1 Lagerküche - cevi-zhshgl.ch
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1 <strong>Lagerkü<strong>ch</strong>e</strong><br />
Die <strong>Lagerkü<strong>ch</strong>e</strong> nimmt in einem Lager eine zentrale Stellung ein und trägt zu dessen<br />
Gelingen bei. Daher sollte man den Kö<strong>ch</strong>en die bestmögli<strong>ch</strong>en Bedingungen<br />
s<strong>ch</strong>affen, besonders wenn eine Kü<strong>ch</strong>e mehrere Tage bestehen bleibt. Eine<br />
<strong>Lagerkü<strong>ch</strong>e</strong> muss vom ersten Tag an funktionieren, das heisst Ko<strong>ch</strong>herd, Kü<strong>ch</strong>enzelt<br />
mit Rau<strong>ch</strong>klappe, Rüsttis<strong>ch</strong>e und einige 6estelle müssen bereits zu Beginn zur<br />
Verfügung stehen. Im Verlauf des Lagers können no<strong>ch</strong> kleine Gestelle und<br />
Verbesserungen angebra<strong>ch</strong>t werden. Folgende Punkte sind zu bea<strong>ch</strong>ten:<br />
• Trockenen Boden wählen.<br />
• Holz und Wasser müssen bequem errei<strong>ch</strong>bar sein.<br />
• Kü<strong>ch</strong>e am Oberlauf eines am Zeltplatz vorbeifliessenden Ba<strong>ch</strong>es aufstellen.<br />
• Der ges<strong>ch</strong>ätzte Arbeitsraum so hell als mögli<strong>ch</strong> bauen (Bauplastik, Plastikfenster).<br />
• Stabile Einri<strong>ch</strong>tungen planen und konstruieren. Dafür sind erfahrene Leute nötig.<br />
• Gute Arbeitsplätze einplanen (Stehtis<strong>ch</strong>e auf ri<strong>ch</strong>tiger Höhe, Tis<strong>ch</strong>e, abwas<strong>ch</strong>bare<br />
Arbeitsflä<strong>ch</strong>en, Abwas<strong>ch</strong>platz).<br />
1.1 Feuerstellen<br />
Regeln beim Feuern<br />
• Wenn bereits eine Feuerstelle<br />
besteht, keinen neuen Platz<br />
auswählen. Ansonsten eignen<br />
si<strong>ch</strong> Mulden oder Lö<strong>ch</strong>er im<br />
Gelände. Das am Ort<br />
vorhandene Material (Holz,<br />
Steinplatten) nützen.<br />
• Wird eine Feuerstelle neu<br />
erstellt, so werden Grasziegel 20<br />
cm tief ausgesto<strong>ch</strong>en, diese<br />
feu<strong>ch</strong>t und kühl unter Jutesäcken<br />
gelagert und am S<strong>ch</strong>luss wieder auf die verbrannte Erde gelegt, damit die<br />
Grasnarbe ras<strong>ch</strong> wieder zuwä<strong>ch</strong>st und keine anderen Leute für eine weitere<br />
Benützung „eingeladen" werden.<br />
• Den Feuerplatz so verlassen, wie man ihn angetroffen hat.<br />
• Soll eine Feuerstelle eingeri<strong>ch</strong>tet werden, muss die Bewilligung des<br />
Landbesitzers eingeholt werden.<br />
• Die Feuerstelle mit Steinen einfassen, damit si<strong>ch</strong> keine Glut in<br />
Berei<strong>ch</strong>e ausserhalb der Feuerstelle frisst.<br />
• Das Feuer muss in genügender Distanz zum nä<strong>ch</strong>sten Baum sein<br />
(mindestens 5 Meter). Meist ist ni<strong>ch</strong>t der Stamm, sondern<br />
Wurzeln und Blätter des Baumes gefährdet.<br />
• Es muss stets ein gefüllter Wassereimer bereit stehen, damit im<br />
Notfall ras<strong>ch</strong> gelös<strong>ch</strong>t werden kann. Die Wassermenge ri<strong>ch</strong>tet<br />
si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der Grösse des Feuers.<br />
