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AVI-Striping - 2 GByte Mauer durchbrechen

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VirtualDub ist das heisseste Tool für Video-Freaks: Es kann praktisch alles<br />

und ist Freeware, kostet nichts. Dieser Einsteiger-Workshop zeigt Schritt für<br />

Schritt, wie MPEG4-Videos mit VirtualDub aufgezeichnet und bearbeitet<br />

werden. Wer VirtualDub erst mal richtig kennengelernt hat, wird sich<br />

entgültig von seinem VHS/SVHS-Videorecorder verabschieden.<br />

Von Michael Nickles<br />

VirtualDub ist ein Universal-Tool, das Ding kann bei http://www.virtualdub.com downgeloadet werden.:<br />

Wenn Du eine xbeliebige Karte mit Videoeingang am PC hast, also eine Videoquelle am PC-Monitor einblenden<br />

kannst, dann ist Deine Maschine fit für VirtualDub. VirtualDub erkennt praktisch alle "TV-Karten-Treiber". Sind<br />

bei einem PC mehrere Videoeingangs-Lösungen vorhanden (beispielsweise eine TV-Karte mit Video-In und<br />

eine USB-Webcam), dann muss im VirtualDub-Setup eingestellt werden, welche Videoquelle es verwenden soll.<br />

Bei der Rechenleistung gilt: Egal - solange Du nur DVDs rippen willst oder sonstige Videobearbeitungen<br />

durchführst. Je lahmer der PC, desto längere Rechenzeit fällt halt an. Wer mit VirtualDub allerdings einen<br />

digitalen Videorecorder realisieren will, also Direkt-Aufnahme durchführen möchte, für den gilt: PCs mit<br />

Prozessor unter 400 MHz sind kritisch, ab ca 600 bis 700 MHz "fetzt" die Sache sauber. Wie bei allen<br />

Direktaufnahme-Vorhaben muss der PC natürlich "ruckelfrei" konfiguriert werden. Hier gelten die gleichen<br />

Spielregeln wie bei Tunen eines PC für Sound-Harddiscrecording (siehe Nickles-Speed-Report 2001,<br />

Soundkarten-Kapitel).<br />

HINWEIS: Video-Capturing ist eine Extrem-Herausforderung für die Stabilität eines PC-Systems, da viele<br />

Komponenten gleichzeitig ackern müssen und enorme Datenmengen geschaufelt werden. Im Fall von Virtual<br />

Dub gilt: Wenn der PC sauber konfiguriert ist, dann läuft VirtualDub extrem stabil! Es ist kein Problem zig<br />

Stunden Video am Stück aufzuzeichnen! Es ist also nicht normal, wenn Dein PC während dem Capturen mit<br />

diesem Tool öfters abstürzt! Normal sind Abstürze von Virtual Dub nur dann, wenn gleichzeitig zum Capturen<br />

MASSIV mit anderen Programmen gearbeitet, also im Hintergrund aufgenommen wird. Ab ca 800 MHz CPU-<br />

Power ist es zwar möglich während dem Capturen andere Programme zu fahren, aber Du musst sehr gut<br />

"abschätzen" lernen, wie weit Du dabei gehen kannst. Die ersten Experimente mit Virtual Dub sollten auf jeden<br />

Fall im "Vordergrund" stattfinden, also ohne gleichzeitig andere laufende Programme, damit Du die Capture-<br />

Stabilität Deines PCs besser abchecken kannst.<br />

VERSIONEN: Es existieren verschiedene Versionen von VirtualDub. Dazu ein wichtiger Tipp: Es ist nicht<br />

unbedingt ratsam immer die neueste Version zu verwenden! Manche Spezial-Dinge hauen mit den älteren<br />

VirtualDub-Versionen besser hin. Also am besten alle VirtualDub-Versionen sammeln die man kriegen kann<br />

und gut aufheben! VirtualDub unterstützt das Microsoft ASF-Videoformat beispielsweise nur bis Version 1.3c -<br />

alle höheren Versionen können keine ASF-Dateien mehr konvertieren. Im Fall von MPEG4-Directrecording<br />

empfiehlt sich die aktuellste VirtualDub Version 1.4c. Der VirtualDub Autor hat mitgeteilt, dass die Version<br />

1.4c die letzte ihrer Art ist. Danach wird ein vollständig neu überarbeitetes VirtualDub kommen. Egal was<br />

immer da kommt: Ich rate Dir erstmal die Version 1.4c zu verwenden und sie gut aufzuheben!<br />

INSTALLATION: Die Installation von Virtual Dub ist simpel: Bei http://www.virtualdub.com die Version<br />

1.4c (Datei VirtualDub1_4c-zip, ca 600 KByte gross) downloaden, in einem Verzeichnis auspacken. Beim<br />

Auspacken dran denken, dass auch die Unterveichnisse mitausgepackt werden. Die komplette VirtualDub-<br />

Installation befindet sich anschliessend im angegebenen Verzeichnis.


