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Verarbeitungsrichtlinien 3 mm - Varicor

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Verarbeitungshinweise<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>


Inhalt Seite<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

Eigenschaften - Vorzüge<br />

Vor der Verarbeitung<br />

Allgemeine <strong>Verarbeitungsrichtlinien</strong><br />

Reparatur von <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong><br />

Reinigung – Pflege (siehe unter www.varicor.com, Rubrik „Planen und Arbeiten“)<br />

Service<br />

3<br />

4 - 6<br />

7 - 12<br />

13 - 14<br />

15<br />

Seite 2 von 15


1. EIGENSCHAFTEN - VORZÜGE<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> ist ein Mineralwerkstoff, bestehend aus einem Mineralfüllstoff auf Basis von gereinigtem Bauxit, gebunden<br />

mit einem speziell für das Produkt entwickelten Harz.<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> lässt sich wie Holz verarbeiten. Es kann mit hartmetallbestückten Werkzeugen gesägt, gebohrt, gefräst und<br />

geschliffen werden. Bei <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> handelt es sich um ein homogenes Material, das im Gegensatz z.B. zu Holz keine<br />

Fasern aufweist. Somit sind die Materialeigenschaften dreidimensional identisch. Die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Tafelware ist in<br />

verschiedenen Dekoren entsprechend unserem Lieferprogra<strong>mm</strong> zu beziehen.<br />

1.1 EIGENSCHAFTEN / MERKMALE<br />

Die einzelnen Bestandteile, die homogene Struktur sowie das Oberflächenfinish verleihen <strong>Varicor</strong> ® besti<strong>mm</strong>te<br />

Eigenschaften, die hier kurz erläutert werden sollen.<br />

Der Bestandteil Harz bewirkt:<br />

• Elastizität<br />

• Chemikalienbeständigkeit<br />

• Wasserbeständigkeit<br />

• Thermische Verformbarkeit<br />

Mineralfüllstoff als weiterer Bestandteil ruft folgende Wirkungen hervor:<br />

• Mineralisches Aussehen<br />

• Mechanische Bearbeitbarkeit mit hartmetallbestückten Werkzeugen<br />

• Chemische Stabilität<br />

Das Oberflächenfinish beeinflusst optische Wirkung, Grifffreundlichkeit, Schmutz- und Gebrauchsunempfindlichkeit.<br />

Diese Eigenschaften sind direkt abhängig vom gewähltem Schleifgrad.<br />

1.2 MATERIALGRENZEN<br />

Schützen Sie <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> vor überhöhten Temperaturen durch geeignete thermische Isoliermittel. Stellen Sie keine<br />

heißen Gegenstände direkt auf die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Oberfläche.<br />

Temperaturen ab 140° C können Gebrauchsspuren verursachen.<br />

Innenradien bei Ausschnitten unter 10 <strong>mm</strong> sind nicht zulässig, da es sonst zu Spannungsrissen ko<strong>mm</strong>en kann.<br />

Voraussetzung für einen Spannungsriss ist ein Anfangspunkt, der bei einem entsprechend großen Radius von mindestens<br />

10 <strong>mm</strong> nicht vorhanden ist.<br />

Verwenden Sie nur eine vollflächige, stabile Unterkonstruktion, die mit <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> und einem Gegenzug aus HPL<br />

0,8 <strong>mm</strong> durch einen PVAC-Leim (Weißleim) verbunden wird.<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> ist aufgrund seiner Bearbeitbarkeit mit hartmetallbestückten Werkzeugen nicht kratzfest. Gebrauchsspuren<br />

zeichnen sich auf dunklen Farben deutlicher ab. Dies gilt vor allem für die Farben smaragd, vulcano und mare. Die<br />

genannten Dekore wurden speziell für den Einsatz im dekorativen Bereich entwickelt; dementsprechend sollten sie nur<br />

hier Verwendung finden.<br />

Aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten zwischen <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> und <strong>Varicor</strong> ® 12<strong>mm</strong> Tafelware ist eine<br />

Verklebung beider Materialien nur mit Silikon/PUR möglich.<br />

Aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Verbundkomponenten kann es bei<br />

Temperaturänderungen zum Verziehen des Verbundwerkstoffes ko<strong>mm</strong>en. Durch Verschrauben der Verbundplatte mit<br />

einer Unterkonstruktion (z.B. Unterschränke) wird dieser Effekt kompensiert.<br />

Seite 3 von 15


2. VOR DER VERARBEITUNG<br />

2.1 KONTROLLE BEIM WARENEINGANG<br />

Prüfen Sie alle Positionen, bevor Sie den Frachtbrief unterschreiben.<br />

Achten Sie auf Vollständigkeit der Lieferung und prüfen Sie die gelieferten Tafeln,<br />

Formteile, Kleber und Accessoires auf Schäden.<br />

Halten Sie eventuelle Schäden oder Fehlmengen auf dem Frachtbrief fest<br />

und lassen Sie sich diesen Vermerk vom Fahrer quittieren. Auf dem<br />

Frachtbrief nicht quittierte Schäden werden von keiner<br />

Speditionsversicherung akzeptiert. Nachträgliche Reklamationen können<br />

nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

2.2 LAGERUNG / HANDHABUNG<br />

Die Tafeln sind waagerecht zu lagern, wenn möglich auf der Versandpalette.<br />

Achten Sie auf Schutz vor Witterungseinflüssen (extreme Wärme). Ausgepackte<br />

Formteile sind flachliegend auf Platten und sauberen Flächen zu lagern.<br />

Transportieren Sie die Tafeln i<strong>mm</strong>er hochkant. Achtung, die Platten sind<br />

scharfkantig. Schnittwunden vermeiden Sie durch das Tragen von Handschuhen.<br />

2.3 BEARBEITUNGSWERKZEUGE<br />

Zur Verarbeitung von <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> eignen sich herkö<strong>mm</strong>liche<br />

Holzbearbeitungswerkzeuge. Folgende Punkte sind zu berücksichtigen:<br />

Verwenden Sie hartmetallbestückte- oder Diamantwerkzeuge. <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-<br />