• Es darf keine Feuerstelle verlassen werden, in wel<strong>ch</strong>er no<strong>ch</strong> Glut<br />
vorhanden ist.<br />
Anfeuern Beim Feuern sind fünf Punkte wi<strong>ch</strong>tig:<br />
1. Ein Zünder für den ersten Funken (Feuerzeug, Strei<strong>ch</strong>hölzer, Feuerbohrer).<br />
2. Ein Zunder, der den Funken übernimmt und ras<strong>ch</strong> Glut ma<strong>ch</strong>t. Dafür eignet si<strong>ch</strong><br />
vertrocknetes Moos, feine strohige Grashalme oder das Pulver vertrockneter<br />
Pilze. Der Zunder kann bei trockenem Holz oft au<strong>ch</strong> weggelassen werden.<br />
3. Anbrennstoff: Papierknäuel, Birkenrinde, Tannenzapfen (mit Fett oder Wa<strong>ch</strong>s<br />
getränkter Baumwollstoff brennt besonders gut).<br />
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4. Brennholz in vers<strong>ch</strong>iedenen Grössen<br />
5. Sauerstoff<br />
Mögli<strong>ch</strong>e Aufs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tformen:<br />
Meistens hast du mit der Pyramide am Meisten<br />
Erfolg. Ma<strong>ch</strong>e drei Bündel aus Reisig und ordne<br />
rundum fingerdicke Äste, dann dickeres Holz.<br />
Lasse eine Lücke zum Anzünden offen.<br />
Entzünde ein Bündel Reisig und halte es in die<br />
Lücke. Nun musst du immer feines und dann<br />
dickeres Holz na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ieben. S<strong>ch</strong>affst du es mit<br />
nur einem Strei<strong>ch</strong>holz? Das Feuer wird auf der<br />
Seite entfa<strong>ch</strong>t, von wel<strong>ch</strong>er der Wind weht. Bei<br />
Windstille wird mit einem feinen,<br />
glei<strong>ch</strong>mässigen Luftstrom selber geblasen.<br />
Einfa<strong>ch</strong>er geht es mit einem Luftfä<strong>ch</strong>er aus einer Zeitung,<br />
einem Pfannendeckel oder<br />
einem Hut. Bei nassen<br />
Verhältnissen hält eine<br />
Unterlage aus Rinde, aus<br />
trockenen Steinen oder dicken<br />
Ästen die Glut besser. Je<br />
na<strong>ch</strong>dem muss ein Da<strong>ch</strong> über<br />
die Feuerstelle gebaut werden.<br />
Bei s<strong>ch</strong>wierigen Verhältnissen<br />
brau<strong>ch</strong>t es zum Anzünden eine Fackel oder käufli<strong>ch</strong>e<br />
Zündwürfel. Trockenes Holz zum Anfeuern findet si<strong>ch</strong> bei<br />
nassem Wetter in Form von ausgetrockneten Ästen unter<br />
Tannen.<br />
Einfa<strong>ch</strong>e Feuerstellen<br />
Für eine Ko<strong>ch</strong>stelle, die ein- bis zweimal gebrau<strong>ch</strong>t wird, muss die Feuerstelle<br />
einfa<strong>ch</strong> und zweckmässig sein. Eine ideale Lage bezügli<strong>ch</strong> Wind und Wasser<br />
wählen. Das Feuer mögli<strong>ch</strong>st klein und ungefährli<strong>ch</strong> für die Umgebung halten.<br />
Aufwendigere Feuerstellen<br />
Für eine grössere Ko<strong>ch</strong>stelle, die über mehrere Tage für eine grosse<br />
Anzahl Personen benutzt wird, muss die Feuerstelle und der Ko<strong>ch</strong>platz<br />
gut ausgebaut sein. Folgendes ist dabei zu bea<strong>ch</strong>ten:<br />
• Bei normalem Wind soll der Rau<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t über das Lager strei<strong>ch</strong>en.<br />