Die komplette VirtualDub-Installation befindet sich in einem Verzeichnis, das Programm wird über virtualdub.exe gestartet.<br />

TIPP: Das hier ist nur einer von vielen Beiträgen zum Projekt 2001. Eine Übersicht mit allen Themen<br />

und Grundlagen findest Du hier: http://www.nickles.de/projekt2001<br />

VirtualDub besteht aus ZWEI grundsätzlich verschiedenen Programmteilen:<br />

1. Editor-Modus: Bei Programmstart geht es immer im Editor-Modus von VirtualDub los. Dieser "Editor" dient<br />

zum Bearbeiten, Schneiden und Konvertieren von Video-Dateien. Der Editor-Modus wird im Menu "File-<br />

Capture-<strong>AVI</strong>..." aktiviert.<br />

2. Capture-Modus: Der zweite Programmmodus dient ausschliesslich zur Direkt-Aufnahme von Videos über<br />

eine Videoquelle - also ein Gerät dass an einem Videoeingang am PC hängt oder der Tuner einer TV-/Sat-Karte.<br />

Durch Anwahl von "File-Exit capture mode" wird der Capture-Modus beendet, VirtualDub schaltet zurück zum<br />

Editor-Modus.<br />

Zwischen beiden Modi kann beliebig hin und her geschaltet werden. Aber: Es ist nicht möglich, im Editor-<br />

Modus eine Capture-Datei geöffnet zu haben, und dann zu versuchen im Capture-Modus in sie aufzunehmen!<br />

Also: Vor Umschalten in den Capture-Modus immer eine eventuell im Editor-Modus geöffnete Videodatei erst<br />

schliessen - so in die gleiche Videodatei anschliessend neu gecaptured werden soll!<br />

Im ersten Teil des Workshops geht es ums Aufnehmen - starte also VirtualDub und geh in den Capture-Modus.<br />

Nach Start von VirtualDub wird im File-Menü "Capture <strong>AVI</strong>..." gewählt - diese Option aktiviert den integrierten Videorecorder, in dem alle<br />

weiteren Dinge erledigt werden.


Im Capture-Modus müssen zunächst die Grundeinstellungen durchgeführt werden. Im ersten Schritt legst Du die<br />

Capture-Datei fest, in die VirtualDub jeweils aufnehmen soll. VirtualDub hat leider kein automatisches<br />

Dateinamen-Handling. Jedesmal wenn Du auf den Aufnahme-Knopf drückst, wird in die gleiche Capture-Datei<br />

geschrieben. Nach Aufnahme eines Videos ist es also sinnvoll die Datei umzubenennen, damit sie beim nächsten<br />

Aufnehmen nicht überschrieben wird. Das alles hört sich recht nachteilig an, aber abwarten: Das ist praktisch,<br />

sinnvoll und hat seinen Grund wie Du später sehen wirst.<br />

Menüpunkt"File-Set capture file": Hier geht's los. VirtualDub will wissen, in welche Datei standardmäßig<br />

aufgenommen werden soll. Du kannst einen beliebigen Dateinamen vergeben, entscheidend ist nur folgendes:<br />

Die Capture-Datei sollte sich möglichst auf einer EIGENEN FESTPLATTE BEFINDEN, auf der sich während<br />

dem Aufnehmen nichts anderes abspielt, als der Aufnahmevorgang! Das ist das beste Rezept für mehr<br />

Aufnahmeleistung. Und: Es ist auch die einzige Chance, reibungslos im Hintergrund aufzunehmen, während mit<br />

anderen Programmen gearbeitet wird. Selbsterklärend sollte die Capture-Datei natürlich auf einer<br />

defragmentierten Festplatte eingerichtet werden, die ausreichend gross ist (2 <strong>GByte</strong> pro aufzunehmende 90<br />

Minuten - nur temporär!).<br />

Hier wird die Capture-Datei von VirtualDub eingerichtet.<br />

Menüpunkt "File-Set striping system...": Dieser Menüpunkt ist erst für Fortgeschrittene interessant,<br />

für den Einsteig vergisst Du ihn besser erst mal! Hier soviel vorab: Das "<strong>Striping</strong> System" ist eine der<br />

genialsten Eigenschaften von VirtualDub. Es hilft zum sprengen der 2 <strong>GByte</strong>-<strong>AVI</strong>-Barriere. Im<br />

Standard-Modus dürfen <strong>AVI</strong>-Dateien nur maximal 2 <strong>GByte</strong> gross sein -.das reicht zum temporären<br />

Aufzeichnen von ca 90-100 Minuten in VHS-Qualität. Wer mehr am Stück aufnehmen will, dem hilft<br />

das Stripping-System: Es teilt ein Video automatisch in n <strong>GByte</strong> grosse Häppchen auf! Mehr dazu<br />

später!<br />

Menüpunkt "File-Allocate disk space...": Wer mag kann hier veranlassen, dass für die<br />

Aufnahmedatei fester Platz auf dem Datenträger reserviert wird und im Voraus klargemacht wird. Das<br />

kann bei sehr lahmen PC helfen, die Aufnahmeleistung zu erhöhen, Ruckler zu vermeiden. Wer einen<br />

flotten PC hat, kann auf diesen Menüpunkt pfeifen.<br />

Nur in Ausnahmefällen nötig: Die weiteren Spezialoptionen im File-Menü des Capture-Modus.


