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Effizienzvorteile Erdgas-Brennwerttechnik ... - E.ON Ruhrgas AG

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Energieeffizienz<br />

CO2-Minderung<br />

<strong>Erdgas</strong>-<strong>Brennwerttechnik</strong><br />

Klimaschutz <strong>Effizienzvorteile</strong><br />

Zukunft<br />

<strong>Erdgas</strong>fahrzeuge Gaswärmepumpe<br />

Bioerdgas Innovationen<br />

Jahresbericht 2006


E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Engagement<br />

in Europa<br />

� � �<br />

Großbritannien<br />

� � �<br />

Frankreich<br />

� �<br />

Belgien<br />

� � �<br />

Niederlande<br />

� �<br />

Luxemburg<br />

� Bezugsländer<br />

� Lieferungen/Liefervereinbarungen<br />

� Kooperationsvereinbarungen<br />

� Beteiligungen<br />

� Büro/Betriebsstätte<br />

Stand 31. 12. 2006<br />

� �<br />

Schweiz<br />

� � � �<br />

Italien<br />

� � �<br />

Norwegen<br />

� � �<br />

Deutschland<br />

� �<br />

Schweden<br />

� � �<br />

Estland<br />

� �<br />

Lettland<br />

� �<br />

Dänemark � �<br />

Litauen<br />

�<br />

Liechtenstein<br />

�<br />

Tschechien<br />

� � � �<br />

Österreich<br />

� �<br />

Slowenien<br />

�<br />

Kroatien<br />

� � �<br />

Polen<br />

� � � �<br />

Slowakei<br />

� � �<br />

Ungarn<br />

�<br />

Finnland<br />

� � �<br />

Rumänien<br />

�<br />

Weißrussland<br />

�<br />

Bulgarien<br />

� � � �<br />

Russland<br />

� �<br />

Ukraine


Kennzahlen E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Konzern<br />

in Mio ¤ 2006 2005<br />

Umsatzerlöse 24.987 17.914<br />

Herstellungskosten – 20.961 – 13.588<br />

Vertriebskosten – 385 – 302<br />

Allgemeine Verwaltungskosten – 287 – 207<br />

Jahresergebnis vor Ergebnisabführung 1.150 1.754<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 11.116 10.207<br />

Finanzanlagen 17.975 14.191<br />

Eigenkapital 18.975 15.675<br />

Verbindlichkeiten 10.828 8.859<br />

Bilanzsumme 36.538 30.746<br />

Mitarbeiter 12.685 13.587<br />

Mitarbeiter E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

2006 2005<br />

Anzahl am Jahresende 2.503 2.495<br />

Gaswirtschaftliche Kennzahlen E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

2006 2005<br />

Gasabsatz (Mrd kWh) 709,7 690,2<br />

Höchster Tagesabsatz (Mio kWh) 3.296 3.077<br />

Niedrigster Tagesabsatz (Mio kWh) 891 876<br />

Leitungsnetz (km) 11.405 11.273<br />

Verdichteranlagen (MW) 907 853<br />

Untertagespeicher (Arbeitsgaskapazität in Mio m 3 ) 5.164 5.106<br />

1 m 3 = 11,5 kWh<br />

Umrechnungsfaktoren<br />

Mrd kWh Mrd m 3 Peta (10 15 )<br />

<strong>Erdgas</strong> (H0) Mio t SKE <strong>Erdgas</strong> Mio t OE Joule (H0)<br />

Mrd kWh <strong>Erdgas</strong> (H0) 1 0,1109 0,087 0,0776 3,6<br />

Mio t SKE 9,0205 1 0,7844 0,7 32,4738<br />

Mrd m 3 <strong>Erdgas</strong> 11,5 1,2749 1 0,8924 41,4<br />

Mio t OE 12,8864 1,4286 1,1206 1 46,3911<br />

Peta (1015 ) Joule (H0) 0,2778 0,0308 0,0242 0,0216 1<br />

Rechenbeispiel<br />

30,0 Mrd kWh <strong>Erdgas</strong> x 0,087 = 2,61 Mrd m3 <strong>Erdgas</strong><br />

2,61 Mrd m3 <strong>Erdgas</strong> x 11,5 = 30,0 Mrd kWh <strong>Erdgas</strong>


Pan-European Gas<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Bratislava<br />

Jesenského ul. č. 2<br />

SK-81102 Bratislava<br />

T +4 21 2-54 4189 76<br />

+4 21 2-54 4189 77<br />

F +4 21 2-54 4189 78<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Brüssel<br />

Av. des Arts 40<br />

B-1040 Brüssel<br />

T +32 2-5 03 34 40<br />

F +32 2-2 3115 44<br />

E.<strong>ON</strong> Földgáz<br />

Roosevelt tér 7-8<br />

HU-1051 Budapest<br />

T +36 1-3 54-71 00<br />

F +36 1-3 54-70 49<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Kiew<br />

wul. Bogdana Chmelnizkoho, 6<br />

UA-01001 Kiew<br />

T +38 0 44-2 541746<br />

F +38 044-2354395<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK North Sea Ltd.<br />

4th Floor<br />

Four Millbank<br />

UK-London SW1P 3JA<br />

T +44 20 73 40 0100<br />

F +44 20 73 40 0179<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Mailand<br />

Via Albricci 3<br />

I-20122 Mailand<br />

T +39 02-72 00 34 30<br />

F +39 02-72 01 68 66<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Moskau<br />

Krasnopresnenskaja nab., 18b<br />

23. Etage<br />

RU-123317 Moskau<br />

T +7 4 95-7 8213 50<br />

F +7 495-7821351<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Oslo<br />

Stortingsgaten 8<br />

N-0161 Oslo<br />

T +47 22 4742 30<br />

F +47 22 4742 33<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Paris<br />

3, rue du Quatre Septembre<br />

F-75002 Paris<br />

T +33 1-40 20 94 46<br />

F +33 1-40 20 99 21<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> NORGE AS<br />

Kongsgårdbakken 1<br />

N-4005 Stavanger<br />

T +47 51 51 74 00<br />

F +47 51 51 74 10<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International <strong>AG</strong><br />

c/o AS Eesti Gaas<br />

Liivalaia 9<br />

EE-10118 Tallinn<br />

T +3 72 6-30 31 27<br />

F +3 72 6-46 62 52<br />

E.<strong>ON</strong> Gaz România SA<br />

Piata Trandafirilor nr. 21<br />

RO-540049 Târgu Mures<br />

T +40 3 65 40 33 07<br />

F +40 2 65 26 83 10<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Warschau<br />

ul. Koszykowa 54<br />

PL-00-675 Warschau<br />

T +48 22-6 25 51 44<br />

+48 22-6 25 61 19<br />

F +48 22-6 25 41 59<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Austria <strong>AG</strong><br />

Kantgasse 1<br />

A-1010 Wien<br />

T +43 1-5 32 29 63<br />

F +43 1-5 32 29 63 10<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Middle East North Africa Office<br />

John Roper<br />

M +97 15 06 44 84 59


Magazin<br />

02 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

06 Ausblick der Internationalen Energie-Agentur<br />

Wie unsere Energiezukunft bis 2030 aussehen soll<br />

10 Engagement für Klima- und Umweltschutz<br />

Nachhaltigkeit und <strong>Erdgas</strong> – ein leistungsfähiges Tandem<br />

13 Marktpartner arbeiten Hand in Hand<br />

Energieeffizienz im Visier<br />

15 <strong>Erdgas</strong>auto – die Zukunft kann kommen<br />

Effiziente und umweltschonende Mobilität<br />

18 Hybridtechnik mit <strong>Erdgas</strong><br />

Innovative Kombination<br />

20 <strong>Erdgas</strong> als Wasserstoffquelle<br />

Kraftwerk der Zukunft: die Brennstoffzelle<br />

22 Zukunftspotenzial von Bioerdgas<br />

Reif für die Leitung<br />

24 Gütesiegel für Heim und Heizung<br />

Qualitätsgarantie für den Energiepass<br />

25 Effiziente Navigation nicht nur für die <strong>Erdgas</strong>-Infrastruktur<br />

NAVISAT – Starthilfe für Zukunftstechnologien<br />

27 Projekte mit Effizienzgewinn<br />

Micro-KWK<br />

Kleines Kraftwerk, große Zukunft<br />

Feldtest Gaswärmepumpe<br />

Auf dem Weg zur Marktreife<br />

<strong>Erdgas</strong>-Entspannungsanlage nutzt Druckgefälle zur Stromerzeugung<br />

Entspannung als rationelle Energiequelle<br />

Umweltschonendes Klima- und Heizgerät im Test<br />

Gut kombiniert: Plus bei Ökonomie und Ökologie<br />

Niedrigenergiehäuser<br />

Auf dem Weg zum Passivhaus mit <strong>Erdgas</strong><br />

32 Branchenreport: <strong>Erdgas</strong> im Energiemarkt 2006<br />

Weltweite Entwicklungen im Überblick<br />

43 Geschäftsjahr 2006<br />

01


02 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

vor dem Hintergrund einer global deutlich<br />

wachsenden Energie- und Rohstoffnachfrage und<br />

angesichts der zunehmenden Bedeutung des<br />

Klimaschutzes ist eine möglichst effiziente Energienutzung<br />

von grundlegender Bedeutung. In<br />

Energieeffizienz zu investieren, bedeutet nicht zuletzt<br />

auch, notwendige Importenergie zu ersetzen.<br />

Energieeffizienz leistet also einen wichtigen<br />

Beitrag zur Versorgungssicherheit und ist deshalb<br />

besonders für die importabhängigen Länder in<br />

Europa einschließlich Deutschland wichtig.<br />

Es kommt nicht von ungefähr, dass die Steigerung<br />

der Energieeffizienz von der Politik zu einer<br />

zentralen Aufgabe der europäischen Energieversorgung<br />

erklärt worden ist. Es gilt heute mehr<br />

denn je, das Bewusstsein für einen sparsamen<br />

Energieeinsatz zu schärfen und die Anstrengungen<br />

zur weiteren Verbesserung der Energieeffizienz<br />

ebenso zu forcieren wie den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien.<br />

Vieles spricht dafür, dass <strong>Erdgas</strong> unter diesen<br />

Prämissen seine Marktposition weiter festigen<br />

wird. Zu den wesentlichen Faktoren, die diese positiven<br />

Zukunftsaussichten untermauern, gehören<br />

die vergleichsweise weit reichenden Reserven und<br />

<strong>Erdgas</strong>-Ressourcen selbst bei stark zunehmender<br />

Nachfrage; dazu zählen auch die günstigen Umwelt-<br />

und Klimaeigenschaften des <strong>Erdgas</strong>es sowie<br />

die Verfügbarkeit effizienter und zukunftsweisender<br />

<strong>Erdgas</strong>-Anwendungstechnologien. Auch die<br />

Perspektiven zur wirksamen Verknüpfung von<br />

<strong>Erdgas</strong> mit erneuerbaren Energien haben zunehmenden<br />

Anteil an der starken Marktposition<br />

unserer Energie.


Die Bedeutung ist erkannt, Energieeffizienz<br />

rückt auch wieder mehr ins öffentliche Interesse –<br />

und ist aktueller denn je: Es gibt noch viele ungenutzte<br />

Potenziale, nicht nur in Deutschland. Für<br />

E.<strong>ON</strong> und E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ist Energieeffizienz kein<br />

Modethema, sondern fest verankert im operativen<br />

Geschäft. Wir sind überzeugt, dass die Anstrengungen<br />

aber noch verstärkt werden müssen. Dazu<br />

wird der E.<strong>ON</strong>-Konzern u.a. durch deutlich intensivierte<br />

Energieforschung beitragen – denn auch<br />

unser Wissen kann Energie ersetzen.<br />

Technik kann und muss vieles leisten. Effiziente<br />

Technologien spielen in der Gaswirtschaft<br />

eine zentrale Rolle – von der Förderung bis zum<br />

Gaseinsatz beim Endverbraucher.<br />

Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> arbeitet seit Jahren<br />

erfolgreich in allen Einsatzbereichen des <strong>Erdgas</strong>es<br />

an Effizienzverbesserungen und gibt aufgrund<br />

ihres Know-hows und ihrer Erfahrung entscheidende<br />

Impulse für die deutsche Gaswirtschaft. Wir<br />

greifen Erfolg versprechende Ideen auf und begleiten<br />

sie bis zur Marktreife. Über aktuelle Projekte<br />

informieren wir im Magazinteil dieses Jahresberichtes.<br />

Der Winter 2005/2006 mit sehr niedrigen<br />

Temperaturen und den zeitweise eingeschränkten<br />

Lieferungen aus Russland war, wenn man so will,<br />

ein Härtetest, in dem die deutsche Gaswirtschaft<br />

und auch E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ihre Liefer- und Leistungsfähigkeit<br />

jederzeit unter Beweis stellten. Es hat<br />

sich gezeigt: Die Gaswirtschaft in Deutschland<br />

verfügt über eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur<br />

mit hoher technischer Verlässlichkeit<br />

und Liefersicherheit – ein positiver Standortfaktor.<br />

Dennoch: angesichts rückläufiger heimischer<br />

Produktion und gleichzeitig wachsender Nachfrage<br />

stellt sich die Frage nach Versorgungssicherheit<br />

in Europa künftig noch komplexer und anspruchsvoller.<br />

Dass zur Deckung des europäischen Bedarfs<br />

<strong>Erdgas</strong> aus immer entfernteren Regionen mit<br />

wachsendem Investitionsvolumen und entsprechenden<br />

Projektrisiken importiert werden muss,<br />

ist ein wesentlicher Aspekt im Gasgeschäft.<br />

Darüber hinaus kommt ein weiterer Gesichtspunkt<br />

hinzu, dem in der Öffentlichkeit bislang<br />

wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Zweifelsohne<br />

ist für Europa heute eine größere Zahl von<br />

weit entfernten <strong>Erdgas</strong>quellen erreichbar. Aufgrund<br />

der zunehmenden Möglichkeiten des Handels<br />

mit verflüssigtem <strong>Erdgas</strong>, dem LNG, sowie<br />

einer weltweit steigenden Nachfrage steht Europa<br />

Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

damit künftig aber auch verstärkt in direktem<br />

Nachfragewettbewerb mit anderen großen Verbrauchsregionen<br />

in Amerika und Asien. Der Wettbewerb<br />

um die Ressource <strong>Erdgas</strong> ist global geworden.<br />

Lesen Sie dazu den Beitrag über den letzten<br />

World Energy Outlook der Internationalen Energie-<br />

Agentur (S. 06 ff.).<br />

Um die globalen Perspektiven des <strong>Erdgas</strong>es<br />

ging es auch Anfang Juni 2006 auf dem 23. Weltkongress<br />

der Internationalen Gasunion in Amsterdam.<br />

Dort konnte ich u.a. unterstreichen, dass<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> aus Überzeugung zu jenen Unternehmen<br />

gehört, die ihre offensive Innovationsstrategie<br />

weiter ausbauen. Die Gaswirtschaft insgesamt<br />

muss sich in Zukunft verstärkt beispielsweise der<br />

Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Micro-<br />

KWK, GuD-Kraftwerken, Mikro-Turbinen oder Brennstoffzellen<br />

widmen. Lesen Sie auf den Seiten 20<br />

und 27 ff., dass sich die Gaswirtschaft nicht nur<br />

wirkungsvoll für eine wirtschaftliche, sichere und<br />

umweltschonende Energieversorgung einsetzt,<br />

sondern dass sie auch aktiv zum technologischen<br />

Fortschritt beiträgt: Nachhaltigkeit und <strong>Erdgas</strong><br />

sind ein leistungsfähiges Tandem.<br />

Beste Grüße und eine interessante Lektüre,<br />

Ihr Burckhard Bergmann<br />

03


Wir arbeiten an der Zukunft:<br />

Die nächsten Generationen von<br />

Heizsystemen haben wir im Visier<br />

Die Nutzung von Umweltenergie spielt in der Hausenergieversorgung eine immer größere Rolle. Mit der <strong>Erdgas</strong>wärmepumpe<br />

– also auf Basis der Primärenergie <strong>Erdgas</strong> – lässt sich die Effizienz noch einmal deutlich<br />

steigern. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> engagiert sich für die Entwicklung dieser nächsten Generation moderner Heizungstechnik.<br />

Gemeinsames Ziel mit den Marktpartnern und den Geräteherstellern: eine Effizienzsteigerung gegenüber der<br />

<strong>Brennwerttechnik</strong> um 25 Prozent.<br />

Werner Weßing, Abteilungsleiter Anwendungstechnik, E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


06 Magazin<br />

Weltenergieverbrauch<br />

in Mio t OE<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

Ausblick der Internationalen Energie-Agentur<br />

Wie unsere Energiezukunft bis 2030 aussehen soll<br />

Die Welt sieht sich im Energiebereich vor einer doppelten Herausforderung: Die energiewirtschaftliche<br />

besteht darin, eine ausreichende und sichere Energieversorgung zu erschwinglichen Preisen sicherstellen<br />

zu können, die klimapolitische erfordert es, die Umwelt nicht durch einen überhöhten Energiekonsum<br />

gefährlich zu schädigen. Es ist dringender denn je notwendig, das Wachstum des Verbrauchs<br />

fossiler Energieträger einzudämmen, eine stärkere geografische und energieträgerbezogene Diversifizierung<br />

der Energieversorgung zu erreichen und die klimaschädigenden Emissionen zu reduzieren.<br />

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat dazu zwei Szenarien entwickelt, ein Referenzszenario<br />

(RS) – „business as usual“ – und ein Alternativszenario (AS), mit einer stärkeren umweltpolitischen<br />

Fokussierung.<br />

Weltweit wächst die Nachfrage nach Energie<br />

Je nach Szenario wird der globale Primärenergieverbrauch<br />

bis 2030 um über die Hälfte ansteigen:<br />

von heute rund 11.200 Millionen Tonnen Öleinheiten<br />

(Mio t OE) im Jahr 2004 auf 15.400 (AS: + 37 Prozent)<br />

bzw. 17.100 Mio t OE (RS: + 54 Prozent) jährlich.<br />

Fossile Energieträger bleiben in beiden Szenarien<br />

die dominierenden Energiequellen.<br />

Über 70 Prozent des Verbrauchszuwachses<br />

im Referenzszenario entfallen auf Entwicklungsländer<br />

und auf die aufstrebenden Volkswirtschaften<br />

Asiens, wie China (30 Prozent) oder Indien<br />

(9 Prozent). In beiden Ländern wachsen Volkswirtschaft<br />

und Bevölkerung wesentlich stärker als im<br />

OECD-Raum. Insgesamt geht die IEA davon aus,<br />

dass China innerhalb des Referenzzeitraumes die<br />

Vereinigten Staaten als größten Energieverbraucher<br />

der Welt ablösen wird. In beiden Szenarien<br />

entfallen auf Entwicklungsländer insgesamt<br />

50 Prozent des Weltenergieverbrauchs im Jahr 2030<br />

im Vergleich zu heute 40 Prozent.<br />

Referenzszenario<br />

Alternativszenario<br />

2004 2015 2030 2015 2030<br />

11.204 14.071 17.095 13.537 15.405<br />

* inkl. Abfall und konventionelle Biomasse; Differenzen durch Rundungen<br />

Quelle: IEA, World Energy Outlook 2006<br />

Erneuerbare<br />

Energien*<br />

Kernenergie<br />

<strong>Erdgas</strong><br />

Kohle<br />

Öl<br />

Je nach Szenario steigen die globalen energiebedingten<br />

CO2-Emissionen zwischen 2004 bis 2030<br />

von 26 Gigatonnen auf 40 (RS: + 55 Prozent) bzw.<br />

auf 34 Gigatonnen (AS: + 31 Prozent). Die Kyoto-<br />

Ziele werden damit im Referenzszenario weit<br />

verfehlt. Auch im alternativen Szenario ist es eher<br />

unwahrscheinlich, dass die Klimaziele erreicht<br />

werden. Hinzu kommt, dass die Vereinbarung von<br />

einigen großen Energieverbraucherländern nicht<br />

unterzeichnet wurde. Auch China und Indien, deren<br />

Energieverbrauch nach IEA-Schätzung stark steigen<br />

und von der Kohleverwendung geprägt sein<br />

wird, sind bisher keine Verpflichtung zur Reduzierung<br />

der Treibhausgase eingegangen. Die IEA geht<br />

davon aus, dass China noch vor 2010 die USA als<br />

größten CO2-Verursacher ablösen wird.<br />

<strong>Erdgas</strong> führender Energieträger Der <strong>Erdgas</strong>anteil<br />

an der Weltenergieversorgung wird weiter steigen.<br />

In beiden IEA-Szenarien wächst die <strong>Erdgas</strong>nachfrage<br />

stärker als die bei Mineralöl und Kohle,<br />

wobei die stärksten Zuwachsraten für Afrika, den<br />

Mittleren Osten und Asien, insbesondere China,<br />

erwartet werden. Nach den Prognosen steigt der<br />

weltweite Verbrauch an <strong>Erdgas</strong> damit von heute<br />

2.300 Mio t OE auf künftig 3.900 (RS: + 68 Prozent)<br />

bzw. auf 3.400 Mio t OE (AS: + 46 Prozent).


CO2-Emissionen in ausgewählten Regionen der Welt<br />

in Mio t<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

Anders als im World Energy Outlook 2005 unterstellt,<br />

liegt die weltweite durchschnittliche<br />

Wachstumsrate für <strong>Erdgas</strong> leicht unter der vorangegangenen<br />

Prognose. Als Begründung verweist<br />

die IEA auf im Vergleich zur Kohle erhöhte <strong>Erdgas</strong>preise<br />

sowie zunehmende Bedenken mit Blick<br />

auf eine sichere Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> als Importenergie.<br />

Weltweit bleibt <strong>Erdgas</strong> in beiden Szenarien<br />

drittwichtigster Energieträger.<br />

Der Anstieg des weltweiten Kohleverbrauchs –<br />

der Zuwachs liegt bei rund 1.700 Mio t OE bis 2030<br />

– entfällt zu fast 80 Prozent auf China und Indien.<br />

Allerdings ließe sich dieser Anstieg im alternativen<br />

Szenario um 930 Mio t OE und somit um mehr<br />

als die Hälfte reduzieren. Niedrigere Verbrauchszuwächse<br />

für Kohle und auch für <strong>Erdgas</strong> ergeben<br />

sich dabei vor allem aus einer geringeren Stromnachfrage<br />

und Brennstoffsubstitutionen. Verringerte<br />

Ölverbräuche lassen sich laut IEA vor allem<br />

durch den effizienteren Umgang mit Brennstoffen<br />

in neuen Fahrzeugen sowie die schnellere Einführung<br />

alternativer Brennstoffe und Fahrzeuge<br />

erzielen.<br />

Weiter zeigt der IEA-Ausblick, dass ein verstärkter<br />

Einsatz von Kernenergie einen wichtigen<br />

Beitrag dazu leisten kann, die CO2-Emissionen<br />

zu verringern sowie die Abhängigkeit von Gasimporten<br />

zu senken. Vorausgesetzt, die Bedenken<br />

der Öffentlichkeit gegen Kernenergie können ausgeräumt<br />

werden, werden die Kapazitäten bis 2030<br />

Magazin<br />

USA EU Indien Mittlerer Transformations-<br />

Osten länder*<br />

OECD Pazifik China Mittelamerika Afrika Russland<br />

2004 5.769 2.055 3.847 4.769 1.103 907 1.183 1.447 2.530 1.512<br />

2015 Referenzszenario 2030 Referenzszenario 2015 Alternativszenario 2030 Alternativszenario<br />

* ohne Russland<br />

Quelle: IEA, World Energy Outlook 2006<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauch nach Regionen<br />

in Mio t OE<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

Referenzszenario<br />

Alternativszenario<br />

2004 2015 2030 2015 2030<br />

2.302 3.017 3.869 2.877 3.370<br />

* Afrika, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Rest-Europa, Transformationsländer (exkl. Russland)<br />

Differenzen durch Rundungen<br />

Quelle: IEA, World Energy Outlook 2006<br />

um 40 Prozent ausgebaut, im Referenzszenario<br />

hingegen nur um 13 Prozent. Ein kräftiges Wachstum<br />

wird erneuerbaren Energieträgern (ohne<br />

Biomasse/Müll und Wasserkraft) bescheinigt. So<br />

soll sich der Anteil an Windkraft, Solarenergie,<br />

Geothermie, Gezeiten- und Wellenkraft zwar verdoppeln,<br />

bleibt aber mit 2 Prozent am globalen<br />

Primärenergieverbrauch eher gering.<br />

Sonstige*<br />

Indien<br />

China<br />

Russland<br />

OECD-Pazifik<br />

OECD-Nordamerika<br />

EU 25<br />

07


08 Magazin<br />

Primärenergieverbrauch in der EU 25<br />

in Mio t OE<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

<strong>Erdgas</strong> in der EU zweitwichtigster Energieträger<br />

In der EU 25 wird der Primärenergieverbrauch im<br />

RS um 12 Prozent (+ 0,4 Prozent p.a.) von rund<br />

1.800 Mio t OE im Jahr 2004 auf rund 2.000 Mio t OE<br />

im Jahr 2030 zunehmen. Im AS wächst der Primärenergieverbrauch<br />

(PEV) um rund 100 Mio t OE<br />

(+ 0,2 Prozent p.a.). Dies ist im Vergleich zum Referenzszenario<br />

eine Abschwächung des Zuwachses<br />

um die Hälfte. <strong>Erdgas</strong> bleibt in beiden Szenarien<br />

zweitwichtigster Energieträger und steigert seine<br />

Anteile am PEV von 24 Prozent (2004) bis 2030<br />

auf 30 Prozent (RS) bzw. 28 Prozent (AS). Mineralöl<br />

bleibt wichtigster Energieträger, verliert jedoch<br />

in beiden Szenarien an Anteilen am PEV (2004:<br />

37 Prozent; 2030: RS 35 Prozent, AS 34 Prozent). Für<br />

Referenzszenario<br />

Quelle: IEA, World Energy Outlook 2006<br />

Differenzen durch Rundungen<br />

Alternativszenario<br />

2004 2015 2030 2015 2030<br />

1.756 1.894 1.973 1.877 1.847<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

Kernenergie<br />

<strong>Erdgas</strong><br />

Kohle<br />

Öl<br />

das Szenario AS wird sogar ein leichter Verbrauchsrückgang<br />

bis 2030 vorhergesagt (– 0,2 Prozent p.a.;<br />

RS: + 0,2 Prozent p.a.).<br />

Der Verbrauch von Kohle geht in beiden Szenarien<br />

deutlich zurück, besonders im AS (– 2,0 Prozent).<br />

Der Anteil von Kohle am PEV sinkt daher bis<br />

2030 von 18 Prozent (2004) auf 14 Prozent (RS) bzw.<br />

10 Prozent (AS). Die Nutzung der Kernenergie geht<br />

bis 2030 besonders im RS deutlich zurück (– 2,1 Prozent<br />

p.a.), im AS wird dieser Trend abgemildert<br />

(– 0,7 Prozent p.a.). Die Anteile der Kernenergie am<br />

PEV nehmen daher in beiden Szenarien ab (2004:<br />

15 Prozent; 2030: RS 7 Prozent, AS 12 Prozent). Der<br />

Einsatz erneuerbarer Energien wird in beiden Szenarien<br />

bis 2030 stark forciert. Die Anteile am PEV<br />

steigern sich von 6 Prozent (2004) auf 14 Prozent<br />

(RS) bzw. 17 Prozent (AS).<br />

Neujustierung des Energiehandels Die weltweiten<br />

Energieressourcen reichen aus, um den absehbaren,<br />

steigenden Energiebedarf zu decken, so die<br />

IEA. Zwar verfügten Russland, Iran und Katar über<br />

die weltweit größten <strong>Erdgas</strong>reserven, es wird aber<br />

erwartet, dass Afrika die Transformationsländer<br />

inklusive Russland als größtem <strong>Erdgas</strong>exporteur<br />

für Europa ablösen wird. Als Ursachen für diesen<br />

Wechsel gelten neben niedrigeren Steigerungen<br />

der Fördermengen in Russland technische Hürden<br />

bei der Förderung sowie der schwierige Transport<br />

zu den Verbrauchsmärkten.<br />

Gemessen an den Nettoimporten- bzw.<br />

-exporten wird sich der internationale <strong>Erdgas</strong>handel<br />

zwischen den von der IEA benannten Wirtschaftsregionen<br />

im Referenzszenario von heute<br />

rund 410 Mrd m 3 auf rund 940 Mrd m 3 mehr als<br />

verdoppeln.<br />

In einem expandierenden Welterdgashandel<br />

kommt zukünftig LNG-Lieferungen (Liquefied<br />

Natural Gas = Flüssigerdgas) eine besondere<br />

Bedeutung zu. LNG wird seinen Anteil am inter-


nationalen <strong>Erdgas</strong>handel verdoppeln, wobei die<br />

stärksten Zunahmen für den nordamerikanischen<br />

Markt erwartet werden. Bis 2010 werden laut IEA<br />

73 Mrd USD investiert, um neue LNG-Kapazitäten<br />

von jährlich rund 230 Mrd m 3 in Betrieb nehmen<br />

zu können.<br />

Die OECD-Länder sind zunehmend von Importen<br />

abhängig, da die heimische Produktion mit der<br />

Nachfrage nicht Schritt halten kann. Laut Referenzszenario<br />

werden künftig im OECD-Raum rund zwei<br />

Drittel des Ölbedarfs (65 Prozent) aus Importen<br />

gedeckt im Vergleich zu heute 56 Prozent. Im gleichen<br />

Zeitraum steigt die Abhängigkeit von <strong>Erdgas</strong>importen<br />

in der gesamten OECD von 23 auf 38 Prozent<br />

sowie auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften<br />

Asiens, insbesondere China und Indien<br />

(beide rund 30 Prozent).<br />

Hohe Investitionen erforderlich Die größte<br />

Herausforderung wird also sein, die Energiereserven<br />

für die Märkte auch verfügbar zu machen.<br />

Um den weltweit wachsenden Energiebedarf zu<br />

stillen und eine nachhaltige und sichere Energieversorgung<br />

zu gewährleisten, sind nach Berechnungen<br />

der IEA in den kommenden 25 Jahren<br />

Investitionen in den Energiesektor in Höhe von<br />

insgesamt 20.300 Mrd USD erforderlich. Mehr<br />

als die Hälfte davon entfallen auf die Stromerzeugung.<br />

Magazin<br />

Im alternativen Szenario lassen sich diese<br />

Investitionen um rund 560 Mrd USD reduzieren.<br />

Die Einsparungen sind allerdings zunächst mit<br />

erheblichen Mehrausgaben der Verbraucher verbunden,<br />

die ihrerseits in geeignete Energiesparmaßnahmen<br />

investieren müssten. Durch jeden<br />

zusätzlichen Dollar, der in effizientere elektrische<br />

Anlagen, Geräte und Gebäude investiert wird,<br />

können laut IEA rund zwei Dollar an Investitionen<br />

in die Stromversorgung eingespart werden. Für<br />

die Gaswirtschaft werden im Referenzszenario<br />

weltweit bis 2030 Investitionen in Höhe von rund<br />

3.900 Mrd USD veranschlagt. Davon entfallen<br />

2.200 Mrd USD auf Exploration und Förderung,<br />

1.400 Mrd USD auf Verteilung und Vertrieb sowie<br />

300 Mrd USD auf LNG-Ketten. ¯<br />

Weltweite Energieinvestitionen<br />

Gesamte Investitionen bis 2030: 20.300 Mrd USD*<br />

<strong>Erdgas</strong> 19%<br />

3.900 Mrd<br />

Biokraftstoff 1%<br />

200 Mrd<br />

Kohle 3%<br />

600 Mrd<br />

Öl 21%<br />

4.300 Mrd<br />

* im Referenzszenario<br />

Differenzen durch Rundungen; Quelle: IEA, World Energy Outlook 2006<br />

56% Strom<br />

11.300 Mrd<br />

09


10 Magazin<br />

Engagement für Klima- und Umweltschutz<br />

Nachhaltigkeit und <strong>Erdgas</strong> – ein leistungsfähiges Tandem*<br />

„Gas: Powers the people – Preserves the world“. Das Motto des 23. Weltkongresses der Internationalen<br />

Gasunion 2006 ist für die Gaswirtschaft zukunftsweisend. Denn der griffige Slogan enthält eine ebenso<br />

optimistische wie ehrgeizige Botschaft: Angesichts des weltweit intensiven Wettbewerbs um die<br />

Nutzung von Energiequellen sowie der immer dringlicher werdenden Aufgaben des globalen Klima- und<br />

Umweltschutzes erscheint die Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung im Bereich der Energiegewinnung<br />

unabweisbar. Dabei kommt <strong>Erdgas</strong> als Übergangsenergie des 21. Jahrhunderts eine wachsende<br />

Bedeutung zu.<br />

Die Erwartung, dass <strong>Erdgas</strong> der fossile Energieträger<br />

mit der steilsten Wachstumsrate im Weltenergiemarkt<br />

der kommenden Jahrzehnte sein<br />

wird, ist wohl begründet.<br />

• <strong>Erdgas</strong> verfügt in globaler Hinsicht über eine<br />

vergleichsweise komfortable Position hinsichtlich<br />

der sicher gewinnbaren Reserven. Zudem<br />

können vermutete Ressourcen und die Vorräte<br />

an unkonventionellem <strong>Erdgas</strong> mit ins Kalkül<br />

gezogen werden – auch wenn die Möglichkeiten<br />

einer wirtschaftlichen Nutzung aus heutiger<br />

Sicht noch nicht hinreichend ergründet<br />

sind.<br />

• <strong>Erdgas</strong> ist der sauberste aller fossilen Energieträger.<br />

In Bezug auf die klimarelevanten CO2-<br />

Emissionen weist <strong>Erdgas</strong> bekanntlich die mit<br />

Abstand niedrigsten Werte auf. Und auch in<br />

Hinblick auf andere relevante Luftschadstoffe<br />

hat <strong>Erdgas</strong> Vorteile für die Umwelt. Die geringen<br />

Feinstaubemissionen zum Beispiel machen<br />

den Einsatz von <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff für<br />

Fahrzeuge in Ballungsgebieten zu einer attraktiven<br />

Option.<br />

• Für die <strong>Erdgas</strong>kette vom Bohrloch bis zum<br />

Verbraucher und zur Umwandlung in Nutzenergie<br />

stehen leistungsfähige, effiziente und<br />

zukunftsweisende Technologien zur Verfügung.<br />

• Die Möglichkeit der Verbindung mit erneuerbaren<br />

Energien macht <strong>Erdgas</strong> zur idealen<br />

Basis des Übergangs zu einer nachhaltigen<br />

Energieversorgung der Zukunft.<br />

• <strong>Erdgas</strong> ist die Brücke zur Wasserstofftechnologie.<br />

Es spricht also nach wie vor viel für die Einschätzung,<br />

die bereits der 22. Weltkongress der Internationalen<br />

Gasunion 2003 in Tokio verkündete:<br />

<strong>Erdgas</strong> ist „der bevorzugte Brennstoff“ und „die<br />

Übergangsenergie“ des 21. Jahrhunderts.<br />

* gekürzte Fassung des Vortrags von Dr. Burckhard Bergmann,<br />

Vorstandsvorsitzender der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, auf dem 23. Weltkongress<br />

der Internationalen Gasunion in Amsterdam am 7. Juni 2006<br />

Herausforderungen des Marktes Ob <strong>Erdgas</strong> seinen<br />

Anteil am globalen Energiemarkt in den kommenden<br />

Jahrzehnten tatsächlich kontinuierlich steigern<br />

kann, hängt allerdings nicht zuletzt davon ab, ob<br />

es gelingt, das Image von <strong>Erdgas</strong> als ein nicht nur<br />

in ökologischer Hinsicht vorteilhaftes, sondern<br />

auch als ein sicheres und wirtschaftliches Produkt<br />

zu bewahren.<br />

In dieser Hinsicht kommt es auf zukunftsorientierte<br />

Unternehmensstrategien in der<br />

Gaswirtschaft sowie auf die Weitsicht der politischen<br />

Entscheidungsträger an. <strong>Erdgas</strong> muss sich<br />

im Wettbewerb um Marktanteile gegen andere<br />

Energieträger zunehmend stärker profilieren. Denn<br />

aufgrund des technologischen Fortschritts können<br />

auch die Konkurrenzenergien wie Kohle und Kernenergie<br />

sowie die erneuerbaren Energien einen<br />

wirkungsvollen Beitrag zu einer auf Nachhaltigkeit<br />

angelegten Energieversorgung leisten und ihre<br />

Wettbewerbsposition entsprechend ausbauen; zumal<br />

die Kernenergie bezüglich Wirtschaftlichkeit,<br />

Versorgungssicherheit und Klimaschutz heute<br />

attraktiver denn je erscheint.<br />

Der ölpreisbedingte Anstieg der Gaspreise<br />

sowie die Auseinandersetzungen zwischen dem<br />

<strong>Erdgas</strong>lieferanten Russland und dem Transitland<br />

Ukraine haben in den Medien und in der Öffentlichkeit<br />

große Aufmerksamkeit erregt. In Europa,<br />

das ebenso wie zum Beispiel die USA in zunehmendem<br />

Maße von <strong>Erdgas</strong>importen abhängig ist,<br />

wurde das Thema der Versorgungssicherheit im<br />

Energiesektor von Politikern auf die aktuelle Tagesordnung<br />

gesetzt. Gleichzeitig sind einschneidende<br />

Maßnahmen der Regulierung des Energiemarktes<br />

zur Förderung des Wettbewerbs in der politischen<br />

Diskussion.<br />

In dieser Situation sieht sich die Gaswirtschaft<br />

mit großen Herausforderungen konfrontiert. Denn<br />

es gilt, in einem von Kapitalmarktinteressen und<br />

politischen Anforderungen gleichermaßen tangierten<br />

Geschäftsfeld die richtigen Entscheidungen<br />

zu treffen – Entscheidungen, die sich weniger an<br />

kurzfristigen Chancen der Gewinnoptimierung als<br />

vielmehr am Unternehmensziel der langfristigen<br />

Rohstoffsicherung orientieren.


