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Hundeernährung: Mit Rohkost gesund leben und ... - Mein Hund

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<strong>H<strong>und</strong>eernährung</strong>: <strong>Mit</strong> <strong>Rohkost</strong> <strong>ges<strong>und</strong></strong> <strong>leben</strong> <strong>und</strong> vorbeugen<br />

Krebs ist die häufigste Todesursache bei H<strong>und</strong>en. Doch auch immer mehr<br />

H<strong>und</strong>e leiden unter Verdauungsstörungen oder Allergien. Silvia Dierauer,<br />

Züchterin der Rasse Bouvier des Flandres, füttert ihre H<strong>und</strong>e nach BARF, der<br />

ältesten Ernährungsform aller Lebewesen.<br />

Frau Dierauer, 80% aller H<strong>und</strong>ebesitzer füttern ihre Vierbeiner mit Fertignahrung. Liegen sie alle<br />

falsch?<br />

Dierauer: Das kann man so nicht sagen. Eine Fütterung nach BARF ist einfach natürlicher <strong>und</strong><br />

damit gesünder. BARF kommt aus dem Englischen <strong>und</strong> heisst übersetzt biologisch artgerechte rohe<br />

Nahrung. Bevor das Feuer erf<strong>und</strong>en war, ernährten sich übrigens alle Lebewesen auf diese Weise,<br />

inklusive wir Menschen. Fertigfutter für H<strong>und</strong>e wird bis mindestens 130 Grad erhitzt, da bleibt an<br />

roher Kost <strong>und</strong> insbesondere an Enzymen wirklich nichts übrig.<br />

Rohfütterung soll gegen verschiedene Krankheiten helfen. Haben Sie Beispiele?<br />

Dierauer: Die Krebsliga empfiehlt zumindest einen Teil <strong>Rohkost</strong>, da sich damit das Krebsrisiko um<br />

50% reduzieren lasse. Krebs ist die höchste Todesursache bei H<strong>und</strong>en. Da sich Krebs häufig erst<br />

im Laufe der Jahre herauskristallisiert, ist Vorbeugen angezeigt. Sehr gut reagieren auch Tiere, die<br />

unter Allergien, Verdauungsstörungen oder Arthrose leiden. <strong>Mein</strong> Rüde Sam hat mittlere<br />

Hüftgelenksdysplasie, ist aber trotzdem eine Sportskanone <strong>und</strong> zeigt keinerlei Probleme.<br />

Bringt <strong>Rohkost</strong> dem H<strong>und</strong> auch andere Vorteile?<br />

Dierauer: Und ob! Seine Abwehrkräfte werden allgemein gestärkt <strong>und</strong> die <strong>Rohkost</strong> wirkt somit auch<br />

gegen Parasiten. <strong>Mein</strong>e H<strong>und</strong>e haben praktisch weder Würmer noch Zecken. Der H<strong>und</strong> ist vitaler,<br />

riecht weder aus dem Maul noch vom Fell, hat sauberere Ohren, schönere Zähne, stärkere Nägel<br />

<strong>und</strong> einen kleinen, festen Kot.<br />

Auf welche Bestandteile, die im Fertigfutter enthalten sind, kann der H<strong>und</strong> denn verzichten?<br />

Dierauer: Hauptsächlich auf die stärkehaltigen Kohlenhydrate wie Getreide oder Reis. So etwas<br />

frisst kein H<strong>und</strong>, der sich in Freiheit selbst ernähren muss. Ein kleines Beutetier wie etwa ein<br />

Kaninchen besteht aus ca. 20% Innereien, 40% Knochen <strong>und</strong> der Rest ist Fleisch. Da der H<strong>und</strong> das<br />

ganze Tier frisst, hat er alle für ihn wichtigen Elemente aufgenommen. Nun geht es darum, ihm<br />

dieses Beutetier quasi zu ersetzen.<br />

Ich kann ihm ja nicht ein gerupftes, rohes Huhn oder ein Kaninchen servieren!<br />

Dierauer: Weshalb nicht? Nein, natürlich mache ich das auch nicht, obwohl es das Beste wäre.<br />

