Heinz Fischer - Pensionistenverband Österreichs
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porträt welt | interview | chris lohner<br />
<strong>Heinz</strong><br />
<strong>Fischer</strong><br />
im<br />
Gespräch<br />
6 unsere Generation april 2010<br />
•<br />
„Wenn ich bei dieser Gelegenheit<br />
einen Wunsch äußern darf, dann<br />
ist es der Wunsch, dass die Österreicherinnen<br />
und Österreicher<br />
und insbesondere auch die ältere<br />
Generation bei der Bundespräsidentenwahl<br />
am 25. April von ihrem<br />
Stimmrecht Gebrauch machen.“<br />
Am 25. April 2010 findet<br />
die Bundespräsidentenwahl<br />
statt. UG gab Bundespräsident<br />
Dr. <strong>Heinz</strong> <strong>Fischer</strong> ein sehr<br />
persönliches<br />
IntervIew<br />
UG: Wie war das, als Sie sich<br />
das erste Mal damit auseinanderzusetzen<br />
hatten, österreichischer<br />
Bundespräsident zu sein?<br />
<strong>Fischer</strong>: Die Entscheidung,<br />
für die Bundespräsidentenwahl<br />
vor sechs Jahren zu kandidieren,<br />
erfolgte nicht wie „ein Blitz<br />
aus heiterem Himmel“, sondern<br />
war ein mehrstufiger Prozess:<br />
Die formelle und offizielle Entscheidung<br />
erfolgte durch einen<br />
Beschluss der SPÖ am 2. Jänner<br />
2004. Schon zwei Monate vorher<br />
hatte mich der damalige<br />
SPÖ-Vorsitzende Gusenbauer<br />
gefragt, ob ich mir eine Kandidatur<br />
vorstellen könne, was ich<br />
nach sorgfältiger Überlegung<br />
und Rücksprache mit meiner<br />
Frau prinzipiell bejaht habe.<br />
Auch mein alter Freund Karl<br />
Blecha hat mir zu einer Kandidatur<br />
zugeredet.<br />
UG: Menschen Ihrer Generation<br />
sind längst in Pension. Wie<br />
schaffen Sie die verantwortungsvolle<br />
Arbeit als Bundespräsident<br />
und dann auch noch eine stressreiche<br />
Wahlbewegung?<br />
<strong>Fischer</strong>: Ich versuche seit meiner<br />
Jugend bestimmte Regeln<br />
für eine gesunde Lebensführung<br />
einzuhalten. Dazu gehören<br />
viel Bewegung, eine gesunde<br />
und vernünftige Ernährung,<br />
k eine Zigaretten, wenig Alkohol<br />
und ausreichend Schlaf. Dazu<br />
kommt, dass ich überzeugt bin,<br />
dass meine Arbeit als Bundespräsident,<br />
die jetzt sechs Jahre lang<br />
beobachtet und bewertet werden<br />
konnte, mein stärkstes Argument<br />
in der Wahlwerbung sein wird.<br />
Außerdem sind das freundliche<br />
Echo und die Zustimmung, die<br />
ich in allen Bundesländern, in<br />
allen Berufsgruppen und in allen<br />
Altersgruppen finde, für mich<br />
sehr aufbauend und hilfreich.<br />
Das reduziert den Stress.<br />
Gratulation, Sie sind kürzlich<br />
Opa geworden. Wie kann man<br />
sich den Bundespräsidenten als<br />
Großvater vorstellen?<br />
Das ist ganz einfach. Sie können<br />
sich den Bundespräsidenten<br />
als Großvater ganz genau so vorstellen,<br />
wie alle Großväter, die Sie<br />
kennen, und auch meine Frau als<br />
Großmutter ganz genau so, wie<br />
alle Großmütter, die Sie kennen:<br />
Man hat eine riesige Freude mit<br />
einem Enkelkind, man ist stolz<br />
und glücklich, man beobachtet<br />
voll Anteilnahme die Entwicklung<br />
und man ist felsenfest überzeugt,<br />
dass es „ganz objektiv“ das