Für den schnellen Einstieg reicht es also aus, wenn Du über "File-Set capture file" eine Zieldatei<br />

angibst und den Rest erst mal vergisst.<br />

Beim VideoRecording wird Audio über den Line-In-Eingang der Soundkarte aufgenommen. Das kann<br />

wahlweise die Audio-Leitung einer TV-Karte oder eines angeschlossenen Videorecorders oder sonst was sein.<br />

Wichtig ist nur eines: Der Line-In-Eingang der Soundkarte muss richtig konfiguriert sein! Das alles passiert im<br />

Mixer der Soundkarte (Taskbar unten rechts). Standardmässig zeigt der Windows-Mixer die AUSGABE-<br />

REGLER an. Was Du brauchst sind die AUFNAHME-REGLER! Die Umschaltung erfolgt wie im Bild zu sehen<br />

über die Eigenschaften-Seite des Mixers.<br />

Für optimale Audio-Resultate muss die Audio-Aufnahme der Soundkarte im Mixer richtig eingestellt werden!<br />

Grundsätzlich sollten NUR die Aufnahmequellen aktiviert sein, die benötigt werden - in diesem Fall<br />

also der Line-In-Eingang. Sind mehrere Eingänge aktiviert, erhöht das die Gefahr von Rauschen und<br />

Brummen. Beim Aufnahme-Pegel gilt: NIEMALS VOLLE PULLE! Das führt zu schnell zu<br />

übersteuerten Audio-Aufnahmen! Dreh den Line-In auf ca 75 Prozent - das ist immer ein guter Wert!<br />

Die hier durchgeführte Audio-Aufnahmeinstellung ist unter Windows universell gültig, müssen also im<br />

Prinzip nur einmal durchgeführt werden. Leider kann es passieren, dass sich ein Programm an den<br />

Einstellungen vergreift und bei seinem Beenden SEINE Einstellungen drinnen lässt. Das hat schon so<br />

manchen User zum Wahnsinn getrieben! Denk dran!<br />

Ist der Audio-Eingang fit gemacht, geht es jetzt beim VirtualDub Audio-Setup weiter.<br />

Menü "Audio-Compression...": In diesem Dialog kannst Du einen der Audio-Kompressions-Codecs<br />

auswählen, der auf Deinem System installiert ist (siehe Projekt 2001 Grundlagen Artikel). Hier sind zig<br />

Einstellungen möglich, für den Einstieg ist nur eine heiss:<br />

Format: PCM<br />

Attribute: 44.100 Hz, 16 Bit Stereo, 172 KB/s<br />

Es gibt zig Audio-Einstellungen - am besten fängst Du mit dieser an!


PCM ist ein unkomprimiertes Audio-Format. Es zeichnet den Sound also am detailgetreusten auf.<br />

Allerdings braucht PCM viel Platz: Es geht pro Minute fast der gleiche Platzbedarf wie für Video drauf!<br />

Wenn Du einen 90minütigen Film auf Festplatte aufzeichnen willst, frisst PCM-Audio also 1 <strong>GByte</strong>, für<br />

die MPEG4-Videodaten fällt ebenfalls rund 1<strong>GByte</strong> an - und damit ist das 2 <strong>GByte</strong> <strong>AVI</strong>-Dateilimit am<br />

Anschlag! Hier hilft dann das anfangs bereits angesprochene <strong>Striping</strong>-System.<br />

Für den Einstieg gilt: Zwei <strong>GByte</strong> reichen für 90 Minuten bei PCM-Audio-Format aus! Dieser enorme<br />

Platzbedarf für Audio braucht Dich nicht zu jucken, wenn Du eine sehr grosse Festplatte hast und nur<br />

mal auf die Schnelle einen Film aufnehmen willst um ihn einmalig aufzunehmen. Bedenke, dass eine<br />

sauteure MPEG2-Capture-Karte fast 4 <strong>GByte</strong> für einen Spielfilm braucht - Du bist trotz des hohen<br />

Platzbedarfes von PCM-Audio in Verbund mit MPEG4 besser dran, kriegst mehr Video auf eine Platte<br />

als mit MPEG2! Zum einmaligen Aufnehmen eines "Tatort-Krimis" reicht PCM aus, zum dauerhaften<br />

Archivieren eines Videos ist es zu viel. Kein Problem: Der grosse Audio-Anteil im PCM-Format kann<br />

im Editor-Modus von VirtualDub später blitzschnell in ein komprimiertes Audio-Format wie MP3<br />

gepresst werden: Eine 2 <strong>GByte</strong> grosse <strong>AVI</strong>-Datei mit PCM schrumpft dann um mehr als die Hälfte!<br />

Mehr zur Audio.Kompression später.<br />

Menü "Audio-Volume Meter": Hier blendet Virtual Dub eine grafische Anzeige zum Austeuern des<br />

Audio-Eingangs ein.<br />

Unter Windows können mehrere Videoaufnahmegeräte installiert sein. Auch kann ein und die selbe Karte mit<br />

Videoeingang über verschiedene Treiber ansteuerbar sein. Wer eine USB-Webcammera hat, kann die mit<br />

VirtualDub problemlos nutzen.<br />

Menü "Video": Im Menü "Video" wird ganz unten aufgelistet, welche Videoaufnahme-Geräte/Treiber<br />

VirtualDub im System gefunden hat. Im Fall einer TV-Karte mit BT848/BT878 Video-Aufnahmebaustein, wird<br />

beispielsweise "Brooktree PCI Video Capture Driver" angeboten. Entscheidend ist, dass Du den richtigen<br />

Aufnahme-Treiber aktivierst wenn mehrere angeboten werden. Bietet Deine Capture-Karte mehrere Treiber an,<br />

kannst Du sie durchprobieren. Keine Panik, wenn das System bei Auswahl eines Treibers crasht - Video-<br />

Aufnahmetreiber sind eine heikle Sache und wenn der falsche erwischt wird, dann kracht's halt. Das ist normal.<br />

