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Mit Bike und Boot durch norwegen - Bike2Boat

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80 | wildwasser | Kanu 06/12 wildwasser | Kanu 06/12 | 81<br />

Zweifel an der Mission will<br />

Olaf gar nicht aufkommen<br />

lassen: »Jungs, man wächst<br />

mit seinen Aufgaben!«<br />

Regen wolke über uns ihre Schleusen, während links <strong>und</strong><br />

rechts nur blauer Himmel zu sehen ist.<br />

Die Entdeckung der Gelassenheit<br />

Wie das Wetter auch sein mag – bis auf drei Ruhetage sitzen<br />

wir jeden Tag im Sattel. Mal haben wir nur wenige Kilometer<br />

bis zum nächsten Fluss, mal spulen wir mehr als 80 Kilometer<br />

ab, um von einer Region in die nächste zu gelangen. Der<br />

Tagesablau f ist oft gleich: aufstehen, essen, radeln, essen,<br />

radel n, paddeln, noch mehr essen, Zelt aufstellen, noch etwas<br />

essen <strong>und</strong> dann schlafen.<br />

Tatsächlich denkt man während der St<strong>und</strong>en auf dem Rad bemerkenswert<br />

oft an kulinarische Highlights. Meist erwartet e<br />

uns nach dem Radfahren aber kein opulentes Mahl, sondern die<br />

nächste sportliche Herausforderung auf dem Bach. Wenn ein<br />

Großteil der Körner schon verschossen ist, bevor die Spritzdecke<br />

überhaupt auf dem Süllrand sitzt, fühlt sich das Wildwasser<br />

Norwegens noch mächtiger an als sonst. Konzentration, eine<br />

überlegte Linienwahl <strong>und</strong> effizientes Paddeln sind dann nicht<br />

mehr nur Kür, sondern Pflicht. Umso mehr genießen wir jede<br />

Minute auf dem Fluss, sind die Talfahrten doch der verdiente<br />

Lohn nach der oft schweißtreibenden Arbeit auf dem Rad.<br />

Hinein ins schwarze Loch. Wer nicht als Roadkill enden will, setzt auf gute Beleuchtung.<br />

Flugst<strong>und</strong>e am legendären<br />

Doubledro p im Teigdalen.<br />

Unsere Route führt uns vorbei an einigen der<br />

schönsten Naturlandschaften Norwegens. Der<br />

Sogndalsfjord schlängelt sich über 200 Kilometer<br />

in die Küste <strong>und</strong> ist damit der längste<br />

Fjord Europas. Wenig später der nächste<br />

Superlati v: An einem Ausläufer des größten<br />

Gletschers des Kontinents, dem Jostedalsbreen,<br />

machen die Touris große Augen, als wir<br />

am Gletscherabbruch in die <strong>Boot</strong>e steigen.<br />

Ein e beeindruckende Fährfahrt <strong>durch</strong> den<br />

Geirangerfjord <strong>und</strong> der Weg hinauf zum<br />

Trollstigen sind weitere Highlights unserer<br />

Reise. Doch was am Ende den Unterschied zu<br />

einem klassischen Roadtrip mit dem Auto ausmacht,<br />

sind die vielen kleinen Momente<br />

abseit s der ausgetretenen Pfade. Die simple<br />

Freude über eine Portion Nudeln nach einem<br />

langen Tag auf dem Rad; ein trockenes<br />

Plätzche n für die Nacht; die Anfeuerungsrufe der sonst so wortkargen<br />

Nordländer; das zufriedene Gefühl, am Ende des Tages ein Ziel erreicht<br />

zu haben.<br />

Masse statt Klasse<br />

Wo Landschaften am Autofenster nur so vorbeirauschen, verändern<br />

sie sich aus der Radfahrerperspektive langsam <strong>und</strong> nachvollziehbar.<br />

Wir hatten viel Zeit, die Natur auf uns wirken zu lassen, bergauf sogar<br />

mehr, als uns lieb war. Doch auch wenn wir sehr langsam unterwegs<br />

waren, so erlaubte uns diese entschleunigte Art zu reisen, all die<br />

gewonne nen Eindrücke zu verarbeiten.<br />

Als wolle Norwegen uns noch ein letztes Mal herausfordern, bäumt<br />

sich auf der finalen Etappe nach Åndalsnes vor uns der Trollstigen<br />

auf. Wieder warten ein paar h<strong>und</strong>ert Höhenmeter auf uns, wieder ist<br />

es kalt <strong>und</strong> nass. Oben am Pass pfeift der Wind <strong>und</strong> kurz bin ich mir<br />

