Geschichte 150 Jahre Gewerbeverein <strong>Borna</strong> (2. Teil) Schon Schuldirektor und Vereinsmitglied Karl Großmann stellte fest: Der Verein sollte kein Vergnügungsverein, kein politischer Verein, keine Handwerkschule sein, sondern ein Verein, der Anregung zur Fortbildung gibt. So fanden monatlich Vorträge statt, die sehr gut besucht waren. Hier wurden die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft, Natur und Kultur vorgestellt. Ab den 1880er Jahren wurde auch darauf hingewiesen, dass Frauen erwünscht sind! Lehrstundenplan der Sonntagsschule für 1861 / 62 Anzeige vom „Weihnachts-Bazar“ im <strong>Borna</strong>er Tageblatt 1866 Frohes Fest Hier erfuhr man etwas über das Leuchtgas – dies führte unter anderem zur Gründung der <strong>Borna</strong>er Gasanstalt. Weiterhin gab es Vorträge zum Sauerstoff, über die neuen Handelsgesetze, aber auch über das deutsche Liedgut. Schon auf der zweiten Versammlung am 18. Dezember 1860 regte man die Gründung eines Vorschussvereins an. Damit im Bedarfsfall, „es dem Einzelnen möglich sei ... Geldmittel zu erlangen.“ Dieser Verein galt als eigenständiger Verein und als Hilfe zur Selbsthilfe des Wirtschafts- und Handelslebens in der Stadt <strong>Borna</strong>. Mit der Gründung des Gewerbevereins wurde 1861 die von Hermann Gatzsche geführte Sonntagsschule übernommen. Denn die Gewerbetreibenden merkten schon bald, dass das Handwerk und die Wirtschaft nur erblühen können, wenn es gut ausgebildeten Nachwuchs gibt. Die Lehrlinge sollten sich sonntags, vor allem in der Theorie (Mathematik, Geometrie, Schreiben, Lesen, Gesetzgebungen und später für Mädchen Stenographie u. s. w.) weiterbilden. Diese Sonntagsschule, eine Einrichtung die es in <strong>Borna</strong> schon seit 1845 gab, war später Fortbildungs- oder Gewerbeschule und ist der Ursprung der heutigen Berufsschule. Auf einer Ausschusssitzung des Vereines im November 1866 hatte man die Idee eine gemeinschaftliche Ausstellung zur Weihnachtszeit durchzuführen. Dazu wählte man eine Ausschusskommission in der Restauration Eichler (heute: Stiehls). Am 17. Dezember wurde der „Weihnachts-Bazar“ für eine Woche im Gasthof „Goldener Stern“ eröffnet. Händler der Stadt präsentierten hier ihre Sonderangebote aus 30 verschiedenen Gewerben. Die Ausstellung war ein voller Erfolg und wurde die nächsten Jahre wiederholt. Man kann getrost sagen, dieser „Weihnachts- Bazar“ ist die Urzelle des heutigen <strong>Borna</strong>er Weihnachtsmarktes. Ehe dieser solch einen Umfang einnahm, wie heute, vergingen noch mal fast 100 Jahre. Aber auch hier waren es wiederum Gewerbetreibende der Handelsorganisation (HO) und des KONSUM, die das Vorhaben vortrieben. Dass der Gewerbeverein <strong>Borna</strong> ein hohes Ansehen in der Stadt und in der Region erworben hatte, bewiesen die Feierlichkeiten zum 25. Stiftungsfeste. Zu den Gratulanten gehörten der Amthauptmann Dr. Forker-Schubauer, der Röthaer Bürgermeister Günsel, der Lausigker Bürgermeister Carius und Seminaroberlehrer Ebner (Vorsitzender des Vereins von 1886-1895). Leider konnte einer der wichtigsten Initiatoren und Gründungsmitglied des Vereins, Bürgermeister Carl Heinrich, am Stiftungsfest nicht teilnehmen – die Politik ging vor. Er schickte ein Grußtelegramm von der Dresdner Landtagssitzung. (Fortsetzung folgt) Thomas Bergner Weihnachtsgruß Liebe <strong>Borna</strong>erinnen und <strong>Borna</strong>er, liebe Gäste und Freunde unserer Stadt, ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr 2010 geht dem Ende entgegen. In wenigen Tagen begehen wir mit unseren Familien, mit Freunden oder in anderer Gesellschaft das Weihnachtsfest und kurze Zeit später den Jahreswechsel. Dies drängt gerade zu einer Rückschau auf Vollbrachtes im Jahr 2010 und eine Vorschau auf Kommendes im Jahr 2011. Natürlich ist die Sicht der „Dinge“ unterschiedlich und