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Katalog der fotoK-Diplomklasse 2009 - BüRO MARKUS/ZAHRADNIK

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Klaus Bock<br />

Susanne Buchinger<br />

Elisabeth Gruber<br />

Mira Horvath<br />

Thomas Linton<br />

Laurent Nostitz<br />

Gabriele Paar<br />

Natalie Petrynko<br />

Markus Sepperer<br />

Anne-Sophie Wass<br />

Markus Zahradnik<br />

<strong>Katalog</strong> <strong>der</strong> <strong>fotoK</strong>-<strong>Diplomklasse</strong> <strong>2009</strong>


<strong>Katalog</strong> <strong>der</strong> <strong>fotoK</strong>-<strong>Diplomklasse</strong> <strong>2009</strong><br />

Klaus Bock<br />

Susanne Buchinger<br />

Elisabeth Gruber<br />

Mira Horvath<br />

Thomas Linton<br />

Laurent Nostitz<br />

Gabriele Paar<br />

Natalie Petrynko<br />

Markus Sepperer<br />

Anne-Sophie Wass<br />

Markus Zahradnik


Impressum:<br />

Herausgeber & Gestaltung:<br />

BÜRO <strong>MARKUS</strong>/<strong>ZAHRADNIK</strong><br />

1020 Wien, Sebastian-Kneipp G. 9/1-2<br />

buero@zahradnik.at<br />

www.zahradnik.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

<strong>Diplomklasse</strong> <strong>2009</strong> des <strong>fotoK</strong>-Lehrgangs für künstlerische Fotografie (Klaus Bock, Susanne Buchinger, Elisabeth Gruber,<br />

Mira Horvath, Thomas Linton, Laurent Nostitz, Gabriele Paar, Natalie Petrynko, Markus Sepperer, Anne-Sophie Wass,<br />

Markus Zahradnik), c/o <strong>fotoK</strong> (Grang. 5, 1150 Wien)<br />

Coverfoto: Laurent Nostitz<br />

Druck: Gugler GmbH, Melk<br />

Veröffentlichungen aus diesem <strong>Katalog</strong> – auch auszugsweise – sind nur mit Genehmigung des jeweiligen Künstlers/<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Künstlerin gestattet.


Inhalt<br />

Vorworte<br />

Elisabeth M. Gottfried 5<br />

Martin Scholz-Jakszus 7<br />

DIplomarbeIten<br />

Susanne Buchinger 8<br />

Thomas Linton 14<br />

Klaus Bock 20<br />

Gabriele Paar 26<br />

Markus Sepperer 32<br />

Anne-Sophie Wass 38<br />

Markus Zahradnik 44<br />

Mira Horvath 50<br />

Laurent Nostitz 56<br />

Elisabeth Gruber & Natalie Petrynko 62<br />

KurzbIogaphIen 74


4 ı 5


elIsabeth m. gottfrIeD<br />

KUNST IST DANN GUT,<br />

WENN SIE EHRLICH IST<br />

<strong>fotoK</strong> meint vielleicht <strong>fotoK</strong>unst, o<strong>der</strong> <strong>fotoK</strong>reativität, vielleicht auch schlicht <strong>fotoK</strong>urs. Doch eines heißt <strong>fotoK</strong> gewiss<br />

nicht: <strong>fotoK</strong>rise. Im Gegenteil!<br />

<strong>fotoK</strong> ist eine Schulungseinrichtung, die im 15., in <strong>der</strong> Grangasse, mit einem wun<strong>der</strong>schönen Innenhof lockt, in<br />

dem man den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>fotoK</strong>affee genießen will. So ging es mir jedenfalls, als ich im Juni eingeladen<br />

war, die diesjährigen Diplome zu jurieren. Es war das erste mal, dass externe Foto-Experten, o<strong>der</strong> besser gesagt<br />