Apropos: <strong>Mein</strong>er Hündin Wendy mache ich die grösste Freude, wenn ich ihr einen ganzen<br />

Schafskopf gebe! Ich möchte jetzt nicht ins Detail eingehen, aber eine H<strong>und</strong>emahlzeit sollte<br />

mindestens 75% Fleisch <strong>und</strong> Knochen beinhalten. Der Rest besteht aus rohem Gemüse wie<br />

Fenchel, Karotten <strong>und</strong> so weiter, Früchten <strong>und</strong> Salate, die möglichst unbelastet wachsen. Dazu<br />

zählen Löwenzahn, Rukkola, Nüsslisalat oder Kresse etc. Da H<strong>und</strong>e dies als Ganzes oder in<br />

Stücken aber nicht verwerten können, püriere ich die pflanzliche <strong>Rohkost</strong> zusammen mit einem<br />

ganzen Ei. Fleisch enthält unter anderem Phosphor <strong>und</strong> der Anteil an Calcium, das der H<strong>und</strong><br />

ebenfalls benötigt, muss um 20% höher sein. Calcium hat es in Knochen. Wer nun nicht zu viel<br />

Knochen verfüttern will, weil er beispielsweise Angst vor Splittern hat, kann ein Calcium-Konzentrat<br />

dem Futter beifügen oder rohe, gemahlene Bio-Eierschalen. Die meisten Unfälle mit Knochen<br />

betreffen übrigens gekochte Knochen, diese sind spröde <strong>und</strong> splittern leicht <strong>und</strong> sind somit sehr<br />

gefährlich.<br />

Viele H<strong>und</strong>ehalter haben die Erfahrung gemacht, dass das Verabreichen von Knochen Durchfall<br />

oder Erbrechen verursacht.<br />

Dierauer: Daran ist weniger der Knochen als das Fertigfutter schuld. Oder anders gesagt: die<br />

Kombination von beidem verträgt sich oft nicht. Zudem muss sich die Verdauung manchmal auch<br />

erst an Knochen gewöhnen, das geht aber in der Regel recht schnell <strong>und</strong> bei anderen sofort.<br />

<strong>Mein</strong> H<strong>und</strong> – natürlich <strong>ges<strong>und</strong></strong> Silvia Dierauer – Florastrasse 9 – CH-5734 Reinach Tel. 062 772 17 89<br />

www.meinh<strong>und</strong>.ch Shop: http://meinh<strong>und</strong>.webstores.ch Email: info@meinh<strong>und</strong>.ch


Welche Knochen empfehlen Sie?<br />

Dierauer: Keine von alten Tieren <strong>und</strong> keine Röhrenknochen! Gut geeignet sind Kalbsbrustbein,<br />

Pouletrücken, Kälberschwänze oder Knochen vom Schaf. Kleine (<strong>und</strong> auch grosse) H<strong>und</strong>e lieben<br />

Poulethälse. Alle H<strong>und</strong>e verfügen über ein kräftiges Gebiss <strong>und</strong> möchten dieses auch einsetzen<br />

können! Übringens leiden 80% aller H<strong>und</strong>e unter Parodontitis, also unter Zahnfleischentzündung.<br />

Dagegen hilft Knochennagen natürlich bestens!<br />

Welche Fleischarten soll ich denn verfüttern?<br />

Dierauer: Das ist weniger wichtig, als dass Sie dem H<strong>und</strong> verschiedene Arten füttern. Rind-,<br />

Hühner-, Schaf-, Wild-, Pferde- oder auch Schweinefleisch aus Schweizer Produktion ist gut<br />

geeignet. H<strong>und</strong>e sind auf Salmonellen kaum anfällig, da ihre Magensäure 10x stärker ist als unsere.<br />

Zudem lässt sich Rohfutter viel schneller verdauen. Innereien wie Leber, Herz <strong>und</strong> ähnliches füttere<br />

ich allerdings nur etwa alle 2 Wochen, grüne, frische Pansen, kann man gut einmal pro Woche<br />

geben.<br />

Nachdem man sich ausgiebig über das Füttern von <strong>Rohkost</strong> informiert hat: Wie soll eine<br />

