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Wandern im Hochgebirge – Erfahrungen mit der Höhenkrankheit ...

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<strong>Wan<strong>der</strong>n</strong> <strong>im</strong> <strong>Hochgebirge</strong> <strong>–</strong> <strong>Erfahrungen</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> und<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> homöopathischen Intervention.<br />

von Marie-Therese Riester<br />

Zusammenfassung:<br />

Auf Reisen in ferne Län<strong>der</strong> kann eine Selbstbehandlung <strong>mit</strong> Homöopathie wichtig werden, da<br />

eine medizinische Versorgung nicht überall so leicht zu bekommen ist, wie in unserem<br />

He<strong>im</strong>atland Deutschland. Die <strong>Höhenkrankheit</strong> steht <strong>im</strong> Mittelpunkt dieses Beitrags. Es<br />

werden die Pathophysiologie, Klinik und Therapie dieser Erkrankung vorgestellt, ergänzt<br />

durch die Selbstbehandlungserfahrung <strong>der</strong> Autorin. Weitere Möglichkeiten einer Behandlung<br />

<strong>mit</strong> Homöopathie werden anhand <strong>der</strong> Fachliteratur dargestellt.<br />

Es soll auch kurz auf bewährte Indikationen für Erkältungskrankheiten und die Behandlung<br />

einer Magen-Darm-Störung eingegangen werden.<br />

Schlüsselwörter:<br />

H<strong>im</strong>alaya, <strong>Höhenkrankheit</strong>, Coca und weitere bewährte Indikationen.<br />

Im April 2009 verbrachte ich meinen Urlaub in Nepal - eine Zeitreise zurück in eine bei uns<br />

längst vergessene Welt. Für uns selbstverständliche Dinge wie Strom, Heizung, Telefon,<br />

Dusche, Transportwesen o<strong>der</strong> medizinische Versorgung fehlen entwe<strong>der</strong> ganz o<strong>der</strong> sind <strong>mit</strong><br />

Mängeln, Hin<strong>der</strong>nissen und Pannen verbunden. Mein Ziel war es, den Annapurna-Zirkel zu<br />

erwan<strong>der</strong>n, einer <strong>der</strong> eindrucksvollsten Bergszenarien <strong>der</strong> Welt. Circa 40 Berge des<br />

H<strong>im</strong>alaya-Gebirges von über 7000 m Höhe drängen sich hier zusammen. Dazwischen hat <strong>der</strong><br />

Fluss Kali Gandaki die tiefste Schlucht <strong>der</strong> Welt gebohrt. Von 800 Höhenmetern geht es<br />

hinauf auf den ThorongLa-Pass <strong>mit</strong> 5416 Höhenmetern. Man durchschreitet beeindruckende<br />

gegensätzliche Landschaften, von <strong>der</strong> subtropischen Vegetation bis hin zum trockenen<br />

Regenschattengebiet in das alpine <strong>Hochgebirge</strong> <strong>mit</strong> intensivster Sonneneinstrahlung und<br />

klirrend kalten Nächten.<br />

Diese Gegensätze und ungewohnten Bedingungen lassen selbst sportlich trainierte Menschen<br />

an ihre Grenzen stoßen. So ist es sinnvoll, sich <strong>mit</strong> einer homöopathischen Hausapotheke vor<br />

den Gefahren <strong>im</strong> <strong>Hochgebirge</strong> zu wappnen. Ich möchte Ihnen nachfolgend von mir selbst<br />

benötigten homöopathischen Arzneien berichten, Ihnen eine Zusammenfassung von häufig<br />

gebrauchten homöopathischen Arzneien geben und in beson<strong>der</strong>er Weise auf die<br />

<strong>Höhenkrankheit</strong> eingehen.<br />

Bewährte Indikationen bei Erkältung und Überanstrengung:<br />

Ich selbst führe auf Reisen eine homöopathische Hausapotheke <strong>mit</strong> 32 Arzne<strong>im</strong>itteln <strong>mit</strong> mir.<br />

Normalerweise reicht dies aus. Zur erfolgreichen Selbstbehandlung <strong>mit</strong> homöopathischen<br />

Arzne<strong>im</strong>itteln verweise ich auf die Bücher: „Homöopathische Reiseapotheke“, erarbeitet von<br />

Mitglie<strong>der</strong>n des Homöopathischen Arbeitskreises Konstanz, sowie „Homöopathie <strong>–</strong> so heile<br />

ich mich selbst“ von Dr. med. Heike Kovacs und Roger Rissel.<br />

Vor Erkältungen ist man natürlich keinesfalls gefeit. Vor allem durch das starke Schwitzen<br />

be<strong>im</strong> Bergaufsteigen in Kombination <strong>mit</strong> den kalten Winden kommt es schnell zu<br />

Erkältungssymptomen.<br />

1


Rhus toxicodendron deckt nicht nur die Folgen von Durchnässung <strong>mit</strong> anschließen<strong>der</strong><br />

Abkühlung ab, son<strong>der</strong>n ist auch d a s Mittel bei Folgen von Verrenkung, Verstauchung und<br />

Zerrung sowie bei Hexenschuss nach Ver- o<strong>der</strong> Überheben. Durch das tagelange Bergsteigen<br />

sowie den schweren Rucksack auf dem Rücken, vorausgesetzt man trägt ihn selbst, sind diese<br />

Beschwerden nicht verwun<strong>der</strong>lich.<br />

Dulcamara ist ebenfalls eine ausgezeichnete Arznei bei Krankheiten, die in Folge feuchter<br />

Kälte entstanden sind. Ich selbst habe Dulcamara bei Erkältungssymptomen nach einer kalten<br />

morgendlichen Dusche in einem ungeheizten offenen Bad bei Schneefall eingenommen.<br />

Arnica als wichtigstes Verletzungs<strong>mit</strong>tel und bei Beschwerden durch körperliche<br />

Überanstrengung ist nicht weg zu denken.<br />

Magen-Darm-Störung auf Reisen:<br />

Arsenicum album o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Verdauungsstörungs<strong>mit</strong>tel sind in asiatischen Län<strong>der</strong>n<br />

unabdingbar. Wir Europäer sind das Essen, obwohl es vorzüglich schmeckt, nicht gewohnt,<br />

und häufig bekommt man Probleme <strong>mit</strong> dem unreinen Wasser. Obwohl ich sehr auf die<br />

Wasserqualität geachtet habe, habe ich wohl den Fehler begangen, kurz vor Ende meiner<br />

Reise meinen vegetarischen Vorsätzen untreu zu werden. Im China-Restaurant entschloss ich<br />

mich für „Ente süß-sauer“. Ab diesem Zeitpunkt war die Verdauung nicht mehr in Ordnung,<br />

was mich zu einer Gabe Arsenicum album C 30, 1 Globulus per os führte. Die<br />

Verdauungsprobleme hielten sich danach in Grenzen. Am letzten Urlaubstag gönnte ich mir<br />

einen 30-minütigen Paragliding-Flug, <strong>der</strong> zwar traumhaft schön war, <strong>der</strong> mich aber zum Ende<br />

hin <strong>der</strong>art seekrank machte, dass ich Mühe hatte, den Brechreiz zu kontrollieren. Am nächsten<br />

Tag standen ein Inlandflug <strong>mit</strong> einem Kleinflugzeug <strong>der</strong> „Buddha Airline“ nach Katmandu<br />

und <strong>der</strong> Rückflug nach Deutschland über Bahrain auf dem Programm. Diese weiteren<br />