-Begeisterte, zu dem Diplomrundgang gebeten wurden, um sich ihre Meinung zu bilden und die einzelnen Projekte<br />

zu bewerten. Es gab auch Auszeichnungen, weil manche <strong>der</strong> Arbeiten rundum schlüssig aufgetreten sind. Und<br />

trotzdem mochte man keine Noten vergeben. So wie es Schulen für Allgemeinbildung gibt, in denen nicht benotet<br />

wird, son<strong>der</strong>n vielmehr das jeweilige Potential <strong>der</strong> Schüler ausgelotet und angeregt wird, operiert auch das Team<br />

von <strong>fotoK</strong>. Kompetenz und Leidenschaft sowie Technik auf höchstem Niveau beschreiben die Ausrüstung, <strong>der</strong>er<br />

sich die Kursteilnehmer in den beiden Ausbildungsjahren bedienen durften. Küchen und Fußballkäfige waren nur<br />

zwei <strong>der</strong> medialen Orte, zu <strong>der</strong>en Besuch die Jury eingeladen war, China und Finnland Län<strong>der</strong>, die bereist werden<br />

konnten. Real führten die Diplomanden durch die einzelnen Ausstellungsräume, um vor <strong>der</strong> eigenen Arbeit über<br />

jene zu erzählen. Diese Darstellungen waren wesentliche Momente, denn den Künstler, den Menschen, mitzudenken,<br />

heißt, das Wesen einer Arbeit noch besser zu begreifen.<br />

Die anschließende Diskussion <strong>der</strong> Juroren unter „Ausschluss <strong>der</strong> Öffentlichkeit“ zeigte wie inspirierend und<br />

anregend die Arbeiten allesamt waren. Die Individualität <strong>der</strong> einzelnen Projekte deutet darauf hin, wie subtil die<br />

Kursleitung die Teilnehmer führte, aber auch darauf, welch vielfältige Möglichkeiten die Fotografie offen hält,<br />

wenn man sich nicht an Grenzen stößt, son<strong>der</strong>n mit Begeisterung darüber hinwegsteigt. Es gab natürlich gewisse<br />

Kriterien, die es für die Diplomanden zu erfüllen und von <strong>der</strong> Jury zu beurteilen galt. Aber es gibt einen einfachen<br />

Grundsatz, <strong>der</strong> meine persönliche Beurteilung immer mitträgt: Kunst ist dann gut, wenn sie ehrlich ist.<br />

Der 3. Juni, <strong>der</strong> Tag, an dem die Diplome präsentiert, juriert und unterzeichnet wurden, bleibt ein unvergessliches<br />

Erlebnis, für das <strong>der</strong> vorliegende <strong>Katalog</strong> das beste Zeugnis ist und für das ich mich beim gesamten Team<br />

von <strong>fotoK</strong>, den Mitjuroren und vorallem den Künstlern von Herzen bedanke.<br />

Elisabeth M. Gottfried ist Chefredakteurin von Eikon – Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst


6 ı 7


martIn scholz-JaKszus<br />

11 KÜNSTLERINNEN – 10 ARBEITEN<br />

Nun sind sie da, die zehn Diplomarbeiten von elf AutorInnen. Gut gerahmt und an die Wand gehängt, im Raum installiert<br />

o<strong>der</strong> mit Licht projiziert, mit Titel und Text ausgestattet und fein in einen <strong>Katalog</strong> verpackt. Und verbreiten<br />

ihre Aura. Sie sind da, um uns zu verführen, um uns mit neuen Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen auszustatten,<br />

sie mischen sich ab nun ein, sprechen mit uns.<br />

Aber diese Arbeiten haben nicht nur eine Aura, ein hier und jetzt, wo sie mit uns als Betrachter kommunizieren,<br />

sie haben auch eine Geschichte. Diese Geschichte ist natürlich eng mit <strong>der</strong> Biographie <strong>der</strong> jeweiligen KünstlerInnen<br />

verbunden, aber sie beginnt auch vor drei Jahren mit dem Entschluss eine Ausbildung für künstlerische<br />

