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Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

1. Salzburger Präanästhesie-Forum<br />

11.12.2009<br />

Präoperative Gerinnungsabklärung<br />

Sibylle A. Kozek-Langenecker, Dr. Prof. MBA<br />

Evangelisches Krankenhaus Wien<br />

Univ.-Klinik für Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin<br />

Medizinische Universität Wien<br />

sibylle.kozek@meduniwien.ac.at<br />

Ziele der perioperativen Gerinnungsdiagnostik<br />

Minimierung des Blutungs- & Thromboserisikos<br />

Vermeidung von unnötigem Blutproduktverbrauch<br />

Vermeidung von unnötigen Labortests<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 1<br />

1<br />

2


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Arbeitsgruppe Perioperative Gerinnung<br />

Univ.-Prof. Dr. Dietmar Fries<br />

Dr. Manfred Gütl<br />

Dr. Sabine Heil<br />

Dr. Nikolaus Hofmann<br />

Univ.-Doz.Dr. Petra Innerhofer<br />

Dr. Camillo Kölblinger<br />

Dr. Werner Kneifel<br />

Univ.Prof. Dr. Sibylle Kozek MBA<br />

Dr. Ludwig Neuner<br />

Dr. Peter Perger<br />

Univ.-Doz. Dr. Thomas Pernerstorfer<br />

Dr. Georg Pfanner<br />

Dr. Eva Schaden<br />

Dr. Herbert Schöchl<br />

Dr. Barbara Steinlechner<br />

Dr. Bernhard Ziegler<br />

Gerinnungsanamnese<br />

wichtigstes Werkzeug der<br />

präoperativen Gerinnungsabklärung<br />

Dempfle. Anaesthesist 2005;54:167<br />

Koscielny. Clin Appl Thromb Hemost 2004;10:155<br />

Ziv. Haemophilie 2004;10:162<br />

Zwack. Int J Pediatr Otorhinolaryngol 1997;39<br />

Vaessen. Acta Urol Belg 1997;3:9<br />

Howells. Otolaryngol Head Neck Surg 1997 Dec;117<br />

Burk. Pediatrics 1992;89:691<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 2<br />

3<br />

4


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Standardisierte Blutungsanamnese<br />

Anaesthesist 2007;56:604-11<br />

bekannte Blutgerinnungsstörung<br />

Eigen- und Familienanamnese<br />

Nasenbluten ohne erkennbaren Grund<br />

Hämatome, Petechien am Körperrumpf<br />

/ungewöhnlichen Stellen/ohne erkennbaren Grund<br />

verlängertes Nachbluten<br />

� bei Schnitt- oder Schürfwunden<br />

� nach und während Operationen<br />

� nach und während Zahnextraktionen<br />

Operationen in der Vorgeschichte:<br />

Blut- und Blutproduktverbrauch<br />

Hypermenorrhoe<br />

� Schmerz- und Rheumamittel<br />

� Gerinnungshemmer<br />

� frei verkäufliche Mittel und diätetische Faktoren<br />

o Fragebogen zur präoperativen Erhebung der Blutungsanamnese<br />

(gelb unterlegt: vom Patienten zu lesen und auszufüllen)<br />

Bitte Zutreffendes<br />

N J<br />

ankreuzen, unterstreichen, bzw. ergänzen:<br />

Nein Ja<br />

0 Ist bei Ihnen jemals eine Blutgerinnungsstörung N J<br />

festgestellt worden?<br />

Nein Ja<br />

Beobachten Sie folgende Blutungsarten -<br />

auch ohne erkennbaren Grund?<br />

1a Nasenbluten<br />

(ohne andere Ursachen wie Schnupfen,<br />

trockene Luft, starkes Nasenputzen etc.)<br />

1b blaue Flecken oder punktförmige Blutungen<br />

(auch am Körperstamm,<br />

auch ohne sich anzustoßen)<br />

1c Gelenksblutungen,<br />

Blutungen in Weichteile oder Muskel<br />

2 Beobachten Sie bei Schnittwunden und/oder<br />

Schürfwunden ein längeres Nachbluten?<br />

3 Gab es in Ihrer Vorgeschichte längeres /<br />

verstärktes Nachbluten beim Zahnziehen?<br />

4 Gab es in Ihrer Vorgeschichte eine verstärkte<br />

Blutung während oder nach Operationen?<br />

Zusatzfragen u.<br />

Notizen des Arztes:<br />

� Diagnose erfragen<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 3<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

