02.01.2013 Aufrufe

OBDACHLOS - Carsten Braatz

OBDACHLOS - Carsten Braatz

OBDACHLOS - Carsten Braatz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>OBDACHLOS</strong><br />

Hartz4 Geschichten aus Berlin<br />

von <strong>Carsten</strong> <strong>Braatz</strong><br />

01. April 2010


VORWORT<br />

Was soll man jemandem raten dem schon alles geraten wurde?<br />

Wohin soll man jemanden schicken der schon überall war?<br />

Warum werden in Deutschland Obdachlose Menschen weg geschickt?<br />

Gibt es noch hilfsbereite Menschen?


Vor rund 5 Jahren als meine Großmutter immer mehr abbaute und ich<br />

quasi 24 Stunden am Tag bei ihr war beschloss ich dass ich Freiraum<br />

brauche. Eine Ecke wo ich mich zurückziehen kann aber nicht zu weit<br />

von Oma entfernt bin. Ich wollte keine eigene Wohnung da dies immer<br />

nur mit Kosten verbunden ist die kein Mensch braucht. Ich kaufte also<br />

ein Wohnmobil was ich bei Oma vor die Tür stellte.<br />

Immer öfter fuhr ich mit dem Wohnmobil zum See und blieb da einfach<br />

ein paar Tage. Das war total schön und ich hatte genau das was ich<br />

wollte. Wohnen in mitten der Stadt aber nichts um mich herum.<br />

In einem guten Moment sagte meine Großmutter zu mir das ich mir mal<br />

überlegen soll was wird wenn sie mal nicht mehr ist. Wo ich dann<br />

wohnen will. Wenn es mir so gut gefällt in dem Wohnmobil ob ich nicht<br />

was Festeres will wie z.B. ein Hausboot.<br />

Ich fand Hausboote schon immer ziemlich klasse. Rund 7 Jahre lang<br />

hatte ich die Hausbootszene verfolgt und mir diverse Hausboote<br />

angesehen.<br />

Als Oma mir anbot mir eins zu finanzieren brauchte es noch ein Jahr bis<br />

ich eins gefunden hatte was mir gefällt und was ich mir mit Omas Hilfe<br />

leisten kann.


Ich kaufte das Boot und<br />

lebte die nächsten 3 Jahre<br />

da drauf. Ganze<br />

Wochenenden verbrachte<br />

ich mit meiner Großmutter<br />

auf dem Boot.<br />

Als das Boot allerdings so<br />

marode wurde das ich die<br />

Reparaturen nicht mehr<br />

bezahlen konnte verkaufte<br />

ich es und zog in ein zum Wohnmobil umgebautes Deutsche Bahn<br />

Lieferfahrzeug.<br />

Ein ganzes Jahr lang wohnte ich da drin bis das Fahrzeug zwischen<br />

Hamburg und Berlin einen Motorschaden erlitt und ich das Wohnmobil<br />

nur noch verkaufen konnte und das nächst billigere Fahrzeug<br />

ranschaffen konnte.


Einen alten Englischen Kinderschulbus.<br />

Die Sitze ließ ich durch den Vorbesitzer rausnehmen und verkaufen. Ich<br />

selbst stellte dann Ikea Möbel rein und hatte eine kleine mobile Ikea<br />

Butze.<br />

Da dieser Kleinbus einen IVECO LKW Unterbau und Motor hatte konnte<br />

ich auch hier irgendwann die Reparaturen nicht mehr zahlen und der<br />

Wagen ölte vor sich hin. Also verkaufte ich den Bus und kaufte dafür<br />

einen neueren Volvo und einen Wohnwagen an dem nicht so viel kaputt<br />

gehen kann.<br />

Nun hatte ich im Dezember 09 zwei Bandscheibenvorfälle und wurden<br />

den ganzen Januar 2010 von einem Physiotherapeuten durchgeknetet.<br />

Ich schaffte es die Dauerfrostwochen ein Zimmer bei jemandem den ich<br />

über das Internet kennengelernt hatte zu mieten. Brillant war das nicht<br />

denn in der Wohnung gab es mehrere Wasserschäden und unter den<br />

Dielenböden war überall Schimmel. Mir ging es täglich schlechter und<br />

ich zog aus sobald ich konnte.


Nun kann ich wegen Hexenschuss und natürlich weil ich durchs mobile<br />

Wohnen Kosten habe die andere nicht haben nicht länger in dem<br />

Wohnwagen bleiben und brauche eine Wohnung oder ein Zimmer in<br />

einer WG.<br />

Es gibt im Internet ja mehrere Foren für WGs. Die habe ich alle samt<br />

abgeklappert und nichts gefunden. Da waren WGs die wollten für 10qm<br />

Zimmer fast 400 Euro haben oder andere die wollten den Partner fürs<br />

Leben finden und haben WG Suchen mit Datingseiten verwechselt.<br />

Und mit Wohnungen sieht es nicht besser aus. 1-2 Zimmer Wohnungen<br />

in Berlin sind rares Gut und wenn das Jobcenter die Wohnung nicht<br />

wegen dieser Irrsinnigen Nebenkostenregelung ablehnt dann ist es die<br />

Hausverwaltung wegen meiner Schufa. Aber der Reihe nach.<br />

JOBCENTER<br />

Das Jobcenter hat sich jetzt wieder eine neue Schikane ausgedacht um<br />

Hartz4 Empfängern das Leben zu erschweren und um zukünftige Hartz4<br />

Empfänger davon abzuhalten den Staat zu schröpfen.<br />

Grundsätzlich hat eine Einzelne Person das Anrecht auf eine Wohnung<br />

die bis zu 378,- €uro warm kosten darf. Die Quadratmeterzahl und die<br />

Kaltmiete sind dabei egal. Wichtig ist das die Heizkosten nicht über 0,90<br />

€urocent liegen dürfen und die Nebenkosten dürfen 1,47 €uro nicht<br />

überschreiten. Allerdings dürfen Neben- & Heizkosten auch nicht zu weit<br />

darunter liegen da das Jobcenter am Ende des Jahres sonst eine<br />

unverhältnismäßig hohe Endabrechnung ausgleichen soll und das von<br />

vorne herein ablehnt.<br />

Durch diese lächerliche Regelung sind mir gut drei Dutzend Wohnungen<br />

durch die Lappen gegangen.<br />

Wenn man sich mal hinsetzt und ausrechnet was man für Nebenkosten<br />

schon alleine in einem Hochhaus hat in dem man ja nun extrem billig<br />

wohnen kann weil viele Mieter wenige Kosten aufteilen…<br />

In einem 20 stöckigen Hochhaus in dem 120 Wohnungen sind und 200<br />

Mieter einen von 2 Fahrstühlen 2 mal am Tag benutzen um aus dem<br />

Haus und wieder zurück zu kommen sind alleine die kalten Nebenkosten<br />

durch die Fahrstühle und deren Wartung schon bei über 2,- €uro.