nicht sicher, ob es noch regnet oder schon schneit. Zielstrebig steuern<br />

wir das warme Aussichtsrestaurant an. Nach all der Radelei gönnen<br />

wir uns guten Gewissens ein großes Stück Kuchen, bevor wir uns an<br />

die Abfahrt machen. Während wir die Spitzkehren hinunterrasen,<br />

fällt mir auf, dass Olaf gar nicht mehr so mühelos an Lukas <strong>und</strong> mir<br />

vorbeifliegt wie am Anfang der Tour. Hat er wohl seine überlegene<br />

Technik eingebüßt. Oder doch zu wenig Kuchen gegessen ...<br />

Am Ziel in Åndalsnes: glückliche Gesichter nach 700 Kilometern.<br />

(langer langer essentials<br />

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• Komfortabel<br />

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• Dicht<br />

(mehr mehr braucht eine<br />

paddeljacke nicht) nicht nicht) nicht nicht)<br />

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Tel.: +49 (0)8036 90630 | Fax: +49 (0)8036 906363 | email: info@kajak.de | web: www.kajak.de<br />

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In 5 scHRITTEn ZuM bIKE-2-boaTER<br />

1) RaD + anHänGER<br />

bEsoRGEn<br />

Wer das Kajak zieht,<br />

braucht keinen Downhill-<br />

Hobel. Besser ein sportliches<br />

29er Cross- oder<br />

Tourenbike für Schnelligkeit<br />

<strong>und</strong> Komfort (z. B.<br />

von www.corratec.com).<br />

Den stabilen Hänger<br />

gibt’s mit kajaktauglicher<br />

Verlängerung fix <strong>und</strong><br />

fertig bei Globetrotter.<br />

2) PaDDElREvIER<br />

WäHlEn<br />

Norwegen bietet von der<br />

ersten Schmelze bis zum<br />

Spätsommer Wildwasser<br />

der Extraklasse – wo, verrät<br />

der Norwegenführer<br />

von Jens Klatt <strong>und</strong> Olaf<br />

Obsommer. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

eignen sich aber fast<br />

alle erschlossenen<br />

Kajak destinationen, das<br />

Limit sind die eigenen<br />

Waden.<br />

3) TRaInIEREn<br />

Kraft <strong>und</strong> Kondition vor<br />

der Tour auf Vordermann<br />

bringen. Auch der Umgang<br />

mit voll beladenem<br />

Hänger <strong>und</strong> Rad will geübt<br />

sein. Achtung, verändertes<br />

Bremsverhalten!<br />

0 25 50 km<br />

Åndalsnes<br />

Bergen<br />

Sognefjord<br />

E39<br />

Start Bergen, Ziel Åndalsnes. Dazwischen<br />

700 Kilometer feinstes Fjordland.<br />

H a r da n g e r f j o r den<br />

Åles<strong>und</strong><br />

Eid<br />

Forde<br />

E16<br />

Voss<br />

4) ausRüsTunG<br />

Jedes Gramm zählt! Kleidung<br />

für jedes Wetter<br />

muss mit, aber bitte<br />

leicht <strong>und</strong> nicht zu viel.<br />

Zelt <strong>und</strong> Kochausrüstung<br />

aufteilen, auch das spart<br />

Gewicht. Wer sich nicht<br />

auskennt, nimmt ein Outdoor-Navi<br />

mit entsprechendem<br />

Kartenmaterial<br />

mit (www.garmin.com).<br />

Auf keinen Fall vergessen:<br />

Helm, Beleuchtung<br />

<strong>und</strong> Werkzeug für kleine<br />

Reparaturen. Noch<br />

Fragen zum Equipment?<br />

philip@bike2boat.com.<br />

13<br />

E39<br />

Stryn<br />

Sogndal<br />

Molde<br />

63<br />

Jostedalsbreen<br />

H a r d a n g e r v i d d<br />

E136<br />

Geiranger<br />

Lærdal<br />

Hardanger-<br />

jøkulen<br />

7<br />

15<br />

55<br />

Lom<br />

J o t u n h e i m e n<br />

Geilo<br />

E16<br />

5) DuRcHbEIssEn<br />

Ihr werdet schwitzen,<br />

frieren, fluchen <strong>und</strong><br />

jubeln, aber am Ende<br />

steht die Gewissheit,<br />

sich jeden Paddelmeter<br />

verdient zu haben.<br />

lusT auF MEHR?<br />

Olaf Obsommer geht im<br />

Herbst wieder auf große<br />

Vortragstour, im Gepäck<br />

auch <strong>Bike</strong>2Boat. Am<br />

25. Oktober fällt der<br />

Startschuss im KuKo<br />

Rosenheim. Alle weiteren<br />

Termin e <strong>und</strong> Infos auf<br />

www.abenteuer-kajak.de.<br />

seal + comfort<br />

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mit unvergleichlichem<br />

Komfort <strong>und</strong><br />

außergewöhnlicher<br />

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