Versorgungssicherheit im Fokus Einen prominenten<br />

Beitrag zur nachhaltigen Energiezukunft wird<br />

<strong>Erdgas</strong> nur dann leisten, wenn die Verbraucher<br />

auch weiterhin darauf vertrauen können, dass Vorsorgungssicherheit<br />

sowie eine verlässliche und<br />

stetige Preisentwicklung auf Dauer gegeben sind.<br />

Aus der Sicht einer Importregion bedeutet dies,<br />

die <strong>Erdgas</strong>zufuhr auch künftig ökonomisch wie politisch<br />

stabil und risikominimierend zu gestalten.<br />

Heute wie morgen bedarf es dazu einer breiten<br />

Palette der Lieferregionen sowie einer Vielzahl von<br />

Lieferanten und Lieferwegen.<br />

Die Bedeutung von verflüssigtem <strong>Erdgas</strong> LNG<br />

(Liquefied Natural Gas) als flexible Ergänzung<br />

von Pipelinegas wird zweifellos zunehmen. Denn<br />

Flüssigerdgas erweitert die Bezugspalette über<br />

die Grenzen der Leitungsverbindungen und erhöht<br />

damit die erwähnte Vielfalt. Allerdings macht ein<br />

stärkerer Rückgriff auf LNG die Unternehmen auch<br />

abhängiger vom Wettbewerb auf einem sich wandelnden<br />

und immer globaler werdenden Beschaffungsmarkt.<br />

Gleichgültig ob LNG oder Pipelinegas: Langfristige<br />

Verträge spielen im internationalen und<br />

interregionalen <strong>Erdgas</strong>handel auch künftig auf<br />

jeden Fall eine wichtige Rolle. Den Verbrauchern<br />

garantieren sie eine Versorgungssicherheit, wie<br />

sie in dieser Qualität durch die kurzfristigen Regelungskräfte<br />

des Marktes nicht herstellbar wäre.<br />

Den Produzenten geben sie die notwendige langfristige<br />

Absatzperspektive und die Gewähr, stets<br />

den jeweiligen Marktpreis zu erzielen – eine Vor-<br />

Magazin<br />

aussetzung dafür, dass sie ihre Ressourcen im Interesse<br />

einer nachhaltigen Energieversorgung mit<br />

hohen Investitionen in die Erschließung neuer<br />

Felder und deren Anbindung über große Infrastrukturprojekte<br />

verfügbar machen.<br />

Adäquate Preismechanismen müssen die<br />

Interessen von Export- und Importländern im Rahmen<br />

langfristiger Lieferverträge zum Ausgleich<br />

bringen. Aus Sicht eines Importlandes, das von wenigen,<br />

die Angebotsmengen bestimmenden Produzenten<br />

abhängt, lässt sich sagen: Die so genannte<br />

Ölpreisbindung – verstanden als Synonym für die<br />

Bindung an die Preise der Wettbewerbsenergien –<br />

hat sich hierfür bewährt.<br />

Energiepolitik mit Augenmaß Angesichts der zu<br />

erwartenden Entwicklungen auf den Weltenergiemärkten<br />

und der geopolitischen Rahmenbedingungen<br />

benötigt die Gaswirtschaft bei ihrem<br />

Bemühen um Versorgungssicherheit wirkungsvolle<br />

politische Unterstützung. Das Bewusstsein für<br />

diese Notwendigkeit – eine komplexe und verantwortungsvolle<br />

Aufgabe – ist bei den Regierungen<br />

der EU-Länder offenbar gewachsen. Ziel der Außen-<br />

und Außenwirtschaftspolitik muss es sein,<br />

tragfähige Lösungen für die Energieproduzenten<br />

und Verbraucherländer, Transitstaaten und Energieunternehmen<br />

zu finden und eine international<br />

verlässliche, stabile Partnerschaft zwischen allen<br />

relevanten Playern zu stiften.<br />

11<br />

LNG-Tanker


12 Magazin<br />

Innenraum eines<br />

LNG-Tanks<br />

Auch auf dem Feld der regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen ist weitsichtiges politisches<br />

Handeln erforderlich. Zielsetzung der Regulierungssysteme<br />

muss es sein, die Wettbewerbsbedingungen<br />

so zu gestalten, dass der Markt für<br />

Investoren in Hinblick auf Risiko und Ertrag attraktiv<br />

ist und bleibt. Denn nur dann kann der umweltund<br />

klimarelevante Beitrag von <strong>Erdgas</strong> zur globalen<br />

Energieversorgung rechtzeitig und dauerhaft,<br />

in dem geforderten Umfang wirksam und wettbewerbsfähig,<br />

also nachhaltig zur Entfaltung kommen.<br />

Ein umsichtiges Regulierungssystem muss<br />

vor allem ausreichende wirtschaftliche Anreize für<br />

Unternehmen bieten, die Netze in einem guten<br />

Betriebszustand zu halten und die notwendigen<br />

Ausbauinvestitionen in Angriff zu nehmen. Und es<br />

sollte sich auf Felder beschränken, auf denen eine<br />

Monopolsituation herrscht.<br />

Angesichts des internationalen Runs auf Energiequellen<br />

ist die Schlagkraft der Energiekonzerne<br />

von entscheidender Bedeutung. Große Abnehmer<br />

können besser mit den <strong>Erdgas</strong>produzenten verhandeln.<br />

Eine Regulierung, die zur Fragmentierung<br />

der Gaswirtschaft und zu einem atomisierten, völlig<br />

liquiden Markt führen würde, könnte die langfristige<br />

Versorgungssicherheit der Verbraucher nicht<br />

gewährleisten.<br />

Technologische Innovationen Angesichts der<br />

aktuellen Situation und der Entwicklung des Energiemarktes<br />

darf sich die Gaswirtschaft nicht in<br />

die Defensive drängen lassen. In diesem Zusammenhang<br />

kommt der Intensivierung von Aktivitäten<br />

im Bereich Forschung und Entwicklung große<br />

Bedeutung zu. Als Reaktion auf den zunehmenden<br />

Wettbewerb und sinkende Margen zeichnet sich<br />

in der Branche eine Tendenz zur Abnahme der<br />

Innovationstätigkeit ab, der weltweit entgegengewirkt<br />

werden muss. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> gehört aus<br />

Überzeugung zu jenen Unternehmen, die ihre<br />

offensive Innovationsstrategie unverändert beibehalten<br />

haben. So wurde unter anderem vom E.<strong>ON</strong>-<br />

Konzern das E.<strong>ON</strong>-Energieforschungsinstitut als<br />

übergreifende Plattform für Wissenschaft und Politik<br />

gegründet. Es ist zu begrüßen, dass sich eine<br />

Arbeitsgruppe der Internationalen Gasunion mit<br />

der Frage beschäftigt, wie auch im Zeichen der<br />

Liberalisierung und des steigenden Wettbewerbs<br />

technologische Entwicklungen und Innovationen<br />

initiiert und in den Markt gebracht werden können.<br />

Denn es gibt eine Reihe von Themen auf dem<br />

Gebiet von Forschung und Entwicklung, mit denen<br />

sich die Gaswirtschaft in Zukunft verstärkt beschäftigen<br />

muss. Zu erwähnen ist hier die Entwicklung<br />

beziehungsweise die Weiterentwicklung von<br />

Micro-KWK, GuD-Kraftwerken, Mikro-Turbinen oder<br />

Brennstoffzellen.<br />

Des Weiteren sind Aktivitäten zu nennen, die<br />

auf die Verknüpfung von <strong>Erdgas</strong> mit regenerativen<br />

Energien zielen. Beispiele hierfür sind verstärkte<br />

Engagements bezüglich der Einführung von Gaswärmepumpen<br />

und die Umwandlung von Biomasse<br />

in Bioerdgas, das für alle <strong>Erdgas</strong>anwendungen<br />

genutzt werden kann.<br />

Ausblick ins 21. Jahrhundert Wie kann sich <strong>Erdgas</strong><br />

mit seinen positiven Eigenschaften zum Nutzen<br />

einer nachhaltigen Energieversorgung in der Wahrnehmung<br />

von Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit<br />

als die Übergangsenergie des 21. Jahrhunderts<br />

weiter profilieren? Im Spannungsfeld der Kritik an<br />

steigenden Preisen, zunehmender Regulierung,<br />

einem globalen Wettbewerb um Ressourcen und<br />

hohen Investitionsanforderungen muss die Gaswirtschaft<br />

ihre Positionen in den nationalen und<br />

internationalen Debatten und Entscheidungsprozessen<br />

über die künftige Klima- und Umweltpolitik<br />

engagiert vertreten. Wichtig ist dabei, die auf<br />

Nachhaltigkeit orientierten Ziele einer langfristigen<br />

Unternehmensstrategie glaubwürdig zu vermitteln:<br />

Die Gaswirtschaft setzt sich nicht nur<br />

wirkungsvoll für eine sichere Energieversorgung<br />

ein, sondern sie trägt auch aktiv zum technologischen<br />

Fortschritt bei; unter anderem, indem sie<br />

kreativ über die Realisierung von Verfahren nachdenkt,<br />

die <strong>Erdgas</strong> intelligent mit erneuerbaren<br />

Energien verknüpfen. Die Branche geht in die<br />

Offensive. Der Dialog über Nachhaltigkeit mit Vertretern<br />

von Politik und Öffentlichkeit zielt nicht auf<br />

das Bekenntnis, sondern auf die Erkenntnis, dass<br />

es viele gute ökonomische und ökologische Gründe<br />

gibt, dem <strong>Erdgas</strong> im Wettbewerb der Energiequellen<br />

eine faire Chance und substanzielle Rolle<br />

einzuräumen. ¯


Marktpartner arbeiten Hand in Hand<br />

Energieeffizienz im Visier<br />

„Eine so steile Aufwärtsentwicklung haben wir<br />

noch nicht erlebt“, lautete das Fazit von Bruno<br />

Schliefke, Präsident des Zentralverbandes Sanitär<br />

Heizung Klima (ZVSHK), anlässlich einer repräsentativen<br />

Umfrage unter 5000 Handwerksbetrieben<br />

im Herbst 2006. Die SHK-Fachbetriebe spürten Auftrieb<br />

besonders durch das Förderprogramm der<br />

Bundesregierung zur energetischen Gebäudesanierung,<br />

das mit dem Steuerbonus auf Handwerkerrechnungen<br />

der „entscheidende Wachstumsmotor“<br />

sei. Die Branche verspreche sich von der Diskussion<br />

um Themen wie Energieeffizienz, Versorgungssicherheit<br />

und alternative Energien einen weiter<br />

anhaltenden Wachstumsschub.<br />

Der ab 2008 für den Gebäudebestand vorgeschriebene<br />

Energieausweis bringt mit konkreten<br />

Modernisierungsempfehlungen weitere Impulse.<br />

Alleine im ersten Jahr der Einführung ist mit der<br />

Ausstellung von rund 2,5 Mio Energiesparausweisen<br />

zu rechnen, in den Folgejahren mit jährlich<br />

rund 500.000, prognostiziert der Bundesverband<br />

der Gebäudeenergieberater (GIH). Auf insgesamt<br />

17,5 Millionen beziffert das Statistische Bundesamt<br />

die Zahl der von der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) betroffenen Gebäude. Bei rund 10 Millionen<br />

Immobilien besteht nach Ansicht des ZVSHK ein<br />

Energieeinsparpotenzial von bis zu 50 Prozent.<br />

„Weltmeister der Energieeffizienz kann<br />

Deutschland aber nur mit einer starken SHK-Mannschaft<br />

im Hintergrund werden“, greift Schliefke<br />

die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel<br />

postulierte Zielvorgabe auf. Für die Energie- und<br />

Gasversorgungsunternehmen leiten sich daraus<br />

viel versprechende Ansatzpunkte für den Ausbau<br />

der Marktpartnerbindung mit dem lokalen und<br />

regionalen Handwerk ab. Im Maßnahmenplan stehen<br />

bereits neben dem Einbau moderner Heiztechnik<br />

in Form von <strong>Erdgas</strong>-Brennwertkesseln die<br />

regelmäßige Wartung und Optimierung der Heizungsanlagen,<br />

die Installation energieeffizienter<br />

Umwälzpumpen, die Rohrleitungsisolierung sowie<br />

die Dach- und Fassadendämmung. Hinzu kommen<br />

in wachsendem Maße die mit <strong>Erdgas</strong> kombinierbaren<br />

Alternativen Solarenergie, Biomasse oder<br />

Geothermie.<br />

Magazin<br />

Gemeinsam mit der Geräteindustrie und dem Sanitär-Heizung-Klima(SHK)-Handwerk sorgt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

für effiziente Wärmeversorgung: Die Gerätehersteller entwickeln marktreife technische Lösungen,<br />

die Handwerksbetriebe gewährleisten die fachmännische Installation und E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> liefert bedarfsgerecht<br />

und zuverlässig den Energieträger <strong>Erdgas</strong>.<br />

Die geschlossene Mannschaftsleistung<br />

besteht aus den ausgewogenen Spielanteilen des<br />

Energieträgers <strong>Erdgas</strong> und der fachmännischen<br />

Installation energieeffizienter Gerätetechnik. Gemeinsam<br />

angestrebtes Ergebnis sind zufriedene<br />

Kunden, die sich auf eine Wärmeversorgung mit<br />

<strong>Erdgas</strong> verlassen können. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> stellt für<br />

die erfolgreiche Marktpartnerbindung bereits zwei<br />

Spielgestalter, den Initiativkreis <strong>Erdgas</strong> & Umwelt<br />

(IEU) sowie das erdgas partner team (ept), das sich<br />

Ende 2006 mit den Handwerksbetrieben des Elektrogewerbes<br />

zielgerichtet verstärkt hat:<br />

• Der Initiativkreis <strong>Erdgas</strong> & Umwelt (IEU)<br />

versteht sich als Qualitätsgemeinschaft führender<br />

Unternehmen und Verbände aus der<br />

Gaswirtschaft, dem Fachhandwerk sowie namhafter<br />

Hersteller der Heizgeräteindustrie.<br />

Seine Aufgaben sieht der IEU seit seiner Gründung<br />

1991 im Einsatz umweltschonender<br />

Wärmeerzeugung mit <strong>Erdgas</strong> sowie in der<br />

fachgerechten Installation durch qualifizierte<br />

Handwerksbetriebe. Hinzu kommen, basierend<br />

auf der <strong>Erdgas</strong>-<strong>Brennwerttechnik</strong>, die Einbindung<br />

regenerativer Techniken (thermische<br />

Solaranlagen) und die zukünftige Ausrichtung<br />

auf Bio-<strong>Erdgas</strong>.<br />

• Über das erdgas partner team (ept) unterstützt<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> rund 120 Mitgliedsunternehmen<br />

und -betriebe des SHK-Gewerbes<br />

als indirekte Vertriebspartner für den Gasverkauf<br />

in ihrer täglichen Arbeit – von der Kundengewinnung<br />

bis zur Kundenbindung. Zum<br />

Maßnahmenprogramm gehören Fachseminare,<br />

kostenlose Informationsbroschüren und Anzeigenmotive,<br />

der Zugriff auf eine umfangreiche<br />

13


14 Magazin<br />

Das <strong>Erdgas</strong>-Komforthaus<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Warmwasser<br />

Gas-Brennwertheizung<br />

Gas-Kaminofen<br />

Gasherd<br />

Warmwasseranschluss für<br />

Wasch- und Spülmaschine<br />

Gas-Wäschetrockner<br />

<strong>Erdgas</strong>-Steckdose<br />

<strong>Erdgas</strong>-Grill<br />

Gas-Terrassenstrahler<br />

Fördermitteldatenbank und eine Kundenzufriedenheitsanalyse<br />

sowie vergünstigte Angebote<br />

aus Kultur, Sport und Wellness. Die Mitglieder<br />

des neu formierten energie partner teams<br />

bieten ihren Kunden alle erforderlichen handwerklichen<br />

Dienstleistungen aus den Bereichen<br />

Sanitär und Elektro aus einer Hand. Die<br />

Servicedienstleistungen sind jeweils über die<br />

ept Card als Mitgliedsausweis zu beziehen.<br />

8<br />

9<br />

3<br />

1<br />

Ziel des ept ist es, den Handwerksbetrieben<br />

bei häufig begrenzten Ressourcen in<br />

Marketing und Vertrieb praktische Hilfsmittel<br />

und Services an die Hand zu geben, damit sie<br />

sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren<br />

können. Seit Ende 2006 verstärken Unternehmen<br />

des Elektrohandwerks das erdgas partner<br />

team. ¯<br />

2<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7


<strong>Erdgas</strong>auto – die Zukunft kann kommen<br />

Effiziente und umweltschonende Mobilität<br />

Über 54.000 <strong>Erdgas</strong>kraftfahrzeuge rollten Anfang<br />

2007 über Deutschlands Straßen, Tendenz steigend.<br />

Europaweit sind es mehr als eine halbe Million.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand. Mit <strong>Erdgas</strong> betriebene<br />

Fahrzeuge verbinden Wirtschaftlichkeit und<br />

Umweltbewusstsein auf ideale Weise. Verglichen<br />

mit konventionell betriebenen Fahrzeugen wird<br />

durch den Einsatz von <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff der Ausstoß<br />

von Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Benzol<br />

und Rußpartikeln, zu denen hauptsächlich Dieselfahrzeuge<br />

beitragen, nahezu vollständig vermieden.<br />

<strong>Erdgas</strong>autos brauchen keinen Partikelfilter.<br />

Beitrag zum Klimaschutz <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge können<br />

darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Reduzierung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen<br />

leisten. Im Vergleich zu einem benzinbetriebenen<br />

Pkw kann der CO2-Ausstoß um mehr als 20 Prozent<br />

reduziert werden. <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff kann<br />

somit einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die<br />

EU-Ziele zum CO2-Ausstoß von Pkw zu erreichen.<br />

Auch Bundesminister Wolfgang Tiefensee setzt auf<br />

die ökologischen Vorteile von <strong>Erdgas</strong>fahrzeugen<br />

und kündigte im Februar 2007 an, den Fuhrpark<br />

seines Ministeriums umzustellen.<br />

Magazin<br />

Längst hat es sich herumgesprochen: <strong>Erdgas</strong> tanken ist kostengünstig und schont die Umwelt. Die<br />

Zulassungszahlen steigen; bundesweit stehen inzwischen rund 750 <strong>Erdgas</strong>zapfsäulen zur Verfügung. Bis<br />

2008 sollen rund 1.000 Zapfsäulen mit <strong>Erdgas</strong> bereitstehen. Die geringe Tankstellendichte als eine der<br />

größten Hürden für eine erfolgreiche Zukunft des alternativen Kraftstoffs gehört spätestens dann der<br />

Vergangenheit an. Bereits heute eröffnen sich für <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge neue Perspektiven.<br />

<strong>Erdgas</strong>fahrzeuge – aktueller Fahrzeugbestand in Deutschland<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

Ein weiteres Argument für ein <strong>Erdgas</strong>auto ist<br />

der preisgünstige Unterhalt. Durch die im Vergleich<br />

zu konventionellen Kraftstoffen niedrigeren Abgabepreise<br />

sparen Fahrer eines <strong>Erdgas</strong>autos rund<br />

50 Prozent gegenüber Benzin und rund 35 Prozent<br />

gegenüber Diesel. Denn der Fiskus unterstützt sie<br />

durch eine reduzierte Mineralölsteuer, die noch bis<br />

2018 gelten soll.<br />

Dichteres Tankstellennetz Das <strong>Erdgas</strong>tankstellennetz<br />

wird zunehmend dichter. Trotz der bereits<br />

vorhandenen rund 750 Tankstellen besteht entlang<br />

der Autobahnen jedoch noch großer Handlungsbedarf.<br />

Nach Planungen von erdgas mobil, einer<br />

Gesellschaft von Gasversorgungsunternehmen, soll<br />

der Kraftstoff <strong>Erdgas</strong> im Jahr 2008 in Städten alle<br />

fünf Kilometer und im ländlichen Raum alle 20 bis<br />

25 Kilometer zur Verfügung stehen. Mit diesem<br />

Tankstellennetz wäre die Versorgung für etwa eine<br />

halbe Million <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge gewährleistet.<br />

1993 1995 1997 1999 2001 2003 2004 2005 2006 2007<br />

60 400 2.000 4.200 7.000 14.500 19.000 27.500 39.000 55.000<br />

15


16 Magazin<br />

E.<strong>ON</strong> Gas Mobil bündelt Aktivitäten Um <strong>Erdgas</strong><br />

in den kommenden zwei Jahren flächendeckend<br />

auf deutschen Autobahnen tanken zu können und<br />

um das anlaufende Geschäft mit <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff<br />

zu verstärken, hat E.<strong>ON</strong> alle diesbezüglichen<br />

Aktivitäten in einer neuen Gesellschaft gebündelt.<br />

E.<strong>ON</strong> Gas Mobil, eine Tochterfirma der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

<strong>AG</strong>, übernimmt die Errichtung der neuen CNG-<br />

Tankanlagen (Compressed Natural Gas = komprimiertes<br />

<strong>Erdgas</strong>).<br />

Der Schwerpunkt des neuen Unternehmens<br />

ist der weitere Ausbau der Tankstelleninfrastruktur.<br />

Dafür plant E.<strong>ON</strong> Gas Mobil in Zusammenarbeit<br />

mit den Mineralölfirmen den Bau von bis zu 150<br />

neuen <strong>Erdgas</strong>tankstellen an Autobahnen. Die ersten<br />

60 Stationen an Raststätten und Autohöfen<br />

sollen 2007 ans Netz gehen. Weitere Anlagen folgen<br />

2008. Dann sollen <strong>Erdgas</strong>autofahrer auch an<br />

Autobahnen im Durchschnitt alle 50 Kilometer eine<br />

Zapfsäule für <strong>Erdgas</strong> ansteuern können. Bis 2008<br />

investiert E.<strong>ON</strong> Gas Mobil bis zu 35 Mio ¤ in den<br />

Netzausbau der Gastankstellen.<br />

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil Während<br />

anfangs vor allem kommunale Fuhrparks und<br />

Energieversorger das Einsparpotenzial des <strong>Erdgas</strong>antriebs<br />

entdeckten, nutzen heute immer mehr<br />

Unternehmen <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge als ein Mittel zur<br />

Kostensenkung. In Zeiten steigender weltweiter<br />

Energienachfrage, hoher Rohstoffpreise und anhaltenden<br />

Klimawandels gilt es, mit Energie nachhaltig<br />

umzugehen. Durch einen effizienten Energieeinsatz<br />

bleibt <strong>Erdgas</strong> als umweltschonendster<br />

fossiler Kraftstoff auch in Zukunft verfügbar und<br />

bezahlbar.<br />

Denn <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff ist nicht nur umweltschonender<br />

als Benzin oder Diesel: Aufgrund<br />

der niedrigeren Treibstoffpreise sowie steuerlicher<br />

und anderer finanzieller Vergünstigungen rechnet<br />

sich der Kauf eines <strong>Erdgas</strong>autos auch wirtschaftlich.<br />

Zwar sind die Fahrzeuge in der Anschaffung<br />

meist um 1.500 bis 3.500 ¤ teurer als vergleichbare<br />

Benzin-Modelle; diese Kosten lassen sich aber<br />

bereits in kurzer Zeit durch Einsparungen beim<br />

Tanken wieder einfahren. Mittlerweile haben sich<br />

auch fast alle führenden Autohersteller auf die<br />

wachsende Nachfrage eingestellt und bieten <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge<br />

in Serienproduktion – vom Pkw bis<br />

hin zum schweren Nutzfahrzeug. In puncto Leistung,<br />

Fahrkomfort und Sicherheit stehen die alternativen<br />

Modelle den konventionellen Autos in<br />

nichts nach.<br />

Hinzu kommt: Viele lokale Energieversorger<br />

bieten finanzielle Unterstützung beim Kauf eines<br />

<strong>Erdgas</strong>fahrzeugs an, meist als Zuschuss zum Kaufpreis<br />

oder in Form von Tankgutscheinen. Weitere<br />

Einsparungen sind bei Versicherungsprämien um<br />

bis zu 15 Prozent möglich. Einzelne Banken gewähren<br />

im Rahmen ihrer Umweltprogramme zinsvergünstigte<br />

Kredite für Gewerbetreibende. Auch<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> sorgt für Nachfrage: sie bietet ihren<br />

Mitarbeitern Fördermaßnahmen zur Anschaffung<br />

eines <strong>Erdgas</strong>fahrzeuges an.<br />

Gasantrieb – Symbol für einen Politikwandel Um<br />

die Verbreitung weiter zu erhöhen, unterstützen<br />

das Bundesumweltministerium sowie der ADAC<br />

eine Image-Kampagne der deutschen Gaswirtschaft<br />

für <strong>Erdgas</strong>autos. Darüber hinaus hat die<br />

deutsche Gaswirtschaft im Jahre 2002 die Gesellschaft<br />

erdgas mobil ins Leben gerufen. erdgas<br />

mobil ist gemeinsam mit führenden Mineralölunternehmen<br />

am Aufbau neuer <strong>Erdgas</strong>tankstellen<br />

für lokale Gasversorgungsunternehmen beteiligt.<br />

<strong>Erdgas</strong>betriebene Fahrzeuge erfüllen schon<br />

heute die zukünftig strengeren EU-Abgasrichtlinien,<br />

die für Städte und Gemeinden ab 2010 für<br />

Stickstoffdioxide gelten: höchstens 40 Mikrogramm<br />

je Kubikmeter Luft im Jahresmittel und<br />

maximal 18 Stundenwerte über 200 Mikrogramm<br />

je Kubikmeter Luft.<br />

Stickstoffoxide, die für Smog, Ozonbildung und<br />

sauren Regen mitverantwortlich sind, entstehen<br />

bei der Verbrennung im Motor und sind vor allem<br />

ein Problem von Dieselfahrzeugen. Bereits 2007<br />

drohen Fahrverbote in zahlreichen Innenstädten<br />

für Kraftfahrzeuge, die bestimmte Abgasstandards<br />

nicht einhalten. <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge haben dagegen<br />

auch in Zukunft freie Fahrt. Denn sie stoßen keine<br />

Feinstaub-Partikel aus, weisen die niedrigsten<br />

Emissionen von Stickstoffoxiden auf und erfüllen<br />

damit bereits die Abgasstandards von morgen. ¯


Hamburg<br />

Berlin<br />

Stuttgart<br />

Frankfurt am Main<br />

Essen<br />

Bremen<br />

Hannover<br />

Leipzig<br />

A14<br />

A62<br />

A63<br />

A5<br />

A61<br />

A48<br />

A45<br />

A46<br />

A40<br />

A57<br />

A33<br />

A44<br />

A44<br />

A3<br />

A3<br />

A2<br />

A30<br />

A30<br />

A31<br />

A31<br />

A31<br />

A29<br />

A28 A250<br />

A27<br />

A27<br />

A215<br />

A210<br />

A23<br />

A21<br />

A24<br />

A19<br />

A20<br />

A24<br />

A24<br />

A11<br />

A12<br />

A10<br />

A10<br />

A9<br />

A13<br />

A15<br />

A13<br />

A4<br />

A14<br />

A38<br />

A4<br />

A4<br />

A9<br />

A72<br />

A71<br />

A70<br />

A9<br />

A73<br />

A81<br />

A9<br />

A93<br />

A6<br />

A9<br />

A6<br />

A6<br />

A81<br />

A93<br />

A92<br />

A94<br />

A95<br />

A96<br />

A8<br />

A7<br />

A8<br />

A7<br />

A8<br />

A5<br />

A5<br />

A6<br />

A1<br />

A1<br />

A3<br />

A3<br />

A3<br />

A7<br />

A7<br />

A7<br />

A2<br />

A2<br />

A7<br />

A7<br />

A1<br />

A1<br />

A1<br />

A1<br />

A1<br />

A7<br />

bestehende autobahnnahe<br />

<strong>Erdgas</strong>tankstelle<br />

geplante neue <strong>Erdgas</strong>tankstelle<br />

<strong>Erdgas</strong>-Tankstellennetz<br />

17<br />

Magazin


18 Magazin<br />

Hybridtechnik mit <strong>Erdgas</strong><br />

Innovative Kombination<br />

In Sachen Umwelt gelten Hybridfahrzeuge mit einem kombinierten Benzin- und Elektroantrieb derzeit<br />

als besonders fortschrittlich. Dass es allerdings noch ein bisschen innovativer geht, zeigt das weltweit<br />

erste Hybridfahrzeug, das mit <strong>Erdgas</strong> und Strom fährt. Für diese Neuentwicklung hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

bei einem Toyota Prius den Antrieb auf einen bivalenten Benzin-/<strong>Erdgas</strong>antrieb umgerüstet – und damit<br />

hervorragende Ergebnisse erzielt.<br />

Hybridantrieb – umweltschonend und sparsam<br />

Ein Auto mit Hybridantrieb hat immer zwei Antriebseinheiten:<br />

zum Beispiel einen Benzinmotor<br />

und einen Elektromotor. Diese Kombination ist<br />

heute am verbreitetsten, da die Vorteile beider Antriebsarten<br />

wie z.B. hohe Reichweite, schnelles<br />

Nachtanken, Rückgewinnung der Bremsenergie,<br />

Nutzung regenerativer Energiequellen sowie emissionsfreier<br />

Betrieb überzeugen. So kann im Stadtverkehr<br />

die gespeicherte Energie zusätzlich genutzt<br />

werden. Der Kraftstoffverbrauch wird deutlich<br />

reduziert; bei Stop and Go schaltet das Auto<br />

selbstständig vom Verbrennungsmotor auf Antrieb<br />

durch den Elektromotor um. Dabei entstehen keine<br />

Schadstoffe, das Auto fährt leise, der Brennstoffverbrauch<br />

geht auf null.<br />

Neben den japanischen Herstellern Toyota und<br />

Honda, die weltweit bereits mehrere hunderttausend<br />

Benzin-Elektro-Fahrzeuge verkauft haben,<br />

treiben jetzt auch deutsche Hersteller diese Technik<br />

voran. Allerdings: Der doppelte Motor macht<br />

ein Auto mit Hybridantrieb schwerer. Durch Batterien,<br />

Motor und Generator bringen Hybridautos<br />

je nach Modell 100 – 250 Kilogramm mehr auf die<br />

Waage – und widersprechen damit der gängigen<br />

Meinung, dass Autos vor allem leichter werden<br />

müssen, um Sprit zu sparen. Trotz dieser Einschränkung<br />

verbraucht zum Beispiel ein Toyota Prius nur<br />

4,3 Liter auf 100 Kilometer im genormten Europäischen<br />

Fahrzyklus für Pkw. Dies ist ein Wert, der<br />

mit dieselmotorisch angetriebenen Fahrzeugen<br />

konkurrieren kann.<br />

Alternative Kraftstoffe verbessern Umweltbilanz<br />

Ebenso wie Benzinfahrzeuge lassen sich Hybridfahrzeuge<br />

noch optimieren. Mit dem Ziel, eine weitere<br />

deutliche Senkung der CO2-Emissionen und<br />

der Kraftstoffkosten zu erzielen, hat ein Projektteam<br />

von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> gemeinsam mit der Versorgungs-<br />

und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken ein<br />

im Markt bereits erfolgreiches Hybridauto – einen<br />

Toyota Prius II – auf <strong>Erdgas</strong> umgerüstet. Dazu<br />

wurde der Benzin- durch einen Gastank ersetzt.


Mit Erfolg: Auf dem Rollenprüfstand beim<br />

TÜV Pfalz wurden mit <strong>Erdgas</strong> CO2-Werte gemessen,<br />

die um fast 20 Prozent unter den bereits hervorragenden<br />

Werten im Benzinbetrieb liegen. Bei einer<br />

weiteren Optimierung des Gasbetriebes wird erwartet,<br />

dass der CO2-Ausstoß auf unter 90 Gramm<br />

je Kilometer gesenkt werden kann. Das wäre für<br />

ein Fahrzeug dieser Klasse ein absoluter Spitzenwert.<br />

Der Durchschnittsverbrauch an <strong>Erdgas</strong> betrug<br />

im Testbetrieb nach 30.000 Kilometern rund 5,8 Liter/100<br />

km als Benzinäquivalent im Gegensatz zu<br />

5,3 Liter im reinen Benzin-Elektroantrieb pro 100<br />

Kilometer (jeweils im Mittel 60 Prozent Autobahn,<br />

20 Prozent Landstraße, 20 Prozent Stadtverkehr).<br />

Der Mehrverbrauch erklärt sich vor allem dadurch,<br />

dass der Prius noch nicht für den Gasbetrieb<br />

optimiert ist.<br />

In die Erprobung war auch E.<strong>ON</strong> Sverige mit<br />

Testfahrten in Schweden eingebunden, das bereits<br />

über ein Tankstellennetz für alternative Kraftstoffe<br />

verfügt. Dabei wurden in erster Linie Betriebserfahrungen<br />

mit Biogas und Hythan, einem Gemisch<br />

aus <strong>Erdgas</strong> und Wasserstoff, gesammelt. Fazit: Mit<br />

den alternativen Kraftstoffen verbesserte sich die<br />

ohnehin konkurrenzlose Umweltbilanz erneut,<br />

wenngleich der Motor bei diesen speziellen Gasen<br />

geringfügig an Leistung einbüßen kann.<br />

CO2-Emissionen im Vergleich<br />

in kg/kWh<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

Magazin<br />

<strong>Erdgas</strong> ist nachhaltig und effizient Mit der Umrüstung<br />

von Benzin-Hybridfahrzeugen auf <strong>Erdgas</strong> wird<br />

eine verbesserte CO2-Bilanz erzielt, und außerdem<br />

werden die Kraftstoffkosten reduziert, da <strong>Erdgas</strong><br />

im Vergleich zu Benzin um rund 50 Prozent günstiger<br />

angeboten wird. Dadurch lässt sich im <strong>Erdgas</strong>-<br />

Hybridbetrieb ein Kraftstoffkostenniveau erreichen,<br />

das mit einem 3-Liter-VW Lupo mit Dieselantrieb<br />

vergleichbar ist. Das war bei Ottomotoren mit<br />

dieser Leistungsklasse bisher nicht möglich. Bei<br />

einer weiteren Anpassung der Motorsteuerung an<br />

den <strong>Erdgas</strong>betrieb können die CO2-Emissionen<br />

nochmals um etwa 10 – 15 Prozent gesenkt werden.<br />

Deshalb ist der <strong>Erdgas</strong>-Hybridantrieb zurzeit das<br />

umweltfreundlichste anwendungsreife Antriebssystem<br />

für Pkw.<br />

Hinzu kommt: Der <strong>Erdgas</strong>-Hybridantrieb eröffnet<br />

den Weg zum Einsatz von regenerativem Biogas<br />

(zu 100 Prozent oder in beliebiger Mischung<br />

mit <strong>Erdgas</strong>), so dass der Primärenergieaufwand bis<br />

auf den sehr niedrigen nicht regenerativen Anteil<br />

im Biogas sinken kann.<br />

Insgesamt liegt der Primärenergieverbrauch<br />

ausgereifter Hybridantriebe damit etwa auf dem<br />

Niveau heute verfügbarer Brennstoffzellenantriebe,<br />

die bisher jedoch nur unter hohem Kostenaufwand<br />

zu realisieren sind. Bis das erste Serienfahrzeug<br />

mit Brennstoffzelle über die Straße rollt,<br />

wird noch viel Zeit vergehen. Bis dahin ist <strong>Erdgas</strong><br />

eine günstige Alternative. ¯<br />

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor Hybridfahrzeuge Brennstoffzellenfahrzeuge<br />

mit Druck-Wasserstoff<br />

Benzin Diesel CNG<br />

optim.<br />

100%<br />

Biogas<br />

Benzin<br />

Hybrid Plus<br />

CNG Biogas<br />

Hybrid Plus Hybrid Plus<br />

Compr.<br />

H2-Ist<br />

Compr.<br />

H2-Ziel<br />

Well-to-Wheel Tank-to-Wheel<br />

19


20 Magazin<br />

H<br />

<strong>Erdgas</strong> als Wasserstoffquelle<br />

Kraftwerk der Zukunft: die Brennstoffzelle<br />

Wasserstoff gilt als idealer Energiespender für Brennstoffzellen. Doch fehlt es bislang noch an Möglichkeiten,<br />

reinen Wasserstoff in ausreichenden Mengen, wirtschaftlich und unter Berücksichtigung von<br />

Umweltgesichtspunkten bereitzustellen. Bis es so weit ist, kann die zukunftsweisende Technologie<br />

effizient und umweltschonend mit <strong>Erdgas</strong> betrieben werden. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> begleitet die Entwicklung<br />

dieser Technologie in seinem Kompetenz-Center in Dorsten.<br />

H C H<br />

H<br />

Die Idee ist so faszinierend wie wirkungsvoll: Aus<br />

Wasserstoff und Sauerstoff elektrischen Strom zu<br />

produzieren – und das mit einem besonders hohen<br />

Wirkungsgrad und ohne Emissionen. Denn im Inneren<br />

einer Brennstoffzelle züngelt keine Flamme.<br />

Ihr Funktionsprinzip basiert auf elektrochemischen<br />

Prozessen, bei denen am Ende einer Reaktionsreihe<br />

Wärme und Strom sowie Wasser freigesetzt<br />

werden. Im Resultat entweicht etwa aus dem Auspuff<br />

eines Autos nur noch ein kleines Wölkchen<br />

Wasserdampf.<br />

Brennstoffzellen werden als die Stromerzeugungstechnik<br />

der Zukunft angesehen, weil sie den<br />

steigenden Anforderungen an die Umweltverträglichkeit<br />

in hohem Maße Rechnung tragen. Ein weiterer<br />

Vorteil liegt in ihrer universellen Einsetzbarkeit:<br />

Sie lassen sich so dimensionieren, dass sie<br />

beispielsweise ein Auto antreiben, ein einzelnes<br />

Haus oder auch ein ganzes Wohngebiet mit Wärme<br />

und Elektrizität versorgen können. Die Brennstoffzelle<br />

ist für viele Szenarien eine Option der Zukunft<br />

und findet Befürworter in unterschiedlichen<br />

Interessengruppen aus Industrie und Politik.<br />

Längst hat auch fast jeder Autohersteller ein Versuchsfahrzeug<br />

in Betrieb, um die Möglichkeiten<br />

der Brennstoffzelle auszuloten.<br />

Wasserstoffwirtschaft: Noch einige Hürden Allerdings<br />

ist bei aller Euphorie ein Problem noch ungelöst:<br />

Wasserstoff in großen Mengen günstig und<br />

umweltverträglich zu produzieren. Denn Wasserstoff<br />

ist zwar im Prinzip allgegenwärtig, aber nicht<br />

als freies Gas, sondern in chemischen Verbindungen.<br />

Und aus diesen muss er – sehr energieaufwändig<br />

– erst einmal herausgelöst werden. Daher<br />

fällt reiner Wasserstoff bisher vor allem als Nebenprodukt<br />

der chemischen Industrie an und ist von<br />

marktfähigen Preisen weit entfernt.<br />

Die erste Wahl: <strong>Erdgas</strong> als Wasserstofflieferant<br />

Bis genug umweltfreundlich erzeugter Wasserstoff<br />

zur Verfügung gestellt werden kann, können<br />

statt reinem Wasserstoff auch <strong>Erdgas</strong> oder Benzin<br />

eingesetzt werden, um das unstrittig große Energiesparpotenzial<br />

der Brennstoffzellentechnologie<br />

zu nutzen. Dafür wird der Wasserstoff aus <strong>Erdgas</strong><br />

zunächst in einem so genannten vorgeschalteten<br />

Reformer herausgelöst, um ihn für die Brennstoffzelle<br />

verfügbar zu machen. Nachteilig ist allerdings,<br />

dass bei diesem Aufbereitungsprozess Energie<br />

benötigt wird und geringe Mengen an Abgasen<br />

entstehen. Dennoch ist die Energieeffizienz von<br />

Brennstoffzellen-Anlagen deutlich besser als die<br />

von herkömmlicher Heiztechnik und von Strombezug<br />

aus dem Netz bei heutigem Stromerzeugungsmix.<br />

Das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt,<br />

Energie sieht die Verwendung von reinem Wasserstoff<br />

künftig vor allem im portablen und mobilen<br />

Einsatzbereich. Dagegen ist im stationären Bereich<br />

schon heute abzusehen, dass die Brennstoffzelle<br />

über Jahrzehnte auf <strong>Erdgas</strong>technologie basieren<br />

wird. Mit der Verfügbarkeit von <strong>Erdgas</strong> in Wohnhäusern<br />

ist eine wichtige Voraussetzung zur<br />

Etablierung der Brennstoffzellen-Technologie<br />

gegeben.<br />

Tradition der Kraft-Wärme-Kopplung Als Schrittmacher<br />

auf dem Weg zur Marktreife entpuppen<br />

sich vor allem die stationären Anwendungen<br />

zur Energieversorgung von Wohn- und Gewerbegebäuden.<br />

Zahlreiche Aggregate zur Kraft-Wärme-<br />

Kopplung auf Brennstoffzellen-Basis befinden sich<br />

bereits im Alltags-Testbetrieb und weisen einen<br />

hohen Wirkungsgrad auf. Wenn Strom und Wärme<br />

zum Beispiel über die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

gleichzeitig genutzt werden, können heute bis zu<br />

90 Prozent der eingesetzten Energie genutzt<br />

werden.