Schaukelpartien nahm mir mein angeschlagener Magen-Darm-Trakt sehr übel. Der 5-stündige<br />

Flug von Katmandu nach Bahrain war ein Fiasko: Starke Übelkeit, verbunden <strong>mit</strong> Erbrechen<br />

und Diarrhoe, laute Darmgeräusche, <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> Singultus, absolute Appetitlosigkeit, Ekel<br />

vor Speisen und Speisegerüche stellten sich ein. Ich konnte ca. 24 Stunden lang gar nichts zu<br />

mir nehmen. Aus Vernunft versuchte ich Wasser zu trinken, was mir aber nur in kleinsten<br />

Schlückchen gelang. Auf dem Flughafen in Bahrain gesellten sich Kreislaufprobleme hinzu,<br />

Schwäche, Kniezittern, Schweiße, blaue Lippen und grünliche Gesichtsfarbe. Wenn ich mich<br />

nicht gerade auf <strong>der</strong> Toilette aufhielt, lag ich <strong>mit</strong> hochgelagerten Beinen da und jammerte zum<br />

Teil etwas vor mich hin. Ein weiterer Flug von 6½ Stunden war für mich unvorstellbar. Ich<br />

hatte schon den Gedanken, ob ich vielleicht die Cholera in mir trug. Wäre mein<br />

Lebensgefährte nicht so entschlossen gewesen, mich auf keinen Fall zurückzulassen, wäre ich<br />

freiwillig sicher nicht in das Flugzeug gestiegen. Veratrum album lin<strong>der</strong>te diesen Zustand.<br />

Zuhause angekommen, gab ich die Symptome wie folgt in mein Computerprogramm ein:<br />

ComRep ML (Kent)<br />

Symptome:<br />

H: 1 magen - erbrechen - erbrechen (nicht näher bezeichneter art) (177)<br />

H: 2 rectum - diarrhoe (215)<br />

H: 3 allgemeines - schwäche - diarrhoe, durch (46)<br />

H: 4 modalitäten - säfteverlust, folgen von (78)<br />

H: 5 rectum - flatus (blähungsabgang) (123)<br />

H: 6 magen - appetit - fehlt (appetitlosigkeit) (203)<br />

H: 7 allgemeines - hitzewallungen (123)<br />

S: 8 rectum - diarrhoe - essen - nach (82)<br />

S: 9 rectum - diarrhoe - morgens - aufstehen - bett, treibt ihn aus dem (26)<br />

S: 10 rectum - diarrhoe - schmerzlos (92)<br />

S: 11 stuhl - farbe - gelb (120)<br />

S: 12 stuhl - konsistenz - wäßrig (170)<br />

S: 13 magen - abneigung gegen - speisen (122)<br />

2


Methode Expert-Analyse<br />

Symptom: 1 . . . . . . . . . 2 . . . . . . . . . 3<br />

Nr. Arzne<strong>im</strong>ittel Tr % Wert 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4<br />

1 Chin 13 100 33 3 3 3 3 3 3 2 3 1 2 2 2 3<br />

2 Phos 13 100 33 3 3 3 2 3 3 3 2 2 3 2 3 1<br />

3 Ars 12 81 29 3 3 3 2 2 3 1 3 . 2 2 2 3<br />

4 Sulf 12 81 29 3 3 . 2 3 3 3 1 3 3 1 3 1<br />

5 Podo 12 78 28 1 3 3 . 2 2 1 3 2 3 3 3 2<br />

6 Nux-v 12 75 27 3 2 2 2 3 3 2 2 . 1 1 3 3<br />

7 Ferr 11 69 27 3 3 2 2 2 3 2 2 . 3 . 2 3<br />

8 Sil 11 66 26 3 3 3 2 3 3 2 . 2 2 . 2 1<br />

9 Calc 11 64 25 2 3 . 3 1 3 3 2 . 2 2 3 1<br />

10 Puls 11 64 25 3 2 . 3 3 3 1 3 . 1 1 3 2<br />

11 Merc 11 61 24 2 3 1 2 3 2 2 . . 1 3 3 2<br />

12 Nat-s 11 61 24 . 3 3 . 3 1 3 2 1 2 2 3 1<br />

13 Cham 11 58 23 3 3 . 1 3 3 1 2 . 2 1 3 1<br />

14 Dulc 11 58 23 2 3 2 1 2 1 . 2 . 2 3 3 2<br />

15 Ph-ac 11 58 23 1 3 . 3 3 2 1 2 . 2 3 2 1<br />

Ich entschied mich für China, weil ich einen <strong>der</strong>artigen Säfteverlust in meinem Leben noch<br />

nie erlebt hatte. C 30, 1 Globulus und es war schnell eine auffallende Besserung spürbar. Drei<br />

weitere Globuli China C 30 in ca. 100 ml Wasser aufgelöst, geschüttelt und 24 Stunden später<br />

noch einen Teelöffel davon, heilten diesen choleraähnlichen Brech-Durchfall aus. Meine<br />

Befürchtungen, dass ich womöglich stationär eine Infusion bräuchte, verliefen <strong>im</strong> Sand, Gott<br />

sei Dank, denn wir Selbständigen können uns das ja schlecht leisten, und erst recht nicht nach<br />

einem 4-wöchigen Urlaub.<br />

Differenzialdiagnostisch zu Phosphorus schreibt Julius Mezger in seiner „Gesichteten<br />

Homöopathischen Arzne<strong>im</strong>ittellehre“, Bd. I, S. 460: „Von Phosphorus, <strong>mit</strong> dem es oft in<br />

Konkurrenz steht durch die Schwäche, den Erethismus des Gefäßsystems und die nervöse<br />

Erregung und an<strong>der</strong>es, unterscheidet sich China dadurch, dass Ruhe, Schlaf und Essen, die<br />

natürlicherweise kräftigen, den China-Patienten nicht bessern, wohl aber den Phosphor-<br />

Patienten.“ Die Schwäche, die ich in meinen Glie<strong>der</strong>n spürte, war durch Nichts zu bessern.<br />

Die Beschwerden waren sogar nachts eher schlechter, was mehr für China sprach.<br />

Für Arsenicum album wollte ich mich nicht mehr entscheiden, da es die Beschwerden anfangs<br />

etwas besserte, aber auch anfänglich <strong>im</strong> Flugzeug keine deutliche Besserung bewirkte. Ich<br />

trank zwar Wasser in kleinen Schlucken, aber eher aus Vernunft und <strong>mit</strong> wenig Durst.<br />

<strong>Höhenkrankheit</strong>:<br />

In einer Höhe von ca. 3.000-3.500 m begann ich Symptome <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> zu<br />

entwickeln. Ein benommenes Gefühl, verlangsamte Reaktionsfähigkeit, euphorisch und wie<br />

schwebend, wie <strong>im</strong> Rausch, etwas Kopfschmerzen beunruhigten mich noch nicht groß. Später<br />

kamen eine erhöhte Atemfrequenz, Herzdruck, Tachykardie und Extrasystolen dazu, und was<br />

mich dann wirklich beunruhigte, war das Erwachen nachts <strong>mit</strong> Schnappen nach Luft. Lei<strong>der</strong><br />

hatte ich das bewährteste <strong>Höhenkrankheit</strong>s<strong>mit</strong>tel Coca nicht dabei. Coca ist ein nicht<br />

verkehrsfähiges Betäubungs<strong>mit</strong>tel und wird deshalb in Deutschland nicht hergestellt. So war<br />

es für die Apotheke zeitlich nicht mehr möglich, mir vor meinem Abflug Coca zu besorgen.<br />