Nach dem Neustart ist die Welt wieder in Ordnung.<br />

Im ersten Schritt der Video-Konfiguration muss das richtige Aufnahmegerät ausgewählt werden.<br />

Menü"Video-Source": Es reicht nicht, nur den Aufnahmetreiber zu wählen, wenn das Gerät mehrere<br />

Videoeingänge hat. TV-Karten haben in der Regel einen "Tuner" sowie einen FBAS-Composite- und<br />

einen SVideo-SuperVHS-Videoeingang. Im "Video Source"-Dialog gibst Du also an, welcher<br />

Videoeingang für die Aufnahme gewählt werden soll. Ideal ist es, eine externe Bildquelle über SVHS<br />

einzuspeissen. Auch vom Tuner einer TV-Karte kann aufgenommen werden. Dazu musst Du VOR<br />

Start von VirtualDub das TV-Programm starten und den gewünschten TV-Kanal wählen, das TV-<br />

Programm beenden und ERST DANN VirtualDub starten. Beachte, dass es niemals ratsam ist zwei<br />

Programme gleichzeitig zu öffnen, die ein Bild eines Videoeingangs darstellen - dabei bricht das<br />

System meist zusammen, weil nur EIN PROGRAMM die Video-Overlay-Funktionen einer Grafikkarte<br />

ansteuern kann. Windows kann im Prinzip problemlos mehr, aber bislang hat sich kein Grafikkarten-<br />

Hersteller bemüht das auch zu unterstützten.


Beim Video Standard wählst Du in Deutschland logischerweise PAL. Von den Helligkeit, Kontrast und<br />

Farbsättigungs-Reglern lässt Du besser erst Mal die Finger! BELASSE DIE STANDARDWERTE. Nur<br />

in extremen Ausnahmefällen ist hier eine Einstellung sinnvoll. Und wenn überhaupt: Experimentieren<br />

ist nur dann sinnvoll, wenn das Ergebnis unmittelbar auf einem FERNSEHER kontrolliert wird, eine<br />

brauchbare Begutachtung am PC Monitor IST NICHT MÖGLICH!<br />

Hier wird der zu verwendente Videoeingang konfiguriert.<br />

Allerspätestens jetzt, nach Wahl des Videogeräts und seiner Einstellung sollte im VirtualDub Fenster<br />

das eingehende Videobild zu sehen sein. Hier kommen zwei weitere Schalter im Video-Menü ins<br />

Spiel:<br />

Preview / Overlay: Du kannst wahlweise Preview oder Overlay aktivieren. Im Prinzip kann jede<br />

"saubere" TV-Karte beides. Der Overlay-Modus nutzt die Grafikkarten-Hardware, ist schneller. Der<br />

Preview-Modus ist kompatibler aber langsamer. Beachte, dass je nach den weiteren Einstellungen,<br />

kein Overlay-Modus während der Aufnahme möglich ist. Ist das so, dann teilt VirtualDub es mit und<br />

Du kannst in den Preview-Modus umschalten.<br />

Abschliessend müssen Bildformat und Farbtiefe für den Videoeingang eingestellt werden. Das<br />

passiert hier:<br />

In diesem Dialog werden Bildgrösse und Farbtiefe eingestellt.<br />

Menü "Video-Format": Hier blendet VirtualDub den Original-Videodialog der Capture-Karte ein. Für<br />

den Einstieg empfehlen sich ausdrücklich 384 x 288 Pixel und 24 Bit RGB. Bietet der Dialog diese<br />

Einstellmöglichkeit nicht - kein Problem. Das lässt sich auch über einen anderen Dialog einstellen:<br />

Menü "Video-Set custom format: Dies ist ein alternativer Einstelldialog zu "Video-Format" und er<br />

kann mehr, ist flexibler bei der Bildgrösse. Die Grundlagen zur idealen Bildgrösse sind entscheidend<br />

für perfekte Ergebnisse - das alles ist in den Grundlagen-Beiträgen zum Projekt 2001 (<br />

http://www.nickles.de/projekt2001) beschrieben.


Bildgrösse und Farbtiefe können auch in diesem Dialog auf 384 x 288, 24 Bit RGB eingestellt werden.<br />

Damit sind die Einstellungen zum Videoeingang erledigt. Im Video-Menü gibt es zwar noch zig andere<br />

Spezialitäten aber die brauchst Du erst mal nicht!<br />

Jetzt muss der MPEG4-Codec konfiguriert werden. Alle Grundlagen zu MPEG4-Codecs wurden in den<br />

Einstiegsartikeln zum Projekt 2001 detailliert erklärt. An dieser Stelle ist nur eines wichtig: Du nimmst den<br />

DivX MPEG4-Low-Motion-Codec und stellst ihn wie im Bild zu sehen auf folgende Werte ein:<br />

Keyframe: 1 seconds<br />

Compression Control: 75<br />

Data Rate: 1500<br />

Hier wird der MPEG4-Codec konfiguriert. Für den Einsteig verwendest Du am besten diese Werte.<br />

Im letzten Schritt müssen weitere Aufnahmeinstellungen im Menu "Capture" konfiguriert werden. Bei den<br />

meisten Optionen sind die Standardvorgaben in Ordnung, Du kannst Sie belassen. Einige Schalter sind allerdings<br />

lebenswichtig:<br />

Menü "Capture-Settings": Bei den Im "Capture options"-Bereich wird "Capture audio" markiert und als<br />

"Frame rate" im Fall von deutschem PAL 25.000 eingestellt.