Brennstoffzellen<br />

1965<br />

Erster Einsatz bei<br />

der Raumfahrt<br />

1991<br />

Erster Prototyp für Stromund<br />

Wärmeversorgung<br />

Um das Potenzial der neuen Technologie<br />

weiter auszureizen, arbeiten Gerätehersteller und<br />

Energiewirtschaft eng zusammen. 2006 wurde zum<br />

Beispiel das Projekt „Virtual Fuel Cell Power Plant<br />

(VFCPP)“ – ein „virtuelles Brennstoffzellen-Kraftwerk“<br />

– abgeschlossen, bei dem erstmals mehrere<br />

dezentral installierte Brennstoffzellen-Heizgeräte<br />

über eine zentrale Leitstelle miteinander vernetzt<br />

und zu einem Kraftwerk verknüpft wurden. Im<br />

Resultat läuft die Brennstoffzellen-Heizung nicht<br />

nur dann, wenn gerade Wärme im Haus benötigt<br />

wird, sondern schaltet sich auch zu, um etwa im<br />

Stromnetz eine Spitzenlast abzudecken. Netzbetreiber<br />

könnten – eine hinreichende Penetration<br />

von Brennstoffzellen vorausgesetzt – mit solchen<br />

intelligenten Verknüpfungen ihr Portfolio der<br />

Stromerzeugung/-beschaffung optimieren.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> betreute im Rahmen des<br />

VFCPP-Projektes acht Anlagen des Geräteherstellers<br />

Vaillant in Mehrfamilienhäusern. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Aktivitäten<br />

bestanden u.a. in der Auswahl<br />

der Objekte, der Auswahl der Messtechnik, der<br />

Integration der Anlage ins Objekt, der Betreuung<br />

der Objekte mit Partnern, im Betrieb der Anlagen<br />

und der Auswertung sowie der Gas- und Abgasanalysen<br />

für die Nutzung in Brennstoffzellen. Das<br />

enge Zusammenspiel zwischen allen beteiligten<br />

Unternehmen sorgte für neue Impulse zwischen<br />

Entwicklung und praktischer Erprobung. Technisch<br />

ausgereifte und wirtschaftlich zu betreibende Geräte<br />

sind allerdings nicht vor Beginn des nächsten<br />

Jahrzehnts zu erwarten.<br />

Fazit: Die Gaswirtschaft ist offen für neue Systeme.<br />

Heute liefert sie <strong>Erdgas</strong>, das in Heizkesseln und<br />

herkömmlichen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

eingesetzt wird – und künftig <strong>Erdgas</strong>, das über die<br />

ab 2001<br />

Feldtests<br />

mit Vorserien<br />

ca. 2010<br />

Beginn der<br />

Markteinführung<br />

kleiner stationärer<br />

Brennstoffzellen<br />

Magazin<br />

gleichen Transportleitungen dem Betrieb entsprechend<br />

dimensionierter Brennstoffzellengeräte<br />

dient. Den großflächigen Einsatz von Wasserstoff<br />

als Brennstoff in Haushalten sehen die deutschen<br />

Energielieferanten erst in einem vergleichsweise<br />

langen Zeitraum auf sich zukommen.<br />

Nichtsdestotrotz ist das <strong>Erdgas</strong> bis dahin eine<br />

ideale Brückenenergie, um das langfristige Potenzial<br />

der Brennstoffzellen weiter auszuloten. Sollten<br />

künftig wirtschaftlich vertretbare und umweltfreundliche<br />

Lösungen für die Produktion von reinem<br />

Wasserstoff entwickelt werden, so kann die<br />

Gaswirtschaft außerdem auf ihre bisherigen Erfahrungen<br />

zurückgreifen und diese weiter vorantreiben.<br />

Solange sind „gasbetriebene“ Brennstoffzellen<br />

die einzige Alternative. ¯<br />

Initiative Brennstoffzelle (IBZ) Die Mitglieder der IBZ<br />

verfügen aus unterschiedlichen Perspektiven über Knowhow<br />

und Erfahrungen mit Brennstoffzellen und treiben<br />

die Entwicklung mit spezifischen Schwerpunkten voran.<br />

Dieses Potenzial wird in der IBZ gebündelt. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

verfügt mit ihrem Labor in Dorsten über die Möglichkeit,<br />

Brennstoffzellen-Systeme auf „Herz und Nieren“ zu<br />

testen, um so wertvolle Aussagen zum Betriebsverhalten<br />

erhalten zu können. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> arbeitet dabei mit<br />

allen maßgeblichen Heizgeräteherstellern zusammen.<br />

Alle Mitglieder der IBZ haben das gemeinsame Ziel,<br />

die <strong>Erdgas</strong>-Brennstoffzelle als dezentralen Strom- und<br />

Wärmelieferanten technisch und wirtschaftlich wettbewerbsfähig<br />

zu machen. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ist maßgebliches<br />

Gründungsmitglied der Initiative (www.IBZ-info.de).<br />

21


22 Magazin<br />

Zukunftspotenzial von Bioerdgas<br />

Reif für die Leitung<br />

Bioerdgas ist ein wichtiger Bestandteil im <strong>Erdgas</strong>netz der Zukunft. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> unterstreicht mit ihrem<br />

Engagement bei Bioerdgas die Chancen für ein neues, nachhaltiges Produkt.<br />

Bioerdgaspotenziale 2005 – 2030 in Deutschland*<br />

in TWh Bioerdgas = <strong>Erdgas</strong><br />

320<br />

280<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

Holz/Stroh<br />

+126%<br />

NawaRo und Bioabfall NawaRo und Bioabfall<br />

ca. 20% derzeit genutzt**<br />

2005 2030<br />

Holz/Stroh 193 –<br />

NawaRo und<br />

Bioabfall 72 163<br />

Gesamt 265 163<br />

Vergärung<br />

163 TWh ≈ 16% des Deutschen<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauchs (Basis 2005)<br />

= ca. 8,2 Mio Haushalte<br />

* Biomassestudie 2006; BGW/DVGW/Deutscher Bauernverband/Fachverband Biogas/<br />

Bayr. Staatsministerien<br />

** Basis 2006<br />

NawaRo = nachwachsende Rohstoffe<br />

Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> hat eine Gesellschaft zur<br />

Nutzung von aufbereitetem Biogas im <strong>Erdgas</strong>fernleitungsnetz<br />

gegründet. Die neue Gesellschaft<br />

E.<strong>ON</strong> Bioerdgas GmbH soll das wirtschaftliche und<br />

ökologische Potenzial von Biogas ausschöpfen. Sie<br />

wird ihren Sitz in Essen haben und die Bioerdgas-<br />

Aktivitäten bündeln und führen. Bioerdgas ergänzt<br />

das zuverlässige Produkt <strong>Erdgas</strong> mit einer regenerativen<br />

Komponente. Für die Einspeisung muss Biogas<br />

auf die Qualität von <strong>Erdgas</strong> gebracht werden.<br />

Dies erfolgt durch die Abtrennung von Kohlendioxid.<br />

Erfahrung beim Betrieb solcher Anlagen hat<br />

E.<strong>ON</strong> Sverige in Schweden, die seit mehreren<br />

Jahren Anlagen zur Einspeisung von Bioerdgas in<br />

das Leitungsnetz betreibt. In Deutschland sind<br />

derzeit mehrere Anlagen in Planung.<br />

„<strong>Erdgas</strong> ist Energieeffizienz, Biogas ist es erst<br />

recht.“ So bringt Dr. Jürgen Lenz, Vorstandsmitglied<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, die Chancen auf den Punkt,<br />

die für diesen regenerativen Energieträger im<br />

Rahmen der konzernweiten Technologieinitiative<br />

„innovate.on“ gesehen werden. „Das größte Potenzial<br />

steckt in der Aufbereitung von Biogas auf <strong>Erdgas</strong>qualität<br />

und dessen Einspeisung ins <strong>Erdgas</strong>netz.<br />

Denn damit“, so Lenz, „kann Biogas dort in<br />

der Stromerzeugung eingesetzt werden, wo es den<br />

größten Nutzen erzielt: in Kraftwerken mit Kraft-<br />

Wärme-Kopplung.“ Besonders in Sachen Effizienz<br />

ist Bioerdgas allen anderen Biokraftstoffen wie<br />

Rapsöl oder Bioethanol deutlich überlegen. So<br />

kann es sehr effizient genutzt werden für die Wärmeerzeugung<br />

in Brennwertkesseln sowie für die<br />

Verwendung als Kraftstoff. Die <strong>Erdgas</strong>wirtschaft<br />

hat sich verpflichtet, dem <strong>Erdgas</strong>, das als Kraftstoff<br />

verwendet wird, bis 2010 rund 10 Prozent und bis<br />

2020 rund 20 Prozent Bioerdgas beizumischen.<br />

Neue Quellen für das <strong>Erdgas</strong>netz der Zukunft<br />

„Das <strong>Erdgas</strong>netz ist offen für erneuerbare Energieträger<br />

wie Bioerdgas, aber prinzipiell auch als<br />

Infrastruktur für regenerativ gewonnenen Wasserstoff“,<br />

so Lenz. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> verfügt über die Infrastruktur<br />

und das Know-how, um in Zukunft Privathaushalte,<br />

Industrie, Tankstellen sowie Kraftwerke<br />

mit solchen Energieträgern zu beliefern.<br />

Biogas hat im Gegensatz zur Wind- oder Solarenergie<br />

den Vorteil, dass es über das gesamte Jahr<br />

kontinuierlich erzeugt werden kann und sich problemlos<br />

speichern lässt. Die Aufbereitung von Biogas<br />

auf <strong>Erdgas</strong>qualität (Bioerdgas) schlägt die<br />

Brücke zwischen zentraler Erzeugung und dezentraler,<br />

das heißt effizienterer Nutzung. Zum Beispiel<br />

wird Bioerdgas dorthin transportiert, wo ein<br />

hoher Wärmebedarf existiert. Moderne BHKW-Anlagen<br />

erzielen einen Gesamtwirkungsgrad von über<br />

80 Prozent.


Laut Wuppertal-Institut besitzt Bioerdgas eine<br />

signifikant höhere Flächeneffizienz als klassische<br />

Biokraftstoffe wie Rapsöl oder Ethanol. Flächeneffizienz<br />

heißt: Auf einem Hektar Anbaufläche kann<br />

man im Vergleich zu Rapsöl mehr als die vierfache<br />

Energiemenge durch Bioerdgas herstellen. Mit<br />

der Ernte eines Hektars lässt sich so viel Biogas<br />

produzieren, dass ein Auto über mehr als 100.000<br />

Kilometer fahren kann. Zudem besitzt die Biogas-<br />

Produktion einen geschlossenen Stoffkreislauf,<br />

indem Gärreste wieder als Dünger eingesetzt<br />

werden können.<br />

Die vom Wuppertal-Institut im Auftrag vom<br />

Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft<br />

(BGW), der Deutschen Vereinigung des<br />

Gas- und Wasserfachs (DVGW), des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten,<br />

des Deutschen Bauernverbandes und des Biogas<br />

Fachverbandes erstellte Studie zur „Analyse und<br />

Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse“<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass sich Biomasse<br />

am wirtschaftlichsten nutzen lässt, wenn das<br />

erzeugte Biogas in das <strong>Erdgas</strong>netz eingespeist und<br />

dezentral zur Strom- und Wärmeproduktion verwendet<br />

wird.<br />

Zukünftiges <strong>Erdgas</strong>system<br />

1 2<br />

3 4<br />

5<br />

Magazin<br />

Bis 2030 könnten, so die Studie des Wuppertal-<br />

Instituts, ca. 100 Mrd kWh Bioerdgas erzeugt werden<br />

– dies entspricht etwa 10 Prozent des derzeitigen<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauchs in Deutschland. Somit könnte<br />

die Versorgung von etwa 5 Millionen Haushalten<br />

durch Bioerdgas abgedeckt werden. Sofern das<br />

gesamte Bioerdgas verstromt würde, entspräche<br />

dies ca. 40 Mrd kWh Strom aus Bioerdgas, oder<br />

7 Prozent der heutigen deutschen Stromerzeugung.<br />

2005 stammten mit 2,9 Milliarden Kilowattstunden<br />

rund 0,5 Prozent des in Deutschland<br />

erzeugten Stromes aus Biogas.<br />

Voraussetzungen für die weitgehende<br />

Ausschöpfung des Potenzials sind die verbesserte<br />

Effizienz großer Biogaserzeugungs- und -aufbereitungsanlagen,<br />

eine sichere Belieferung mit<br />

ertragreichen landwirtschaftlichen Substraten<br />

unter geringen logistischen Kosten sowie optimale<br />

Standorte in der Nähe von <strong>Erdgas</strong>leitungen. ¯<br />

1 Nachwachsende Rohstoffe<br />

2 Zuführung der Biomasse<br />

3 Fermenter<br />

4 Biogasaufbereitung<br />

5 <strong>Erdgas</strong>leitungssystem<br />

23


24 Magazin<br />

Gütesiegel für Heim und Heizung<br />

Qualitätsgarantie für den Energiepass<br />

„Energieeffizienz im Gebäudebereich“ ist ein Projekt, bei dem die E.<strong>ON</strong><br />

<strong>AG</strong> mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) kooperiert. Die E.<strong>ON</strong><br />

Energie <strong>AG</strong> und die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> beteiligen sich maßgeblich an der<br />

Finanzierung der Gesamtkosten von 2 Mio ¤. Das Know-how des E.<strong>ON</strong>-<br />

Konzerns unterstützt die Einführung des Gebäudeenergiepasses. „Wir<br />

sind überzeugt, dass wir gemeinsam dringend unsere Anstrengungen<br />

verstärken müssen, eine der wesentlichen Energiequellen der Zukunft<br />

zu erschließen: die Energieeffizienz“, so Dr. Burckhard Bergmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Keine Energiequelle ist so ergiebig wie die Erhöhung<br />

der Energieeffizienz. Dies betrifft alle Stufen<br />

der Energieversorgung von der Erzeugung über<br />

die Netze bis hin zum Endverbraucher. Die Kooperation<br />

zwischen E.<strong>ON</strong> und der dena ist Bestandteil<br />

des Corporate Social Responsibility-Projektes<br />

„Energieeffizienz im Gebäudebereich“. Die Einführung<br />

eines „bundeseinheitlichen Gebäudeenergiepasses“<br />

ist dabei eine Schwerpunktaufgabe.<br />

Wer einen männlichen Pkw-Besitzer nach<br />

der Leistung seines Autos befragt, bekommt im<br />

Normalfall konkrete Antworten in Pferdestärken,<br />

Umdrehungen pro Minute und Verbrauch. Wer aber<br />

einen Hausbesitzer nach dem Energieverbrauch<br />

seines Hauses oder seiner Wohnung fragt, erntet<br />

oft nur vage Angaben, häufig aber ein Kopfschütteln.<br />

Schwachstellen erkennen Laut einer im Dezember<br />

2006 veröffentlichten Umfrage im Auftrag der dena<br />

geben zwar 71 Prozent der Hausbesitzer an, die<br />

energetischen Schwachstellen ihres Gebäudes zu<br />

kennen. Aber über die tatsächlichen Energiekosten<br />

wissen nur die wenigsten Bescheid: Fast die Hälfte<br />

der Befragten wusste nur ungefähr, wie hoch die<br />

Kosten für Heizung, Strom und Warmwasser sind.<br />

Mit Einführung des Energiepasses für Gebäude<br />

im Rahmen der novellierten Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) Anfang 2008 ändert sich das.<br />

Dienstleistungsangebot Energieeffizienz E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> bietet seinen weiterverteilenden Kunden<br />

ein durchstrukturiertes und verzahntes Dienstleistungsangebot<br />

zum Thema Energieeffizienz an. Ziel<br />

dieses Dienstleistungsangebotes ist eine konkrete<br />

Hilfestellung für weiterverteilende Kunden, um<br />

neue politische Vorgaben umzusetzen, die Kundenbindung<br />

zu erhöhen und sich verstärkt als Energiedienstleister<br />

zu positionieren. Die weiterverteilenden<br />

Kunden können gegenüber Endverbrauchern<br />

einen dauerhaften Dialog aufbauen und sich<br />

als erster Ansprechpartner und Problemlöser in<br />

Fragen der Energieeffizienz positionieren.<br />

Der Energiepass dokumentiert und bewertet<br />

die energetische Qualität eines Gebäudes. Ein einheitliches<br />

Gütesiegel für Immobilien – vergleichbar<br />

mit den Energieeffizienzklassen von Haushaltsgeräten<br />

– macht den Energiebedarf leicht verständlich<br />

sichtbar. Ziele des Energiepasses sind:<br />

Transparenz auf dem Immobilienmarkt zu schaffen,<br />

Energiesparpotenziale aufzuzeigen und Impulse<br />

für Investitionen in die energetische Sanierung<br />

des Gebäudebestandes zu geben.<br />

Individuelle Modernisierungsempfehlungen Ein<br />

wesentlicher Bestandteil des Energiepasses sind<br />

individuelle Modernisierungsempfehlungen, mit<br />

denen der Eigenheimbesitzer die Energiebilanz<br />

seiner Wohnimmobilie verbessern kann – zum<br />

Beispiel mit dem Einsatz energieeffizienter <strong>Erdgas</strong>-<br />

<strong>Brennwerttechnik</strong> zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung,<br />

die bis zu 89 Prozent des Energieverbrauchs<br />

eines Privathaushaltes ausmachen<br />

können.<br />

Unabhängig davon, ob der verbrauchs- und<br />

bedarfsorientierte Energiepass für die jeweilige<br />

Immobilie relevant wird: Mitentscheidend für den<br />

Erfolg des Energiepasses ist die fachliche Qualifikation<br />

seiner Aussteller.<br />

Mit dem Ziel, den Hauseigentümern kompetente<br />

Aussteller des Energiepasses zu vermitteln,<br />

erarbeitet E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> gemeinsam mit den E.<strong>ON</strong><br />

Regionalversorgern und der Deutschen Energieagentur<br />

eine internetbasierte Ausstellerdatenbank.<br />

So wird der Energiepass ein viel versprechender<br />

Ansatz für die Gasversorgungsunternehmen,<br />

gemeinsam mit dem regionalen Sanitär-Heizung-<br />

Klima-Handwerk und anderen Marktpartnern die<br />

Energieeffizienz im Gebäudebestand zu erhöhen –<br />

mit <strong>Erdgas</strong> in der Wärmeversorgung. ¯


Effiziente Navigation nicht nur für die <strong>Erdgas</strong>-Infrastruktur<br />

NAVISAT – Starthilfe für Zukunftstechnologien<br />

Das europäische Satellitennavigationssystem<br />

Galileo befindet sich im Aufbau. Der erste Galileo-<br />

Satellit kreist bereits um die Erde; mit insgesamt<br />

dreißig Satelliten soll das System 2011 in Betrieb<br />

gehen. Die Wirtschaft in Deutschland und Europa<br />

knüpft hohe Erwartungen an dieses von den EU-<br />

Staaten gemeinsam geförderte innovative Industrieprojekt.<br />

Denn es bietet dem Markt für Produkte<br />

und Dienstleistungen auf der Grundlage einer<br />

hochpräzisen Satellitennavigation und -positionierung<br />

große Chancen und Perspektiven. Eine Vielfalt<br />

technischer Anwendungen wird die Prozesse in<br />

der Bau-, Ver- und Entsorgungswirtschaft, in der<br />

Land- und Forstwirtschaft sowie den Branchen<br />

Telekommunikation, Logistik und Verkehr nachhaltig<br />

optimieren. Schätzungen gehen davon aus,<br />

dass durch Galileo langfristig mehr als 100.000<br />

qualifizierte Arbeitsplätze in Europa entstehen.<br />

Magazin<br />

Über 500 Firmen haben sich in Nordrhein-Westfalen auf das Geschäftsfeld der Satellitennavigation und<br />

-positionierung spezialisiert. Seit April 2006 bietet der nordrhein-westfälische Anwenderverbund NAVISAT<br />

nun ein Netzwerk und eine Kommunikationsplattform für integrierte Satellitennavigationslösungen<br />

auf der Grundlage schon heute existierender Systeme wie dem amerikanischen GPS und dem russischen<br />

GL<strong>ON</strong>ASS wie auch dem zukünftigen europäischen System Galileo. Als eines von zehn Gründungsmitgliedern<br />

von NAVISAT trägt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> mit seinem Know-how im Bereich der Energiewirtschaft dazu<br />

bei, dass die technologischen Kompetenzen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft in der Region<br />

gebündelt und die starke Position des Wirtschaftsstandorts in den Anwendungsgebieten der Satellitennavigation<br />

weiter ausgebaut wird.<br />

Viele Unternehmen arbeiten derzeit bereits<br />

mit Hochdruck an der Entwicklung von kreativen<br />

Lösungen, die die bereits erprobten Technologien<br />

auf dem Gebiet der Satellitennavigation mit den<br />

durch Galileo künftig zur Verfügung stehenden<br />

Möglichkeiten verbinden. Im Hinblick auf neue<br />

Anwendungen reicht die Phantasie der Ingenieure<br />

weit – vom Frühwarndienst für Erdbeben, Vulkanausbrüche<br />

und Flutkatastrophen bis zum Unkraut-<br />

Roboter, der Samenkörner aussäht und anschließend<br />

satellitengesteuert das Unkraut rund um die<br />

Kulturpflanze entfernt.<br />

25


26 Magazin<br />

Bis auf Zentimeter genau Schon heute spielt<br />

die Satellitennavigation und -positionierung im<br />

Logistik- und Verkehrsmanagement sowie im<br />

Vermessungssektor eine wichtige Rolle. Auch beim<br />

wirtschaftlichen Aufbau und Betrieb von Leitungsnetzen<br />

sowie bei deren Wartung und Reparatur<br />

kommt diese Technik häufig zum Einsatz. Im Bereich<br />

der Energieversorgung hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> damit<br />

bereits große Erfahrung. Mit Abweichungen<br />

von 10 bis 30 Metern ist eine Standortbestimmung,<br />

wie sie durch die Signale des amerikanischen<br />

GPS- und des russischen GL<strong>ON</strong>ASS-Satellitennavigationssystems<br />

ermöglicht wird, für die Leitungsvermessung<br />

allerdings zu unpräzise. Doch mithilfe<br />

der Daten, die der von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> betriebene<br />

Satelliten-Referenzdienst ascos liefert, lässt sich<br />

die erforderliche hohe Genauigkeit bis in den Zentimeterbereich<br />

erzielen.<br />

Aufgrund der Kooperation mit dem Bundesamt<br />

für Kartografie und Geodäsie und den Vermessungsämtern<br />

der Länder kann ascos auf ein Netz<br />

von insgesamt 300 hochgenau eingemessenen<br />

GPS- und GL<strong>ON</strong>ASS-Referenzstationen zurückgreifen<br />

und so – durch den Abgleich von deren Daten<br />

mit den von mobilen Vermessungssystemen gelieferten<br />

Satellitensignalen – Fehler korrigieren. Der<br />

Service von ascos bietet gegenüber traditionellen<br />

Vermessungsmethoden wirtschaftliche Vorteile, die<br />

inzwischen auch von anderen Unternehmen der<br />

Energiebranche, der Vermessungswirtschaft, der<br />

Land- und Forstwirtschaft sowie der Bauindustrie<br />

erkannt worden sind.<br />

Die Grenzen der zivilen Nutzung, die die Dienste<br />

des GPS- und GL<strong>ON</strong>ASS-Systems derzeit bieten,<br />

liegen allerdings auf der Hand. So ist eine zuverlässige<br />

Positionierung in engen Straßenschluchten,<br />

die durch Hochhäuser abgeschirmt werden, heute<br />

noch nicht möglich. Dabei gäbe es für eine präzise<br />

Satellitennavigation auch und gerade in Ballungsgebieten<br />

einen großen Bedarf – so zum Beispiel im<br />

Bereich der effizienteren Dokumentation, Überwachung,<br />

Steuerung und Wartung von Versorgungsnetzen.<br />

Zudem unterliegen beide Satellitennavigationssysteme<br />

den hoheitlichen Entscheidungen<br />

des Militärs, das sich für Krisensituationen eine<br />

zeitliche und räumliche Einschränkung der verfügbaren<br />

Signale vorbehält.<br />

Optimierungspotenzial Aufgrund der weitaus präziseren<br />

und zudem zuverlässig verfügbaren Daten,<br />

die das europäische Satellitennavigationssystem<br />

Galileo in Ergänzung zum GPS- und GL<strong>ON</strong>ASS-System<br />

liefern kann, wird sich das Spektrum der<br />

Einsatzmöglichkeiten für die satellitengestützte<br />

Positionierung beträchtlich erweitern. Bereits<br />

seit September 2005 untersucht ein von ascos geführtes<br />

Konsortium von sechs Unternehmen – im<br />

Rahmen des Forschungsprojekts GIGA (Galileo<br />

Integrated Georeference Applications) – die auf<br />

Galileo bezogenen Optimierungspotenziale in<br />

der Energiewirtschaft. Derzeit werden etwa 50 Prozent<br />

aller Vermessungsaufgaben im Energiesektor<br />

mithilfe der Satellitenpositionierung durchgeführt.<br />

Nach einer aktuellen Befragung unter Europas<br />

Energieversorgern ist bis 2010 ein Anstieg auf<br />

60 Prozent, bis 2015 auf 80 Prozent und bis 2020<br />

auf 90 Prozent zu erwarten.<br />

Es ist nur folgerichtig, dass E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> das<br />

profunde Know-how seines Satelliten-Referenzdienstes<br />

ascos nun auch in den Anwenderverbund<br />

NAVISAT einbringt – und zwar an maßgeblicher<br />

Stelle: Diplomingenieur Peter Loef, Leiter von<br />

ascos, ist der Vorstandsvorsitzende des neuen<br />

Vereins, der nicht nur von der Privatwirtschaft,<br />

sondern auch vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium<br />

nachdrücklich unterstützt<br />

wird. ¯


Projekte mit Effizienzgewinn<br />

Micro-KWK – kleines Kraftwerk,<br />

große Zukunft<br />

Die Zukunft der Energieversorgung ist – möglicherweise<br />

– dezentral. Einige Fachleute sprechen<br />

bereits von „virtuellen Kraftwerken“, die aus tausenden<br />

zusammengeschalteten häuslichen Kleinkraftwerken<br />

bestehen. Der Begriff der stromerzeugenden<br />

Heizung beschreibt treffend, worum es<br />

bei der Micro-Kraft-Wärme-Kopplung geht.<br />

Die Geräte von der Größe eines Kühlschranks<br />

arbeiten mit <strong>Erdgas</strong> und erzeugen gleichzeitig<br />

Elektroenergie und Wärme. Vorteil der Kombination:<br />

Micro-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sparen<br />

Primärenergie und damit Energiekosten, sie überzeugen<br />

mit niedrigen Emissionswerten. Gegenüber<br />

konventionellem Strombezug aus dem Netz und<br />

separater Heizung sowie Warmwasserbereitung<br />

mit einem Gaskessel wird erheblich weniger Kohlendioxid<br />

emittiert. Ein Grund, warum sich E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> für diese Technik engagiert. Kooperationen<br />

mit Herstellern, Tests auf dem Prüfstand und<br />

Feldtests sind Elemente, mit denen die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

<strong>AG</strong> die Entwicklung von Micro-KWK unterstützend<br />

begleitet. Durch die Kombination von Prüfstands-<br />

und Feldtests werden in kurzer Zeit wertvolle<br />

Erfahrungen gesammelt, die die Entwicklung<br />

beim Hersteller beschleunigen und dadurch den<br />

Zeitraum bis zur Markteinführung verkürzen. ¯<br />

Feldtest Gaswärmepumpe<br />

Magazin<br />

Auf dem Weg zur Marktreife Vernünftiger Umgang<br />

mit Ressourcen hat bei E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Priorität.<br />

Neue, besonders umweltschonende Energiequellen<br />

zu erschließen, ist Gebot der Stunde. So halten<br />

Grundwasser und Luft große Mengen von Energie<br />

bereit. Wärmepumpen machen dieses Potenzial<br />

nutzbar.<br />

Angesichts erhöhter Anforderungen an die<br />

Energieeffizienz in Wohngebäuden und des<br />

zunehmenden Umweltbewusstseins steigt das Interesse<br />

an Gaswärmepumpen. Denn Gaswärmepumpen<br />

verwenden kostenlose regenerative<br />

„Umweltenergie“ oder Abwärme, woraus hohe Wirkungsgrade<br />

und Einsparungen von Primärenergie<br />

resultieren. Bislang wurden Wärmepumpen meist<br />

mittels Elektromotor angetrieben. Als zukunftsträchtige<br />

Alternative gelten thermisch betriebene<br />

Gaswärmepumpen.<br />

Gemeinsam mit dem Heiztechnik-Hersteller<br />

BBT Thermotechnik GmbH und Kunden aus verschiedenen<br />

Bereichen in Deutschland startete die<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> einen umfangreichen Feldtest,<br />

der sich über zwei Heizperioden erstreckt. Circa 20<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser sind daran beteiligt.<br />

Im Vergleich zu einer herkömmlichen Wärmepumpe<br />

hat die neuartige Wärmepumpe einen großen<br />

Vorteil: Sie benötigt keine beweglichen Teile. Diese<br />

„Pumpe“ funktioniert rein thermisch, was die Anlage<br />

fast wartungsfrei und nahezu geräuschlos<br />

macht.<br />

Die Ersparnis beim Einsatz der innovativen<br />

Gas-Wärmepumpe ist groß: Sie verbraucht rund ein<br />

Viertel weniger <strong>Erdgas</strong> als ein Brennwertkessel<br />

und setzt entsprechend weniger Kohlendioxid frei.<br />

„Es ist selten, dass eine neue Technik so gut läuft“,<br />

konstatiert Wilhelm Droste, der verantwortliche<br />

Projektleiter bei der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>. Mit einem<br />

positiven Abschluss der Erprobung im Jahr 2008<br />

wird fest gerechnet. ¯<br />

27


28 Magazin<br />

<strong>Erdgas</strong>-Entspannungsanlage<br />

nutzt Druckgefälle zur<br />

Stromerzeugung<br />

Entspannung als rationelle Energiequelle Nur aus<br />

der Suche nach Nichtnormalität erwächst Kreativität.<br />

Der Gedanke, dass <strong>Erdgas</strong>-Leitungsnetze Strom<br />

erzeugen können, scheint gewöhnungsbedürftig.<br />

Tatsächlich ist die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> einer der Vorreiter<br />

auf diesem Gebiet.<br />

Das Prinzip: <strong>Erdgas</strong> wird unter hohem Druck<br />

in großen Fernleitungen transportiert. Bei der<br />

Übergabe an kommunale Versorgungsunternehmen<br />

wird der Gasdruck auf den niedrigeren Druck<br />

im Verteilnetz reduziert. Bei der konventionellen<br />

Methode übernehmen das häufig Gasdruckregelanlagen,<br />

die allerdings das Druckgefälle energetisch<br />

ungenutzt lassen. Eine erprobte Technik<br />

erlaubt es, per Turbine und angeschlossenem Generator<br />

aus dem überschüssigen Gasdruck elektrische<br />

Energie zu erzeugen. Der elektrische Wirkungsgrad<br />

solcher Anlagen liegt bei 80 Prozent<br />

und ist damit überdurchschnittlich hoch. In<br />

Deutschland arbeiten bereits mehr als 40 solcher<br />

Systeme.<br />

Branchenkenner erwarten Steigerungen bei<br />

der Stromerzeugung mit <strong>Erdgas</strong>-Entspannungsanlagen.<br />

Potenzial ist reichlich vorhanden, denn<br />

bislang wird in Deutschland erst ein Siebtel dieses<br />

kostengünstigen Energieangebotes genutzt. „Aufgrund<br />

des hohen Wirkungsgrades können sich Turbine<br />

und Generator nach kurzer Zeit amortisieren“,<br />

weiß E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Fachmann Werner Woelting.<br />

Flächendeckend eingesetzt, könnten <strong>Erdgas</strong>-Entspannungsanlagen<br />

ein mittleres Kraftwerk ersetzen<br />

und umweltfreundlichen Strom für eine ganze<br />

Großstadt liefern, was pro Jahr eine halbe Million<br />

Tonnen Kohlendioxid einsparen würde. ¯<br />

Umweltschonendes Klima- und<br />

Heizgerät im Test<br />

Gut kombiniert: Plus bei Ökonomie und Ökologie<br />

Anlagen zur Klimatisierung von Gebäuden sind in<br />

Deutschland zunehmend gefragt. Die Ursache sind<br />

wachsende Anforderungen an das Raumklima.<br />

Räume, die selbst bei starker Sonneneinstrahlung<br />

und hohen Außentemperaturen gleichmäßig temperiert<br />

sind, bieten mehr Komfort, bessere Arbeitsbedingungen<br />

und ein angenehmeres Ambiente.<br />

Das wertet die Gebäude auf und verbessert die<br />

Vermietbarkeit. Vor allem in gewerblichen und<br />

öffentlichen Bauten wächst daher der Klimatisierungsbedarf.<br />

Eine umweltschonende Alternative bieten<br />

erdgasbetriebene Klimageräte, die nicht nur kühlen<br />

können, sondern ebenso effizient heizen. Diese<br />

Doppelfunktion hat Vorteile hinsichtlich Technik,<br />

Wirtschaftlichkeit und Umwelt. Die am weitesten<br />

entwickelten Geräte stammen aus Japan, weltweit<br />

sind mehr als 600.000 im Einsatz. Um die Markteinführung<br />

von <strong>Erdgas</strong>-Klimageräten in Deutschland<br />

zu begleiten, testete das Gaswärme-Institut e.V.<br />

Essen im Auftrag der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> eine Anlage<br />

der Firma AISIN.<br />

Bei richtiger Dimensionierung der Anlage<br />

ergeben sich im Klimatisierungsbetrieb identische<br />

oder bessere Vergleichswerte als bei den elektromotorisch<br />

betriebenen Pendants. Im Heizbetrieb<br />

erreicht die Anlage stets vergleichbare Leistungswerte<br />

wie eine Niedertemperaturheizung und ist<br />

im oberen Leistungsbereich deutlich effizienter als<br />

eine Brennwertheizung.<br />

„In puncto Umweltschonung zeigt das erdgasbetriebene<br />

Heiz- und Klimagerät besonders seine<br />

Stärke“, sagt Petra Nitschke-Kowsky, die den Test<br />

für die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> begleitet hat. Und die Entscheidung<br />

für das kombinierte Gerät mindert<br />

ebenfalls Anschaffungs- und Installationskosten,<br />

die sonst bei getrenntem Einbau eines Heiz- und<br />

Klimasystems entstehen würden. Das haben gewerbliche<br />

Anwender wie die Kreissparkasse Ahrweiler<br />

und G&W Fahrzeugteile aus Waldbröl bereits<br />

erkannt – sie entschieden sich für eine kombinierte<br />

Lösung von AISIN. ¯


Niedrigenergiehäuser<br />

Auf dem Weg zum Passivhaus mit <strong>Erdgas</strong> Die umweltschonendste<br />

Energie ist diejenige, die nicht<br />

verbraucht wird. Seit geraumer Zeit erforscht die<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> energiesparende Technologien<br />

und fördert deren Einführung in den Markt. Eines<br />

der erfolgreichsten Beispiele ist die <strong>Erdgas</strong>-<strong>Brennwerttechnik</strong>.<br />

Mit der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) wurde im Jahr 2002 der Niedrigenergiehaus-<br />

Standard offiziell eingeführt. Niedrigenergiehäuser<br />

sind inzwischen beim Neubau der Normalfall, die<br />

installierten <strong>Erdgas</strong>-Brennwertheizungen sind<br />

heute Stand der Technik.<br />

Magazin<br />

Ein Passivhaus ist noch sparsamer als ein effizientes<br />

Niedrigenergiehaus. Nach der vom Passivhaus-Institut<br />

Darmstadt entwickelten Definition<br />

benötigt es im Jahr maximal 15 Kilowattstunden<br />

Heizenergie pro Quadratmeter Wohnfläche. Das ist<br />

nur mit extrem gut gedämmter Gebäudehülle<br />

sowie sehr gut wärmedämmenden Fenstern mit<br />

Dreifachverglasung und gedämmten Fensterrahmen<br />

realisierbar. Der notwendige Luftaustausch<br />

erfolgt über eine kontrollierte Lüftungsanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung.<br />

Das Passivhaus kann ohne konventionelle<br />

Heizung auskommen. Es genügt, die über das Lüftungssystem<br />

zugeführte Frischluft zu erwärmen.<br />

Kehrseite der Medaille: Bislang sind Passivhäuser<br />

verhältnismäßig teuer und Bauherren müssen von<br />

der erst langfristig erzielbaren Wirtschaftlichkeit<br />

überzeugt werden. Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> engagiert<br />

sich besonders für kostengünstige Konzepte und<br />

den Einsatz von Passivhauskomponenten in sanierten<br />

Altbauten. Dieser Zwischenschritt erhöht die<br />

Akzeptanz von Passivhäusern, mindert den Energieverbrauch<br />

im Gebäudebestand und trägt damit<br />

langfristig zur CO2-Minderung und zum Klimaschutz<br />

bei. ¯<br />

29


Energieeinsparung durch<br />

<strong>Erdgas</strong>-<strong>Brennwerttechnik</strong> ist<br />

der kostengünstigste Weg zu<br />

mehr Energieeffizienz


Die Gasbrennwerttechnik ist nach mehr als 15 Jahren zur dominierenden, effizienten und umweltschonenden Gerätetechnik<br />

unter den Gebäudeheizsystemen mit <strong>Erdgas</strong> geworden. Die Markteinführung hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> zusammen mit Geräteindustrie<br />

und Heizungshandwerk von Anfang an begleitet. Wir arbeiten mit an weiteren Effizienzsteigerungen durch Gerätekonzepte,<br />

die zusätzlich zum Energieinhalt des <strong>Erdgas</strong>es die Umweltwärme nutzen.<br />

Michael Koschowitz; Abteilungsleiter Technische Kundenberatung, Marketing, Gewerbe/Neue Technologien


32 Branchenreport<br />

Welterdgasverbrauch<br />

in Mrd m3 2.700<br />

2.400<br />

2.100<br />

1.800<br />

1.500<br />

1.200<br />

900<br />

600<br />

300<br />

Branchenreport: <strong>Erdgas</strong> im Energiemarkt 2006<br />

Weltweite Entwicklungen im Überblick<br />

Die internationalen Ölmärkte waren bei einer unverändert knappen Angebotssituation mit nur sehr<br />

geringen Reservekapazitäten auch 2006 durch eine weiterhin hohe Nachfrage, insbesondere aus<br />

Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien, aber auch aus den USA geprägt. Sie standen zudem<br />

unter dem Einfluss politischer Unruhen in Nigeria, des Streits um das iranische Atomprogramm und<br />

nicht zuletzt der nach wie vor instabilen Lage im Nahen und Mittleren Osten.<br />

Diese Faktoren schlugen sich 2006 nochmals in im<br />

Vergleich zum Vorjahr merklich gestiegenen Ölpreisen<br />

nieder, die zeitweise hohe Risikoprämien<br />

enthielten. Die Notierungen für Rohöl der Sorte<br />

Brent erreichten im Jahresdurchschnitt einen neuen<br />

Höchststand. Mit rund 65 US-$/barrel lagen sie<br />

um etwa ein Fünftel über denen des bisherigen<br />

„Rekordjahres“ 2005. Im Jahresverlauf wiesen sie<br />

dabei eine nicht unerhebliche Schwankungsbreite<br />

auf: Anfang August erreichten die Tagesnotierungen<br />

für Brent-Öl einen neuen Spitzenwert von<br />

knapp unter 80 US-$/barrel. Die gute Bevorratungslage,<br />

die entspanntere Lage im Nahen und Mittleren<br />

Osten und die vergleichsweise milde Witterung<br />

in den letzten Monaten des Jahres 2006 bewirkten<br />

danach einen deutlichen Preisrückgang. Ende 2006<br />

notierte Brent-Öl mit knapp 60 US-$/barrel geringfügig<br />

schwächer als zu Jahresanfang.<br />

Bei einem im Jahresvergleich 2006/2005 nur<br />

unwesentlich gestiegenen Wechselkurs des Euro<br />

gegenüber dem US-$ schlugen sich die höheren<br />

Preise auch in den Öl- bzw. Energieimportrechnungen<br />

der Länder des Euro-Raums nieder. Die Bremswirkungen<br />

auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

in Europa blieben indes begrenzt, das<br />

Wirtschaftswachstum war robust.<br />

1997 2002 2003 2004 2005 2006<br />

2.170 2.435 2.535 2.605 2.665 2.705<br />

Sonstige<br />

Fernost/Pazifik<br />

Europa 30<br />

GUS<br />

Nordamerika<br />

<strong>Erdgas</strong>förderung und -verbrauch in der Welt<br />

lagen mit rund 2.700 Mrd m 3 (rund 2,4 Mrd t Öleinheiten<br />

– OE) leicht über Vorjahresniveau. Von den<br />

insgesamt geförderten Mengen wurden 30 Prozent<br />

(rund 820 Mrd m 3 ) durch grenzüberschreitenden<br />

<strong>Erdgas</strong>handel zwischen Produzenten- und Importländern<br />

für die Verbrauchermärkte verfügbar gemacht.<br />

Dieser Handel vollzog sich im Schwerpunkt<br />

nach wie vor innerhalb einzelner Regionen wie<br />

Europa, Nordamerika oder Fernost/Pazifik, wurde<br />

zunehmend aber interregional. Etwa zwei Fünftel<br />

der grenzüberschreitenden Lieferungen wurden im<br />

vergangenen Jahr zwischen verschiedenen Regionen<br />

gehandelt.<br />

Die Lieferungen per Pipeline erhöhten sich<br />

nur unwesentlich auf rund 590 Mrd m 3 . In verflüssigter<br />

Form (LNG: Liquefied Natural Gas) wurden<br />

rund 230 Mrd m 3 grenzüberschreitend geliefert,<br />

9 Prozent mehr als 2005. Damit stieg der Anteil der<br />

LNG-Lieferungen am gesamten internationalen<br />

<strong>Erdgas</strong>handel auf 28 Prozent (2005: 26 Prozent).<br />

Die weltweit sicher gewinnbaren <strong>Erdgas</strong>reserven<br />

wurden per Ende 2006 mit rund 175.000 Mrd m 3<br />

um etwa 1 Prozent höher veranschlagt als ein Jahr<br />

zuvor, was im Wesentlichen auf eine Höherbewertung<br />

der Reserven in Ländern der GUS (Kasachstan<br />

und Turkmenistan) sowie in China zurückzuführen<br />

ist. Von den weltweit sicher gewinnbaren <strong>Erdgas</strong>reserven<br />

entfielen 27 Prozent auf Russland, 16 Prozent<br />

auf den Iran und 15 Prozent auf Katar. Die drei<br />

mit Abstand größten Reserveländer halten somit<br />

einen Anteil von rund 58 Prozent an den weltweit<br />

sicher gewinnbaren <strong>Erdgas</strong>reserven, der Anteil<br />

Europas dagegen beträgt nur rund 3 Prozent.