Aufgrund meiner Symptome entschied ich mich für Phosphorus, vor allem, weil ich <strong>mit</strong><br />

diesen Herzbeschwerden nur noch auf dem Rücken o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> rechten Seite liegen konnte.<br />

Dies ist für mich außergewöhnlich, da ich normalerweise ein reiner Bauchschläfer bin. Auch<br />

das blutige Nasensekret sprach für Phosphorus. Für mich war dies sicher das beste<br />

Alternativ<strong>mit</strong>tel zu Coca. Phosphorus half mir, ohne fremde Hilfe über den hohen Pass zu<br />

kommen. So brauchte ich nicht die Hilfe <strong>der</strong> Maulesel, die für die Bergsteiger bereit standen,<br />

die es nicht mehr selbst geschafft hatten.<br />

Der Star-Bergsteiger Reinhold Messner hat die Gefährlichkeit <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Behauptung plakativ unterstrichen: „Diese Krankheit hat mehr Bergsteiger umgebracht als<br />

3


Stürme, Steinschlag und Lawinen“. Die <strong>Höhenkrankheit</strong> ist ein Sammelbegriff für<br />

Syndrome, die bei nicht höhen-akkl<strong>im</strong>atisierten Menschen kurze Zeit nach dem Aufstieg in<br />

große Höhen auftreten können. Dieser Sammelbegriff beinhaltet zum einen zerebrale<br />

Symptome, die von <strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> („acute mountain sickness“, AMS) bis hin<br />

zum Höhen-Hirnödem („high-altitude cerebral edema“, HACE) reichen können, und zum<br />

an<strong>der</strong>en Symptome des Höhen-Lungenödems („high-altitude pulmonary edema“, HAPE).<br />

(Abbildung 1)<br />

Manifestationsformen und Symptome <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong>.<br />

„Kein menschliches Wesen kann auf unbegrenzte Zeit oberhalb von 5.800 m überleben“<br />

(Ratera 1997: 234). Die kritische Höhe <strong>mit</strong> einem Risiko für <strong>Höhenkrankheit</strong> beginnt bei etwa<br />

2.500 m. Mit 2.500 m liegt diese Höhe sicherlich nicht <strong>im</strong> Bereich des Extrembergsteigens,<br />

son<strong>der</strong>n wird von einer breiten Masse an Bergsteigern, Wan<strong>der</strong>ern o<strong>der</strong> Skifahrern<br />

regelmäßig überschritten. Dabei stellt die Geschwindigkeit des Aufstiegs einen wichtigen<br />

Risikofaktor für die Entstehung <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> dar. Nach einem langsamen Aufstieg auf<br />

etwa 4.000 m klagen fast 60 % aller Menschen über Symptome <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong>. Wird<br />

diese Höhe akut erreicht (z.B. bei Flügen zu Zielflughäfen oberhalb dieser Höhe), so erhöht<br />

sich diese Zahl auf fast 90 %.<br />

Neben <strong>der</strong> Geschwindigkeit des Aufstiegs stellen die erreichte Höhe (insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Schlafhöhe) sowie die individuelle Empfindlichkeit weitere wichtige Risikofaktoren für das<br />

Auftreten <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> dar. Erschöpfung stellt ebenfalls einen Risikofaktor dar, nicht<br />

jedoch fehlende körperliche Fitness, Kin<strong>der</strong> und Erwachsene sind gleichermaßen betroffen,<br />

obwohl die <strong>Höhenkrankheit</strong> bei über 50-jährigen etwas seltener vorkommt.<br />

In den für den Massentourismus relevanten Höhen von 2.500 bis 3.000 m beträgt die Inzidenz<br />

<strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> etwa 30 %.<br />

4


(Abbildung 2)<br />

Häufigkeiten <strong>der</strong> verschiedenen Manifestationsformen <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Höhe.<br />

Das Höhen-Lungenödem ist in diesen Höhen selten (etwa 0,1 %), erreicht aber bei 4.000 m<br />

eine Inzidenz von etwa 1 %. Ab diesen Höhen erreicht auch die Inzidenz des Höhen-<br />

Hirnödems etwa 0,5 %. Über 4.500 m erreichen die Inzidenzen des Höhen-Hirnödems sowie<br />

des Höhen-Lungenödems etwa 5 %. Da es sich sowohl be<strong>im</strong> Höhen-Lungenödem als auch<br />

be<strong>im</strong> Höhen-Hirnödem um potentiell letal verlaufende Erkrankungen handelt, sind diese<br />

Zahlen durchaus als häufig anzusehen.<br />

Symptome und Pathogenese <strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> (AMS) und des Höhen-<br />

Hirnödems (HACE):<br />

Das zentrale Symptom <strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> ist <strong>der</strong> Kopfschmerz, <strong>der</strong> von Übelkeit,<br />

Erbrechen, Müdigkeit, Schwäche, Schwindel, Verlust des Gefühls für Gefahr, Benommenheit<br />

und Schlafstörungen begleitet werden kann. Dabei müssen nicht alle Symptome vorhanden<br />

sein. Die Symptome treten typischerweise 6-12 Stunden nach Ankunft in großer Höhe auf.<br />

Man n<strong>im</strong>mt an, dass das Höhen-Hirnödem die max<strong>im</strong>ale Variante bzw. das Endstadium <strong>der</strong><br />

akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> darstellt. In <strong>der</strong> Regel gehen dem Höhen-Hirnödem die Symptome <strong>der</strong><br />

akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> voraus. Vom Höhen-Hirnödem kann ausgegangen werden, wenn<br />

zusätzlich zum Vorhandensein <strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> eine Än<strong>der</strong>ung des Mentalstatus<br />

(z.B. Verwirrtheit) o<strong>der</strong> eine Ataxie, also eine Gangunsicherheit auftreten.<br />

Für die Entstehung <strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> ist die Hypoxie ein zentraler auslösen<strong>der</strong><br />

Faktor.<br />

5


(Abbildung 3)<br />

Schematische Darstellung <strong>der</strong> Pathogenese des akuten Höhen-Hirnödems.<br />

Die Hypoxie des Blutes führt zum einen zu einer Steigerung <strong>der</strong> Hirndurchblutung, was in<br />

einer Zunahme des Hirnvolumens resultiert. Zum an<strong>der</strong>en kommt es zu einer Störung <strong>der</strong><br />

Blut-Hirn-Schranke <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Folge des Hirnödems. Dabei kommt die Hypoxie hauptsächlich<br />

durch die Abnahme des Sauerstoffpartialdruckes (pO2) zu Stande, bedingt durch den in <strong>der</strong><br />

Höhe herabgesetzten Luftdruck (die O2-Konzentration ist in <strong>der</strong> Atmosphäre nicht von <strong>der</strong><br />

Höhe abhängig und beträgt überall 21 %). So beträgt <strong>der</strong> pO2 auf Meereshöhe bei einem<br />

Luftdruck von 750 mm Hg etwa 150 mm Hg. Auf 4.000 m Höhe bei einem Luftdruck von<br />