5 Heilen Ihre Wunden schlecht ab? N<br />

Nein<br />

6 Gab / gibt es in Ihrer Familie<br />

(Blutsverwandtschaft) Fälle von<br />

Blutungsneigung?<br />

7a<br />

7b<br />

N<br />

Nein<br />

Nehmen Sie Medikamente zur Blutverdünnung N<br />

ein?<br />

Nein<br />

(z.B. Sintrom®, Marcoumar®, Plavix®, Tiklide®,<br />

Thrombo-ASS®, Herz-ASS®, Colfarit® etc.)<br />

Nehmen Sie Schmerz- oder Rheumamittel ein,<br />

auch frei-verkäufliche (nicht vom Arzt<br />

verordnete)?<br />

(z.B. Aspirin®, Thomapyrin®, Voltaren®,<br />

Proxen®, Seractil®, Xefo® etc.)<br />

8 Zusatzfrage an Patientinnen:<br />

Sind Ihre Monatsblutungen verlängert<br />

(> 7 Tage) und/oder verstärkt<br />

(häufiger Binden/Tamponwechsel)?<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

� immer schon<br />

� nur saisonal<br />

� HNO-Befund vorhanden<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� arterielle Hypertonie<br />

� unfallträchtige Tätigkeiten<br />

� immer schon<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� über 5 Minuten<br />

� typische Verletzung, Nassrasur<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� über 5 Minuten<br />

� war Nachbehandlung nötig<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� welche Operation<br />

� war die Blutung tatsächlich über<br />

der Norm<br />

� lange nässend, klaffend<br />

� Vereitern<br />

� Kelloidbildung<br />

� Verwandtschaftsgrad<br />

� Diagnose bekannt<br />

� Blutungsneigung seit<br />

Medikamenteneinnahme<br />

5<br />

wenn JA<br />

2, 5<br />

2<br />

3<br />

1<br />

4<br />

0<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

5<br />

5<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

4<br />

6<br />

� seit Menarche 2<br />

Konsequenzen: (0) keine; (1) Medikamentenanamnese; (2) Konsultation Gerinnungsteam; (3) Konsultation Facharzt für<br />

HNO; (4) Konsultation Internist; (5) Befundaushebung; (6) Konsultation Internist/Chirurg und ev. Karenz und Bridging<br />

Anamnesebogen für Erwachsene<br />

ÖGARI- ARGE präoperative Evaluierung<br />

30. Beobachten Sie folgende Blutungsarten ohne Grund:<br />

� Vermehrt spontanes Nasenbluten<br />

� Vermehrt blaue Flecken an untypischen Stellen oder punktförmige Blutungen<br />

� Gelenksblutungen oder Blutungen in Weichteile oder Muskel<br />

� Blutungen nach dem Zahnziehen<br />

� Längeres oder verstärktes Nachbluten nach Schnittverletzungen<br />

� Nachblutungen nach Operationen<br />

� Abnormale Blutungsneigung bei Blutsverwandten (v.a. Eltern oder Geschwister)<br />

� Auffällige Wundheilungsstörungen<br />

Nur für Frauen zu beantworten:<br />

Vers. 1.0<br />

� Verstärkte Regelblutung vom 1.Tag an Dauer<br />

�Bekannte Blutungsstörung<br />

� > 7 Tage � > 7 Binden / Tag<br />

5. Medikamente:<br />

Wenn ja welche ? ________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

Medikamenteneinnahme in der letzten Woche<br />

Schmerzmittel<br />

Fiebersenkende Medikamente<br />

Antibiotika<br />

Pflanzliche Medikamente<br />

Rheumamedikamente<br />

6


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Diagnostische Konsequenzen<br />