Anteile Russlands am <strong>Erdgas</strong>aufkommen Europas 2006<br />

in %<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

vorläufig, zum Teil geschätzt<br />

Regionale Entwicklungen im Einzelnen In Russland<br />

setzte sich die Aufwärtsentwicklung der <strong>Erdgas</strong>förderung<br />

2006 weiter fort. Mit rund 590 Mrd m 3<br />

lag sie im vergangenen Jahr leicht über Vorjahresniveau<br />

und entsprach damit nach wie vor gut<br />

einem Fünftel der weltweiten <strong>Erdgas</strong>förderung.<br />

Die <strong>Erdgas</strong>exporte Russlands beliefen sich<br />

auf insgesamt knapp 180 Mrd m 3 (– 2 Prozent). Sie<br />

machten etwa 30 Prozent der gesamten russischen<br />

<strong>Erdgas</strong>förderung aus. Die Lieferungen in europäische<br />

Länder erreichten knapp 140 Mrd m 3 , etwa<br />

1 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die übrigen<br />

Mengen wurden in andere GUS-Länder exportiert,<br />

etwa zur Hälfte nach Weißrussland, das die Ukraine<br />

als größtes Importland in dieser Staatengruppe<br />

ablöste. Infolge der Neugestaltung der Unternehmens-<br />

und Vertragsstrukturen auf der Importstufe<br />

bezog die Ukraine 2006 über die Hälfte weniger<br />

<strong>Erdgas</strong> aus Russland als im Jahr zuvor; die <strong>Erdgas</strong>importe<br />

der Ukraine aus zentralasiatischen Ländern<br />

wurden dagegen kräftig ausgeweitet.<br />

Die <strong>Erdgas</strong>förderung in den übrigen Ländern<br />

der GUS hatte mit rund 170 Mrd m 3 in etwa die<br />

gleiche Größenordnung wie 2005.<br />

Branchenreport<br />

EU 25 Belgien Finnland Griechen- Nieder- Polen Slowenien Ungarn Rumänien Schweiz<br />

land lande<br />

Baltische Deutsch- Frankreich Italien Österreich Slowakei Tschechien Bulgarien Andere Türkei<br />

Länder land europäische<br />

Länder<br />

24% 100% 2% 35% 100% 19% 80% 24% 10% 48% 49% 100% 17% 70% 66% 100% 35% 59% 10% 66%<br />

In den USA erholte sich die <strong>Erdgas</strong>förderung<br />

wieder und lag mit rund 510 Mrd m 3 – entsprechend<br />

rund 19 Prozent der Welterdgasförderung –<br />

um etwa 2 Prozent über der des Vorjahres, in dem<br />

sie nicht zuletzt durch witterungsbedingte Förderausfälle<br />

(Hurrikans im Golf von Mexiko) geprägt<br />

war. Der <strong>Erdgas</strong>verbrauch war dagegen rückläufig<br />

(– 2 Prozent auf rund 565 Mrd m 3 ). Der Rückgang<br />

war dabei besonders ausgeprägt in den Verbrauchsbereichen<br />

Haushalte (– 9 Prozent) und gewerbliche<br />

Kleinverbraucher (– 6 Prozent), in denen<br />

die Preise im Jahresdurchschnitt weiter gestiegen<br />

sind. Auch in der Industrie wurde weniger <strong>Erdgas</strong><br />

eingesetzt (– 2 Prozent), mehr dagegen allein in<br />

Kraftwerken (+ 6 Prozent).<br />

Entwicklung des <strong>Erdgas</strong>verbrauchs in Europa*<br />

in Mrd m 3<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

2006** 2010*** 2020***<br />

527 570 – 610 675 – 730<br />

* Europa: EU 27 sowie Norwegen, Schweiz, Türkei<br />

** geschätzt<br />

*** Prognose<br />

1 m 3 = 11,5 kWh<br />

33


34 Branchenreport<br />

Drehscheibe Deutschland im<br />

europäischen <strong>Erdgas</strong>verbund<br />

<strong>Erdgas</strong>leitungen<br />

in Planung<br />

<strong>Erdgas</strong>importstelle<br />

<strong>Erdgas</strong>felder<br />

Bezugsländer<br />

St. Fergus<br />

Theddlethorpe<br />

London<br />

Teesside<br />

Bacton<br />

Barcelona<br />

Canvey<br />

Dunkerque<br />

Gournay<br />

Toulouse<br />

Paris<br />

Lyon<br />

Zeebrügge<br />

Brüssel<br />

Groningen<br />

Fos-sur-Mer<br />

Kollsnes<br />

Kårsto<br />

Stavanger<br />

Essen<br />

Aachen<br />

Bern<br />

Oslo<br />

Flensburg<br />

Wilhelmshaven<br />

Emden Hamburg<br />

Saarbrücken<br />

Freiburg<br />

Erfurt<br />

Frankfurt<br />

Stuttgart<br />

Hannover<br />

München<br />

La Spezia<br />

Rostock<br />

Passau<br />

Montalto di Castro<br />

Rom<br />

Berlin<br />

Trondheim<br />

Prag<br />

Ljubljana<br />

Wien<br />

Zagreb<br />

Bratislava<br />

Budapest<br />

Zenica<br />

Warschau<br />

Sarajevo<br />

Helsinki<br />

Belgrad


Der Minderverbrauch ging dabei aufkommensseitig<br />

zu Lasten der Importe: Die gesamten<br />

Bezüge der USA aus dem Ausland verringerten<br />

sich um rund 4 Prozent auf gut 115 Mrd m 3 ; die Importe<br />

per Pipeline aus Kanada waren dabei mit<br />

rund 100 Mrd m 3 um etwa drei Prozent niedriger<br />

als 2005; sie entsprachen 57 Prozent der gesamten<br />

<strong>Erdgas</strong>förderung in Kanada (175 Mrd m 3 ).<br />

Die LNG-Importe, die zunehmend im Rahmen<br />

kurzfristiger Geschäfte abgewickelt wurden, beliefen<br />

sich insgesamt auf 16 Mrd m 3 und waren um<br />

etwa 12 Prozent niedriger als 2005. Zwei Drittel davon<br />

stammten aus Trinidad/Tobago (– 15 Prozent),<br />

die übrigen Mengen aus Ägypten (+ rund 60 Prozent),<br />

das Algerien als zweitgrößtes LNG-Lieferland<br />

für die USA abgelöst hat, aus Algerien sowie aus<br />

Nigeria. Aus der Golfregion sowie aus dem asiatisch-pazifischen<br />

Raum wurde – anders als 2005 –<br />

kein LNG bezogen. Die USA hatten importseitig<br />

damit einen Anteil von etwa 7 Prozent an den<br />

weltweit gehandelten LNG-Lieferungen.<br />

In der Region Fernost/Pazifik belief sich<br />

die <strong>Erdgas</strong>produktion auf rund 370 Mrd m 3 , entsprechend<br />

rund 14 Prozent der weltweiten Förderung.<br />

Größtes Förderland war Indonesien (rund<br />

77 Mrd m 3 ) mit einem Anteil von rund einem Fünftel<br />

der Gesamtförderung in dieser Region; davon<br />

wurden knapp 40 Prozent (30 Mrd m 3 ) in Länder<br />

dieser Region exportiert (Japan, Südkorea und Taiwan).<br />

Weitere nennenswerte Förderländer waren<br />

hier China und Malaysia mit einer Förderung von<br />

jeweils rund 60 Mrd m 3 .<br />

Welterdgasförderung 2006<br />

Gesamtvolumen: rund 2.700 Mrd m 3<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Welterdgasvorräte 2006<br />

in Billionen m3 80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Branchenreport<br />

Mittel-/ Afrika<br />

Nahost<br />

GUS/<br />

Zentraleuropa<br />

Nordamerika<br />

Fernost/<br />

Pazifik<br />

Lateinamerika<br />

Europa<br />

72,7 57,2 13,7 11,9 7,8 6,8 5,0<br />

In den Ländern des Nahen und Mittleren<br />

Ostens lag die <strong>Erdgas</strong>förderung bei rund<br />

280 Mrd m 3 . Größtes Förderland in dieser Region<br />

war Iran mit rund 80 Mrd m 3 vor Saudi-Arabien<br />

(65 Mrd m 3 ), Katar (44 Mrd m 3 ) und den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten (43 Mrd m 3 ). Von der<br />

gesamten Förderung in dieser Region wurde knapp<br />

ein Viertel in andere Regionen geliefert. Größtes<br />

Exportland der Region war Katar, das 2006 Indonesien<br />

als LNG-Exportland Nr. 1 in der Welt ablöste.<br />

In Afrika erreichte die <strong>Erdgas</strong>förderung die<br />

Größenordnung von rund 175 Mrd m 3 . Größtes<br />

Förderland mit einem Anteil von rund 55 Prozent<br />

(95 Mrd m 3 ) war Algerien, das knapp 60 Mrd m 3<br />

exportierte, und zwar nahezu vollständig nach<br />

Europa sowie in geringem Umfang in die USA. Weitere<br />

Förder- und gleichzeitig auch Exportländer<br />

waren Ägypten, Nigeria und Libyen.<br />

Russland<br />

USA<br />

Kanada Groß- Iran Saudi- Turk- Malaysia Sonstige<br />

britannien Arabien menistan<br />

Algerien Norwegen Indonesien Niederlande VR China Mexiko<br />

22% 19% 6% 3% 3% 3% 3% 3% 2% 2% 2% 2% 2% 2% 26%<br />

35


36 Branchenreport<br />

Internationaler <strong>Erdgas</strong>handel 2006: Exportländer<br />

Gesamtvolumen: rund 820 Mrd m 3<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Russland<br />

Kanada<br />

Norwegen Niederlande<br />

Algerien Turkmenistan<br />

Katar<br />

Malaysia<br />

Indonesien<br />

USA<br />

Sonstige<br />

22% 12% 11% 7% 6% 6% 4% 4% 4% 3% 21%<br />

Internationaler <strong>Erdgas</strong>handel 2006: Importländer<br />

Gesamtvolumen: rund 820 Mrd m 3<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

USA<br />

Japan<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

Frankreich<br />

Ukraine<br />

Spanien<br />

Südkorea<br />

Türkei Sonstige<br />

Niederlande<br />

14% 11% 11% 9% 6% 5% 4% 4% 3% 3% 30%<br />

In Lateinamerika betrug die <strong>Erdgas</strong>förderung<br />

rund 135 Mrd m 3 und lag um rund 3 Prozent<br />

über dem Vorjahr. In Argentinien, Venezuela und<br />

Trinidad/Tobago, den drei größten Förderländern,<br />

wurden rund drei Viertel der gesamten Mengen<br />

gefördert.<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauch in Europa auf Vorjahresniveau<br />

Der <strong>Erdgas</strong>verbrauch in Europa (EU 27 sowie Norwegen,<br />

Schweiz und Türkei) lag 2006 mit knapp<br />

530 Mrd m 3 insgesamt geringfügig unter Vorjahres-<br />

niveau. Die Zuwächse in einer Reihe von Ländern,<br />

wie nicht zuletzt in Deutschland und Spanien,<br />

schlugen dabei nicht so stark durch wie die Rückgänge<br />

in anderen Ländern, wie insbesondere in<br />

Großbritannien, dem größten Gasmarkt in Europa.<br />

Bei einer weiter gestiegenen Zahl von Gasverbrauchern<br />

wirkte sich die in weiten Teilen Europas milde<br />

Witterung im Herbst 2006 verbrauchsdämpfend<br />

aus, ebenso auch die hohen Gaspreise, die sich<br />

insbesondere beim <strong>Erdgas</strong>einsatz zur Stromerzeugung<br />

auswirkten. Der Anteil des <strong>Erdgas</strong>es blieb unverändert<br />

bei knapp einem Viertel des gesamten<br />

Primärenergieverbrauchs in Europa.


<strong>Erdgas</strong>aufkommen: In Europa die Hälfte aus heimischen<br />

Vorkommen Die <strong>Erdgas</strong>förderung in Europa<br />

sank um etwa 4 Prozent auf rund 285 Mrd m 3 . Dem<br />

Rückgang in Großbritannien (– 11 Prozent gegenüber<br />

2005 auf gut 80 Mrd m 3 ) und in den Niederlanden<br />

(– 3 Prozent auf gut 60 Mrd m 3 ) stand eine<br />

höhere Förderung in Norwegen gegenüber (+ 4 Prozent<br />

auf knapp 90 Mrd m 3 ). Norwegen war damit<br />

erstmals größtes Förderland in Europa. In den<br />

übrigen Ländern in Europa (insb. Deutschland, Italien,<br />

Dänemark und Rumänien) erreichte die<br />

inländische Förderung wiederum die Größenordnung<br />

von gut 55 Mrd m 3 . Insgesamt stammten<br />

damit 53 Prozent (2005: 55 Prozent) des gesamten<br />

<strong>Erdgas</strong>aufkommens in Europa aus heimischen<br />

Vorkommen und 47 Prozent des Aufkommens aus<br />

Drittländern (2005: 45 Prozent):<br />

• Aus Russland wurden rund 140 Mrd m 3 <strong>Erdgas</strong><br />

nach Europa geliefert; dies entsprach dem<br />

Liefervolumen des Vorjahres. Russland deckte<br />

somit wie schon 2005 rund 26 Prozent des<br />

europäischen <strong>Erdgas</strong>bedarfs.<br />

• Europäische Länder bezogen aus Algerien<br />

rund 57 Mrd m 3 , davon wurden rund 40 Prozent<br />

in verflüssigter Form nach Frankreich,<br />

Algerien 11%<br />

Sonstige** 10%<br />

<strong>Erdgas</strong>reserven der Welt<br />

Sicher gewinnbare <strong>Erdgas</strong>reserven gesamt: 175,1 Billionen m 3<br />

7,8<br />

Nordamerika<br />

6,8<br />

Südamerika<br />

<strong>Erdgas</strong>aufkommen in Europa* 2006<br />

Gesamtvolumen: rund 530 Mrd m 3<br />

Branchenreport<br />

Spanien, Italien, Belgien, Großbritannien und<br />

Griechenland geliefert. Pipeline-Lieferungen<br />

erfolgten auf die Iberische Halbinsel, nach<br />

Italien und Slowenien.<br />

• Aus weiteren Drittländern wurden rund<br />

50 Mrd m 3 in verflüssigter Form importiert<br />

(+ rund 30 Prozent gegenüber 2005).<br />

26% Russland<br />

53% Europa<br />

* Europa: EU 27 sowie Norwegen, Schweiz und Türkei<br />

** Ägypten, Australien, Brunei, Iran, Katar, Libyen, Malaysia, Nigeria, Oman, Trinidad/Tobago<br />

und die Vereinigten Arabischen Emirate<br />

Westeuropa<br />

4,8<br />

Afrika<br />

13,7<br />

72,7<br />

57,4<br />

Mittel- und Nahost<br />

Fernost/<br />

Pazifik<br />

11,9<br />

GUS/<br />

Zentraleuropa<br />

1 m 3 = 11,5 kWh<br />

Stand 01. 01. 2007<br />

37


38 Branchenreport<br />

<strong>Erdgas</strong> aus Russland für Europa<br />

<strong>Erdgas</strong>vorkommen<br />

<strong>Erdgas</strong>leitungssystem vorhanden<br />

<strong>Erdgas</strong>leitungssystem geplant oder in Bau<br />

Paris<br />

Bonn<br />

Berlin<br />

Rom<br />

Prag<br />

Wien<br />

Belgrad<br />

Riga<br />

Vilnius<br />

Warschau<br />

Budapest<br />

Sofia<br />

Athen<br />

Murmansk<br />

Helsinki St. Petersburg<br />

Tallinn<br />

Minsk<br />

Kiew<br />

Shtokman<br />

Torzhok<br />

Ankara<br />

Insgesamt waren die Bezüge aus Drittländern<br />

durch eine wachsende Bedeutung von LNG und<br />

eine Erweiterung des Kreises der Lieferländer<br />

gekennzeichnet. Auf LNG-Bezüge entfielen insgesamt<br />

rund 68 Mrd m 3 , entsprechend 13 Prozent<br />

des gesamten europäischen <strong>Erdgas</strong>aufkommens<br />

(2005: 12 Prozent).<br />

Moskau<br />

Astrachan<br />

Uchta<br />

Baku<br />

Kharasavey<br />

Bovanenko<br />

Punga<br />

Orenburg<br />

Karachaganak<br />

Vorkuta<br />

Shatylk<br />

Medvezhje<br />

Nadym<br />

Jamsovey<br />

Surgut<br />

Jamburg<br />

Tjumen<br />

Sovetabad/<br />

Dauletabad<br />

Urengoy<br />

Shurtan<br />

Deutschland<br />

Primärenergieverbrauch von gegenläufigen<br />

Entwicklungen beeinflusst Mit insgesamt rund<br />

346 Mio t Öleinheiten (OE) lag der Verbrauch an<br />

Primärenergieträgern in Deutschland (PEV) im Jahr<br />

2006 um 1,2 Prozent oder 4,3 Mio t OE über dem<br />

Vorjahresniveau. Bei insgesamt guter Konjunktur<br />

(BIP + 2,7 Prozent) bremsten das weiterhin hohe<br />

Preisniveau sowie die milde Witterung im lV. Quartal<br />

den Verbrauchszuwachs. Während der Verbrauch<br />

von Braunkohle rückläufig war (– 1,5 Prozent) und<br />

derjenige von Mineralöl, dem mit einem Anteil<br />

von knapp 36 Prozent nach wie vor mit Abstand<br />

wichtigsten Energieträger in der deutschen Energiebilanz,<br />

praktisch stagnierte, hatten Steinkohle<br />

(+ 1,7 Prozent), Kernenergie (+ 2,7 Prozent), Wasserund<br />

Windkraft (+ 9,3 Prozent) und die sonstigen<br />

Zapoljarnoje<br />

Yuzhno-<br />

Russkoje<br />

Almaty


Energieträger (+ 16,0 Prozent) ebenso wie <strong>Erdgas</strong><br />

(+ 1,5 Prozent) einen Zuwachs zu verzeichnen.<br />

Energieimportrechnung auf neuem Höchststand<br />

Die Aufwendungen für den Import von Energie<br />

(netto, d.h. Importe abzgl. Exporte) erreichten 2006<br />

mit gut 65 Mrd ¤ einen neuen Höchststand, der im<br />

Wesentlichen preisbedingt war:<br />

• Für den Import von Rohöl wurden rund<br />

42 Mrd ¤ ausgegeben, gut 6 Mrd ¤ bzw. rund<br />

18 Prozent mehr als 2005. Dahinter standen<br />

Rohölpreise frei deutsche Grenze, die mit rund<br />

380 ¤/t im Jahresdurchschnitt den bisherigen<br />

Höchstwert, der erst im Jahr zuvor erreicht<br />

worden war, nochmals um 20 Prozent übertrafen.<br />

In den Importpreisen schlug sich die Preisentwicklung<br />

auf den volatilen internationalen<br />

Rohölmärkten bei nahezu unverändertem<br />

Wechselkurs ¤/US-$ nieder. Die Aufwendungen<br />

für den Import von Mineralölprodukten lagen<br />

mit etwa 4 Mrd ¤ merklich über dem Vorjahresniveau.<br />

• Die wertmäßige Importrechnung für <strong>Erdgas</strong> in<br />

Deutschland (netto, d.h.: Import – Export)<br />

belief sich 2006 auf insgesamt gut 18 Mrd ¤<br />

und lag damit um etwa ein Drittel höher als<br />

der erst im letzten Jahr erreichte Rekordwert.<br />

Maßgeblich hierfür war bei leicht höheren<br />

Netto-Importmengen vor allem der weitere<br />

kräftige Anstieg der <strong>Erdgas</strong>-Importpreise, die<br />

der vorangegangenen Aufwärtsentwicklung<br />

der Heizölpreise in Deutschland folgten. Im<br />

Jahresdurchschnitt lag der <strong>Erdgas</strong>preis frei<br />

Grenze um etwa ein Drittel über dem entsprechenden<br />

Vorjahreswert und erreichte mit rund<br />

2,13 cts/kWh seinen bisher höchsten Stand.<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauch in Deutschland<br />

Branchenreport<br />

• Der Import von Steinkohle (inkl. Koks) hatte<br />

2006 einen Wert von gut 3 Mrd ¤. Der leichte<br />

Rückgang der Preise für Kraftwerkskohle wurde<br />

dabei durch höhere Importmengen mehr<br />

als ausgeglichen.<br />

Die gesamten Aufwendungen für den Energieimport<br />

entsprachen etwa 2,8 Prozent des nominalen<br />

Bruttoinlandsprodukts 2006 in Deutschland<br />

(2005: 2,3 Prozent).<br />

<strong>Erdgas</strong>aufkommen auf Vorjahresniveau Das<br />

gesamte <strong>Erdgas</strong>aufkommen blieb mit rund<br />

103 Mrd m 3 etwa auf Vorjahresniveau. Auch die<br />

<strong>Erdgas</strong>importe hatten mengenmäßig das gleiche<br />

Volumen wie im Jahr zuvor. Die inländische Förderung<br />

sank leicht um 1 Prozent. Die Struktur des<br />

<strong>Erdgas</strong>aufkommens nach Bezugsquellen hat sich<br />

nur unwesentlich verändert. Es basierte weiterhin<br />

zu 15 Prozent (16 Mrd m 3 ) auf deutscher Förderung<br />

und zu 85 Prozent (87 Mrd m 3 ) auf Importen:<br />

• Die <strong>Erdgas</strong>bezüge aus Russland betrugen rund<br />

37 Mrd m 3 . Russland blieb wichtigstes Lieferland<br />

mit einem Anteil am <strong>Erdgas</strong>aufkommen<br />

von 35 Prozent.<br />

• Aus Norwegen wurde mit knapp 28 Mrd m 3<br />

rund 8 Prozent mehr <strong>Erdgas</strong> bezogen als im<br />

Jahr zuvor. Der Anteil Norwegens am gesamten<br />

<strong>Erdgas</strong>aufkommen in Deutschland erhöhte<br />

sich auf 27 Prozent (2005: 25 Prozent).<br />

• Die <strong>Erdgas</strong>lieferungen aus den Niederlanden<br />

blieben mit rund 19 Mrd m 3 auf Vorjahresniveau<br />

und trugen mit rund 18 Prozent zum<br />

deutschen <strong>Erdgas</strong>aufkommen bei.<br />

• Der Anteil der übrigen Länder Großbritannien/Dänemark/Sonstige<br />

belief sich auf 5 Prozent<br />

(2005: 7 Prozent).<br />

in Mrd m 3 in %<br />

80 32<br />

70 28<br />

60 24<br />

50 20<br />

40 16<br />

30 12<br />

20 8<br />

10 4<br />

1970 1980 1990 2000 2005 2006<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauch<br />

in Mrd m3 14,7 58,0 61,3 79,9 87,0 88,3<br />

<strong>Erdgas</strong>anteil<br />

am PEV in % 4,3 14,4 15,4 20,7 22,7 22,8<br />

39


40 Branchenreport<br />

Entwicklung des <strong>Erdgas</strong>verbrauchs in Europa 2006<br />

Veränderungen in %<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

– 4<br />

– 8<br />

Belgien Deutschland Frankreich Groß- Niederlande Portugal Schweiz Spanien<br />

britannien<br />

Dänemark Finnland Griechenland Italien Österreich Schweden Slowakei Ungarn<br />

– 0,2 1,9 1,5 8,0 – 3,1 16,7 – 5,0 – 2,1 – 2,8 – 6,6 – 4,0 4,4 – 2,7 – 2,4 4,1 – 3,6<br />

Insgesamt stützte sich die deutsche <strong>Erdgas</strong>versorgung<br />

auch 2006 auf ein breit gefächertes<br />

Lieferportfolio, dessen Schwerpunkt nach wie vor<br />

<strong>Erdgas</strong>felder in Europa bildeten (65 Prozent).<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauch von warmer Witterung geprägt<br />

Der <strong>Erdgas</strong>verbrauch in Deutschland stieg 2006<br />

um 1,5 Prozent auf 78,8 Mio t OE (= 88,3 Mrd m 3 ).<br />

Der <strong>Erdgas</strong>anteil am Primärenergieverbrauch lag<br />

wie 2005 bei 22,8 Prozent. Die Entwicklung des<br />

<strong>Erdgas</strong>verbrauchs war 2006 maßgeblich von den<br />

extremen Temperaturverhältnissen gekennzeichnet:<br />

Den witterungsbedingt hohen Zuwächsen<br />

im I. Quartal (+ 11 Prozent) stehen – verursacht<br />

durch die ungewöhnlich milden Temperaturen im<br />

IV. Quartal – Absatzeinbußen von über 8 Prozent<br />

gegenüber. Soweit bisher erkennbar, stellen sich<br />

die Verbrauchstendenzen in den Hauptverwendungssektoren<br />

des <strong>Erdgas</strong>es wie folgt dar:<br />

• Im Sektor private Haushalte sowie der Gewerbe-<br />

und Dienstleistungsunternehmen (HuK-<br />

Sektor) blieb der <strong>Erdgas</strong>verbrauch bei leicht<br />

höheren Temperaturen mit 36,5 Mio t OE auf<br />

Vorjahresniveau. Mit einem Anteil von 37 Prozent<br />

(2005: 37,4 Prozent) am Endenergieverbrauch<br />

war <strong>Erdgas</strong> damit nach wie vor der<br />

wichtigste Energieträger in diesem Sektor vor<br />

Strom (24 Prozent) und leichtem Heizöl<br />

(23 Prozent).<br />

Der Trend zur <strong>Erdgas</strong>heizung hielt auch<br />

2006 an. Nach ersten Prognosen nahm der<br />

Bestand an erdgasbeheizten Wohnungen um<br />

ca. 200.000 auf 18,2 Mio zu (= 48 Prozent des<br />

gesamten Wohnungsbestandes in Deutschland).<br />

Bei den zum Bau genehmigten neuen<br />

Wohnungen lag der Marktanteil der <strong>Erdgas</strong>heizung<br />

bei nur noch 67 Prozent (2005: 74 Prozent).


• Der <strong>Erdgas</strong>einsatz in der Industrie konnte bei<br />

lebhafter Konjunktur um etwa 2 Prozent auf<br />

19,3 Mio t OE gesteigert werden. <strong>Erdgas</strong> deckte<br />

damit wie schon im Vorjahr 33 Prozent des<br />

industriellen Endenergieverbrauchs.<br />

• Zur Stromerzeugung wurden im Zuge der<br />

Inbetriebnahme einer Reihe von Anlagen zur<br />

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und bei niedrigem<br />

Wind-Dargebot im I. Quartal etwa 4 Prozent<br />

mehr <strong>Erdgas</strong> eingesetzt. Der <strong>Erdgas</strong>anteil<br />

an der Bruttostromerzeugung lag bei 11,5 Prozent.<br />

Die Struktur des <strong>Erdgas</strong>verbrauchs nach Sektoren<br />

veränderte sich im Vorjahresvergleich kaum:<br />

Der HuK-Sektor bildete die mit Abstand wichtigste<br />

Verbrauchergruppe mit einem Anteil von 46 Prozent<br />

des gesamten <strong>Erdgas</strong>verbrauchs. Auf die<br />

Industrie (Endenergieverbrauch) entfiel wiederum<br />

ein Viertel. Zur Stromerzeugung in Kraftwerken<br />

wurden 14 Prozent und in den übrigen Sektoren<br />

(insbes. Fernwärmeerzeugung und nichtenergetischer<br />

Verbrauch) 15 Prozent eingesetzt.<br />

Einzelaspekte der deutschen Gaswirtschaft Die<br />

Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft planten<br />

2006 Investitionen in Sachanlagen, die wie im<br />

Vorjahr in der Größenordnung von knapp 2 Mrd ¤<br />

lagen.<br />

In den rund 700 Unternehmen der deutschen<br />

Gaswirtschaft (Förderunternehmen, Ferngas- bzw.<br />

Importgesellschaften, regionale und kommunale<br />

Gasgesellschaften), neben denen Gashändler und<br />

ausländische Unternehmen im Wettbewerb auf<br />

dem deutschen Markt agierten, waren Ende 2006<br />

wie ein Jahr zuvor schätzungsweise etwa 35.000<br />

Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Die fiskalische Belastung des <strong>Erdgas</strong>es durch<br />

die Verbrauchsteuer auf <strong>Erdgas</strong> sowie die Förderund<br />

die Konzessionsabgaben belief sich 2006 insgesamt<br />

auf 4,6 Mrd ¤ (2005: 4,3 Mrd ¤). ¯<br />

Branchenreport<br />

Wohnungsbeheizung in Deutschland 2006<br />

Heizöl 30,7%<br />

Festbrennstoffe<br />

3,0%<br />

Strom 5,8%<br />

Wohnungs- Gasbeheizte Anteil<br />

bestand Wohnungen in %<br />

in Mio in Mio<br />

1997 36,0 14,6 40,6<br />

1998 36,4 15,3 42,0<br />

1999 36,7 15,9 43,4<br />

2000 37,0 16,5 44,5<br />

2001 37,1 16,8 45,3<br />

2002 37,3 17,2 46,0<br />

2003 37,5 17,5 46,6<br />

2004 37,7 17,8 47,2<br />

2005 37,8 18,0 47,6<br />

2006* 37,9 18,2 48,0<br />

* Schätzung<br />

48,0% <strong>Erdgas</strong><br />

12,5% Fernheizung<br />

41


E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> engagiert sich für<br />

Energieeffizienz und damit für den<br />

Klimaschutz<br />

Wir haben ein umfangreiches Dienstleistungsangebot zum Thema Energieeffizienz entwickelt. Die<br />

Vertriebspartner der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> haben damit eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ihren Endkunden<br />

wirksame Maßnahmen zur Energieeinsparung beim <strong>Erdgas</strong>einsatz anbieten zu können. Die Energieeffizienz-Informationsplattform<br />

besteht u.a. aus Broschüren, einer Experten-Hotline, einem Energiespar-<br />

Check, einer Übersicht zu Energiespar-Fördermitteln, dem Online-Promotion-tool Energiespar-Konto,<br />

der Energiespar-Beratung und der Energieausweis-Vermittlung.<br />

Claus Bühnen, Referatsleiter Kundenberatung und Produktmanagement, Projektleiter Energieeffizienz,<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


Inhalt<br />

Geschäftsjahr 2006<br />

44 Highlights<br />

46 Organe der Gesellschaft<br />

48 Bericht des Aufsichtsrats<br />

52 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

52 Geschäftsverlauf und Umfeld<br />

59 Vertrieb/Marketing: Absatzrekord<br />

durch starkes Auslandsgeschäft<br />

63 <strong>Erdgas</strong>beschaffung: Pan-European<br />

Gas stärkt E.<strong>ON</strong>-Konzern<br />

65 Entwicklung: Ideen für effiziente<br />

Energienutzung<br />

68 Technik: Infrastruktur ausgebaut<br />

70 Investitionen: Schwerpunkt<br />

Infrastruktur<br />

70 Risikobericht: Konzernweites Risikomanagement<br />

73 Geschäftsverlauf im Januar 2007<br />

76 Mitarbeiter: Ständige Neuorientierung<br />

und Veränderungsbereitschaft<br />

erforderlich<br />

79 Umweltschutz: Die <strong>Erdgas</strong>-Zukunft<br />

schließt alternative Energieträger ein<br />

81 Entwicklung der Konzerngesellschaften<br />

88 Umsatz und Ertragslage des<br />

Konzerns<br />

91 Beteiligungsgesellschaften


44 Highlights<br />

Juni 2006: Rebranding der<br />

Unternehmensmarke<br />

Das Erscheinungsbild der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> wurde im Zuge der<br />

Einmarkenstrategie und im Sinne des Unternehmensleitbildes<br />

OneE.<strong>ON</strong> weiterentwickelt, und der Auftritt des Unternehmens<br />

wurde in das Corporate Design des E.<strong>ON</strong>-Konzerns eingefügt.<br />

Der Name E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> blieb erhalten, das Logo wurde aber der<br />

roten Optik im Konzern angepasst. Darüber hinaus entsprechen<br />

jetzt alle Medien mit dem Absender E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> dem CI des<br />

E.<strong>ON</strong>-Konzerns. Der erste Auftritt im neuen Gewand erfolgte zum<br />

OneE.<strong>ON</strong> Day im Juni 2006. Mit dem optischen Gleichklang aller<br />

Market Units wird der Konzern im Sinne von OneE.<strong>ON</strong> noch stärker<br />

als Einheit wahrgenommen.<br />

August 2006: Verträge mit Gazprom<br />

über insgesamt rund 400 Mrd m 3 <strong>Erdgas</strong><br />

bis 2036<br />

Durch die Verlängerung bestehender Lieferverträge um 15 Jahre<br />

sowie durch neue Lieferverträge über zusätzliche <strong>Erdgas</strong>mengen,<br />

die ab 2010/2011 durch die Ostseepipeline „Nord Stream“<br />

fließen werden, hat sich E.<strong>ON</strong> insgesamt rund 400 Mrd m 3 <strong>Erdgas</strong><br />

gesichert. Damit belaufen sich die jährlichen Lieferungen auf<br />

rund 24 Mrd m 3 ; das entspricht einem Drittel der derzeit von<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> insgesamt beschafften Gasmengen. Damit ist es<br />

gelungen, im scharfen globalen Wettbewerb langfristig russisches<br />

<strong>Erdgas</strong> zu wettbewerbsfähigen Bedingungen für den europäischen<br />

Energiemarkt zu beschaffen.<br />

November 2006: Zusammenarbeit<br />

bei LNG-Projekten mit der algerischen<br />

Sonatrach<br />

Ein Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit<br />

bei LNG-Projekten (LNG = verflüssigtes <strong>Erdgas</strong>) wurde mit der<br />

algerischen Sonatrach abgeschlossen. Das MoU sieht zunächst<br />

vor, die Möglichkeiten für den Import von algerischem LNG und<br />

seine Vermarktung in Europa zu untersuchen. Sonatrach gehört<br />

zu den größten <strong>Erdgas</strong>produzenten und beliefert vorwiegend<br />

Spanien, Frankreich, Italien und die Türkei. Die Produktion von LNG<br />

in Algerien liegt bei rund 26 Mrd m 3 jährlich. E.<strong>ON</strong> verfolgt eine<br />

breit angelegte LNG-Strategie, um die Diversifizierung seiner<br />

Bezugsquellen weiter zu verbessern. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> bezieht heute<br />

<strong>Erdgas</strong> aus sechs Lieferländern. Mit Algerien würde eine neue<br />

Quelle hinzukommen und die Versorgungssicherheit weiter<br />

gestärkt.


November 2006: Neue E.<strong>ON</strong> Gas Mobil<br />

baut 150 <strong>Erdgas</strong>tankstellen an Autobahnen<br />

In den kommenden zwei Jahren wird E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> rund 150 <strong>Erdgas</strong>tankstellen<br />

an deutschen Autobahnen errichten und gründete<br />

dazu die Tochtergesellschaft E.<strong>ON</strong> Gas Mobil. Damit wird es<br />

bald ein flächendeckendes <strong>Erdgas</strong>tankstellennetz in Deutschland<br />

geben. Die Investitionen der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> in den Tankstellenausbau<br />

belaufen sich auf insgesamt bis zu 36 Mio ¤. Die neuen<br />

Anlagen werden in bewährter Kooperation mit den führenden<br />

Mineralölunternehmen in Deutschland gebaut. Gleichzeitig wird<br />

weiterhin mit deutschen Autoherstellern kooperiert, die heute<br />

attraktive Fahrzeugmodelle mit <strong>Erdgas</strong>antrieb anbieten. <strong>Erdgas</strong><br />

als Kraftstoff wird derzeit an über 750 Tankstellen angeboten.<br />

Dezember 2006: Wettbewerbsinitiative<br />

fortgesetzt<br />

Der E.<strong>ON</strong>-Konzern setzt seine Wettbewerbsinitiative auf dem Gasmarkt<br />

fort. E.<strong>ON</strong> Gastransport – eine Tochter der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> –<br />

wird drei ihrer Marktgebiete im Gasfernleitungsnetz zusammenlegen<br />

und so den Netzzugang weiter vereinfachen. Außerdem<br />

wird das Unternehmen zusätzliche Leitungskapazitäten für den<br />

Import von <strong>Erdgas</strong> auf den deutschen Markt schaffen. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

wird den kurzfristigen <strong>Erdgas</strong>handel weiter fördern. So wurde<br />

für das nördliche Handelsgebiet im Oktober 2006 eine internetbasierte<br />

Handelsplattform eröffnet. Auch über Broker und Telefon<br />

wird zusätzlich gehandelt. E.<strong>ON</strong> Gastransport ist in Kooperation<br />

mit der EEX European Energy Exchange am Aufbau des börslichen<br />

<strong>Erdgas</strong>handels beteiligt.<br />

Anfang Oktober 2007 wird es bei der E.<strong>ON</strong> Gastransport nur<br />

noch zwei Marktgebiete geben: eines für hochkalorisches <strong>Erdgas</strong><br />

(H-Gas) und eines für niedrigkalorisches <strong>Erdgas</strong> (L-Gas). E.<strong>ON</strong><br />

Gastransport betreibt das Fernleitungsnetz der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>,<br />

das mehr als 11.000 Kilometer Leitungen umfasst. Es entsteht ein<br />

deutschlandweites Marktgebiet, in dem große Mengen <strong>Erdgas</strong><br />

aus allen für Deutschland wesentlichen Quellen zusammenfließen.<br />

Es wird eine hohe Liquidität haben und für Transportkunden<br />

sowie den Börsenhandel von <strong>Erdgas</strong> attraktiv sein.<br />

Marktgebiete der E.<strong>ON</strong> Gastransport<br />

Ellund<br />

Kiel<br />

Dornum<br />

Rysum<br />

Hamburg<br />

Bunde<br />

Bremen<br />

Vreden<br />

Elten<br />

Hüls Werne<br />

Essen<br />

Bocholt<br />

Eynatten<br />

Saarbrücken<br />

H-Gas L-Gas<br />

Frankfurt<br />

Stuttgart<br />

Hannover<br />

München<br />

Waidhaus<br />

Oberkappel<br />

Highlights<br />

Berlin<br />

45


46 Organe der Gesellschaft<br />

Vorstand<br />

Dr. Burckhard Bergmann,<br />

Vorsitzender<br />

Christoph Dänzer-Vanotti (bis 30.11. 2006),<br />

Personalwesen<br />

Armin Geiß (seit 01.12. 2006),<br />

Personalwesen<br />

Dr. Friedrich Janssen,<br />

Finanzen<br />

Dr. Jürgen Lenz,<br />

Technik<br />

Dr. Michael Pfingsten (bis 31.12. 2006),<br />

Vertrieb/Marketing<br />

Dr. Bernhard Reutersberg (seit 01.10. 2006),<br />

Vertrieb/Marketing<br />

Dr. Jochen Weise,<br />

Gasbeschaffung/Kurzfristhandel<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Wulf H. Bernotat,<br />

Vorsitzender des Vorstands der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf,<br />

Vorsitzender<br />

Gabriele Gratz,<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen,<br />

stellv. Vorsitzende<br />

Werner Bartoschek,<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Prof. Dr. Christian Beckervordersandforth,<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Pieter Berkhout,<br />

Chairman of the Board of Directors<br />

The Greenery B.V., Breda, Niederlande<br />

Dr. Thorleif Enger,<br />

President and Chief Executive Officer<br />

Yara International, Oslo, Norwegen<br />

Dr. Hans Michael Gaul,<br />

Mitglied des Vorstands der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf


Von links nach rechts:<br />

Dr. Friedrich Janssen,<br />

Dr. Bernhard Reutersberg,<br />

Dr. Burckhard Bergmann,<br />

Armin Geiß,<br />

Dr. Jochen Weise,<br />

Dr. Jürgen Lenz<br />

Dr. Kerstin Grass,<br />

Thüga <strong>AG</strong>, München<br />

Wilhelm Hamann (bis 14. 03. 2006),<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Dr. Hans-Dieter Harig (bis 31.12. 2006),<br />

ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />

E.<strong>ON</strong> Energie <strong>AG</strong>, München<br />

Wolfgang Löbbert (bis 14. 03. 2006),<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Prof. h.c. (CHN) Dr. rer. oec. Ulrich Middelmann,<br />

stellv. Vorsitzender des Vorstands der<br />

ThyssenKrupp <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Heinz Niehaus (seit 14. 03. 2006),<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Dr. Michael Pfingsten (seit 01. 01. 2007),<br />

ehemaliges Mitglied des Vorstands der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Hartmut Riemann (bis 14. 03. 2006),<br />

1. Bevollmächtigter der IG Metall, Osnabrück<br />

Dr. Marcus Schenck (seit 01. 01. 2007),<br />

Mitglied des Vorstands der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Dr. Erhard Schipporeit (bis 31.12. 2006),<br />

ehemaliges Mitglied des Vorstands der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Klaus Simon,<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Bettina Totzek (seit 14. 03. 2006),<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Dr. Herbert Walter (seit 24. 03. 2006),<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

Dresdner Bank <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

Dagmar Wolbring (seit 14. 03. 2006),<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Dr. Klaus Liesen,<br />

Essen<br />

47


48 Bericht des Aufsichtsrats<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand regelmäßig über die<br />

Entwicklung und die Lage des Unternehmens sowie<br />

über wesentliche Geschäftsvorgänge unterrichtet worden.<br />

Anhand der Berichte und der erteilten Auskünfte<br />

hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht,<br />

Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend<br />

beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Geschäftsführung überzeugt. Gegenstand der<br />

Beratungen waren vor allem die Beschaffungs- und<br />

Absatzsituation beim <strong>Erdgas</strong>, die wirtschaftliche Lage<br />

des Unternehmens, Leitungsnetz- und sonstige Investitionsvorhaben,<br />

Akquisitionsprojekte und wesentliche<br />

geschäftliche Vorgänge bei verbundenen Unternehmen.<br />

Daneben wurde eingehend über Maßnahmen zur<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der Liberalisierung der Energiemärkte,<br />

sowie über grundsätzliche Fragen – insbesondere<br />

der Finanz-, Investitions- und Personalplanung –<br />

beraten.<br />

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 und<br />

der Lagebericht der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sind unter Einbeziehung<br />

der Buchführung von der Pricewaterhouse-<br />

Coopers <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen,<br />

geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen worden. Der Prüfungsbericht<br />

wurde den Aufsichtsratsmitgliedern ausgehändigt.<br />

Der Aufsichtsrat hat zustimmend von dem Ergebnis<br />

der Prüfung Kenntnis genommen.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den<br />

Lagebericht geprüft. Der Abschlussprüfer hat an den<br />

Beratungen des Aufsichtsrates über diese Vorlagen<br />

teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse<br />

seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat erklärt, dass<br />

nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung<br />

keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und<br />

den Lagebericht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigt<br />

den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss,<br />

der damit festgestellt ist.<br />

Mit Ablauf der Hauptversammlung am 14. März<br />

2006, mit der die Amtszeit des Aufsichtsrats endete,<br />

schieden die Herren Wilhelm Hamann, Wolfgang<br />

Löbbert und Hartmut Riemann aus dem Aufsichtsrat


Dr. Wulf H. Bernotat<br />

aus. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2006 haben die<br />

Herren Dr. Hans-Dieter Harig und Dr. Erhard Schipporeit<br />

ihr Mandat im Aufsichtsrat niedergelegt.<br />

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen<br />

Mitgliedern für ihre konstruktive Mitarbeit und ihren<br />

wertvollen Rat.<br />

Neu in den Aufsichtsrat traten am 14. März 2006<br />

Herr Heinz Niehaus, Frau Bettina Totzek und Frau<br />

Dagmar Wolbring ein. Herr Dr. Herbert Walter wurde<br />

mit Wirkung zum 24. März 2006, Herr Dr. Michael<br />

Pfingsten und Herr Dr. Marcus Schenck mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2007 als neue Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

bestellt.<br />

Zum 1. Oktober 2006 ist Herr Dr. Bernhard Reutersberg<br />

zum Vorstandsmitglied bestellt worden und<br />

übernahm von Herrn Dr. Michael Pfingsten, der zum<br />

31. Dezember 2006 aus dem Vorstand ausgeschieden<br />

ist, das Vertriebsressort. Der Aufsichtsrat dankt Herrn<br />

Dr. Pfingsten für sein langjähriges Engagement im<br />

Vorstand, mit dem er maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens<br />

beigetragen hat.<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Herr Christoph Dänzer-Vanotti ist mit Wirkung<br />

zum 30. November 2006 aus dem Vorstand ausgeschieden.<br />

Als sein Nachfolger im Personalressort und Amt<br />

des Arbeitsdirektors wurde Herr Armin Geiß mit Wirkung<br />

zum 1. Dezember 2006 bestellt. Der Aufsichtsrat<br />

dankt Herrn Dänzer-Vanotti für sein engagiertes<br />

Wirken für die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre im<br />

Geschäftsjahr 2006 geleistete Arbeit Dank und Anerkennung<br />

aus.<br />

Essen, im März 2007<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Wulf H. Bernotat<br />

Vorsitzender<br />

49


<strong>Erdgas</strong>einsatz in Industriebetrieben:<br />

Wir bieten an, <strong>Effizienzvorteile</strong> optimal<br />

zu realisieren


Gerade Industriebetriebe zwingt der Wettbewerbsdruck, ihre Gesamteffizienz permanent zu optimieren. Dabei helfen<br />

wir durch Identifizierung und Nutzung von Effizienzsteigerungspotenzialen beim betrieblichen <strong>Erdgas</strong>einsatz. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

stellt seinen Industriekunden ein Paket an Messtechnik, Konzeptions- und Beratungsleistung zur Verfügung.<br />

Karl Hermann Rudolph, Abteilungsleiter Technische Kundenberatung, E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


52 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>*<br />

Primärenergieverbrauch in Deutschland<br />

in Mio t OE<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

** vorläufig<br />

Geschäftsverlauf und Umfeld<br />

Wirtschaftswachstum deutlich gestiegen Das Wachstum<br />

der gesamtwirtschaftlichen Produktion stieg 2006<br />

in Deutschland auf 2,7 Prozent. Im Jahr zuvor hatte es<br />

nur 0,9 Prozent erreicht. Bei weiterhin kräftig wachsender<br />

Weltwirtschaft und steigender Auslastung der<br />

Produktionskapazitäten beschleunigte sich in Deutschland<br />

insbesondere das Wachstum der Investitionen.<br />

Der private Verbrauch belebte sich hingegen nur<br />

wenig. Dabei sank der Anstieg der Verbraucherpreise<br />

auf 1,7 Prozent. Das kräftige Produktionswachstum<br />

führte zu einer steigenden Nachfrage nach Arbeitskräften.<br />

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbesserte<br />

sich. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im Jahresdurchschnitt<br />

um knapp 300.000 Personen zu. Die Zahl<br />

der Arbeitslosen sank um 374.000 Personen.<br />

1997 2002 2003 2004 2005 2006<br />

349,0 344,6 345,3 344,8 341,3 345,5**<br />

<strong>Erdgas</strong>aufkommen in Deutschland 2006<br />

Gesamtvolumen: 103,4 Mrd m 3<br />

Niederlande 19%<br />

18,9 Mrd m 3<br />

Inland 15%<br />

15,8 Mrd m 3<br />

Dänemark/ 4%<br />

Großbritannien<br />

4,4 Mrd m 3<br />

* Stichtag 31. Januar 2006<br />

Sonstige<br />

Kernenergie<br />

Mineralöl<br />

Braunkohle<br />

Steinkohle<br />

<strong>Erdgas</strong><br />

35% Russland<br />

36,5 Mrd m 3<br />

27% Norwegen<br />

27,8 Mrd m 3<br />

Energieverbrauch Der Primärenergieverbrauch in<br />

Deutschland lag 2006 mit 345,5 Millionen Tonnen Öleinheiten<br />

(Mio t OE) um 1,2 Prozent über dem Niveau<br />

des Vorjahres. Bei insgesamt guter Konjunktur bremsten<br />

das hohe Energiepreisniveau sowie die milde<br />

Witterung im vierten Quartal den Verbrauchszuwachs.<br />

Der <strong>Erdgas</strong>verbrauch erhöhte sich um 1,5 Prozent<br />

auf rund 1.015 Mrd Kilowattstunden (kWh). Die witterungsbedingt<br />

hohen Verbrauchszuwächse zu Jahresbeginn<br />

wurden durch die ungewöhnlich hohen Temperaturen<br />

in den letzten Monaten nahezu aufgezehrt.<br />

Der <strong>Erdgas</strong>anteil am deutschen Primärenergieverbrauch<br />

belief sich auf 22,8 Prozent.<br />

Regulierung im Fokus der Energiepolitik In Deutschland<br />

standen 2006 insbesondere Diskussionen und<br />

Verhandlungen mit der Bundesnetzagentur über das<br />

Netzzugangsmodell Gas im Fokus. Ende Januar hatten<br />

sich Gaswirtschaft und Bundesnetzagentur (BNetzA)<br />

auf Eckpunkte verständigt, die eine starke Vereinfachung<br />

des Netzzugangs, neue Handelsmöglichkeiten<br />

sowie eine umfangreiche Kooperation zwischen den<br />

Netzbetreibern zu Beginn des Gaswirtschaftsjahres<br />

am 1. Oktober 2006 vorsahen.<br />

Nach intensiven Verhandlungen wurde am<br />

19. Juli 2006 die Kooperationsvereinbarung für den<br />

Netzzugang beim <strong>Erdgas</strong> erstunterzeichnet. In den<br />

folgenden Wochen sind zwei Drittel der Netzbetreiber<br />

in Deutschland der Kooperationsvereinbarung beigetreten,<br />

die zwei Buchungsvarianten vorsah, eine<br />

Einzelbuchungs- und eine Zweivertragsvariante. Gegen<br />

die Einzelbuchungsvariante wurde am 20. Juli 2006<br />

Beschwerde bei der Bundesnetzagentur eingelegt. Am<br />

17. November 2006 erging ein Beschluss der Bundesnetzagentur,<br />

die Umsetzung der Einzelbuchungsvariante<br />

zu untersagen, da diese gegen das Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) verstoße. Diese Verfügung hat<br />

Auswirkungen auf die gesamte Gasbranche: Spätestens<br />

bis zum 1. Oktober 2007 müssen alle bestehenden<br />

Transportverträge auf die Zweivertragsvariante umgestellt<br />

werden. Entsprechend sind betroffene Lieferverträge<br />

umzustellen.