• Die Feuerstelle immer mit einem Da<strong>ch</strong> (Auss<strong>ch</strong>ussbla<strong>ch</strong>en) versehen.<br />
• Das Feuerstellenda<strong>ch</strong> muss mindestens 2 m über dem Herd und mit<br />
genügend Neigung konstruieren.<br />
• Neben der Feuerstelle Arbeitsplätze für das Kü<strong>ch</strong>enteam<br />
einri<strong>ch</strong>ten.<br />
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Tis<strong>ch</strong>herd (Altarherd)<br />
Ein Tis<strong>ch</strong>herd bietet eine angenehme Ko<strong>ch</strong>höhe und s<strong>ch</strong>ont den Boden vor einer<br />
Brandnarbe. Vier oder se<strong>ch</strong>s starke Astgabeln werden in den Boden gesteckt. Der<br />
Rost, aus mögli<strong>ch</strong>st grünen und starken Ästen, wird auf die Astgabeln montiert. Über<br />
den Rost zirka 10 cm lehmige Erds<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t legen. Zwei seitli<strong>ch</strong>e Dämme mit Steinen<br />
oder lehmiger Erde erstellen, etwa 25 cm ho<strong>ch</strong>. Auf einen Steindamm werden nun<br />
direkt Eisenstäbe oder -rohre gelegt. Bei einem Lehmdamm wird zuerst ein Holzstück<br />
quer eingedrückt, wel<strong>ch</strong>es das weitere oder unregelmässige Versinken der<br />
Roststäbe verhindert.<br />
Ein geeigneter Rost ist re<strong>ch</strong>t aufwendig in der Herstellung, kann aber über mehrere<br />
Jahre gebrau<strong>ch</strong>t werden und ist im Lager s<strong>ch</strong>nell aufgestellt. Es lohnt si<strong>ch</strong> einen<br />
sol<strong>ch</strong>en Rost bei einer Spenglerei in Auftrag zu geben. Als zusätzli<strong>ch</strong>e Optionen sind<br />
denkbar:<br />
1. Unter den Rost wird eine Heizs<strong>ch</strong>lange montiert, dur<strong>ch</strong><br />
wel<strong>ch</strong>e Wasser fliessen kann. So kann während dem<br />
Ko<strong>ch</strong>en Warmwasser produziert werden. Wird die<br />
Heizs<strong>ch</strong>lange ni<strong>ch</strong>t verwendet, müssen die Ventile offen<br />
sein, damit mögli<strong>ch</strong>er Dampf entwei<strong>ch</strong>en kann, oder die<br />
Heizs<strong>ch</strong>lange wird vom Rost entfernt. Die<br />
Wassertemperatur ist nur s<strong>ch</strong>wer zu kontrollieren: A<strong>ch</strong>tung<br />
Verbrennungsgefahr!<br />
2. An einer oder mehreren Ecken wird ein S<strong>ch</strong>wenkarm<br />
montiert.<br />
3. Zirka 20 cm unter dem Rost einen Boden montieren, auf<br />
wel<strong>ch</strong>em das Feuer entfa<strong>ch</strong>t wird.<br />
Bei der Konstruktion darauf a<strong>ch</strong>ten, dass der Rost für den<br />
Transport auseinander genommen werden kann.<br />
Rundherd<br />
Er eignet si<strong>ch</strong> für eine Gegend mit vielen grossen Steinen.<br />
Mehrere Personen können daran glei<strong>ch</strong>zeitig ko<strong>ch</strong>en. Die<br />
Feuerstellen rund um den Kamin werden zweckentspre<strong>ch</strong>end<br />
eingeri<strong>ch</strong>tet: Für die Ko<strong>ch</strong>kessel mit Rundeisen, zum Grillieren<br />
ein feinmas<strong>ch</strong>iges Drahtnetz über die Rundeisen legen.<br />
Viellei<strong>ch</strong>t findet si<strong>ch</strong> in einer alten Was<strong>ch</strong>kü<strong>ch</strong>e ein<br />
ausgedienter Was<strong>ch</strong>kessel; damit kann ohne viel Heizmaterial<br />