SCHUFA<br />

Die Schufa hat als Wahlspruch „Wir schaffen Vertrauen!“ und speichert<br />

Vertragsdaten wie z.B. wo ich mein Bankkonto habe, bei wem ich<br />

meinen Handyvertrag habe und wenn Verträge nicht ordnungsgemäß<br />

beendet wurden.<br />

Meine Schufa ist übersäht von Handyverträgen die nicht ordnungsgemäß<br />

beendet wurden durch das mobile Wohnen verursacht.<br />

Um nur ein Beispiel zu nennen. Ich habe auf meinem Hausboot neben<br />

einer großen alten Metallbrücke gewohnt. Genau in der Mitte zwischen 2<br />

Funkmasten die jeweils ca. 2km entfernt waren. Ich hatte mir von EPlus<br />

diesen Base Internet & Handy Flat besorgt mit so einem USB Stick da<br />

ich auf dem Boot ja keine festen Landanschlüsse hatte.<br />

Zwei Wochen hatte ich den Vertrag. Vom 15 bis 30 Januar. Dann kam<br />

die Einzelverbindungsübersicht mit 36 Seiten. Handygespräche standen<br />

allerdings nicht drinnen da ich keinen Handyempfang hatte. Es standen<br />

nur Internetverbindungen drin. Rund 3600 Mal sollte ich mich in den 2<br />

Wochen in das Internet eingeloggt haben. Das hieße mal runter<br />

gerechnet dass ich mich in 2 Wochen alle 30 Sekunden, auch nachts<br />

ohne zu schlafen, in das Internet eingeloggt habe. Allerdings hatte ich<br />

auch hier keinen Empfang und kam nicht einmal soweit eine Email zu<br />

versenden oder eine Webseite auf meinen Computer zu laden.<br />

Da ich mich noch innerhalb der 2 Wochen Frist zum kündigen befand<br />

kündigte ich den Vertrag am selben Tag per Fax und danach per Post.<br />

Was ich allerdings nicht wusste ist das in den Vertragsbedingungen<br />

irgendwo so klein drinnen stand das es nicht einmal jemand mit<br />

Adleraugen lesen könnte „Verträge die im Handyshop abgeschlossen<br />

werden können erst nach 2 Jahren gekündigt werden!“<br />

Rechtsanwalt und Gericht haben tatsächlich irgendwann aufgegeben<br />

denn Eplus sind solche Schlamper das die nicht einmal auf Gerichtspost<br />

antworten. Irgendwann habe ich also die Zahlungen einfach eingestellt.<br />

Diese Handyangelegenheiten sind aber nur eine Seite der Schufa. Auf<br />

der nächsten Seite steht eine Stromrechnung die ich vor 6 oder 7 Jahren<br />

angeblich nicht bezahlt haben soll. Genau kann ich mich nicht daran


erinnern denn die Angelegenheit ist einfach wirklich lange her. Wenn ich<br />

mich aber ungefähr recht entsinne habe ich damals den Stadtwerken die<br />

Endablesung des Stromverbrauches per Telefon zukommen lassen. Das<br />

konnte wohl nicht erfasst werden da der Computer grade nicht<br />

funktionierte. Also versprach man es aufzuschreiben und später<br />

nachzutragen. Die Rechnung würde mir dann zugesandt.<br />

Nun kam aber keine Rechnung und man hatte die Endablesung wohl<br />

nicht übernommen. Das war der Strom für ein Ladengeschäft was ich<br />

gemietet hatte um zu versuchen ein Geschäft aufzubauen. Ich hatte das<br />

Ladengeschäft aber nur zwei Wochen da die Hausverwaltung ohne mein<br />

Wissen in das Geschäft eingedrungen war und eine neue Tür eingebaut<br />

hatte während ich zuhause mit 40 Fieber lag. Ich stritt mich mit der<br />

Hausverwaltung und zog am selben Tag aus.<br />

Die Stromrechnung kam nicht also dachte ich mir dass man wegen 2<br />

Wochen vielleicht nichts berechnet. Zwei Wochen Strom lassen sich ja<br />

auch kaum erfassen wenn man nur eine Glühbirne und ein Faxgerät<br />

betreibt.<br />

Ich zog danach für ein Jahr nach Australien. Bis zu einem bestimmten<br />

Alter bekommt man ja so ein 1-Jahres Visum um dort zu arbeiten und<br />

sich das Land anzusehen.<br />

Als ich zurück kam, mir eine neue Wohnung suchte und mich anmeldete<br />

kam dann auf einmal ein Brief von einem Inkassounternehmen. Die<br />

Stadtwerke hatten meine Endablesung nicht bekommen. Eine neue<br />

Mieterin zog in den Laden. Eine Afrikanerin die mit Ihrer „mach ich’s<br />

heute nicht, mach ich’s morgen“-Mentalität für mich eine Stromrechnung<br />

verursachte die ich gar nicht zahlen konnte. Dann lief in meiner<br />

Abwesenheit eine Gerichtsverhandlung und die Stadtwerke hatten<br />

inzwischen die Forderung an ein Inkassounternehmen verkauft.<br />

Ich schrieb dem Gericht, den Stadtwerken und dem<br />

Inkassounternehmen sowie der Hausverwaltung dass man das doch<br />

bitte alles richtig stellen möge und ich nur für meine zwei Wochen<br />

verantwortlich bin. Alles verhallte ohne gehört zu werden. Ich konnte<br />

nun allerdings auch nichts weiter machen da ich die Möglichkeit hatte<br />

nach England zu fahren und dort zu arbeiten. Also machte ich das. In<br />

der Zwischenzeit sah die Inkassofirma ins Melderegister und stellte fest<br />

dass man mich wieder nicht erreichen konnte. Also wurden nochmal


mehr Inkassogebühren oben drauf geschlagen und man beantragte<br />

einen Haftbefehl bei dem Gerichtsvollzieher an meinem letzten<br />

Wohnsitz. Da ich aber nicht mehr dort 40km außerhalb von Berlin<br />

wohnte gab der den Auftrag zur Vollstreckung der Abgabe der<br />

Eidesstattlichen Versicherung zurück an das Amtsgericht und die gaben<br />

die Angelegenheit zurück an das Inkassounternehmen.<br />

Jetzt hat das Inkassounternehmen von den Stadtwerken den Auftrag<br />

das Geld einzutreiben, vom Gericht den Auftrag mich die Eidesstattliche<br />

Versicherung abgeben zu lassen und quasi von der Polizei den Auftrag<br />

mich verhaften zu lassen und dann handeln die natürlich in einer<br />

absoluten Grauzone und wollen ihre Inkassogebühren. Und weder bin<br />

ich bereit zu zahlen noch kann ich zahlen.<br />

GERICHTSVOLLZIEHER<br />

Nun hatte ich mich erkundigt ob ich die Schufa schneller gelöscht<br />

bekomme wenn ich die Eidesstattliche Versicherung ablege. Leider<br />

schützt mich die E.V. aber nur 3 Jahre lang vor den Gläubigern die ihre<br />

unklaren Forderungen durchsetzen wollen. Zusätzlich ist ein E.V. Eintrag<br />

in der Schufa das schlechteste was einem passieren kann da keine<br />

Wohnungsfirma jemanden einziehen lässt der von sich selber amtlich<br />

behauptet das er kein Geld habt.<br />

MARKTSEGMENT<br />

Eine Version wie ich wieder in eine Wohnung kommen könnte wäre ein<br />

Marktsegmentschein. Das Amt für Marktsegmentwohnungen hilft<br />

Menschen die von Obdachlosigkeit bedroht sind wieder in normale<br />

Wohnverhältnisse zu kommen. Allerdings muss ich dafür ein Jahr lang in<br />

Berlin gemeldet gewesen sein. Entweder als Obdachloser oder in einer<br />

Wohnung. Damit will das Amt wohl verhindern das Menschen nach<br />

Berlin kommen, sagen sie hätten keine Wohnung und sich so eine<br />

erschnorren. Ich war bei sämtlichen Ämtern für<br />

Marktsegmentwohnungen aber man gewährt mir keinen M-Schein da ich<br />

zwar ein Jahr lang in Berlin war aber eben komplett ohne Meldung. Was<br />

will man auch von mir erwarten? Nicht jeder Obdachlose weiß, dass er


sich als Obdachloser auch melden muss. Man geht immer davon aus das<br />

man als Obdachloser aus dem System verschwindet.<br />

WOHNBERECHTIGUNGSSCHEIN WBS<br />

Ich habe mir jetzt vorsichtshalber einen Wohnberechtigungsschein (auch<br />

§5-Schein genannt) geholt. Der ist eigentlich relativ sinnlos da er nur<br />

besagt das ich von ALGII lebe und damit eine Wohnung beziehen darf<br />

die mit öffentlichen Mitteln gefördert wird. Das sind meistens sanierte<br />

Altbauten. Keine schlechten Wohnungen aber sie werden eben auch<br />

Sozialwohnungen genannt.<br />

Geholfen hat mir der Schein aber nicht. Ich war gestern bei einem<br />

sozialen Träger der nur Wohnungen vermietet die mit öffentlichen<br />

Mitteln gefördert werden. Als ich aber wegen der Schufa nachfragte<br />

machte die Frau eine Miene als ob Weltuntergang wäre.<br />

FOREN<br />

Ich blogge mit Leidenschaft und erzähle meine Geschichten immer<br />

weiter. Auch weil ich hoffe das irgendwann mal ein nützliches Feedback<br />

kommt. Ich habe in sämtlichen Hilfe-versprechenden Internetforen<br />

meine Geschichte erzählt und es kommen zwar immer beste Wünsche<br />

aber auch nur Anregungen die ich schon ausprobiert habe.<br />

Schlimmer aber noch sind die Menschen die Arbeit haben und sich nicht<br />

vorstellen können wie das ist wenn man keine hat. Mich schreiben<br />

tatsächlich immer wieder Menschen an die von sich geben „Dann such<br />

dir doch einfach einen Job!“<br />

ARBEIT<br />

Ich hasse es herumzusitzen und nichts tun zu können. Ich arbeite lieber<br />

20 Stunden am Tag als gar nicht. Wenn man meinen Lebenslauf ansieht<br />

oder meine Filmographie sieht man ich habe mich immer irgendwie<br />

beschäftigt und selbst wenn ich dafür unbezahlt arbeiten muss. Leider<br />

bringt das aber mit sich das ich durch das viele Arbeiten in der<br />

Vergangenheit so kompetent und überqualifiziert bin das ich nicht


einmal für die einfachsten Jobs in Frage komme. Ich habe mich bei<br />

sämtlichen Discountern und Supermarktketten beworben. Als Inventur<br />

oder Umräumhilfe. Für Ausbildungsplätze oder Sekretariats Jobs. Ich<br />

habe zu 90% Absagen bekommen. Ab und zu schreibt ein Personalchef<br />

mal auf einen PostIt oder den Lebenslauf oben in eine Ecke<br />

„Überqualifiziert“ und ich sitze dann zu Hause und heule weil ich so<br />

kompetent bin!<br />

Und das eine Mal wo mich eine Firma eingeladen hat weil mein<br />

Lebenslauf so interessant war hatten die meine Bewerbung und ich<br />

deren Angebot falsch verstanden. Ich dachte die suchen jemanden fürs<br />

Sekretariat. Die suchten aber jemanden der im Sekretariat Fehlern in<br />

den Computern findet und beseitigt und Filmschnittsoftware<br />

programmiert. Wir tranken einen Kaffee und lachten darüber und dann<br />

fuhr ich aus den Babelsberg Studios nach Hause.<br />

Allgemeines Sicherheits- und Ordnungsgesetz der Stadt Berlin<br />

Das ASOG besagt das Obdachlose um die Sicherheit und Ordnung in der<br />

Stadt herzustellen und um ihre Gesundheit zu schützen in eine Wohnung<br />

eingewiesen werden müssen, vor allem wenn sie dies wollen. Dasselbe<br />

gilt auch bei drohender Obdachlosigkeit.<br />

Dafür verantwortlich sind die Sozialämter der einzelnen Stadtteile. Leider<br />

hält sich aber keine der Institutionen, Träger, Ämter & Behörden an die<br />

ASOG. Vermutlich kennt außer der Polizei auch keiner die Abkürzung<br />

oder das Gesetz.<br />

HUND<br />

Als meine Großmutter 2006 anfing dement zu werden und immer öfter<br />

epileptische Anfälle aufgrund ihrer Diabetes und zu vielen Butterkeksen<br />

hatte kaufte ich eine Golden Retriever Hündin. Ich ging mit ihr zu einem<br />

Hundetrainer damit sie anschlägt falls meine Oma mal vom Sessel<br />

rutscht und das Zittern anfängt. 2006 war Oma bereits 86. Die 14 Jahre<br />

die ich nun schon in Berlin wohne war meine Oma mein ein und alles,<br />

meine beste Freundin, mein Pflegefall. Ich war 24 Stunden am Tag bei<br />

ihr und hatte richtige Probleme als ich meiner Hündin beibringen musste


draußen zu machen, dass ich gleichzeitig meiner Oma helfe drinnen ihr<br />

Geschäft zu verrichten.<br />

Oma ist letztes Jahr verstorben und jetzt ist nur noch meine Hündin 24<br />

Stunden am Tag bei mir. Ich habe mittlerweile auch Diabetes und wenn<br />

ich zu viel Zucker esse fange ich auch an zu zittern. Aber Gottseidank ist<br />

es bei mir noch nicht so weit das ich die Kleine wirklich brauche. Es ist<br />

zwar schade um die Ausbildung die immerhin 2600,- Euro gekostet hat<br />

aber toi toi toi geht es mir noch relativ gut.<br />

Allerdings scheren Wohnungsfirmen alle Hunde und deren Besitzer über<br />

einen Kamm. Hunde sind gefährliche Raubtiere die beißen, die Besitzer<br />

stört es nicht wenn der Hund bellt weil es ja seine Natur ist und in 1-<br />

Zimmer Wohnungen darf man mit einem großen Hund nicht ziehen weil<br />

sonst die Nachbarn meckern.<br />

Da frage ich mich wie es all die anderen Nachbarn machen die nicht<br />

angeben das sie einen Hund haben.<br />

Wohngemeinschaften<br />

Um erst einmal einen Fuß in die Tür in Berlin zu bekommen würde ich<br />

mittlerweile auch wieder in eine WG ziehen. Allerdings müsste ich mir<br />

die vorher sehr genau ansehen. Zum einen vermieten die meisten WG<br />

Betreiber in Berlin ihre Zimmer um Geld zu machen und nicht um Miete<br />

zu sparen.<br />

In Lichtenberg hatte ich einen Winter lang bei einem Freund gewohnt<br />

der ein weltverbessernder Körner spuckender Alkohol Öko war. Er lief<br />

dauernd Barfuß mit ungewaschenen Füssen und ungeschnittenen<br />

Nägeln herum das es einem richtig ekelig werden konnte. Er trägt nur<br />

Klamotten die aus irgendwelchen Kleidersammlungen und von anderen<br />

Ökos stammten die so zerfetzt waren das er wie ein unter der Brücke<br />