Bericht zur Anreizregulierung Zur Ausgestaltung der<br />

im EnWG vorgesehenen Anreizregulierung der Stromund<br />

Gasnetze hat die Bundesnetzagentur der Bundesregierung<br />

fristgerecht zum 30. Juni 2006 einen Bericht<br />

vorgelegt. Die Anreizregulierung betrifft Netzbetreiber,<br />

die bislang noch einer kostenorientierten Entgeltbildung<br />

unterliegen und künftig in ein System der Anreizregulierung<br />

überführt werden. Startdatum sollte<br />

der 1. Januar 2008 sein.<br />

Die Verfahrensweise der Regulierungsbehörden<br />

sowie zahlreiche noch strittige Punkte zur Kalkulationsmethodik<br />

führen zu unsicheren Rahmenbedingungen.<br />

Diese Situation wird durch die Vorstellungen von<br />

BNetzA und Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi) zur Ausgestaltung der Anreizregulierung<br />

verstärkt. Mitte November 2006 legte das<br />

BMWi Eckpunkte für eine entsprechende Verordnung<br />

vor: Danach soll eine zweite Entgeltgenehmigungsrunde<br />

den Einstieg in die Anreizregulierung vorbereiten,<br />

die dann mit einem Jahr Verspätung zum 1. Januar<br />

2009 beginnt. Wesentliche Anforderungen an eine ausgewogene<br />

Anreizregulierung sind bislang leider unzureichend<br />

berücksichtigt. Es droht ein System, in dem<br />

es statt Anreize nur Zwangsabsenkungen für die<br />

Unternehmen gibt. Investitionen sind in diesem Umfeld<br />

nur schwer planbar und mit erheblichen Risiken<br />

verbunden. Versorgungssicherheit setzt aber kontinuierliche<br />

Investitionen in die Leitungsnetze voraus.<br />

Um eine nachhaltig effiziente Gasversorgung gewährleisten<br />

zu können, müssen Investitionen im weiteren<br />

Verlauf der Regulierungspraxis für die Unternehmen<br />

langfristig gestaltbar bleiben.<br />

E.<strong>ON</strong> Gastransport hat für das überregionale Fernleitungsnetz<br />

die Bildung marktorientierter Entgelte<br />

bei der BNetzA angezeigt und ist daher von diesem<br />

Modell bislang nicht betroffen. Eine abschließende<br />

Entscheidung seitens der BNetzA steht aber noch aus.<br />

Neue Gesetze Das Bundeswirtschaftsministerium hat<br />

einen Gesetzentwurf erarbeitet, der die kartellrechtliche<br />

Missbrauchskontrolle für Energieversorgungsunternehmen<br />

verschärfen soll. Er bedeutet faktisch eine<br />

Regulierung der Energiepreise und ist damit sowohl<br />

wettbewerbsfeindlich als auch diskriminierend.<br />

Am 1. August 2006 trat ein neues Energiesteuergesetz<br />

in Kraft und löste das Mineralölsteuergesetz<br />

ab. Neu ist unter anderem die einheitliche Befristung<br />

der Steuerbegünstigung für <strong>Erdgas</strong> und Flüssiggas<br />

als Kraftstoff bis zum Jahr 2018.<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Europa: Sektorenuntersuchung und Versorgungssicherheit<br />

Am 16. Februar 2006 stellte die EU-Kommission<br />

ihren vorläufigen Bericht zur Sektorenuntersuchung<br />

der europäischen Energiemärkte vor. Die Hauptkritik<br />

richtete sich gegen zu hohe Marktkonzentration,<br />

mangelnde Transparenz, mangelnde Wahlfreiheit für<br />

Verbraucher, unzureichenden grenzüberschreitenden<br />

Wettbewerb sowie gegen die Preisbildungsmechanismen.<br />

In dem am 10. Januar 2007 veröffentlichten<br />

Endbericht hat die Kommission diese Kritikpunkte im<br />

Wesentlichen wiederholt und erklärt, dass aus Sicht<br />

der Kommission besonders die Marktkonzentration<br />

bedenklich sei. Speziell wird angeführt, dass:<br />

• die vertikale Integration von Lieferung, Erzeugung<br />

und Infrastruktur die Wettbewerbsprobleme<br />

verschärfe,<br />

• mangelnder (insbesondere grenzüberschreitender)<br />

Zugang zu Infrastrukturen wie Übertragungsund<br />

Verteilungsnetzen und/oder Speicheranlagen<br />

Wettbewerbsprobleme verursachen könne und<br />

• das Aufschieben oder Unterlassen von Investitionen<br />

durch Netzgesellschaften mit vertikal integrierten<br />

Liefergesellschaften die Marktintegration<br />

verhindere.<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung hatte die<br />

EU-Kommission in den Monaten Mai und Juni 2006 bei<br />

Energieunternehmen in fünf EU-Mitgliedstaaten unangekündigte<br />

Nachprüfungen durchgeführt – auch bei<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>. Weitere Auskunftsersuchen folgten bis<br />

Ende des Jahres.<br />

Am 8. März 2006 stellte die EU-Kommission das<br />

Grünbuch „Eine europäische Strategie für nachhaltige,<br />

wettbewerbsfähige und sichere Energiepolitik“ vor.<br />

Zentrale Themen sind darin Versorgungssicherheit,<br />

Energie-Außenpolitik, Binnenmarktentwicklung, Energiemix<br />

und erneuerbare Energien. Das Thema Versorgungssicherheit<br />

wird im Grünbuch gleichberechtigt<br />

neben Liberalisierung und Klimapolitik gestellt. Diese<br />

Themen standen auch bei dem EU-Energie-Ministerrat<br />

und dem EU-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs<br />

auf der Agenda. Die Regierungen sehen eine<br />

koordinierte, gemeinsame Energiepolitik als notwendig<br />

an, stehen aber einem Kompetenzzuwachs für<br />

die EU-Kommission kritisch gegenüber und wollen den<br />

Energiemix weiterhin national entscheiden.<br />

53


54 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Kumuliertes Temperaturmittel im Jahresverlauf<br />

in °C effektiv 2006 effektiv 2005 langjähriges Mittel 1969/70 –1998/99<br />

+ 10<br />

+ 8<br />

+ 6<br />

+ 4<br />

+ 2<br />

0<br />

– 2<br />

1. Jan 1. Feb 1. Mrz 1. Apr 1. Mai 1. Jun 1. Jul 1. Aug 1. Sep 1. Okt 1. Nov 1. Dez<br />

Rebranding der Unternehmensmarke Am 21. Juni<br />

2006 hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ein neues Erscheinungsbild der<br />

Unternehmensmarke vorgestellt. Der Auftritt des<br />

Unternehmens wurde in das Corporate Design des<br />

Gesamtkonzerns eingefügt und der E.<strong>ON</strong>-Optik angepasst.<br />

Durch den optischen Gleichklang aller Market<br />

Units wird der Konzern noch stärker als Einheit<br />

wahrgenommen.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> fördert Wettbewerb im Gasmarkt<br />

Anfang Oktober hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ein Internetportal<br />

eröffnet, über das täglich <strong>Erdgas</strong>mengen zum Kauf<br />

und Verkauf angeboten werden. Das Angebot startete<br />

zunächst im nördlichen Marktgebiet des H-Gas-Leitungssystems,<br />

das von der E.<strong>ON</strong> Gastransport betrieben<br />

wird. Der Norden ist Drehscheibe für <strong>Erdgas</strong>ströme<br />

aus Norwegen, Dänemark, den Niederlanden,<br />

Deutschland und künftig auch Russland. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

greift damit neue Geschäftsmöglichkeiten auf, die<br />

sich aus der Regulierung des Gasmarkts ergeben.<br />

Der Gasmarkt soll für neue Marktteilnehmer<br />

weiter geöffnet werden. EU-Kommission und Bundesnetzagentur<br />

wollen primär den kurzfristigen <strong>Erdgas</strong>handel<br />

auf dem deutschen Gasmarkt mit verschiedenen<br />

Maßnahmen stärker entwickeln. So wurden im<br />

Zuge des Netzzugangsmodells der Bundesnetzagentur<br />

die Gasleitungsnetze in Deutschland in 19 Marktgebiete<br />

eingeteilt, in denen jeweils ein so genannter<br />

„virtueller Handelspunkt“ eingerichtet wurde. Dies ist<br />

ein örtlich nicht festgelegter Marktplatz, an dem Teilnehmer<br />

<strong>Erdgas</strong> für das gesamte Marktgebiet handeln<br />

können.<br />

Im Dezember kündigte E.<strong>ON</strong> Gastransport an, drei<br />

Marktgebiete im Gasfernleitungsnetz zusammenzulegen<br />

und so den Netzzugang weiter zu vereinfachen.<br />

Zum 1. Oktober 2007 wird es bei E.<strong>ON</strong> Gastransport nur<br />

noch je ein Marktgebiet für hochkalorisches <strong>Erdgas</strong><br />

(H-Gas) und für niedrigkalorisches <strong>Erdgas</strong> (L-Gas)<br />

geben. Mit diesem Schritt entsteht ein umfassendes<br />

Marktgebiet für H-Gas, in dem große Mengen <strong>Erdgas</strong><br />

aus allen für Deutschland wesentlichen internationalen<br />

Quellen zusammenfließen. Es wird eine hohe<br />

Liquidität haben und für Transportkunden sowie für<br />

den Börsenhandel von <strong>Erdgas</strong> besonders attraktiv<br />

sein.<br />

Eine weitere wichtige Verbesserung für neue<br />

Marktteilnehmer, <strong>Erdgas</strong> in Deutschland anbieten zu<br />

können, ist der Ausbau von Leitungskapazitäten von<br />

der Grenze zum virtuellen Handelspunkt. An Grenzübergangsstellen,<br />

an denen die freien Kapazitäten in<br />

den Leitungen nachhaltig unter 10 Prozent liegen und<br />

auch auf der anderen Seite der Grenze entsprechende<br />

freie Kapazitäten vorhanden sind, wird E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

in den Leitungsbau investieren.<br />

Geschäft in Ungarn ausgebaut Mit Wirkung zum<br />

31. März 2006 hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> durch den indirekten<br />

Erwerb der Beteiligungen an MOL Földgázellátó Rt.,<br />

Budapest, und MOL Földgáztároló Rt., Budapest, (jetzt<br />

E.<strong>ON</strong> Földgáz Storage und E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade) das<br />

Gashandels- und Speichergeschäft des ungarischen Ölund<br />

Gasunternehmens MOL vollständig übernommen.<br />

Hierbei ist vereinbart, in Abhängigkeit von der Entwicklung<br />

der regulatorischen Rahmenbedingungen in<br />

Ungarn bis Ende 2009 Ausgleichszahlungen vorzunehmen,<br />

die zukünftig zu einer nachträglichen Anpassung<br />

des Kaufpreises führen könnten. Der ursprünglich<br />

gezahlte Kaufpreis von rund 450 Mio ¤ wurde nachträglich<br />

auf rund 400 Mio ¤ angepasst. Die Gesellschaften<br />

wurden zum 31. März 2006 im Konzernabschluss<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong> erstkonsolidiert.


Privatisierungsvertrag in Rumänien veröffentlicht<br />

Die rumänische Regierung hat eine Initiative gestartet,<br />

die Privatisierungsverträge im Energiebereich<br />

transparent zu machen. Im Rahmen dieser Initiative<br />

hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> zugestimmt, den Privatisierungsvertrag<br />

von E.<strong>ON</strong> Gaz România S.A., Târgu Mures/Rumänien,<br />

(früher Distrigaz Nord) zu veröffentlichen. E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> hatte den Zuschlag für den Erwerb einer Beteiligung<br />

von 51 Prozent an Distrigaz Nord im Oktober<br />

2004 erhalten. Der Privatisierungsprozess wurde im<br />

Sommer 2005 abgeschlossen.<br />

E.<strong>ON</strong> Gaz România hat ein umfangreiches Investitionsprogramm<br />

gestartet, um die Infrastruktur zu<br />

modernisieren und auszubauen. E.<strong>ON</strong> Gaz România beabsichtigt,<br />

40 Prozent des Gasnetzes – rund 7.000 km –<br />

zu ersetzen. Seit 2005 hat das Unternehmen rund<br />

200 Mio R<strong>ON</strong> (rund 55,5 Mio ¤) investiert und ist damit<br />

deutlich über die im Privatisierungsvertrag vereinbarten<br />

Investitionsverpflichtungen hinausgegangen.<br />

Damit leistet E.<strong>ON</strong> Gaz România einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Stärkung der Versorgungssicherheit in<br />

Rumänien.<br />

Versorgung mit Gas langfristig gesichert Im August<br />

wurden Lieferverträge mit OAO Gazprom, Moskau,<br />

über insgesamt rund 400 Mrd m 3 <strong>Erdgas</strong> bis 2036 geschlossen.<br />

Die jährliche Lieferung von rund 24 Mrd m 3<br />

entspricht einem Drittel der derzeit von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

beschafften Gasmenge. Vereinbart wurden die Verlängerung<br />

der bestehenden Verträge mit Lieferpunkt<br />

Waidhaus um 15 Jahre bis zum Jahr 2035 sowie neue<br />

Lieferverträge über zusätzliche <strong>Erdgas</strong>mengen, die ab<br />

2010/2011 durch die Ostseepipeline nach Greifswald<br />

an der deutschen Ostseeküste fließen werden.<br />

Die Europäische Union benötigt in den kommenden<br />

Jahren zunehmend mehr <strong>Erdgas</strong> zur Energieversorgung.<br />

Damit Europa mit diesen zusätzlichen<br />

Mengen zuverlässig und sicher versorgt werden kann,<br />

ist nach Einschätzung der EU der zügige Ausbau der<br />

Transport-Infrastruktur notwendig. Die EU-Kommission<br />

hat daher die geplante Pipeline durch die Ostsee als<br />

vorrangiges Energieprojekt von gesamteuropäischem<br />

Interesse eingestuft und als Schlüsselprojekt für die<br />

künftige Energieversorgung Europas in die so genann-<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

te TEN-E-Liste (Transeuropäisches Netzwerk der Energie)<br />

aufgenommen. Die für die europäische <strong>Erdgas</strong>versorgung<br />

wichtige Ostseepipeline wird von Gazprom,<br />

E.<strong>ON</strong> und BASF über die zu diesem Zweck gegründete<br />

Gesellschaft Nord Stream <strong>AG</strong>, Zug/Schweiz, realisiert.<br />

Die Nord Stream wird die russische Ostseeküste<br />

bei der Stadt Wyborg mit der deutschen Ostseeküste<br />

verbinden. Die Leitung hat eine Länge von rund<br />

1.200 Kilometer. 2010 soll die Pipeline in Betrieb gehen,<br />

wobei zunächst ein Leitungsstrang mit einer Transportkapazität<br />

von rund 27,5 Mrd m 3 <strong>Erdgas</strong> pro Jahr<br />

gebaut wird. In der zweiten Phase wird die Transportkapazität<br />

mit einem zweiten Leitungsstrang auf<br />

rund 55 Mrd m 3 pro Jahr verdoppelt. Außerdem wird<br />

sich E.<strong>ON</strong> in Deutschland am Bau von zwei neuen<br />

Gasleitungen zum Weitertransport der Mengen aus<br />

der Nord-Stream-Leitung beteiligen.<br />

2006 wurde mit den Behörden von Ostseeanrainerstaaten<br />

das Genehmigungsverfahren für Nord<br />

Stream intensiv vorbereitet. Mitte November erfolgte<br />

die Notifizierung des Projekts in Russland, Finnland,<br />

Schweden, Dänemark und Deutschland, durch deren<br />

ausschließliche Wirtschaftszonen bzw. Territorialgewässer<br />

die Leitung verlegt werden soll. Entlang des<br />

Trassenverlaufs finden Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

mit detaillierten Felduntersuchungen statt, um<br />

das maritime Umfeld einschließlich Fauna, Flora,<br />

Wasser und Sedimenten zu erfassen. Im Herbst 2007<br />

wird die Nord Stream <strong>AG</strong> einen umfassenden Umweltbericht<br />

vorlegen.<br />

Versorgungsengpass in Großbritannien E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

beliefert den Großteil nationaler und internationaler<br />

Kunden auf Basis fester Lieferverpflichtungen. Um den<br />

saisonalen Mehrbedarf im Winter und einzelne Lastspitzen<br />

bei besonders niedrigen Temperaturen abdecken<br />

zu können, wird <strong>Erdgas</strong> eingespeichert. So kann<br />

die sichere Belieferung der Kunden auch bei längeren<br />

Kälteperioden wie im sehr strengen Winter 2005/2006<br />

sichergestellt werden.<br />

In Großbritannien kam es im Winter 2005/2006<br />

zu Versorgungsengpässen mit <strong>Erdgas</strong>, die zu massiven<br />

Preiserhöhungen führten. Großbritannien hatte aufgrund<br />

der <strong>Erdgas</strong>vorkommen in der britischen Nordsee<br />

über Jahrzehnte netto <strong>Erdgas</strong> exportiert. Zudem<br />

verfügt Großbritannien nur über rund ein Zehntel<br />

der deutschen Speicherkapazitäten. Da die eigenen<br />

Vorkommen zunehmend erschöpft sind, ist Großbritannien<br />

verstärkt auf Gasimporte angewiesen. E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> hat die Konzernschwester E.<strong>ON</strong> UK bei der<br />

Belieferung des britischen Marktes umfangreich<br />

unterstützt. Die vorhandenen Transportkapazitäten<br />

nach Großbritannien wurden voll ausgeschöpft.<br />

55


56 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Gesamtabsatz und Umsatzerlöse der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

in Mrd kWh Mrd ¤<br />

800 28<br />

700<br />

600 21<br />

500<br />

400 14<br />

300<br />

200 7<br />

100<br />

1997 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Gesamtabsatz<br />

in Mrd kWh<br />

Umsatz-<br />

600,0 611,6 617,4** 641,4** 690,2** 709,7<br />

erlöse*<br />

in Mrd ¤ 7,2 10,5 12,1 12,8 16,9 21,8<br />

* einschl. <strong>Erdgas</strong>steuer; 2003 Pro-forma-Wert<br />

** E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat die Berichterstattung über den Gasabsatz wegen der im Rahmen des Unbundling erfolgten Ausgliederung des Transportgeschäfts auf E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Transport geändert.<br />

Für Dritte transportierte Gasmengen wurden aus dem Gasabsatz herausgerechnet.<br />

Um die Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> in Großbritannien<br />

zu verbessern, ist der Interconnector, die Leitung zwischen<br />

dem belgischen Zeebrügge und dem britischen<br />

Bacton, weiter ausgebaut worden. Im Oktober 2006<br />

wurde die Kapazität in Richtung Großbritannien um<br />

7 Mrd m 3 pro Jahr auf 23,5 Mrd m 3 pro Jahr erhöht.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ist am Interconnector mittelbar zu<br />

knapp einem Viertel beteiligt.<br />

Am 1. Dezember 2006 hat die BBL, die Gasleitung<br />

zwischen dem niederländischen Balgzand und dem<br />

britischen Bacton, den Betrieb aufgenommen. Die Leitung,<br />

an der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> einen Anteil von 20 Prozent<br />

hat, verfügt über eine Kapazität von 13,5 Mrd m 3 pro<br />

Jahr.<br />

Planungen für LNG-Geschäft weiter vorangetrieben<br />

Einen wichtigen Beitrag zur sicheren Versorgung mit<br />

<strong>Erdgas</strong> leistet ein diversifiziertes Bezugsportfolio.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> bezieht <strong>Erdgas</strong> aus mehreren Quellen<br />

und beabsichtigt, mit dem Einstieg in das LNG-<br />

Geschäft ihre <strong>Erdgas</strong>beschaffung weiter zu diversifizieren.<br />

Liquefied Natural Gas (Flüssigerdgas) ermöglicht<br />

es, <strong>Erdgas</strong> auch aus weiter entfernten Regionen<br />

wie dem Mittleren Osten per Verflüssigungs- und<br />

Wiederverdampfungs-Terminals sowie LNG-Tanker<br />

nach Europa zu lenken.<br />

In Wilhelmshaven verfügt die Deutsche Flüssigerdgas<br />

Terminal Gesellschaft, an der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> mit<br />

78 Prozent beteiligt ist, bereits seit den 70er Jahren<br />

über ein Grundstück und Betriebsgenehmigungen<br />

für ein LNG-Terminal. Wilhelmshaven ist der einzige<br />

Tiefwasserhafen Deutschlands und für Tankschiffe<br />

der neuen Generation (200.000 m 3 ) gut erreichbar. Im<br />

Rahmen einer Front-End-Engineering-Design-Studie<br />

wird das geplante technische Konzept detailliert<br />

untersucht. Insgesamt sollen über Wilhelmshaven<br />

10 Mrd m 3 <strong>Erdgas</strong> pro Jahr angelandet werden können.<br />

Die Inbetriebnahme des Terminals ist für 2010 geplant.


In einem Kooperationsvertrag hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

mit der ADRIA LNG Study Company vereinbart,<br />

gemeinsam Machbarkeitsstudien für den Bau eines<br />

Terminals an der kroatischen Küste zur Wiederverdampfung<br />

von LNG zu erstellen. Die Machbarkeitsstudie<br />

und die Basic-Engineering-Studie sollen bis Ende<br />

2008 abgeschlossen sein, so dass der LNG-Terminal Ende<br />

2011 in Betrieb genommen werden könnte. Mittels<br />

der geplanten Kapazität von jährlich rund 10 Mrd m 3<br />

<strong>Erdgas</strong> sollen Kroatien und weitere Länder Süd- und<br />

Osteuropas beliefert werden.<br />

Im November haben E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> und die algerische<br />

Sonatrach ein Memorandum of Understanding<br />

über eine Zusammenarbeit bei LNG-Projekten geschlossen.<br />

Sonatrach gehört zu den größten <strong>Erdgas</strong>produzenten<br />

und plant, die Position im europäischen<br />

Markt auszubauen. Die Produktion von LNG liegt bei<br />

rund 26 Mrd m 3 jährlich. Das Memorandum sieht vor,<br />

die Möglichkeiten für den Import von algerischem LNG<br />

und dessen Vermarktung in Europa zu untersuchen.<br />

Gasproduktion gestiegen Die Gasproduktion von Pan-<br />

European Gas lag im Geschäftsjahr mit 725 Mio m 3 um<br />

mehr als 50 Prozent über dem Vorjahr. Die Produktion<br />

von Öl und Kondensaten stieg um rund 10 Prozent<br />

auf 5,3 Mio BBL. Der starke Anstieg resultiert aus dem<br />

Ausbau des Geschäftsfeldes Upstream, insbesondere<br />

aus der erstmaligen Einbeziehung von Fördermengen<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK North Sea Limited.<br />

Im September hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK North Sea<br />

Limited im Babbage-Gasfeld die erste eigenoperierte<br />

Probebohrung erfolgreich abgeschlossen. An dem Feld<br />

ist die Gesellschaft mit 47 Prozent beteiligt. Darüber<br />

hinaus hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK North Sea Limited Anteile<br />

an fünf Explorationsblöcken im nördlichen Teil der<br />

britischen Nordsee erworben. In den folgenden zwei<br />

Jahren sollen in diesen Blöcken Explorationsbohrungen<br />

vorgenommen werden, um Gasreserven nachzuweisen.<br />

Um das Upstream-Geschäft auch in Norwegen<br />

weiter auszubauen, strebt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Norge AS die<br />

Zulassung als Operator auf dem norwegischen Kontinentalschelf<br />

an und hat sich 2006 um weitere Lizenzen<br />

zur Exploration und Produktion von <strong>Erdgas</strong> in der<br />

staatlichen Lizenzvergaberunde beworben.<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Ein bedeutender Schritt in Richtung eines noch<br />

stärkeren Engagements im Upstream-Segment wurde<br />

am 12. Juli 2006 zwischen Gazprom und E.<strong>ON</strong> vereinbart.<br />

In einer Rahmenvereinbarung wurde abgesprochen,<br />

eine Beteiligung am Gasfeld Jushno-Russkoje<br />

in Höhe von 25 Prozent minus eine Aktie gegen ein<br />

Paket von Vermögenswerten auszutauschen, das eine<br />

Beteiligung an den ungarischen Gasunternehmen<br />

E.<strong>ON</strong> Földgáz Storage und E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade (jeweils<br />

50 Prozent minus eine Aktie) sowie eine Beteiligung<br />

von 25 Prozent plus eine Aktie an dem regionalen<br />

Strom- und Gasunternehmen E.<strong>ON</strong> Hungaria umfasst.<br />

Darüber hinaus vereinbarten E.<strong>ON</strong> und Gazprom, Projekte<br />

auf dem Gebiet der Stromerzeugung in europäischen<br />

Gaskraftwerken gemeinsam anzustreben.<br />

Tochtergesellschaft E.<strong>ON</strong> Gas Mobil ist aktiv Um die<br />

Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff in den nächsten<br />

Jahren zu verbessern, hat die E.<strong>ON</strong> Gas Mobil ihren<br />

Geschäftsbetrieb aufgenommen. E.<strong>ON</strong> Gas Mobil wird<br />

<strong>Erdgas</strong>tankstellen an deutschen Autobahnen errichten<br />

und dazu beitragen, dass in Deutschland ein flächendeckendes<br />

Netz an <strong>Erdgas</strong>tankstellen entsteht.<br />

Veränderungen im Vorstand der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Im Geschäftsjahr 2006 hat es zwei Veränderungen im<br />

Vorstand der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> gegeben: Armin Geiß,<br />

zuvor Vorstandsvorsitzender der Thüga <strong>AG</strong>, ist zum<br />

1. Dezember 2006 zum Vorstand und Arbeitsdirektor<br />

bestellt worden. Geiß folgte Christoph Dänzer-Vanotti,<br />

der zum selben Termin als Nachfolger von Dr. Manfred<br />

Krüper in den Vorstand der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong> nach Düsseldorf<br />

wechselte.<br />

Außerdem wechselte Vertriebsvorstand<br />

Dr. Michael Pfingsten zum 1. Januar 2007 in den Aufsichtsrat<br />

des Unternehmens. An seine Stelle trat<br />

Dr. Bernhard Reutersberg, der zuvor das Vertriebsressort<br />

im Vorstand der E.<strong>ON</strong> Energie <strong>AG</strong> leitete. Um<br />

einen optimalen Übergang sicherzustellen, wurde<br />

Reutersberg bereits mit Wirkung zum 1. Oktober 2006<br />

zum Vorstandsmitglied von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> berufen.<br />

57


58 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Neubau der Hauptverwaltung beschlossen Nach mehr<br />

als 30-jähriger Nutzung der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Hauptverwaltung<br />

müssen wesentliche Teile erneuert werden.<br />

Eine Modernisierung des Gebäudes würde zwei Jahre<br />

dauern und einen erheblichen Effizienzverlust bei der<br />

zwischenzeitlichen Unterbringung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bedeuten. Daher wurde entschieden,<br />

eine neue Hauptverwaltung in Essen zu bauen.<br />

Das Gebäude wird für rund 2.000 Arbeitsplätze geplant<br />

und soll bis Ende 2009 bezugsfertig sein.<br />

Contractual Trust Arrangement Der E.<strong>ON</strong>-Konzern<br />

hat 2006 die Einrichtung eines CTA (Contractual Trust<br />

Arrangement) für nicht anderweitig gedeckte Pensionsverpflichtungen<br />

umgesetzt. Dabei wurden die<br />

Pensionsverpflichtungen für inländische 100-Prozent-<br />

Tochtergesellschaften sowie das notwendige Deckungsvermögen<br />

in der ME<strong>ON</strong> Pensions GmbH & Co. KG,<br />

Grünwald, gebündelt. Dies erfolgte im Wege der Ausgliederung<br />

bzw. durch Schuldbeitritt.<br />

Zum Geschäftsverlauf 2006 war ein erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr für E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>. Der Gasabsatz<br />

erreichte 710 Mrd kWh und auch die Umsatzentwicklung<br />

lag mit 21,8 Mrd ¤ deutlich über dem Vorjahr.<br />

Wie bereits in den vergangenen beiden Jahren<br />

war auch 2006 das Auslandsgeschäft ausschlaggebend<br />

für das Mengenwachstum beim Gasabsatz. Mit<br />

160 Mrd kWh wurde 19 Prozent mehr <strong>Erdgas</strong> außerhalb<br />

Deutschlands verkauft als im Jahr zuvor. Der Anteil<br />

des Auslandsabsatzes hat damit gut ein Fünftel am<br />

Gesamtvolumen erreicht. Neben einem deutlichen<br />

Absatzanstieg in UK ist das Wachstum unter anderem<br />

auf Neuverträge und Vertragsverlängerungen in Dänemark,<br />

Frankreich, Italien und den Niederlanden zurückzuführen,<br />

die sich insgesamt auf ein Volumen von<br />

rund 10 Mrd kWh beliefen. Der Inlandsabsatz ging im<br />

Vergleich zum Vorjahr temperaturbedingt leicht auf<br />

550 Mrd kWh zurück.<br />

Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr aufgrund des<br />

erhöhten Absatzvolumens in Verbindung mit höheren<br />

durchschnittlichen Verkaufspreisen. Insgesamt wurden<br />

Erlöse in Höhe von 21,8 Mrd ¤ erzielt nach 16,9 Mrd ¤<br />

im Jahr zuvor.<br />

Zur positiven Ertragsentwicklung hat neben<br />

dem erhöhten Absatzvolumen auch ein temperaturbedingter<br />

Anstieg der Leistungserlöse beigetragen.<br />

Im Vorjahr wurde das Ergebnis durch kontinuierlich<br />

steigende Ölpreise erheblich belastet.<br />

Die Zahl der Mitarbeiter der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

belief sich am Jahresende 2006 auf 2.503 im Vergleich<br />

zu 2.495 Beschäftigten am Stichtag 2005. ¯


Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Vertrieb/Marketing: Absatzrekord durch starkes Auslandsgeschäft<br />

Der Wettbewerb im deutschen <strong>Erdgas</strong>markt ist 2006<br />

komplexer und intensiver geworden. Zahlreiche<br />

Gaslieferanten – darunter viele ausländische Wettbewerber<br />

– haben ihre Aktivitäten auf dem deutschen<br />

Gasmarkt erheblich ausgeweitet. Mit dem veränderten<br />

Netzzugangsmodell wird sich der Wettbewerb weiter<br />

verschärfen.<br />

Das Bundeskartellamt hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> mit Verfügung<br />

vom 13. Januar 2006 die Durchführung bestehender<br />

langfristiger Gaslieferverträge mit regionalen und<br />

lokalen Weiterverteilern untersagt. Bei dem Abschluss<br />

von Neuverträgen muss künftig das Mengenlaufzeitgerüst<br />

(Deckungsquote > 80 Prozent/Laufzeit höchstens<br />

2 Jahre, Deckungsquote ≤ 80 Prozent/Laufzeit<br />

höchstens 4 Jahre, Deckungsquote ≤ 50 Prozent/längere<br />

Laufzeit) eingehalten werden. Außerdem gilt das so<br />

genannte Wettbewerbsbeteiligungsverbot, d.h.,<br />

ein Lieferant, der einen Kunden bereits mit einer Teilmenge<br />

beliefert, soll vom Wettbewerb um weitere<br />

Teilmengen ausgeschlossen werden, wenn sich daraus<br />

auch nur zeitweise eine Überschreitung der vom Bundeskartellamt<br />

für zulässig erachteten Laufzeit- und<br />

Deckungsgrad-Kombinationen ergeben würde. Diese<br />

Regelungen gelten nur für Verträge mit regionalen<br />

und lokalen Weiterverteilern, nicht jedoch für Verträge<br />

mit Ferngasgesellschaften.<br />

Gesamtgasabsatz der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> nach Kundengruppen<br />

in Mrd kWh<br />

675<br />

600<br />

525<br />

450<br />

375<br />

300<br />

225<br />

150<br />

75<br />

Gegen die Verfügung hatte E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Beschwerde<br />

beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf<br />

eingelegt und zunächst einen Eilantrag gestellt, um<br />

zu erreichen, dass die sofortige Vollziehung der Verfügung<br />

aufgehoben wird. Dieser Eilantrag hatte keinen<br />

Erfolg. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat danach mit allen betroffenen<br />

weiterverteilenden Kunden für die Zeit ab dem<br />

1. Oktober 2006 Neuverträge mit einer Laufzeit von ein<br />

oder zwei Jahren abgeschlossen. Die bestehenden Altverträge<br />

wurden zum 30. September 2006 aufgehoben.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> konzentriert sich auf das Hauptsacheverfahren<br />

beim OLG Düsseldorf mit Rechtsbeschwerdemöglichkeit<br />

beim Bundesgerichtshof. Dort<br />

greift E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> nicht mehr die Altvertragsthematik<br />

und das Mengenlaufzeitgerüst an, sondern konzentriert<br />

sich auf das Wettbewerbsbeteiligungsverbot.<br />

Das Verfahren soll E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> sowie ihren Kunden<br />

eine gründliche rechtliche Klärung und damit die<br />

erforderliche Rechtssicherheit über die Zulässigkeit<br />

des Wettbewerbsbeteiligungsverbots bringen.<br />

Vorjahresabsatz übertroffen E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat sich<br />

trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen im<br />

Markt behauptet: Im Berichtszeitraum setzte E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> 710 Mrd kWh Gas ab. Damit wurde der<br />

Vorjahreswert von 690 Mrd kWh um 20 Mrd kWh oder<br />

3 Prozent übertroffen. Das Mengenplus resultierte<br />

aus einem höheren Auslandsabsatz.<br />

alte Absatzdefinition neue Absatzdefinition*<br />

Industrie<br />

Stadtwerke<br />

Ferngasgesellschaften<br />

1997 2002 2003 2003 2004 2005 2006<br />

600,0 611,6 639,5 617,4 641,4 690,2 709,7<br />

Industrie (Inland)<br />

Ortsgasunternehmen<br />

Verkauf Ausland<br />

* E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat die Berichterstattung über den Gasabsatz wegen der im Rahmen des Unbundling erfolgten Ausgliederung des Transportgeschäfts auf E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Transport geändert.<br />

Für Dritte transportierte Gasmengen wurden aus dem Gasabsatz herausgerechnet.<br />

59<br />

Ferngasunternehmen


60 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Entwicklung des höchsten Tagesabsatzes<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

in Mrd kWh<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Das Exportgeschäft wurde um 19 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr gesteigert. In 13 Auslandsmärkten<br />

wurden insgesamt 160 Mrd kWh abgesetzt. Damit<br />

erhöhte sich der Anteil des Auslandsgeschäftes am<br />

Gesamtabsatz um 3 Prozentpunkte auf 23 Prozent.<br />

Wichtigster Auslandsmarkt war erneut Großbritannien:<br />

Mit 77 Mrd kWh wurde gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

ein Absatzzuwachs von über 70 Prozent<br />

erzielt, unter anderem auch durch Trading-Aktivitäten.<br />

Deutliche Mehrabsätze gab es auch in Dänemark,<br />

Frankreich und Schweden. In den traditionellen Auslandsmärkten<br />

Schweiz, Österreich, Ungarn, Luxemburg,<br />

Polen und Liechtenstein wurden im Verlaufe des Jahres<br />

insgesamt 2 Prozent mehr abgesetzt.<br />

Der höchste Tagesabsatz ist am 27. Januar 2006<br />

mit 3,3 Mrd kWh bei einer Tagesdurchschnittstemperatur<br />

von – 4,9°C erzielt worden. Er lag um rund 7 Prozent<br />

über dem Spitzenwert des Jahres 2005, der bei<br />

– 5,6°C erreicht wurde. Damit wurde im Geschäftsjahr<br />

der bislang höchste Tagesabsatz erreicht, den E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> je erzielt hat. Im Gegensatz dazu hat der<br />

niedrigste Tagesabsatz am 18. Juni 2006 bei einer<br />

Tagesdurchschnittstemperatur von + 16°C nur rund<br />

0,9 Mrd kWh betragen. Dieser erhebliche Absatzunterschied<br />

unterstreicht die gaswirtschaftliche Leistung,<br />

die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> zur Belieferung ihrer Kunden im<br />