Fotografie zu absolvieren. Was ist passiert, dass nun Küchen stillstehen, sich eine Frau fragmentiert, Träume<br />

zu Bil<strong>der</strong>n werden und die Globalisierung zu einer Verschichtung, dass wir die Dorfjugend kennen lernen, dass<br />

Privates öffentlich gemacht wird, dass uns Weltverbesserer anblicken, dass Natur fühlbar wird, Käfige objekthaft<br />

erscheinen und das Geheimnis des Schlafs erforscht wird, kurzum, dass es nun zehn Arbeiten und die elf UrheberInnen<br />

dazu gibt.<br />

Kunst ist, sagt ein doch recht überzeugen<strong>der</strong> Erklärungsansatz, das, was KünstlerInnen machen. Kunst ist<br />

demnach nicht von ihrer Form, von ihrem Inhalt o<strong>der</strong> vom Umfeld abzuleiten, son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Person, die dahinter<br />

steckt. Und das ist auch unser Ansatz <strong>der</strong> Ausbildung und Zusammenarbeit mit den StudentInnen. Sie selbst sind<br />

Ausgangspunkt <strong>der</strong> künstlerischen Arbeiten – mit ihren Vorstellungen, Sichtweisen, Gefühlen, Gedanken, Erfahrungen...<br />

und wir zeigen Wege und Möglichkeiten auf, die Fotografie als Ausdrucksmedium zu verwenden und Arbeiten<br />

aufzubauen. Im Laufe dieses Prozesses gibt es natürlich viel Austausch, Reibung und Spaß, Enttäuschung<br />

und Freude, Überraschungen und Verwun<strong>der</strong>ungen. Und vor allem waren die drei Jahre, die wir gemeinsam mit<br />

den elf KünstlerInnen gearbeitet haben, nie langweilig.<br />

Aber Kunst ist nicht nur die Erforschung <strong>der</strong> eigenen Person, das wäre zu wenig. Kunst bedeutet auch Kommunikation.<br />

Denn erst wenn die Arbeiten eine Öffentlichkeit finden, wenn sie ausgestellt, gedruckt o<strong>der</strong> um die<br />

wwwWelt geschickt werden, fangen sie richtig an zu leben. Und wenn wir diese hier vereinten Arbeiten glücklich<br />

betrachten, dann sehen wir eine große Eigenständigkeit und Persönlichkeit <strong>der</strong> Arbeiten, dann sehen wir unterschiedlichste<br />

Ansätze die Fotografie zu verwenden, dann sehen wir gelungene handwerkliche Umsetzungen und<br />

dann sehen wir elf KünstlerInnen, die mit Selbstbewusstsein ihre Arbeiten vertreten.<br />

Kurzum, dann sehen wir Fotoarbeiten, die für sich sprechen.<br />

Martin Scholz-Jakszus leitet gemeinsam mit Pascal Petignat den <strong>fotoK</strong>-Lehrgang für künstlerische Fotografie


susanne buchInger<br />

JUGENDTREFF.<br />

70 C-PRINTS ALS DIASCHAU PRäSENTIERT*<br />

Meine Absicht ist, den Blick des Betrachters in die Welt junger Menschen zu führen. Über die Dokumentation<br />

einer Lebensrealität hinaus interessiert mich bei meiner Arbeit, ob sich mir mit <strong>der</strong> Kamera<br />

Zugang zu den Menschen und ihren Geschichten erschließt.<br />

Das Verwenden einer analogen Mittelformatkamera bedeutet für die Jugendlichen, die im digitalen<br />

Zeitalter aufwachsen, eine für sie ungewöhnliche Konzentriertheit auf einen beson<strong>der</strong>en Augenblick.<br />

Die fotografische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dieser Zielgruppe, die ich seit einigen Jahren in Neusiedl<br />

(Nie<strong>der</strong>österreich), meinem Heimatort und im Nachbarort Pernitz betreibe, werde ich fortsetzen.<br />

