen<br />

auszuwählenden Themenvorschläge bei der Veranstaltung<br />

verschiedene themenspezifische Arbeitsgruppen angeboten<br />

werden. Die Jugendlichen (11 bis <strong>21</strong> Jahre) erhielten die Möglichkeit,<br />

sich durch Expertenanhörungen sachkundig zu machen. Die<br />

Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen wurden am Ende der Veranstaltung<br />

dem Bürgermeister übergeben und an die jeweiligen Fachausschüsse<br />

weitergeleitet. Die Jugendlichen sowie der AK "Jugend"<br />

wurden zur Erörterung der Ergebnisse in die Fachausschüsse eingeladen.<br />

Die Veranstaltung "Jugend im Rat 2003" am 6. und 7. Februar<br />

2003 hatte das Thema "füreinander - miteinander". Während im<br />

Mittelpunkt der vorangegangenen Veranstaltungen die nachhaltige<br />

Gestaltung der unmittelbaren Lebensbereiche und Interessen von<br />

Kindern und Jugendlichen wie Schule und Freizeit standen, sollten<br />

jetzt insbesondere die Problemfelder Integration, Migranten, soziale<br />

Kompetenz, Sprachmächtigkeit und Kommunikation angegangen<br />

werden. Damit war die "soziale Dimension der nachhaltigen<br />

Entwicklung" das zentrale Thema. Das Ziel der Veranstaltung<br />

war, das Bewusstsein und das Verständnis hierfür zu schärfen und<br />

Jugend gemäße Lösungswege aufzuzeigen.