400 mm Hg beträgt <strong>der</strong> pO2 noch 80 mm Hg. Auf dem Gipfel des Mount Everest (8.848 m)<br />

beträgt <strong>der</strong> pO2 bei einem Luftdruck von 190 mm Hg nur noch 40 mm Hg. Während auf<br />

Meereshöhe <strong>der</strong> pO2 <strong>im</strong> arteriellen Blut etwa 100 mm Hg beträgt, stellt sich auf dem Gipfel<br />

des Mount Everest ein pO2 von weniger als 30 mm Hg ein. Ein so niedriger arterieller pO2<br />

würde unter klinischen Bedingungen eine absolute Indikation zur sofortigen Intubation und<br />

künstlichen Beatmung darstellen.<br />

Prävention:<br />

Die wichtigste präventive Maßnahme gegen die akute <strong>Höhenkrankheit</strong> ist eine ausreichende<br />

Akkl<strong>im</strong>atisation. Idealerweise sollte ab einer Höhe von 3.000 m die Schlafhöhe täglich nicht<br />

um mehr als 300 Höhenmeter gesteigert werden. Dabei sollte zusätzlich alle 2-3 Tage (bzw.<br />

alle 1.000 Höhenmeter) ein Ruhetag eingelegt werden. Ein Aufstieg über die empfohlene<br />

Höhe hinaus ist möglich, wenn die Schlafhöhe durch einen Abstieg eingehalten wird („cl<strong>im</strong>b<br />

high, sleep low“). Für viele Bergsteiger erscheint dieses Aufstiegstempo zu langsam, so dass<br />

in an<strong>der</strong>en Empfehlungen eine max<strong>im</strong>ale tägliche Steigerung <strong>der</strong> Schlafhöhe um 600<br />

Höhenmeter hingenommen wird.<br />

Eine verstärkt zucker- und stärkehaltige (den Blutzucker erhöhende) Kost begünstigt die<br />

Akkl<strong>im</strong>atisierung.<br />

Therapie:<br />

6


Die wichtigste therapeutische Maßnahme be<strong>im</strong> Auftreten <strong>der</strong> AMS und insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Symptomen des Höhen-Hirnödems besteht <strong>im</strong> raschen Abstieg in niedrigere Höhen. Bereits<br />

ein Abstieg um 400-500 Höhenmeter kann zu einer deutlichen Besserung <strong>der</strong> Symptomatik<br />

führen. Ist ein Abstieg nicht möglich, so kommen tragbare Kompressionskammern sowie die<br />

Gabe von Sauerstoff zum Einsatz. Die Schulmedizin begegnet <strong>der</strong> AMS <strong>mit</strong><br />

Pharmakotherapie (meist Acetazolamid, ein Carboanhydrasehemmer aus <strong>der</strong> Substanzklasse<br />

<strong>der</strong> Sulfonamide, <strong>der</strong> den Augen-, den Hirn- und den Blutdruck senken kann; es kommt zu<br />

einer vermehrten Ausscheidung von Kalium <strong>mit</strong> dem Urin) sowie symptomatischer Therapie,<br />

z.B. durch Analgetika. Das homöopathisch bewährteste Mittel Coca, auf welches ich noch<br />

detailliert eingehen werde, ist sicherlich eine phantastische Alternative.<br />

Symptome und Pathogenese des akuten Höhen-Lungenödems (HAPE):<br />

Das akute Höhen-Lungenödem<br />

(Abbildung 4)<br />

Schematische Darstellung <strong>der</strong> Pathogenese des akuten Höhen-Lungenödems.<br />

tritt in <strong>der</strong> Regel 2-4 Tage nach Aufstieg in Höhen über 2.500 m auf. Symptome einer akuten<br />

<strong>Höhenkrankheit</strong> können, müssen jedoch nicht vorangehen. Die Risikofaktoren für das<br />

Auftreten des Höhen-Lungenödems sind die gleichen wie für das Auftreten <strong>der</strong> akuten<br />

<strong>Höhenkrankheit</strong>. Allerdings scheint diese Form <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> bei Männern häufiger<br />

aufzutreten als bei Frauen.<br />

Das wichtigste Symptom des akuten Höhen-Lungenödems ist eine Belastungsluftnot, die<br />

stärker ausgeprägt ist als sie bei einer gegebenen Höhe zu erwarten wäre. Hinzu kommt<br />

Husten, <strong>der</strong> zunächst trocken ist und später <strong>mit</strong> zum Teil blutigem Auswurf einhergehen kann.<br />

Zu den typischen klinischen Zeichen gehören eine beschleunigte Atmung (Tachypnoe),<br />

Tachykardie, Zyanose sowie Fieber. Bei <strong>der</strong> Auskultation fallen feuchte Rasselgeräusche auf.<br />

7


Bei Patienten <strong>mit</strong> akutem Höhen-Lungenödem kommt es zu einem pathologisch verstärkten<br />

Hypoxie-induzierten Anstieg des pulmonal-arteriellen Druckes. Diese Erhöhung des<br />

Lungenarteriendruckes wird durch eine Sympathikus-Aktivierung, durch Kälte sowie durch<br />

körperliche Anstrengung verstärkt. Die daraus resultierende Endotheldysfunktion führt zu<br />

einem Anstieg <strong>der</strong> Kapillarpermeabilität und da<strong>mit</strong> zum Austritt von Plasma in die Alveolen,<br />

d.h. zum Lungenödem. An <strong>der</strong> endothelialen Dysfunktion bei <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> sind u.a.<br />

eine reduzierte Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) sowie eine vermehrte Bildung von<br />

Endothelin-1 beteiligt. Ob an dem Höhen-Lungenödem entzündliche Prozesse beteiligt sind,<br />

wurde lange kontrovers diskutiert. Heute geht man davon aus, dass eine Entzündung nicht <strong>der</strong><br />

pr<strong>im</strong>äre Auslöser des Höhen-Lungenödems ist. Die <strong>mit</strong> Atemwegsinfekten verbundene<br />

Entzündungsreaktion kann jedoch die Entstehung dieser Form <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong><br />

begünstigen.<br />

Prävention:<br />

Die wichtigste präventive Maßnahme gegen das akute Höhen-Lungenödem ist, wie auch bei<br />

<strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong>, eine ausreichende Akkl<strong>im</strong>atisation. Da insbeson<strong>der</strong>e für das akute<br />

Höhen-Lungenödem die individuelle Empfindlichkeit einen wichtigen Risikofaktor darstellt<br />

(das Risiko ist bei Individuen <strong>mit</strong> Höhen-Lungenödem etwa 10-fach erhöht), wird bei<br />

Individuen, die bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit ein Höhen-Lungenödem erlitten haben, eine<br />

pharmakologische Prävention empfohlen.<br />

Therapie:<br />

Wie bei <strong>der</strong> akuten <strong>Höhenkrankheit</strong> besteht auch be<strong>im</strong> akuten Höhen-Lungenödem die<br />

wichtigste therapeutische Maßnahme <strong>im</strong> raschen Abstieg in niedrigere Höhen bzw. <strong>im</strong> Einsatz<br />

von Kompressionskammern und Sauerstoff. In <strong>der</strong> Schulmedizin wird meist Nifedipin, ein<br />

Arzneistoff aus <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Calcium-Antagonisten vom Dihydropyridin-Typ verordnet.<br />