schlafender Obdachloser aussah. Wenn ich ein Schaumbad nahm kam er<br />

gerne mal rein und verrichtete sein Geschäft oder er ließ beim stuhlen<br />

und harnen die Tür offen.<br />

Seine Tochter wollte er nicht erziehen da er sie nur alle zwei Wochen am<br />

Wochenende sah und sie bei ihm alle Freiheiten haben sollte. Sie konnte<br />

mangels seiner Erziehung nicht zwischen „Du“ und „Sie“ unterscheiden<br />

und wenn Sie beim Fernsehen war und die Erwachsenen sprachen fuhr


sie dazwischen und schrie rum das wir leise sein sollen. Wenn er seiner<br />

Tochter nicht mal einen Ton sagt hätte es nicht lange gedauert und ich<br />

hätte ihr eins hinter die Löffel gegeben.<br />

Die letzten 9 Wochen als Dauerfrost in Berlin war wohnte ich bei<br />

jemandem den ich über das Internet kennengelernt hatte. Ein<br />

Teilzeitpunk der nur noch auf dem Hinterkopf ein paar unordentlich vor<br />

sich hinwachsende Rasta Locken züchtete die voller Dreck waren. In<br />

seiner Wohnung gab es mehrere Wasserschäden und unter allen<br />

Bodendielen und an den Fenstern und hinter Schränken war Schimmel.<br />

Er selbst lebte lieber zwischen Second Hand Möbeln die er irgendwo<br />

gefunden hat als sich mal was sauberes, neues, Ordentliches zu kaufen.<br />

Die Wohnung hat er nur bekommen weil er eine psychische Störung hat<br />

und mit Betreuer und Psychologen und Tabletten zurechtkam. Er war<br />

extrem langsam und hat viele Dinge um sich herum als nicht real oder<br />

psychodelisch angesehen.<br />

Ich hatte eine warme Bleibe aber bei einem Psycho zu wohnen ist nicht<br />

grade der Brüller.<br />

VERMIETUNGSFIRMEN<br />

Vermietungsfirmen arbeiten alle gleich. Und es versteht auch keiner das<br />

ich mir nicht erst eine Wohnung ansehen kann, dann zum Jobcenter<br />

renne um sie mir bestätigen zu lassen und sie dann vielleicht aufgrund<br />

der anderen 200 Bewerber doch nicht bekomme. Sinn macht es für mich<br />

Wohnungsangebote oder auch einfach nur Exposés zu sammeln, die<br />

gesammelt zum Jobcenter zu geben und sie mir danach anzusehen.<br />

Denn für jede Wohnung die ich mir bestätigen lassen will muss ich ca.<br />

1,5 Stunden beim Jobcenter rumsitzen bis ich überhaupt dran<br />

gekommen bin. Dann würde es Sinn machen wenigstens gleich mehrere<br />

Angebote mitzunehmen.<br />

CHARM OFFENSIVE<br />

Die Menschen um mich herum denken immer das ich, bloß weil ich mit<br />

vielen Kleingeistern zutun habe total frustriert Leute zusammenschreien


müsste. Dem ist aber nicht so. Auch sagen mir immer wieder viele weil<br />

sie nicht genau wissen was sie in meiner aussichtslosen Situation sagen<br />

sollen „Du musst dein Leben in die Hand nehmen!“. Zwar möchte ich<br />

denen dann immer gerne meine geballte Faust ins Gesicht schlagen aber<br />

das hilft auch nichts. Man kann einem dummen Menschen nicht<br />

vorwerfen dass er dumm ist. Und ich kann einem Menschen der in<br />

seinem Job nur eine Aufgabe hat nicht vorwerfen dass er nicht über<br />

seine Grenzen hinaus geht. Ich kann es nur bemängeln aber auch das<br />

geht nicht mit dem Dampfhammer.<br />

Ich behaupte von mir selber Wahlbrite zu sein. Allerdings keiner von den<br />

Wahlbriten die gerne in England leben möchten. Das habe ich mehrmals<br />

probiert und England hat noch mehr sinnlose Bürokratie als<br />

Deutschland. Ich bin ein in im Ausland lebender Wahlbrite. Britischer<br />

Charme und inhaltsfreies Geplaudere hat mir bislang in und aus jeder<br />

Situation geholfen. An jeder Supermarktkasse erzähle ich eine lustige<br />

Geschichte oder Anekdote so wie mein Großvater das immer gemacht<br />

hat. Das zaubert den Menschen ein Lächeln aufs Gesicht und dann kann<br />

man leichter miteinander reden. Das hilft allerdings auch nicht immer.<br />

Neulich hatte die Chefin einer Vermietungsgesellschaft zu mir gesagt<br />

„Sie sind ja charmant aber das sind Heiratsschwindler eben auch!“<br />

WAS RATEN?<br />

Was rät man jemandem dem schon einmal alles geraten wurde? Ich war<br />

ja nun bei allen Sozialen Trägern und Vereinen. Ich war bei Anlaufstellen<br />

für Obdachlose und bei städtischen Wohnungsgesellschaften die sogar<br />

Obdachlose aufnehmen müssen. Ich war bei Rechtsanwälten und der<br />

Senatskanzlei (Büro des Bürgermeisters). Ich war bei Wohnungs- und<br />

Sozialämtern. Ich war bei dem Amt für Marktsegmentwohnungen. Ich<br />

war sogar außerhalb Berlins an meiner letzten Meldeadresse beim<br />

Sozialamt und bei einer Wohnungsgesellschaft. Ich war auf Seiten für<br />

Wohnungsgemeinschaften.<br />

Eigentlich ist es falsch zu sagen ich war da. Richtig muss es heißen ich<br />

bin von all diesen Stellen schon einmal weggeschickt worden. Alleine<br />

schon bis das Amt für Marktsegmentwohnungen rausgefunden hat zu<br />

welchem Amt ich denn eigentlich muss war eine Tortur für jemanden


der kein Geld hat. Ich bin in Prenzlauer Berg obdachlos. Also sollte ich<br />

davon ausgehen das ich da zum Amt gehen kann. Nein man schickte<br />

mich nach Lichtenberg weil ich außerhalb Berlins gemeldet war also ist<br />

die erste Anlaufstelle Lichtenberg. Die sagten aber „Nein das geht nach<br />

Geburtsdatum!“. Also musste ich nach Kreuzberg. Und da ging es nach<br />

Monat in dem man geboren wurde. Und genau die Frau die für meinen<br />

Monat zuständig war hatte an dem Tag ein langes Gespräch. Also sagte<br />

man mir das ich eine Woche später wieder kommen muss.<br />

WEG GESCHICKT!<br />

Ich finde es ja erstaunlich wie man in Berlin mit Obdachlosen umgeht.<br />

Jemand der kein Geld, keine Mittel, keine Wohnung, kein U-Bahn Ticket<br />

hat wird von Ämtern und Behörden weg geschickt und ihm wird gesagt<br />

er muss zu einem bestimmten Termin wieder kommen oder er muss erst<br />

mal in einen anderen Stadtteil um sich irgendwo anzumelden.<br />

Ich habe ja nun schon das Glück das ich ALGII bekomme aber ich habe<br />

als Obdachloser im Monat andere Aufwendungen als Menschen die in<br />

einer Wohnung wohnen. Ich habe keinen Strom also keinen<br />

Kühlschrank. Ich kann also keine Lebensmittel kühlen und muss täglich<br />

frisch einkaufen. Meine Gasanlage im Wohnwagen ist kaputt gegangen<br />

und ich konnte nur so eine kleine Aufsteckheizung für eine 5-Liter<br />

Gasflasche kaufen. Das heißt ich kann nur kurz heizen bis der Sauerstoff<br />

aus dem Wohnwagen raus ist. Dann muss ich das Fenster öffnen oder<br />

die Heizung ausschalten bis es wieder kalt genug ist um das Heizen zu<br />

rechtfertigen. Das heißt ich verbrauche im Monat mehr Gas als in einer<br />

Wohnung mit einer Etagenheizung. Kochen kann man auf dem Ding<br />

auch nicht. Ich kann höchstens mal eine Dose Bohnen einigermaßen<br />

warm machen.<br />

Wasser habe ich gar nicht. Keine Dusche, keine Toilette und kein Wasser<br />

für das Waschbecken. Ich muss entweder zusehen dass ich irgendwo<br />

kostenlos duschen kann oder dass ich schwimmen gehen kann. 2,50<br />

€uro für das Schwimmbad mal 30 Tage sind schon 75,- €uro also kann<br />

ich nicht jeden Tag schwimmen gehen auch wenn das total gesund ist.<br />

Ich muss im Monat relativ viel Geld für Vitamintabletten ausgeben da<br />

man im Wohnwagen oder Hausboot oder Bauwagen meistens an


Eisenmangel leidet und schneller Rückenprobleme bekommt oder<br />

schneller friert.<br />

Auch war ich im Dezember bei einem Allergologen der mir sagte „Am<br />

besten Sie leben in einem gekachelten Raum“. Ich bin gegen quasi alles<br />

allergisch. Fruchtsäuren, Fruchtzucker, Nüsse, Laktose. Um das<br />

herauszufinden macht der Allergologe ja kleine Tröpfchen mit den<br />

entsprechenden Inhaltsstoffen auf den Arm und ritzt dann in die Haut<br />

damit das einziehen kann. Am Grad des Pickels der entsteht kann er<br />

erlesen wie allergisch ich bin. Bei mir hat er gesagt dass er leider nichts<br />

mehr erlesen kann weil mein Arm so unglaublich angeschwollen ist. Er<br />

sagte ich soll einfach davon ausgehen das ich gegen alles allergisch bin<br />

und am besten nur von Luft und Liebe leben sollte.<br />

UND NU?<br />

Die ersten beiden Hürden die ich nehmen muss sind eine Wohnung zu<br />

finden in die mich der Vermieter einziehen lässt und einen M-Schein zu<br />

bekommen.<br />

Ohne Schufa keine Wohnung und ohne Wohnung kann ich die Schufa<br />

nicht in Ordnung bringen. „Zur Wahrung der Form“ braucht man eine<br />

Adresse sagen mir die Gerichte. Ich kann nicht einmal gegen fehlerhafte<br />

Schufa Einträge klagen wenn ich als Adresse nur angeben kann „Der<br />

kleine weiße Wohnwagen, S-Bahnhof, 10245 Berlin“<br />

Dann brauche ich einen M-Schein bis der Vermieter Vertrauen gefasst<br />

hat. Ich kann aber nicht einmal auf mein Recht einen M-Schein zu<br />

bekommen klagen da ich ja keine Adresse habe.<br />

Die beiden Dinge versuche ich nun schon seit Wochen anzupacken,<br />

erfolglos.<br />

WIE WIR BISLANG DURCHKOMMEN<br />

Meine Hündin und ich leben nun grade nicht wirklich gesund. Wir sind<br />

keine Steinzeitbewohner die es gewohnt sind im Dreck zu leben.


Ich hatte im Dezember einen Bandscheibenvorfall der Wochen<br />

andauerte und jetzt im April habe ich den nächsten. Aus dem Dezember<br />

hatte ich meinen Gehstock noch aufgehoben und an dem gehe ich jetzt<br />

auch wieder.<br />

Vor einer Woche musste ich mir eine Flasche Sagrotan kaufen das ich<br />

mir jetzt täglich auf die Füße sprühe jedes Mal wenn ich die Socken<br />

wechsele und das ich mir auf meinen Allerwertesten und auf die<br />

Klobrillen sprühe immer da wo ich mal muss. Da ich in meinem<br />

Wohnanhänger ja keine Dusche und keine Toilette habe muss ich<br />

gezwungenermaßen an Orten wie der Jugendherberge nebenan oder<br />

dem Schwimmbad gegenüber duschen oder auf den Abort. Ich dachte<br />

zuerst ich hätte ganz banalen Fußpilz aus dem Schwimmbad oder der<br />

Jugendherberge wo täglich mehrere hundert Jugendliche duschen aber<br />

es war wohl doch schon sowas wie die Schleppe. Das ist eine Krankheit,<br />

die Obdachlose bekommen die auf der Straße leben. Der Mangel an<br />

Vitaminen und das dauernde Autoabgasen ausgesetzt sein sorgt dafür<br />

das sich kleine Maden unter der Haut einnisten und den Körper quasi<br />

auffressen.<br />

Nun bin ich ja wenigstens noch geistig in der Lage zu duschen und mir<br />

ordentliche Toiletten zu suchen. Vor kurzem saß ich im Krankenhaus<br />

wegen Beschwerden am Ellenbogen. Da kam ein offensichtlich<br />

Obdachloser in den Warteraum der sich wohl lange Wochen nicht mehr<br />

geduscht hatte. Er stank wie ein verwesender Kadaver und alle sind in<br />

den anderen Warteraum geflüchtet.<br />

Auch wasche ich regelmäßig meine Wäsche wenn ich das Geld dazu<br />

habe. Nebenan in der Jugendherberge kostet Waschen und Trocknen<br />

nur 5,- €uro. Auch Frühstück und Abendbrot ist dort richtig billig.<br />

NAMEN NAMEN NAMEN…<br />

Es wird mal Zeit einige der Vereine und Firmen zu nennen die mich so<br />

gnadenlos schlecht behandelt haben. Vielleicht hilft das ja Leuten die in<br />

den selben Schwierigkeiten stecken wie ich:<br />

Ende April war ich bei ASUM der Mieterberatung in der<br />

Sonntagsstraße in Friedrichshain. Dort füllte ich einen Bewerberbogen


aus und habe gelernt das sollte man nie machen bevor man nicht<br />

konkrete Informationen hat oder zumindest irgendwas schriftliches in<br />

der Hand. Als ich den Bewerberbogen abgab und meine Situation<br />

darlegte das ich Obdachlos bin sagte sie mir das man mir auf jeden Fall<br />

helfen kann. Als ich dann sagte das ich eine schlechte Schufa habe<br />

verdunkelte sich die Miene von der Frau und Sie sagte mir das ich als<br />

Karteileiche enden werde.<br />

Beim Axel Springer Verlag gibt es die Redaktion „Bild kämpft für<br />

Sie!“. Als ich letztes Jahr ein Problem hatte kam wenigstens noch ein<br />

Redakteur an den Empfang, setzte sich mit mir hin und schrieb meine<br />

Geschichte auf. Dieses Jahr sprach ich mit einer Frau Claudia Mende<br />

die sich am Telefon meine Geschichte anhörte und sagte sie hat<br />

eigentlich keine Zeit runterzukommen. Als ich sagte das ich eine<br />

schlechte Schufa habe versuchte sie mir einzureden das ich erstmal die<br />

Schulden abtragen müsste da ich sie ja auch verursacht habe. Dem ist<br />

aber nicht so aber jeder der „schlechte Schufa“ hört meint das immer<br />

der einzelne daran schuld ist. Die Schufa ist aber ein ziemlicher<br />

Chaosverein die durchaus auch mal Sachen eintragen die noch immer<br />

vor Gericht verhandelt werden oder die gar nicht stimmen. Ich lasse<br />

ungefähr einmal jährlich irgendwas aus der Schufa löschen das einem<br />

anderen <strong>Braatz</strong> in Berlin zuzuschreiben ist. Es gibt rund sieben <strong>Braatz</strong><br />