� Konsil z.B.<br />

� HNO bei unklarer Epistaxis<br />

� Interne bei Hypertension<br />

� Gynäkologie bei unklarer Hypermenorrhoe<br />

� Ausheben von Krankengeschichten<br />

� bei abnormen Fremdblutbedarf<br />

� Laboranalysen<br />

o Fragebogen zur präoperativen Erhebung der Blutungsanamnese<br />

(gelb unterlegt: vom Patienten zu lesen und auszufüllen)<br />

Bitte Zutreffendes<br />

N<br />

ankreuzen, unterstreichen, bzw. ergänzen:<br />

Nein<br />

0 Ist bei Ihnen jemals eine Blutgerinnungsstörung N<br />

festgestellt worden?<br />

Nein<br />

Beobachten Sie folgende Blutungsarten -<br />

auch ohne erkennbaren Grund?<br />

1a Nasenbluten<br />

(ohne andere Ursachen wie Schnupfen,<br />

trockene Luft, starkes Nasenputzen etc.)<br />

1b blaue Flecken oder punktförmige Blutungen<br />

(auch am Körperstamm,<br />

auch ohne sich anzustoßen)<br />

1c Gelenksblutungen,<br />

Blutungen in Weichteile oder Muskel<br />

2 Beobachten Sie bei Schnittwunden und/oder<br />

Schürfwunden ein längeres Nachbluten?<br />

3 Gab es in Ihrer Vorgeschichte längeres /<br />

verstärktes Nachbluten beim Zahnziehen?<br />

4 Gab es in Ihrer Vorgeschichte eine verstärkte<br />

Blutung während oder nach Operationen?<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

5 Heilen Ihre Wunden schlecht ab? N<br />

Nein<br />

6 Gab / gibt es in Ihrer Familie<br />

(Blutsverwandtschaft) Fälle von<br />

Blutungsneigung?<br />

7a<br />

7b<br />

Nehmen Sie Medikamente zur Blutverdünnung<br />

ein?<br />

(z.B. Sintrom®, Marcoumar®, Plavix®, Tiklide®,<br />

Thrombo-ASS®, Herz-ASS®, Colfarit® etc.)<br />

Nehmen Sie Schmerz- oder Rheumamittel ein,<br />

auch frei-verkäufliche (nicht vom Arzt<br />

verordnete)?<br />

(z.B. Aspirin®, Thomapyrin®, Voltaren®,<br />

Proxen®, Seractil®, Xefo® etc.)<br />

8 Zusatzfrage an Patientinnen:<br />

Sind Ihre Monatsblutungen verlängert<br />

(> 7 Tage) und/oder verstärkt<br />

(häufiger Binden/Tamponwechsel)?<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

N<br />

Nein<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

J<br />

Ja<br />

Zusatzfragen u.<br />

Notizen des Arztes:<br />

� Diagnose erfragen<br />

� immer schon<br />

� nur saisonal<br />

� HNO-Befund vorhanden<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� arterielle Hypertonie<br />

� unfallträchtige Tätigkeiten<br />

� immer schon<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� über 5 Minuten<br />

� typische Verletzung, Nassrasur<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� über 5 Minuten<br />

� war Nachbehandlung nötig<br />

� bei Medikamenteneinnahme<br />

� welche Operation<br />

� war die Blutung tatsächlich über<br />

der Norm<br />

� lange nässend, klaffend<br />

� Vereitern<br />

� Kelloidbildung<br />

� Verwandtschaftsgrad<br />

� Diagnose bekannt<br />

� Blutungsneigung seit<br />

Medikamenteneinnahme<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 4<br />

wenn JA<br />

2, 5<br />

2<br />

3<br />

1<br />

4<br />

0<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

5<br />

5<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

4<br />

6<br />

� seit Menarche 2<br />

Konsequenzen: (0) keine; (1) Medikamentenanamnese; (2) Konsultation Gerinnungsteam; (3) Konsultation Facharzt für<br />