Späne sind aufgrund ihrer Dichte schwerer als Holzstaub. Verwenden Sie eine<br />

geeignete Absauganlage, um übermäßigen Staubbelastungen vorzubeugen<br />

(MAK-Werte beachten).<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Staub ist nicht toxisch und beinhaltet keine<br />

gesundheitsgefährdenden Stoffe.<br />

Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, über Ihren <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Partner eine<br />

Unbedenklichkeitsbescheinigung anzufordern.<br />

Zuschneiden des Materials:<br />

Für das Zuschneiden des Materials verwenden Sie Formatkreissägen. Keine Band-<br />

und Stichsägen verwenden, sie verursachen Ausbrüche, die zu Spannungsrissen<br />

führen können.<br />

Wir empfehlen:<br />

• Zwei Arten von Zahnformen mit einer Zahnteilung von 10 bis 16 <strong>mm</strong> und<br />

einem Schnittwinkel von 8° - 10° (Abb. 1).<br />

Beide Zahnformen (Abb. 2 + 3) ermöglichen Formatschnitte ohne Ausbrüche<br />

(z.B. für die Vorbereitung von Klebefugen).<br />

Der Trapezflachzahn ermöglicht deutlich höhere Standzeiten<br />

(Abb. 3).<br />

• Einen Vorschub von 4 – 6 m/min., z.B. für ein Sägeblatt mit dem Durchmesser<br />

300 <strong>mm</strong> x 72 Zähnen, bei 3000 – 4000 Umdrehungen/min.<br />

Seite 4 von 15


2. VOR DER VERARBEITUNG<br />

2.4 MAßE / TOLERANZEN / DICHTE<br />

Die Tafeln werden mit folgenden Toleranzmaßen bei 20° C geliefert.<br />

Länge 3,758 <strong>mm</strong> + 10 <strong>mm</strong> / - 10 <strong>mm</strong><br />

Breite 640 <strong>mm</strong> / 800 <strong>mm</strong> + 5 <strong>mm</strong> /- 2 <strong>mm</strong><br />

Stärke 3 <strong>mm</strong> + / - 0,4 <strong>mm</strong><br />

Das spezifische Gewicht von <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> beträgt 1,55 g/cm 3 .<br />

2.5 ARBEITSVORBEREITUNG<br />

2.5.1 ÜBERPRÜFUNG DER FARBÜBEREINSTIMMUNG<br />

Bei Mineralwerkstoffen können zwischen den verschiedenen Produktionen<br />

Farbunterschiede entstehen, die auf den hohen Anteil von Naturprodukten<br />

zurückzuführen sind. Um sicherzustellen, dass zwei Teile derselben Farbe ohne<br />

sichtbare Farbabweichungen verklebt werden können, sind alle <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-<br />

Produkte durch ein Produktionsnu<strong>mm</strong>ernsystem gekennzeichnet (roter Aufkleber).<br />

Unidekore erhalten zusätzlich eine Farbcodierung (gelber Aufkleber).<br />

2.5.1.1 PRODUKTIONSNUMMERN (ROTER AUFKLEBER)<br />

Beispiel: 76.173.12<br />

76: Gießwerkzeug<br />

173.12: Chargennu<strong>mm</strong>er<br />

Vor Verklebung verschiedener Tafeln derselben Farbe sind die Produktionsnu<strong>mm</strong>ern<br />

zu vergleichen.<br />

Die letzten fünf Stellen müssen übereinsti<strong>mm</strong>en, dann ist eine farbliche<br />

Übereinsti<strong>mm</strong>ung gewährleistet.<br />

Im Zweifelsfall Tafeln aneinander legen, Oberfläche anfeuchten und vergleichen.<br />

2.5.1.2 FARBCODE (GELBER AUFKLEBER):<br />

Beispiel: 90 63 51<br />

Der Farbcode ist ein spezieller <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kundenservice, mit dessen Hilfe<br />

festgestellt werden kann, ob unifarbene Teile aus verschiedenen Produktionen mit<br />

einer akzeptablen Farbabweichung verklebt werden können. Der Farbcode besteht<br />

aus drei Zahlenpaaren, ausgedruckt als sechsstellige Nu<strong>mm</strong>er. Zur Ermittlung der<br />

Farbabweichung der zu verklebenden Teile ist die Differenz der einzelnen<br />

Zahlenpaare untereinander zu ermitteln.<br />

Beispiel: Farbcode Tafel A, Farbe weiß: 92 63 51<br />

Farbcode Tafel B, Farbe weiß: 93 61 51<br />

Differenz 1 + 2 + 0 = 3<br />

Zur Prüfung, ob besti<strong>mm</strong>te Teile miteinander verklebt werden können, vergleichen<br />

Sie die Tabelle auf der Seite 6.<br />

Seite 5 von 15


2. VOR DER VERARBEITUNG<br />

2.5.1.3 TABELLE ZUR ÜBERPRÜFUNG DER FARBÜBEREINSTIMMUNG VON<br />

TAFELN<br />

Zusa<strong>mm</strong>enfügen<br />

Uni-Tafel mit<br />

Uni-Tafel<br />

Granulat-Tafel mit<br />

Granulat-Tafel<br />

Produktionsnu<strong>mm</strong>er (rotes Etikett)<br />

Fünf letzte Zahlen identisch, oder<br />

alternativ Farbcode<br />

Fünf letzte Zahlen identisch<br />

Farbcode (gelbes Etikett)<br />

Su<strong>mm</strong>e der Differenzen = max. 3,<br />

max. 2 pro Zahlenpaar<br />

Farbcode existiert nicht für diese<br />

Dekore<br />

2.5.1.4 TABELLE ZUR ÜBERPRÜFUNG DER FARBÜBEREINSTIMMUNG FÜR<br />

VERKLEBUNGEN VON TAFELN MIT FORMTEILEN<br />

Die Formteile können als Unterbau- (UB-), Einbau- (EB-) oder Auflage- (AL-) Version<br />

mit der Tafel verklebt werden.<br />

Zusa<strong>mm</strong>enfügen<br />

Uni-Tafel mit<br />

Uni-Formteil<br />

(UB-/AL-Version)<br />

Granulat-Tafel mit<br />

Granulat-Formteil<br />

(UB-Version)<br />

Produktionsnu<strong>mm</strong>er(rotes Etikett)<br />

ohne Bedeutung<br />

Farbcode (gelbes Etikett)<br />

Su<strong>mm</strong>e der Differenzen =<br />

max. 7, max. 4 pro<br />

Zahlenpaar<br />

Ein identisches Aussehen zwischen Tafel und Formteil in Granulatdekor<br />

(inkl. Röhren) kann nicht garantiert werden. Überprüfen Sie die Teile,<br />

bevor Sie mit der Verarbeitung beginnen.<br />

2.5.2 TIPPS VOR DER VERARBEITUNG<br />

Die Produktionsnu<strong>mm</strong>ern der Tafeln und Formteile, die zu einer Anlage gehören,<br />

sollten im Kundenauftrag vermerkt werden. Diese Nu<strong>mm</strong>ern werden später zur<br />