von denen ich weiß und neben dreien haben ich mal gewohnt.<br />

Die Gebewo ist ein Verein der Obdachlosen und von Obdachlosigkeit<br />

bedrohnten Menschen helfen soll wieder in eine Wohnung zu kommen.<br />

Die sitzen in der Schönhauser Allee. Die Frau Daniela Weiß sprach mit<br />

mir und war auch sehr lustig. Allerdings sagte diese mir das sie zwar<br />

einen Antrag stellen kann aber deren Einrichtung und der Soziale Träger<br />

ist eher für Menschen gedacht die sich selbst nicht mehr helfen können.<br />

Die bekommen dann einen Betreuer an die Seite gestellt. Aber solange<br />

ich nicht psychisch krank bin oder mir die Pulsadern aufschneiden will<br />

kann sie mir wohl nicht helfen.<br />

Die Gewobag ist die Vermietungsgesellschaft mit dem niedrigsten oder<br />

kürzesten Leerstand in Prenzlauer Berg. Die bekommen pro 1-Zimmer


Wohnung rund 200 Bewerbungen und eine Wohnung ist binnen circa<br />

zwei Stunden vermietet. Am Empfang der Herr Pöllinger und der Herr<br />

Schmäck haben sich für mich eingesetzt und die Chefin Frau Juchler<br />

war diejenige die gesagt hatte „Sie sind ja charmant aber das sind<br />

Heiratsschwindler eben auch!“. Ärgerlich war bei der Sache halt das ich<br />

mir um eine Wohnung bestätigen zu lassen mit jedem<br />

Wohnungsangebot zum Jobcenter fahren muss um mir das bestätigen<br />

zu lassen. Vorher vermieten die den Wohnraum auch nicht da die<br />

öffentlich geförderten Wohnraum zur Verfügung stellen also auch nach<br />

öffentlichen Regeln handeln müssen. Und wenn ich natürlich zwei<br />

Stunden beim Jobcenter rumsitze ist die Wohnung in der Zwischenzeit<br />

vermietet.<br />

Also habe ich mit dem Jobcenter in Strausberg geschimpft und die Dame<br />

meinte „Das ist ja hier kein Wunschkonzert!“ und „Wie machen andere<br />

das dann?“. Das frage ich mich allerdings auch.<br />

Wir einigten uns darauf das Sie mir einen Bescheid schickt in dem sie die<br />

Notwendigkeit des Umzugs bestätigt (aus beruflichen Gründen) und<br />

worin sie weiterhin schreibt das ich mir Wohnungen auch direkt durch<br />

den sozialen Träger, sprich das Jobcenter in Berlin bestätigen lassen<br />

kann.<br />

Dann fuhr ich zur Bürgerhilfe Berlin die auch Obdachlose unterbringen<br />

und wiederum wurde mir gesagt das ich zu pfiffig bin als das mir ein<br />

Richter eine Sozialhelferin an die Seite stellt (die ich ja sowieso nicht<br />

benötige). Man riet mir nochmal zur Gewobag zu fahren und der Chefin<br />

meine Situation mit der Schufa und den sonderbaren Einträgen zu<br />

erklären.<br />

Ich schickte der Frau Juchler diese PDF Datei und sprach mit ihr. Die<br />

Reaktion darauf fand ich äußerst unprofessionell. Sie sagte mir das das<br />

Mietverhältnis bestimmt nicht gut wird wenn ich so viele Institutionen<br />

einschalte wenn ich etwas will. Sprich sie sagte ich soll nicht so einen<br />

Aufstand machen oder anders gesagt ich als Obdachloser soll nicht nach<br />

jedem Strohhalm greifen der sich mir bietet um wieder in eine Wohnung


zu kommen. Dann sagte sie mir auch noch das sie keine Zeit hat so eine<br />

lange PDF Datei zu lesen und das ihr das alles nichts nützt. Sie braucht<br />

Fakten wie z.B. den M-Schein, den ich ja nicht bekomme weil ich nicht<br />

ein Jahr lang in Berlin gemeldet war.<br />

Jetzt sagte mir die Bürgerberatung ich solle doch nochmal zur Frau<br />

Sydow vom Marktsegmentamt und persönlich mit ihr sprechen ob sie<br />

noch eine andere Idee hat. Das bringt mir so aber natürlich nichts. Ich<br />

habe mit Obdachlosen auf der Straße gesprochen die alle keinen M-<br />

Schein bekommen weil sie ja obdachlos und ohne Meldung sind. Das ist<br />

echt eine Frechheit. Vorallem steht auf dem Flyer der überall in der<br />

Stadt zu finden ist das man nur länger als ein Jahr in Berlin gelebt haben<br />

muss. Ich bin mittlerweile 14 Jahre in dem Kaff und geholfen hat es mir<br />

nicht!<br />

BANDSCHEIBE<br />

Vor einer Woche hatte ich erneut einen Bandscheibenvorfall in meinem<br />

Wohnwagen und wollte ins Vivantes in Friedrichshain. Gleichzeitig fiel<br />

mir eine Krone ab. Ich wusste gar nicht in welche Abteilung ich zuerst<br />

sollte weil ich im Rücken und in meinem guten aber überkronten Zahn<br />

Schmerzen hatte. Ich suchte nach den Parkplätzen vor der<br />

Zahnarztpraxis. Die sind im Moment voll mit Baumaterialien da im<br />

Vivantes die Notaufnahme umgebaut wird. Als ich am Bauzaun parken<br />

wollte (es war schon 5 Uhr abends und kein Bauarbeiter in Sicht)<br />

stürmte der Pförtner auf mich zu und sagte mir das ich nicht mit Auto in<br />

die Notaufnahme kommen kann. Ich verwies auf meinen Gehstock der<br />

auf dem Beifahrersitz lag aber das interessierte ihn nicht.<br />

Also fuhr ich in die Charité in Mitte und versuchte meinen Zahn mit der<br />

abgefallenen Krone zu schützen indem ich sie fest mit den anderen<br />

Zähnen auf dem kaputten Zahn hielt. Ich hinkte in die Notaufnahme und<br />

konnte mich nicht hinsetzen da ich sonst vermutlich nicht mehr hoch<br />

käme. Ich stand anderthalb Stunden vor dem Raum wo akute Unfälle<br />

behandelt werden bis der Arzt kam. Dann mussten wir als erstes das<br />

Laken abziehen denn ich bin allergisch gegen das Waschmittel das


Krankenhäuser für Stofflaken benutzen. Dann musste der Gute noch<br />

seine Handschuhe ausziehen denn ich habe eine starke Latexallergie.<br />

Ich bekam einen Tropf mit einem sehr starken Medikament. Nicht das<br />

was man üblicherweise gibt denn gegen Neuralgin bin ich auch<br />

allergisch sondern ein anderes. Das macht einen erst himmelhoch<br />

jauchzend und dann fällt man in ein tiefes Loch. Danach wurde mir<br />

schlecht. Der Arzt gab mir eine Flüssigkeit gegen die Übelkeit und<br />

Tabletten für zuhause die so stark sind das ich danach nicht Auto fahren<br />

soll. Also nahm ich die Tabletten anstatt tagsüber immer nur abends<br />

zum Schlafen gehen. Drei Tabletten hob ich mir auf falls noch<br />

irgendwann mal was sein sollte.<br />

Ich fuhr danach doch nochmal zum Vivantes obwohl ich mich über den<br />

Pförtner geärgert hatte. Als ich angehinkt kam sagte er zu mir „Warum<br />

sind Sie denn nicht rein gefahren?“. Ich wollte ihn eigentlich mit meinem<br />

Stock schlagen aber trotz der Medikamente konnte ich meinen Rücken<br />

noch nicht grade halten und es war ein anderer Pförtner als zuvor.<br />

In der Zahnarztpraxis stellte ich dann fest das ich nichts dabei hatte.<br />

Keine Krankenkassenkarte und nicht den 10,- Euro Schein von meinem<br />

Zahnarzt. Also moserte mich die Zahnarzthelferin an wie sie es immer<br />

tut. „Eigentlich können wir sie so gar nicht behandeln!“. Sowas nennt<br />

sich dann Notaufnahme bzw. Zahnärztlicher Notdienst. Man sagte mir<br />

ich müsste innerhalb 10 Tagen alles nachreichen. Ich gab meine Adresse<br />

außerhalb von Berlin an um den Herrschaften zu zeigen das das<br />

vermutlich schwierig wird (denn ich hatte meine Krankenkassenkarte<br />

verlegt). Auch kann jedes andere Krankenhaus meine Kassennummer<br />

und meine Patientennummer so finden. Nur die Zahnärzte im Vivantes<br />

nicht. Die helfen einem da auch nicht wirklich. Als ich meine Krone raus<br />

nahm und er anfing den alten Zement abzukratzen machte er das mit so<br />

einer Lustlosigkeit und einem Unmut das es mir direkt schlecht wurde<br />

und ich ihn ankotzte. Als ich mich beruhigt hatte setzte er die Krone ein<br />

und ich ging und schwor mir das ich nie wieder da hingehe.


MINIJOB<br />

Das ist jetzt schon gut zwei Wochen her und es geht mir wieder etwas<br />

besser. Das ist auch gut so denn ich hatte am Wochenende einen<br />

Minijob. Regale umbauen bei Kaufland. Ich hatte das Glück das ich nicht<br />

bei den Wasser- und Bierkästen sondern bei den kleineren Getränken<br />

arbeiten durfte und dort auch nur Hubwagen gefahren bin.<br />

Wir waren 4 Außenstehende und 3 Markt Interne plus die Damen die<br />

das Umräumen überwacht und nach den Ideen der Kaufland Designer<br />

gemacht haben. Die Aktion ging Samstagnacht von 10 bis 8 und<br />

Sonntagabend von 7 bis 3 Uhr nachts. Die Herren arbeiteten viel und<br />

hart aber zerschmissen auch viele Flaschen. Einige Paletten im Lager<br />

waren schlecht gestapelt und schlecht mit Folie eingepackt. Recht viele<br />

Red Bull Dosen fielen um und als wir Pause machten stanken wir alle<br />

nach dem Gummibärchensaft denn wir hatten alle mitgeholfen das<br />

wieder aufzuwischen und sind alle da durchgelaufen.<br />

Nun hatte ich gottseidank noch welche von den Tabletten aus dem<br />

Krankenhaus übrig denn mir taten nach der harten Arbeit alle Muskeln<br />

weh. Ich hatte lange nicht mehr mit vollem Körpereinsatz gearbeitet. Bei<br />

Filmjobs stehe ich ja nur rum und quatsche Leute voll das sie nicht ins<br />

Filmset laufen. Die Tabletten halfen mir mich wieder bewegen zu<br />

können. Allerdings war ich blank. Ich hatte nicht einmal mehr 2,50 Euro<br />

um ins Schwimmbad zum Duschen gehen zu können.<br />

FAHRRAD<br />

Also fuhr ich Montagmorgen zu einem Jugendhilfeverband. Die haben<br />

mal für teures Geld richtig schrottige Räder angekauft. Die sitzen in der<br />

Grenzallee in Treptow. Ich bin ungefähr 10km geradelt bis ich dort war.<br />

Dann sagte man mir das man nicht mehr ankauft sondern sich nur noch<br />

schenken lässt. Auf dem Rückweg fragte ich bei einem Türken nach. Der<br />

wollte mir 30,- Euro für mein Rad geben. Ich hatte meinen Ausweis aber<br />

nicht dabei. Auf dem Rückweg ging dann das Tretlager kaputt und ich<br />

konnte das Rad nur noch für 10,- Euro mit viel gutem Willen eines<br />

Fahrradladenverkäufers los werden. Das hat mich richtig angekotzt


denn das Fahrrad hat mich zwar nichts gekostet aber es sah aus wie ein<br />

richtig gutes Mountainbike und schon alleine der neue Sattel wo es eine<br />

extra Ritze gibt wo Männer ihren Lalü ablegen können hat 30,- Euro<br />

gekostet.<br />

LAPTOP<br />

Die 10,- Euro haben mir zu einer Dusche verholfen, mich aber nicht<br />

allzuweit gebracht. Also fuhr ich am nächsten Tag zu einem An- und<br />

Verkäufer und verkaufte meinen Laptop. Das war auch wieder ein<br />

Minusgeschäft denn ich hatte meine DVDs die ich über die Jahre<br />

gesammelt hatte bei Media Markts rebuy.com Aktion verkauft und<br />

Gutscheine für 300,- Euro bekommen. Ich brauchte nicht wirklich etwas<br />

also kaufte ich einen Laptop den ich danach wieder zurück bringen<br />

wollte. Nun sponn aber mein anderer Laptop schon wieder. Computer<br />

halten bei mir ca. 1 Jahr und dann gehen Sie wegen der Dauernutzung<br />

kaputt. Ich nutze den kleinen neuen Laptop ( so ein Webbook) ca. 3<br />

Monate und musste in der Zeit 2 Mal zur Reparatur. Zuerst ging die<br />

Ladebuchse nicht. Dann tauschte man das Mainboard und vergaß das<br />

WLAN wieder anzuschließen.<br />

Wegen der 1,- Euro Laptops die man überall zu Handyverträgen dazu<br />

bekommt kauft der Ankäufer die Computer nur für die Hälfte des<br />

Marktwertes an und schlägt dann für sich noch 50,- Euro drauf.<br />

Wenigstens hatte ich jetzt 150,- Euro, konnte tanken und einkaufen aber<br />

fühlte mich schlecht. Und mein anderer Laptop funktioniert nur noch mit<br />

Dauerstrom, also nicht mehr mobil so wie ein mobiler Computer da<br />

sollte.<br />

IKEA KISSEN<br />

Bei Ikea hatte ich ein neues Kopfkissen gekauft. Das war wohl Anfang<br />

des Monats. Ich dachte ja ich hätte was richtig gutes gekauft. Das<br />

Kopfkissen ist mit Gänsefedern gefüllt. Allerdings roch es als ob es mit<br />

Gänsekot gefüllt ist. Ich hatte zweimal drauf geschlafen und<br />

reingeschwitzt. Da stank es noch mehr. Den Rest des Monats lag es zum<br />

Lüften herum. Allerdings wurde es nicht besser. Nun dachte ich das Ikea


mir das Geld zurückgeben würde damit ich in meiner Geldnot nicht ohne<br />

da stehe. Allerdings geben die einem jetzt bei Rückgaben kein Geld<br />

mehr sondern nur noch Gutscheine. Legal ist das natürlich nicht aber bis<br />

ich das reklamiert habe können wieder Wochen vergehen. Also muss ich<br />

versuchen den Gutschein an Freunde zu verkaufen.<br />

NAVIGATIONSSYTEM<br />

Nachdem ich meinen Laptop verkauft hatte, getankt hatte und einmal<br />

nach Strausberg zum Jobcenter und zurück fuhr war der Tank schon<br />

wieder alle. Also verkaufte ich noch mein TomTom One. Das hatte vor<br />

einem Jahr 120,- Euro gekostet. Jetzt bekommt man das schon für 89,-<br />

Euro und TomTom ist mittlerweile auch schon 4 Versionen weiter. Bei<br />

meinem war nämlich die verlängerte Stadtautobahn in Berlin noch<br />

überhaupt nicht verzeichnet. 30,- Euro habe ich dafür noch bekommen.<br />

Das ist echt traurig.<br />

M-SCHEIN<br />

Montag soll ich kurz vor 9 beim Amt für Marktsegmentwohnungen noch<br />

einmal anrufen. Nachdem ich denen nämlich zur letzten offenen<br />

Sprechstunde rezitiert hatte was in deren Flyern und online<br />

Verordnungen steht waren die Damen doch etwas ratlos. Mir hatte man<br />

nämlich gesagt das man ein Jahr lang in Berlin gemeldet sein muss<br />

damit man einen M-Schein bekommt. Es würde mich aber wundern<br />

wenn ein Obdachloser der ja nunmal keine Bleibe hat gemeldet sein<br />

muss. Im Flyer steht nämlich nur das man ein Jahr lang in Berlin<br />

gewesen sein muss. Und das war ich ja nun zweifelsohne. Dafür gibt es<br />

Zeugen, ich habe gearbeitet und mein Vermieter in Hennickendorf kann<br />

bestätigen das ich dort nie gewohnt hatte sondern nur eine<br />

Meldeadresse brauchte damit ich für die Gerichte und Ämter erreichbar<br />

bin. Wenn ich da hoffentlich recht bald einen Termin bekomme muss<br />

ich schnell in eine Wohnung einziehen. Mir tut in dem Wohnwagen alles<br />

weh. Ich kann mich nicht bewegen und nicht drehen und meine Hündin<br />

kann sich auch kaum drehen.