Dieses senkt über eine Erweiterung <strong>der</strong> glatten Muskulatur <strong>der</strong> Gefäße den Blutdruck stark.<br />

Therapeutisch wird Nifedipin hauptsächlich eingesetzt zur Behandlung <strong>der</strong> arteriellen<br />

Hypertonie sowie des Raynaud-Syndroms.<br />

Dr. Manuel Mateu I Ratera empfiehlt in seinem Buch „Erste Hilfe durch Homöopathie“<br />

folgende homöopathische Medikation (Ratera 1997: 251-262):<br />

Coca (Erythroxylon coca) (C 30)<br />

Coca ist die heilige Pflanze <strong>der</strong> Inkas und wird in den Anden seit historischen Zeiten zur<br />

Behandlung <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> eingesetzt. Coca ist eines <strong>der</strong> durch klinische Versuche<br />

nachgewiesenen Haupt<strong>mit</strong>tel zur Behandlung <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong>. In homöopathischer<br />

Zubereitung ist es noch wirksamer, die Nebenwirkungen hoher Dosierungen werden in dieser<br />

Darreichungsform vermieden. In einem kontrollierten Doppelblindversuch während einer<br />

Mount-Everest-Expedition <strong>im</strong> Jahr 1988 erwies sich Erythroxylon coca in homöopathischer<br />

Dosierung (C 30) innerhalb <strong>der</strong> ersten 12 Stunden nach Verabreichung bei 70 % <strong>der</strong><br />

behandelten Bergsteiger als wirksam. Nach Hering wurde Coca <strong>im</strong> Laufe des letzten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts viermal geprüft (1856, 1859, 1867 und 1869), ebenfalls <strong>im</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

veröffentlichten Richter, Scott, Emlyn Thomas ihre Erfahrungsberichte über den Einsatz von<br />

Coca <strong>mit</strong> guten Ergebnissen.<br />

Im folgenden eine Beschreibung von Hering über die charakteristischsten Symptome aus<br />

Versuchen <strong>mit</strong> Coca:<br />

„Folgen von Bergsteigen und Fliegen. Spannungsgefühl über <strong>der</strong> Stirn, als würde ein<br />

Gummiband auf die Stirn drücken. Ausgeprägte Abneigung gegen jegliche körperliche<br />

Anstrengung aufgrund von nervöser Erschöpfung. Energieverlust. Schwindel, Ohnmacht und<br />

heftige Übelkeit (<strong>Höhenkrankheit</strong>). Erschütterungen <strong>im</strong> Kopf, dumpfes und volles Gefühl <strong>im</strong><br />

Hinterkopf <strong>mit</strong> Schwindel, schl<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Liegen, kann oft nur <strong>mit</strong> dem Gesicht nach unten<br />

liegen. Hinterkopf schmerzhaft, berührungsempfindlich, die Schmerzen verschl<strong>im</strong>mern sich<br />

be<strong>im</strong> Husten. Schmerzhafte Kurzatmigkeit. Schweregefühl in <strong>der</strong> Brust und beklommene<br />

8


Atmung, was ihn zu langsamem Gehen zwingt. Plötzlicher Krampf in <strong>der</strong> Brust, sie wird<br />

ziemlich kalt und kann den Aufstieg nicht fortsetzen (bei Überanstrengung be<strong>im</strong> Aufstieg).<br />

Herzklopfen <strong>mit</strong> allgemeiner Schwäche.“<br />

Ich möchte Ihnen nachfolgend aus den Homöopathischen Arzne<strong>im</strong>ittellehren von Phatak,<br />

Morrison und Boericke die wichtigsten Hinweise zu Coca (Erythroxylum coca, Blätter des<br />

Cocastrauchs <strong>–</strong> Symptome vom Kauen von Cocablättern, Cocain-Injektonen, Cocain-Abusus,<br />

vom Gebrauch als Anästhetikum und Coca-Prüfungen) zitieren:<br />

Allgemeines:<br />

Coca ist ein nicht verkehrsfähiges Betäubungs<strong>mit</strong>tel und wird deshalb in Deutschland nicht<br />

hergestellt. Coca ist die Quelle des Alkaloids Cocain, eines Lokalanästhetikums, die göttliche<br />

Pflanze <strong>der</strong> Inkas, aber die spanischen Priester prangerten es an als „un delusio del demonio“<br />

(ein Trugbild des Teufels). Das Mittel <strong>der</strong> Bergsteiger. Nützlich bei den verschiedensten<br />

Beschwerden, die <strong>mit</strong> dem Bergsteigen verbunden sind, wie Herzklopfen, Atemnot, Angst<br />

und Schlaflosigkeit. Eine Arznei bei Erschöpfung von Gehirn und Nervensystem aufgrund<br />

physischer und geistiger Anstrengung und für Patienten, die in großen Höhen unter<br />

Schwindelgefühlen, Atemnot und Erschöpfung leiden. Eine charakteristische Empfindung, als<br />

ob ein Wurm o<strong>der</strong> kleine Fremdkörper (wie Sandkörner) unter <strong>der</strong> Haut wären; <strong>der</strong> Wurm<br />

scheint wegzukriechen (und zu verschwinden, nur um an an<strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong> aufzutauchen),<br />

wenn man die Stelle berührt. Passt auf alte Leute; kurzatmige Personen; schwächliche,<br />

nervöse, dickleibige o<strong>der</strong> plethorische Patienten. Marastische Kin<strong>der</strong>. Muskelermüdung.<br />

Schl<strong>im</strong>mer:<br />

Steigen. Große Höhen. Kälte. Geistige Anstrengung. Gehen. Sitzen. Salziges Essen.<br />

Besser:<br />

Schnelle Bewegung, Reiten o<strong>der</strong> Fahren an frischer Luft. Nach Sonnenuntergang. Wenn man<br />

auf dem Gesicht liegt. Wein.<br />

Geist und Gemüt:<br />

Geistige Erschöpfung <strong>im</strong> Wechsel <strong>mit</strong> exaltierter Erheiterung. Ängstlich, scheu,<br />

Schüchternheit, Melancholie, verlangt nach Einsamkeit und Dunkelheit. Gefühl des<br />

bevorstehenden Todes. Halluzinationen: akustische, unangenehme, die sich auf den eigenen<br />

Körper beziehen. Erregung <strong>mit</strong> Redseligkeit und wun<strong>der</strong>baren, schönen, wonnigen Visionen.<br />

Heitere Erregung; vor <strong>der</strong> Regel. Empfinden für Richtig und Falsch verloren.<br />

Vernachlässigung <strong>der</strong> äußeren Erscheinung.<br />

Kopf:<br />

Kopfweh <strong>mit</strong> Schwindel, zuvor Lichtblitze vor den Augen. Eigentümliches Gefühl von<br />

Schlägen, die vom Hinterkopf zu kommen scheinen, <strong>mit</strong> Schwindel. Migräne, schl<strong>im</strong>mer<br />

durch Husten, besser durch Essen; besser nach Sonnenuntergang. Gefühl von einem Band<br />

über <strong>der</strong> Stirn. Kopfschmerz in großen Höhen.<br />

Augen:<br />

Fl<strong>im</strong>mern vor den Augen. Weiße Flecken, schwarze o<strong>der</strong> feurige Punkte vor den Augen.<br />