HNO; (4) Konsultation Internist; (5) Befundaushebung; (6) Konsultation Internist/Chirurg und ev. Karenz und Bridging<br />

7<br />

8


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Positive Blutungsanamnese<br />

Koscielny, Pfanner. Anaesthesist 2007;56:604-11<br />

positive sBA &<br />

normal lab tests<br />

n=372<br />

6,7%<br />

n=256<br />

4,5%<br />

n=628<br />

11,2%<br />

relevant coagulation<br />

defect<br />

n=5021<br />

88,8%<br />

positive sBA<br />

negative sBA<br />

Was soll diagnostiziert werden ?<br />

Häufige & relevante Gerinnungsstörungen<br />

Thrombozytenfunktionsstörung<br />

(medikamenten-induziert, Organ-assoziiert oder<br />

angeboren)<br />

von Willebrand Syndrome (vWS)<br />

- Typ I (quant.)<br />

- Typ II<br />

- Typ III<br />

Hämophilie A<br />

Hämophilie B<br />

Prävalenz<br />

3 - 4 %<br />

1 - 2%<br />

70%<br />

20 – 30%<br />

1,4 – 1,5 / 1.000.000<br />

1 : 5000<br />

männl. Geburten<br />

1 : 30.000<br />

männl. Geburten<br />

Monitoring<br />

• PFA-100<br />

• Aggregometrie (Multiplate®)<br />

• PFA-100<br />

• vWF: Rcof<br />

• vWF: Ag,<br />

• Faktor VIII:c<br />

• aPTT (normal - verlängert)<br />

• aPTT verlängert<br />

• PT normal<br />

• aPTT verlängert<br />

• PT normal<br />

Rodeghiero. Best Practice & Research in Clin Haematol 2001;14:321<br />

10<br />

Lillicrap. Haemophilia 2006;12:68<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 5<br />

9


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Fragen zur Thromboseanamnese<br />

im präoperativen Fragebogen der ÖGARI:<br />

#29 Thrombose (Lungenembolie)<br />

#38 Tumorleiden<br />

#13 Bettlägrigkeit<br />

#16 Herzinfarkt<br />

#17 Stentimplantation<br />

#8 Unverträglichkeiten (inkl. HIT)<br />

Handlungsempfehlungen<br />

sollen die Entscheidungsfindung unterstützen und die<br />

PatientInnensicherheit steigern<br />

Revision<br />

keine Ergebnisgarantie<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 6<br />

11<br />

12


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Von der Gerinnungsanamnese zur Laboranalytik<br />

Arbeitsgruppe Präanästhesiologische Patientenevaluierung der ÖGARI<br />

keine Komorbidität<br />

kein Labor<br />

unauffällig<br />

Leberinsuffizienz<br />

PTZ<br />

Thr<br />

ASA ≥ 3<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

wertvoll: POCT<br />

Blutungsanamnese ¶<br />

spezielle Eingriffe *<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

PHK<br />

wertvoll: POCT<br />

Gerinnungshemmer<br />

Individualmedizin<br />

Drug-Monitoring<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 7<br />

auffällig<br />

* intrakranielle und spinale Eingriffe, Eingriffe an der Retina,<br />

neuroaxiale Regionalanästhesien mit Katheteranlage ausserhalb der Geburtshilfe, zentralvenöse Katheteranlage infra-, supraclavikulär<br />

# bei bekannter Gerinnungsstörung z.B. Faktor VIII bei Hämophilie A<br />

¶ siehe auch www.oegari.at, Arbeitsgruppe AGPG<br />

aPTT=aktivierte partielle Thromboplastinzeit; Fibr=Fibrinogenspiegel; POCT=Point-of-care funktionelles Gerinnungsmonitoring (z.B. ROTEM);<br />