Materialergänzung oder Erstellung von Reparaturmaterial benötigt. Außerdem<br />

empfehlen wir, ein Reststück der Tafeln (ca. 10 cm x 10 cm) von jeder<br />

Produktionsnu<strong>mm</strong>er mit Silikon an einer zugänglichen Stelle der Anlage zu<br />

befestigen.<br />

Alle miteinander zu verklebenden Materialien sind bei gleicher Temperatur zu lagern<br />

(mindestens 18° C), um Spannungen bzw. Verformungen im Material zu vermeiden.<br />

Gleiches gilt für den Kleber.<br />

Alle <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Tafeln sind auf der Gutseite mit einer Schutzfolie belegt. Vor der<br />

Verarbeitung Folie abziehen und Oberfläche auf Farbgleichheit sowie<br />

Oberflächenschäden kontrollieren.<br />

Seite 6 von 15


3. ALLGEMEINE VERARBEITUNGSRICHTLINIEN<br />

3.1 FLÄCHENVERLEIMUNG MIT DER UNTERKONSTRUKTION<br />

Verwenden Sie als Trägermaterial Roh-Spanplatten, Dichte ≥ 650 kg/m 3 .<br />

Beim Beschichten des Trägermaterials mit <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> ist die Unterseite mit<br />

einer HPL-Platte, Stärke 0,8 <strong>mm</strong> als Gegenzug und Dampfsperre zu belegen. Als<br />

Kleber eignet sich PVAC-Leim, D3 Qualität (Weißleim), z.B. Fa. Kleiberit, Typ D 3,<br />

Referenz 303.<br />

Vor dem Verkleben sind die einzelnen Komponenten auf Raumtemperatur zu<br />

konditionieren.<br />

PVAC-Leim beidseitig vollflächig auf die Spanplatte auftragen; danach die <strong>Varicor</strong> ®<br />

3<strong>mm</strong>-Tafel und den Gegenzug auflegen und in die Furnierpresse einlegen.<br />

Klebstoffmenge: ca. 150 – 180 g/m 3<br />

Pressdruck: ca. 3 kp/cm 2<br />

Achtung: i<strong>mm</strong>er kalt pressen<br />

Presszeit: entsprechend den Angaben des Kleberherstellers<br />

(ca. 20 – 30 Minuten)<br />

Aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten der verschiedenen<br />

Verbundkomponenten kann es bei Temperaturänderungen zum Verziehen<br />

des Verbundwerkstoffes ko<strong>mm</strong>en. Durch Verschrauben der Verbundplatte<br />

mit einer Unterkonstruktion (z.B. Unterschränke) wird dieser Effekt<br />

kompensiert.<br />

Vor der Weiterverarbeitung der beschichteten Platten sind diese eine Stunde<br />

horizontal im Stapel zu lagern.<br />

3.2 VERKLEBUNG VARICOR ® 3MM mit VARICOR ® 3MM<br />

Für jedes Dekor des Lieferprogra<strong>mm</strong>s steht ein separater, farblich angepasster<br />

<strong>Varicor</strong> ® -Kleber zur Verfügung, mit dem Sie fugenlose und nahezu unsichtbare<br />

Klebeverbindungen herstellen können. Nachfolgend einige Erläuterungen zu den<br />

zwei existierenden Kleberarten Standardkleber und Schnellkleber.<br />

Die Haltbarkeit beider Klebersysteme beträgt, bezogen auf das aufgedruckte<br />

Abfülldatum,<br />

bei Raumtemperatur ca. 20° C 3 Monate<br />

im Kühlschrank ca. 6° C 6 Monate<br />

im Gefrierschrank ca. –20° C 12 Monate (ausgeno<strong>mm</strong>en Kartuschenkleber)<br />

Standardkleber:<br />

Um eine optimale Verklebung zu erreichen, ist folgendes zu beachten:<br />

Mindesttemperatur für Kleber, Material und Raum dürfen nicht unter 18° C liegen.<br />

Niedrigere Temperaturen führen zu Fehlverklebungen. Klebermasse trocknet,<br />

härtet jedoch nicht aus.<br />

Bitte die Aushärtezeiten von sechs Stunden bei 20° C bzw. vier Stunden bei 25° C<br />

vor der Weiterverarbeitung einhalten.<br />

Es genügt, die Klebermasse einseitig aufzutragen.<br />

Schnellkleber:<br />

Dieser Kleber wurde hauptsächlich für Montagezwecke auf der Baustelle entwickelt.<br />

Verarbeitungstemperaturen mindestens 13° C. Bitte folgende Aushärtezeiten<br />

einhalten:<br />

Eine Stunde bei: 20° C<br />

Zwei Stunden bei: 13° C<br />

Bei großen Klebeflächen Kleber i<strong>mm</strong>er auf beiden zu verklebenden Seiten<br />

auftragen. Unbedingt auf dünne Klebefugen achten, da der Schnellkleber zu<br />

Blasenbildung neigt. Die Klebefugen können sich leicht glänzender abzeichnen,<br />

da der Schnellkleber ein anderes Bindemittel als die Tafelware beinhaltet.<br />

Bitte beachten Sie die den Klebesystemen beiliegenden Klebeanleitungen.<br />

Seite 7 von 15


3. ALLGEMEINE VERARBEITUNGSRICHTLINIEN<br />

3.3 KANTENVERLEIMUNG<br />

Bei der Kantenverleimung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-<br />

