02.01.2013 Aufrufe

Magnat Vintage 990 A4 - MagnatMuseuM

Magnat Vintage 990 A4 - MagnatMuseuM

Magnat Vintage 990 A4 - MagnatMuseuM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dezember 2001<br />

12<br />

9,00 DM E 6951 E<br />

DEZEMBER 2001 WWW.NETEDITION.DE/STEREOPLAY<br />

VINTAGE <strong>990</strong><br />

“...eine der<br />

besten Boxen in<br />

der stereoplay-<br />

Historie...“<br />

Testurteil<br />

SEHR GUT<br />

Gesamtwertung Klang<br />

öS 75 - sfr 9 - hfl 12 - bfr 219 - lfr 219 -<br />

fmk 42 - Lit 12200 - Dr 2400 Großer Einkaufsführer<br />

ABSOLUTE<br />

SPITZENKLASSE<br />

Über 1000 Geräte im Test-Überblick<br />

T E S T S O N D E R D R U C K


Was passiert, wenn ein Großserienhersteller wie<br />

<strong>Magnat</strong> ernsthaft High End macht? Es entsteht der<br />

breitbandigste Lautsprecher der Welt. Und ganz<br />

nebenbei eine der besten Boxen der stereoplay-<br />

Historie.<br />

Was für ein Ding. Als wollte <strong>Magnat</strong> die Welt langsam<br />

darauf vorbereiten, zeigten die Rheinländer auf der<br />

IFA 1999 noch ein fast handliches Labormuster. Doch die<br />

endgültige <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong>, fertiggestellt im Herbst 2001,<br />

geriet zum Imposantesten, was in deutschen Landen je<br />

in Serie ging. Nicht, weil dieser Lautsprecher 80 000<br />

Mark kostet, sondern weil er bis zur Halskrause voll mit<br />

unüblichen Lösungen, allerfeinster Elektronik und herausragender<br />

Chassis-Technologie steckt. Aber der Reihe<br />

nach – beziehungsweise von unten nach oben.<br />

Schon seit Jahren baut <strong>Magnat</strong> den völlig überdimensionierten<br />

Auto-Subwoofer Aggressor 6000. Mit doppelter<br />

Zentrierung und weicher Einspannung domestizierte die<br />

Entwicklungsabteilung den 60-Zentimeter-Bass für den<br />

HIFI-Einsatz. Trotzdem hätte das Tiefton-Monster für eine<br />

optimale Abstimmung mehr als 500 Liter Volumen verlangt<br />

– zuviel. Der federführende Entwickler Jürgen Falke<br />

gab ihm aus ästhetischen Gründen „nur“ 200 Liter. Macht<br />

nichts. Ein Aktiveinschub mit über 750 Watt stellt für<br />

jede Lebenslage ausreichend Leistung bereit und entzerrt<br />

seinen Frequenzgang auf 14 Hertz; mit Hilfe der Wände<br />

im Wohnraum erreicht er sogar eine untere Grenzfrequenz<br />

von 10 Hertz!<br />

Dieser Sub-Bass sitzt auf der Seite eines Gehäuse-<br />

Bunkers, dessen Solidität und Verarbeitung einer solchen<br />

Tiefton-Kanone wohl angemessen sind: Deckel und Front<br />

bestehen aus verleimten MDF-Platten, insgesamt zehn Zentimeter<br />

stark. Die übrigen Wände – immerhin auch noch<br />

4 Zentimeter dick – sind umfangreich versteift. Mit Bass<br />

und Endstufe kommt ein Gewicht von 180 Kilogramm zusammen.<br />

Dieser Koloss mit seinem Membrangewicht von über<br />

einem halben Pfund spielt nur bis maximal 60 Hertz (Einstellbereich:<br />

40 bis 60 Hertz); den Bass darüber übernimmt<br />

ein 30er-Tieftöner mit Metallmembran, der im<br />

oberen Gehäuse sitzt. Auch er ist aktiv angesteuert und<br />

im Frequenzgang entzerrt. Über den Pegel und die variable<br />

Übergangsfrequenz zwischen den beiden lässt sich der<br />

Bassbereich der <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> feinfühlig auf jeden Raum<br />

einstellen.<br />

Ab 200 Hertz wird es dann passiv. Der 17er-Mitteltöner<br />

und auch der Hochtöner müssen von einer separaten<br />

Endstufe (oder einem Vollverstärker mit Endstufenausgang)<br />

befeuert werden. Wie ernst bei <strong>Magnat</strong> das<br />

Projekt <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> genommen wurde, belegt<br />