den ganzen Tag über warmes Wasser bereit gehalten werden.<br />
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1.2 Mengenbere<strong>ch</strong>nung<br />
In Lagern<br />
Die Mengenbere<strong>ch</strong>nung wird anhand des Menüplanes, der Rezepte, eventuell mit einer allgemeinen<br />
Mengentabelle und Erfahrungswerten bere<strong>ch</strong>net. Bei Unsi<strong>ch</strong>erheiten ist folgendes Vorgehen zu<br />
empfehlen: Zu Beginn werden einige einfa<strong>ch</strong>e Mahlzeiten eingeplant, deren Resten sehr gut weiter<br />
verwendet werden können. Während der ersten Tage gewöhnt si<strong>ch</strong> das Kü<strong>ch</strong>enteam so ni<strong>ch</strong>t nur an<br />
die Kü<strong>ch</strong>e und eventuell an das Ko<strong>ch</strong>en auf dem Feuer, sondern lernt au<strong>ch</strong> die Essgewohnheiten der<br />
Teilnehmenden kennen. Dazu geeignete Menüs sind Eintopfgeri<strong>ch</strong>te, Spaghetti, Risotto, Pelikartoffeln<br />
(Ges<strong>ch</strong>wellti), Freiburger Kartoffeln (Kartoffeln mit Käse überbacken), Bir<strong>ch</strong>ermüesli, usw. Allfällige<br />
Resten werden wiederverwertet.<br />
Auf Unternehmungen<br />
Vor der Unternehmung wird ein Menüplan mit den erre<strong>ch</strong>neten Mengen zusammengestellt (siehe<br />
Menüplan auf der vorangehenden Seite). Alle sollen informiert sein, wel<strong>ch</strong>e Lebensmittel für wel<strong>ch</strong>e<br />
Mahlzeiten vorgesehen sind. Vorbestellungen für Einkäufe können au<strong>ch</strong> unterwegs aufgegeben<br />
werden. Auf unnötigen Ballast muss verzi<strong>ch</strong>tet werden. Auf Touren, die länger als zwei Tage dauern,<br />
wird unterwegs eingekauft.<br />
Auf längere Unternehmungen muss immer eine Reservemahlzeit mitgenommen werden, falls einmal<br />
etwas mit dem Einkauf oder mit dem Ko<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t klappen sollte - oder wenn zu wenig bere<strong>ch</strong>net<br />
wurde. Für Unternehmungen, die ni<strong>ch</strong>t länger als 2 Tage dauern, wird am besten alles von Beginn<br />
weg mitgenommen.<br />
Mengen pro Person<br />
Die Menge Lebensmittel pro Person hängt von vielen Faktoren ab: Jahreszeit, Witterung, Temperatur,<br />
Aktivität, Alter, Gewohnheiten, Art der Unternehmung. Bei Lagern und Unternehmungen wird deshalb<br />
für die ersten Tage eher grosszügig bere<strong>ch</strong>net, ohne zu übertreiben. Na<strong>ch</strong> zwei Tagen ist es dann<br />
eher mögli<strong>ch</strong>, den Hunger der Teilnehmenden einzus<strong>ch</strong>ätzen. Im Folgenden sind einige Ri<strong>ch</strong>twerte<br />
festgehalten.<br />
Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Mengen und Portionen für Jugendli<strong>ch</strong>e:<br />
Morgenessen Menge Hauptmahlzeiten Menge<br />
Getränk (Orangensaft, Mil<strong>ch</strong>, Kaffee, Tee, 3 dl Suppe, Vorspeise 2 ½ dl<br />
Kakao)<br />
Brot (ohne Joghurt / Getreideflocken, sonst 100 g Suppe, Hauptspeise 6 dl<br />
reduzieren<br />
Getreideflocken (Müsli) 40 g Teigwaren, Beilage 60 g<br />
Joghurt 60 g Teigwaren, Hauptgeri<strong>ch</strong>t 100 g<br />
Butter 15 g Reis, Beilage 60 g<br />