Kante am Werkstück anzubringen.<br />

3.3.1 KANTE UNTERKLEBEN<br />

Zum Unterkleben der Kante unter die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Beschichtung gibt es zwei<br />

unterschiedliche Arbeitsabläufe:<br />

3.3.1.1 KANTE NACH DER BESCHICHTUNG ANBRINGEN<br />

• Beschichtete Platte im Kantenbereich auf 4 <strong>mm</strong> Breite fälzen.<br />

• <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Beschichtung stehen lassen, so dass ein 4 <strong>mm</strong> breiter<br />

Überstand entsteht. Staub mit sauberer, trockener Druckluft entfernen.<br />

• <strong>Varicor</strong> ® -Kleber auf den Überstand bringen und PVAC-Leim vollflächig auf der<br />

Rückseite der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kante auftragen.<br />

• Die Kante mit Hilfe von Zulagen und Zwingen fixieren.<br />

• Nach dem Aushärten des <strong>Varicor</strong> ® -Klebers Kante mit einem 3 <strong>mm</strong> Radius<br />

versehen.<br />

• Presszeit: Entsprechend dem Kleberhersteller.<br />

Die Kante kann auch vollflächig mit <strong>Varicor</strong> ® -Kleber auf die Unterkonstruktion<br />

geklebt werden.<br />

Unter Verwendung einer Spezial-Kantenanlei<strong>mm</strong>aschine ist es möglich, die<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kante mit Schmelzkleber aufzutragen. Vorher den <strong>Varicor</strong> ® -<br />

Kleber auf den Überstand der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Beschichtung aufbringen!<br />

3.3.1.2 KANTE VOR DER FLÄCHENBESCHICHTUNG AUFBRINGEN<br />

• <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Streifen für die Kante mit PVAC-Leim versehen und auf<br />

Spanplattenkante kleben. <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Streifen muss leicht überstehen.<br />

• Kalibrieren der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kante auf Maß des Trägermaterials.<br />

• Spanplatte mit angeklebter <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kante auf der Oberseite auf<br />

10 <strong>mm</strong> mit Klebeband abkleben.<br />

• Auftragen des PVAC-Leimes auf die Spanplatte.<br />

• Abziehen des Klebebandes und Auftragen des <strong>Varicor</strong> ® -Klebers auf die <strong>Varicor</strong> ®<br />

3<strong>mm</strong>-Kante.<br />

• Auflegen der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Beschichtung und des HPL-Gegenzugs.<br />

• Verpressen der einzelnen Werkstoffe miteinander.<br />

• Nach dem Aushärten des <strong>Varicor</strong> ® -Klebers Kante mit einem 3 <strong>mm</strong> Radius<br />

versehen.<br />

3.3.2 KANTE VOR DIE VERBUNDPLATTE KLEBEN<br />

• Verbundplatte formatieren.<br />

• <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kantenmaterial mit geringem Übermaß zuschneiden und auf<br />

kompletter Rückseite <strong>Varicor</strong> ® -Kleber auftragen.<br />

• <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kante mit Zulagen auf die Kante der Verbundplatte kleben.<br />

• Nach dem Aushärten des <strong>Varicor</strong> ® -Klebers Kante mit einem 3 <strong>mm</strong> Radius<br />

versehen.<br />

Achtung: Hier besteht die Gefahr, dass die Klebefuge eher auffällt, da sie in<br />

Kantenebene verläuft.<br />

Wichtig: Alle offenen Kanten der Unterkonstruktion gegen<br />

Wasseraufnahme mit Schmelzkleberkanten oder Dichtmassen versiegeln.<br />

Seite 8 von 15


3. ALLGEMEINE VERARBEITUNGSRICHTLINIEN<br />

3.4 GERADLINIGE ARBEITSPLATTENVERBINDUNGEN<br />

• Die Plattenstöße exakt zuschneiden.<br />

• Zum Verkleben mehrerer Arbeitsplatten miteinander i<strong>mm</strong>er<br />

Arbeitsplattenverbinder verwenden.<br />

• Zur Fixierung der Verklebung an beiden zu verbindenden Arbeitsplatten direkt<br />

unterhalb der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Beschichtung eine 3 <strong>mm</strong> starke und 12 <strong>mm</strong> tiefe<br />

Nut fräsen. In diese Nut wird eine durchgehende Feder 20 x 3 <strong>mm</strong> eingeklebt.<br />

• Reinigen der Klebeflächen mit Schleifpapier, Staub mit Druckluft entfernen.<br />

• PVAC-Leim auf die Kante der Spanplatten auftragen und in die Nuten<br />

eingeben.<br />

• Dichtmasse Helmipur SH 100* auf die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kante sowie auf die<br />

Oberseite der Feder auftragen und in Nut einlegen.<br />

• Platten manuell zusa<strong>mm</strong>enfügen und über Arbeitsplattenverbinder<br />

zusa<strong>mm</strong>enziehen.<br />

• Hervortretende Dichtungsmasse entfernen.<br />

• Bitte beachten Sie die dem Kleber beiliegende Klebeanleitung.<br />

3.5 ECKVERBINDUNGEN BEI ARBEITSPLATTEN<br />

Zur Fixierung der Eckverbindung: direkt unterhalb der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Beschichtung<br />

im geraden Kantenbereich beider Arbeitsplatten eine 3 <strong>mm</strong> starke und 12 <strong>mm</strong> tiefe<br />

Nut fräsen. In diese Nut wird eine durchgehende Feder 20 x 3 <strong>mm</strong> eingeklebt.<br />

Einfräsen von Arbeitsplattenverbindern.<br />

Reinigen der Klebeflächen mit Schleifpapier, Staub und Druckluft entfernen.<br />

PVAC-Leim auf die Kante der Spanplatten auftragen und in die Nut eingeben.<br />

Helmipur SH 100* auf die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Kante auftragen.<br />

Manuelles Zusa<strong>mm</strong>enfügen der Plattenverbindung und Fixierung durch<br />

Arbeitsplattenverbinder.<br />

Hervortretende Dichtungsmasse entfernen.<br />

3.6 AUSSCHNITTE<br />

Bitte bei der Fertigung von Ausschnitten Folgendes beachten:<br />

• Mindestabstand von 80 <strong>mm</strong> zwischen zwei Ausschnitten (Abb. 9)<br />