29 junge Staderinnen und Stader haben hierzu im Rathaus getagt.<br />

Die Arbeitsergebnisse wurden zur Übergabe an den Bürgermeister<br />

(Ende 2. Veranstaltungstag) schriftlich festgehalten (von den<br />

Teilnehmern unterzeichnete Abschlusserklärung). Der Bericht der<br />

Moderatoren dokumentiert den Ablauf detailliert. Das Ablaufschema<br />

der fachmoderierten Veranstaltung sowie die Arbeitsergebnisse<br />

bzw. Projektideen der Arbeitsgruppen sind in Stichworten<br />

tabellarisch aufgelistet.<br />

Die konkrete Ausgestaltung der Veranstaltung ist dem Flyer zu<br />

entnehmen.<br />

Ablaufschema<br />

JUGEND IM RAT 2003<br />

„füreinander – miteinander“<br />

6. und 7. Februar 2003<br />

29 Jugendliche im Alter zwischen 11 und <strong>21</strong> Jahren<br />

Thematische Einführungsrunde<br />

Woran ganz konkret erkennt man, dass im Bereich<br />

Lehrer – Schüler<br />

Stader – Fremde<br />

Jugendliche untereinander und Außenseiter<br />

etwas in Stade nicht gut läuft?<br />

Wichtigkeitsbepunktung aller Teilnehmer<br />

3 Arbeitsgruppen<br />

EXPERTEN-ANHÖRUNG<br />

Beschlussfassung<br />

In welchen Bereichen ist die Stadt konkret gefordert. Was sollte die Stadt<br />

tun, wo sollte die Stadt wen unterstützen, wie sähe eine solche<br />

Unterstützung aus?<br />

Was können Jugendliche selbständig, mit Unterstützung anderer oder in<br />

Zusammenarbeit mit anderen umsetzen?<br />

PROJEKTE<br />

Arbeitsergebnisse/Projekte<br />

Jugend im Rat 2003<br />

„für einander – miteinander“<br />

Arbeitsgruppe „Wie sollten wir miteinander umgehen – wir Jugendlichen<br />

miteinander – wir mit Außenseitern<br />

und Außenseiter mit uns?“<br />

Projekt „Info-Drama“<br />

Theatergruppe bilden (Darstellendes Spiel an Schulen)<br />

Theaterstück (Recherche, neu entwickeln)<br />

Auftritte an Schulen<br />

Arbeitsgruppe „Wie sollen wir miteinander umgehen – wir mit<br />

Fremden und Fremde mit uns?“<br />

Integration<br />

Projekt „Familien-Kontakt“<br />

Organisationskomitee<br />

Konzept<br />

Flyer<br />

Gegen Ausländerfeindlichkeit<br />

Projekt „Plakat“<br />

Deutliche Widerspiegelung der Gesamtsituation<br />

Arbeitsgruppe „Wie sollten wir miteinander umgehen – wir mit<br />

Lehrern und Lehrer mit uns?“<br />

Projekt „Stader Lehrer/Schüler-Forum“<br />

Arbeitskreis bilden<br />

2 Foren pro Jahr<br />

Teilnehmer: 1 Lehrer und 1 Schüler (ab Sek I) pro Schule<br />

Außerdem: Stärkung und Aktivierung von Stader Schülervertretungen und die<br />

Einführung von Lehrerbewertungsbögen.<br />

Kontakt:<br />

Siegrun van Bernem - <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Beauftragte<br />

Hökerstr. 2, <strong>21</strong>682 Stade<br />

Tel. (04141) 401-328; Fax: (04141) 401-332;<br />

eMail: siegrun.vanbernem@stadt-stade.de<br />

75


Gemeinde Worpswede<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe "Kinder, Jugend, Soziales und<br />

Freizeit"<br />

Die <strong>Agenda</strong>gruppe hat sich als Schwerpunktprojekt<br />

den gemeindeeigenen Spielplatz in der Ortsmitte<br />

ausgesucht. Diese einzige Spielmöglichkeit für Kinder<br />

im Kern von Worpswede war relativ unattraktiv und<br />

wurde daher wenig genutzt. Ziel war es nun, diesen<br />

Platz zu sanieren, neu zu gestalten und damit zu<br />

einem Treffpunkt von Jung und Alt zu machen.<br />

Zuerst wurde mit Hilfe des örtlichen Verschönerungsvereins,<br />

den Freunden Worpswedes, sowie eines<br />

Gartenbauunternehmens ein Gestaltungsplan entwickelt,<br />

wie sich der Platz später darstellen könnte. Im<br />

Laufe des Projektes wurden mehrere Aktionstage<br />

organisiert, an denen Kinder, Eltern, <strong>Agenda</strong>mitglieder<br />

und auch der Bürgermeister tätig waren. Hier<br />

wurde zunächst das Grundstück gelichtet, Sträucher<br />

beschnitten und verpflanzt, die vorhandenen Spielgeräte<br />

saniert, eine Sandlandschaft aus Findlingen<br />

und Palisaden gestaltet und ein erhöhter Sitzplatz<br />

gebaut. Weitere Ideen bestehen noch seitens der<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe, die in der nächsten Zeit umgesetzt<br />

werden sollen. In die Gestaltung werden die Kinder<br />

und Jugendlichen einbezogen (z.B. eine Graffittiwand),<br />

so dass man sich eine erhöhte Akzeptanz und<br />

weniger Unordnung und Schäden erhofft.<br />

In einem weiteren Schritt wurden zur Finanzierung<br />

der erheblichen Kosten eine Menge Spenden eingeworben.<br />

Insbesondere örtliche Institutionen, wie die<br />

örtlichen Banken oder eine Partei, Gewerbetreibende<br />

und Stiftungen unterstützen das Projekt nachhaltig.<br />

76<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe "Kunst und Kultur"<br />

Nach Einrichtung der <strong>Agenda</strong>gruppe "Kunst und Kultur" sind zahlreiche<br />