* Die Arbeit besteht ursprünglich aus 70 C-Prints 20x20 cm. Sie wird in Form einer Diaschau präsentiert und in<br />

weiterer Folge soll daraus ein Buch entstehen.<br />

8 ı 9


10 ı 11


12 ı 13


thomas lInton<br />

KäFIGE ZUM SPIELEN<br />

SILBERGELATINE-PRINT 22,5 x 28 CM<br />

Jedes architektonische Element im urbanen Raum unterliegt Regeln, Funktionen und Bestimmungen.<br />

Spielkäfige erlauben uns eine gewisse Freiheit auszuleben, welche meist im angrenzenden Raum des<br />

städtischen Zusammenlebens nicht möglich ist. Ironischerweise wird uns diese Freiraum in Form<br />

eines Käfigs angeboten.<br />

Neben <strong>der</strong> Wahrnehmung dieser grundlegenden Thematik steht das Spiel des von außen Sehens<br />

sowie des Hinein- und des Hindurchsehens im Mittelpunkt meiner Arbeit. Die Spielkäfige scheinen einerseits<br />

als festes formales Element dominant im Raum zu stehen und an<strong>der</strong>erseits wirken sie durch<br />

ihre Eigenschaften <strong>der</strong> Materialien zugleich transparent und teilweise auflösend. Dieses Wechselspiel<br />

<strong>der</strong> visuellen Wahrnehmung ermöglicht es dem Betrachter sich auf ein neues Spiel einzulassen, welches<br />

keinen vorgesehenen Bestimmungen <strong>der</strong> Spielkäfige unterliegt.<br />

14 ı 15


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Klaus bocK<br />

ARBEITEN <strong>2009</strong><br />

selbstgestaltung I-VIII (<strong>2009</strong>) – rechte Seite<br />

Ich habe Portraits von Personen aus meinem Bekanntenkreis (Freunde, Arbeitskollegen, Bekannte,…)<br />

angefertigt und ihnen diese Bil<strong>der</strong> für ca. einen Monat zur freien Gestaltung überlassen. Bezüglich<br />

<strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Bearbeitung wurden keinerlei Vorgaben gemacht, es war auch zulässig, die Fotografien<br />

völlig zu zerstören. Einzige Bedingung: Nach einem Monat mussten mir die Ergebnisse retourniert<br />

werden.<br />

Ziel war es, einen Beitrag zur lang gehegten Debatte in <strong>der</strong> Portraitfotografie, ob ein fotogra¬fisches<br />

Bild bloße Oberfläche ist (vermeintlich lt. Thomas Ruff), o<strong>der</strong> ob es eine Aussage über die abgebildete<br />

Person treffen kann, beizusteuern. Durch die Bearbeitung erhielt das Bild objekthaften Charakter, es<br />

wird die Frage nach <strong>der</strong> Autorenschaft aufgeworfen und die Beziehung dieser Personen zu mir wird<br />

thematisiert. Die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild, Wünsche bezüglich <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> eigenen Person durch An<strong>der</strong>e sowie Sendungsbewusstsein und Seelenschau werden in dieser<br />

Arbeit thematisiert. Die entstandenen Bil<strong>der</strong>/Objekte sind Ergebnis eines Wechselspiels zwischen mir<br />

und den Portraitierten, ein Austausch gegenseitiger Wahrnehmung.<br />

abweIchung I-XII (<strong>2009</strong>) – nächste Doppelseite<br />

Begonnen hat diese Arbeit während eines China-Aufenthaltes als Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Thema<br />

Devianz in einem sozio-kulturellen Kontext, <strong>der</strong> von mir als sehr stark auf Konformität ausgerichtet<br />

wahrgenommen wurde. Devianz sollte, wenn nicht unmittelbar beobachtbar, durch die Devianz<br />

des Lichtes, die Unschärfe, erzeugt werden. Durch Unschärfe werden die starren Strukturen <strong>der</strong><br />