Jahresverlauf erbringt.<br />

alte Absatzdefinition<br />

neue Absatzdefinition*<br />

01. 01. 11. 12. 09. 01. 09. 01. 21. 12. 02. 03. 27. 01.<br />

1997 2002 2003 2003 2004 2005 2006<br />

3,168 3,109 3,291 3,152 2,862 3,077 3,296<br />

* E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat die Berichterstattung über den Gasabsatz wegen der im Rahmen des Unbundling<br />

erfolgten Ausgliederung des Transportgeschäfts auf E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Transport geändert. Für Dritte<br />

transportierte Gasmengen wurden aus dem Gasabsatz herausgerechnet.<br />

Gaspreisentwicklung 2006 Die Verkaufspreise von<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> passten sich vertragsgemäß dem<br />

höheren Niveau der Heizölpreise an, nachdem diese<br />

im Laufe des Berichtsjahres erheblich gestiegen<br />

waren. Der ab September 2006 einsetzende Rückgang<br />

der Heizölpreise wird sich auf die Verkaufspreise ab<br />

2007 auswirken.<br />

<strong>Erdgas</strong> als Heizenergie weiter gefragt <strong>Erdgas</strong> ist als<br />

moderne und umweltschonende Heizenergie weiterhin<br />

gefragt. Rund 48 Prozent der deutschen Wohnungen<br />

wurden Ende 2006 mit <strong>Erdgas</strong> beheizt. Obwohl<br />

sich regenerative Energien und auch die Elektrowärmepumpe<br />

steigender Beliebtheit erfreuen, konnte<br />

<strong>Erdgas</strong> seine führende Position auf dem Wärmemarkt<br />

verteidigen.<br />

Marketingaktivitäten intensiviert Auch 2006 war<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> wieder als Titelsponsor in den Wintersportarten<br />

Biathlon und Skispringen aktiv. Im Rahmen<br />

des Sportmarketings wurde die TV-Sichtbarkeit der<br />

Werbemittel um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

verbessert. In großen nationalen Tageszeitungen wurde<br />

an ausgewählten Wochentagen der Wetterkasten<br />

sowie während der gesamten Fußballsaison die Bundesligatabelle<br />

präsentiert. Mithilfe dieser Premium-<br />

Platzierungen wird die Bekanntheit der Marken „E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong>“ und „erdgas“ ausgebaut.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Vermarktungsaktivitäten<br />

lag im Geschäftsjahr erneut auf dem<br />

erfolgreichen Dialogmarketing. Mit Dialogmarketingaktivitäten<br />

wurden 135 weiterverteilende E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Kunden<br />

bei der lokalen Vermarktung von <strong>Erdgas</strong><br />

unterstützt. Das Spektrum reichte von Potenzialanalysen<br />

zur Kundengewinnung bis hin zur Entwicklung von<br />

Akquisitions-Strategien im Haushalts-, Gewerbe- sowie<br />

Kfz-Bereich. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt<br />

260 Dialogmarketingaktionen durchgeführt.


Der Initiativkreis <strong>Erdgas</strong> und Umwelt (IEU)<br />

hat – getragen durch die Geräteindustrie, den Zentralverband<br />

Sanitär Heizung Klima und die Gaswirtschaft –<br />

unter Federführung der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> die Marketingkampagne<br />

zur Erneuerung alter Heizungsanlagen fortgesetzt.<br />

Für 2007 werden die Inhalte dieser Kampagne<br />

neu ausgerichtet. Auch das Marktpartnerbindungskonzept<br />

„erdgas partner team“ (ept) konnte weiter ausgebaut<br />

werden. Insgesamt beteiligen sich 180 Energieversorgungsunternehmen<br />

an diesem Programm, in<br />

das über 20.000 Handwerker eingebunden sind.<br />

Außerdem hat sich E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> an der E.<strong>ON</strong>-<br />

Kooperation mit der Deutschen Energie-Agentur (dena)<br />

zum Energieausweis beteiligt. Darüber hinaus wurde<br />

ein umfangreiches Dienstleistungsangebot zum Thema<br />

„Energieeffizienz“ entwickelt, das 2007 den E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Vertriebspartnern<br />

angeboten wird.<br />

<strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff gewinnt in<br />

Deutschland weiter an Bedeutung. 2006 wurden über<br />

12.000 erdgasbetriebene Fahrzeuge neu zugelassen.<br />

Der Bestand an <strong>Erdgas</strong>fahrzeugen in Deutschland liegt<br />

bei über 50.000. Um die Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> als<br />

Kraftstoff weiter zu verbessern, wurde die E.<strong>ON</strong> Gas<br />

Mobil gegründet. Die neue Gesellschaft wird <strong>Erdgas</strong>tankanlagen<br />

in Kooperation mit führenden Mineralölunternehmen<br />

in Deutschland bauen. Im Jahr 2007<br />

sollen zunächst 60 bis 70 neue Tankanlagen errichtet<br />

werden. Weitere 60 bis 70 Anlagen sollen 2008 folgen.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> investiert insgesamt bis zu 36 Mio ¤<br />

in den Ausbau des Tankstellennetzes.<br />

Außerdem wurden in der nationalen „Initiative<br />

<strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff“ (IEK) federführend Projekte zur<br />

technischen Normung des Kraftstoffes <strong>Erdgas</strong> und<br />

Vermarktungskooperationen mit Autoherstellern<br />

durchgeführt.<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Neue Technologien für die <strong>Erdgas</strong>speicherung in Fahrzeugen<br />

Darüber hinaus unterstützt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> die<br />

Entwicklung neuer Technologien für <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge.<br />

Eine Kapazitätssteigerung der CNG-Speicher kann auf<br />

Basis des vorgegebenen Speicherdruckniveaus sowohl<br />

durch eine bessere, geometrische Nutzung des Bauvolumens<br />

als auch durch ein zusätzliches, physikalisches<br />

Gasbindungsprinzip realisiert werden. Während<br />

sich der Strukturtank bereits im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium<br />

befindet, war der Adsorptionsspeicher<br />

für <strong>Erdgas</strong> ANG (Adsorbed Natural Gas) auf der<br />

Basis von neuartigen, nanoporösen Hybridmaterialien<br />

Ziel eines gemeinsamen Projekts mit der Technischen<br />

Universität Dresden. Die Ergebnisse waren so positiv,<br />

dass ein Nachfolgeprojekt gestartet wurde, um die<br />

spezifische volumenbezogene Beladung des Adsorbens<br />

in etwa zu verdoppeln und im Endeffekt 150 Prozent<br />

der Speicherkapazität eines Drucktanks gleicher<br />

Größe zu erreichen.<br />

In Zusammenarbeit mit DaimlerChrysler wurde<br />

der Einfluss der Gasbeschaffenheit auf das Betriebsverhalten<br />

eines optimierten <strong>Erdgas</strong>motors mit Abgasturboaufladung<br />

untersucht. Im Ergebnis zeigte sich,<br />

dass eine konsequente Auslegung des monovalenten<br />

Motors auf den Kraftstoff <strong>Erdgas</strong> dazu führt, dass die<br />

Auswirkungen unterschiedlicher Gasbeschaffenheiten<br />

auf den Praxisverbrauch vernachlässigbar sind. Dies<br />

gilt ebenso für die Schadstoffemissionen. Dagegen ist<br />

der Einfluss auf das Leistungsverhalten zu beachten.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Basisinformation<br />

für Gespräche mit der Automobilindustrie zur<br />

Normierung von <strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff.<br />

61


62 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Gasabsatz der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 2006<br />

Höchster und niedrigster Tagesabsatz in Mrd kWh<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

Maximum<br />

in Mio kWh<br />

27. 01.<br />

3.296<br />

02. 02.<br />

3.282<br />

12. 03.<br />

2.995<br />

05. 04.<br />

2.301<br />

31. 05.<br />

1.680<br />

01. 06.<br />

1.777<br />

26. 07.<br />

1.282<br />

30. 08.<br />

1.444<br />

28. 09.<br />

1.311<br />

18. 10.<br />

1.880<br />

07. 11.<br />

2.515<br />

20. 12.<br />

2.676<br />

Minimum 01. 01. 19. 02. 26. 03. 26. 04. 13. 05. 18. 06. 09. 07. 05. 08. 17. 09. 01. 10. 25. 11. 05. 12.<br />

in Mio kWh 2.486 2.399 1.875 1.399 1.045 891 942 997 948 1.131 1.763 1.970<br />

Antriebe für <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge Hybridfahrzeuge mit<br />

kombiniertem Benzin- und Elektroantrieb gelten als<br />

besonders fortschrittlich. Noch einen Schritt weiter<br />

in Richtung energiesparende und umweltschonende<br />

Mobilität geht der <strong>Erdgas</strong>-Elektroantrieb. Ein auf Basis<br />

des serienmäßigen Toyota Prius konzipiertes CNG-<br />

Hybridfahrzeug (Compressed Natural Gas) wurde 2006<br />

in einem Demonstrationsprojekt getestet. Der Praxisbetrieb<br />

über rund 30.000 km verlief ohne Komplikationen.<br />

Auch der erwartet geringe Kraftstoffverbrauch<br />

und die reduzierten Kohlendioxid-Emissionen bestätigten<br />

sich: Je nach Streckenprofil wurden mit <strong>Erdgas</strong><br />

benzinäquivalent zwischen 4,9 und 6,1 Liter je 100 km<br />

verbraucht. Diese Werte erreichen sonst nur Dieselmotoren.<br />

Messungen am Rollenprüfstand zeigen, dass<br />

die bereits sehr niedrigen CO2-Emissionen des Benzin-<br />

Hybridfahrzeuges mit <strong>Erdgas</strong> nochmals um 20 bis<br />

25 Prozent vermindert werden können. Das ist für ein<br />

Fahrzeug dieser Leistungsklasse ein absoluter<br />

Spitzenwert. ¯


<strong>Erdgas</strong>beschaffung: Pan-European Gas stärkt E.<strong>ON</strong>-Konzern<br />

Als Führungsgesellschaft der Market Unit Pan-European<br />

Gas ist E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> für die zentrale Gasbeschaffung<br />

im E.<strong>ON</strong>-Konzern zuständig. Im Geschäftsjahr<br />

stand vor allem die Zusammenarbeit mit E.<strong>ON</strong> UK<br />

im Fokus, da es in Großbritannien zu Jahresbeginn<br />

zu Engpässen in der Gasversorgung gekommen war. In<br />

enger Abstimmung zwischen den Market Units wurden<br />

die notwendigen Maßnahmen erarbeitet, um die<br />

Versorgung der Kunden von E.<strong>ON</strong> UK sicherzustellen.<br />

Die vorhandenen Transportkapazitäten nach Großbritannien<br />

waren vollständig ausgelastet. Außerdem<br />

wurden im Geschäftsjahr wichtige Weichenstellungen<br />

für die zukünftige Versorgung Europas mit <strong>Erdgas</strong><br />

getroffen und neue Geschäftsmöglichkeiten im deutschen<br />

Markt aufgegriffen.<br />

Die wichtigsten Quellen: Norwegen und Russland<br />

Die <strong>Erdgas</strong>-Bezugsquellen und ihr Anteil am Gesamterdgasbezug<br />

von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> haben sich 2006 im<br />

Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verändert. Insgesamt<br />

bezog E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> 723,2 Mrd kWh <strong>Erdgas</strong><br />

von in- und ausländischen Produzenten. Dies entspricht<br />

einer Steigerung von 5 Prozent zum Vorjahr.<br />

Wichtigste Lieferländer waren wiederum Norwegen<br />

und Russland mit einem Anteil von 27 bzw. 25 Prozent<br />

am Gesamtaufkommen. Aus den Niederlanden wurden<br />

19 Prozent bezogen, der Anteil Großbritanniens lag<br />

bei 9 Prozent und aus Dänemark kamen 3 Prozent. Aus<br />

inländischer Förderung stammten 16 Prozent des<br />

Aufkommens.<br />

Langfristige Importverträge sichern <strong>Erdgas</strong>versorgung<br />

Um die Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> auf eine sichere Basis<br />

zu stellen, schließt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> langfristige Verträge<br />

mit Produzenten ab und setzt auf ein diversifiziertes<br />

Bezugsportfolio. Langfristige Abnahme-Vereinbarungen<br />

ermöglichen den Produzenten die notwendigen<br />

Investitionen in Milliardenhöhe, um <strong>Erdgas</strong>felder zu<br />

erschließen und an die Transportinfrastruktur anzuschließen.<br />

Zugleich sichern diese Vereinbarungen die<br />

langfristige Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen in den Abnehmerstaaten. Dieser faire<br />

Risikoausgleich ist ein stabiles Fundament für eine<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit und im gegenseitigen<br />

Interesse.<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Durch die im August mit Gazprom geschlossenen<br />

Lieferverträge bis 2036 ist es im Geschäftsjahr gelungen,<br />

im globalen Wettbewerb um Gasmengen langfristig<br />

russisches <strong>Erdgas</strong> zu wettbewerbsfähigen<br />

Bedingungen für den europäischen Energiemarkt zu<br />

beschaffen. Zugleich ist mit den Verträgen Vorsorge<br />

getroffen worden, um zurückgehende Lieferungen aus<br />

westeuropäischen Quellen zu ersetzen. Russland verfügt<br />

weltweit über die bedeutendsten <strong>Erdgas</strong>reserven<br />

und wird damit langfristig einer der wichtigsten Partner<br />

Europas für eine sichere Versorgung mit <strong>Erdgas</strong><br />

sein.<br />

Neben langfristigen Vereinbarungen trägt auch<br />

der diversifizierte Bezug von <strong>Erdgas</strong> zur Versorgungssicherheit<br />

bei. Flüssigerdgas LNG (Liquefied Natural<br />

Gas) ist eine Option, die es ermöglicht, Bezugsquellen<br />

im Nahen Osten sowie in West- und Nordafrika zu<br />

erschließen. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat die Planungen für den<br />

Bau von LNG-Terminals 2006 fortgesetzt: Für den<br />

Standort Wilhelmshaven wird eine Front-End-Engineering-Design-Studie<br />

durchgeführt und mit der ADRIA<br />

LNG Study Company wurde vereinbart, auch für den<br />

Bau eines Terminals an der kroatischen Küste eine<br />

Machbarkeitsstudie zu erstellen. Außerdem ist mit der<br />

algerischen Sonatrach in einem Memorandum of<br />

Understanding vereinbart worden, die Import- und Vermarktungsmöglichkeiten<br />

von algerischem LNG in<br />

Europa zu untersuchen. Um Erfahrung im Handel von<br />

LNG zu erhalten, wurde Ende Oktober erstmals eine<br />

Schiffsladung LNG in Italien erworben.<br />

Gesamterdgasaufkommen<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 2006<br />

723,2 Mrd kWh<br />

Niederlande 19%<br />

Inländische 16%<br />

Produktion<br />

Großbritannien 9%<br />

Dänemark 3%<br />

25% Russland<br />

27% Norwegen<br />

1% Andere<br />

63


64 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Kurzfristhandel mit <strong>Erdgas</strong> Mit der Regulierung des<br />

Gasmarkts durch die Europäische Union und die Bundesnetzagentur<br />

soll unter anderem der kurzfristige<br />

<strong>Erdgas</strong>handel in Deutschland stärker entwickelt und<br />

der Gasmarkt für neue Marktteilnehmer geöffnet<br />

werden. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> unterstützt die Förderung des<br />

Wettbewerbs und greift die neuen Geschäftsmöglichkeiten<br />

auf. Im Oktober 2006 ist an drei virtuellen<br />

Handelspunkten im Netz der E.<strong>ON</strong> Gastransport ein so<br />

genannter OTC-Handel (over the counter) aufgenommen<br />

worden. Bereits im ersten Monat wurde dort ein<br />

Volumen von insgesamt 98 Mio kWh gehandelt. In den<br />

Folgemonaten konnte das Handelsvolumen kontinuierlich<br />

auf 323 Mio kWh im November sowie 520 Mio kWh<br />

im Dezember gesteigert werden.<br />

Gas-Release-Programm fortgesetzt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

hat am 17. Mai 2006 zum vierten Mal <strong>Erdgas</strong> aus ihren<br />

langfristigen Lieferverträgen versteigert. Rund<br />

39 Mrd kWh <strong>Erdgas</strong> gingen in der internetgestützten<br />

Auktion, die im Beisein eines Notars durchgeführt<br />

wurde, in der siebten Runde an sieben Bieter. Damit<br />

lag die Nachfrage 2006 deutlich höher als in den<br />

Vorjahren. Die Vertragslaufzeit für die versteigerten<br />

Mengen beträgt drei Jahre. Auch 2006 wurde, wie<br />

bereits in den Auktionen 2004 und 2005, zusätzlich ein<br />

Drittel der im Jahr 2003 nicht verkauften Mengen<br />

(insgesamt rund 18 Mrd kWh) angeboten. Die Auktion<br />

ist Teil einer Auflage aus der Ministererlaubnis im<br />

Zuge der Übernahme von <strong>Ruhrgas</strong> durch die E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Insgesamt bietet E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> 200 Mrd kWh <strong>Erdgas</strong><br />

aus ihren langfristigen Importverträgen in sechs separaten<br />

jährlichen Auktionen an. ¯


Entwicklung: Ideen für effiziente Energienutzung<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> befasst sich intensiv mit der effizienten<br />

Nutzung von <strong>Erdgas</strong>. Das Spektrum der Entwicklungsaktivitäten<br />

erstreckt sich von der Anwendung im<br />

Privathaushalt bis hin zu großtechnischen Anlagen in<br />

der Industrie.<br />

Haushalt und Gewerbe Die im Markt bereits etablierte<br />

Technik der Gasbrennwertkessel ist ein gutes Beispiel<br />

für einen effizienten Energieeinsatz. Gaswärmepumpen<br />

für die häusliche Gasanwendung setzen diese Entwicklung<br />

unter Einbeziehung regenerativer Energien<br />

fort. Mit Buderus und Vaillant wurden Feldtests auf<br />

diesem Gebiet vereinbart. Nach erfolgreichen Tests auf<br />

dem Prüfstand wurden erste Anlagen mit Gaswärmepumpen<br />

in Häuser eingebaut. Gemeinsam mit örtlichen<br />

Gasversorgungsunternehmen wird untersucht,<br />

wie sich Funktionssicherheit, Gerätewartung und Energieeffizienz<br />

aus Sicht des Gaskunden darstellen. Erste<br />

Ergebnisse zeigen eine deutlich verbesserte Kundenakzeptanz<br />

als bei den Prototypen der vergangenen<br />

Jahre. Neben der Kombination von Brennwertkessel<br />

und Solarkollektor ist die Gaswärmepumpe die Produktlinie<br />

zur integrierten Verwendung von <strong>Erdgas</strong> und<br />

regenerativer Energie.<br />

Micro-KWK-Technik Die Micro-KWK-Technik (Micro-<br />

Kraft-Wärme-Kopplung mit elektrischen Leistungen<br />

von bis zu ca. 5 kW) eröffnet potenziell den Weg<br />

zu einer weiteren Effizienzsteigerung und zur dezentralen<br />

Stromerzeugung. Das Arbeitsgebiet Micro-KWK-<br />

Technik wird bei E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> durch den Labor- und<br />

den Feldtest von Prototypanlagen geprägt: Für die<br />

Bewertung und Prüfung der Marktfähigkeit dieser<br />

Technologie ist E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> als zentrale Stelle im<br />

E.<strong>ON</strong>-Konzern verantwortlich.<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

2006 begann E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ein gemeinsames<br />

Projekt mit E.<strong>ON</strong> Hanse und E.<strong>ON</strong> Energie zur Untersuchung<br />

des Brennstoffzellenheizgerätes der Firma<br />

European Fuel Cells (EFC). Nachdem Tests auf dem<br />

Prüfstand die Reife für den Feldtest belegten, wurden<br />

mehrere Geräte im Raum Hamburg in den Feldversuch<br />

übernommen. Das Brennstoffzellensystem erreicht<br />

eine Leistung von 1,5 kWel und 3 kWth.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss der Prüfstandsuntersuchungen<br />

des Stirling-Micro-KWK-Gerätes des<br />

Typs WhisperGen der Fa. WhisperTech soll 2007 in<br />

Kooperation mit E.<strong>ON</strong> Avacon, E.<strong>ON</strong> Mitte und E.<strong>ON</strong><br />

Hanse ein zweijähriger Feldtest starten. Der Gerätetyp<br />

hat eine Ausgangsleistung von 1 kWel und 7 –15 kWth<br />

und deckt damit den Grundlastbedarf eines neueren<br />

Einfamilienhauses an Strom und den Gesamtbedarf<br />

an Wärme/Warmwasser. Im Feldtest werden das Potenzial<br />

eines Stirling-Micro-KWK-Geräts analysiert und<br />

Erkenntnisse über das Betriebsverhalten unter Praxisbedingungen<br />

sowie für die Ermittlung des Jahresnutzungsgrades<br />

und der Wirtschaftlichkeit gewonnen.<br />

Polyamidrohre getestet Nachdem Tests bestätigt<br />

haben, dass ein Polyamidrohr der Firma Degussa als<br />

Hochdrucksystem (bis 20 bar) eingesetzt werden kann,<br />

wurde das Rohr auch erfolgreich unter praxisnahen<br />

Bedingungen getestet. Weitere Untersuchungen sind<br />

in Vorbereitung.<br />

Speicherkapazität der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>*<br />

Arbeitsgas in Mio m 3<br />

6.000<br />

5.250<br />

4.500<br />

3.750<br />

3.000<br />

2.250<br />

1.500<br />

750<br />

1997 2002 2003 2004 2005** 2006<br />

4.287 5.028 5.215 5.207 5.106 5.164<br />

* einschl. angemieteter Speicherkapazität<br />

** Kapazitätsabtretung an eine E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerngesellschaft<br />

Kavernenspeicher<br />

Porenspeicher<br />

65


66 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Die mehrschichtig aufgebaute RTP-Technologie<br />

(Reinforced ThermoPlastics) mit Aramidfasern wurde<br />

nach umfangreichen Tests durch die Deutsche Vereinigung<br />

des Gas- und Wasserfaches (DVGW) zugelassen.<br />

Die bisherigen Praxiserfahrungen mit Modellprojekten<br />

sind positiv. Parallel dazu ist mit der Entwicklung<br />

eines kostengünstigeren Rohrs für einen maximalen<br />

Betriebsdruck von 25 bar begonnen worden. Auch hier<br />

sind die bisherigen Tests erfolgreich verlaufen und<br />

lassen mittelfristig eine DVGW-Zertifizierung erwarten.<br />

Langfristig sollen niedrigere Investitions- und<br />

Betriebskosten im Vergleich zu Stahlrohren erreicht<br />

werden.<br />

Automatisierte Einbindeverfahren (Tie-In) im Leitungsbau<br />

Leitungseinbindungen oder Tie-Ins werden notwendig,<br />

wenn eine neue Leitung mit dem vorhandenen<br />

Leitungsnetz verbunden wird oder verschiedene<br />

Rohrleitungsabschnitte, ggf. unter Einbau von Armaturen,<br />

zusammengefügt werden. Die derzeit bei der<br />

Einbindung von Leitungen praktizierten Verfahren<br />

basieren zum Teil noch auf herkömmlichen Techniken,<br />

die schon seit über vierzig Jahren angewendet werden<br />

und manuelle Eingriffe in beträchtlichem Umfang<br />

sowie hoch qualifizierte handwerkliche Fertigkeiten<br />

erfordern.<br />

In einem 2006 abgeschlossenen Kooperationsprojekt<br />

zwischen E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> und BP Exploration<br />

wurden neue Ansätze aufgezeigt, mit denen es möglich<br />

ist, den Einbindeaufwand im Leitungsbau zu<br />

verringern. Im Fokus stand die Automation oder Teilautomation<br />

von Arbeitsschritten, um Sperrzeiten für<br />

bestehende Leitungen zu verkürzen. Außerdem sollte<br />

der Einsatz schwerer Ausrüstung – wie Bagger oder<br />

Hebefahrzeuge – vermieden oder wenigstens reduziert<br />

werden. Ferner wurden potenziell nutzbare Weiterentwicklungen<br />

in Bereichen wie Konstruktion,<br />

Werkstofftechnik, Schweißverfahren und Baupraxis<br />

beleuchtet. Das erarbeitete Konzept fließt in ein Nachfolgeprojekt<br />

ein, bei dem eine „Tie-In-Maschine“ konstruiert<br />

und gebaut werden soll, um diese Technologie<br />

in der Praxis zu testen.<br />

Energetische Biomassenutzung – Einspeisung von<br />

Biogas in das <strong>Erdgas</strong>netz Die Nutzung regenerativer<br />

Energien wird sowohl auf europäischer Ebene als<br />

auch auf nationaler Ebene stark gefördert. Für die Gaswirtschaft<br />

stellt der regenerative Energieträger Biogas<br />

eine interessante Option dar. Im Mittelpunkt der<br />

Betrachtungen steht insbesondere die Aufbereitung<br />

des methanreichen Biogases zu so genanntem Bioerdgas.<br />

Dies kann in das <strong>Erdgas</strong>netz eingespeist<br />

werden und steht damit allen Gasanwendungen zur<br />

Verfügung.<br />

Eine von der Deutschen Vereinigung des Gas- und<br />

Wasserfaches (DVGW) und vom Bundesverband der<br />

deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) beauftragte<br />

Studie „Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten<br />

von Biomasse“ hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> intensiv<br />

begleitet. Die Studie untersuchte die verschiedenen<br />

Verwendungsmöglichkeiten von Biomasse und<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass die Erzeugung von Biogas,<br />

die Aufbereitung zu Bioerdgas und die Einspeisung<br />

in das <strong>Erdgas</strong>netz ökonomisch und ökologisch<br />

sinnvolle Optionen sind. Unter günstigen Voraussetzungen<br />

– so ein Ergebnis der Studie – ist bis zum Jahr<br />

2030 eine in das <strong>Erdgas</strong>netz einspeisbare Bioerdgasmenge<br />

von 100 Mrd kWh pro Jahr denkbar. Vor allem<br />

die Biogaserzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen


Entwicklung des monatlichen Gasabsatzes<br />

in Mrd kWh<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

hat großes Potenzial. Biogas ist eine heimische Energiequelle,<br />

mit deren Hilfe mittelfristig ein Teil der rückläufigen<br />

heimischen <strong>Erdgas</strong>gewinnung ersetzt werden<br />

kann. Die Aufbereitung von Biogas auf <strong>Erdgas</strong>qualität<br />

und die Einspeisung in das <strong>Erdgas</strong>netz machen es<br />

möglich, Biogas in der Kraft-Wärme-Kopplung oder für<br />

die Wärmeerzeugung in Brennwertkesseln einzusetzen.<br />

E.<strong>ON</strong> prüft den Bau mehrerer Anlagen zur Einspeisung<br />

von Bioerdgas in Deutschland. ¯<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

2005<br />

Mrd kWh Quartal<br />

2006<br />

Mrd kWh Quartal absolut<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Januar 79,7 95,4 + 15,8 + 19,8<br />

Februar 77,3 86,5 + 9,2 + 11,9<br />

März 68,6 225,6 84,4 266,3 + 15,7 + 22,9<br />

April 57,7 56,6 – 1,1 – 1,9<br />

Mai 44,5 43,3 – 1,2 – 2,7<br />

Juni 35,3 137,5 38,7 138,6 + 3,4 + 9,5<br />

Juli 38,9 34,1 – 4,8 – 12,3<br />

August 36,4 38,2 + 1,8 + 5,0<br />

September 38,5 113,8 38,9 111,2 + 0,4 + 1,1<br />

Oktober 51,3 49,2 – 2,1 – 4,0<br />

November 72,0 67,5 – 4,5 – 6,2<br />

Dezember 90,0 213,3 76,8 193,5 – 13,2 – 14,7<br />

Gesamt 690,2 709,7 + 19,5 + 2,8<br />

Abweichungen durch Rundungen<br />

67


68 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Leitungsnetz der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>*<br />

Länge in km<br />

12.000<br />

10.500<br />

9.000<br />

7.500<br />

6.000<br />

4.500<br />

3.000<br />

1.500<br />

Technik: Infrastruktur ausgebaut<br />

Die technische Infrastruktur von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat<br />

auch 2006 trotz starker Belastungen vor allem während<br />

der Kälteperiode im ersten Quartal sowie einer<br />

erhöhten Auslastung bedingt durch die Liberalisierung<br />

des Gastransportmarkts ihre Zuverlässigkeit und<br />

Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Um auch in<br />

Zukunft für die steigenden Anforderungen gerüstet zu<br />

sein, baut E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ihr Leitungsnetz weiter aus.<br />

2006 wurden fertig gestellt:<br />

• eine rund 85 km lange Leitung von Porz im Raum<br />

Köln nach Stolberg an der belgisch-deutschen<br />

Grenze,<br />

• zwei Parallelleitungsabschnitte zur Leitung der<br />

Projektgesellschaft TENP,<br />

• eine rund 30 km lange Anschlussleitung zu<br />

einem Kraftwerk in Nordrhein-Westfalen<br />

(Inbetriebnahme im Januar 2007) sowie<br />

• jeweils zwei neue Maschineneinheiten auf den<br />

Verdichterstationen Porz und Mittelbrunn MEGAL.<br />

Inklusive der neuen Leitungen umfasste das<br />

Gasleitungsnetz der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> zum Jahresende<br />

11.405 km (Vorjahr: 11.273 km). Die installierte Antriebsleistung<br />

der von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> betreuten 28 Verdichterstationen<br />

erhöhte sich auf 907 MW (Vorjahr:<br />

853 MW). Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> zur Verfügung stehende<br />

Arbeitsgaskapazität aus eigenen, im Gemeinschaftseigentum<br />

oder im Besitz von Projektgesellschaften<br />

befindlichen sowie angemieteten Untertageerdgasspeichern<br />

belief sich auf rund 5,2 Mrd m 3 mit einer<br />

maximalen Ausspeicherleistung von rund 5,8 Mio m 3<br />

pro Stunde. Da der Bedarf an Speicherkapazität zunimmt,<br />

wurden die Speicher Bierwang, Epe und Etzel<br />

weiter ausgebaut.<br />

1997 2002 2003 2004 2005 2006<br />

10.340 10.905 11.233 11.280 11.273 11.405<br />

* einschl. Miteigentum und Projektgesellschaften<br />

Neue Kapazitäten im Europäischen <strong>Erdgas</strong>verbund<br />

Für eine langfristig sichere Versorgung mit <strong>Erdgas</strong> ist<br />

es notwendig, die technischen Voraussetzungen kontinuierlich<br />

dem steigenden Bedarf anzupassen. E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> hat im Geschäftsjahr eine Reihe von Projekten<br />

vorbereitet, die dazu dienen, die Transportkapazitäten<br />

zu erhöhen und neue Importpunkte zu integrieren.<br />

Als geplanter Anlandepunkt für die Nord-Stream-<br />

Leitung muss Greifswald in das deutsche <strong>Erdgas</strong>transportnetz<br />

integriert werden. Die Planungen für das<br />

LNG-Terminal in Wilhelmshaven sehen vor, das Terminal<br />

nach neuestem Stand der Technik auszulegen und<br />

mit anderen industriellen Prozessen zu verbinden.<br />

Auch der Kavernenspeicher Etzel in etwa 30 km Entfernung<br />

soll in das Konzept eingebunden werden.<br />

Außerdem wurde 2006 durch den Zubau zweier neuer<br />

Verdichtereinheiten in Zeebrügge die Kapazität des<br />

Interconnectors in Richtung UK auf 23,5 Mrd m 3 pro<br />

Jahr gesteigert. Anfang Dezember 2006 in Betrieb<br />

genommen wurde die neue, rund 235 km lange Leitungsverbindung<br />

zwischen dem niederländischen<br />

Balgzand und dem britischen Bacton. Die Leitung, an<br />

der die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> mit 20 Prozent beteiligt ist, hat<br />

eine Kapazität von 13,5 Mrd m 3 jährlich.<br />

Emissionshandel und -überwachung Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

<strong>AG</strong> und die Gesellschaften zum Gastransport unterliegen<br />

mit den Transport- und Speicherstationen dem<br />

Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG). Fristgerecht<br />

wurden im Februar 2006 die vom Umweltgutachter<br />

validierten Kohlendioxid-Emissionen des Jahres<br />

2005 an die zuständigen Behörden gemeldet. Nach<br />

deren Überprüfung wurden alle Meldungen ohne Beanstandungen<br />

akzeptiert. Die Emissionshandelskonten<br />

wurden entsprechend den Meldungen angepasst.<br />

Im Jahr 2006 wurden Emissionsrechte an der Börse<br />

zugekauft.<br />

Im Herbst 2006 wurden die Kohlendioxid-Emissionsmengen<br />

von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> und ihren Projektgesellschaften<br />

für die Jahre 2003 und 2004 erhoben, validiert<br />

und an die Deutsche Emissions-Handels-Stelle (DEHSt)<br />

gesandt, da diese neben denen der Jahre 2000 bis 2002<br />

und 2005 zukünftig auch als Grundlage für die Zuteilung<br />

von Emissionsrechten der zweiten Handelsperiode<br />

(2008 bis 2012) vorgesehen sind.<br />

Qualitäts-, Umweltschutz- und Sicherheitsmanagement<br />

(QSU) Durch unabhängige Gutachter erneut<br />

mit Erfolg rezertifiziert wurde im Mai 2006 das<br />

integrierte QSU-System der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> (Qualitätsmanagement<br />

nach ISO 9001, Arbeitsschutzmanagement<br />

nach OHSAS 18001, Umweltmanagement nach<br />

ISO 14001 sowie Technisches Sicherheitsmanagement<br />

nach DVGW G 1000). Die neuen Zertifikate haben eine<br />

Gültigkeit bis Mai 2009. ¯


E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Leitungssystem<br />

und -Betriebsanlagen<br />

Stand 31.12. 2006<br />

Aachen<br />

Bocholt<br />

Trier<br />

Saarbrücken<br />

Alle Angaben einschließlich<br />

Miteigentum,<br />

Nutzungsüberlassung<br />

und Projektgesellschaften<br />

Essen<br />

Meppen<br />

Köln<br />

Emsbüren<br />

Koblenz<br />

Freiburg<br />

Bremerhaven<br />

Bielefeld<br />

Winterberg<br />

Gießen<br />

Frankfurt<br />

Karlsruhe<br />

Bremen<br />

Flensburg<br />

Stuttgart<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Würzburg<br />

Lübeck<br />

Bamberg<br />

Nürnberg<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

München<br />

Zwickau<br />

Regensburg<br />

Berlin<br />

Leitungen<br />

Verdichterstationen<br />

Untertagespeicher<br />

Betriebsstellen<br />

<strong>Erdgas</strong>importstellen<br />

69


70 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Investitionen: Schwerpunkt Infrastruktur<br />

Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> investierte im Jahr 2006 insgesamt<br />

rund 168 Mio ¤ (Vorjahr: 1,1 Mrd ¤). Der Schwerpunkt<br />

der Investitionen lag beim Transportsystem<br />

und bei den <strong>Erdgas</strong>speichern.<br />

In Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />

flossen rund 155 Mio ¤ oder 92 Prozent<br />

der Investitionen. Auf Finanzanlagen entfielen rund<br />

Risikobericht: Konzernweites Risikomanagement<br />

Aufgrund hoher Veränderungsgeschwindigkeit im<br />

wirtschaftlichen sowie rechtlichen Umfeld sind<br />

die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern<br />

im Rahmen ihrer nationalen und internationalen<br />

Geschäftstätigkeiten unterschiedlichen Risiken ausgesetzt,<br />

die untrennbar mit dem unternehmerischen<br />

Handeln in den verschiedenen Geschäftsfeldern<br />

verbunden sind.<br />

Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> begegnet diesen Risiken<br />

durch ein umfassendes Risikomanagementsystem,<br />

dessen Organisation einen integralen Bestandteil der<br />

Geschäftsprozesse und Unternehmensentscheidungen<br />

darstellt. Potenzielle Risiken werden frühzeitig identifiziert,<br />

sorgfältig bewertet und dokumentiert, so dass<br />

geeignete Vorsorge- und Steuerungsmaßnahmen<br />

ergriffen werden können. Gleichzeitig wird es ermöglicht,<br />

die sich bietenden Chancen vor dem Hintergrund<br />

einer nachhaltigen und ertragsorientierten Unternehmenswertsteigerung<br />

konsequent und erfolgreich<br />

zu nutzen, die mittelfristigen finanziellen Ziele zu erreichen<br />

und den Fortbestand des Unternehmens<br />

langfristig zu sichern.<br />

Der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Vorstand formuliert die Risikogrundsätze<br />

und legt den Risikomanagementprozess<br />

in der Weise an, dass die verantwortlichen Gremien<br />

und Mitarbeiter die möglichen Risiken nach Risikoarten<br />

und Risikofeldern erkennen, bewerten und kommunizieren.<br />

Die Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen<br />

Risiken wird durch das interne und konzernweit<br />

einheitliche Berichtswesen sichergestellt. Die<br />

Risikomanagement-Organisation umfasst detaillierte<br />

Steuerungs-, Berichts- und Kontrollsysteme, in die insbesondere<br />

das Controlling, die Unternehmensplanung<br />

und die Interne Revision einbezogen sind. Risikoprävention<br />

und Risikosteuerung sind so organisiert, dass<br />

Genehmigungsverfahren, Richtlinien, Zertifizierungen<br />

und Qualitätssicherungsmaßnahmen erarbeitet und<br />

13 Mio ¤ oder 8 Prozent der Investitionen. Im Vorjahr<br />

waren die Investitionen im Wesentlichen durch den<br />

Erwerb der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK North Sea Limited, Aberdeen/Großbritannien<br />

(vormals Caledonia Oil and Gas<br />

Limited), geprägt. ¯<br />

praktiziert werden und auch deren Einhaltung kontrolliert<br />

wird. Über wesentliche Risiken und Chancen<br />

werden Vorstand und Aufsichtsrat regelmäßig und<br />

zeitnah informiert.<br />

Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> hat erkennbaren aktuellen<br />

und künftigen Risiken durch die Bildung von Rückstellungen<br />

angemessen Rechnung getragen. Der<br />

Abschlussprüfer der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ist im Rahmen<br />

seiner Prüfung zum Ergebnis gelangt, dass der Vorstand<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> über die erforderlichen<br />

Instrumente eines Risikofrüherkennungssystems<br />

verfügt und das System geeignet ist, seine Aufgaben<br />

zu erfüllen.<br />

Unter Berücksichtigung des Gesamtbildes der<br />

aktuellen und künftigen Risiken und der Maßnahmen<br />

zur Risikobewältigung war 2006 keine Bestandsgefährdung<br />

der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> im Sinne von § 91<br />

Abs. 2 AktG erkennbar.<br />

Bezugs- und Absatzrisiken Der Bezug von <strong>Erdgas</strong><br />

und dessen Absatz in Deutschland und in Europa unterliegen<br />

den auf den regionalen und internationalen<br />

Energiemärkten üblichen Preis- und Mengenrisiken.<br />

Um diese Marktrisiken zu begrenzen und zu steuern,<br />

finden bei der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> bewährte Instrumente<br />

wie langfristige Liefervereinbarungen mit Mengenflexibilitäten,<br />

Preisgleitklauseln und Preisüberprüfungsbestimmungen<br />

Anwendung.<br />

Die für eine sichere <strong>Erdgas</strong>versorgung notwendigen<br />

langfristigen Importverträge machen es erforderlich,<br />

dass die Importunternehmen die eingekauften<br />

Gasmengen – zumindest in wesentlichen Teilmengen –<br />

auch längerfristig absetzen können. Um mögliche<br />

Risikokonzentrationen infolge von Lieferanten- oder<br />

Kundenabhängigkeiten von vornherein zu vermeiden,<br />

betreiben wir eine Preispolitik nach den Regeln der<br />

Wettbewerbspreisbildung und streben eine breite<br />

Diversifizierung der nationalen und internationalen<br />

<strong>Erdgas</strong>bezugsquellen an.