Sitzungen an verschiedenen Orten durchgeführt worden<br />

(Galerie Bernack, Galerie Kreutzinger, Galerie ART 99, Rathaus<br />

u. a.). Wichtige Themen waren unter anderem:<br />

w Das Künstlerdorf Worpswede: Die "Alten Worpsweder Meister"<br />

und die "Zeitgenössische Kunst".<br />

w Worpswede zwischen Kunst und Kommerz.<br />

w Vermarktung des Künstlerdorfes durch den Tourismus.<br />

w Die "Vielstaaterei" der Kunstszene in Worpswede.<br />

w Verstärkung des Dialogs der Künstler in Worpswede.<br />

Die vielen und kontroversen Gespräche verdeutlichten die unterschiedlichen<br />

Positionen und Standpunkte über die Kunstszene im<br />

Künstlerdorf Worpswede.<br />

Die Fragen nach der besonderen Rolle der Museen und Galerien<br />

in Worpswede weckten den Wunsch nach einem kompetenten<br />

Vortrag über das Thema: "Was muss ein Museum leisten?"<br />

Frau Professor Dr. Gisela Jaacks, Direktorin des Museums für<br />

Hamburgische Geschichte sprach dazu am 24. Oktober 2003 in<br />

der Ratsdiele.


In den folgenden Sitzungen der <strong>Agenda</strong>gruppe wurden diese<br />

Punkte intensiv diskutiert und ausgewertet (Konzepte, Ideen,<br />

Hintergründe, Zukunft, Nachhaltigkeit u. a.): Die besonderen<br />

Aufgaben eines Museums im <strong>21</strong>. Jahrhundert. Wirtschaftliche<br />

Bedingungen und Anforderungen im und an ein Museum. Probleme<br />

und Möglichkeiten von Synergieeffekten. Museen und Publikum.<br />

Die <strong>Agenda</strong>gruppe "Kunst und Kultur" stellte mit dem Schreiben<br />

vom 3. Februar 2003 an den Bürgermeister der Gemeinde<br />

Worpswede, Herrn Stefan Schwenke, den Antrag zur Errichtung der<br />

Stelle einer/s Kunst- und Kulturbeauftragten. Der Antrag ist auf der<br />

Ortsratssitzung am 5. Mai 2003 zusätzlich begründet worden.<br />

Hinsichtlich der Attraktivität des Künstlerdorfes sollte wieder die<br />

Vielfalt der gegenwärtigen Kunstszene in den Vordergrund gerückt<br />

werden. Dabei stellte sich die Frage, ob das Kunst- und Kulturmanagement<br />

im Künstlerdorf noch stimmig ist. Das "innere<br />

Wissen" über die einzigartige Geschichte des Künstlerdorfes fehlt<br />

offenbar in vieler Hinsicht. Ein zeitgemäßes Bild über das Künstlerdorf<br />

könnte durch eine Themen bezogene Fotoausstellung bzw.<br />

durch einen Fotowettbewerb anschaulich analysiert werden.<br />

Entsprechend erarbeitete die <strong>Agenda</strong>gruppe in mehreren<br />

Sitzungen die Vorbereitung und Durchführung<br />

eines Fotowettbewerbs - mit dem Thema: "Worpswede<br />

- mit der Kamera entdeckt" (Text, Termine,<br />

Zusammensetzung der Jury, Format und Anzahl der<br />

eingereichten Fotos, Preise, Ausstellung etc.). Der<br />

Fotowettbewerb dient im Wesentlichen der Frage: Wie<br />

sehen die Besucher und die Einwohner Worpswede?<br />

Es soll hiermit ein Beitrag zur Analyse hinsichtlich der<br />

gegenwärtigen Situation von Worpswede geleistet<br />

werden: Das "Bild", d. h. die Frage nach der ´Identität´<br />

des Künstlerdorfes könnte anhand von Fotos<br />

diskutiert werden.<br />

Die <strong>Agenda</strong>gruppe möchte im Weiteren wichtige<br />

Zeitzeugen zur Geschichte des Künstlerdorfes befragen.<br />

Die Erstellung einer Ortschronik bleibt für Worpswede<br />

in Zukunft ein nötiges und wichtiges Aufgabenfeld,<br />

das durch die <strong>Agenda</strong>gruppe angeregt und in<br />

Angriff genommen werden soll.<br />

77


<strong>Agenda</strong>gruppe "Umwelt"<br />

Im Ortsteil Hüttenbusch der Gemeinde Worpswede<br />

liegt ein vielgestaltiges Naturgrundstück, das von der<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe "Umwelt" durch einen Naturpfad der<br />