Hochhäuser, die vorgefertigten Lebensentwürfe (siehe dazu die Arbeit von Markus Krottendorfer „the<br />

three gorges project“) zu Mustern abstrahiert. Im Laufe <strong>der</strong> Produktion des Bildmaterials erschien<br />

mir dieses Konzept jedoch zunehmend vage. Die zugrunde liegenden konzeptuellen Überlegungen traten<br />

schlussendlich zugunsten ästhetischer Kriterien in den Hintergrund.<br />

20 ı 21


22 ı 23


party (<strong>2009</strong>)<br />

Der Konstruktion von Wirklichkeit 1 , <strong>der</strong> Schaffung eines kollektiven Gedächtnisses in Hinblick auf das Ereignis „Party“<br />

widmet sich diese Arbeit. Den „Wahrheitsgehalt“ von Party-Fotografien zu hinterfragen, sie als teils bewusste Täuschung,<br />

als zielgerichtete Gestaltung einer Außen- (nicht beteiligte) aber auch Innenwahrnehmung (TeilnehmerInnen<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung) 2 sowie die Genese des Selbst- und Fremdbildes nachzubilden, war die Intention von „Party“.<br />

Teil des Vorganges <strong>der</strong> Wirklichkeitskonstruktion ist die Verbreitung <strong>der</strong> künftigen kollektiven „Wahrheit“, etwa<br />

via „Facebook“. Neben den Fotografien ist auch <strong>der</strong> „Facebook-Account“ in „Party“ fiktiv. Es handelt sich also um<br />

eine Konstruktion auf zwei Ebenen: <strong>der</strong> des Bildes und jener <strong>der</strong> Präsentation. Natürlich drängt sich in Hinblick auf<br />

die Motivwahl die Frage auf, warum Personen sich selbst o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e diesem Exhibitionismus aussetzen, wodurch<br />

dieses Mitteilungsbedürfnis generiert wird.<br />

„Party“ ist im Kontext <strong>der</strong> zahlreichen zeitgenössischen künstlerischen Positionen (z.B. Wolfgang Tillmans‘ Arbeit <strong>der</strong><br />

späten 80er Jahre über die „Acid House Explosion“ 3 ) zu betrachten, die sich mit Jugend- und Party-Kultur beschäftigen.<br />

Nicht zuletzt kann diese Arbeit als satirischer Seitenhieb auf <strong>der</strong>lei „dokumentarische“ Fotografie verstanden werden.<br />

1 vgl. LÜTHE, Rolf: Die Wirklichkeit <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>. Philosophische Überlegungen zur Wahrheit bildlicher Darstellung. In: LIEBERT und METTEN (Hrsg.):<br />

Mit Bil<strong>der</strong>n lügen. Halem Verlag: Köln 2007<br />

2 vgl. ALBRECHT, Clemens: Wörter lügen manchmal, Bil<strong>der</strong> immer. Wissenschaft nach <strong>der</strong> Wende zum Bild. In: LIEBERT und METTEN (Hrsg.):<br />

Mit Bil<strong>der</strong>n lügen. Halem Verlag: Köln 2007<br />

3 Contacts. Les plus grands photographes dévoilent les secrets de leurs images. Volume 3, arte Vidéo 2004<br />

24 ı 25


If you want to Do busIness In chIna…<br />

Als ich im Februar <strong>2009</strong> zwei Freunde in China besuchte, hatte ich das Ziel, eine Reportage über europäische<br />

Geschäftsleute in Shanghai zu produzieren. Ich habe die Protagonisten zu diesem Zweck fast rund um die Uhr<br />

begleitet, ihren eintönig anmutenden Alltag minutiös festgehalten. Sehr bald jedoch kam ich zu dem Schluss,<br />

dass meine genaue Kenntnis <strong>der</strong> handelnden Personen sowie meine Freundschaft zu ihnen den Versuch einer<br />

Außensicht absurd erscheinen lässt. Vielmehr ist ein relativ intimes Portrait von Personen in ihrem mehrheitlich<br />

privatem Umfeld entstanden. Ich habe den Protagonisten die Bil<strong>der</strong> als „Slideshow“ elektronisch zukommen lassen<br />

und sie gebeten, spontan einen Kommentar dazu abzugeben.<br />

Was dadurch entstand, ist eine Arbeit, die die sichtbaren äußeren Lebensumstände thematisiert, allerdings<br />

durch die mündlichen Kommentare in einem Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbild positioniert, was in<br />