PHK=primäre Hämostasekapazität d.h. vWF:Ag, vWF:RCo, PFA-100 (oder Aggregometrie); PTZ=Prothrombinzeit; Thr=Thrombozytenzahl<br />

Szenario 1<br />

keine Komorbidität<br />

kein Labor<br />

unauffällig<br />

Leberinsuffizienz<br />

PTZ<br />

Thr<br />

ASA ≥ 3<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

wertvoll: POCT<br />

Blutungsanamnese<br />

spezielle Eingriffe<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

PHK<br />

wertvoll: POCT<br />

Gerinnungshemmer<br />

Individualmedizin<br />

Drug-Monitoring<br />

Ausnahmen:<br />

Sprachbarriere, mangelnde Compliance,<br />

intellektuelle Einschränkung, Bwußtseinseinschränkung<br />

auffällig<br />

klinische Symptome<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

PHK<br />

spezifische Diagnostik #<br />

wertvoll: POCT<br />

13<br />

klinische Symptome<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

PHK<br />

spezifische Diagnostik<br />

wertvoll: POCT<br />

Grad IIa<br />

14


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

ASA-Klassifikation Saklad. Anesthesiology 1941;2:281<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1910<br />

78%<br />

2474<br />

1089<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 8<br />

145<br />

I ASA II ASA III ASA IV ASA V ASA<br />

10<br />

Fritsch. Reformpoolprojekt 2004<br />

Blutungsstörungen können übersehen werden<br />

aber auch durch Routinegerinnungstests !<br />

milder Faktorenmangel (z.B. Faktor VII-Mangel)<br />

intraoperative Manifestation: Blutung<br />

symptomatische Behandlung basierend auf POCT<br />

15<br />

16


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Szenario 2<br />

keine Komorbidität<br />

kein Labor<br />

unauffällig<br />

Leberinsuffizienz<br />

PTZ<br />

Thr<br />

ASA ≥ 3<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

wertvoll: POCT<br />

# bei bekannter Gerinnungsstörung z.B. Faktor VIII bei Hämophilie A<br />

→ interdiisziplinäre Abklärung & perioperative Gerinnungstherapie<br />

Blutungsanamnese<br />

spezielle Eingriffe<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

PHK<br />

wertvoll: POCT<br />

Gerinnungshemmer<br />

Individualmedizin<br />

Drug-Monitoring<br />

Bei „auffälliger“ Gerinnung:<br />

Therapeutische Konsequenzen<br />

� Optimierung des Gerinnungsstatus<br />

� prophylaktisch prokoagulante Therapie<br />

� DDAVP Response-Test<br />

� unspezifische Gerinnungsförderung<br />

� Pause/Modifikation der Antikoagulation<br />

� Reversierung von Medikamentenwirkungen<br />

� Blutsparende Medizin<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 9<br />

auffällig<br />

klinische Symptome<br />

PTZ<br />

aPTT<br />

Fibr<br />

Thr<br />

PHK<br />

spezifische Diagnostik #<br />

wertvoll: POCT<br />

Grad IIb<br />

17<br />

18


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Säulen des Blutsparens<br />

1. Präoperative Optimierung<br />

Anämiekorrektur<br />

Eigenblutvorsorge<br />

2. Verringerung des Blutverlustes<br />

Gerinnungskompetenz<br />

Retransfusion, gewaschenes Blut<br />

atraumatische OP-Technik<br />

postOP Vigilanz, SOPs<br />

3. Anämietoleranz<br />

adäquate Volumentherapie<br />

Bluttransfusion: Evidenz<br />

� bringt nicht erwarteten Benefit<br />

� ↑ Transfusions-assoziierte Komplikationen:<br />

Infektionen, TRALI, TACO, TRIMM,<br />

Niereninsuffizienz<br />

� Liegedauer<br />

� ↑ Mortalität<br />

Murphy 2007, Despotis 2008, Stanworth 2004, Shander 2007, Taylor 2006<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 10<br />

