Wandern im Hochgebirge – Erfahrungen mit der Höhenkrankheit ...
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Bei Patienten <strong>mit</strong> akutem Höhen-Lungenödem kommt es zu einem pathologisch verstärkten<br />
Hypoxie-induzierten Anstieg des pulmonal-arteriellen Druckes. Diese Erhöhung des<br />
Lungenarteriendruckes wird durch eine Sympathikus-Aktivierung, durch Kälte sowie durch<br />
körperliche Anstrengung verstärkt. Die daraus resultierende Endotheldysfunktion führt zu<br />
einem Anstieg <strong>der</strong> Kapillarpermeabilität und da<strong>mit</strong> zum Austritt von Plasma in die Alveolen,<br />
d.h. zum Lungenödem. An <strong>der</strong> endothelialen Dysfunktion bei <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> sind u.a.<br />
eine reduzierte Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) sowie eine vermehrte Bildung von<br />
Endothelin-1 beteiligt. Ob an dem Höhen-Lungenödem entzündliche Prozesse beteiligt sind,<br />
wurde lange kontrovers diskutiert. Heute geht man davon aus, dass eine Entzündung nicht <strong>der</strong><br />
pr<strong>im</strong>äre Auslöser des Höhen-Lungenödems ist. Die <strong>mit</strong> Atemwegsinfekten verbundene<br />
Entzündungsreaktion kann jedoch die Entstehung dieser Form <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong><br />
begünstigen.<br />
Prävention:<br />
Die wichtigste präventive Maßnahme gegen das akute Höhen-Lungenödem ist, wie auch bei<br />
<strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong>, eine ausreichende Akkl<strong>im</strong>atisation. Da insbeson<strong>der</strong>e für das akute<br />
Höhen-Lungenödem die individuelle Empfindlichkeit einen wichtigen Risikofaktor darstellt<br />
(das Risiko ist bei Individuen <strong>mit</strong> Höhen-Lungenödem etwa 10-fach erhöht), wird bei<br />
Individuen, die bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit ein Höhen-Lungenödem erlitten haben, eine<br />
pharmakologische Prävention empfohlen.<br />
Therapie:<br />
Wie bei <strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> besteht auch be<strong>im</strong> akuten Höhen-Lungenödem die<br />
wichtigste therapeutische Maßnahme <strong>im</strong> raschen Abstieg in niedrigere Höhen bzw. <strong>im</strong> Einsatz<br />
von Kompressionskammern und Sauerstoff. In <strong>der</strong> Schulmedizin wird meist Nifedipin, ein<br />
Arzneistoff aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Calcium-Antagonisten vom Dihydropyridin-Typ verordnet.<br />
Dieses senkt über eine Erweiterung <strong>der</strong> glatten Muskulatur <strong>der</strong> Gefäße den Blutdruck stark.<br />
Therapeutisch wird Nifedipin hauptsächlich eingesetzt zur Behandlung <strong>der</strong> arteriellen<br />
Hypertonie sowie des Raynaud-Syndroms.<br />
Dr. Manuel Mateu I Ratera empfiehlt in seinem Buch „Erste Hilfe durch Homöopathie“<br />
folgende homöopathische Medikation (Ratera 1997: 251-262):<br />
Coca (Erythroxylon coca) (C 30)<br />
Coca ist die heilige Pflanze <strong>der</strong> Inkas und wird in den Anden seit historischen Zeiten zur<br />
Behandlung <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> eingesetzt. Coca ist eines <strong>der</strong> durch klinische Versuche<br />
nachgewiesenen Haupt<strong>mit</strong>tel zur Behandlung <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong>. In homöopathischer<br />
Zubereitung ist es noch wirksamer, die Nebenwirkungen hoher Dosierungen werden in dieser<br />
Darreichungsform vermieden. In einem kontrollierten Doppelblindversuch während einer<br />
Mount-Everest-Expedition <strong>im</strong> Jahr 1988 erwies sich Erythroxylon coca in homöopathischer<br />
Dosierung (C 30) innerhalb <strong>der</strong> ersten 12 Stunden nach Verabreichung bei 70 % <strong>der</strong><br />
behandelten Bergsteiger als wirksam. Nach Hering wurde Coca <strong>im</strong> Laufe des letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts viermal geprüft (1856, 1859, 1867 und 1869), ebenfalls <strong>im</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
veröffentlichten Richter, Scott, Emlyn Thomas ihre Erfahrungsberichte über den Einsatz von<br />
Coca <strong>mit</strong> guten Ergebnissen.<br />
Im folgenden eine Beschreibung von Hering über die charakteristischsten Symptome aus<br />
Versuchen <strong>mit</strong> Coca:<br />
„Folgen von Bergsteigen und Fliegen. Spannungsgefühl über <strong>der</strong> Stirn, als würde ein<br />
Gummiband auf die Stirn drücken. Ausgeprägte Abneigung gegen jegliche körperliche<br />
Anstrengung aufgrund von nervöser Erschöpfung. Energieverlust. Schwindel, Ohnmacht und<br />
heftige Übelkeit (<strong>Höhenkrankheit</strong>). Erschütterungen <strong>im</strong> Kopf, dumpfes und volles Gefühl <strong>im</strong><br />
Hinterkopf <strong>mit</strong> Schwindel, schl<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Liegen, kann oft nur <strong>mit</strong> dem Gesicht nach unten<br />
liegen. Hinterkopf schmerzhaft, berührungsempfindlich, die Schmerzen verschl<strong>im</strong>mern sich<br />
be<strong>im</strong> Husten. Schmerzhafte Kurzatmigkeit. Schweregefühl in <strong>der</strong> Brust und beklommene<br />
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