PASSIVHAUS AUS HOLZ - passivhaus-eco
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H02HDMON 05.12.2007 14:27 Uhr Seite 1<br />
Haus des Monats<br />
bauen & renovieren<br />
Doppelhaus<br />
Für ein freistehendes<br />
Einfamilienhaus sind<br />
über 500 m 2 Grundstück<br />
nötig. Familie Straub<br />
brauchte nur 275 m 2 . Bei<br />
heutigen Grundstückspreisen<br />
ist das ein<br />
gewaltiger Beitrag zum<br />
preiswerten Bauen<br />
<strong>PASSIVH<strong>AUS</strong></strong> <strong>AUS</strong> <strong>HOLZ</strong><br />
Heizen? Fremdwort!<br />
Die Straubs hatten großes Glück: Ihr Traumhaus war schon<br />
gebaut und stand in Herzogenaurach günstig zum Verkauf<br />
FOTOS: MARKUS TRAUB<br />
U„Unser eigenes Haus sollte<br />
ökologisch tadellos, wohngesund<br />
und besonders energiesparend<br />
sein,“ erinnern<br />
sich Susanne und Burkhard<br />
Straub. „Ein Passivhaus war<br />
genau das, was wir uns vorgestellt<br />
hatten: Es ist sehr gut<br />
gedämmt und braucht umgerechnet<br />
lächerliche 1,5 Liter<br />
Öl zum Heizen eines Quadratmeters<br />
– pro Jahr!“<br />
Glück gehabt Doch der<br />
Weg zum eigenen Wunschhaus<br />
begann mit bitteren Enttäuschungen.<br />
„Unser Kosten-<br />
Limit fürs Gebäude lag bei<br />
200 000 Euro. Die Kostenvoranschläge<br />
für ein Passivhaus<br />
überstiegen das, was wir ausgeben<br />
wollten, bei weitem“,<br />
berichtet Burkhard Straub.<br />
„Deshalb haben wir uns auch<br />
die Angebote regionaler Makler<br />
angeschaut. Und einen<br />
Neubau gefunden, der zu uns,<br />
unseren Wünschen und unserem<br />
Geldbeutel passte.“ Seit<br />
einigen Monaten wohnt die<br />
Familie Straub in der HerzogenauracherDoppelhaushälfte<br />
– sie hat Passivhausniveau.<br />
Strenge Vorschriften Der<br />
Bauplatz war eine Herausforderung<br />
für die Architekten<br />
Bucher & Hüttinger. Ein<br />
detaillierter Bebauungsplan<br />
reglementiert das Planen, ➞<br />
zeitraffer<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Aus Fertigteilen<br />
schnell montiert<br />
1. Auf dem wassundurchlässigen Keller<br />
wurden die geschosshohen Holzrahmen-Elemente<br />
rasch montiert.<br />
2. Die Außenwände sind 35 cm stark<br />
mit OSB- und Gipsplatten beplankt,<br />
Zellulose dämmt. U-Wert: 0, 125 W/m 2 K<br />
3. Decken bestehen aus verdübelten<br />
Massivholz-Elementen. Hohe Stegträger-Fertigteile<br />
bilden das Dach, Zellulose<br />
füllt den Hohlraum: 0,11 W/m 2 K<br />
4. Eine Putzfassade (hier auf Holzfaser-Dämmplatten)<br />
und die Dachform<br />
waren im Bebauungsplan festgelegt<br />
58 DasHaus 1-2/2008 INTERNET Baudenkmal sanieren – welche Hilfen Sie kriegen: www.haus.de/holz9<br />
Heimspiel<br />
Katharina ist mit<br />
ihren zwei Jahren<br />
flott auf dem<br />
Holzdeck unterwegs<br />
1-2/2008 DasHaus 59
H02HDMON 05.12.2007 14:27 Uhr Seite 2<br />
Haus des Monats<br />
FOTOS: MARKUS TRAUB. ZEICHNUNGEN: ANDREAS SCHIEBEL<br />
bauen & renovieren<br />
architektin<br />
GESÜNDER LEBEN<br />
„Bei Planung und Materialwahl<br />
haben wir konsequent<br />
auf ökologische und gesundheitliche<br />
Aspekte geachtet”,<br />
sagt Petra Hüttinger. „Also<br />
viel Holz, boratfreie Zellulosedämmung,<br />
Silikatfarben.<br />
Die Mehrkosten haben wir an<br />
anderer Stelle wieder ausgeglichen.<br />
Komfort und Optik<br />
sind dennoch gut. Die reinen<br />