ELEKTRONIKSCHROTT<br />

Ich habs kaum geglaubt als ich nachgesehen hatte was ich noch<br />

verkaufen könnte. Was ich für Elektronischrott die Jahre gekauft hatte.<br />

Beleuchtete Türzierleisten fürs Auto, ein Zeichenpad für den Computer<br />

mit Grafikstift, eine Taschenlampe in die man verschiedene Sorten<br />

Batterien stecken kann. Eine Basecap mit eingebautem Fahrradlicht. All<br />

das hat mir immer die paar Mark fuffzich gegeben die ich fürs mich<br />

waschen im Schwimmbad brauchte und für die Packung Butterkekse die<br />

mir über den nächsten Tag half.<br />

KODAK<br />

Meinen Kodak Fotoapparat der mal mit einem Fotodrucker zusammen<br />

100,- Euro gekostet hat wollte keiner kaufen. Kodak ist wohl eine<br />

Schottische Firma und mit der hat kaum einer einen Wartungsvertrag.<br />

Irgendwann fand ich einen An und Verkaufshändler der mir die Kamera<br />

für 10,- Euro abnahm. Allerdings ohne Kabel und ohne SD Karte. Na<br />

Gott sei Dank.<br />

Darlehen vom Jobcenter<br />

Ich wohne zwar jetzt offiziell in Berlin aber das Jobcenter MOL ist noch<br />

zuständig da man mir von dort den April bezahlt hat. Also müssen die<br />

mir ein Darlehen gewähren nach § 21 Abs. 1. Als ich allerdings dort hin<br />

fuhr lehnte man ab mit der Begründung das ich ja jetzt in Berlin wohne<br />

und man gab mir den Ablehnungsbescheid mit. Auf der Hälfte der Fahrt<br />

zurück rief mich das Jobcenter Pankow an wo sich ein ganz reizender<br />

Mitarbeiter meines Falles annahm. Der rief in Strausberg offenbar fast<br />

jeden Mitarbeiter an bis er endlich Glück hatte und die Ossis aufklären<br />

konnte. Ich saß in der Zeit, fast 1,5 Stunden in meinem Auto und habe<br />

auf seinen Rückruf gewartet. Dann sagte er mir endlich ich soll<br />

zurückfahren und mir dort in der Eingangszone das Darlehen abholen.<br />

Die Frau Fritz, die Eingangszonenchefin war ganz erbost das sie es nicht<br />

geschafft hatte meinen Antrag abzulehnen denn sie muss ja wie es in<br />

dem Darlehensschreiben des Jobcenters heißt „die Staatskasse


ordentlich verwalten und schonen“. Ich hatte 80,- Euro für<br />

Überlebensmittel und davon 30,- Euro für Benzin beantragt, bekam aber<br />

nur 43,- Euro die das darstellen was der Gesetzgeber sich für 1 Woche<br />

Leben an Nahrungsmitteln und Körperhygiene ausgedacht hat. Ein<br />

bisschen wenig denn egal ob man nur 40 Kilo oder 140 Kilo wiegt, der<br />

Gesetzgeber schert alle über einen Haufen. Von den 43,- Euro sind 30,-<br />

Euro direkt erstmal an die Tankstelle gegangen an der ich mit einer<br />

alten Kreditkarte gezahlt hatte bei der immer ein Systemfehler<br />

hervorgerufen wird. Dadurch konnte ich dann meinen Pass da lassen<br />

und wieder kommen.<br />

Mit den 13,- Euro in der Tasche und den letzten Tropfen Benzin bin ich<br />

dann zu dem Obdachlosenverein gefahren der sich auch noch um mich<br />

kümmert und habe mir da noch 20,- Euro geborgt. Davon waren die<br />

ersten 10,- Euro am Freitag aber schon wieder weg. Schwimmen gehen,<br />

Nahrungsmittel und schon hatte ich nur noch 20,- Euro in der Tasche.<br />

INKASSO<br />

Nun streite ich seit ca. Dezember mit einer Inkassofirma herum die eine<br />

Stromforderung gegen mich von vor 6 vertritt. Jetzt hat die Firma zwar<br />

den Haftbefehl aus der Schufa gelöscht aber mir „gebeichtet“ das mir<br />

die Bescheide an die nicht mehr vorhandene Wohnung meiner<br />

Großmutter geschickt wurden. Die neuen Mieter haben offenbar die Post<br />

nicht zurück geschickt und ich habe keine Post vom Gericht bekommen<br />

weil ich da schon ein Jahr nicht mir der Wohnung gewohnt hatte. Sprich<br />

die verurteilen Leute die schon Jahre nicht mehr an der gleichen Adresse<br />

wohnen und hoffen das sie dann noch Inkassogebühren bekommen.<br />

Das ist echt ein scharfes Stück!<br />

MINIJOB<br />

Samstagnacht habe ich nochmal bei Kaufland bei so einem Pauschal-<br />

Mini-Umräumjob mitgemacht. Von 10 Uhr abends bis 8 Uhr morgens<br />

habe ich geschuftet und sollte Sonntag eigentlich nochmal mitmachen.<br />

Leider haben mich dann aber die Kräfte verlassen denn auch wenn ich<br />

groß und breit bin und eigentlich fast muskulös aussehe (bis auf den


kleinen Schwangerschaftsbauch mit den Dehnstreifen) kann ich nicht<br />

mehr so viel heben wie früher. Ich bin 34 und fühle mich wie 60. Ich<br />

bekomme schon wenn ich nur 2 Stunden durch die Stadt laufe Blasen an<br />

den Füßen das ich laufe wie ein alter Mann. Sonntagnachmittag habe ich<br />

bei Kaufland angerufen und für den Abend abgesagt. Meine Hände und<br />

Füße haben gepuckert wie in so einem Comicfilm wenn jemand Mickey<br />

Maus auf die Hand schlägt.<br />

OFFENER BRIEF AN DIE POLITIK UND MEDIEN<br />

----- Original Message -----<br />

From: <strong>Carsten</strong> <strong>Braatz</strong><br />

To: info@cdu.de ; presse@bmas.bund.de ; info@bmas.bund.de<br />

Cc: claudia.mende@bild.de ; post@treberhilfe.de ; t.schadzinski@amosberlin.de<br />

; funkhauseuropa@wdr.de ;<br />

Stephan.Neumann@senatskanzlei.berlin.de ; frank terdues ;<br />

buergerberatung@senatskanzlei.berlin.de ; post.pet@bundestag.de ;<br />

info@awo.org ; willi.schoenamsgruber@diakonie-hannovers.de ;<br />

geschaeftsstelle@diakonie-hannovers.de ; info@caritas.de ;<br />

geschaeftsstelle@gebewo.de ; redaktion@sozial.de ; akte@akte.net ;<br />

info@tvb.de ; redaktion@sueddeutsche.de ; leserbriefe@morgenpost.de<br />

; community@tagesspiegel.de ; leserbriefe@tagesspiegel.de ;<br />

info@bild.de ; info@bvam.de ; bundesgeschaeftsstelle@die-linke.de ;<br />

info@diegrauen.de ; info@gruene.de ; info@freiheit.org ;<br />

pressestelle@fdp-bundestag.de ; fdp-point@fdp.de ; landesleitung@csubayern.de<br />

Sent: Saturday, May 01, 2010 10:12 AM<br />

Subject: Rechenaufgabe ALGII<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Das Arbeitslosengeld II Gesetz sieht 359,- €uro Grundsicherung für<br />

Arbeitslose, ein paar Sonderleistungen und die Miete, Wasser- und<br />

Heizkosten vor.<br />

Damit schert das Gesetz aber jeden Bürger über einen Haufen. Vom<br />

Arbeitslosen der im Nadelanstreifenanzug vor seiner grade verlorenen


Villa steht, den Obdachlosen der von Alkohol und Zigaretten lebt, den<br />

Obdachlosen der einfach nur beschlossen hat nicht mehr in<br />

Stadtwohnungen zu wohnen sondern lieber in seinem Wohnmobil in<br />

freier Natur lebt.<br />

Ich zähle mich zu den letzten. Ich habe vor 5 Jahren beschlossen nicht<br />

mehr in Stadtwohnungen zu wohnen wo die ausländischen Nachbarn<br />

aus Tradition ihre Frauen schlagen, der Partygänger der unter mir wohnt<br />

nachts um 2 nach Hause kommt und erstmal laute Technomusik<br />

anmacht, der Kettenraucher der Kippenreste von der Straße sammelt so<br />

viel quarzt das meine Wohnung gleich mit stinkt. Ich zog also in eine<br />

Wohnmobil, dann in ein Boot, dann in ein altes Lieferfahrzeug, einen<br />

Kinderschulbus und jetzt wohne ich in einem Wohnwagen.<br />

Da ich in einem Wohnwagen wohne sieht das Amt mich nicht als in einer<br />

Miet- oder Eigentumswohnung wohnend und sieht nicht meinen Bedarf.<br />

Ich bekomme ausschließlich die 359,- Euro Grundsicherung und darüber<br />

hinaus nichts...<br />

8% sieht der Gesetzgeber für Körperhygiene vor:<br />

Bei 359,- Euro sind also 28,72 Euro für Körperhygiene vorgesehen.<br />

Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide, Duschgel, Deo, Toilettenpapier,<br />

Taschentücher.<br />

Nun wohne ich in einem Wohnwagen in dem es keine Dusche gibt. Der<br />

Wohnwagen ist ca. 20 Jahre alt. Alles was dort mal eingebaut war ist<br />

verrottet.<br />

Ich bin also darauf angewiesen bei den Berliner Bäderbetrieben täglich<br />

für 2,50 Euro schwimmen zu gehen. 2,50 bei 31 Tagen sind 77,50 Euro.<br />

Gehen wir jetzt mal davon aus das ich die oben genannten Artikel für<br />

Körperhygiene nicht kaufe sondern höchstens ein Duschgel für 1,- Euro<br />

von dem ich dann im Monat 3 Stück brauche habe ich von den 28,72<br />

Euro noch 25,72 Euro übrig. Wenn ich die durch 2,50 Euro teile bleiben<br />

mir 10(,28) Tage an denen ich duschen kann. Also nur jeden dritten<br />

Tag. Wenn ich also mal verschmutzt oder vom Regen durchnässt nach


Hause komme kann ich eventuell gar nicht in dem Schwimmbad<br />

duschen und muss vor mich hin stinken.<br />

3,85 Euro für Nahrungsmittel:<br />

Bei diesen 3,85 Euro muss der Gesetzgeber offenbar von einer kranken,<br />

zierlichen Gestalt ausgegangen sein. Ich bin 1,85m groß und wiege<br />

130kg. Ich verzehre Nahrungsmittel für mindestens 10,- Euro am Tag.<br />

Ich wohne in einem Plastikwohnwagen ohne Kühlschrank da ich keinen<br />

Stromanschluß habe. Ich muss also täglich Nahrungsmittel frisch kaufen.<br />

Ich habe auch keinen Wasseranschluß und keine Kochstelle (da das Amt<br />

keine Reparaturen zahlt solange man keine Wohnung hat). Ich kann<br />

also nicht einmal Tee kochen und bin darauf angewiesen Getränken zu<br />

kaufen. Bei 359,- Euro esse und trinke ich also für 310,- Euro. Meine<br />

Hündin braucht Futter für 10,- Euro im Monat. Dann bleiben noch die<br />

30,- Euro für Körperhygiene bei denen ich immer zwei Tage lang stinke<br />

bevor ich duschen kann.<br />

Bewerbungen schreiben oder wie das Amt es nennt "Mitarbeit<br />

des Kunden":<br />

Wenn ich also für 320,- Euro Nahrungsmittel kaufe, für 3,- Euro<br />

Duschgel und für 25,- Euro schwimmen gehe, für 4,20 die beiden 2,10<br />

Euro Tickets der Berliner Verkehrsgesellschaft in die Stadt zum<br />

Internetcafe und später wieder zurück ausgebe bleiben noch 6,80 Euro.<br />

Das Internetcafe nimmt 1,- Euro die Stunde für den Internetzugang. 2<br />

Stunden sollte man pro Monat schon rechnen damit es sich lohnt. Da ich<br />

aber nur wenig Geld habe um in die Stadt und zurück zu kommen muss<br />

ich die zwei Stunden hintereinander weg dort verweilen. Damit bleiben<br />

noch 4,80 Euro. Wenn ich also meinen 4 Seitigen Lebenslauf<br />

ausgedruckt habe und ein Anschreiben ausdrucke bin ich bereits 0,20<br />

Cent im Minus. Dann habe ich die Bewerbung in der Hand aber kann sie<br />

nicht abschicken weil ich keine Briefmarke mehr kaufen kann. Wenn ich<br />

es jetzt also schaffe die Bewerbung doch irgendwie zu der Firma zu<br />

kriege weil ich z.B. eine Briefmarke selber auf den Umschlag gemalt<br />

habe und der mich anruft und mit mir einen Vorstellungstermin<br />

vereinbaren möchte muss ich ihm leider absagen denn ALGII sieht ein<br />

Sozialticket vor das ich nicht habe und ihn nicht besuchen kann.