• Mindestabstand von 50 <strong>mm</strong> zwischen einem Formteilausschnitt und der<br />

Rückwand bzw. Hohlkehle mit Wandanschlussprofil (Abb. 10)<br />

• Mindestabstand von 40 <strong>mm</strong> zwischen einem Formteil oder einem Ausschnitt<br />

und der vorderen Arbeitsplattenabkantung (Abb. 10)<br />

• Der Abstand einer Klebefuge zu einem Ausschnitt sollte mindestens 100 <strong>mm</strong><br />

betragen (Abb. 11).<br />

• Alle Ausschnitte müssen gefräst werden, keine Stichsäge verwenden.<br />

• Radien in Innenecken und Ausschnitten mindestens 10 <strong>mm</strong>.<br />

• In Bereichen mit starken Temperatureinwirkungen, z.B. Kochfeld, Radien<br />

mindestens 15 <strong>mm</strong> oder größer fertigen.<br />

Bitte separate Hinweise für Kochfeldeinbau beachten.<br />

(*) Ruderer Klebetechnik, 85604 Zorneding, Tel.: 081 06 / 24 21-0<br />

Seite 9 von 15


3. ALLGEMEINE VERARBEITUNGSRICHTLINIEN<br />

3.6.1 KOCHFELDAUSSCHNITT<br />

Beim Einbau von Wärmequellen (Kochfeld, Grill, integrierte Friteuse etc.) sind<br />

folgende Punkte zu beachten:<br />

• Flächenbündiger Einbau ist verboten, da sonst das Risiko besteht, dass heiße<br />

Töpfe über das Kochfeld hinausragen und direkt auf der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Platte<br />

aufliegen. Zusätzlich führt die Wärmeausdehnung des Kochfeldes zu<br />

Spannungen im Kochfeldausschnitt. Dies kann zu Rissbildungen führen.<br />

Verwenden Sie im Kochfeldbereich nur Auflagekochfelder.<br />

• Beim Einbau von Gaskochfeldern und Hockerkochern, die extreme Wärme<br />

ausstrahlen, muss das Kochfeld auf 12 <strong>mm</strong> starke <strong>Varicor</strong> ® -Leisten hoch<br />

gesetzt werden. Siehe Kapitel 3.6.1.1<br />

• Um Kerbrissspannungen zu vermeiden, sind Kochfeldausschnitte i<strong>mm</strong>er mit<br />

einer Handoberfräse zu fertigen, keine Stichsäge verwenden.<br />

• Die Radien in den Innenecken der Kochfeldausschnitte i<strong>mm</strong>er so groß wie<br />

möglich wählen, mindestens 15 <strong>mm</strong>.<br />

• Der Ausschnitt des Kochfeldes ist so groß zu wählen, dass mindestens 4 <strong>mm</strong><br />

Spielraum rund um das Kochfeld vorhanden sind. Prüfen Sie die Abmessungen<br />

der Schablone, die vom Gerätehersteller mitgeliefert wird und korrigieren Sie<br />

den Ausschnitt entsprechend. Die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Schnittkante mit einem 3<strong>mm</strong>-Radius<br />

versehen.<br />

• Die Unterkonstruktion im Bereich des Ausschnittes mit Dichtmaterial<br />

(Silikon/PUR etc.) versiegeln, damit keine Feuchtigkeit eintreten kann.<br />

• <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Platte mit Isolierband auf Silikonschaum- oder Korkbasis bis in<br />

den Bereich der Unterkonstruktion isolieren. Zum Abschluss den kompletten<br />

Ausschnitt über das Isolierband hinweg mit Aluminiumklebeband zusätzlich<br />

isolieren.<br />

• Stellen Sie heiße Kochtöpfe nicht direkt auf die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Oberfläche.<br />

• Halten Sie einen Mindestabstand von 15 <strong>mm</strong> zwischen Unterkante der<br />

Wärmequelle (z.B. Kochfeld) und Oberkante Unterschrank ein, um<br />

Wärmestaus zu vermeiden und Luftzirkulation zu ermöglichen.<br />

3.6.1.1 GASKOCHFELD<br />

Bei Einbau von Gaskochfeldern, Grill, integrierter Friteuse etc., die extreme Wärme<br />

ausstrahlen, muss das Kochfeld auf 12 <strong>mm</strong> starke <strong>Varicor</strong> ® -Leisten hoch esetzt<br />

werden. (Abb. 14)<br />

Sämtliche intensiven Wärmequellen (Kochfeld, Friteuse, Grill) müssen mindestens<br />

50 <strong>mm</strong> Abstand von der Rückwand oder dem Wandanschlussprofil haben, damit es<br />

nicht zu Beschädigungen durch hohe Hitzeeinwirkungen ko<strong>mm</strong>t.<br />

3.7 UNTERKLEBEN VON VARICOR ® -FORMTEILEN<br />

• Der Abstand zwischen zwei Ausschnitten muss mindestens 80 <strong>mm</strong> betragen.<br />

• Geplante Lage des Beckens auf Fläche mit Bleistift anzeichnen.<br />

• Die Beckenmittelachse ist auf der Rückseite des Beckens jeweils rechts und<br />

links markiert.<br />

• Vorfräsen des Beckenausschnittes mit Hilfe einer Frässchablone, Ausschnitt ca.<br />

3 <strong>mm</strong> kleiner als Beckeninnenmaß anfertigen.<br />

• Mit einem Falzfräser die Unterkonstruktion auf einer Breite von ca. 30 <strong>mm</strong><br />

rings um den Ausschnitt entfernen, so dass nur die <strong>Varicor</strong> ® -Beschichtung<br />

3<strong>mm</strong> stehen bleibt.<br />

• Sitz des Beckens prüfen. Auf einen Abstand von max. 2 bis 3 <strong>mm</strong> zwischen<br />

<strong>Varicor</strong> ® -Becken und Kante der Unterkonstruktion achten.<br />

• Der Abstand zwischen Becken und Unterkonstruktion wird später beim<br />

Einkleben mit <strong>Varicor</strong> ® -Kleber auf ca. 8 <strong>mm</strong> Höhe aufgefüllt. Dadurch wird die<br />