Konfitüre, Honig, Nutella 25 g Reis, Hauptgeri<strong>ch</strong>t 80 g<br />
Käse 30 g Salzkartoffeln 150 g<br />
Salat Menge Kartoffelstock (-Püree), Bratkartoffeln, 250 g<br />
Kopfsalat 1 für 6 Pers. Mais, Gries 60 g<br />
Endivien 1 für 8 Pers. Gemüse, ungeputzt 150 g<br />
Gurke 1 für 4 Pers. Hackfleis<strong>ch</strong>, Ges<strong>ch</strong>netzeltes 100 g<br />
Tomaten 1 pro Pers. Braten oder Fleis<strong>ch</strong> mit Kno<strong>ch</strong>en 150 g<br />
Karotten 100 – 120 g<br />
Zwis<strong>ch</strong>enmahlzeiten 2 pro Tag Fis<strong>ch</strong>, ganz 200 g<br />
Frü<strong>ch</strong>te, Dörrfrü<strong>ch</strong>te, Snacks, Getreideriegel, Birnenbrot, Fis<strong>ch</strong>filets 120 g<br />
S<strong>ch</strong>okoladenbröt<strong>ch</strong>en, Karotten,...<br />
Wann wird mehr oder weniger gegessen?<br />
Die glei<strong>ch</strong>e Gruppe wird auf einer Unternehmung oder im Lager ni<strong>ch</strong>t immer glei<strong>ch</strong> viel essen. Dies<br />
hängt von vielen Faktoren ab, einige davon sind in der folgenden Tabelle aufgelistet. Diese ist ni<strong>ch</strong>t<br />
etwa als Anleitung zum Geld sparen geda<strong>ch</strong>t, sondern zeigt auf, unter wel<strong>ch</strong>en Einflüssen mehr oder<br />
weniger gegessen wird.<br />
Rösti<br />
Mehr gegessen / getrunken wird, wenn Weniger gegessen / getrunken wird, wenn<br />
• es eine kleinere Gruppe ist<br />
• alles auf dem Tis<strong>ch</strong> steht<br />
• fris<strong>ch</strong>es Brot serviert wird<br />
• Butter in kleine Stücke ges<strong>ch</strong>nitten wird<br />
• grosse Tassen vorhanden sind<br />
• es gemütli<strong>ch</strong> ist<br />
• Zeit vorhanden ist<br />
• in der warmen Stube gegessen wird<br />
• an kalten Tagen<br />
• es eine grössere Gruppe ist<br />
• an einem Buffet alles selbst geholt werden muss<br />
• Brot ein oder zwei Tage alt ist<br />
• Butter vom Stück abges<strong>ch</strong>nitten wird<br />
• kleine Tassen vorhanden sind<br />
• keine Bänke vorhanden sind<br />
• keine Zeit zur Verfügung steht<br />
• draussen im Kalten gegessen werden muss<br />
• an heissen Tagen<br />
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• na<strong>ch</strong> einer strengen Unternehmung • eine Unternehmung überfordert hat<br />
• viele Süssigkeiten vorhanden sind<br />
Ko<strong>ch</strong>en planen<br />
• Vorräte überprüfen und Einkaufsliste erstellen, getrennt na<strong>ch</strong> Einkaufsorten (Molkerei, Gemüse,<br />
Metzgerei, Allgemeines, Bauer, ...).<br />
• Wenn nötig Bestellungen aufgeben.<br />
• Einkauf erledigen.<br />
• Zeiten für Vorbereitung, Ko<strong>ch</strong>en und Anri<strong>ch</strong>ten bere<strong>ch</strong>nen. Die Verantwortung für die Mahlzeit wird<br />
mögli<strong>ch</strong>st gut verteilt. Jemand ist beispielsweise für Spaghetti und Salat, eine andere Person für<br />
eine Tomaten- und Gorgonzolasauce und die dritte Person für das Dessert und eine Pestosauce<br />
verantwortli<strong>ch</strong>.<br />
Beim Einkauf ni<strong>ch</strong>t vergessen<br />
Einige der folgenden Artikel werden auf dem Menüplan ni<strong>ch</strong>t immer explizit erwähnt, dürfen aber eigentli<strong>ch</strong> nie<br />
fehlen:<br />