Ernährungsumstellung am besten vollzogen werden?<br />

Dierauer: Das ist in der Regel bei einem <strong>ges<strong>und</strong></strong>en H<strong>und</strong> unproblematisch. Ich empfehle einen Tag<br />

ohne Mahlzeit. Danach einen Tag nur Fleisch, am 2. Tag nur Fleisch mit etwas Gemüse <strong>und</strong> am<br />

dritten beispielsweise Poulethälse, die sich hierfür besonders gut eignen. Möglicherweise hat der<br />

H<strong>und</strong> etwas Durchfall, aber das darf durchaus als Entgiftung angesehen werden. Vor allem dann,<br />

wenn sich der H<strong>und</strong> wohl fühlt, also nicht krank wirkt. Danach hat der Organismus die Umstellung<br />

akzeptiert.<br />

Wie kamen Sie selbst darauf Ihre H<strong>und</strong>e mit <strong>Rohkost</strong> zu ernähren?<br />

Dierauer: Einer meiner H<strong>und</strong>e hatte chronische Verdauungsprobleme. Dann stiess ich übers<br />

Internet auf die <strong>Rohkost</strong> <strong>und</strong> habs ausprobiert. Zuvor habe ich meinen H<strong>und</strong>en teilweise das Fleisch<br />

gekocht, also kein Fertigfutter verabreicht. Seit ich <strong>Rohkost</strong> füttere, sind meine H<strong>und</strong>e so fit wie<br />

noch nie. Kommt dazu, dass sie noch freudiger als früher fressen!<br />

Wie vertragen sich getrocknete Schweineohren, Pansen oder hartes Brot mit <strong>Rohkost</strong>?<br />

Dierauer: Da möchte ich nur zu bedenken geben, dass man nicht weiss, wie beispielsweise<br />

getrocknete Schweineohren behandelt wurden. Diese sind übrigens sehr oft Träger von<br />

Salmonellen. Hartes Brot kann in kleinen Mengen verfüttert werden, da Kohlenhydrate ja möglichst<br />

vermieden werden sollten. Dagegen ist hin <strong>und</strong> wieder etwas Hüttenkäse gemischt mit Leinsamenöl<br />

gut als Krebsprophylaxe. Überhaupt sind Hanf-, Fisch- oder Leinsamenöle, sofern sie kaltgepresst<br />

sind, <strong>ges<strong>und</strong></strong>. Ebenso gebe ich meinen H<strong>und</strong>en hin <strong>und</strong> wieder etwas Honig, verschiedene Kräuter,<br />

Algen <strong>und</strong> Knoblauch.<br />

Hier erfahren Sie mehr über <strong>Rohkost</strong>-Fütterung:<br />

Silvia Dierauer gibt eine alle 2 Monate erscheinende Broschüre mit dem Titel<br />

„<strong>Mein</strong> H<strong>und</strong> natürlich <strong>ges<strong>und</strong></strong>“<br />

heraus. Tel. 062/772 17 89 oder www.meinh<strong>und</strong>.ch.<br />

Zusätze wie Öle, Kräuter, Algen etc erhalten Sie hier: http://meinh<strong>und</strong>.webstores.ch/<br />

(Sie können auch einen Prospekt verlangen – Tel. 062 772 17 89.)<br />

Einen Vorschlag für einen Futterplan für erwachsende H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Welpen finden Sie hier:<br />

http://surf.agri.ch/dierauer/pflege.html<br />

Weiters gibt es folgende Homepages zum Thema <strong>ges<strong>und</strong></strong>e Ernährung: www.barfers.de,<br />

www.<strong>ges<strong>und</strong></strong>eh<strong>und</strong>e.com oder www.yahoo.de. (Rubrik: D-Barf)<br />

Text: Christine Naef – gedruckt in der Tierwelt Ausgabe 21 – 21. Mai 2004<br />

<strong>Mein</strong> H<strong>und</strong> – natürlich <strong>ges<strong>und</strong></strong> Silvia Dierauer – Florastrasse 9 – CH-5734 Reinach Tel. 062 772 17 89<br />

www.meinh<strong>und</strong>.ch Shop: http://meinh<strong>und</strong>.webstores.ch Email: info@meinh<strong>und</strong>.ch

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