Bevölkerung zugänglich gemacht werden soll. Entlang<br />

des Weges kann man in direkter Nachbarschaft die<br />

typischen Landschaftsformen "naturnaher Laubwald",<br />

"Dünen mit Heide und Magerrasen", sowie "Moor<br />

mit Bruchwald" erleben. Die Zielsetzungen bei der<br />

Anlage des Weges sind:<br />

w Naturerholungs- und Naturerlebnisangebote für<br />

Bürgerinnen und Bürger schaffen<br />

w Naturerlebnisangebote für Schulklassen und<br />

Kindergärten schaffen<br />

w Schutz vor Vermüllung (Gartenabfälle)<br />

w Pflege und Entwicklung wertvoller Biotopstrukturen.<br />

In das Gelände führt von Westen ein zugewachsener<br />

Weg, der wieder aktiviert werden soll. Das Einverständnis<br />

der Eigentümer liegt vor. Die Verkehrssicherheit<br />

auf dem Naturpfad wird von der Gemeinde<br />

Worpswede übernommen.<br />

Die Verträglichkeit des Pfades mit geschützten Biotopen<br />

nach § 28a Niedersächsisches Naturschutzgesetz<br />

ist mit der Unteren Naturschutzbehörde des<br />

Landkreises Osterholz abgeklärt worden.<br />

Der Weg wird eine Gesamtlänge von ca. 900<br />

Meter haben. Im Bereich des östlich gelegenen Bruchwaldes<br />

ist der Weg bereits von der <strong>Agenda</strong>-Gruppe als<br />

Bohlenweg aufgeständert worden, um vernässte Torfstichbereiche<br />

überqueren zu können. Gebaut sind drei<br />

Bohlenwegabschnitte mit einer Gesamtlänge von ca.<br />

80 Meter. Die Materialkosten wurden aus den<br />

<strong>Agenda</strong>-Mitteln der Gemeinde Worpswede und Landesmitteln<br />

getragen. Die Anlage des Naturpfades und<br />

der Bau des Bohlenweges erfolgt in Eigenleistung<br />

durch die <strong>Agenda</strong>gruppe unter der Mithilfe von<br />

Kooperationspartnern wie der Jugendfeuerwehr.<br />

78<br />

Entlang des Weges sollen auf Tafeln und mit einem Faltblatt Informationen<br />

über die landschaftlichen Besonderheiten und über die<br />

Ortsgeschichte gegeben werden. Folgende Stationen sind geplant:<br />

w Seggen- und Binsensumpf am Bahndamm (§ 28a-Biotop)<br />

w Ruinen und Fundamente des ehemaligen Arbeitslagers und<br />

späteren Flüchtlingsheims<br />

w Ein Bestand des Japanischen Knöterichs<br />

w Baumarten (Moor-Birke, Sand-Birke, Wald-Kiefer, Stiel-Eiche,<br />

Sal-Weide, Zitter-Pappel, Totholz)<br />

w Ehemalige Düne mit Heide und Sandmagerrasen (§ 28a-Biotop)<br />

w Portraittafeln von Erdwespen, Eidechsen, Ameisen<br />

w Torfstiche mit Torfmoosrasen (Moorfrosch)<br />

w Torfbank mit Stichkanten<br />

w Vernässter Bruchwald<br />

w Ehemalige kommunale Mülldeponie.<br />

Die Tafeln werden thematisch von der <strong>Agenda</strong>gruppe erarbeitet<br />