Bei den Capture-Settings sind diese Einstellungen ratsam.<br />

Im "Abort options"-Bereich legst Du fest, durch welche Tastenkombination die Aufnahme beendet<br />

wird. Meine Empfehlung: Nur "Escape"-Taste zulassen, die Häkchen bei den Maustasten auf jeden<br />

Fall abschalten. Ist Maus-Abbruch aktiviert, dann bricht VirtualDub bei einem Mausklick die Aufnahme<br />

ab, es ist also chancenlos während der Aufnahme am PC mit anderen Programmen zu arbeiten (so<br />

Deine Kiste ca 800 MHz und dafür schnell genug ist). Im "Advanced"-Bereich kannst Du alles bei den<br />

Standard-Einstellungen belassen. Interessant ist hier eigentlich erst mal nur "Drop % Limit". Hier wird<br />

eingestellt, ab wieviel Prozent Einzelbildverlust VirtualDub eine Aufnahme als unbrauchbar betrachtet<br />

und sie beendet. Durch Eintrag von 100% bewirkst Du das VirtualDub nur dann abbricht, wenn<br />

überhaupt nichts mehr geht.<br />

Menü "Stop conditions": Generell wird eine Videoaufzeichnung durch Drücken der ESC-Taste (wie<br />

im Abschnitt zuvor eingestellt) abgebrochen. Im Dialog "Stop conditions" lassen sich weitere<br />

Abbruchbedingungen festlegen:<br />

capture time exceeds - Zeitangabe in Sekunden, nach denen eine Aufnahme beendet wird.<br />

file size exceeds - Bricht ab, wenn Videodatei eine bestimmte Grösse erreicht. Beim Erreichen des<br />

<strong>AVI</strong>-Limits von 2 <strong>GByte</strong> bricht VirtualDub automatisch ab. Wer mag, kann hier auch 1900 MBytes<br />

angeben.<br />

free disk space drops below - Aufnahme bricht ab, wenn die vorhandene Festplattenkapazität den<br />

angegebenen Minimalstwert unterschreitet.<br />

dropped frame ratio exceeds - Abbruch, wenn n Prozent Einzelbilder bei Aufnahme verlorengehen.<br />

Bei den Stop-Bedingungen empfehlen sich diese Einstellungen.<br />

Jetzt kommt der letzte entscheidende Einstellungschritt:<br />

Menü Capture-Preferences: Unter "Default capture file" wird festgelegt, welche Standard-Capture-<br />

Datei Virtual Dub bei seinem Start jeweils verwendet. Die im Menüpunkt "File-Set capture File"


gewählte Aufnahmedatei ist im Gegensatz nur für die aktuelle VirtualDub-Sitzung gültig. Entscheidend<br />

im Preferences Menü: Markiere die vier Optionen in der Mitte (wie im Bild zu sehen) und schliesse<br />

dann den Dialog mit "Ok". Dadurch werden SÄMTLICHE Einstellungen die Du bislang durchgeführt<br />

hast dauerhaft gespeichert, stehen sofort nach Start von VirtualDub bereit. Du kannst den<br />

"Videorecorder" also blitzschnell anwerfen und aufnehmen ohne lange rumfummeln zu müssen.<br />

Durch Markieren der vier Optionen in der Bildmitte werden sämtliche VirtualDub-Grundeinstellungen dauerhaft gespeichert.<br />

VirtualDub ist jetzt vollständig konfiguriert, jetzt kann aufgenommen werden.<br />

Bevor Du lange rumsucht: In VirtualDub existiert aktuell leider noch kein Aufnahme-Timer: Aufnahmen müssen<br />

manuell gestartet werden. Das passiert durch Anwahl der Option "Capture-Capture Video" - oder durch Druck<br />

auf die F6-Funktionstaste.<br />

Nach Klick auf die Aufnahme-Option legt VirtualDub augenblicklich los und zeichnet das Video auf.<br />

Während dem Aufnahmevorgang zeigt VirtualDub rechts diverse Informationen an. Hier ihr Sinn und<br />

Zweck:<br />

Virtual Dub Statusanzeige Zweck<br />

Frames captured Anzahl der bislang aufgenommenen Einzelbilder.<br />

Total time Anzeige der Aufnahmedauer im Zeitformat.<br />

Time left Zeigt an, wie lange auf dem aktuellen Datenträger noch<br />

aufgezeichnet werden kann.<br />

Total file size Gibt an, wie gross die aufgezeichnete Videodatei bislang ist.<br />

Disk space free Zeigt an, wieviel Festplattenkapazität noch frei ist.<br />

CPU usage Die wichtigste Anzeige: Hier erfährst Du, zu wieviel Prozent<br />

VirtualDub den Prozessor auslastet. So Du alle empfohlenen<br />

Einstellungen des Workshops übernommen hast, sollte Dein<br />

PC bei einem ca 700-1 GHz schnellen Prozessor eine CPU-


Belastung von durchschnittlich 40-50 Prozent aufweisen!<br />

Und dann hast Du auch genug Reserve während dem<br />

Aufnehmen auch mit dem PC zu arbeiten. Generell ist die<br />

Welt in Ordnung, solange die CPU-Belastung niemals 100<br />

Prozent erreicht - dann treten Ruckler auf.<br />

Video - Size Grösse des Videostreams in der Videodatei<br />

Video - Average rate Zeigt an wieviele Einzelbilder pro Sekunde gerade<br />

aufgenommen werden. Es ist normal, wenn die<br />

Nachkommastellen im Verlauf der Aufnahme "rumwackeln".<br />

Video - Data Rate Zeigt an mit welcher Datenrate das Videobild aufgenommen<br />

wird - diese Anzeige korrespondiert mit der Datenrate die<br />

beim MPEG4-Codec eingestellt wurde.<br />

Video - Compression Zeigt die aktuelle Kompressionsrate des Videobilds an.<br />

Video - Avg Frame Size Durchschnittlicher Platzbedarf pro Einzelbild<br />

Video - Frames Dropped Eine wichtige Anzeige: Hier erfährst Du, wieviele Bilder beim<br />