19<br />

Diese Konserve<br />

kann tödlich sein<br />

20


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Diagnosesicherheit und präoperative Optimierung<br />

Koscielny. Clin Appl Thrombosis Hemostasis 2004;10:195<br />

Koscielny. Clin Appl Thrombosis Hemostasis 2004;10:155<br />

Verbessertes Outcome durch präoperativer Korrektur<br />

Koscielny. Clin Appl Thrombosis Hemostasis 2004;10:155 22<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 11<br />

21


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Verbessertes Outcome durch perioperativer Korrektur<br />

Rahe-Meyer. Br J Anaesth 2009; doi:10.1093/bja/aep089 23<br />

Internistische Therapieregime<br />

duale Anti-Plättchentherapie<br />

Metzler. Anaesthesist 2007;56:401<br />

perorale direkte Thrombinhemmung<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 12<br />

24


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Größenordnung des Problems<br />

� 250.000 koronare Stentimplantationen / Jahr in<br />

Deutschland<br />

� 5% unterziehen sich im 1. Jahr danach einer OP<br />

� d.h. 12.500 gefährdete PatientInnen jährlich<br />

Stentthrombose Restenose - Spätthrombose<br />

1-2% kum. Inzidenz<br />

45-75 % Mortalität<br />

Schouten. JAMA 2007;49:122<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 13<br />

25<br />

26<br />

Ho PM, et al. JAMA 2008; 299:532-9


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Zusätzliche Risikofaktoren für eine Stentthrombose<br />

Klinische Prädiktoren<br />

Hohes Alter<br />

Akutes Koronarsyndrom<br />

Diabetes Mellitus<br />

Low Ejection Fraction<br />

Frühere Brachytherapie<br />

Nierensinsuffizienz<br />

Angiographische Prädiktoren<br />

Langer Stent<br />

Multiple Gefäßläsionen<br />

Überlappende Stents<br />

Stents an Ostien, Bifurkationen<br />

Kleine Gefäße<br />

Suboptimale Stentresultate<br />

ESC/ESA Guidelines. Eur Heart J 2009<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 14<br />

27<br />

28


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Logistische Konsequenzen:<br />