Sozialticket:<br />

In Berlin kann ich ein Sozialticket für Bus und Bahn kaufen. 7,- Euro<br />

kostet die kleine Karte und die Hülle in die das Ticket dann jeden Monat<br />

geschoben wird. Passfotos kosten 8,- Euro und das Ticket an sich kostet<br />

jeden Monat 30,- Euro. Nun habe ich die Wahl, hungere ich, hungert<br />

meine Hündin oder stinke ich um Bus und Bahn fahren zu können. Wenn<br />

ich als gelernter Filmschaffender nun aber einen Job in Potsdam<br />

angeboten bekomme brauche ich ein Zusatzticket zum Sozialticket. Das<br />

kann ich mir aber nicht leisten also wird das wohl wieder nichts mit dem<br />

Job es sei denn der Chef kann einen Monat warten und ich nehme das<br />

Bewerbungsgeld für den nächsten Monat und fahre damit dann zum<br />

Bewerbungsgespräch. Da aber die meisten Firmen doch eher sofort als<br />

in 30 Tagen einstellen wollen habe ich den Job dann wohl schon wieder<br />

verloren.<br />

Teilnahme am Kulturellen Leben:<br />

Von den 359,- Euro ist ja nun nichts mehr übrig. Was also kann man in<br />

Berlin kostenlos machen wo nach der Weltwirtschaftskrise nichts mehr<br />

kostenlos zu haben ist? ... Ich habe jetzt 10 Minuten hier gesessen und<br />

gegrübelt was man machen kann und mir sind nur zwei Punkte<br />

eingefallen denen ich aber nicht nachgehen werde. Ich könnte 1. in eine<br />

Wärmestube gehen und zusehen wie manche Menschen in Alkohol und<br />

Drogenkonsum abgestürzt sind weil ALGII einem kein Leben erlaubt. Ich<br />

könnte 2. in die Punkdisko in Berlin Friedrichshain gehen die keinen<br />

Eintritt kostet. Man muss auch keine Getränke verkonsumieren und darf<br />

sich sogar Getränke mitbringen wenn man kein Geld hat. Andererseits<br />

sind Punks Rüpel und schubsen sich solange bis einer mit dem Kopf<br />

gegen die Wand knallt, und dann lachen alle.<br />

Medikamente:<br />

Ich hatte immer wieder versucht bei meiner Krankenkasse eine<br />

komplette Kostenbefreiung von Medikamenten zu erreichen. Das ging<br />

allerdings nicht. Als ALGII Empfänger muss man bis zu 80,- Euro im Jahr<br />

an Kosten selber zahlen. Ich leide unter vielen Allergien wie z.B. starkem<br />

Heuschnupfen. Ich war bei einem Allergologen der mir sagte ich sollte


vielleicht besser in einem gekachelten Reinraum leben. Die Tröpfchen<br />

mit den Allergenen die man auf den Arm tropft ließen meinen Arm so<br />

anschwellen das er mir sagte er könne nicht mehr genau erlesen gegen<br />

was ich allergisch bin. Ich soll einfach davon ausgehen das ich alles<br />

meiden muss und Luft und Liebe das Gesündeste für mich sind.<br />

Theoretisch benötige ich für 20,- Euro Medikamente, Antiallergika,<br />

Nasenspray, Augentropfen pro Monat. Die kann ich mir aber bei ALGII<br />

nicht leisten. Ich kann allerdings bei bis zu 50°C auch nicht in meinem<br />

Wohnwagen bei geschlossener Tür sitzen da ich dort schlichtweg<br />

gebraten würde.<br />

Über diese Email:<br />

Um Ihnen diese Email schreiben zu können habe ich ca. 5,- Euro an<br />

Benzin verfahren. Ich habe 3,- Euro an einem Buffet verfrühstückt und<br />

saß hier 4 Stunden. Damit hoffe ich durch den Tag zu kommen da es<br />

mir mein Budget nicht erlaubt heute noch einmal etwas zu essen.<br />

Duschen werde ich heute auch nicht da das nicht im Budget ist. Falls ich<br />

nachdem ich mit meiner Hündin im Wald war dennoch irgendwie stinke<br />

oder voller Pollenstaub bin wasche ich mich mit einer kleinen<br />

Sagrotanflasche die ich immer wieder auffülle und hoffe das noch genug<br />

Alkohol da drinnen ist das ich damit sauber werde.<br />

Fasten Sie doch mal selber 7 Wochen mit Hartz 4 http://www.diakoniehannovers.de/downloads/03_Fastenaktion.pdf<br />

Wie ich mich bislang schlage http://www.<strong>Carsten</strong>-<br />

<strong>Braatz</strong>.de/<strong>OBDACHLOS</strong>.pdf<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

<strong>Carsten</strong> <strong>Braatz</strong><br />

Postfach 350119<br />

10210 Berlin<br />

----- Original Message -----<br />

From: Robert Veltmann<br />

To: <strong>Carsten</strong> <strong>Braatz</strong> ; Robert Veltmann


Sent: Saturday, May 01, 2010 1:15 PM<br />

Subject: Re: Rechenaufgabe ALGII<br />

Sehr geehrter Herr <strong>Braatz</strong>,<br />

Vielen Dank für Ihre Email. Sie machen darin deutlich, dass das<br />

bestehende Hilfesystem (SGB II) vielen Menschen und ihren<br />

Bedürfnissen nicht gerecht wird.<br />

Ich habe Ihre Email daher auch an die Direktorin des Diakonischen<br />

Werkes zur Kenntnis weiter geleitet.<br />

Für Menschen in Ihrer Lebenslage hat das Bundesverfassungsgericht<br />

meiner Ansicht nach am 09.Februar 2010 festgestellt, dass in diesen<br />

Sonderfällen eine höhere Regelbedarfleistung gewährt werden muss, da<br />

das Gesetz sonst nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar sei.<br />

Ich habe Ihnen eine pdf- Datei an diese Email gehängt, die dieses Urteil<br />

hinsichtlich der höheren Regelbedarfe erläutert.<br />

Ich empfehle Ihnen, sich mal aufzuschreiben, welcher höhere<br />

Regelbedarf (z. B. regelmäßige Nutzung der Berliner Bäderbetriebe,<br />

Gaskocher...) bei Ihnen aufgrund des Bewohnens eines Wohnwagen<br />

entsteht. Dieser kann natürlich insgesamt monatlich nicht höher sein, als<br />

eine sozialhilferechtlich angemessene Warmmiete (378 €), die im Falle<br />

des Bewohnens einer Wohnung entstehen würde. Ich würde mich dann<br />

mit einer solchen Berechnung und der angehängten Pdf-Datei nochmal<br />

an Ihr zuständiges JobCenter wenden und entsprechende Leistungen<br />

analog zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes beantragen.<br />

Ist man dort nicht gewillt, Ihrem Antrag zu folgen, so würde ich mich an<br />

Ihrer Stelle an die Berliner Rechtsambulanz wenden, um diese<br />

Ansprüche rechtlich durchzusetzen.<br />

>> http://www.rechtsambulanz-sozialhilfe.de/<br />

Viel Erfolg!


Mit freundlichen Grüßen<br />

Es schrieb Ihnen<br />

Robert Veltmann<br />

----------------------------------------------------------------------------------------<br />

Sehr geehrter Damen und Herren,<br />

Meine Situation hat sich grade drastisch verschlechert.<br />

Gestern hatte mir ein Passant erzählt das die Polizei die ich als ich<br />

Schwimmen ging noch an mir vorbei in die Syringenstr. fahren sah wohl<br />

lange vor meinem Auto standen und telefoniert hatten. Ich nehme mal<br />

an die aus dem Kindergarten der da so groß ist wie ein Fußballfeld<br />

hatten wohl gemeckert weil irgend ein Perverser mit seinem<br />

Wohnwagen mit Kindermotiven beklebt (damit böse Menschen den<br />

Wohnwagen nicht umwerfen) vor dem Kindergarten stand. Von weitem<br />

sah das wohl immer aus als ob da drin jemand Sex hat (wenn meine<br />

Hündin sich genüsslich, lange und ausgiebig mit auslandenen<br />

Bewegungen kratzte)<br />

Ich habe also gestern abend in Windeseile die quietschenden Füßchen<br />

die meinen Wohnwagen stabil halten hochgekurbelt und gehofft das<br />

mich niemand sieht und meinen Wohnwagen 3 Straßen weiter gefahren<br />

wo ich jetzt vor einer Baustelle stehe wo morgens am 6h offenbar<br />

angetrunkene Bauarbeiter rumschreien das Ihre Frauen nicht so wollten<br />

wie sie.<br />

An der Stelle bin ich mit dem letzten Tropfen Benzin angekommen und<br />

wollte mir die 10 Euro die ich in der Tasche hatte eigentlich für schlechte<br />

Zeiten sparen. Nun konnte ich aber mein Auto auch nicht ohne Benzin<br />

lassen und bin heute morgen mit einem 5 Liter Kanister zur Tankstelle<br />

gelaufen. Den Moment als ich tankte zog Nora an der Leine und ich<br />

kleckerte alles voll. Also musste ich doch nochmal mit meinen 10 Euro in<br />

die Naunynstr. zu Amos fahren und waschen und für mein Hundchen<br />

Wasser besorgen und weil das Jobcenter heute eh zu hatte mir die Zeit<br />

hier mit günstigem Kaffee vertreiben. Hier habe ich mir jetzt 20 Euro<br />

geborgt und Freitag gehe ich zum Jobcenter und hoffe das wenn die mir<br />

die Nebenkosten noch immer nicht bewilligen das ich dann wenigstens<br />

ein Darlehen für den Rest des Monats bekomme.


Jetzt werde ich erstmal eine Anzeige bei kijiji reinsetzen ob mir nicht<br />

jemand einen Sack Hundefutter sponsert damit meine Hündin<br />

Monatsende nicht vor dem leeren Napf steht und mich gekränkt ansieht.<br />

Beste Grüße<br />

----------------------------------------------------------------------------------------<br />

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/sdetailansicht.html?adId=6992726&uuid=cb699817-4ad7-4986-89a8d460ffae89c2<br />

Wer verschenkt Hundefutter und Nahrungsmittel o. vermietet<br />

1Zi.?<br />

Standort:<br />

10245 Berlin - Friedrichshain<br />

Erstellungsdatum:<br />

12.05.2010<br />

Anzeigennummer:<br />

6992726<br />

Schnellkontakt mit dem Anbieter (privat)<br />

Email schreiben<br />

� Diese Anzeige melden<br />

� Weiterempfehlen|<br />

� Anzeige drucken<br />

� Anzeige zur Merkliste hinzufügen<br />

Besuche:<br />

0 0 0 0 0<br />

Beschreibung<br />

Ich bin arbeitslos und finde keinen Job. Ich bin obdachlos und wohne in<br />

einem Wohnwagen. Das Jobcenter sieht einen Wohnwagen nicht als<br />

Wohnung an und zahlt mir keine Nebenkosten. Wenn ich mich also im


Schwimmbad dusche weil ich keine Dusche und kein Klo im Wohnwagen<br />

habe muss ich das aus dem ALGII zahlen. Genaus Propangas zum<br />

Kochen und Heizen. Und weil man in der Stadt nicht campen darf muss<br />

ich alle paar Tage umparken was mich Benzin kostet was ich eigentlich<br />

nicht habe.<br />

Für mich ist heute am 12. Mai schon wieder Monatsende. Ich habe noch<br />

ca. 1kg Hundefutter für meine Hündin die im Moment mein einziger<br />

verlässlicher sozialer Kontakt ist und ich selbst habe noch eine Rolle<br />

Kekse und eine halbe Flasche Cola.<br />

Bei den Tafeln kann ich nicht einkaufen gehen denn ich habe keinen<br />

Kühlschrank in dem ich irgendwas lagern könnte. Ausserdem ist mein<br />

Wohnwagen total feucht weil die Fenster undicht sind.<br />

Hat irgendjemand die Möglichkeit mir einen Sack Hundefutter für meine<br />

Golden Retriever Dame (4) zu sponsern? Für mich was zu essen was<br />

sich auch in widrigen Situationen lagern lässt? Hat jemand einen Job?<br />

Ich habe einen Volvo Kombi und könnte z.B. Zeugs rumfahren. Ich habe<br />

eine Anhängerkupplung. Oder hat jemand ein Zimmer zu vermieten?<br />

Jobcenter zahlt die Miete. Bitte dringend bei mir melden. Mit<br />

Rufnummer.<br />

Besten Dank.<br />

----------------------------------------------------------------------------------------<br />

Jobcenter Pankow<br />

Herrn M.<br />

Fax: (0180) 100 30950 6899<br />

Berlin, den 11. Mai 2010<br />

EINSPRUCH<br />

Sehr geehrter Herr Misera.<br />

Sie haben meinen Antrag vom 2. Mai abgelehnt mit der Begrünung das<br />

die Dinge dich ich beantragt habe in der Regelleistung enthalten sind.<br />

Dagegen lege ich EINSPRUCH ein.