liegt in der Regel im Auge des Betrachters. Aber bei objektiver und unvoreingenommener Sicht kommt man nicht umhin festzustellen, dass sich in unserer Stadt im letzten Jahr ungeheuer viel bewegt und sich die Tendenz zu einer weiteren positiven Veränderung unserer Stadt verfestigt hat. Lassen Sie uns gemeinsam in gebotener Kürze auf das vergangene Jahr 2010 zurückblicken. Eine Vielzahl von Maßnahmen wurden im ablaufenden Jahr abgeschlossen, dafür aber in erheblichem Maße neue begonnen. Hier erinnere ich nur an den rasanten Fortschritt bei der Sanierung und Modernisierung sowie die Errichtung eines Erweiterungsneubaus an unserem Gymnasium sowie den Umbau der dortigen ehemaligen und denkmalgeschützten Sporthalle zu einer wunderschönen Mensa oder den Beginn einer grundlegenden Sanierung sowie Erweiterung unserer Schwimmhalle oder die energetische Sanierung von vier Kindereinrichtungen in der <strong>Borna</strong>er Kernstadt und in den Ortsteilen oder den Baufortschritt an der Dreifelderhalle in <strong>Borna</strong>-Nord oder unsere Bewerbung für die Ausrichtung der 7. Sächsischen Landesgartenschau oder den Beginn des Abrisses des alten Hortes in der Grundschule <strong>Borna</strong>- Nord, der das Ende der 1966 eingeweihten Grundschule einleitet, was aber gleichzeitig bedeutet, dass hier etwas Neues, Modernes entstehen wird – eine Grundschule. Übrigens seit 37 Jahren der erste Schulneubau in <strong>Borna</strong>! Ich könnte diese Aufzählung fortsetzen, will es aber bei den benannten „Großbaustellen“ belassen. Es gilt festzustellen, dass dies allein Investitionen von über 20 Millionen Euro sind, die da im Interesse der Bürgerinnen und Bürger aber auch der beteiligten Unternehmen getätigt werden. Sind die einen die zukünftigen Nutzer, profitieren die Unternehmen von den Aufträgen und sichern Arbeitsplätze. Natürlich und auch das sei deutlich gesagt, läuft am Bau nicht immer alles „glatt“, um es mal umgangssprachlich auszudrücken. Auf Fehler und Baumängel reagierten wir umgehend sowie konsequent und werden es auch weiterhin tun, wenn es darum geht Schaden von unserer Stadt abzuwenden. Das führt in der Regel zu Bauverzögerungen und Auseinandersetzungen, die geführt werden müssen. Es wird über Verantwortlichkeiten und Kosten dis- kutiert und auch gestritten, aber im Mittelpunkt steht immer die mängelfreie und schnellstmögliche Fertigstellung des Projektes. Sehen wir uns die über 30 Baumaßnahmen der letzten zwei Jahre an, dann stelle ich fest, dass wir mit einem personell wirklich überschaubaren Bauamt eine Riesenarbeit geleistet haben. Trotz der Masse der Baumaßnahmen haben wir lediglich einen Mitarbeiter zusätzlich eingestellt. Das Engagement und den Einsatz meiner Verwaltung und hier ganz konkret des Bauamtes können nicht hoch genug gewürdigt werden. Das sei an dieser Stelle ganz deutlich gesagt. Wir alle gemeinsam, die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Hinweisen und Kritiken, der Stadtrat und die Verwaltung haben unsere Stadt im Jahre 2010 in erheblichem Maße positiv und sichtbar verändert. Das Maß der Veränderungen wird im Jahr 2011 nicht kleiner werden. Ich möchte dies an einigen Beispielen erläutern: Der Abriss der Grundschule <strong>Borna</strong>-Nord und der Beginn des Neubaus im Jahre 2011 wird zusätzlich viel Kraft kosten. Sollten wir die Landesgartenschau nach <strong>Borna</strong> bekommen, sind die arbeitsmäßigen Kraftanstrengungen in erheblichem Maße neu zu koordinieren. Die Entscheidung der Sächsischen Staatsregierung dazu wurde übrigens vom Dezember 2010 auf den Januar 2011 verlegt. Ich sehe dies positiv und entgegen den Gerüchten gehe ich davon aus, dass die Vergabe noch nicht in internen Kreisen getroffen wurde. Wir werden an den Wege- verbindungen entlang der Wyhra, zwischen dem Teichareal <strong>Borna</strong>-Nord über die sogenannte