und durch einen Graphikdesigner gestaltet. Dabei ist eine Tafel als<br />

Wechselrahmen für die Darstellung der Natur aus Kindersicht<br />

reserviert, die von Schülerinnen und Schüler der Hüttenbuscher<br />

Grundschule regelmäßig angefertigt werden. Geplant sind<br />

w drei Eingangstafeln (ca. 120 x 80 cm): Wald, Arbeitslager,<br />

Heide Moor, Vögel des Waldes<br />

w 15 Porträttafeln (ca. 40 x 30 cm) spezieller Tier- und Pflanzenarten.


<strong>Agenda</strong>gruppe "Siedlung, Verkehr, Wirtschaft"<br />

Die <strong>Agenda</strong>gruppe "Siedlung, Verkehr, Wirtschaft" der Gemeinde<br />

Worpswede betrachtete vorrangig die Bedeutung des Verkehrs im<br />

Raum Elbe-Weser, um die Anbindungen an die Ballungszentren<br />

Bremen - Stade - Hamburg entscheidend zu verbessern. Da in<br />

diesem Gebiet keine günstigen Straßenverbindungen vorhanden<br />

sind und es zudem an einem attraktiven Busangebot mangelt, bot<br />

sich der Gedanke an, die vorhandene Schienenverbindung zu<br />

reaktivieren. Das prognostizierte Verkehrsaufkommen in den<br />

nächsten Jahren tut ein Übriges, sich mit alternativen Verkehrswegen<br />

auseinander zu setzen.<br />

Konkret wurde dabei die 1978 stillgelegte legendäre Strecke<br />

des "Moorexpress", die durch eine unvergleichliche charakteristische<br />

Landschaft führt, beleuchtet. Erste positive Impulse setzte ein<br />

Modellprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft, das mit<br />

‚MobiTour’ einen fahrplanmäßigen touristischen Wochenendverkehr<br />

ins Leben rief. Aufgrund der äußert positiven Erfahrungen<br />

damit, setzte sich die <strong>Agenda</strong>gruppe nunmehr für die Bestellung<br />

eines Schienenpersonennahverkehrs auf dieser Strecke ein.<br />

Durch einen Fragebogen, der sämtlichen Worpsweder Haushalten<br />

zur Verfügung gestellt worden ist, wurde zunächst das mögliche<br />

Potenzial erfasst. Die Ergebnisse, die entsprechend publik<br />

gemacht wurden, zeigten sehr deutlich, dass ein mögliches Angebot<br />

angenommen würde. Durch weitere Aktionen, wie z. B.<br />

einen Flyer, konnte erreicht werden, dass sich die Gemeinden und<br />

die Landkreise an der Strecke mit diesem Thema politisch auseinander<br />

gesetzt haben. Entsprechende Resolutionen in den<br />

Kreistagen wurden verabschiedet, die eine Reaktivierung der<br />

Verbindung fordern.<br />

Inwieweit sich die Bemühungen aller Institutionen (z. B.<br />

<strong>Agenda</strong>gruppe der Samtgemeinde Fredenbeck) auszahlen, bleibt<br />

abzuwarten. Das Land Niedersachsen als Entscheidungsträger wird<br />

sich jedoch mit den Forderungen, die auch maßgeblich durch die<br />

örtliche <strong>Agenda</strong>gruppe in das Bewusstsein aller Beteiligten gerufen<br />

wurden, beschäftigen müssen.<br />

Regierungsbezirk Weser-Ems<br />

Stadt Osnabrück<br />

Projekt: "Produkte aus dem Osnabrücker Land"<br />

Die Stadt Osnabrück hat in Zusammenarbeit mit dem<br />

Arbeitskreis "Naturschutz, Landwirtschaft, Konsum"<br />

der <strong>Lokale</strong>n <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> und verschiedenen Akteuren<br />