Klebefläche vergrößert und Knickspannungen vermieden.<br />

• Verunreinigungen auf den Klebeflächen sowohl am Becken als auch an der<br />

Tafel entfernen (Schleifpapier Körnung 180, bei dunklen Dekoren 240).<br />

• Kleber auf Tafel auftragen und Becken unter die Tafel kleben.<br />

• Becken mit Spannvorrichtung fixieren, wobei die Spannvorrichtung den<br />

Ausschnitt komplett überdecken muss; Überstand in Plattenlängsrichtung<br />

beidseitig mindestens 500 <strong>mm</strong>.<br />

• Der Zwischenraum zwischen <strong>Varicor</strong> ® -Becken und Kante der<br />

Holzunterkonstruktion mit <strong>Varicor</strong> ® -Kleber zur Vergrößerung der Klebefläche<br />

auffüllen.<br />

• Spannvorrichtung erst nach Aushärten des Klebers entfernen.<br />

• Bündigfräsen des Beckenrandes mit Radiusfräser 3 <strong>mm</strong>.<br />

Seite 10 von 15


3. ALLGEMEINE VERARBEITUNGSRICHTLINIEN<br />

3.8 BOHRUNGEN / VERBINDUNGEN<br />

3.8.1 BOHRUNGEN<br />

Bohrungen in kleineren Durchmessern mit Hartmetallbohrern mit Dachformspitze 60°<br />

fertigen (bis max. 13 <strong>mm</strong> Durchmesser). Größere Bohrungen wie z.B.<br />

Hahnlochbohrungen, Überlaufbohrungen, Steckdosen etc., mit Forstnerbohrer oder<br />

Lochsäge. Die offenen Schnittkanten der Unterkonstruktion gegen Eindringen von<br />

Feuchtigkeit mit einer Dichtmasse versiegeln.<br />

3.8.2 SCHRAUBENVERBINDUNGEN<br />

Gewinde und Schrauben nicht direkt in <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> eindrehen. Dies gilt ebenfalls<br />

für Gewindeeinsätze zum Einschrauben, da diese zu Rissbildungen führen können.<br />

Sofern Sie Schrauben durch die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Platte in die Unterkonstruktion<br />

eindrehen müssen, bitte das Schraubenloch im Bereich der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Platte<br />

entsprechend vorbohren.<br />

Bohrung deutlich größer wählen als Schraubenschaft. Der Schraubenkopf darf durch<br />

konische Ausbildung nicht in die <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Bohrung kle<strong>mm</strong>en. Am besten<br />

geeignet sind Halbrundholzschrauben mit Kunststoffunterlegscheiben.<br />

3.9 OBERFLÄCHENFINISH<br />

Der Oberflächenschliff ist verantwortlich für die Fleckenbeständigkeit, die Haptik und<br />

die Optik des Materials, d.h. je feiner die Oberfläche, umso unempfindlicher ist sie<br />

gegen Verschmutzungen.<br />

Die Gutseite der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Tafel ist werkseitig mit einem Maschinenschliff<br />

Körnung 400 versehen. Die Formteile weisen auf der Gutseite ein Endfinish Körnung<br />

320 auf. Nach der Verarbeitung, wie z.B. Kleben, Fräsen etc., muss die Oberfläche<br />

der betroffenen Bereiche wieder auf einen höheren Glanzgrad gebracht werden.<br />

Für die Aufbereitung der <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Oberfläche sind folgende Punkte wichtig:<br />

Die aufgeführten Schleiffolgen gelten für Bereiche, die während der Verarbeitung<br />

stark beansprucht wurden. Bei Nichtbearbeitung der Oberfläche (keine Verklebung,<br />

keine Fräsung, keine Kratzspuren etc.) kann die Schleiffolge verkürzt werden, d.h.<br />

Bearbeitung der Oberfläche ab Körnung 400. Vor Auslieferung der Anlage empfehlen<br />

wir, bei dunklen Farben die Oberfläche mit dem Edelstahlpflegemittel „Glanz S“ zu<br />

behandeln **(3).<br />

Verwenden Sie für das Oberflächenfinish i<strong>mm</strong>er einen Exzenterschleifer, keinen<br />

Rutscher. Nachfolgend die von uns empfohlenen Körnungsfolgen:<br />

Glanzgrad Festool* 3 M* Jöst*<br />

Seidenmatt Brilliant P 150 266L, 100 micron Superpad P 150<br />

Brilliant P 180 266L, 80 micron Superpad P 220<br />

Brilliant P 240 266L, 60 micron Superpad P 320<br />

Brilliant P 320 266L, 30 micron Superpad P 400<br />

Brilliant P 400 Superpad SG 600<br />

Superpad SG 800<br />

Schleifvlies Festo Schleifvlies Festo<br />

Platin 800 Platin 800<br />

Auftragen einer Reinigungsmilch.<br />

Polieren<br />

mit Exzenter und Filzscheibe<br />

Auftragen einer Reinigungsmilch.<br />

Polieren<br />

mit Exzenter und Filzscheibe<br />

Auftragen einer Reinigungsmilch.<br />

Polieren<br />

mit Exzenter und Filzscheibe<br />

Hochglanz wie Seidenmatt wie Seidenmatt wie Seidenmatt<br />

bis P 400 bis 30 micron Superpad SG 1200<br />

Platin Pad S 600 15 micron Superpad SG 1500<br />

Platin Pad S 800 9 micron Superpad SG 2000<br />

Platin Pad S 1200 Superpad SG 2500<br />

Filz hart mit<br />

Polierpaste,<br />

La<strong>mm</strong>fellscheibe (1)<br />

Filz hart mit<br />

Polierpaste,<br />

La<strong>mm</strong>fellscheibe (1)<br />

Filz hart mit<br />

Polierpaste,<br />

La<strong>mm</strong>fellscheibe (1)<br />

Die beste Oberfläche ist die, die der Endkunde später im Gebrauch dauerhaft<br />

reproduzieren kann. Wir empfehlen für Oberflächen, die stark beansprucht werden,<br />

den Schleifgrad seidenmatt. Empfehlen Sie die von Ihnen verwendete<br />

Reinigungsmilch – so ermöglichen Sie Ihren Kunden, das von Ihnen hergestellte<br />