Pupillen erweitert. Doppeltsehen.<br />

Ohren:<br />

Tinnitus, Geräusche <strong>im</strong> Ohr.<br />

Nase:<br />

Geruchssinn stark vermin<strong>der</strong>t.<br />

Mund:<br />

Zahnkaries. Belegte Zunge. Brennen wie von Pfeffer <strong>im</strong> Mund.<br />

Hals:<br />

Ructus steigen laut und gewaltsam auf, als wollen sie die Speiseröhre spalten.<br />

Magen:<br />

9


Große Sättigung über lange Zeit, ohne Verlangen nach Speisen. Coca retardiert Hunger und<br />

Durst. Verlangen nach Alkohol und Tabak. Kein Appetit, außer auf Süßes. Abneigung gegen<br />

feste Speisen.<br />

Abdomen:<br />

Tympanitische Auftreibung des Abdomens. Blutiger Durchfall bei Aufenthalt in großen<br />

Höhen.<br />

Männliche Genitalien:<br />

Gefühl, als wäre <strong>der</strong> Penis nicht mehr da. Diabetes <strong>mit</strong> Impotenz (Ph-ac.). Libidoverlust.<br />

Weibliche Genitalien:<br />

Monatsblutung kommt gussweise (nachts), weckt aus dem Schlaf.<br />

Atemwege:<br />

St<strong>im</strong>mlosigkeit. Schwache St<strong>im</strong>mbän<strong>der</strong>. Heiserkeit schlechter nach Reden. Hochräuspern<br />

von kleinen, durchsichtigen Schle<strong>im</strong>stückchen. Asthma (spasmodisch) alter Leute.<br />

Emphysem. Atemnot schon durch leichte Anstrengung, Kurzatmigkeit, beson<strong>der</strong>s bei<br />

gealterten Athleten und Alkoholikern. Hämoptysis.<br />

Herz:<br />

Herzklopfen, <strong>mit</strong> schwachem Herz und Dyspnoe; <strong>mit</strong> Hitzewallungen und extrem<br />

beschleunigtem Puls; <strong>mit</strong> starkem Schweiß.<br />

Extre<strong>mit</strong>äten:<br />

Kribbeln und Taubheit in den Armen. Be<strong>im</strong> Gehen unwillkürlicher Geschwindschritt, Kopf<br />

nach vorne geneigt, <strong>mit</strong> Schwindel (und Furcht zu fallen).<br />

Haut:<br />

Empfindung eines Wurmes unter <strong>der</strong> Haut, scheint wegzukriechen (und zu verschwinden),<br />

wenn man die Stelle berührt. Empfindung, als säße ein Sandkorn unter <strong>der</strong> Haut.<br />

Schlaf:<br />

Schlaflosigkeit. Kann nirgends Ruhe finden, dennoch müde und schläfrig. Erwacht <strong>mit</strong> einem<br />

Gefühl wie Schläge <strong>im</strong> Gehirn. Nervosität und nächtliche Ruhelosigkeit während des<br />

Zahnens.<br />

Verwandt:<br />

Cannabis, Ars., Guar., Cypr., Cham.<br />

Antidot:<br />

Gels.<br />

Kent-Symptome, 3-wertig (ComRep ML):<br />

gemüt - zaghaftigkeit - schüchtern (34)<br />

allgemeines - Alte Leute (37)<br />

modalitäten - Steigen verschlechtert (92)<br />

atmung - atemnot - Anstrengung, nach (57)<br />

atmung - atemnot - Treppensteigen, be<strong>im</strong> (76)<br />

Synthesis-Symptome, 3-wertig:<br />

10


Ratera empfiehlt weiterhin bei <strong>Höhenkrankheit</strong>:<br />

Calcarea carbonica (C 30 o<strong>der</strong> C 200)<br />

Angezeigt bei Personen <strong>mit</strong> phlegmatischem Temperament, fettleibiger und schwacher<br />

Konstitution; bei kälteempfindlichen Personen, die leicht schwitzen, unruhig und ängstlich<br />

sind und <strong>im</strong>mer viele Vorsichtsmaßnahmen treffen, ausgeprägte Höhenangst (<strong>mit</strong> Schwindel)<br />

haben und bei <strong>der</strong> geringsten Anstrengung während des Aufstiegs in große Höhen Atemnot<br />

und Schwäche verspüren; außerdem haben sie sehr starke migräneartige, pulsierende<br />

Kopfschmerzen.<br />

Dr. Pierre Schmidt empfiehlt zur Vorbeugung gegen die <strong>Höhenkrankheit</strong> eine Gabe Calcarea<br />

carbonica 1 M vor dem Aufbrechen und be<strong>im</strong> Auftreten <strong>der</strong> ersten Symptome alle 15 Minuten<br />

einen Globulus Convallaria C 200. Ebenfalls empfiehlt er zur Vorbeugung von<br />

<strong>Höhenkrankheit</strong> durch Aufstieg <strong>im</strong> Fesselballon, Bergsteigen o<strong>der</strong> Flugzeugreisen eine<br />

einmalige Gabe Coca C 200.<br />

Aconitum napellus (C 30)<br />

Wenn die <strong>Höhenkrankheit</strong> rasch und intensiv auftritt und sich die Symptome unter großer<br />

Angst und Unruhe entwickeln. Intensive Unruhe, Ängstlichkeit und Todesangst, <strong>mit</strong><br />

klinischen Bil<strong>der</strong>n von unver<strong>mit</strong>telt auftretendem, höhenbedingtem Lungenödem. Atemnot,<br />

schnelle, beklommene Atmung, <strong>mit</strong> Druckgefühl in <strong>der</strong> Brust, vor allem be<strong>im</strong> Aufstieg, dabei<br />

Herzklopfen und stark beschleunigter Puls. Es kann zu Zyanose an Lippen und Fingernägeln<br />

kommen. Verschl<strong>im</strong>merung um Mitternacht <strong>mit</strong> Schlaflosigkeit, Aufgeregtheit und<br />

Ängstlichkeit. Klinisches Bild des plötzlich auftretenden Lungenödems <strong>mit</strong> Todesangst.<br />

Arsenicum album (C 30)<br />

Angezeigt bei Fällen von <strong>Höhenkrankheit</strong> <strong>mit</strong> schwerwiegen<strong>der</strong> Atemsymptomatik, die<br />

charakteristisch für höhenbedingtes Lungenödem ist. Beson<strong>der</strong>s angezeigt, wenn <strong>der</strong> Patient<br />

unter Atemnot leidet und nicht ausgestreckt liegen kann, sehr unruhig und schreckhaft ist; die<br />

Haut ist blass, dunkelviolett und verschwitzt; Anfälle von trockenem Husten bringen weitere<br />

Verschl<strong>im</strong>merung. Charakteristisch sind die ausgeprägte Schwäche und Erschöpfung des<br />

Patienten; trotzdem führt seine Unruhe zu andauernden, aufgeregten Bewegungen. Auch ein<br />

Schweregefühl macht ihm zu schaffen, er hat Angst vor dem Tode und möchte auf keinen Fall<br />

allein sein. Auch Zyanose, häufiger Durst nach kleinen Flüssigkeitsmengen sowie plötzlich<br />

auftretende Übelkeit und Erbrechen wurden beobachtet.<br />

Die Medikation und Überwachung solcher Fälle muss durch einen Arzt erfolgen, denn es<br />

handelt sich um eine äußerst schwerwiegende Erkrankung, die bei ausbleiben<strong>der</strong> sachgemäßer<br />