spätestens der Blick auf das passive Netzwerk: Im<br />

Signalweg liegen ausschließlich Flachband-Spulen und<br />

die quasi schwingungsfreien M-Cap-Kondensatoren von<br />

Mundorf, mithin das Beste und Teuerste, was der<br />

Weltmarkt hergibt.<br />

Ihr autorisierter MAGNAT-Fachhändler:<br />

VINTAGE <strong>990</strong><br />

Opus magnum...<br />

Das gilt auch für die Chassis. Ist der Metallmembran-<br />

Mitteltöner schon ein herausragend guter Vertreter seiner<br />

Art, so ist der Hochtöner einzigartig. Dieser Ringradiator<br />

vom Edel-Zulieferer Scan Speak , erstmals in der <strong>Vintage</strong><br />

<strong>990</strong> im Einsatz, gilt nach Ansicht namhafter Entwickler<br />

als der beste Hochtöner überhaupt. Und auch stereoplays<br />

Messlaborleiter Peter Schüller hat noch nie einen derart<br />

tadellos breiten und resonanzfreien Hochton-Frequenzgang<br />

messen können. Diese Höhenperle ist das adäquate<br />

Gegenstück zum 60er-Tieftöner: Ihre obere Grenzfrequenz<br />

liegt jenseits der 40 000 Hertz. Das Jahrzehnte währende<br />

Ideal eines Übertragungsbereichs, der von 20 bis 20 000<br />

Hertz reicht (was über 90 Prozent aller Lautsprecher eh<br />

nicht schafften), übertrifft die <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> damit um<br />

mehr als zwei Oktaven!<br />

Das alles klingt technisch faszinierend-überzeugend,<br />

aber wenn man vor der <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> steht, ist man doch<br />

ein wenig fassungslos. Ein solcher Lautsprecher-Trumm<br />

in dieser doch eher design-orientierten Zeit. Shandro<br />

Fischer, Chef der Entwicklungsabteilung und Spiritus<br />

Rector des Projekts: „Die <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> ist für uns ein<br />

Technologie-Träger, auf deren Basis günstigere Serien<br />

entstehen werden, wie bald die gehobene 800er-Linie.“<br />

Und wie eine der Stuttgarter Nobelkarossen verlangt auch<br />

die große <strong>Magnat</strong> nach einem superben Antrieb. Beide<br />

Bässe sind ja aktiv und der Mittel-und Hochtöner mit<br />

ordentlichem Wirkungsgrad gesegnet. Könnte da nicht<br />

vielleicht eine dieser zwar wenig leistungs-, aber klangfarbenstarken<br />

Röhren ans Werk? Lieber nicht. Eine Box<br />

wie die <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> hört man einfach nicht leise, weshalb<br />

auch für den Mittelhochtonbereich Leistung gefragt ist.<br />

Obwohl die <strong>Vintage</strong> eine der wenigen Superboxen ist,<br />

deren Klangbild auch bei Niedrigstpegeln nicht auseinanderfällt,<br />

verführt ihre ungebremste Bassdynamik zu<br />

relativ lautem Hören. Am Ende der Hörtests waren die<br />

stereoplayer stets vom hohen Endpegel überrascht.<br />

Überrascht auch, weil das lange Hören nie müde machte.<br />

Im Gegenteil. Die Hör-Sessions mit der <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong><br />