Oberflächenfinish zu reproduzieren.<br />

* Bezugsquellen-Beispiele<br />

(1) Festool, Wendlingen (3) HWR Chemie, E<strong>mm</strong>ering Tel. 08141/5 10 30: Glanz S<br />

(2) 3 M Deutschland GmbH, Neuss: Polierpaste Typ Finesse (4) Jöst GmbH, Waldmichelbach<br />

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3. ALLGEMEINE VERARBEITUNGSRICHTLINIEN<br />

3.10 WANDANSCHLUSSPROFIL<br />

Als Wandanschlussprofil empfehlen sich Kunststoffprofile, die in eine aufgeschraubte<br />

Kunststoffleiste eingeclipst werden. Auf das Kunststoffprofil mit Dichtungslippe kleben<br />

Sie die passenden <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Dekorstreifen auf.<br />

Die Kunststoffprofile erhalten Sie in verschiedenen Farben.<br />

Ein Verkleben von 12 <strong>mm</strong> Standardmaterial auf der 3 <strong>mm</strong> Platte mit <strong>Varicor</strong> ® -Kleber<br />

als Wandanschluss ist aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten nicht<br />

möglich.<br />

3.11 WANDVERKLEIDUNGEN<br />

Zum Beispiel Nischenrückwandverkleidung:<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Tafel vollflächig auf Unterkonstruktion kleben. Bei<br />

Holzunterkonstruktionen ist die Unterseite mit einer HPL-Platte 0,8<strong>mm</strong> als Gegenzug<br />

und Dampfsperre zu belegen. Je nach Wahl des Trägermaterial (Metall, Kunststoff<br />

etc.) fragen Sie vorab Ihren Klebstofflieferanten, welcher Klebstoff auf dem jeweiligen<br />

Untergrund am besten haftet. Nach dem Verkleben dürfen keine Hohlräume zwischen<br />

<strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> und Unterkonstruktion vorhanden sein.<br />

Unterkonstruktion gegen Eindringen von Feuchtigkeit schützen.<br />

Bei wandhohen Verkleidungen ist in der Breite alle 800 – 1000 <strong>mm</strong> eine Dehnfuge zu<br />

setzen.<br />

Verbindung der einzelnen Platten an den Stoßfugen mit Nut und Feder möglich,<br />

jedoch auf starre Verbindung verzichten.<br />

Verbundplatte mit geeigneten Profilen an der Wand fixieren (Abb. 20).<br />

Offene Fugen mit Silikon oder Polyurethan gegen Eindringen von Feuchtigkeit<br />

abdichten.<br />

3.12 BIEGEN<br />

• Heizplatten auf 100° C vorheizen.<br />

• Die zu biegenden Werkstücke auf Ausbrüche und Beschädigungen<br />

kontrollieren, gegebenenfalls entfernen.<br />

• <strong>Varicor</strong> ® Streifen zwischen die Heizplatten legen und aufwärmen.<br />

Durchwärmzeiten 3 <strong>mm</strong> Platten ca. 4 Minuten (Abb. 21)<br />

Die Durchwärmzeiten bitte einhalten, zu kurze oder zu lange Zeiten<br />

können beim Biegen zu Rissen oder zu Bruch führen.<br />

• Die aufgewärmten Streifen herausnehmen, in die Biegeform einlegen und<br />

sanft der Biegekontur anpassen. Nicht ruckartig knicken.<br />

• <strong>Varicor</strong> ® in der Biegeform abkühlen lassen, nicht abschrecken (Abb. 22).<br />

• Werkstück muss in der Form aufgrund des Längenänderungsverhaltens<br />

gleiten können, d.h. nicht fix einspannen.<br />

Gebogenes Werkstück federt nach der Herausnahme aus der Form um ca. 5%<br />

zurück. Biegeform um dieses Maß enger fertigen.<br />

Minimale Innenradien bei Biegetemperaturen von 100°C<br />

Materialstärke 3 <strong>mm</strong><br />

Durchwärmzeit 4 Minuten<br />

Dekore:<br />

Unifarben hell 20 –30 <strong>mm</strong><br />

Granulatdekore hell und dunkel 50 – 60 <strong>mm</strong><br />

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4. REPARATUR<br />

4.0 REPARATUR VON VARICOR ® 3MM<br />

Bei Auftreten von Beschädigungen müssen zunächst die Schäden analysiert, danach<br />

die Ursachen beseitigt werden.<br />

Nachfolgend einige Beispiele:<br />

4.1 KRATZER IN DER VARICOR ® 3MM-OBERFLÄCHE<br />

In diesem Fall genügt ein Oberflächenschliff der Anlage sowie entsprechende<br />

Hinweise über den Umgang mit <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong> an den Endverbraucher.<br />

4.2 BRANDSPUREN ODER AUSBLEICHUNGEN<br />

Sofern diese nur oberflächig sind, genügen ein Oberflächenschliff der gesamten<br />

Anlage sowie entsprechende Hinweise an den Endverbraucher.<br />

Sollten die Spuren jedoch tiefer gehen, können sie nur durch eine Reparatur beseitigt<br />

werden. Je nach Größe ist ein farblich passendes <strong>Varicor</strong> ® 3<strong>mm</strong>-Stück einzusetzen.<br />

Bei kleinflächigen Beschädigungen (< ca. 2 cm 2 ) können diese mit einer<br />

Reparaturmasse ausgebessert werden. Beschädigte Stelle mit einem Nutfräser auf<br />

3 <strong>mm</strong> Tiefe ausfräsen.<br />

Farblich angepasste Reparaturmasse eingießen, so dass ein Materialüberstand<br />

entsteht. Konturen mit Hilfe eines Zahnstochers abfahren, um eingeschlossene<br />

Luftblasen zu entfernen. Aushärtezeit der Reparaturmasse beträgt 24 Stunden.<br />

Überschüssige Reparaturmasse durch Schleifen entfernen.<br />

Ist die Beschädigung sehr groß, muss mit einer sogenannten Intarsie gearbeitet<br />

werden.<br />

Die Fehlstelle wird mit einem 15°-Schrägfräser vollflächig ausgeschnitten, so dass die<br />

Unterkonstruktion stehen bleibt. Damit die eingeschlossene Luft beim Einsetzen der<br />