aus Stadt und Landkreis Osnabrück eine Verbraucherbroschüre<br />

erstellt. Das Projekt wurde von Juni bis<br />

Dezember 2002 durchgeführt. Für diesen Zeitraum<br />

wurde eine Person befristet bei der Stadt Osnabrück<br />

beschäftigt. Am 13. Dezember 2002 wurde das<br />

Ergebnis der Maßnahme, die Verbraucherbroschüre<br />

"Aus der Region für die Region - Kurze Wege für<br />

Verbraucher“, der Öffentlichkeit präsentiert und die<br />

Projektarbeit damit offiziell abgeschlossen.<br />

Ein besonderer Erfolg dieses Projektes war die<br />

große Resonanz der Anbieter regionaler landwirtschaftlicher<br />

Produkte sowie das Engagement der<br />

beteiligten Institutionen, Vereine und Verbände. Mit<br />

146 Einträgen im Anbieterverzeichnis wurden die<br />

Erwartungen bei weitem übertroffen. Das Anbieterverzeichnis<br />

enthält neben den Adressen auch zahlreiche<br />

Informationen über die Betriebe, deren Wirtschaftsweise<br />

und Produkte. Ergänzt werden diese<br />

Informationen durch verschiedene Beiträge von den<br />

beteiligten Institutionen, Vereinen und Verbänden. Der<br />

Beitrag der Süd-Nord-Beratung informiert über den<br />

Fairen Handel mit den sogenannten Entwicklungsländern.<br />

Den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Stadt<br />

und Landkreis Osnabrück liegt mit der Broschüre eine<br />

umfangreiche Zusammenstellung der Vielfalt regionaler<br />

Produkte im Osnabrücker Land vor. Es werden die<br />

Vorteile regionaler Produkte für die ökologische,<br />

soziale und ökonomische Entwicklung der Region<br />

dargestellt. Die Begriffe Nachhaltigkeit und <strong>Lokale</strong><br />

<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> werden in einen konkreten Zusammenhang<br />

mit dem täglichen Leben gebracht. Durch den<br />

Kauf regionaler Produkte können die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher den Umwelt- und Naturschutz<br />

fördern. Sie können den Einsatz natur- und umweltschonender<br />

Produktionsverfahren unterstützen.<br />

79


Der Kauf regionaler Produkte entlastet die Umwelt,<br />

da lange Transportwege der Produkte entfallen. Kurze<br />

Transportwege bedeuten weniger Verkehr, weniger<br />

Abgase, weniger Lärmbelastung und Senkung des<br />

Energieverbrauchs. Des Weiteren wird die regionale<br />

Wirtschaft unterstützt, die Kaufkraft, das Geld bleibt in<br />

der Region und stärkt die heimischen Betriebe.<br />

Erzeuger, Handel und Handwerk profitieren von der<br />

Nachfrage nach regionalen Produkten. Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätze können somit gesichert werden.<br />

Bereits 1999 erarbeitete das <strong>Agenda</strong>-Forum Leitbilder<br />

und Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der<br />

Stadt Osnabrück. Entscheidend für den <strong>Agenda</strong>-<br />

Prozess ist die Umsetzung dieser Ziele auf der Ebene<br />

der Maßnahmen. Im Februar 2000 wurde die Verwaltung<br />

der Stadt Osnabrück beauftragt, in Zusammenarbeit<br />

mit den <strong>Agenda</strong>-Beteiligten exemplarische Maßnahmen<br />

zu definieren. Insbesondere den Arbeitskreisen<br />

kommt die Aufgabe zu, mit der Stadtverwaltung<br />

und den kommunalen Entscheidungsgremien<br />

entsprechende Maßnahmen zu erarbeiten und<br />

umzusetzen. Der <strong>Agenda</strong>-Arbeitskreis "Naturschutz,<br />

Landwirtschaft, Konsum" hat gemeinsam mit dem<br />

Fachbereich Grün und Umwelt der Stadt Osnabrück<br />

einen entsprechend Vorschlag mit dem Titel "<strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong> - nachhaltig genießen" erarbeitet, der im Kern die<br />