Baukosten betrugen nur<br />
1025 Euro pro Quadratmeter<br />
Wohn- und Nutzfläche.”<br />
Mini-Büro<br />
Susanne<br />
Straub kann<br />
Papierkram<br />
hier im Dach<br />
auch mal<br />
liegenlassen<br />
60 DasHaus 1-2/2008 INTERNET Bauen und wohnen mit Holz: www.haus.de/holz<br />
Eingang<br />
Der luftige<br />
Holzbau hält<br />
Regen, Wind<br />
und Blicke ab,<br />
passt gut zu<br />
den Läden<br />
Bad Robuste Farbe<br />
statt Fliesen: Preiswerter<br />
Innenausbau,<br />
großzügige Optik<br />
ohne Fugengitter<br />
Familienraum<br />
Küche mit Essplatz<br />
und Couchecke<br />
winkeln sich um<br />
einen Block mit Holztreppe<br />
und Eingang.<br />
Der Bodenbelag:<br />
geöltes Eichenholz<br />
Kinderleicht<br />
Katharina zeigt<br />
stolz, wie einfach<br />
sich die Schiebeläden<br />
bewegen lassen.<br />
Die kräftigen<br />
Lamellen aus Lärchenholz<br />
sitzen in<br />
einem Stahlrahmen<br />
Im Doppel<br />
viel günstiger<br />
die Anforderungen spornten<br />
sie an zu einer bewusst einfachen,<br />
ursprünglichen Hausform<br />
mit Satteldach. So ergab<br />
sich ein kompakter Baukörper:<br />
viel Wohnraum und wenig<br />
Außenfläche, die kostbare Heizwärme<br />
verliert. Beste Voraussetzungen<br />
für besonders effizientes<br />
Heizen.<br />
Energiesparhaus Nur etwa<br />
1650 kWh braucht die Doppelhaushälfte<br />
der Straubs jährlich<br />
für Heizung und Pumpenstrom.<br />
Der örtliche Energieversorger<br />
kann da keine großen<br />
Umsätze mit seiner Fernwärme<br />
machen. Damit sich dessen<br />
Rohr-Leitungen lohnen, mussten<br />
alle 650 Neubauten des<br />
Gebiets zwangsweise ans Fern-<br />
architektin<br />
wärme-Netz angeschlossen<br />
Blindtext<br />
werden. Burkhard Straub<br />
amet, schätzt, consectetuer dass er mit jährlichen<br />
adipiscing Heizkosten elit, von sed rund 150 Euro<br />
diam hinkommt. nonummy „Eine nibh ganze Heiz-<br />
euismod tincidun s<br />
saison haben wir noch nicht<br />
hinter uns. Aber die Super-<br />
Dämmung des Hauses hält<br />
Wärme gut drinnen. Wir haben<br />
den einzigen<br />
Heizkörper<br />
nur ein paar<br />
mal genutzt.“<br />
Eine Lüftungs-<br />
Schlafen<br />
anlage mit<br />
Wärmerecycling<br />
hält den<br />
Energieverlust<br />
beim Lüften<br />
sehr klein. Die<br />
Bad<br />
Flur<br />
Straubs sind<br />
mit dieser<br />
Technik sehr<br />
zufrieden: Sie<br />
sorgt bequem<br />
automatisch<br />
Küche<br />
WC<br />
grundriss<br />
Erdgeschoss Obergeschoss Dachgeschoss<br />
Kind Kind<br />
Essen<br />
Flur<br />
Arbeiten<br />
Wohnen<br />
für Frischluft, man muss nicht<br />
an offen stehende Fenster denken.<br />
Anschlüsse für Kollektoren<br />
und Photovoltaikanlage<br />
sind vorbereitet – für später,<br />
wenn wieder Geld da ist.<br />
Ausgezeichnet Die Jury im<br />
Wettbewerb „Das Goldene<br />
Haus '07“ urteilte: Wohnwert<br />
hoch, architektonische<br />
Gestaltung exzellent,<br />
reine Baukosten extrem<br />
niedrig. Die 182 qm<br />
Wohn- und Nutzfläche<br />
wurden für nur 187 000<br />
Euro gebaut – trotz<br />
hoher Investitionen in<br />
den Wärmeschutz. Der<br />
Lohn: Hauptpreis. jb<br />
0 1 2 3<br />
Viel Platz Zwei Etagen<br />
plus Dach bieten 138 m 2<br />
Wohnfläche. Keller: 45 m 2<br />
Nutzfläche. Das zweite<br />
Kinderzimmer ist nun auch<br />
belegt: Hanna kam kurz vor<br />
Weihnachten zu Welt<br />
1-2/2008 DasHaus 61