Intarsie entweichen kann, bitte in die Unterkonstruktion ein Loch mit Ø 5 <strong>mm</strong> bohren.<br />

Farbgleiches Materialstück entsprechend dem Konterprofil mit <strong>Varicor</strong> ® -Kleber<br />

einkleben.<br />

Nach dem vollständigen Aushärten des Klebers die Fläche bündig schleifen.<br />

4.3 RISS ODER OFFENE KLEBEFUGE IN VARICOR ® 3MM-OBERFLÄCHE<br />

Ursache ermitteln und beseitigen. Oft handelt es sich um mechanische Spannungen,<br />

Schlag, thermische Beanspruchung, ungenügende Unterkonstruktion, mangelhafte<br />

Isolierung am Kochfeld, fehlende Dehnfugen, fehlende Verbindungen mit der<br />

Unterkonstruktion sowie Bearbeitungen, die nicht dem Verarbeitungshandbuch<br />

entsprechen.<br />

Kann die Ursache beseitigt werden, ist eine Reparatur möglich. Ist die Ursache nicht<br />

zu beseitigen, besteht auch keine Möglichkeit, eine bleibende Ausbesserung zu<br />

garantieren.<br />

Eine dauerhafte Reparatur kann nur gewährleistet werden, wenn die Verarbeitung der<br />

im Reparaturset beigefügten Anleitung entspricht.<br />

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4. REPARATUR<br />

4.4 BESTELLUNG UND ANWENDUNG EINES REPARATURSETS<br />

Um eine nahezu farbgleiche Reparatur zu gewährleisten, ist es unbedingt erforderlich,<br />

die Chargennu<strong>mm</strong>er (roter Aufkleber) des betroffenen Teils bei der Bestellung des<br />

Reparatursets anzugeben. Sofern ein Reststück des eingesetzten Materials vorhanden<br />

ist, sollte uns dies zugeschickt werden, Mindestgröße 10 x 10 cm. Bevor Sie dieses<br />

Teil an uns schicken, schleifen Sie es ebenso wie den zu reparierenden Teil der<br />

Anlage, und vergleichen Sie die Teile im feuchten Zustand auf Farbabweichungen. Die<br />

Ausbesserungsmasse wird farblich passend auf das Muster abgesti<strong>mm</strong>t. Bei der<br />

Reparatur vor Ort können dennoch leichte Farbabweichungen entstehen.<br />

4.5 BESTANDTEILE DES REPARATURSETS<br />

Das Reparaturset besteht aus einer Flasche Reparaturmasse im entsprechenden<br />

Farbton, Kleber und dem dazugehörigen Härter.<br />

Bei Aquarelldekoren befindet sich zusätzlich eine kleine Flasche Kontrastfarbe im<br />

Verbund. Diese ermöglicht in Verbindung mit der Reparaturmasse die Schaffung von<br />

Marmorstrukturen.<br />

4.6 ANWENDUNG DES REPARATURSETS<br />

Jedem Reparaturset liegt eine ausführliche Reparaturanleitung bei.<br />

ACHTUNG: Die zu reparierende Anlage und das Reparaturset müssen bei min. 18° C<br />

und max. 30° C verarbeitet werden.<br />

4.6.1 AUSBESSERUNG EINES RISSES<br />

• Mit einem Nutfräser, Durchmesser 3 – 4 <strong>mm</strong>, fräsen Sie den Riss entlang<br />

seiner Kontur auf 3 <strong>mm</strong> Tiefe auf. Schwer zugängliche Stellen können mit<br />

der Bohrmaschine oder einem Stecheisen geöffnet werden.<br />

• Die vorhandene Nut mit <strong>Varicor</strong> ® Reparaturmasse so ausfüllen, dass ein<br />

Überschuss entsteht, da das Material beim Aushärten stark schrumpft. Mit<br />

Hilfe eines Zahnstochers an den Nutkanten entlang fahren, um vorhandene<br />

Luftblasen zu entfernen.<br />

• Aushärtezeit der Reparaturmasse bei 20° C ca. 24 Stunden.<br />

• Die überschüssige Reparaturmasse nur nach endgültigem Aushärten durch<br />

Schleifen entfernen.<br />

• Anpassen des Oberflächenaussehens an die umliegende Oberfläche durch<br />

entsprechenden Finish-Aufbau.<br />

• Oberflächenpatina durch ölhaltige Flüssigkeit (z.B. Edelstahlpflegemittel,<br />

Reinigungsmilch) wiederherstellen.<br />

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6. Service<br />

Kundenorientiertes Handeln, hohe Kompetenz, langjährige Erfahrung und<br />

langfristige Geschäftsbeziehungen bieten Ihnen die Sicherheit, mit uns den<br />

richtigen Partner gewählt zu haben:<br />

• Individuelle, persönliche Beratung<br />

• Objektbezogene Betreuung durch unsere hochqualifizierten technischen<br />

<strong>Varicor</strong> ® -Berater im Außendienst<br />

• Kompetente Begleitung und Beratung bei der Entwicklung von<br />

kundenindividuellen Formteilen und Lösungen<br />

• Klärung technischer Fragen und Herausforderungen durch<br />

<strong>Varicor</strong> ® -eigene Anwendungstechnik<br />

• Eigener Werkskundendienst<br />

• Marketing- und Werbeberatung<br />

• Praxisorientierte, professionelle Produkt- und Verarbeitungsschulungen<br />

• Ausführliche technische und produktspezifische Informationen<br />

und Unterlagen<br />

<strong>Varicor</strong> ® Verarbeitungshilfen<br />

• CNC-Dateien*<br />

<strong>Varicor</strong> ® -Planungshilfen<br />

• Ausschreibungstexte*<br />

• CAD-Dateien der technischen Zeichnungen*<br />

Zertifikate<br />

• Kopien der Zertifikate auf Anfrage erhältlich. Eine Auflistung der<br />

Zertifizierungen finden Sie ebenfalls unter der Rubrik „Planen und<br />

Arbeiten / Technische Daten“ auf unserer Homepage.<br />

*Alle Dateien sind unter der Rubrik „Planen und Arbeiten“ auf unserer<br />

Homepage: www.varicor.com als Download erhältlich.

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