• Gewürze und Kräuter (siehe Gewürzkiste)<br />
• Öl, Essig, Senf<br />
• Gemüsebouillon, Salz<br />
• Tee, Kaffee, Kakao<br />
• Sirup, Zitronen<br />
• Zucker, Birnendicksaft, Süssmostkonzentrat<br />
• Maizena, Mehl<br />
• Zwis<strong>ch</strong>enmahlzeiten<br />
• Kaffeefilter<br />
• WC-Papier<br />
• Abwas<strong>ch</strong>mittel<br />
• Haushaltspapier<br />
• Klarsi<strong>ch</strong>tfolie<br />
• Zündhölzer, Kerzen, Papier<br />
• Lun<strong>ch</strong>säck<strong>ch</strong>en<br />
Nahrungsmittel<br />
Picknick<br />
Auf Unternehmungen wird oft ein Lun<strong>ch</strong> (Picknick) eingeplant. Damit kann ni<strong>ch</strong>t nur Zeit gespart<br />
werden. Es ist au<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>, das Essen auf mehrere Pausen zu verteilen, was auf einer längeren<br />
Unternehmung sehr sinnvoll ist. Allerdings sollte trotzdem einmal tägli<strong>ch</strong> warm gegessen werden,<br />
au<strong>ch</strong> wenn es „nur“ eine heisse Suppe ist.<br />
Genügend Flüssigkeit Auf Unternehmungen wird dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>witzen sehr viel Wasser verloren,<br />
wel<strong>ch</strong>es mögli<strong>ch</strong>st ras<strong>ch</strong> wieder ersetzt werden muss.<br />
Geringes Gewi<strong>ch</strong>t Wenn das Essen mitgetragen wird, müssen die Nahrungsmittel mögli<strong>ch</strong>st lei<strong>ch</strong>t<br />
sein. Einige Tips und Ideen dazu:<br />
• Lei<strong>ch</strong>t sind Suppen und Eintopfgeri<strong>ch</strong>te.<br />
• Für ein Risotto getrocknete Tomaten oder Pilze verwenden. Für die erste Mahlzeit trotz des<br />
Gewi<strong>ch</strong>tes fris<strong>ch</strong>es Gemüse mitnehmen.<br />
• Unnötige Verpackungen entfernen.<br />
• Glasverpackungen meiden oder ersetzen.<br />
• Nur mittragen, was es wirkli<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>t. Öl oder Abwas<strong>ch</strong>mittel nur in der benötigten Menge in kleinen Gefässen<br />
mitnehmen.<br />
Auf einer Unternehmung sind kohlehydratrei<strong>ch</strong>e Nahrungsmittel von besonderer Bedeutung. Diese<br />
ersetzen die verbrau<strong>ch</strong>te Energie am besten. Einmal tägli<strong>ch</strong> sollte eine warme Mahlzeit geko<strong>ch</strong>t<br />
werden. Die Mahlzeiten sollen ras<strong>ch</strong> zubereitet werden können. Die Nahrungsmittel sollen lei<strong>ch</strong>t,<br />
kohlehydratrei<strong>ch</strong> und lange haltbar sein. Neben der einen warmen Hauptmahlzeit sollen sie in kleinen<br />
Portionen gegessen werden können. Geeignet sind beispielsweise Vollkornbrote, Käse, getrocknetes<br />
Fleis<strong>ch</strong>, S<strong>ch</strong>okolade, Biskuits, Nüsse oder Dörrobst. Weitere Beispiele sind na<strong>ch</strong>folgend bei den<br />
Rezepten zu finden. Es ist auf Abwe<strong>ch</strong>slung und genügend Flüssigkeit zu a<strong>ch</strong>ten. Vorsi<strong>ch</strong>t bei der<br />
Preisbere<strong>ch</strong>nung: Ein Picknick ist im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt teurer als ein Menü aus dem Ko<strong>ch</strong>topf.<br />
1.3 Tips zum Ko<strong>ch</strong>en<br />
Zeit- und Arbeitsaufwand<br />