Aufnehmen ausgelassen wurden. Wenn bei ein<br />

paarhunderttausend Frames eine Handvoll verlorengehen,<br />

dann ist das normal. Ein kontinuierlicher Frameverlust ist<br />

allerdings nicht tollerierbar.<br />

Audio - Size Grösse des Audiostreams in der Videodatei<br />

Audio - Relative Rate Zeigt eingestellte Audio-Sampling-Rate an.<br />

Audio - Data Rate Zeigt an mit welcher Datenrate Audio aufgenommen wird -<br />

diese Anzeige korrespondiert mit der Datenrate die beim<br />

Audio-Codec eingestellt wurde.<br />

Audio - Compression Zeigt die aktuelle Kompressionsrate von Audio an.<br />

Bei Abbruch der Aufnahme ist die Videodatei fertig. Sie kann so wie sie ist sofort mit dem Windows<br />

Media Player (oder einem anderen Player) abgespielt werden. Alle weiteren Tricks wie Schneiden und<br />

Audio-Komprimieren der Videodatei finden ihm "Editor"-Modus von VirtualDub statt. In der Praxis wird<br />

es sich schnell bei Dir einbürgern, dass Du jeweils so vorgehst: Nach Aufnahme eines Videos wird der<br />

"Capture"-Modus über die Menü-Option "File-Exit capture mode" beendet und Du gehst damit zurück<br />

in den Editor-Modus um das Video zu finishen.<br />

Der erste Schritt zum "Finish" eines Videos besteht im Schneiden: Sei es dass Du nur Anfang und Ende perfekt<br />

trimmen willst, oder auch Werbeblöcken schnell den Hals umdrehen möchtest.<br />

Im Editor-Modus wird das zu bearbeitende Video über Menü-"Open video File..." geöffnet.<br />

Nach Laden eines Videos im Editor-Modus erscheinen im VirtualDub-Fenster zwei Videobilder<br />

nebeneinander, die jeweils das gleiche Bild der aktuellen Videoposition anzeigen. Relevant ist erst<br />

mal nur das linke Fenster - das rechte Fenster ist nur für Fortgeschrittene interessant, die Videofilter<br />

verwenden möchten (mehr dazu später im Verlauf des Projekt 2001). Über den Schiebebalken kann<br />

die Videoposition bewegt werden. Weiter sind folgende Buttons relevant:<br />

Editor-Steuertaste Zweck


Stoppt das laufende Video.<br />

Spielt Video ab.<br />

Spielt Video inklusive Preview-Vorschau ab (nur nötig um Filter-<br />

Auswirkungen zu begutachten - für Fortgeschrittene)<br />

"Spult" zum Videoanfang, erstes Bild des Videos<br />

"Spult" zum Videoende, letztes Bild des Videos<br />

"Spult" um ein Einzelbild zurück<br />

"Spult" um ein Einzelbild vorwärts<br />

Spring zum zuvorigen "Schlüsselbild" (Keyframe)<br />

Spring zum nächsten "Schlüsselbild" (Keyframe)<br />

Sucht automatisch letzten Szenen-Wechsel (rückwärts)<br />

Sucht automatisch nächsten Szenen-Wechsel (rückwärts)<br />

Markiert Start eines Bereichs im Video<br />

Markiert Ende eines Bereichs im Video<br />

Prinzipiell geht Schneiden so: Du bewegst die Videoposition auf den Start des Bereichs den Du<br />

schneiden willst und drückst die "Start-Markieren"-Taste". Dann fährst Du zum Ende des Bereichs und<br />

Drückst die "Markierungs-Ende" Taste. Jetzt kann die ENTF-Taste (Del-Taste) auf der Tastatur<br />

gedrückt werden um den Bereich herauszuschneiden - er ist augenblicklich "weg".<br />

Aber es gibt einen Haken! Sauberes Schneiden ohne Ruckeln ist nur SCHLÜSSELBILD-WEISE<br />

möglich. Bei der MPEG4-Konfiguration gibst Du an (siehe Abschnitt oben), wie oft ein<br />

SCHLÜSSELBILD (=Keyframe) angelegt wird. Die Einstellung 1 Keyframe pro Sekunde heisst im<br />

Klartext, dass Du ein Video nur mit Sekunden-Genauigkeit schneiden kannst! Wenn Du einen Bereich<br />

markierst, dann verwende NIEMALS die Einzelbild-Blättertasten sondern nur die Schlüsselbild-Vor-<br />

