AUFSTlEG lN DEN OLyMP
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Aufstieg<br />
in den<br />
Olymp<br />
T e x T N A DJA W IeL ATH | FoTos A NDRe A BA DRUT T<br />
500 Tritte, eine Leiter und eine Hängebrücke sind zu<br />
überwinden – und unser Kopf ragt in den Himmel und La<br />
Bernina liegt uns zu Füssen. Der Klettersteig Via Ferrata<br />
am Piz Trovat bietet ein einfaches Klettererlebnis mit<br />
atemberaubender Aussicht. Nur 20 Minuten von der<br />
Bergstation der Diavolezza-Bahnen aus geht das teuf-<br />
lisch hochalpine Erlebnis los.<br />
o u t d o o r
u b r i k<br />
Ein Gurtzeug, ein Kletterhelm, ein<br />
Falldämpfer und drei Karabiner sind die eintrittstickets für<br />
den einlass in die Himmelspforte des gläsernen olymps.<br />
ein stählerner durchtrainierter und konditionierter Body,<br />
alpinistische und wetterprophetische Begabungen – sol-<br />
che Anforderungen werden nicht gestellt. Trittsicherheit,<br />
Vernunft, der Respekt vor der Natur und der Hunger nach<br />
zum Herzrasen bringender Kulisse genügen. Derry, unser<br />
Guide aus der Bergsteigschule Pontresina, gibt uns eine kur-<br />
ze Unterweisung über die Requisiten am Testhaken. easy!<br />
Wir schnappen uns die Gondel der Diavolezza und lassen<br />
uns in die Lüfte schwingen. An der Ausstiegsrampe auf<br />
3000 Metern Höhe, pfeift uns der Bergwind gehörig um<br />
die ohren. Die hinreissende Bergwelt beginnt sich uns zu<br />
offenbaren. Unsere noch kalten mager durchbluteten büro-<br />
stuhlgewohnten Beine straucheln über die Felsbrocken bis<br />
zum einstieg.<br />
o u t d o o r
Nach einer halben stunde sind Muskeln und Bänder<br />
aufgewärmt, all unsere sinne geschärft und wir bereit für die<br />
semiheroische eroberung der 300 Höhenmeter! Karabiner<br />
umhängen – steigen – die nächste eisentreppe – Karabiner<br />
umhängen – steigen – und wieder eine Treppe aus Ferrum.<br />
Wir nehmen den Rhythmus der ungewohnten Gangart<br />
der Via Ferrata an. Das Cambrena-Felsband lässt über-<br />
schwängliche Turnübungen zu und uns zu Trapezkünstlern<br />
werden. Halbzeit. Die erste olympische Belohnung wartet:<br />
Auf der seilbrücke haben wir einen einzigartigen Blick auf<br />
den zerfurchten Persgletscher und die dahinter liegenden<br />
eisriesen des Berninamassivs. stolze 4049 Meter ragen in<br />
den Himmel. Geniessen, verschnaufen und weiter gehts.<br />
500 Meter unter uns zieht eine Karawane mit Gletscher-<br />
wanderern durch. Die bunte schlange kriecht entlang der<br />
eiszungen zur Isla Persa. Die Isla Persa ist eine Felskanzel,<br />
die den Punkt markiert, an dem sich der Morteratsch- und<br />
der Persgletscher zusammengerauft haben. Meterhohe, bi-<br />
zarre eistürme warten stillschweigend und geduldig auf diese<br />
sich durchaalende Abenteuergruppe. Der Gletscherlehrpfad<br />
auf dem Wanderweg beendet schliesslich ihre Tour.<br />
«Dort oben werden wir rasten», feuert uns Derry an.<br />
Abenteuerlich türmt sich vor uns der Fels mit den Trittbügeln,<br />
der Piz Trovat, auf. Die finalen Höhenmeter stehen vor uns.<br />
Wir benehmen uns wie die grossen gesandten entdecker<br />
einer neuen Welt. Die euphorie steigt. Der Blick zum Himmel<br />
ist aber immer noch vertrauter als das Abwärtsschauen in<br />
die schwindel erregende Tiefe. Nach einer halben stunde<br />
ist der Gipfel gestürmt und das Dach des Piz Trovats er-<br />
reicht. Bunte Gebetsfahnen verströmen Gipfelatmosphäre<br />
wie nach einem Himalaya-Trekking. Wir fühlen uns wie die<br />
eroberer des Berges, des ewigen eises und des eigenen<br />
unerforschten unbezwingbaren Ichs.<br />
o u t d o o r<br />
>>> Diavolezza Bahn AG, 7504 Pontresina, Telefon 081<br />
839 39 39, e-mail: info@diavolezza.ch, www.diavolezza.ch