Das Kü<strong>ch</strong>enteam muss ni<strong>ch</strong>t alleine arbeiten. Aufgaben wie Abwas<strong>ch</strong>en, Tis<strong>ch</strong> decken und Abräumen sollen die<br />
Teilnehmenden erledigen. Aber au<strong>ch</strong> Gemüse putzen, Anri<strong>ch</strong>ten oder Servieren können die Teilnehmenden<br />
übernehmen.<br />
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Der Zeitaufwand zum Ko<strong>ch</strong>en einer Mahlzeit wird häufig unters<strong>ch</strong>ätzt. Es ma<strong>ch</strong>t einen Unters<strong>ch</strong>ied, ob<br />
für 4 oder 20 Personen geko<strong>ch</strong>t wird. Zehn Liter Wasser zum Sieden zu bringen brau<strong>ch</strong>t länger als<br />
zwei Liter. Besser zeitig beginnen und eventuell zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> eine Pause geniessen.<br />
• Heisses Wasser ist in einem Zeltlager meistens Mangelware (Tee, Abwas<strong>ch</strong>, ...). Wenn no<strong>ch</strong> Glut in<br />
der Feuerstelle und Platz auf dem Ko<strong>ch</strong>rost ist, wird ein Ko<strong>ch</strong>kessel mit Wasser gefüllt und<br />
aufgesetzt.<br />
• Wasser für Teigwaren oder Kartoffeln erst salzen, wenn es ko<strong>ch</strong>t. Gesalzenes Wasser brau<strong>ch</strong>t<br />
länger bis es ko<strong>ch</strong>t.<br />
• Ein Deckel auf dem Ko<strong>ch</strong>topf spart Zeit und Energie.<br />
Eine versalzene Suppe, Sauce oder ein Geri<strong>ch</strong>t kann gerettet werden, wenn eine oder mehrere rohe<br />
Kartoffeln mitgeko<strong>ch</strong>t und am S<strong>ch</strong>luss wieder entfernt werden. Falls es zum Geri<strong>ch</strong>t passt, kann mit<br />
etwas Mil<strong>ch</strong> oder Rahm vermindert werden. Das Auge isst mit und au<strong>ch</strong> im Lager darf Tafelkultur<br />
gepflegt werden. Garnieren lässt si<strong>ch</strong> ohne grossen Zeitaufwand beispielsweise mit:<br />
• Kräutern, Blättern (Zitronenmelisse- oder Pfefferminzblätter)<br />
• Frü<strong>ch</strong>tes<strong>ch</strong>nitzen oder Beeren<br />
• Nüssen, Sonnenblumenkernen<br />
• Zitronens<strong>ch</strong>alen (mit dem Spars<strong>ch</strong>äler abs<strong>ch</strong>neiden und mit dem Messer in feine Streifen s<strong>ch</strong>neiden, kurz<br />
blan<strong>ch</strong>ieren)<br />
• Käse (mit einem Spars<strong>ch</strong>äler dünne Späne von einem Hartkäse abs<strong>ch</strong>neiden)<br />
• Gemüses<strong>ch</strong>nitzen (eventuell in zerkleinerten Kräutern oder Gewürzen drehen)<br />
• geko<strong>ch</strong>ten Eiern<br />
Vor dem Essen<br />
• Das Essen gemeinsam beginnen, mit einem Tis<strong>ch</strong>gedanken in Form eines Liedes, einer Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te,<br />
einer Ges<strong>ch</strong>ickli<strong>ch</strong>keitsaufgabe oder einem Gebet.<br />
• Jemand aus dem Kü<strong>ch</strong>enteam erzählt, was es zum Essen gibt und s<strong>ch</strong>afft so einen Bezug vom<br />
Essen zum Lager oder zur Gegend.<br />
Servieren<br />
• Beim S<strong>ch</strong>öpfen Mass halten. Besser ein zweites Mal herausgeben.<br />
• Das Essen wird von verantwortli<strong>ch</strong>en Personen verteilt oder in genügend Serviers<strong>ch</strong>üsseln<br />
angeri<strong>ch</strong>tet.<br />
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