Das Bundeskartellamt hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> mit<br />

Verfügungen vom 13. Januar 2006 die Durchführung<br />

bestehender langfristiger Gaslieferverträge ab dem<br />

1. Oktober 2006 und den Abschluss gleicher oder<br />

gleichartiger Verträge untersagt. Bei dem Abschluss<br />

von Neuverträgen gilt das so genannte Wettbewerbsbeteiligungsverbot.<br />

Ein Lieferant, der einen Kunden<br />

bereits mit einer Teilmenge beliefert, soll demnach<br />

vom Wettbewerb um weitere Teilmengen ausgeschlossen<br />

werden, wenn sich daraus auch nur zeitweise eine<br />

Überschreitung der vom Bundeskartellamt für zulässig<br />

erachteten Laufzeit- und Deckungsgrad-Kombinationen<br />

(> 80 Prozent/höchstens 2 Jahre, ≤ 80 Prozent/<br />

höchstens 4 Jahre, ≤ 50 Prozent/längere Zeit) ergeben<br />

würde. Diese Regelungen gelten nur für Verträge mit<br />

regionalen und lokalen Weiterverteilern, nicht jedoch<br />

für Verträge mit Ferngasgesellschaften.<br />

Da E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> die Rechtsauffassung des Amts –<br />

insbesondere zur kurzfristigen Beendigung der Altverträge<br />

und zur Zulässigkeit des Wettbewerbsbeteiligungsverbots<br />

– nicht teilte, hatte E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> neben<br />

einer Beschwerde gegen die Verfügung beim OLG<br />

Düsseldorf einen Eilantrag gestellt, um die sofortige<br />

Vollziehung der Verfügung zu verhindern.<br />

Mit Entscheidung vom 20. Juni 2006 hat das Gericht<br />

den Eilantrag von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> abgelehnt. Nach<br />

Auffassung des Kartellsenats bestünden weder ernsthafte<br />

Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Verfügung<br />

noch hätte deren Vollziehung für E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> eine<br />

unbillige, nicht durch überwiegend öffentliche Interessen<br />

gebotene Härte zur Folge. Weil die sofortige Vollziehbarkeit<br />

der Verfügung des Bundeskartellamts mit<br />

dieser Eilentscheidung bestätigt wurde, musste E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> die bestehenden Altverträge mit den von der<br />

Verfügung betroffenen Kunden zum 30. September<br />

2006 aufheben. Ein möglicher Rechtsschutz gegen diese<br />

Eilentscheidung durch Einlegung des Rechtsmittels<br />

der Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof wäre<br />

bis zum 30. September 2006 nicht mehr zu erreichen<br />

gewesen. Aus diesem Grund hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> gegen<br />

die Entscheidung des OLG Düsseldorf in dem Eilverfahren<br />

kein Rechtsmittel eingelegt und die Beschwerde<br />

im Hauptsacheverfahren auf das Wettbewerbsbeteiligungsverbot<br />

konzentriert. Am 11. Oktober 2006 hat<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> bei dem OLG Düsseldorf einen Schriftsatz<br />

zur Begründung der Beschwerde im Hauptsacheverfahren<br />

eingereicht. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> hat mit allen von<br />

der Bundeskartellamt-Verfügung betroffenen Kunden<br />

Neuverträge zum 1. Oktober 2006 abgeschlossen und<br />

die Altverträge zum 30. September 2006 aufgehoben.<br />

Diese unterschiedlichen Rechtsauffassungen von<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> und dem Bundeskartellamt – die Grundsatzfragen<br />

der Vertrags- und Wettbewerbsfreiheit<br />

sowie der Versorgungssicherheit berühren – können<br />

abschließend nur durch Gerichte geklärt werden.<br />

Durch die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

gewartetes Leitungssystem<br />

Länge in km<br />

12.000<br />

10.500<br />

9.000<br />

7.500<br />

6.000<br />

4.500<br />

3.000<br />

1.500<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

1997 2002 2003 2004 2005 2006<br />

9.797 12.422 12.809 12.665 12.690 12.724<br />

Das Bundeswirtschaftsministerium beabsichtigt<br />

eine Verschärfung der kartellrechtlichen Missbrauchsaufsicht<br />

im Strom-, Gas- und Fernwärmemarkt. Nach<br />

dem Referentenentwurf des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft vom 9. November 2006 ist vorgesehen, dass<br />

Unternehmen, die allein oder gemeinsam eine marktbeherrschende<br />

Stellung auf diesen Märkten innehaben,<br />

künftig keine Entgelte, Entgeltbestandteile oder<br />

sonstige Geschäftsbedingungen mehr fordern dürfen,<br />

die ungünstiger als die von Unternehmen auf vergleichbaren<br />

Märkten sind, auch wenn die Abweichung<br />

nicht erheblich ist, sowie keine Entgelte, welche die<br />

Kosten in unangemessener Weise überschreiten. Bei<br />

Umsetzung dieser Vorschläge sieht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> eine<br />

erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf<br />

dem heimischen Energiemarkt, dessen Auswirkungen<br />

auf E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> zum jetzigen Zeitpunkt allerdings<br />

noch nicht quantifiziert werden können.<br />

Aus den Aktivitäten der EU, den Maßnahmen des<br />

Bundeskartellamts oder potenziellen Regelungsänderungen<br />

nationaler Gesetze, die auf der Umsetzung der<br />

EU-Gasrichtlinie beruhen, können sich künftig Ertragsrisiken<br />

für E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> ergeben, deren Höhe sich nur<br />

schwer abschätzen lässt.<br />

Die politischen und rechtlichen Umfeldbedingungen,<br />

die bezugs- und absatzseitigen Gasmärkte sowie<br />

deren kurz- und langfristige Entwicklungen werden<br />

unternehmensweit ständig beobachtet und beurteilt.<br />

Risiken und Unsicherheiten, die mit nicht beeinflussbaren<br />

Bestimmungsgrößen verbunden sind, wie<br />

meteorologische Faktoren und gesamtwirtschaftliche<br />

Gemeinschaftsleitungen<br />

Dritte<br />

Beteiligungen<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

71


72 Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Entwicklungen, werden fortlaufend erfasst und bewertet.<br />

Dies wird durch technische und organisatorische<br />

Maßnahmen anhand von langjährigen statistisch und<br />

analytisch unterlegten gaswirtschaftlichen Erfahrungswerten,<br />

Messverfahren und Trendextrapolationen<br />

sichergestellt.<br />

Operative Risiken Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> verfügt über<br />

ein technisch hochentwickeltes, leistungsfähiges und<br />

komplexes Speicher- und Leitungssystem. Es ist zudem<br />

wesentlicher und zentraler Bestandteil des europäischen<br />

<strong>Erdgas</strong>verbundsystems und damit ein wichtiger<br />

Garant für die Versorgungssicherheit unserer Kunden.<br />

Um betriebstechnischen Risiken und Störungen<br />

wirkungsvoll zu begegnen und vorzubeugen, werden<br />

folgende Maßnahmen regelmäßig durchgeführt:<br />

• Anwendung von detaillierten Arbeits- und<br />

Verfahrensrichtlinien,<br />

• interne und externe Mitarbeiterschulungen<br />

verbunden mit Maßnahmen der Führungskräftequalifikation,<br />

• Zertifizierungen der Betriebsanlagen und<br />

-standorte nach nationalen und internationalen<br />

Normen,<br />

• periodische Qualitätskontrollen und technologische<br />

Weiterentwicklungen von Verfahren und<br />

betrieblichen Abläufen,<br />

• ständige Wartung und Verbesserung der Betriebsanlagen<br />

sowie<br />

• Absicherung gegen Betriebsrisiken durch<br />

Abschluss von geeigneten Versicherungen.<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ist<br />

bei ihrer operativen Geschäftstätigkeit und den daraus<br />

resultierenden Finanzaktivitäten finanzwirtschaftlichen<br />

Marktpreisänderungsrisiken im Währungs-, Zinsund<br />

Commodity-Bereich sowie Adressenausfallrisiken<br />

ausgesetzt. Zur Begrenzung dieser Risiken betreibt die<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ein systematisches Finanz- und Risikomanagement.<br />

Dazu werden auch Gasgeschäfte mit<br />

physischer Lieferung auf Termin abgeschlossen und im<br />

Markt übliche Instrumente eingesetzt. Diese Instrumente<br />

werden mit Unternehmen des E.<strong>ON</strong>-Konzerns,<br />

Finanzinstituten, Brokern und Drittkunden kontrahiert,<br />

deren Bonität laufend überwacht wird.<br />

Währungs- und Marktpreisrisiken bestehen in<br />

Form von potenziellen Verlusten durch nachteilige<br />

Veränderungen von Marktpreisen oder preisbeeinflussenden<br />

Parametern. Die Steuerung dieser Risiken<br />

erfolgt mittels anerkannter Quantifizierungsmodelle.<br />

Gegen künftige Währungsrisiken sichert sich die E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> zum Teil im Rahmen des Treasury-Managements<br />

in enger Zusammenarbeit mit der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong><br />

durch Einsatz geeigneter Finanzinstrumente ab.<br />

Zur Begrenzung der Risiken aus der Änderung<br />

von Rohstoff- und Produktpreisen setzt die E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ebenfalls derivative Finanzinstrumente<br />

ein. Im Rahmen des Risikomanagements werden Gas-,<br />

Kohle- und Ölpreissicherungsgeschäfte kontrahiert, um<br />

Preisänderungsrisiken abzusichern, eine Systemoptimierung<br />

zu erzielen sowie eine Margensicherung zu<br />

erreichen. Die Ausgestaltung des Risikomanagements<br />

orientiert sich dabei an den Mindestanforderungen für<br />

das Betreiben von Handelsgeschäften der Kreditinstitute<br />

(MaH). Ein Eigengeschäft im Commodity-Bereich<br />

findet in geringem Umfang im Rahmen detailliert festgelegter<br />

Richtlinien und innerhalb enger Grenzen<br />

statt.<br />

Die rechtzeitige Information der Entscheidungsträger<br />

(Vorstand, Risikokomitee) wird durch eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Risiko- und dem Finanz-Controlling<br />

sichergestellt. Die Abbildung von Sicherungszusammenhängen<br />

erfolgt ggf. unter der Berücksichtigung<br />

gebotener bilanzieller Bewertungseinheiten.<br />

Adressenausfallrisiken sind Risiken eines Verlustes<br />

oder eines entgangenen Gewinns aufgrund des Ausfalls<br />

von Geschäftspartnern. Diese Risiken und die<br />

Risiken aus dem Einsatz der derivativen Finanzinstrumente<br />

werden systematisch konzernweit überwacht<br />

und durch angemessene Limite gesteuert. Nur soweit<br />

die Verfügbarkeit relevanter Limite sichergestellt ist,<br />

dürfen Transaktionen abgeschlossen werden.<br />

Bezüglich der Anteile an börsennotierten Unternehmen<br />

bestehen Risiken aus künftigen Kurswertveränderungen,<br />

die aktuell nicht quantifizierbar sind.<br />

Rechtliche Risiken In dem Schiedsverfahren, das die<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> im Oktober 2005 gegen ihren norwegischen<br />

<strong>Erdgas</strong>lieferanten Norsk Hydro wegen Preissenkungen<br />

eingeleitet hat, wird im Sommer 2007 mit<br />

einer gerichtlichen Anhörung und bis Ende 2007 mit<br />

einer gerichtlichen Entscheidung gerechnet.<br />

Der niederländische <strong>Erdgas</strong>lieferant GasTerra B.V.<br />

(frühere Gasunie Trade & Supply B.V.) hat gegen E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ein Schiedsverfahren eingeleitet mit dem<br />

Ziel, eine erhebliche Preiserhöhung durchzusetzen.<br />

Das Schiedsgericht hat sich Ende 2006 gemäß den vereinbarten<br />

UNCITRAL-Schiedsregeln konstituiert und<br />

die Arbeit aufgenommen. Die Einreichung der Klageschrift<br />

seitens der GasTerra B.V. wird voraussichtlich<br />

im März 2007 erfolgen.<br />

Unabhängig von den laufenden Schiedsgerichtsverfahren<br />

sondiert E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> bei beiden Lieferanten<br />

weiterhin die Möglichkeit, das Verfahren durch<br />

eine gütliche Einigung zu beenden. ¯


Geschäftsverlauf im Januar 2007<br />

Der Gasabsatz der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> lag im Januar 2007<br />

witterungsbedingt deutlich unterhalb des Absatzes<br />

des entsprechenden Vorjahresmonats.<br />

Im Januar 2007 wurden sämtliche Anteile an der<br />

C<strong>ON</strong>TIGAS Deutsche Energie-Aktiengesellschaft, München,<br />

von der E.<strong>ON</strong> Energie 26. Beteiligungs-GmbH,<br />

München, und der E.<strong>ON</strong> Energie <strong>AG</strong>, München, erworben.<br />

Außerdem hat E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> im Januar angekündigt,<br />

zur Verbesserung des Wettbewerbs auf dem<br />

Gasmarkt am 6. Februar 2007 Speicherkapazitäten zu<br />

versteigern. Insgesamt bietet das Unternehmen<br />

200 Mio m 3 Speicherarbeitskapazität für ein Jahr,<br />

beginnend ab 1. April 2007, an.<br />

Das norwegische Energieministerium hat E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> Norge bei der aktuellen Lizenzrunde drei<br />

Lizenzen in der Norwegischen See und der nördlichen<br />

Norwegischen Nordsee zugeteilt. Die Anteile an den<br />

jeweiligen Lizenzen liegen zwischen 30 und 50 Prozent.<br />

Darüber hinaus wurde E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Norge<br />

in einer Lizenz auch als Betriebsführer (Operator)<br />

anerkannt. ¯<br />

Lagebericht E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Leistung der von der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

betreuten Verdichter<br />

in MW<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

1997 2002 2003 2004 2005 2006<br />

760 831 831 833 853 907<br />

73


Investitionen in die berufliche<br />

Weiterbildung rentieren sich immer –<br />

unabhängig vom Lebensalter


Wir fördern bei E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> intensiv die berufliche Weiterbildung aller unserer Mitarbeiter. Das bedeutet sozusagen<br />

Wertschöpfung in den Köpfen, die dem Unternehmen, und damit letztlich auch unseren Kunden zugute kommt. Lebenslanges<br />

Lernen ist für uns immer schon eine wesentliche Richtschnur für die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />

gewesen. Für dieses Konzept wurde E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> beim Wettbewerb „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2007“, in dem<br />

erneut ein Spitzenplatz belegt wurde, zusätzlich mit einem Sonderpreis geehrt. Die Praxis zeigt, dass sich unsere älteren<br />

Mitarbeiter genauso intensiv weiterbilden wie jüngere.<br />

Hans-Wilhelm Hoffmann, Leiter Weiterbildung/Team-Entwicklung, E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


76 Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter: Ständige Neuorientierung und Veränderungsbereitschaft<br />

erforderlich<br />

Die Entwicklungen in der nationalen und internationalen<br />

Energie- und Gaswirtschaft erfordern ständige<br />

Neuorientierung und Veränderungsbereitschaft der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Mitarbeiter. Das Gasgeschäft wird internationaler<br />

und komplexer; gleichzeitig muss es zeitlich<br />

und inhaltlich flexibler gestaltet werden. Das erfordert<br />

neue Kompetenz- und Fähigkeitsprofile der Mitarbeiter.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> begegnet diesen Herausforderungen<br />

durch eine Personalpolitik, die auf Internationalisierung,<br />

Veränderungsbereitschaft und weiter wachsende<br />

interne und externe Attraktivität als Arbeitgeber setzt.<br />

Zum Jahresende 2006 waren in den voll konsolidierten<br />

Unternehmen der E.<strong>ON</strong> Market Unit Pan-European Gas,<br />

die im E.<strong>ON</strong>-Konzern von der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> verantwortet<br />

wird, 12.685 Mitarbeiter beschäftigt, davon<br />

8.198 in Rumänien. Insgesamt befinden sich über<br />

70 Prozent der Arbeitsplätze von Pan-European Gas<br />

im europäischen Ausland.<br />

Personalarbeit ausgezeichnet Für ihre innovative Personalarbeit<br />

ist die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> im Geschäftsjahr<br />

erneut ausgezeichnet worden: Im Februar 2006 verlieh<br />

das Wirtschaftsmagazin „Capital“ E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> zum<br />

vierten Mal den Preis „Deutschlands beste Arbeitgeber“.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> nahm einen Platz unter den Top 10<br />

der bewerteten Unternehmen ein und qualifizierte<br />

sich für den Wettbewerb „Beste Arbeitgeber in Europa“<br />

der Kommission der Europäischen Union. Die Fachzeitschrift<br />

„Personalwirtschaft“ verlieh E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

als einem der Top 3-Unternehmen des Wettbewerbs<br />

den „Deutschen Personalwirtschafts-Preis 2006“<br />

für das Personalkonzept „Two4One – 2 Partner, 4 Wege,<br />

1 Ziel“ sowie für das Projekt „Umgang mit älter werdender<br />

Belegschaft“.<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie Die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie ist ein wichtiges personalwirtschaftliches<br />

Thema, an dessen Verbesserung bei E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> kontinuierlich gearbeitet wird. Seit August<br />

2006 kooperiert E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> mit dem pme-familienservice,<br />

der bundesweit Kinderbetreuungs-Dienstleistungen<br />

vermittelt. Außerdem wurde im Geschäftsjahr<br />

erstmalig ein Beratungsangebot im Bereich „Homeund<br />

Eldercare“ zur Verfügung gestellt. Das Angebot<br />

umfasst Beratungs- und Vermittlungsleistungen für<br />

pflegebedürftige Familienangehörige. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

übernimmt die anfallenden Beratungs- und Vermittlungskosten.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat wird bei<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> die Telearbeit erprobt. Ein einjähriges<br />

Pilotprojekt gibt 20 Mitarbeitern die Möglichkeit, überwiegend<br />

von zu Hause aus zu arbeiten. Die Mitarbeiter<br />

sind an die Firmen-Netzwerke angeschlossen und bleiben<br />

auch über feste Bürotage in das Unternehmen<br />

eingebunden.<br />

Vorbildliches Gesundheitsmanagement E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

widmet dem Thema Gesundheit und der Prävention<br />

von Krankheiten besondere Aufmerksamkeit. 2006<br />

wurden den Mitarbeitern in Zusammenarbeit mit der<br />

E.<strong>ON</strong> BKK erstmalig kostengünstige Hautkrebsfrüherkennungsuntersuchungen<br />

angeboten. An zwölf<br />

Aktionstagen nahmen 520 Mitarbeiter an dieser Krebsvorsorgemaßnahme<br />

teil.<br />

Für ihr vorbildliches Darmkrebsfrüherkennungsprogramm<br />

wurde E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> bereits zum zweiten<br />

Mal mit dem Felix Burda Award ausgezeichnet. Die<br />

Jury würdigte bei der Preisverleihung insbesondere,<br />

dass sich E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> im großen Umfang um Aufklärung<br />

und Nachhaltigkeit bemüht sowie auch<br />

ausländische Tochterunternehmen mit in die Aktion<br />

einbezogen hat.<br />

Unfallzahlen weiter rückläufig Die Unfallzahlen der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> waren 2006 erneut rückläufig: Die<br />

Anzahl der Arbeits- und Dienstwegeunfälle verblieb<br />

auf dem guten Niveau des Vorjahres. Die Wegeunfälle<br />

reduzierten sich um rund 50 Prozent. Tödliche Unfälle<br />

gab es keine.


Ausbildungsplätze weiter erhöht Der E.<strong>ON</strong>-Konzern<br />

engagiert sich mit seiner Ausbildungsinitiative für<br />

die beruflichen Perspektiven junger Menschen. Auch<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> bildet über Bedarf aus und strebt 2007<br />

eine Ausbildungsquote von über sieben Prozent in<br />

der Market Unit Pan-European Gas an. Die Zahl der<br />

Ausbildungsplätze soll von 234 auf 284 weiter erhöht<br />

werden.<br />

Nachhaltige Förderung durch Entwicklungsprogramme<br />

und Weiterbildung Mit speziellen Programmen fördert<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> die berufliche Entwicklung: Hochschulabsolventen<br />

wird das internationale E.<strong>ON</strong> Graduate<br />

Program angeboten, Akademiker mit erster Berufserfahrung<br />

kommen für das Management-Entwicklungsprogramm<br />

in Frage, und mit dem Führungskräfteentwicklungsprogramm<br />

werden Potenzialträger<br />

als künftige Führungskräfte qualifiziert. Mit dem 2006<br />

neu gestarteten Einstiegsprogramm für Analysten<br />

sollen überdurchschnittlich gute Spezialisten für das<br />

europaweite Gasgeschäft gewonnen werden.<br />

Die berufliche Weiterbildung der Mitarbeiter wird<br />

intensiv gefördert. Im Geschäftsjahr lag die Zahl der<br />

Weiterbildungstage mit 10.736 gut 20 Prozent über<br />

dem Wert des Vorjahres. Im Durchschnitt entspricht<br />

dies 4,2 Tagen Weiterbildung je Mitarbeiter. Die Zunahme<br />

war eine Folge der intensiven Einführung des<br />

neuen Zielvereinbarungssystems. Schwerpunkt der<br />

Weiterbildung waren Veranstaltungen zu den Themen<br />

„Methoden- und Sozialkompetenz“.<br />

Zielvereinbarungen als Führungsinstrument flächendeckend<br />

erweitert Mit Beginn des Geschäftsjahres<br />

2006 wurden Zielvereinbarungen flächendeckend als<br />

neues Führungsinstrument eingeführt. Die Fokussierung<br />

auf wesentliche Aspekte der Arbeit soll die Leistungs-<br />

und damit auch Wettbewerbsfähigkeit verbessern.<br />

Klarheit und Transparenz über die Erwartungen<br />

an den einzelnen Mitarbeiter, ein fundiertes Leistungsfeedback<br />

und eine Stärkung des eigenverantwortlichen<br />

Handelns sollen dauerhaft zur Motivation der<br />

Mitarbeiter und damit auch zu einer offenen, kommunikativen<br />

und leistungsorientierten Unternehmenskultur<br />

beitragen.<br />

Mitarbeiter<br />

Tarifverhandlungen abgeschlossen Die Tarifvertragsparteien<br />

ver.di, IG BCE und der Arbeitgeberverband<br />

<strong>AG</strong>WE haben ihre Tarifverhandlungen über die Vergütungsanpassungen<br />

für die Jahre 2006 und 2007 sowie<br />

über die Einführung eines neu gestalteten Manteltarifvertrags<br />

mit einer neuen Vergütungssystematik erfolgreich<br />

abgeschlossen. Zum 1. Juli 2006 ist hiernach eine<br />

neue und modernisierte Tabellen- und Vergütungssystematik<br />

für den <strong>AG</strong>WE in Kraft getreten. Der neue,<br />

flexible Tarif reduziert jahrzehntelange Zeitzuwächse<br />

und ermöglicht tendenziell leistungsorientierte Vergütungsmodelle.<br />

Gesellschaftliche Verantwortung E.<strong>ON</strong> hat es sich<br />

zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität durch konzernweites<br />

und lokales Engagement für Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz sowie für die Entwicklung von<br />

Menschen und Regionen zu verbessern, in denen das<br />

Unternehmen tätig ist und auch losgelöst vom Unternehmenszweck<br />

seine Verantwortung im Sinne von<br />

Good Citizenship wahrnimmt. Mit einer Vielzahl von<br />

Projekten leistet E.<strong>ON</strong> gezielt einen Beitrag für eine<br />

nachhaltig gesunde und sichere Umwelt.<br />

Die Bedürfnisse der heutigen Generation sollen<br />

ebenso wie die künftiger Generationen berücksichtigt<br />

werden. E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> kooperiert seit über 20 Jahren<br />

mit dem Deutschen Kinderschutzbund e.V. und hat<br />

bereits ausgewählte Kindertageseinrichtungen zu<br />

„Best Practice“-Einrichtungen gefördert, wie z.B. das<br />

„Kinder- und Familienzentrum Zeche Zollverein“.<br />

Ferner unterstützt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> im Rahmen der<br />

E.<strong>ON</strong>-Ausbildungsinitiative das Projekt „Mit Energie<br />

dabei“ und fördert 24 Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

in Zusammenarbeit mit der Jugendberufshilfe<br />

Essen. Mit diesem Engagement leistet E.<strong>ON</strong> einen<br />

Beitrag zum Ausbildungspakt der Bundesregierung.<br />

Personalbestand<br />

Market Unit Pan-European Gas 2006<br />

Aufteilung nach Business Units<br />

Gas 2.702<br />

(davon E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

2.503)<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> 59<br />

E&P<br />

Gesamtbelegschaft: 12.685<br />

Stand: 31. 12. 2006<br />

1.382 Thüga<br />

8.542 E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

International<br />

(davon E.<strong>ON</strong><br />

Gaz România<br />

8.198)<br />

77


78 Mitarbeiter<br />

Ziele dieses Projekts sind die Entwicklung von beruflichen<br />

Perspektiven für die Integration benachteiligter<br />

Jugendlicher in das Berufs- und Arbeitsleben sowie die<br />

Mobilisierung von Ausbildungsplätzen in Handwerks-,<br />

Klein- und mittleren Betrieben. Mit einer Vermittlungsquote<br />

von rund 70 Prozent wird dieses Programm<br />

seitens der Betriebe gelobt.<br />

Als langjähriger Partner des Museums Folkwang<br />

unterstützt E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Organisation und Durchführung<br />

großer Ausstellungen und ist einer der wichtigsten<br />

Kunstförderer in der Region. Mit viel Erfolg verlief<br />

2006 die große Retrospektive „Caspar David Friedrich –<br />

Die Erfindung der Romantik“ im Museum Folkwang:<br />

Rund 357.000 Besucher sahen die Ausstellung über<br />

den bedeutendsten deutschen Romantiker, die mit Unterstützung<br />

von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> realisiert wurde. ¯<br />

Unfälle Januar bis Dezember – Jahresvergleich<br />

120<br />

105<br />

90<br />

75<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1 meldepflichtige Arbeitsunfälle<br />

3 meldepflichtige Dienstwegeunfälle<br />

5 meldepflichtige Wegeunfälle<br />

7 meldepflichtige Sportunfälle<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

114 101 85 67 59<br />

2 nicht meldepflichtige Arbeitsunfälle<br />

4 nicht meldepflichtige Dienstwegeunfälle<br />

6 nicht meldepflichtige Wegeunfälle<br />

8 nicht meldepflichtige Sportunfälle


Umweltschutz:<br />

Die <strong>Erdgas</strong>-Zukunft schließt alternative Energieträger ein<br />

Die Suche nach neuen oder besseren Lösungen für<br />

eine zukunftsorientierte <strong>Erdgas</strong>versorgung schließt für<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> die Beschäftigung mit dem Umweltschutz<br />

ein – alternative Energieträger sind ein aktuelles<br />

Beispiel. Speziell zwischen der Nutzung von <strong>Erdgas</strong><br />

und Biogas gibt es interessante Anknüpfungspunkte;<br />

2006 wurde weitere Kompetenz mit externen und<br />

E.<strong>ON</strong>-konzerninternen Partnern aufgebaut.<br />

Biogas entsteht durch Vergärung organischer Substanzen<br />

wie Gülle oder nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Es besteht zu etwa 50 bis 75 Prozent aus Methan.<br />

In Deutschland existieren über 3.000 Biogasanlagen –<br />

Tendenz steigend. Durch die Anhebung der Vergütungssätze<br />

für Strom aus Biomasse im novellierten<br />

„Erneuerbare Energien Gesetz“ (EEG) im Juli 2004 hat<br />

die Biogas-Branche starken Auftrieb erhalten. Biogas<br />

wird in Blockheizkraftwerken direkt vor Ort in Strom<br />

und Wärme umgesetzt. Die Einspeisung des Stroms in<br />

ein öffentliches Stromnetz ist im Allgemeinen unproblematisch.<br />

Schwieriger gestaltet sich die sinnvolle<br />

Nutzung der großen Wärmemengen, da zum Beispiel<br />

nur in seltenen Fällen die Anbindung an ein öffentliches<br />

Nahwärmenetz möglich ist. Eine Alternative zur<br />

Direktverstromung stellt die Aufbereitung des Biogases<br />

dar, das dann als Bioerdgas in ein nahe gelegenes<br />

<strong>Erdgas</strong>netz eingespeist werden kann. Solche<br />

Anlagen gibt es bereits in Schweden und der Schweiz.<br />

In Schweden betreibt unser Schwesterunternehmen<br />

E.<strong>ON</strong> Sverige mehrere Bioerdgasanlagen. Das Bioerdgas<br />

wird dort im Kraftstoffmarkt genutzt. In Deutschland<br />

gibt es erste Pilotanlagen in Aachen und Pliening.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> beschäftigt sich in ihrem Kompetenz-Center<br />

Anwendungstechnik und Gasverteilung<br />

unter anderem mit der Bewertung alternativer Nutzungsmöglichkeiten<br />

von Biogas. Dabei wird die<br />

gesamte Prozesskette wirtschaftlich und ökologisch<br />

unter die Lupe genommen – von der Erzeugung über<br />

die Gasaufbereitung und die Einspeisung bis hin zur<br />

endgültigen Nutzung. So wird beispielsweise die Verstromung<br />

in Blockheizkraftwerken (BHKW) oder die<br />

Verwendung als Kraftstoff betrachtet. Dabei nutzt<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> auch den Best Practice Transfer mit dem<br />

schwedischen Schwesterunternehmen E.<strong>ON</strong> Sverige.<br />

Umweltschutz<br />

Zusätzliche Informationen wurden durch die<br />

gemeinsame Studie „Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten<br />

von Biomasse“ des Bundesverbandes<br />

der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft,<br />

Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V.<br />

zusammen mit dem Bauernverband und dem Biogasverband<br />

gewonnen. Das gewonnene Know-how wird<br />

durch Engagement in Demonstrationsprojekten erweitert.<br />

Neben den heute ausschließlich eingesetzten<br />

Vergärungsprozessen kann in Zukunft die Vergasung<br />

von Holz eine Option sein. Dadurch würde das Biogaspotenzial<br />

erheblich gesteigert.<br />

Umweltschonender Leitungsbau: Rücksichtnahme<br />

auf Fauna und Flora Die Trassen neu zu verlegender<br />

<strong>Erdgas</strong>fernleitungen nehmen nicht den kürzesten,<br />

sondern den nach Abwägung aller relevanten Belange<br />

umweltverträglichsten Weg. Planungen Dritter, vorhandene<br />

Infrastruktureinrichtungen wie andere Trassen<br />

sowie ökologisch wertvolle Bereiche bestimmen die<br />

Linienführung. Die Planung berücksichtigt hierbei auch<br />

die landschaftlichen Gegebenheiten. In bewaldeten<br />

Gebieten wird beispielsweise ein schmalerer Arbeitsstreifen<br />

angelegt als auf freien Flächen.<br />

Für die rund 40 km lange <strong>Erdgas</strong>leitung der E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> von Rothenstadt nach Schwandorf, deren Bau<br />

für 2007 terminiert ist, wurden 2006 im Rahmen des<br />

Planfeststellungsverfahrens verschiedene landespflegerische<br />

Maßnahmen zum Naturschutz geplant und<br />

mit der Oberen Naturschutzbehörde der Regierung<br />

der Oberpfalz in Regensburg abgestimmt. Neben den<br />

üblichen Maßnahmen wie Trasseneinschränkungen<br />

und Beschränkungen der Bauzeiten in ökologisch sensiblen<br />

Trassenabschnitten gibt es bei diesem Vorhaben<br />

noch eine Besonderheit, die zeigt, wie detailliert und<br />

sorgfältig E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Umweltschutzgesichtspunkte<br />

bei ihren Leitungsbauprojekten berücksichtigt:<br />

Nester von Völkern der roten Waldameise wurden<br />

in Zusammenarbeit mit der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Fachabteilung<br />

Naturschutz, Landwirtschaft, Forsten, der Naturschutzbehörde<br />

und der Ameisenschutzwarte Nabburg<br />

aus dem Trassenbereich auf geeignete angrenzende<br />

Flächen umgesiedelt.<br />

Ein weiteres Beispiel: Auf der Trasse der geplanten<br />

neuen E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Leitung Lauterbach-Scheidt<br />

erfolgen die Bauarbeiten außerhalb der Brutphase des<br />

Steinkauzes, dessen Bruthöhle sich im unmittelbaren<br />

Trassenbereich befindet.<br />

79


80 Umweltschutz<br />

Klimaschutzerklärung des deutschen Gasfachs<br />

Reduktion der CO2-Emissionen in Haushalt und Gewerbe in Mio t/a<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005* 2012<br />

0 4,7 8,5 13,5 17,1 21,7 21,9 28,2 29,6 30,7 33,1 34,3 36,2 37,8 39,3 40,3 45,0<br />

* vorläufig<br />

Stand: Februar 2007<br />

Zahlen unter Berücksichtigung der Einsparungen von CO2-Äquivalenten durch Modernisierung der Graugussleitungen<br />

Für die Leitung Stolberg-Porz werden zum Ausgleich<br />

für die Eingriffe in Natur und Landschaft Ersatzmaßnahmen<br />

auf rund 20 ha Fläche umgesetzt. Hierbei<br />

werden Feldgehölze und Streuobstwiesen angelegt,<br />

Ackerflächen in der Nutzung extensiviert und ökologisch<br />

weniger wertvolle Nadelforsten in Laubwälder<br />

umgewandelt.<br />

Weiterhin werden für die Leitung Werne-Hamm-<br />

Uentrop auf etwa 200 m Länge zur Eingriffskompensation<br />

Hecken als Trittsteine zur Biotopvernetzung angelegt.<br />

Diese Anschlussleitung soll das GuD-Kraftwerk<br />

Hamm-Uentrop des Unternehmens Trianel mit <strong>Erdgas</strong><br />

versorgen. <strong>Erdgas</strong> als der umweltverträglichste fossile<br />

Energieträger mit der geringsten Emissionsbelastung<br />

bei der Verbrennung soll beim Einsatz im Kraftwerkspark<br />

zur Entlastung der Umwelt beitragen und dem<br />

erklärten Ziel der Bundesregierung zum Klimaschutz<br />

Rechnung tragen.<br />

Anlagentechnik: Managementsystem erfolgreich<br />

rezertifiziert Sichere Gasversorgung und hochwertige<br />

Dienstleistungen für unsere Kunden setzen die Vereinbarung<br />

und Einhaltung klarer Qualitätsziele voraus.<br />

Qualität bedeutet für E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> die Garantie dau-<br />

Ziel 45,0<br />

erhafter, zuverlässiger und sicherer Gasversorgung<br />

sowie den Anspruch auf beste Umsetzung von Kundenwünschen<br />

– dies unter Einhaltung aller gesetzlichen<br />

Bestimmungen und technischen Regeln, gerade<br />

auch für den Umweltschutz.<br />

Qualität beinhaltet für uns wirtschaftliches<br />

Handeln. Ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen und<br />

marktgerechte Dienstleistungen sind nur möglich,<br />

wenn die Arbeitssicherheit den ihr zukommenden<br />

hohen Stellenwert besitzt.<br />

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der<br />

Technik und die sich dadurch verändernden Abläufe<br />

und Arbeitsprozesse erfordern eine ständige Überprüfung<br />

und Anpassung des Arbeitsschutzmanagementsystems.<br />

Das ist die Grundvoraussetzung für die<br />

Sicherheit und die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und aller auf unseren Anlagen<br />

beschäftigten Menschen anderer Unternehmen. E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> erfüllt die gesetzlichen Anforderungen beim<br />

Betrieb ihrer Anlagen. Regelmäßige Wartungsintervalle<br />

und Revisionen des eigenen fachkundigen Personals<br />

stellen eine hohe Anlagenverfügbarkeit sicher und<br />

gewährleisten so die langfristig sichere und bedarfsgerechte<br />

Versorgung unserer Kunden mit <strong>Erdgas</strong>.<br />

Das E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-QSU-Managementsystem (integriertes<br />

Managementsystem für Qualität, Arbeits- und<br />

Umweltschutz) bürgt für diese hohe Qualität; es wurde<br />

2006 erfolgreich rezertifiziert nach den Normen<br />

ISO 9001, OHSAS 18001 und ISO 14001. Darüber hinaus<br />

wurde die Wirksamkeit des Technischen Sicherheits-<br />

Managementsystems nach DVGW Arbeitsblatt G 1000<br />

bescheinigt. ¯


Entwicklung der Konzerngesellschaften<br />

Die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International <strong>AG</strong> (ERI) ist außer in<br />

Deutschland in 14 europäischen Ländern mit eigenen<br />

Investitionen gaswirtschaftlich präsent. Auch 2006<br />

leistete sie einen nachhaltigen Beitrag zur Umsetzung<br />

der E.<strong>ON</strong>-Strategie und zur Stärkung der Marktposition<br />

in Mittel- und Osteuropa. Trotz eines schwierigen Umfelds<br />

in Zeiten steigender Ölpreise und regulatorischer<br />

Eingriffe konnten die Beteiligungsgesellschaften von<br />

ERI einen positiven Beitrag zum Konzernerfolg leisten.<br />

Die Beteiligungen sind nach wie vor auf Mittel-/Osteuropa<br />

und den Ostseeraum konzentriert.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International: Ergebnis verbessert Die<br />

positive operative Ergebnisentwicklung der ERI hat<br />

sich im Geschäftsjahr 2006 fortgesetzt. Verbesserte<br />

Ergebnisse der slowakischen Gesellschaften SPP und<br />

Nafta sowie ein im Gegensatz zum Vorjahr positiver<br />

Ergebnisbeitrag der E.<strong>ON</strong> Gaz România (EGR) überkompensierten<br />

den Fehlbetrag im operativen Geschäft<br />

bei der erstmals einbezogenen ungarischen E.<strong>ON</strong><br />

Földgáz.<br />

Zentraleuropa Am 31. März 2006 erwarb ERI das<br />

Gashandels- und Speichergeschäft der ungarischen<br />

MOL. Die EU hatte dem Erwerb unter Auflagen zugestimmt.<br />

Im Rahmen dieser Auflagen wurde im Mai<br />

eine erste Gaspreisauktion erfolgreich durchgeführt<br />

und im September eine Übertragung von 50 Prozent<br />

des inländischen Gasbezugsvertrages an einen konzernunabhängigen<br />

Dritten vollzogen. Im Juni sind die<br />

für das Handels- und Speichergeschäft zuständigen<br />

Gesellschaften in E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade (EFT) und E.<strong>ON</strong><br />

Földgáz Storage (EFS) umbenannt worden. Am 31. Oktober<br />

2006 wurde außerdem die 50-prozentige Beteiligung<br />

der MOL an der ungarischen Gasimportgesellschaft<br />

Panrusgáz übernommen.<br />

Die in Ungarn geltende Regulierungsverordnung<br />

sieht regelmäßige Anpassungen der Verkaufspreise<br />

an die Importpreise vor. Im Sommer wurden die Gaspreise<br />

mit einer einmonatigen Zeitverzögerung angehoben.<br />

Die zum 1. Oktober 2006 notwendige Preiserhöhung<br />

ist aber aus politischen Gründen blockiert<br />

worden. Insgesamt verläuft die Integration von E.<strong>ON</strong><br />

Földgáz in den E.<strong>ON</strong>-Konzern jedoch positiv.<br />

In Rumänien firmierte Distrigaz Nord in E.<strong>ON</strong> Gaz<br />

România um. Anfang 2006 wurde eine neue Organisationsstruktur<br />

eingeführt. Damit ist die E.<strong>ON</strong> Gaz<br />

România organisatorisch modern aufgestellt und es<br />

sind die Weichen gestellt, den Kunden die professionellen<br />

Services des E.<strong>ON</strong>-Konzerns zu bieten. Die<br />

Integration der E.<strong>ON</strong> Gaz România in den E.<strong>ON</strong>-Konzern<br />

soll bis 2008 vollständig abgeschlossen sein.<br />

Bereits im Geschäftsjahr 2006 wurden Kooperationsprojekte<br />

mit der Konzernschwestergesellschaft E.<strong>ON</strong><br />

Moldova durchgeführt, um Synergien zu gewinnen.<br />

Entwicklung der Konzerngesellschaften<br />

E.<strong>ON</strong> Moldova ist für die Stromverteilung in einem<br />

Teil des von E.<strong>ON</strong> Gaz România versorgten Gebietes<br />

verantwortlich. Die nächste große Herausforderung<br />

für E.<strong>ON</strong> Gaz România ist die Trennung von Gashandels-<br />

und Gasdistributionsgeschäft, das so genannte<br />

Unbundling, zum Juli 2007.<br />

Bei der slowakischen SPP wurde die Ausgliederung<br />

der Distributions- und Hochdrucktransportaktivitäten<br />

zum 1. Juli 2006 in jeweils eigenständige Tochtergesellschaften<br />

erfolgreich umgesetzt. Damit sind die<br />

außerordentlichen Reorganisationsmaßnahmen abgeschlossen.<br />

Politisch zeichnet sich in der Slowakei seit<br />

der Neuwahl im Sommer 2006 eine Richtungsänderung<br />

ab, die für die Zukunft eine höhere politische und<br />

regulatorische Einflussnahme im Energiebereich<br />

erwarten lässt.<br />

Westeuropa/Baltikum Im Baltikum ist es weiterhin<br />

schwierig, die regulierten Tarife den steigenden<br />

Bezugspreisen für <strong>Erdgas</strong> anzupassen. Die russische<br />

Gazprom will die preisliche Sonderstellung der baltischen<br />

Staaten aufheben und westeuropäisches Preisniveau<br />

erreichen. Aufgrund der zeitgleich steigenden<br />

Ölpreise kam es daher 2006 zu einer verstärkten<br />

Gaspreisanhebung für baltische Kunden.<br />

Das Unbundling des Netzbetriebs vom Handelsgeschäft<br />

ist auch für die baltischen Gesellschaften, an<br />

denen ERI beteiligt ist, eine wichtige organisatorische<br />

Herausforderung. Während in Estland die Eesti Gaas<br />

die rechtliche Separierung der Netzbetreiberfunktion<br />

bereits erfolgreich abgeschlossen hat, bereitet sich in<br />

Litauen Lietuvos Dujos mit Unterstützung der ERI auf<br />

das Unbundling vor. Die Umsetzung der EU-Direktive<br />

in das litauische Gasgesetz steht indes weiter aus.<br />

Latvijas G - aze wird die Ausgliederung des Netzbereichs<br />

aufschieben können, da Lettland ein Aufschub bis 2010<br />

für die Umsetzung der entsprechenden Vorschriften<br />

gewährt wurde. ERI unterstützt die Gesellschaften bei<br />

Fragen der Gaspreisverhandlungen, der Regulierung<br />

sowie beim Unbundling.<br />

Im Juli 2006 wurde die Übertragung der litauischen<br />

Strombeteiligungen von E.<strong>ON</strong> Energie auf ERI<br />

abgeschlossen. Dabei handelte es sich um 20,28 Prozent<br />

der Anteile an dem ostlitauischen Stromverteiler<br />

RST (Eastern Distribution Network) sowie um 10,9 Prozent<br />

an dem Kraftwerk MPP (Mazeikiu Elektrine).<br />

2007 will ERI an der bevorstehenden Privatisierung der<br />

RST teilnehmen.<br />

Deutschland In Deutschland haben Saar Ferngas und<br />

Gas Union eigene Transportgesellschaften gegründet.<br />

Die <strong>Erdgas</strong>versorgungsgesellschaft Thüringen-Sachsen<br />

(EVG) plant die rückwirkende Gründung einer Trans-<br />

81


82 Entwicklung der Konzerngesellschaften<br />

portgesellschaft zum 1. Januar 2007. Die Ferngas Nordbayern<br />

wird im Rahmen des Unbundling keine eigene<br />

Transportgesellschaft gründen, sondern ihr Leitungsnetz<br />

an eine noch zu gründende Projektgesellschaft<br />

der E.<strong>ON</strong> Gas Transport verpachten.<br />

Thüga: Kern eines Netzwerkes von Energiedienstleistern<br />

Die Thüga Aktiengesellschaft (Thüga) ist Kern<br />

einer im gesamten Bundesgebiet präsenten Unternehmensgruppe.<br />

In Deutschland ist Thüga an gut<br />

90 kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen<br />

mit eigenen Verteilernetzen als Minderheitsgesellschafter<br />

beteiligt. Mit Blick auf die aktuellen<br />

Herausforderungen insbesondere durch die Regulierung<br />

geht es darum, die Beteiligungsunternehmen<br />

nach dem Thüga-Geschäftsmodell zu beraten und zu<br />

unterstützen. Darüber hinaus berät Thüga einige Beteiligungsgesellschaften<br />

des E.<strong>ON</strong>-Konzerns und unterstützt<br />

dort den Wissens- und Know-how-Transfer.<br />

Das ausländische Engagement der Thüga konzentriert<br />

sich auf den italienischen Gasmarkt, der neben<br />

dem deutschen und britischen Gasmarkt zu den größten<br />

in Europa zählt. Zum Bilanzstichtag 2006 ist Thüga<br />

über ihre 100-prozentige Tochter Thüga Italia S.r.l.<br />

(Thüga Italia) in der Regel als Mehrheitseigner direkt<br />

an sieben Netzgesellschaften und an einer Vertriebsgesellschaft<br />

beteiligt. Gemessen an der Anzahl der<br />

gasversorgten Kunden liegt der Marktanteil derzeit bei<br />

etwa 5 Prozent. Thüga hat ihre Beteiligung (100 Prozent)<br />

an Thüga Polska Sp. z o.o. und ihren 1,0-prozentigen<br />

Anteil an der TOP GAZ Sp. z o.o. zum 1. Dezember<br />

2006 an E.DIS energia Sp. z o.o. mit Sitz in Posen<br />

(Polen), eine Tochtergesellschaft der E.<strong>ON</strong> edis <strong>AG</strong>,<br />

verkauft.<br />

Beteiligungsportfolio Deutschland Aus kartellrechtlichen<br />

Gründen konnte Thüga 2006 keine neuen Beteiligungen<br />

an kommunalen Energieversorgungsunternehmen<br />

erwerben. Auf dem Berliner Gasmarkt ist<br />

Thüga über ihre Tochtergesellschaft Deutsche <strong>Erdgas</strong>handels<br />

GmbH & Co. KG in den Wettbewerb um Haushaltskunden<br />

eingetreten. Unter dem Produktnamen<br />

„klickgas.de“ können dort Haushaltskunden unter bestimmten<br />

Voraussetzungen <strong>Erdgas</strong> mit einer Festpreisgarantie<br />

über zwei Jahre beziehen. Die Mainova, eine<br />

24,3-prozentige Beteiligungsgesellschaft der Thüga,<br />

bietet in Bonn ein ähnliches <strong>Erdgas</strong>-Festpreisprodukt<br />

an. Diese Produktangebote dokumentieren den Beitrag<br />

der Thüga bzw. der Thüga-Gruppe zur Schaffung<br />

von Wechselmöglichkeiten auch für Haushaltskunden.<br />

Beteiligungsportfolio Italien In der Thüga Italia-<br />

Gruppe war 2006 eine erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen.<br />

Infolge mehrerer kleinerer Akquisitionen<br />

konnte die Anzahl der Kunden im Italiengeschäft<br />

um rund 85.000 auf etwa 880.000 Kunden gesteigert<br />

werden. Die Akquisitionen betreffen überwiegend<br />

Vertriebsgesellschaften in Norditalien.<br />

Informationen zum Geschäftsverlauf In Deutschland<br />

war das Geschäftsjahr 2006 für Thüga und die gesamte<br />

Gruppe wesentlich durch das Thema Regulierung bestimmt.<br />

Der aus der Regulierung resultierende Druck<br />

auf die Höhe der Netzentgelte erfordert es, substanziell<br />

in die Kostenstrukturen der Energieversorgungsunternehmen<br />

einzugreifen. Neben der fachlichen Beratung<br />

für die Beteiligungsgesellschaften im Rahmen<br />

des Regulierungsmanagements, d.h. bei der Antragstellung<br />

und Auswertung der Netzentgeltbescheide,<br />

unterstützt Thüga ihre Gruppengesellschaften auch<br />

bei der Identifizierung von Maßnahmen zur Kosteneinsparung<br />

und deren Umsetzung. Darüber hinaus macht<br />

die organisatorische Umsetzung des Unbundling eine<br />

weit reichende Anpassung von Prozessen erforderlich,<br />

zum Teil mit erheblichen Auswirkungen auf die IT-<br />

Strukturen der Unternehmen.<br />

Angesichts dieser Rahmenbedingungen prüft<br />

Thüga derzeit verschiedene Handlungsoptionen, um<br />

durch Zusammenarbeit Synergieeffekte zu nutzen und<br />

Kosten zu senken. Mit Gründung der C<strong>ON</strong>ERGOS GmbH<br />

& Co. KG (C<strong>ON</strong>ERGOS) hat Thüga für den IT-Bereich<br />

bereits den Grundstein für eine künftig enge Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Thüga-Gruppe gelegt. Mittelfristig<br />

sollen mit dem Geschäftsmodell der C<strong>ON</strong>ERGOS<br />

durch die Bündelung von IT-Kompetenzen gruppenweit<br />

Kosteneinsparungen realisiert werden.<br />

Insbesondere mit Blick auf die bevorstehende<br />

Anreizregulierung sind jedoch weitergehende<br />

Maßnahmen notwendig. In diesem Zusammenhang<br />

untersucht Thüga, welche Funktionen von Energieversorgungsunternehmen<br />

zusammengefasst werden<br />

können. Um das Unbundling umzusetzen, hat Thüga<br />

Anfang 2007 die Thüga Energienetze GmbH gegründet;<br />

dort ist der Netzbetrieb der Thüga-Betriebe gebündelt.<br />

Die Gesellschaft steht auch benachbarten Beteiligungsgesellschaften<br />

für Kooperationen zur Verfügung.<br />

Um zusätzliche Kostenvorteile bei der Energiebeschaffung<br />

zu generieren, hat die für die Thüga-Gruppe<br />

tätige Energieeinkaufsgesellschaft SYNECO GmbH &<br />

Co. KG ihr Aufgabengebiet auf den Gashandel ausgeweitet.<br />

Die operative Geschäftsentwicklung der Thüga<br />

2006 war in Deutschland und Italien im Wesentlichen<br />

durch die Auswirkungen der Regulierung sowie durch<br />

das absatzstarke, kalte erste Quartal geprägt. Insgesamt<br />

wurde das Ergebnisniveau des Vorjahres nicht<br />

ganz gehalten, da die witterungsbedingten Absatzzuwächse<br />

zu Beginn des Jahres die negativen Regulierungsauswirkungen<br />

nicht ausglichen.