Behandlung in manchen Fällen rasch zum Tode führen kann!<br />

Aconitum napellus hätte dem Verlauf nach Vorrang vor Arsenicum album; Aconitum<br />

napellus, wenn zu Beginn Angst und plötzliches Auftreten das Bild best<strong>im</strong>men, Arsenicum<br />

album, wenn sich das Krankheitsbild bereits entwickelt hat, bei dem Schwächegefühl, große<br />

Unruhe und weitere physische Anzeichen für Atembeschwerden vorherrschen.<br />

Cactus grandiflorus (C 30)<br />

11


Die Behandlung von <strong>Höhenkrankheit</strong> <strong>mit</strong> Herz- und Atemsymptomen <strong>mit</strong> Cactus geht auf<br />

einen Vorschlag des englischen Arztes Dr. Dudgeon zurück. Cactus ist bei schweren<br />

Erscheinungsformen <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> <strong>mit</strong> migräneartigen Kopfschmerzen und einem<br />

einschnürendem Gefühl <strong>im</strong> Brustkorb <strong>mit</strong> Atemnot, Schwächegefühl und dunkelvioletter<br />

Färbung <strong>der</strong> Lippen angezeigt.<br />

Carbo vegetabilis (C 30)<br />

Bei Patienten, die am ganzen Körper eisige Kälte verspüren, Blässe, ausgeprägtes<br />

Schwächegefühl und Zyanose; geht einher <strong>mit</strong> Atemnot und einem Bedürfnis nach Zug- o<strong>der</strong><br />

Frischluft; möchte, dass man ihm Luft zufächelt; dieses Bild steht dem Kollaps sehr nahe.<br />

Lachesis (C 30)<br />

Angezeigt bei Krankheitsbil<strong>der</strong>n <strong>mit</strong> Lungen- o<strong>der</strong> Gehirnödem <strong>mit</strong> großer Aufgeregtheit und<br />

Geschwätzigkeit, die bis zum Delirium o<strong>der</strong> vorübergehen<strong>der</strong> Verwirrtheit <strong>mit</strong> paranoiden<br />

Empfindungen und ausgeprägtem Misstrauen führen können; Atembeschwerden, <strong>mit</strong> Zyanose<br />

und Herzklopfen; Atemnot, die sich be<strong>im</strong> Nie<strong>der</strong>legen verschl<strong>im</strong>mert; krampfartige<br />

präkordiale Schmerzen; einschnürendes Gefühl o<strong>der</strong> „Kloß“ <strong>im</strong> Hals, eng anliegende<br />

Kleidung wird nicht vertragen; Kopfschmerzen, die sich durch Bewegung und nach dem<br />

Schlafen verschl<strong>im</strong>mern, Blässe und Trübung <strong>der</strong> Sehfähigkeit; Schläfrigkeit, <strong>der</strong> Patient<br />

schläft in den kritischsten Augenblicken ein; während des Schlafes Verschl<strong>im</strong>merung.<br />

Digitalis purpurea (C 30)<br />

Angezeigt bei den schweren Erscheinungsformen <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong>, die Herz und Gehirn in<br />

Mitleidenschaft ziehen (höhenbedingtes Lungen- und Gehirnödem). Charakteristische<br />

Symptome sind Schwindel <strong>mit</strong> anhalten<strong>der</strong> heftiger Übelkeit, die sich durch Erbrechen nicht<br />

bessert, heftiges Herzklopfen bei körperlicher Anstrengung, be<strong>im</strong> Aufstieg o<strong>der</strong> sonstigen<br />

Bewegungen, sowie <strong>der</strong> für Digitalis charakteristische Puls: dieser ist <strong>–</strong> beson<strong>der</strong>s in<br />

Anbetracht <strong>der</strong> Atemnot und <strong>der</strong> Anstrengung <strong>–</strong> extrem langsam, unregelmäßig, schwach und<br />

setzt häufig aus (etwa alle drei bis fünf Schläge).<br />

Gelsemium sempervirens (C 30)<br />

Wenn Schwächegefühl, geistige Verwirrung und unzusammenhängendes Sprechen<br />

vorherrschen, <strong>mit</strong> Delirium, Gleichgültigkeit o<strong>der</strong> Todesangst; ausgeprägte körperliche<br />

Erschöpfung <strong>mit</strong> Zittern; zum Bersten starke Kopfschmerzen <strong>mit</strong> Übelkeit, <strong>der</strong> eine Trübung<br />

<strong>der</strong> Sehfähigkeit vorausgeht; schwacher, beinahe nicht wahrnehmbarer, beschleunigter Puls;<br />

Kopfschmerzen <strong>mit</strong> Übelkeit und Erbrechen; <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund stehen <strong>im</strong>mer Erschöpfung und<br />

Anzeichen für unkoordinierte Bewegung; das Nervensystem ist in Mitleidenschaft gezogen<br />

(Lähmungserscheinungen).<br />

Spigelia anthelmia (C 30)<br />

Wenn die Symptome beson<strong>der</strong>s das Herz betreffen (heftiges Herzklopfen) und daneben<br />

Schwindel und Kopfschmerzen <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund stehen; man kann das Herzklopfen aus <strong>der</strong><br />

Nähe hören, es ist sogar durch die Kleidung hindurch zu sehen; <strong>der</strong> Patient ist ängstlich, leidet<br />

unter Schlaflosigkeit, Schwächegefühl sowie schwachem, unregelmäßigem Puls. Heftiges<br />

Schwindelgefühl <strong>mit</strong> Übelkeit, Verschl<strong>im</strong>merung wenn man nach unten sieht. Migräneartiger<br />

o<strong>der</strong> klopfen<strong>der</strong> Kopfschmerz <strong>mit</strong> Blutandrang, <strong>der</strong> vom Hinterhaupt bis vor zur Stirn<br />

abstrahlt und <strong>im</strong> Auge (beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> linken) lokalisiert ist; Summen, Klingeln o<strong>der</strong> Hämmern<br />

<strong>im</strong> Ohr.<br />

Ant<strong>im</strong>onium tartaricum (C 30)<br />

Atemnot <strong>mit</strong> beschleunigter, kurzer und erschwerter Atmung infolge einer starken<br />

Ansammlung von Schle<strong>im</strong>, den <strong>der</strong> geschwächte Patient nicht abhusten kann; <strong>mit</strong><br />

Schle<strong>im</strong>rasseln. Atemnot <strong>mit</strong> Erstickungsgefühl durch Ansammlung von Sekret, die den<br />

Patienten zwingt, sich zu setzen. Brennen in <strong>der</strong> Brust. Immer wie<strong>der</strong> Husten, dazwischen<br />

Schnappen nach Luft, das einhergeht <strong>mit</strong> Herzklopfen und ausgeprägtem Unwohlsein. Die<br />

Anfälle bei Lungenödem sind normalerweise begleitet von Schläfrigkeit, Schwächegefühl und<br />

intensivem Schwitzen, die für dieses Mittel charakteristisch sind.<br />

12


Ammonium carbonicum (C 30)<br />

Bei best<strong>im</strong>mten Erscheinungsformen von Lungenödem, die einhergehen <strong>mit</strong> Husten,<br />