Zurück-Tasten um präzise Schnitte zu erhalten. Das Sekundengenaue Schneiden ist letztenendes der<br />

einzige Grund, warum es sich lohnt die MPEG4-Grundeinstellung von 1 Keyframe pro 10 Sekunden<br />

auf 1 Keyframe pro Sekunde runterzusetzen. Wenn Du eine DVD oder einen Film ohne Werbung<br />

aufnimmst und nicht schneiden willst, dann kannst Du die Keyframe-Rate im MPEG4-Dialog natürlich<br />

ruhig raufsetzen auf 10 oder mehr - das spart ein bisschen Speicherplatz. Ein Umstellen von<br />

Bereichen in Videos ist mit den Schneidemechanismen von Virtual Dub nicht direkt möglich - Tricks<br />

wie es doch geht folgen später!<br />

An dieser Stelle gilt: Die Werbung aus einer Aufnahme sollte jetzt "weggeklickt" sein und es geht<br />

weiter im Editor mit dem Speichern der Videodatei.<br />

Wichtig: VirtualDub kann Video- und Audio-Datenstrom getrennt oder gemeinsam behandeln. Wer mag, kann<br />

auf ein Video beispielsweise Bildfilter anwenden oder ein Video in ein anderes Videoformat konvertieren. Das<br />

kostet natürlich entsprechend viel Rechenzeit. Im folgenden geht es erst mal nur darum NUR den Audio-Teil des<br />

Videos schnell zu komprimieren. Dazu muss das Bilddaten-Neuberechnen in VirtualDub ABGESCHALTET<br />

werden. Das geht so:


Editor-Menü "Video-Direct stream copy" - diese Einstellung bewirkt, dass der Videostrom im <strong>AVI</strong>-File nicht neu berechnet wird.<br />

Jetzt werden die neuen Audio-Parameter eingestellt. Dabei gibt es eine entscheidene Sache, die<br />

Einsteiger immer wieder falsch machen! In Sachen Audio-Neuberechnung lässt sich nicht nur ein<br />

anderes Audio-Format wählen, sondern auch eine andere Audio-Sampling-Rate. Dabei gilt: Die Audio-<br />

Samplingrate der Quelldatei muss IDENTISCH sein mit der Audio-Samplingrate der Zieldatei! Also:<br />

Wenn Du Audio mit 44 kHz Rate in PCM aufnimmst, dann muss auch beim komprimierten Format mit<br />

44 kHz Samplingrate gerechnet werden! ODER: Du Aktivierst eine Umrechnung der Samplingrate in<br />

Virtual Dub. Das geht im Menü "Audio-Conversion".<br />

Hier kann bei VirtualDub die Audio-Samplingrate konvertiert werden. Dieser Schritt ist nur nötig, wenn Du mit einer anderen<br />

Samplingrate aufgenommen hast als jener mit der später komprimiert wurde.<br />

Wenn Du im Workshop wie empfohlenen mit Audio PCM 44 Hz aufgenommen hast, braucht Dich der<br />

"Audio-Conversion"-Dialog nicht zu jucken. Du kannst gleich die Audio-Kompression einstellen. Das<br />

geht im Menü "Audio-Compression". Wie im Projekt 2001 Grundlagenbeitrag erklärt verwendest Du<br />

natürlich wie im Bild zu sehen den DivX-Audio-Codec mit den im Bild zu sehenden Einstellungen.<br />

Beim Audio-Komprimieren empfiehlt sich der DivX-Audio Codec mit diesen Einstellungen.<br />

Abschliessend gehst Du ins Audio-Menü und aktivierst die Option "Full processing mode" - das<br />

erzwingt die Audio-Neuberechnung beim Speichern der Datei.


Durch Aktivieren dieser Option wird die Audio-Komprimierung eingeschaltet.<br />

Das war's. Jetzt braucht die Videodatei nur noch über "File-Save avi" gespeichert werden. Während<br />

dem Speichervorgang zeigt VirtualDub ein Statusfenster an, das über den Verlauf des<br />

Speichervorgangs informiert. Bei einem ca 90 minütigen Video fallen für diese nachträgliche<br />

abschliessende Audio-Komprimierung bei einer 1 GHz CPU ca 5 Minuten an<br />

Editor - Schneiden für Fortgeschrittene<br />

Mit einem einfachen Trick ist unter VirtualDub auch "grenzenloses" Schneiden möglich, also Teile des Videos<br />

in beliebiger Reihenfolge zusammenzustellen. Um ein Video so richtig kreuz und quer zu schnippeln, brauchst<br />

Du die Audio-Komprimierung natürlich nur ein einziges Mal durchführen. Danach arbeitest Du nur noch mit der<br />

komprimierten Datei und kannst beim Speichern von Videobereichen die Audio-Bearbeitung von Virtual Dub<br />

abschalten (Menu "Audio-Direct Stream Copy" aktivieren). Das mit dem totalen Schneiden geht dann so:<br />

Du kannst aus Videos nicht nur wie anfangs gezeigt Teile rausschneiden, sondern auch Bereiche eines Videos<br />

speichern. Das ist simpel: Bereich markieren und dann per Menu "File-Save avi" als Video speichern. Auf diese<br />

Weise kannst Du beliebig viele "Szenenblöcke" eines Videos als einzelne Videodateien speichern. Nach<br />

Speichern der Einzelvideos lädst Du zu erst über "File-Open videofile" die Videodatei mit der es losgeht.<br />

Anschliessend können mittels "File-Append video segment..." beliebige weitere Videodateien hinten<br />

drangehängt werden.<br />

Über diese Option können unter VirtualDub Videodateien zusammengeführt werden.<br />