waren bereichernd. Weil sie keinerlei Kompressionseffekte<br />

im Bass erkennen ließ. Weil sie einen derart rabenschwarzen<br />

Bass produzierte, dass die Tester erstmals die<br />

aufwendigen Tiefton-Samples der Drum & Bass-Musiker<br />

von Slide Five würdigen (ja, es gibt ein musikalisches<br />

(Er-) Leben unter 20 Hertz) oder Aufnahmefehler (versehentliches<br />

Türzuschlagen) ausmachen konnten. Das<br />

alles klang beeindruckend körperhaft, druckvoll. Und es<br />

machte viel Spaß. Endlich einmal die Tiefbass-Sau rauslassen,<br />

das Zwerchfell via Bass-Drum massieren. Die Ausweitung<br />

des Frequenzspektrums bis 10 Hertz scheint über<br />

Körper und Ohr die Endorphin-Ausschüttung zu erhöhen<br />

und das Klangempfinden abzurunden. Zumal die <strong>Magnat</strong><br />

nicht übertreibt: Sie sieht aus wie eine Boom-Box, ist<br />

aber das genaue Gegenteil. Nur selten war im stereoplay-<br />

Hörraum ein derart kultivierter Bass zu hören: ultratief<br />

und – bei richtiger Einstellung – absolut trocken.<br />

MAGNAT Audio-Produkte GmbH · Lise-Meitner-Str. 9 · 50259 Pulheim<br />

Tel. 0 22 34 / 807- 0 · Fax 0 22 34 / 80 73 99 · Internet: http://www.magnat.de · E-Mail: Info @recoton.de<br />

A Recoton Company<br />

Doch das liegt nicht allein an den superben Tieftönern.<br />

Ein schneller Bass ist nur möglich, wenn auch die<br />

Mittel-und Hochtöner von exzellenter Qualität sind –<br />

was bei <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> sofort hörbar der Fall ist. Tonal gab<br />

sie sich nicht die kleinste Blöße. In der Reinheit der<br />

Klavieranschläge und deren sauberem Ausklingen spielte<br />

sie durchaus auf dem Niveau einer B&W Nautilus 800<br />

(8/01). Das Gleiche bei Stimmen: Artikulation, Timbre,<br />

alles war da. Sie hat auch an den Frequenzenden viel zu<br />

bieten. Der Bass ist schon genug gewürdigt, nicht aber<br />

der Hochtöner: Überragend die Leichtigkeit, mit der er<br />

die Feinheiten aus den Aufnahmen pickte, einmalig die<br />

Mühelosigkeit, selbst bei hohen Pegeln Details ohne<br />

Schärfe exakt darzustellen. Das Percussionsspiel in Monty<br />

Alexanders „Hurricane Come And Gone“ („Caribean<br />

Circle“, Chesky) hatte die Jury noch nie derart feingezeichnet<br />

gehört. Der Scan Speak ist wirklich der beste<br />

Hochtöner der Welt und der i-Punkt auf einer eigenwilligsuperben<br />

Lautsprecher-Konstruktion.<br />

Die Kollegen in der Redaktion haben mich wegen<br />

meines Faibles für diese Box belächelt. Mit 80 000 Mark<br />

ist dieses Ungetüm die zweitteuerste je bei stereoplay getestete<br />

Superbox. Und dennoch halte ich sie für eine der<br />

reellsten. Denn an der <strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> ist absolut kein Voodoo,<br />

sondern ausschließlich feinste Technik, die sich nachvollziehbar<br />

auf diesen Preis summiert. Der Versuch, bisherige<br />

Hörgrenzen zu überwinden, ist <strong>Magnat</strong> mit der universellen<br />

<strong>Vintage</strong> <strong>990</strong> jedenfalls höchst überzeugend gelungen.<br />

Paarpreis (Herstellerangabe) f 80 000 Mark*<br />

Vertrieb f Recoton Audio-Produkte GmbH, Pulheim<br />

02234/8070, www.recoton.de<br />

Maße f B 60 x H 185 x T 95 cm<br />

Gehäuseausführung f Furnier: Birne, Ahorn. Sub: schwarz<br />

oder Nextel, Metall gebürstet.<br />

Aufstellungstipp f freistehend<br />

Hörer-/Raumprofil f 1 2 3 5 II<br />

Frequenzgang f Sehr ausgewogen und extrem<br />

breitbandig mit kräftigem, auf den Raum und den<br />

Hörgeschmack einstellbarem Bass.<br />

Abklingungsspektrum f Zügiges Abklingen ohne größere<br />

Resonanzen.<br />

Impendanzverlauf f Das Impendanzminimum von 3,1 Ω<br />

erfordert stabile Amps; Impendanzverlauf im Tiefton ist<br />

wegen Aktiv-Bass unkritisch.<br />

Maximaler Schalldruck f > 90 Hz: 106 dB<br />

im Tiefbass f > 31 Hz: 106 dB<br />

Gesamtwertung Klang f ABSOLUTE SPITZENKLASSE<br />

Stimmig-musikalischer und dennoch extrem dynamischer<br />

Schallwandler mit sensationellem Tiefbass. Ein Lautsprecher<br />

der in vielen Bereichen Maßstäbe setzt.<br />

Testurteil SEHR GUT<br />

* Unverbindliche Preisempfehlung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!