1. Besuche im Schwimmbad und im Waschsaloon sind keine Teilnahme<br />

am öffentlichen Leben sondern die Wasser und Stromkosten die ich<br />

genauso hätte wenn ich in meinem Badezimmer Dusche oder Bade und<br />

wenn ich eine eigene Waschmaschine in einer Wohnung betreibe.<br />

2. Gaskosten sind nicht in den Regelleistungen enthalten. Daher<br />

beantragte ich bei Ihnen die Übernahme von Propangasflaschen mit<br />

denen ich Heize und Koche.<br />

3. Medikamente & Vitamine sind in den Regelleistungen enthalten wenn<br />

ich in einer Wohnung wohne. Da ich aber als Obdachloser durch die<br />

Obdachlosigkeit bedingte Krankheitskosten habe die nicht in der<br />

Regelleistung enthalten sind, chronischen Heuschnupfen und<br />

chronischen Vitaminmangel (insbesondere Eisenmangel und damit<br />

verbundene Muskelkrämpfe) beantragte ich bei Ihnen die Übernahme<br />

dieser Kosten.<br />

4. In den Regelleistungen ist ein Anteil für die Teilnahme am<br />

öffentlichen Leben vorgesehen. Ich bin Obdachloser in einem<br />

Wohnwagen. In einem Wohnwagen darf man in der Stadt nicht wohnen<br />

es sei denn man steht auf einem ausgewiesenen Camping- oder<br />

Bauwagenplatz. In den Gesetzesvorschriften steht das unter „Wohnen<br />

ohne Fundament“. Ich kann meinen Wohnwagen also immer wieder nur<br />

erneut umparken bis sich irgend ein Nachbar beschwert das ich vor<br />

seiner Tür stehe. Ich kann also am öffentlichen Leben nicht teilnehmen<br />

da ich immer auf der Hut sein muss das jemand meinen Wohnwagen<br />

beschädigt, mich anzeigt oder meinen Wohnwagen durch die<br />

Ordnungsbehörden entfernen lässt. Das Geld was für die Teilnahme am<br />

öffentlichen Leben gedacht ist fließt also bei mir in das Umparken des<br />

Wohnwagens damit man mir nicht mein letztes Hab und Gut nimmt. Da<br />

ich also nicht am öffentlichen Leben teilnehmen kann habe ich eine<br />

Hündin damit ich wenn ich meinen Wohnwagen mal wieder irgendwo im<br />

Wald verstecken muss nicht verrückt werde. Daher beantragte ich die<br />

Übernahme der Kosten des Hundefutters bei Ihnen.


All diese Kosten sind in der Handreichung der BAG durch das<br />

Bundesverfassungsgericht klar definiert worden.<br />

MfG<br />

Sehr geehrte Damen und Herren des Jobcenter Pankow,<br />

Ich habe heute am 14. Mai 2010 bei Ihnen geschlagene 3 Stunden im<br />

Jobcenter verbracht für ein Darlehen von grade mal 30,- €uro das meine<br />

Notsituation aber nicht behebt. Das heißt wenn ich bei einem 3 Stunden<br />

Besuch bei Ihnen nur 30,- Euro bekomme werde ich für den Rest des<br />

Monats alle zwei Tage bei Ihnen zu Besuch sein und wichtige Zeit die ich<br />

für Bewerbungen und Wohnungssuche bräuchte verschwenden...<br />

Des weiteren habe ich lauter vermutlich gut gemeinte Ratschläge<br />

bekommen die aber jedes Mal eine Beleidigung waren!<br />

Im Einzelnen...<br />

Sie sagten mir ich müsste um meine Mittellosigkeit nachzuweisen die<br />

Belege dessen bringen was ich erworben habe um zu sehen wo das<br />

ALGII geblieben ist.<br />

Das sehe ich und der Gesetzgeber aber anders. Ich hatte nämlich an das<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales geschrieben und eine Frau<br />

Gau antwortete mir das der Gesetzgeber sagt das ich<br />

eigenverantwortlich mein ALGII ausgeben kann. Dann wurden mir von<br />

Ihnen sowie vor einem Monat vom Jobcenter Märkisch Oderland in<br />

Strausberg nutzlose Spartipps und Listen mit sozialen Einrichtungen an<br />

den Kopf geworfen die so aber nichts helfen.<br />

- Auf einer Liste steht die Berliner Tafel. Die für mich erreichbarste wäre<br />

die in der Danziger Str.. Allerdings hat diese nur Mittwochs offen. Jetzt<br />

haben wir aber Freitag. Ich kann also so nicht einkaufen. Aber selbst<br />

wenn ich da einkaufen würde nützt mir das nichts. Die Tafel vergibt<br />

hauptsächlich frische Produkte oder Produkte die kurz vor dem


Verfallsdatum stehen. Ich wohne in einem 6QM Wohnwagen wo ich<br />

weder großartig Lagerfläche noch einen Kühlschrank habe. Der<br />

Wohnwagen ist nicht absolut Luft und Wetterdicht (sonst würde ich da<br />

drinnen ja ersticken). Das heißt Nahrungsmittel verroten in kürzester<br />

Zeit. Ich habe vor drei Tagen einen Laib Brot für 55 Cent erworben. Den<br />

konnte ich heute morgen in all seinen grünen und blauem<br />

Schimmelschattierungen wegwerfen weil ich so schnell nicht essen<br />

konnte. Wenn ich also mti 3 Tüten Lebensmitteln da ankomme kann ich<br />

die 3,- Euro die mich das gekostet hat direkt in die Spree schmeissen<br />

weil ich das in einem / maximal zwei Tagen essen müsste damit es nicht<br />

vergammelt.<br />

- Auf der Liste stehen Obdachloseneinrichtungen und man nannte<br />

mir die MOP e.V. in der Prenzlauer Allee. Ich war vor zwei Wochen mal<br />

dort und habe mich erkundigt was das Essen kostet. 1.50 €uro für eine<br />

Bockwurst mit einer Scheibe Toast. Genau das selbe kostet es an jeder<br />

Würstchenbude. Damit werde ich als 1m85 130kg schwerer Mann aber<br />

nicht satt. Sie können ja gerne mal Herrn P. DER HIER SEINEN NAMEN<br />

VON MIR ZENSIERT HABEN WOLLTE (Leistungsabteilung<br />

Pankow) fragen der Muskelaufbautraining macht was man am Tag<br />

verfuttert. Der Gesetzgeber sieht 3,- Euro und ein paar Zerquetschte für<br />

Essen am Tag vor. Sprich ich kann am Tag eine Pizza kaufen und den<br />

Rest des Tages hungere ich oder ich bewege mich am besten gar nicht<br />

um keine Kalorien zu verbrennen.<br />

- Bei der MOP e.V. kann man kostenlos duschen. Ich wohne aber in<br />

meinem Wohnwagen in der Storckower Str. Wenn ich also bis zur<br />

Prenzlauer Allee laufe und dort dusche und dann wieder zurück laufe bin<br />

ich als 130kg Mann wieder verschwitzt. Auch kann man bei den Duschen<br />

dort nicht grade von steril sprechen.<br />

- Mir wurden von Ihnen immer wieder Obdachloseneinrichtungen ans<br />

Herz gelegt. Glauben Sie nicht, das ich nach 6 Monaten in diesem 6<br />

Quadratmeter Wohnwagen nicht schon alles versucht habe? Obwohl ich<br />

nicht in einem Obdachlosenheim schlafen möchte da ich dort jeden Tag<br />

erneut um ein Bett kämpfen muss und es kaum Plätze für Leute mit


Hund gibt habe ich das natürlich in Erwägung gezogen. Genauso wie<br />

Wohnungen ausserhalb von Berlin, WGs, Asylantenheime und andere<br />

Einrichtungen in denen ich wenn nicht durch psychische Probleme dann<br />

durch den Schmutz sterben werde der dort vorherrscht. Ich schreibe<br />

täglich duzende Leute, auf studenten-wg.de, gimmo.de,<br />

zwischenmiete.de, immobilienscout24.de und in diskussionsforen an. Ich<br />

setzte sogar schon bei Kijiji Anfragen und Bettelgesuche ein.<br />

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/sdetailansicht.html?adId=6992726&uuid=cb699817-4ad7-4986-89a8d460ffae89c2<br />

- Ich hatte als ich aus dem Jobcenter kam 30,- Euro in der Tasche. Dann<br />

habe ich für 10,- Euro getankt weil die Benzinpumpe des mir zur<br />

Verfügung stehenden Autos schon laut surrte und versuchte aus den<br />

letzten Tropfen Benzin noch etwas zu machen. Dann ging ich in den<br />

Supermarkt und habe für 5,- Euro eingekauft. Jetzt sitze ich in einer<br />

Pizzeria mit WLAN und trinke für 1.90 Euro eine Bionade über zwei<br />

Stunden hinweg um hier solange im Netz surfen zu dürfen. Kein<br />

Konsum, kein Gast.<br />

- In den Nebenkosten die das Bundesverfassungsgericht einem<br />

Obdachlosen seit 9. Februar 2010 zugesteht sind auch Kosten für<br />

Medikamente und Vitamine bedingt durch Krankheit und<br />

Mangelerscheinungen die mit der Obdachlosigkeit zutun haben<br />

vorgesehen. Ich habe seit Tagen Hautexzeme weil ich starker Allergiker<br />

bin. Ich niese mir seit Tagen einen Wolf weil ich Heuschnupfen habe.<br />

Ich kratze mich bis zur Besinnungslosigkeit weil jede Polle die mich<br />

streift gleich eine mittlere Katastrophe auslöst. Ich bräuchte eigentlich<br />

Medikamente und Vitamine die ich mir nicht leisten kann bei 30,- Euro.<br />

- Mir sagte vorhin meine "Arbeitsberaterin" Frau Schuetz das ich mir ja<br />

ein Sozialticket kaufen könnte um in Berlin rumzukommen. Da ich aber<br />

eine Hündin und kein Heim habe kann ich meine Hündin nicht<br />

stundenlang in einem 6QM Wohnwagen oder in einem 2QM Kofferraum<br />

rumsitzen lassen. Das heißt ich müsste meine Hündin mitnehmen und<br />

für sie bei jeder Fahrt ein ermäßigtes (sprich Kinderticket) kaufen.


http://www.bvg.de/index.php/de/3812/name/Haustiere+mitnehmen.ht<br />

ml. Das sind 2 x (hin und rück) 1,30 Euro x 20 Tage an denen ich zur<br />

Amos e.V. in der Naunynstr wo ich Wasche, surfe, billigen Kaffee und<br />

Kekse zu mir nehme und meine Hündin im Garten spielen kann. Diese<br />

26,- Euro und die 30 Euro für das Sozialticket und die 7 Euro für die<br />

Erstellung des Trägers mit der Hülle und die 8,- Euro für Passfotos<br />

nehme dann lieber und fülle diese 123,- Euro in den Tank meines mir<br />

zur Verfügung stehenden Autos. Damit kann ich mit einer Fahrt zu Amos<br />

e.V. meine Wäsche, meinen Hund, meinen Laptop und meinen 5L<br />

Wasserkanister (für Hundewasser) auf einmal mitnehmen, auf der<br />

Rückfahrt noch in mein Postfach, meine derzeit einzige Postaddresse<br />

gucken und dann noch die zig Ablehungsschreiben vom Jobcenter beim<br />

Rechtsanwalt abgeben. Ein Sozialticket ist also für mich absolut nicht<br />

nutzbar.<br />

- Ihre Mitarbeiter konnten sich nicht vorstellen wie mein Geld so schnell<br />

alle sein konnte. Deswegen rechne ich Ihnen das gerne einmal vor...<br />

70,- Euro Benzin (durchschnittlich 1.40 pro Liter, also ca. 50 Liter<br />

getankt. Der Wagen ist ein Volvo 850 Baujahr 96 und verbraucht ca. 4<br />

Liter pro Fahrt zu Amos, Postfach, Rechtsanwalt, Amtsgericht<br />

(durchschnittlicher Tag)<br />

30,- Euro Werberitter. Mir wurde am 1. Mai 2010 zum dritten Mal dieses<br />

Jahr mein vorderes Nummernschild geklaut. Deswegen habe ich es<br />

dieses Mal von den Werberittern (Foliendruckladen) als Aufkleber<br />

fertigen lassen und vorne auf die Motorhaube geklebt. Den Volvo parke<br />

ich rückwärts an das Heck des Wohnwagens damit weder das hintere<br />

Schild am Auto noch das hintere Schild am Wohnwagen mühelos<br />

abgerissen werden können.<br />

17,- Euro Hundefutter (1 Sack 15kg) Dazu kommen über den Monat<br />

noch Hundesnacks als Belohnungen bei Spiel und Training und<br />

Dentasticks damit die Zähne in Ordnung bleiben.<br />

15,- Euro Klarmobil aufladekarte. Ich rufe täglich potentielle Arbeitgeber<br />

und Vermieter an um meine Situation zu verbessern.<br />

35,- Euro Badetickets zum Duschen (14 Tage). Die Bademeister bzw.<br />

Kassenpersonal können Ihnen das bestätigen. Ich kann nach den beiden


Bandscheibenvorfällen die ich hatte nicht jeden tag schwimmen. Also<br />

Dusche ich und sitze dann in der Halle bis ich trocken bin da ich keine<br />

Klitschnassen Sachen in meinen Wohnwagen mitnehmen kann. Das<br />

erhöht nur die schon vorhandene Feuchtigkeit im Wohnwagen.<br />

30,- Euro Rückzahlung eines Darlehens von Amos e.V.<br />

100,- Euro Nahrungsmittel und Getränke, sowie Tageszeitungen,<br />

Immobilienzeitungen. Wie bereits beschrieben reichen 3,- Euro für<br />

Nahrungsmittel pro Tag vielleicht für eine kranke, zierliche, kleine,<br />

gebückte Oma aber nicht für einen 130kg Mann.<br />

20,- Euro für Kopien, Papierkosten, Faxkosten über Web.de.<br />

TOTAL 317,- EURO<br />

Und dabei sind noch nicht einmal die beiden Homepageaddressen<br />

eingerechnet die ich betreibe um einen Job zu finden. www.<strong>Carsten</strong>-<br />

<strong>Braatz</strong>.de und www.<strong>Carsten</strong><strong>Braatz</strong>.de, geschweige denn das was ich den<br />