Technik, Bridging & Timing<br />

Tage<br />

Clopidogrel<br />

absetzen<br />

ASS belassen<br />

-7 -6 -5 -4 -3 -2 -1<br />

Tirofiban -<br />

0,1 µg/kg/min<br />

Enoxaparin ≥ 40 mg x 1<br />

Aggregometrie (ADP -, Epinephrin/Arachidonsäure -induziert)<br />

wenn > Referenzbereich ���� Desmopressin 0,3 µg/kg i.v.<br />

wenn > Referenzbereich ���� Thrombozytenkonzentrat<br />

OP<br />

+1 +2 +3 +4<br />

Clopidogrel<br />

Wiederbeginn<br />

Perioperatives Management von PatientInnen<br />

mit Koronarstents unter dualer Antiplättchentherapie<br />

vor nicht-kardiochirurgischen Eingriffen<br />

Empfehlung der ÖGARI 2009 unter www.oegari.at<br />

Hohes<br />

Thromboserisiko<br />

Geringes<br />

Thromboserisiko<br />

Geringes<br />

Blutungsrisiko<br />

OP möglichst<br />

verschieben*<br />

Aspirin weiter<br />

Clopidogrel weiter<br />

Aspirin weiter<br />

Clopidogrel weiter<br />

Mittleres Blutungsrisiko<br />

OP möglichst<br />

verschieben*<br />

Aspirin weiter<br />

Clopidogrel 5 Tage<br />

präOP stopp<br />

Aspirin weiter<br />

Clopidogrel 5 Tage<br />

präOP stopp<br />

** BMS > 6 Wochen bis 3 Monate nach Stentimplantation, DES > 12 Monate nach Stentimplantation<br />

Kontrolle der Aggregometrie<br />

wenn < Zielbereich ���� Konsil<br />

OP möglichst<br />

verschieben*<br />

Aspirin stopp<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 15<br />

29<br />

Hohes Blutungsrisiko<br />

interdisziplinäre<br />

case-by-case<br />

Entscheidung<br />

Clopidogrel 5 Tage<br />

präOP stopp<br />

30


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Mediko-legale Aspekte<br />

schriftliche Dokumentation des Blutungs-<br />

und Thromboserisikos<br />

schriftliche Einverständniserklärung<br />

juristische Sicherheit in Gutachten<br />

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !<br />

www.perioperativebleeding.org<br />

sibylle.kozek@meduniwien.ac.at<br />

www.oegari.at<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 16<br />

31<br />

32


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Transrectal prostatic biopsy:<br />

the role of preventive measures<br />

Vaessen. Acta Urol Belg 1997;3:9<br />

The anamnesis and the<br />

intermission of anticoagulant drugs are<br />

the best prophylaxis to<br />

prevent haemorrhagic complications.<br />

Bleeding manifestations in males with von<br />

Willebrand disease<br />

Ziv. Haemophilie 2004;10:162<br />

Postoperative bleeding<br />

could have been avoided in 89%, if a<br />

preoperative past bleeding history or<br />

family history had been obtained.<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 17<br />

33<br />

34


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Preoperative history and<br />

coagulation screening<br />

in children undergoing tonsillectomy<br />

Burk. Pediatrics 1992;89:691<br />

...the large number of false positive laboratory tests...<br />

...raises doubts about the overall value<br />

of routine screening.<br />

The utility<br />

of preoperative hemostatic assessment<br />

in adenotonsillectomy<br />

Zwack. Int J Pediatr Otorhinolaryngol 1997;39<br />

Preoperative PT/PTT did not predict intraoperative or<br />

postoperative bleeding.<br />

Laboratory screening should be used selectively.<br />

Routine preoperative PT/PTT is not recommended and does not<br />

appear to be cost-effective.<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 18<br />

35<br />

36


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

Value of preoperative PT/PTT<br />

as a predictor of postoperative hemorrhage<br />

in pediatric patients undergoing tonsillectomy<br />

Howells. Otolaryngol Head Neck Surg 1997 Dec;117<br />

Preoperative PT/PTT provides no additional information<br />

than does a bleeding history for the general pediatric population undergoing<br />

tonsillectomy.<br />

Preoperative PT/PTT should only be done in selective cases where warranted<br />

by history.<br />

A practical concept<br />

for preoperative indentification of patients<br />

with impaired primary hemostasis<br />

Koscielny. Clin Appl Thromb Hemost 2004;10:155<br />

� 5649 unselected adult patients<br />

� standardised questionnaire for bleeding<br />

� „routine panel“:<br />

� aPTT, PT, PC, PFA-100<br />

� second level tests:<br />

� BT, vWF:Ag<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 19<br />

37<br />

38


Prop I - 1. Salzburger Präanästhesieforum,<br />

11.-12. Dez. 2009<br />

A Practical Concept for Preoperative Indentification of<br />

Patients with Impaired Primary Hemostasis<br />

Koscielny. Clin Appl Thromb Hemost 2004;10:155<br />

The use of a standardized questionnaire and,<br />

if indicated, the PFA-100 and /or other specific tests<br />

not only ensure the detection of impaired hemostasis<br />

in almost every case<br />

but also a significant reduction of the cost.<br />

Präoperative Identifikation von Patienten mit (primären)<br />

Hämostasestörungen<br />

Koscielny. Hämostaseologie 2007;27:177<br />

Standardised bleeding history is superior<br />

to routine screening alone (PT, aPTT, PC) in preoperative<br />

coagulation testing.<br />

.. need to detect platelet dysfunctions and vWS<br />

…cost reductions<br />

Sibylle Kozek-Langenecker, Präoperative<br />

Gerinnungsabklärung 20<br />

39<br />

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