Transportgeschäft<br />

E.<strong>ON</strong> Gastransport <strong>AG</strong> &<br />

Co. KG, Essen,<br />

GK: 100,0 100%<br />

Ferngas Nordbayern<br />

GmbH 1 , Nürnberg,<br />

GK: 33,0 53,10%<br />

Gas-Union GmbH 1 ,<br />

Frankfurt/Main,<br />

GK: 23,0 25,93%<br />

Saar Ferngas <strong>AG</strong> 1 ,<br />

Saarbrücken,<br />

GK: 50,0 20,00%<br />

Entwicklung der Konzerngesellschaften<br />

Energiebeteiligungen E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International <strong>AG</strong>, Essen, GK: 156,0 100%<br />

Deutschland<br />

Europa<br />

Gasnor AS,<br />

Karmoy/Norwegen,<br />

GK: 57,7 NOK 14,00%<br />

AB Lietuvos Dujos,<br />

Vilnius/Litauen,<br />

GK: 469,1 LTL 38,91%<br />

EUROPGAS a.s., Prag/<br />

Tschechische Republik,<br />

GK: 5.651,0 CZK 50,00%<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Mittelund<br />

Osteuropa GmbH,<br />

Essen,<br />

GK: 0,025 100%<br />

CCNE Colonia Cluj-Napoca<br />

Energie S.R.L.,<br />

Cluj-Napoca/Rumänien,<br />

GK: 12,9 R<strong>ON</strong> 33,33%<br />

SOTEG Société de<br />

Transport de Gaz S.A.,<br />

Luxemburg/Luxemburg,<br />

GK: 20,0 20,00%<br />

Gazprom 5<br />

OAO Gazprom, Moskau/<br />

Russische Föderation,<br />

GK: 325.194,0 RUB 6,4%<br />

Swedegas AB (vormals<br />

Nova Naturgas AB),<br />

Göteborg/Schweden,<br />

GK: 120,0 SEK 29,59%<br />

AB Mazeikiu Elektrine 2 ,<br />

Mazeikiai/Litauen,<br />

GK: 1,2 LTL 10,90%<br />

E.<strong>ON</strong> Földgáz<br />

Storage Zrt. 4 ,<br />

Budapest/Ungarn,<br />

GK: 6.610,0 HUF 100%<br />

Gasum Oy,<br />

Espoo/Finnland,<br />

beteiligt an:<br />

SPP Bohemia a.s.,<br />

Prag/Tschechische Republik,<br />

GK: 1.100,0 CZK 50,00%<br />

beteiligt an: Slovak Gas Holding B.V.,<br />

Zoetermeer/Niederlande,<br />

GK: 0,5 50,00%<br />

S.C. Congaz S.A.,<br />

Konstanza/Rumänien,<br />

GK: 47,9 R<strong>ON</strong> 28,59%<br />

E.<strong>ON</strong> Gaz România 5<br />

E.<strong>ON</strong> Gaz România S.A.,<br />

Târgu Mures/Rumänien,<br />

GK: 433,06 R<strong>ON</strong> 51,00%<br />

GK: 178,3 20,00%<br />

AB Rytu Skirstomieji<br />

Tinklai, Vilnius/Litauen,<br />

GK: 99,9 LTL 20,28%<br />

Ekopur d.o.o.,<br />

Ljubljana/Slowenien,<br />

GK: 2,1 SIT 100%<br />

E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade Zrt. 4 ,<br />

Budapest/Ungarn,<br />

GK: 5.859,0 HUF 100%<br />

1) über RGE Holding GmbH, Essen<br />

GK: 0,05<br />

Anteil E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

International <strong>AG</strong>: 100%<br />

AS Eesti Gaas,<br />

Tallinn/Estland,<br />

GK: 155,2 EEK 33,66%<br />

Inwestycyjna Spó ´ lka<br />

Energetyczna Sp. z o.o.<br />

(IRB), Warschau/Polen,<br />

GK: 11,0 PLN 50,00%<br />

beteiligt an:<br />

Moravské naftové doly a.s. (MND),<br />

Hodonín/Tschechische Republik,<br />

GK: 806,0 CZK 51,82%<br />

beteiligt an:<br />

Slovensk´y plynárensk´y priemysel a.s.<br />

(SPP), Bratislava/Slowakische Republik,<br />

GK: 52.287,0 SKK 24,50%<br />

beteiligt an:<br />

Geoplin d.o.o.,<br />

Ljubljana/Slowenien,<br />

GK: 7.388,0 SIT 6,52%<br />

Panrusgáz Zrt.,<br />

Budapest/Ungarn,<br />

GK: 120,0 HUF 50,00%<br />

2) nach Verschmelzung auf Mazeikiu Nafta veräußert<br />

3) Veräußerung zum 01.01.2007 an E.DIS energia Sp. z o.o., Posen/Polen<br />

4) 0,15% der E.<strong>ON</strong> Földgáz Storage Zrt., Budapest/Ungarn, und 0,02% der<br />

E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade Zrt., Budapest/Ungarn, werden jeweils von der<br />

RGE Holding GmbH, Essen, gehalten. (Die RGE Holding GmbH wird zu<br />

100% von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International <strong>AG</strong>, Essen, gehalten.)<br />

5) Beteiligung der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

JSC Latvijas Gāze,<br />

Riga/Lettland,<br />

GK: 39,9 LVL 47,23%<br />

Szczecińska Energetyka<br />

Cieplna Sp. z o.o. (SEC) 3 ,<br />

Stettin/Polen,<br />

GK: 126,5 PLN 32,92%<br />

Nafta a.s., Gbely/<br />

Slowakische Republik,<br />

GK: 3.231,0 SKK 40,45%<br />

Holdigaz SA,<br />

Vevey/Schweiz,<br />

GK: 20,5 CHF 2,21%<br />

Gezeichnetes Kapital (GK) in<br />

Mio ¤ bzw. in Landeswährung<br />

Beteiligung in %<br />

Stand: 31.12.2006<br />

83


84 Entwicklung der Konzerngesellschaften<br />

Deutschland<br />

Stadtwerke Hannover<br />

Aktiengesellschaft,<br />

Hannover,<br />

EK: 245,3 24,00%<br />

HE<strong>AG</strong> Südhessische<br />

Energie <strong>AG</strong> (HSE),<br />

Darmstadt,<br />

EK: 297,1 40,01%<br />

Italien<br />

Thüga Italia S.r.l.,<br />

Verona/Italien,<br />

EK: 272,1 100%<br />

Thüga Mediterranea S.r.l.<br />

San Giuseppe di<br />

Comacchio/Italien,<br />

EK: 64,1 100%<br />

Thüga Triveneto S.r.l.,<br />

Cremona/Italien,<br />

EK: 40,2 100%<br />

N-ERGIE Aktiengesellschaft,<br />

Nürnberg,<br />

EK: 248,0 39,80%<br />

DREW<strong>AG</strong> – Stadtwerke<br />

Dresden GmbH,<br />

Dresden,<br />

EK: 301,1 10,00%<br />

E.<strong>ON</strong> Vendita S.r.l.,<br />

Verona/Italien,<br />

EK: 73,3 100%<br />

Thüga Orobica S.r.l.,<br />

Mantova/Italien,<br />

EK: 36,2 100%<br />

G.E.I. Gestione Energetica<br />

Impianti S.p.A.,<br />

Crema/Italien,<br />

EK: 25,0 48,94%<br />

Mainova Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt/Main,<br />

EK: 356,7 24,44%<br />

<strong>Erdgas</strong> Südbayern<br />

GmbH,<br />

München,<br />

EK: 117,9 50,00%<br />

Thüga Laghi S.r.l.,<br />

Verbania/Italien,<br />

EK: 40,1 100%<br />

Thüga Padana S.r.l.,<br />

Cremona/Italien,<br />

EK: 60,3 100%<br />

AMGA Azienda<br />

Multiservizi S.p.A.,<br />

Udine/Italien,<br />

EK: 73,6 21,60%<br />

Auch 2007 stehen Thüga und ihre Beteiligungsgesellschaften<br />

vor großen Herausforderungen. Mit<br />

Vorliegen der ersten Netzentgelt-Genehmigungsbescheide<br />

nimmt der Druck auf die Ertragslage der<br />

Energieversorgungsunternehmen zu. Als Folge der<br />

oftmals im zweistelligen Prozentbereich liegenden<br />

Netzentgeltabsenkungen erwartet Thüga Ergebniseinbußen<br />

bei ihren Beteiligungsgesellschaften. Dies<br />

wird negative Auswirkungen auf das Beteiligungsergebnis<br />

durch rückläufige Ausschüttungen haben.<br />

Insgesamt rechnet Thüga für das Geschäftsjahr 2007<br />

daher mit einem gegenüber 2006 rückläufigen operativen<br />

Ergebnis.<br />

E.<strong>ON</strong> Gastransport Unter den deutschen Netzbetreibern<br />

hat E.<strong>ON</strong> Gastransport auch 2006 ihre führende<br />

Position behaupten können. Dies zeigt sich zum einen<br />

an der von rund 600 auf rund 700 gestiegenen Zahl<br />

der abgeschlossenen Transportverträge. Zum anderen<br />

erhöhte sich der Transportumsatz von 1,1 Mrd ¤ auf<br />

rund 1,2 Mrd ¤. Um die führende Position in den Folgejahren<br />

sichern zu können, hat E.<strong>ON</strong> Gastransport den<br />

weiteren Ausbau des Leitungsnetzes in diesem Jahr<br />

veranlasst.<br />

Thüga Aktiengesellschaft, München, GK: 221,8 81,10%<br />

Gasag Berliner<br />

Gaswerke Aktiengesellschaft,<br />

Berlin,<br />

EK: 508,8 36,85%<br />

Stadtwerke Duisburg <strong>AG</strong>,<br />

Duisburg,<br />

EK: 152,2 20,00%<br />

alle Angaben in Mio ¤<br />

EK = Eigenkapital gem. § 285 Nr. 11 HGB<br />

(Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31.12.2006)<br />

GK = gezeichnetes Kapital<br />

badenova <strong>AG</strong> & Co. KG,<br />

Freiburg,<br />

EK: 226,8 47,30%<br />

Stadtwerke Karlsruhe<br />

GmbH,<br />

Karlsruhe,<br />

EK: 165,7 10,00%<br />

Beteiligungen Deutschland entsprechen einer Auswahl der Gesellschaften<br />

der Thüga-Gruppe<br />

E.<strong>ON</strong> Gastransport (E.<strong>ON</strong> GT) ist eine 100-prozentige<br />

Tochter der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> und betreibt das größte<br />

und komplexeste Transportnetz in Deutschland mit<br />

einer Leitungslänge von mehr als 11.000 Kilometern.<br />

Im wettbewerbsintensiven Umfeld des überregionalen<br />

Gastransports hat E.<strong>ON</strong> GT im Februar 2006 mit seinem<br />

Entry/Exit-Netzzugangsmodell ENTRIX den Netzzugang<br />

deutlich vereinfacht. E.<strong>ON</strong> Gastransport bietet so<br />

genannte frei zuordenbare Kapazitäten an, die es<br />

ermöglichen, in definierten Teilnetzen Ein- und Ausspeisekapazitäten<br />

ohne Festlegung des Transportpfades<br />

zu nutzen. Über eine Internet-Plattform sind<br />

diese Kapazitäten buchbar. Außerdem wurden auch<br />

die Entgeltstrukturen weiter vereinfacht, unter anderem<br />

dadurch, dass auf der Ausspeiseseite einheitliche<br />

Auspeiseentgelte gelten.<br />

Zum 1. Oktober 2006 wurde fristgerecht die Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen den Betreibern von in<br />

Deutschland gelegenen Gasversorgungsnetzen umgesetzt.<br />

So wurde in jedem Teilnetz ein so genannter<br />

Virtueller Handelspunkt (VHP) geschaffen. Dieser VHP<br />

bietet die Möglichkeit, Gasmengen kurzfristig und<br />

ohne entsprechende Kapazitätsbuchungen innerhalb<br />

eines Marktgebietes zu handeln. Darüber hinaus<br />

wurde durch eine Zusammenlegung der beiden L-Gas-


Exploration und Produktion<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

E & P GmbH,<br />

Essen,<br />

GK: 0,05 100%<br />

Projektgesellschaften<br />

BBL Company V.O.F. 2 ,<br />

Groningen/Niederlande,<br />

GK: 46,9 20,0%<br />

MEGAL Mittel-Europäische-Gasleitungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG,<br />

Essen,<br />

GK: 20,5 51,0%<br />

DFTG – Deutsche<br />

Flüssigerdgas<br />

Terminal GmbH,<br />

Wilhelmshaven,<br />

GK: 0,13 78,0%<br />

Sonstige<br />

E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH,<br />

Gelsenkirchen,<br />

GK: 19,8 43,0%<br />

beteiligt an:<br />

DEUDAN – Deutsch/<br />

Dänische <strong>Erdgas</strong>transport-Gesellschaft<br />

mbH &<br />

Co. KG, Handewitt,<br />

GK: 16,9 25,0%<br />

Mittelrheinische<br />

<strong>Erdgas</strong>transportleitungsgesellschaft<br />

mbH,<br />

Haan (Rhld.),<br />

GK: 29,0 100%<br />

Nord Stream <strong>AG</strong>,<br />

Zug/Schweiz,<br />

GK: 1,0 SFR 24,5%<br />

GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft<br />

deutscher Gasversorgungsunternehmen<br />

mbH & Co. KG, Straelen,<br />

GK: 41,0 25,0%<br />

Netze die Anzahl der Marktgebiete von fünf auf vier<br />

reduziert. Im Dezember 2006 hat E.<strong>ON</strong> Gastransport<br />

angekündigt, die Anzahl der Marktgebiete zum 1. Oktober<br />

2007 weiter zu reduzieren. Dabei sollen die drei<br />

H-Gas-Netze zu einem Marktgebiet zusammengefasst<br />

werden. Somit wird es zukünftig nur noch zwei Marktgebiete<br />

– jeweils ein H-Gas- und ein L-Gas-Marktgebiet<br />

– bei E.<strong>ON</strong> Gastransport geben. Mit der Zusammenlegung<br />

der Marktgebiete wird der Netzzugang für<br />

die Kunden deutlich vereinfacht. E.<strong>ON</strong> Gastransport<br />

leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Intensivierung<br />

des Wettbewerbs im deutschen Gasmarkt.<br />

Im Januar 2006 hat E.<strong>ON</strong> Gastransport bei der<br />

Bundesnetzagentur einen Antrag auf marktorientierte<br />

Entgelte gestellt. Anstatt sich die Kosten für den Betrieb<br />

des Transportnetzes von der Bundesnetzagentur<br />

genehmigen zu lassen, würde sich die Entgeltbildung<br />

an Vergleichsmarktkriterien orientieren.<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

UK Exploration and<br />

Production Limited,<br />

London/Großbritannien,<br />

GK: 60,0 GBP 100%<br />

Etzel Gas-Lager<br />

GmbH & Co.,<br />

Friedeburg-Etzel,<br />

GK: 24,9 74,8%<br />

Nordrheinische <strong>Erdgas</strong>transportleitungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG,<br />

Haan (Rhld.),<br />

GK: 23,5 50,0%<br />

2) über E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> BBL, B.V.,<br />

Den Haag/Niederlande<br />

3) über E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK Exploration<br />

and Production Limited,<br />

London/Großbritannien<br />

erdgas mobil<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Essen,<br />

GK: 3,0 19,0%<br />

Entwicklung der Konzerngesellschaften<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Norge AS,<br />

Stavanger/Norwegen,<br />

GK: 89,9 NOK 100%<br />

GHG-Gasspeicher<br />

Hannover GmbH,<br />

Hannover,<br />

GK: 102,3 13,2%<br />

NETRA GmbH<br />

Norddeutsche <strong>Erdgas</strong><br />

Transversale & Co. KG,<br />

Emstek/Schneiderkrug,<br />

GK: 161,3 40,6%<br />

E.<strong>ON</strong> IS GmbH,<br />

Hannover,<br />

GK: 5,1 14,0%<br />

Telekommunikation/GasLINE Die auf die Vermietung<br />

von Glasfaserkabeln für Telekommunikationsunternehmen<br />

spezialisierte Beteiligungsgesellschaft GasLINE<br />

GmbH & Co. KG hat im Geschäftsjahr 2006 ihre Gesamtleistung<br />

um 20 Prozent auf 81,2 Mio ¤ ausgebaut.<br />

Das Ergebnis stieg auf 36,3 Mio ¤ und liegt damit um<br />

62 Prozent über dem Vorjahr.<br />

Die erfreuliche Entwicklung geht auf Sondereffekte,<br />

aber auch auf Erfolge bei der Gewinnung neuer<br />

Kundenkreise zurück. Der Telekommunikationsmarkt<br />

steht weiterhin unter einem erheblichen Restrukturierungsdruck,<br />

bedingt durch die hohe Innovation und<br />

durch den Konsolidierungsbedarf auf der Anbieterseite.<br />

Zur Absicherung ihres Geschäfts strebt die Gesellschaft<br />

weiter an, ihre Kundenbasis zu verbreitern. ¯<br />

Rohöl-Aufsuchungs-<strong>AG</strong>,<br />

Wien/Österreich 1 ,<br />

GK: 4,0 22,5%<br />

1) über R<strong>AG</strong>-Beteiligungs-Aktiengesellschaft,<br />

Wien/Österreich<br />

Interconnector (UK)<br />

Limited 3 ,<br />

London/Großbritannien,<br />

GK: 12,8 GBP 23,6%<br />

Trans Europa<br />

Naturgas Pipeline GmbH<br />

& Co. KG (TENP),<br />

Essen,<br />

GK: 7,7 51,0%<br />

Gezeichnetes Kapital (GK) in<br />

Mio ¤ bzw. in Landeswährung<br />

Beteiligung in %<br />

Stand: 31.12.2006<br />

Wesentliche mittelbare und<br />

unmittelbare Beteiligungen<br />

85


Energieeffizienz im Verkehr:<br />

Mit <strong>Erdgas</strong>fahrzeugen sind wir auf dem<br />

Weg zu weniger CO2-Emissionen


<strong>Erdgas</strong> als Kraftstoff kann heute und morgen einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor<br />

leisten. Wir und unsere Partner in der Automobil- und Mineralölindustrie kümmern uns um den weiteren Ausbau der<br />

<strong>Erdgas</strong>tankstellen-Infrastruktur, die Verbreitung attraktiver <strong>Erdgas</strong>fahrzeuge sowie um die nachhaltige Einführung eines<br />

sparsamen und umweltverträglichen Kraftstoffes.<br />

Martina Meyer, Abteilungsleiterin Marketing NGV, E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und Guido Wember, Abteilungsleiter technische<br />

Kundenberatung/Marketing Verkehrssektor, E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


88 Umsatz und Ertragslage<br />

Umsatz und Ertragslage des Konzerns<br />

Umsatz und Ertragslage<br />

Eckdaten Geschäftsfelder nach US-GAAP<br />

in Mio ¤ Up-/ Downstream- Sonstige/ Pan-European<br />

Midstream Beteiligungen Konsolidierung Gas<br />

Umsatzerlöse 1 2006 20.850 4.852 – 715 24.987<br />

2005 16.365 1.973 – 424 17.914<br />

Adjusted EBIT 2006 1.684 431 – 9 2.106<br />

2005 988 551 – 3 1.536<br />

1 inkl. <strong>Erdgas</strong>- und Stromsteuer<br />

Der Konzernabschluss der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen,<br />

nach US-GAAP wird mit den dargestellten Zahlen<br />

in den Konzernabschluss der E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf,<br />

einbezogen. Er umfasst das europäische Up- und<br />

Midstream-Gasgeschäft sowie Mehr- und Minderheitsbeteiligungen<br />

an Gesellschaften im Downstream-Gasgeschäft.<br />

Das Geschäftsfeld Sonstige/Konsolidierung<br />

enthält ausschließlich Konsolidierungseffekte.<br />

In der Market Unit Pan-European Gas ist E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> als Führungsgesellschaft für das Management<br />

der vertikal integrierten Wertschöpfungskette<br />

im europäischen Gasgeschäft verantwortlich. E.<strong>ON</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> E&P beteiligt sich im Upstream-Bereich an<br />

der Gasförderung und der Suche nach entsprechenden<br />

Vorkommen. Im Midstream-Geschäft werden Gaseinkauf,<br />

Gasverkauf und Gasspeicherung gebündelt. Das<br />

Gastransportnetz wird von der E.<strong>ON</strong> Gastransport<br />

gesteuert und vermarktet.<br />

Für Downstream-Beteiligungen sind E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong><br />

International und Thüga zuständig. Während sich<br />

Thüga überwiegend auf deutsche Minderheitsbeteiligungen<br />

und italienische Mehrheitsbeteiligungen an<br />

regionalen Energieversorgern konzentriert, liegt der<br />

Fokus der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International auf Energiebeteiligungen<br />

im übrigen europäischen Ausland.<br />

Umsatz gesteigert, Adjusted EBIT um 37 Prozent über<br />

Vorjahreswert Der Umsatz konnte im Geschäftsjahr<br />

2006 mit 24.987 Mio ¤ gegenüber dem Vorjahreswert<br />

von 17.914 Mio ¤ um 39 Prozent gesteigert werden. Der<br />

Anstieg des Umsatzes im Midstream-Segment resultiert<br />

im Wesentlichen aus gestiegenen Absatzmengen<br />

in Verbindung mit höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen.<br />

Im Upstream-Geschäft trug neben ölpreisbedingt<br />

höheren Verkaufspreisen für Öl und Gas<br />

insbesondere die E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK North Sea Limited<br />

zum Umsatzanstieg bei. Die Gesellschaft wurde in der<br />

Vergleichsperiode 2005 erst ab November in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Ebenfalls umsatzerhöhend<br />

wirkte der im September 2005 von 15 auf 30 Prozent<br />

aufgestockte Anteil am Njord-Feld in Norwegen.<br />

Auch im Geschäftsfeld Downstream-Beteiligungen<br />

waren Erstkonsolidierungen für eine deutliche Umsatzsteigerung<br />

verantwortlich. Zum einen wurden zum<br />

31. März 2006 die Gesellschaften E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade<br />

und E.<strong>ON</strong> Földgáz Storage erstkonsolidiert. Zum anderen<br />

sind die Umsätze der E.<strong>ON</strong> Gaz România erstmalig<br />

ganzjährig enthalten, nachdem das Unternehmen<br />

nach der Mehrheitsübernahme 2005 nur im zweiten<br />

Halbjahr zum Umsatz beigetragen hatte.<br />

Das Adjusted EBIT von 2.106 Mio ¤ lag im Geschäftsjahr<br />

2006 mit 570 Mio ¤ oder 37 Prozent deutlich<br />

über dem Vorjahreswert. Die einzelnen Geschäftsfelder<br />

entwickelten sich wie folgt:<br />

Ausschlaggebend für die Ertragsentwicklung im<br />

Segment Upstream war in erster Linie das anhaltend<br />

hohe Preisniveau für Öl und Gas. Wesentliche Faktoren<br />

der Ergebnisverbesserung im Midstream-Geschäft<br />

waren der Wegfall der hohen Ergebnisbelastung durch<br />

steigende Ölpreise im Vorjahr sowie das deutliche Absatzwachstum<br />

im Ausland. Ein positiver Einmaleffekt<br />

resultierte außerdem aus abgerechneten Handelsgeschäften,<br />

die im Vorjahreszeitraum noch das Ergebnis<br />

belastet hatten.


E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Das Adjusted EBIT im Geschäftsfeld Downstream-<br />

Beteiligungen ist 2006 deutlich durch die Folgen der<br />

neu eingeführten Regulierung der Netzentgelte in<br />

Deutschland belastet. Diese führte zu teilweise deutlichen<br />

Abwertungen von Beteiligungen, die durch<br />

höhere Beteiligungsergebnisse aus weiteren assoziierten<br />

Unternehmen nicht kompensiert werden konnten.<br />

Die erstmalig ganzjährige Einbeziehung von E.<strong>ON</strong> Gaz<br />

România hatte ebenfalls einen positiven Ergebniseinfluss,<br />

während die E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade im regulierten<br />

ungarischen Gasgeschäft aufgrund der verzögerten<br />

Weitergabe der gestiegenen Bezugskosten wie erwartet<br />

einen negativen Ergebnisbeitrag lieferte.<br />

Vermögenslage Das Bilanzvolumen des E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-<br />

Konzerns nach US-GAAP beträgt 36,6 Mrd ¤ und<br />

hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um 5,8 Mrd ¤<br />

erhöht.<br />

Aktiva Das Anlagevermögen dominiert mit 80 Prozent<br />

(Vorjahr 79 Prozent) der Bilanzsumme die Aktiva der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>. Neben dem Goodwill in den immateriellen<br />

Vermögensgegenständen und der gaswirtschaftlichen<br />

Infrastruktur im Sachanlagevermögen sind die<br />

Finanzanlagen mit 62 Prozent des Anlagevermögens<br />

die größte Vermögensgruppe innerhalb des Anlagevermögens.<br />

Der Anstieg der Finanzanlagen im Jahr<br />

2006 ist vor allem auf Marktbewertungen zurückzuführen.<br />

Umsatz und Ertragslage<br />

in Mio ¤ 2006 2005<br />

Umsatzerlöse (brutto) 24.987 17.914<br />

<strong>Erdgas</strong>-/Stromsteuer 2.061 3.110<br />

Umsatzerlöse (netto) 22.926 14.804<br />

Herstellungskosten – 20.961 – 13.588<br />

Bruttoergebnis vom Umsatz 1.965 1.216<br />

Vertriebskosten – 385 – 302<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten – 8 –7<br />

Allgemeine Verwaltungskosten – 287 – 207<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis – 21 258<br />

Finanzergebnis 307 567<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.572 1.525<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag – 406 – 389<br />

Anteile Konzernfremder – 16 – 16<br />

Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 1.150 1.120<br />

Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0 634<br />

Konzernergebnis vor Ergebnisabführung 1.150 1.754<br />

Die Entwicklung des Umlaufvermögens wird<br />

geprägt durch den Aufbau der Gasvorräte bei E.<strong>ON</strong><br />

Földgáz Trade und der E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>. Das sonstige<br />

Umlaufvermögen besteht in erster Linie aus Forderungen<br />

des Gasgeschäfts sowie Finanzforderungen und<br />

bleibt gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.<br />

Passiva Die Eigenkapitalquote des E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns<br />

beträgt 52 Prozent und liegt damit leicht über<br />

dem Vorjahreswert von 51 Prozent. Der Anstieg des<br />

Eigenkapitals ist im Wesentlichen auf erfolgsneutrale<br />

Marktwertveränderungen von Finanzanlagen zurückzuführen.<br />

Die Rückstellungen enthalten die Pensionsrückstellungen,<br />

Steuerrückstellungen sowie sonstige<br />

Rückstellungen, die u.a. für noch ausstehende Abrechnungen<br />

und die Risiken des internationalen Gasgeschäftes<br />

gebildet werden. Der Anstieg der Verbindlichkeiten<br />

wird im Wesentlichen durch die Finanzierung<br />

der Übernahme der E.<strong>ON</strong>-Földgáz-Gesellschaften verursacht.<br />

Des Weiteren werden in diesem Posten die<br />

Verbindlichkeiten des Gasgeschäfts und die Ergebnisabführung<br />

ausgewiesen. Die sonstigen Passiva enthalten<br />

vor allem die passiven latenten Steuern. ¯<br />

89


90 Umsatz und Ertragslage<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Konzernbilanz<br />

in Mio ¤ 31. 12. 2006 31. 12. 2005<br />

Aktiva<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 5.004 4.846<br />

Sachanlagen 6.112 5.361<br />

Finanzanlagen 17.975 14.191<br />

Umlaufvermögen<br />

29.091 24.398<br />

Vorräte 1.643 591<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 5.406 5.414<br />

Wertpapiere 60 45<br />

Flüssige Mittel 210 229<br />

Sonstige Aktiva 128 69<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong>-Konzernbilanz<br />

7.447 6.348<br />

36.538 30.746<br />

in Mio ¤ 31. 12. 2006 31. 12. 2005<br />

Passiva<br />

Eigenkapital 18.975 15.675<br />

Anteile anderer Gesellschafter 865 845<br />

Rückstellungen 2.073 2.182<br />

Verbindlichkeiten 10.828 8.859<br />

Sonstige Passiva 3.797 3.185<br />

36.538 30.746


Wesentliche Beteiligungen im Energie- und Projektbereich<br />

• E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International <strong>AG</strong>, Essen<br />

Deutschland<br />

• Ferngas Nordbayern GmbH, Nürnberg 1<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt/Main 1<br />

• Saar Ferngas <strong>AG</strong>, Saarbrücken 1<br />

• <strong>Erdgas</strong>versorgungsgesellschaft<br />

Thüringen-Sachsen mbH (EVG), Erfurt 2<br />

Beteiligungsgesellschaften<br />

Europa<br />

• Gasnor AS, Karmoy/Norwegen<br />

• Swedegas AB (vormals Nova Naturgas AB),<br />

Göteborg/Schweden<br />

• Gasum Oy, Espoo/Finnland<br />

• AS Eesti Gaas, Tallinn/Estland<br />

• JSC Latvijas Gāze, Riga/Lettland<br />

• AB Lietuvos Dujos, Vilnius/Litauen<br />

• AB Rytu Skirstomieji Tinklai, Vilnius/Litauen<br />

• Inwestycyjna Spó´lka Energetyczna Sp. z o.o. (IRB),<br />

Warschau/Polen<br />

• EUROPGAS a.s., Prag/Tschechische Republik,<br />

beteiligt an:<br />

• SPP Bohemia a.s.,<br />

Prag/Tschechische Republik 3<br />

• Moravské naftové doly a.s.,<br />

Hodonín/Tschechische Republik 3<br />

• E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Mittel- und Osteuropa GmbH, Essen,<br />

beteiligt über:<br />

• Slovak Gas Holding B.V.,<br />

Zoetermeer/Niederlande 3 ,<br />

an:<br />

• Slovensk´y plynárensk´y priemysel a.s. (SPP),<br />

Bratislava/Slowakische Republik 3<br />

• Nafta a.s., Gbely/Slowakische Republik<br />

• E.<strong>ON</strong> Földgáz Trade Zrt., Budapest/Ungarn<br />

• E.<strong>ON</strong> Földgáz Storage Zrt., Budapest/Ungarn<br />

• Panrusgáz Zrt., Budapest/Ungarn<br />

• E.<strong>ON</strong> Gaz România S.A., Târgu Mures/Rumänien 4<br />

• Colonia Cluj-Napoca Energie S.R.L.,<br />

Cluj-Napoca/Rumänien<br />

• S.C. Congaz S.A., Konstanza/Rumänien<br />

• Ekopur d.o.o., Ljubljana/Slowenien,<br />

beteiligt an:<br />

• Geoplin d.o.o., Ljubljana/Slowenien<br />

• Holdigaz SA, Vevey/Schweiz<br />

• SOTEG – Société de Transport de Gaz S.A.,<br />

Luxemburg/Luxemburg<br />

• OAO Gazprom, Moskau/Russische Föderation 5<br />

1) über RGE Holding GmbH<br />

2) durch E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, betreut von E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International <strong>AG</strong><br />

3) mittelbar über eine Holdinggesellschaft<br />

4) Erwerb durch E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>; Übertragung auf E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> International <strong>AG</strong> und im weiteren Schritt Übertragung auf die neugegründete<br />

E.<strong>ON</strong> Gaz România Holding S.R.L., Târgu Mures/Rumänien, in Vorbereitung<br />

5) durch E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

91


92 Beteiligungsgesellschaften<br />

• Thüga Aktiengesellschaft, München<br />

Deutschland<br />

• badenova <strong>AG</strong> & Co. KG, Freiburg<br />

• DREW<strong>AG</strong> – Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden<br />

• <strong>Erdgas</strong> Südbayern GmbH, München<br />

• Gasag Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft,<br />

Berlin<br />

• HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong> (HSE), Darmstadt<br />

• Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main<br />

• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg<br />

• Stadtwerke Duisburg <strong>AG</strong>, Duisburg<br />

• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft,<br />

Hannover<br />

• Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />

Italien<br />

• Thüga Italia S.r.l., Verona/Italien<br />

• E.<strong>ON</strong> Vendita S.r.l., Verona/Italien<br />

• Thüga Laghi S.r.l., Verbania/Italien<br />

• Thüga Mediterranea S.r.l.,<br />

San Giuseppe di Comacchio/Italien<br />

• Thüga Orobica S.r.l., Mantova/Italien<br />

• Thüga Padana S.r.l., Cremona/Italien<br />

• Thüga Triveneto S.r.l., Cremona/Italien<br />

• AMGA Azienda Multiservizi S.p.A., Udine/Italien<br />

• G.E.I. Gestione Energetica Impianti S.p.A.,<br />

Crema/Italien<br />

• Transportgeschäft<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Transport <strong>AG</strong> & Co. KG, Essen<br />

• Projektgesellschaften und sonstige Beteiligungen<br />

• E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> BBL, B.V., Den Haag/Niederlande<br />

beteiligt an:<br />

• BBL Company V.O.F., Groningen/Niederlande<br />

• DEUDAN – Deutsch/Dänische <strong>Erdgas</strong>transport-<br />

Gesellschaft mbH & Co. KG, Handewitt<br />

• Etzel Gas Lager GmbH & Co., Friedeburg-Etzel<br />

• GHG-Gasspeicher Hannover GmbH, Hannover<br />

• E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> UK E & P Ltd.,<br />

London/Großbritannien<br />

beteiligt an:<br />

• Interconnector (UK) Limited,<br />

London/Großbritannien<br />

• MEGAL Mittel-Europäische-Gasleitungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG, Essen<br />

• Mittelrheinische <strong>Erdgas</strong>transportleitungsgesellschaft<br />

mbH, Haan (Rhld.)<br />

• Nordrheinische <strong>Erdgas</strong>transportleitungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG, Haan (Rhld.)<br />

• NETRA GmbH Norddeutsche <strong>Erdgas</strong> Transversale &<br />

Co. KG, Emstek/Schneiderkrug<br />

• Trans Europa Naturgas Pipeline GmbH & Co. KG<br />

(TENP), Essen<br />

• DFTG – Deutsche Flüssigerdgas Terminal GmbH,<br />

Wilhelmshaven<br />

• Nord Stream <strong>AG</strong>, Zug/Schweiz<br />

• E.<strong>ON</strong> Engineering GmbH, Gelsenkirchen<br />

• GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft<br />

deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH &<br />

Co. KG, Straelen<br />

• erdgas mobil GmbH & Co. KG, Essen<br />

• E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> Norge AS, Stavanger/Norwegen<br />

• Rohöl-Aufsuchungs-<strong>AG</strong>, Wien/Österreich<br />

• E.<strong>ON</strong> IS GmbH, Hannover


Gestaltung:<br />

Kuhn, Kammann & Kuhn <strong>AG</strong>, Köln<br />

Redaktion:<br />

Michael Böckling, Dieter Krause<br />

(Unternehmenskommunikation)<br />

Bildnachweis:<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Claudia Kempf<br />

Bernd Vogel<br />

Masterfile Deutschland GmbH<br />

www.ITK-MESSTECHNIK.de<br />

Druck:<br />

druckpartner Druck- und Medienhaus, Essen<br />

Impressum<br />

Das verwendete Papier ist chlorfrei gebleicht (TCF).<br />

Redaktionsschluss:<br />

Lagebericht Januar 2007<br />

Magazin März 2007


E.<strong>ON</strong> <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

Huttropstraße 60<br />

45138 Essen<br />

T 02 01-184-38 57<br />

F 02 01-184-31 71<br />

info@eon-ruhrgas.com<br />

www.eon-ruhrgas.com

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