Rest des Monats brauche.<br />

Ich hatte Anfang des Monats bei Kaufland ein Radio gekauft, damit ich<br />

vor langeweile in meinem Wohnwagen nicht sterbe. Das hatte ich vor<br />

ein paar Tagen zurück gebracht und mir das Geld zurückgeben lassen<br />

damit ich was zu Essen kaufen konnte.<br />

Eigentlich sollte Ihre Mitarbeiter doch so viel gesunden<br />

Menschenverstand haben um zu sehen das ich mit dem Geld selbst bei<br />

kompetentester Haushaltung nicht leben und nicht einmal überleben<br />

kann. Deswegen ist es eine Unverschämtheit mir an den Kopf zu werfen<br />

das ich schlecht wirtschafte. Genauso ist es eigentlich unglaublich das<br />

einem Menschen der ja nun wirklich nicht wie einer der Obdachlosen<br />

versoffenen Haufen Elend rüberkommt zu sagen er soll in einer<br />

verlausten Obdachlosenunterkunft mit seinem reinrassigen Hund<br />

schlafen oder sich in einer dreckigen Obdachlosendusche waschen!<br />

Sie treten meine Menschenwürde mit Füssen! §1 Abs. 1 Deutsche<br />

Verfassung http://dejure.org/gesetze/GG/1.html


G r u n d g e s e t z<br />

I. Die Grundrechte (Art. 1 - 19)<br />

Artikel 1<br />

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu<br />

schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.<br />

Beste Grüße<br />

Sehr geehrter Herr Neumann,<br />

Der Berlinpass ist doch nichts weiter als ein schöneres Wort für Hartz4<br />

Bescheid. Ob ich aber nun mit dem Hartz4 Bescheid oder dem Berlinpass<br />

irgendwo anstehe ist eigentlich egal. Mann wir ja nun nicht diskriminiert<br />

weil man ohne Job ist wenn man schwimmen geht. Es sieht nur für die<br />

Stadt mit dem Berlinpass schöner aus. Aber damit ist den Arbeitslosen<br />

nicht geholfen.<br />

Sie können weitere Schreiben Ihrerseits aus nicht beantworten weil Sie<br />

dafür einen § haben? Damit ist mir aber nicht geholfen. Vielleicht habe<br />

ich bislang nicht verstanden was genau Ihre Aufgabe ausser der<br />

"Bürgerberatung" war. Sie haben die Jobcenter und Behörden<br />

aufgefordert Stellung zu nehmen. Damit ist mir aber noch immer nicht<br />

geholfen. Jetzt habe ich zwar einen ganz reizenden Fallbetreuer beim<br />

Jobcenter in der Leistungsabteilung aber der lehnt ja trotzdem alle<br />

meine Anträge ab obwohl er sagte "Man muss den Bedarf erkennen".<br />

Ich wohne immernoch in dem Wohnwagen, den ich mit Kindermotiven<br />

bekleben musste damit man nicht dauernd Bierflaschen daran kaputt<br />

macht.<br />

Ich musste den Wohnwagen schon wieder woanders hinstellen da meine<br />

Hündin sich wenn sie alleine im Wohnwagen sitzt während ich<br />

schwimmen gehe genüsslich kratzt und das von aussen aussah als ob<br />

jemand in dem Wohnwagen sex hat. Das hat natürlich dem Kindergarten<br />

nicht gepasst vor dem mein Wohnwagen stand (weil ich dachte das es<br />

da friedlich und nicht so gefährlich ist).<br />

Ich habe starken Vitaminmangel und Exzeme am ganzen Körper weil<br />

das Jobcenter die vom Bundesverfassungsgericht angeordneten


Zahlungen aus dem Gerichtsurteil vom 9. Februar 2010 nicht zahlt /<br />

nicht akzeptiert.<br />

Ich habe im Moment eine Magen Darm Grippe. Das heißt ich muss alle<br />

paar Minuten auf die Toilette was aber nicht geht weil ich keine habe<br />

und ich musste tatsächlich lernen Brechdurchfall einzuhalten damit ich<br />

mir den Wohnwagen nicht versaue.<br />

Ich habe vom Jobcenter lediglich 30,- Euro für Nahrungsmittel<br />

bekommen und soll bei Obdachlosenvereinen duschen. Nun ist hier aber<br />

keiner in der Nähe.<br />

Man sagte mir ich soll bei der Tafel einkaufen. Die hier in der Nähe hat<br />

aber erst Mittwoch wieder auf.<br />

Von den 30 Euro habe ich gestern schon 20 verbraucht für Tanken,<br />

Schwimmen gehen, Nahrungsmittel. Und mit dem Tank habe ich mir in<br />

Lichtenberg ein WG Zimmer angesehen das allerdings erst in einer<br />

Woche frei wird.<br />

Sie wollten doch eigentlich mal das Amt für Geschütztes Marktsegment<br />

anschreiben aber da kam noch immer keine Antwort. Die Antworten<br />

auch nicht auf die Anträge vom Amos e.V.<br />

Was soll ich denn jetzt machen? Ich brauche dringend eine Wohnung<br />

und finanziellle Unterstützung die das Amt mir mit allerlei dummen<br />

Begründungen nicht gewährt. Ich habe jetzt wo ich Ihnen das schreibe<br />

7.50 Euro noch in der Tasche von denen 2,50 Euro für die Pizza drauf<br />

gehen die ich hier im Pizzaladen mit WLAN (4 Elements in der Ebertystr)<br />

essen muss damit ich hier überhaupt sitzen darf.<br />

Ich habe die letzten Tage an jede Politische Partei geschrieben und mich<br />

über meine Situation beklagt aus der ich alleine nicht raus komme aber<br />

keine Antwort.<br />

Das nächste wird sein die Presse anzuschreiben bis mein Fall hoffentlich<br />

bald mal im Fernsehen vorgestellt wird!<br />

Mfg<br />

<strong>Braatz</strong><br />

Von diesen 7,50 Euro die ich in der Tasche habe werde ich jetzt gleich<br />

2,50 für eine Pizza morgens um 10.30 Uhr ausgeben. In meinem<br />

Wohnwagen habe ich nichts mehr zu Essen. Meine Benzinpumpe surrt


so laut das ich vermutlich nicht mal mehr bis zurück zu meinem<br />

Wohnwagen kommen werde und die Politik schweigt.<br />

Ich hätte dieses Wochenende ganz viele Wohnungen ansehen können<br />

von Privatvermietern die nicht auf die Schufa gucken. Ich komme aber<br />

nirgendwo mehr hin. In Prenzlauer Berg und in Friedrichshain in<br />

Laufreichweite habe ich nur Vermietungsfirmen die versuchen aus der<br />

Schufa Rückschlüsse auf mein Mietverhalten zu ziehen.<br />

Heute kam per Post schon wieder so ein Schreckensschreiben von einer<br />

Inkassofirma die meint ich hätte was bestellt. Aber was ich bestellt<br />

haben soll sagte man mir nicht. Auch besteht die Forderung gegen<br />

jemand anderen und ich soll da irgendwie mit drinnen hängen. In dem<br />

Schreiben standen allerdings überhaupt keine Details sondern man<br />

betitelte die Vorgangsnummer als „Kundennummer“ und hängte gleich<br />

ein Schuldgeständnis an. Ich war in der Zeit aber nur der Untermieter<br />

von jemandem der offenbar was bestellt hat. Ich habe die Päckchen<br />

angenommen und damit bin ich jetzt offenbar Schuld Teilhaber oder so<br />

etwas.<br />

…<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Ich bin verzweifelt auf Wohnungssuche. Ich bin die letzten Jahre immer<br />

wieder in Europa mit meinem Wohnmobil herumgefahren und habe<br />

Land und Leute kennengelernt. Als ich im Dezember 2009 aus England<br />

wieder kam und im März eine Wohnung mieten wollte holte ich mir eine<br />

Schufa Auskunft. Da ich die die letzten Jahre nicht brauchte habe ich<br />

nicht gemerkt was da alles vor sich geht und was der Chaosverein<br />

Schufa alles aufschreibt...<br />

- Gegen mich besteht offenbar eine BEWAG Forderung aus 2003 wo ich<br />

Yellow Strom Kunde war. Die BEWAG hat sich einen Titel geholt und<br />

besteht obwohl ich kein BEWAG Kunde war auf Geld wegen des Titels.<br />

- Winter 2008 habe ich zur Zwischenmiete in einer Wohnung gewohnt<br />

und für den Hauptmieter Päckchen angenommen. Der hat seine


Rechnungen aber nicht bezahlt und man will mir jetzt die Rechnungen<br />

aufdrücken und mir einreden ich hänge da mit drin.<br />

- Letztes Jahr bis Dezember habe ich in England gewohnt und dort eine<br />

Wohnung mit Telefon, Internet, Kabelfernsehen gehabt. Im März hat die<br />

T-Mobile aber eine Forderung in die Schufa eingetragen. Die Forderung<br />

wurde dann trotz des bereits bestehenden Schufa eintrages an ein<br />

Inkassounternehmen abgegeben was nochmal die selbe Forderung<br />

gegen mich hat. Die Forderung hat sich also verdoppelt. Ich war jedoch<br />

nie t-mobile Kunde. Mein Handy ist von Klarmobil und mein Internetstick<br />

von O2. Und beide sind prepaid, können also keine Forderungen<br />

verursachen da ich ja vorab zahle. Ich würde mit ALGII vermutlich auch<br />

gar keinen vertrag bekommen.<br />

In all diesen Fällen arbeitet jetzt ein Rechtsanwalt mit Hochdruck und<br />

sagte mir jedoch das das vermutlich noch ein paar Monate dauern kann<br />

bis die Schufa wieder leer ist.<br />

Nun sehen Vermieter immer wieder in die Schufa und versuchen daraus<br />

Rückschlüsse auf mein Mietverhalten zu ziehen. Ich miete jedoch seit<br />

Jahren einen Parkplatz für mein Wohnmobil in Hennickendorf damit ich<br />

eine Meldefähige Anschrift habe und erreichbar bin. Von meinem<br />

Vermieter habe ich eine Mietschuldenfreiheit.<br />

Ich bin jetzt (34) derzeit arbeitslos (mit ALGII) ansonsten aber<br />

Filmschaffender, habe zwei Bandscheibenvorfälle durch das Wohnen<br />

(dieses Jahr im Wohnwagen) hinter mir und habe eine Golden Retriever<br />

Hündin. Ich suche dringend eine bezahlbare kleine Wohnung bei der das<br />

Jobcenter nicht nein sagt und in der ich endlich zur Ruhe kommen kann<br />

und meine Schufa und mein Leben sortieren kann. Allerdings bin ich<br />

hierbei natürlich auf die Gunst des Vermieters angewiesen. Ich kann<br />

auch gerne meinen Rechtsanwalt fragen ob er mir einen Schrieb aufsetzt<br />

das an der Schufa gearbeitet wird.<br />

Ich habe Ihnen in die Betreff Zeile einen Link kopiert von einer<br />

Wohnung die für mich interessant klingt (einen WBS habe ich). Falls Sie<br />

mich trotz der Chaos Schufa als Mieter akzeptieren würden bitte ich Sie


mich anzurufen unter 017.... damit ich mir die Wohnung ansehen kann<br />

und ein Angebot beim Jobcenter einreichen kann. Für mich ist es wichtig<br />

sobald wie möglich wieder festen Boden unter den Füssen zu haben und<br />

nicht mehr im Wohnwagen wohnen zu müssen. Auch meine Hündin<br />

möchte nicht mehr auf 6QM wohnen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Sehr geehrte schlecht geschulte Mitarbeiter des Jobcenter MOL in<br />

Strausberg,<br />

Jetzt habe ich von Ihnen zum erneuten Male einen Brief bezüglich<br />

meiner Meldung bekommen. Wie ich Ihnen aber bereits hunderte Male<br />

erklärt habe bin ich <strong>OBDACHLOS</strong>. Das bedeutet für ganz dumme "OHNE<br />

FESTEN WOHNSITZ". Als Obdachloser kann man sich nicht "anmelden",<br />

"ummelden" oder zum Obdachlosen "abmelden". Wer ohne festen<br />

Wohnsitz ist, wird nirgendwo, bei keiner Meldestelle registriert. Die<br />

Meldestelle hat zu meinem Eintrag nur den Zusatz "o.f.W." hinzugefügt.<br />

Nicht mehr und nicht weniger! Und bevor mich der nächste<br />

unterbelichtete Mitarbeiter Ihres Jobcenter anschreibt empfehle ich mal<br />

eine Zeitung oder ein Lexikon zum Zwecke der Allgemeinbildung zu<br />

lesen !!! Die Grenzen sind seit ein paar Jahren offen. Sie können jetzt<br />

also auch Westfernsehen empfangen!<br />

Und bevor Sie auf Ihre Bescheide unten drauf schreiben das Sie mir die<br />

Geldleistungen entziehen sollten Sie mir vielleicht erstmal was zahlen<br />

was Sie mir entziehen können, das wäre die logische Reihenfolge !!!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Mittlerweile haben wir den 9/6/2010. Ich bin heute mit ca. 10,- Euro<br />

Benzinkosten durch die Stadt zu einem Termin beim Bezirksamt gehetzt<br />

um mir sagen zu lassen das man mir nicht helfen kann. Man sagte mir<br />

hintenrum das ich mich einfach irgendwo anders, in einem anderen<br />

Stadtteil anmelden soll wo ich eventuell einen M-Schein become. Man<br />

forderte mich also auf illegal zu warden und zu betrügen um eine


Wohnung zu bekommen. Lustig das ausgerechnet Staatsbedienstete mir<br />

sowas sagen!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!