Förderung regional erzeugter Lebensmittel vorsieht.<br />

Dieser und elf weitere Vorschläge aus den verschiedenen<br />

Arbeitskreisen wurden dem Rat im Frühjahr 2001<br />

zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Erstellung der<br />

Verbraucherbroschüre ist somit ein Baustein im<br />

Gesamtkonzept einer nachhaltigen Entwicklung der<br />

Stadt Osnabrück.<br />

80<br />

Neben den 146 lokalen Unternehmen, die sich in der Broschüre<br />

darstellen, haben sich folgende örtliche Organisationen an dem<br />

Projekt beteiligt:<br />

w <strong>Agenda</strong>-Arbeitskreis "Naturschutz, Landwirtschaft, Konsum"<br />

w Aktionszentrum 3. Welt<br />

w Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND)<br />

w Erzeugergemeinschaft Osnabrück (EGO)<br />

w Fachhochschule Osnabrück (Fachbereich Landwirtschaft)<br />

w Freie Fleischer-Innung Osnabrück-Stadt<br />

w Interessengemeinschaft Extensivrinderhaltung Osnabrück e.V.<br />

(IGERO)<br />

w Interessengemeinschaft Osnabrücker Wochenmarktbeschicker<br />

e.V. (IOW)<br />

w Katholische Kirche (Bistum Osnabrück)<br />

w Landfrauen Verband Osnabrück und Weser-Ems<br />

w Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.<br />

w Landvolk Verband Osnabrück<br />

w Landwirtschaftskammer Weser-Ems (Amt Osnabrück),<br />

w Ländlicher Raum-Förderverein im Osnabrücker-Land e.V.<br />

w Mütterzentrum Osnabrück e.V.<br />

w Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald - Wiehengebirge e. V.<br />

w Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)<br />

w Ökologische Gemeinschaft Osnabrücker Land e. V.,<br />

w Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH<br />

w Tourismusverband Osnabrücker Land e.V.<br />

w Verbraucher-Zentrale Niedersachsen e.V.<br />

Die ausführliche Berichterstattung in der regionalen Presse und in<br />

Verbandszeitungen, die Verteilung eines Faltblattes in Geschäften,<br />

auf Höfen, auf Wochenmärkten, in öffentlichen Einrichtungen,<br />

sowie auf Veranstaltungen (<strong>Agenda</strong>-Samstag in der Osnabrücker<br />

Innenstadt und dem Erntedankfest des Bistums Osnabrück) hat<br />

entscheidend dazu beigetragen, dass sich viele Anbieter regionaler<br />

Produkte an dem Projekt beteiligt haben.<br />

Auf Grund der großen positiven Resonanz stieg die ursprünglich<br />

geplante Seitenanzahl der Broschüre von 64 Seiten auf 72 Seiten.<br />

Es erhöhten sich damit zwar die Druckkosten, ein Teil dieser Mehrkosten<br />

konnte durch die zusätzliche Einnahmen aus den Anzeigen<br />

gedeckt werden. Die verbleibenden Mehrkosten hat die Stadt<br />

Osnabrück aus eigenen Mitteln getragen.


Diese Druckschrift wurde im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Niedersächsischen Umweltministeriums herausgegeben. Sie<br />

darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung<br />

oder Wahlhilfe betreiben, im Wahlkampf zum Zwecke der<br />

Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug<br />

zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in<br />

einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der<br />

Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden<br />

werden könnte.


Herausgeber:<br />

Niedersächsisches Umweltministerium<br />

Archivstraße 2<br />

30169 Hannover<br />

November 2003<br />

Inhalt gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />

Umschlag gedruckt auf Chromosulfatkarton

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