Atemnot, Herzklopfen und Brennen in <strong>der</strong> Brust; diese Symptome zeigen schon be<strong>im</strong> Steigen<br />

weniger Treppenstufen o<strong>der</strong> einem kleinen Aufstieg deutliche Verschl<strong>im</strong>merung. Der Patient<br />

spürt be<strong>im</strong> Atmen einen starken Druck <strong>im</strong> Brustkorb, <strong>der</strong> Atem geht langsam, mühsam und<br />

rasselnd („blubbernde“ Geräusche be<strong>im</strong> Atmen). Nachts Verschl<strong>im</strong>merung, beson<strong>der</strong>s von 3<br />

bis 4 Uhr morgens. Livide Verfärbung <strong>der</strong> Haut. Bei Patienten <strong>mit</strong> Tendenz zu Emphysem,<br />

bei kälteempfindlichen, fettleibigen und herzschwachen Personen können Kälte und feuchte<br />

Witterung zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Anstrengung eines kurzen Aufstiegs ein Lungenödem auslösen.<br />

Trockenes Wetter bringt Besserung. Manche Patienten haben deutlich hörbares Herzklopfen,<br />

Angst, kalte Schweißausbrüche, Tränen <strong>der</strong> Augen, die St<strong>im</strong>me versagt und sie zittern.<br />

Phosphorus (C 30) <strong>–</strong> Empfehlung <strong>der</strong> Verfasserin<br />

Herzklopfen <strong>mit</strong> Ängstlichkeit, Herzklopfen bei Bewegung, bei Linksliegen, bei Erregung,<br />

<strong>mit</strong> zittriger Schwäche. Puls beschleunigt und schwach. Atembeklemmung und Atemnot, so<br />

dass man aufsitzen muss. Schläft auf <strong>der</strong> rechten Seite; in den meisten Fällen unfähig, auf <strong>der</strong><br />

linken Seite zu schlafen.<br />

In <strong>der</strong> Homöopathie weisen die vorherrschenden Symptome auf das Arzne<strong>im</strong>ittel hin<br />

(„Organon <strong>der</strong> Heilkunst“: §§ 22-34). So hilft zwar Coca in ca. 70 % aller<br />

<strong>Höhenkrankheit</strong>sfälle, letztendlich entscheidet aber die Symptomenähnlichkeit, welches<br />

Arzne<strong>im</strong>ittel nach dem Ähnlichkeitsgesetz am besten hilft. Eine schnelle Besserung <strong>der</strong><br />

Symptome muss eintreten, ansonsten muss dem Patienten <strong>mit</strong> konventionellen Mitteln<br />

geholfen werden.<br />

So manch einer wird sich jetzt fragen: „Und das soll Urlaub gewesen sein?“ Zu Recht, in<br />

vielen Momenten des harten Auf- bzw. Abstiegs und <strong>der</strong> allerlei „Wehwehchen“ habe ich<br />

mich auch nach einem All-inclusive-Wellness-Urlaub an einem schönen Strand gesehnt. Aber<br />

hätte ich da:<br />

• mich intensiv als Teil <strong>der</strong> Natur gefühlt?<br />

• ca. 250 km von <strong>der</strong> tiefsten Schlucht <strong>der</strong> Welt bis über 5.000 m zu Fuß bezwungen?<br />

• farbige buddhistische Klöster besichtigt und täglich Gebetsmühlen gedreht?<br />

• Natureindrücke wie glitzernde Bergriesen, Wasserfälle, Apfel- und Orangenplantagen,<br />

Rhododendron-Wald, Maultierkarawanen, Yaks (Grunzochsen), lärmende Horden frecher<br />

Berg-Rhesusaffen, Lämmergeier <strong>im</strong> Gleitflug, tausende Schmetterlinge und Glücks-<br />

Marienkäfer gehabt?<br />

• 10 Tage kein Auto o<strong>der</strong> sonstiges Fahrzeug gehört und gesehen?<br />

• zahlreiche spektakuläre Hängebrücken überquert?<br />

• in knapp 5.000 m Höhe einen Sonnenaufgang erlebt?<br />

• Aussichtspunkte genossen, wo man sich den Göttern und dem H<strong>im</strong>mel nahe fühlt?<br />

Aber mein größter Schatz, den ich <strong>mit</strong> nach Hause gebracht habe, ist die Erkenntnis, dass so<br />

hohe Berge zu besteigen stolz, glücklich und zufrieden macht; aber dass es darauf ankommt,<br />

den Weg zu Ende zu gehen <strong>–</strong> die Gewissheit: Ich habe einen Ursprung/Anfang und ein Ende.<br />

Es gilt, meinen Weg <strong>mit</strong> all seinen Höhen und Tiefen zu Ende zu gehen.<br />

Ich habe noch nie meine Sterblichkeit in so einem Maße gespürt wie in diesem Urlaub.<br />

Literatur:<br />

Boericke, William: Handbuch <strong>der</strong> homöopathischen Materia medica, 2. Erweiterte Aufl.,<br />

Heidelberg: Haug 1996.<br />

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Dingler, Amalie (Hrsg.): Homöopathische Reiseapotheke, erarbeitet von Mitglie<strong>der</strong>n des<br />

Homöopathischen Arbeitskreises Konstanz <strong>der</strong> Deuten Gesellschaft für Klassische<br />

Homöopathie. Konstanz: Werner Dingler 1996.<br />

Hahnemann, Samuel: Organon <strong>der</strong> Heilkunst, 6. Aufl., Berg am Starnberger See: O. Verlag<br />

1985.<br />

Kovács, Heike/Rissel, Roger: Homöopathie <strong>–</strong> so heile ich mich selbst. München: BLV 2008.<br />

Kürschner, Iris: Der Weg ist das Ziel, 4. Aufl., Welver: Conrad Stein, 2008.<br />

Mezger, Julius: Gesichtete Homöopathische Arzne<strong>im</strong>ittellehre, Band 1 und 2, 11. Aufl.,<br />

Heidelberg: Haug 1995.<br />

Morrison, Roger: Handbuch <strong>der</strong> homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome,<br />

1. Aufl., Groß Wittensee: Kai Kröger 1995.<br />

Phatak, S.R.: Homöopathische Arzne<strong>im</strong>ittellehre, 2. Aufl., München: Urban & Fischer 2004.<br />

Ratera, Manuel Mateu i: Erste Hilfe durch Homöopathie. Greifenberg: EOS 1997.<br />

S<strong>im</strong>bürger, Franz: ComRep, Software für Homöopathie, Eching.<br />

Weber, Artur-Aron: Pharmakotherapie <strong>der</strong> <strong>Höhenkrankheit</strong> <strong>–</strong> Ein Referat aus <strong>der</strong><br />

pharmazeutischen Wissenschaft, unter: http://www.uni-duesseldorf.de/kojdapharmalehrbuch/apothekenmagazin/Fortbildungsartikel/2004-09.pdf.<br />

Abbildungen 1-4 von Marco Christel, in Anlehnung an das Referat von Dr. med. Weber.<br />

Fotos von Marco Christel.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Verfasserin:<br />

Marie-Therese Riester<br />

Heilpraktikerin, qualifizierte klassische Homöopathin des BKHD<br />

Eibenweg 5<br />

72488 Sigmaringen<br />

Tel.: 07571/62487<br />

Marie-Therese-Riester@web.de<br />

www.MT-Naturheilpraxis.de.vu<br />

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