Bei Speichern über "File-Save <strong>AVI</strong>" werden dann alle zusammenhängenden Videodateien als eine<br />

einzige Videodatei gespeichert. Fertig.<br />

<strong>AVI</strong>-<strong>Striping</strong> - 2 <strong>GByte</strong> <strong>Mauer</strong><br />

<strong>durchbrechen</strong><br />

<strong>AVI</strong>-Dateien können nur 2 <strong>GByte</strong> gross sein, Du kannst also nur ca 90-100 Minuten am Stück aufnehmen, wenn<br />

Du Audio erst abschliessend komprimierst wie empfohlen. Wird ein Video nur in Mono-Sound aufgezeichnet,


eduziert sich die Audio-PCM-Datenmenge immerhin um die Hälfte. Aber auch da ist irgendwann Sense. Die<br />

einzige Methode um "unlimited" aufzunehmen, also bis die Platte voll ist, ist <strong>AVI</strong>-<strong>Striping</strong>. Einerseits eine<br />

simple Sache: Sobald die erste 2 <strong>GByte</strong> <strong>AVI</strong>-Datei voll ist, macht das Programm die nächste auf und schreibt sie<br />

voll, die Dateinamen werden "durchnummeriert". So simpel diese Technik ist, so grandios ist die Tatsache, dass<br />

ein Freeware-Tool wie VirtualDub sie beherrscht. Nicht einmal TV-Karten-Macher "Hauppauge" hat es bei<br />

seinem Luxusmodel "WinTV PVR" bislang geschafft (Stand Februar 2001) die 2 <strong>GByte</strong> <strong>Mauer</strong> zu brechen.<br />

Konkret ist bei der WinTV PVC nach ca einer Stunde MPEG2 Aufzeichnung Sense. Lächerlich!<br />

Um <strong>AVI</strong>-<strong>Striping</strong> unter Virtual Dub zu aktivieren, sind folgende Konfigurations-Schritte im Capture-Modus<br />

nötig: Der relevante Dialog steckt im Menu-Punkt "Capture-Capture drives...". Nach Öffnen des "Spill System<br />

Setup" drückst Du erst Mal den Button "Add spill drive", dann erscheint ein neuer Eintrag in der Liste. Wer will,<br />

kann beliebig viele Festplatten für's Videoaufzeichnen in dieser Liste erfassen.<br />

In diesem Menü wird festgelegt, welche Festplatten VirtualDub für Videodateien verwenden soll.<br />

Für jede eingetragene Festplatte sind drei Angaben nötig:<br />

Priority: Legt fest in welcher Reihenfolge die Festplatten bespielt werden.<br />

Threshold: Wird die hier angegebene Mindest-freie-Datenmenge in MByte auf einer Festplatte<br />

unterschritten, dann betrachtet VirtualDub sie als "voll" und zeichnet nicht weiter auf sie auf.<br />

Path: Hier gibst Du das zu verwendende Festplattenlaufwerk an.<br />

Weiter müssen zwei MByte-Angabe am Ende des Dialogs gemacht werden. Im ersten Feld gibst Du<br />

die Mindestgrösse an, die eine <strong>AVI</strong>-Datei haben soll. Wird hier beispielsweise 1 MByte eingetragen,<br />

dann speichert VirtulDub nur Videodateien, die grösser als 1 MByte sind. Im zweiten Feld gibst Du die<br />

maxmimal zulässige Grösse für die einzelnen Videodateien an. Die Einstellung 1900 MByte bewirkt,<br />

dass Virtual Dub stehts vor Erreichen der 2 <strong>GByte</strong> <strong>Mauer</strong> eine neue Videodatei beginnt.<br />

Nach Festlegen der Ziellaufwerke muss das Aufnehmen in solche "segmentierten" <strong>AVI</strong>-Dateien noch<br />

aktiviert werden: Menu "Capture-Enable multisegment" Capture. Das war's.


Erst nach Aktivieren dieser Option wird das Capturen in segmentierte <strong>AVI</strong>-Dateien eingeschaltet.<br />

Wenn jetzt aufgenommen wird, dann numeriert VirtualDub die <strong>AVI</strong>-Einzeldateien im Zielverzeichnis<br />

durch. Hast Du als Aufnahmedatei "c:\capture.avi" gewählt, dann findest Du nach Aufnehmen von ZIG<br />

Stunden Video im Ziellaufwerk beispielsweise folgende Dateien:<br />

capture.00.avi<br />

capture.01.avi<br />

capture.02.avi<br />

...<br />

capture.nn.avi<br />

Alle diese Dateien sind eigentständige Videodateien, die mit den beschriebenen Editor-Funktionen<br />

von VirtualDub auch zusammengefügt werden können. Natürlich darf die resultierende Gesamt-<strong>AVI</strong>-<br />

Datei nicht grösser als 2 <strong>GByte</strong> sind. Immerhin: Nach Komprimieren von PCM-Audio sind 2 <strong>GByte</strong> für<br />

locker 2,5 Stunden Video "am Stück" ausreichend - genug für Spielfilme mit Überlänge.<br />

Das war's. Die elementaren Grundlagen zur VirtualDub-Bedienung sind damit komplett. Natürlich gibt<br />

es zu diesem Spitzen-Freeware-Tool noch zig Tipps und Tricks - im Verlauf des Projekt 2001 werden<br />

sie vorgestellt.<br />

To be continued....

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