Form <strong>der</strong> Diskrepanz zwischen <strong>der</strong> „Subjektivität“ <strong>der</strong> Tonaufnahme und <strong>der</strong> Klarheit <strong>der</strong> Bildsprache zum Ausdruck<br />

gebracht wird. Das Selbstbild wird mit dem von mir erzeugtem Fremdbild kontrastiert, wodurch die Betrachter<br />

Zeugen des Moments des „Selbst-Erkennens“ o<strong>der</strong> „Selbst-Nicht-Erkennens“ sowie des Gedankenaustausches<br />

über die Lebensbedingungen <strong>der</strong> Protagonisten werden. Die Bil<strong>der</strong> werden dadurch zum Spielball zwischen mir<br />

und den Protagonisten, ich treffe visuelle Aussagen über sie und ihre Lebenswelt, denen sie Gesprochenes gegenüberstellen,<br />

das (gegen Ende <strong>der</strong> Aufnahme sogar wörtlich) an mich re-adressiert wird. Die Wechselseitigkeit<br />

<strong>der</strong> Beziehung zwischen dem Fotografen und dem Fotografierten wird damit angesprochen.


gabrIele paar<br />

HALF LIGHT<br />

C-PRINTS, SILBERGELATINEPRINTS, UNTERSCHIEDLICHE GRÖSSEN<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Träumen bildet das Thema dieser Fotoarbeit. Der Traum ist ein Ort, an<br />

dem Phantasien keine Grenzen gesetzt sind, Zeitsinn verloren geht und moralische Vorstellungen<br />

verschwimmen. Harmlose Situationen können im Traum als bedrohlich empfunden werden, während<br />

manche Erlebnisse zum Zeitpunkt des Träumens normal erscheinen, sich aber im Wachzustand rationaler<br />

Erklärungsversuche entziehen.<br />

In Form von chaotisch aufflackernden Bil<strong>der</strong>n treten unbewusste Aspekte des Alltags im Traum<br />

zum Vorschein, welche die Möglichkeit bieten sich selbst besser kennenzulernen.<br />

Bei <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit handelt es sich um immer wie<strong>der</strong> kehrende symbolische Bil<strong>der</strong> aus meinen<br />

Träumen, Aufnahmen mir nahestehen<strong>der</strong> Menschen, sowie Selbstinszenierungen, die das Gefühl<br />

des Träumens zeigen.<br />

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30 ı 31


marKus sepperer<br />

VERSCHICHTET – GLOBAL #x<br />

TINTENSTRAHLDRUCKE AUF FINE ART PAPIER, 150 x 100 CM<br />

Im spannungsfelD Von KommunIsmus unD KapItalIsmus<br />

Meine Arbeit versucht mit Hilfe komplexer Bildkonstruktionen Globalisierungsprozesse und gesellschaftliche<br />

Folgeerscheinungen, an <strong>der</strong> Schnittstelle von Hongkong und Südchina zu interpretieren. Fotografien<br />

werden digital übereinan<strong>der</strong> geschichtet und nach bestimmten Gesichtspunkten, welche sowohl den<br />

einzelnen Fotos eingeschrieben sind, sich aber auch nach <strong>der</strong> gesamt formalen Komposition richten,<br />

miteinan<strong>der</strong> verwoben. Einerseits werden jeweils ganze, unterschiedliche Fotografien deckungsgleich<br />

übereinan<strong>der</strong>gelagert, das darauf folgende Ordnen <strong>der</strong> Bildinhalte schafft eine neue Schnittmenge aus<br />

den verschichteten Einzelfotos. Der Versuch immer neue Konstruktionsmöglichkeiten zu finden, ist wichtiger<br />

Teil <strong>der</strong> Arbeit und ein wesentlicher Motor während des Entstehungsprozesses.<br />

Der 2. Teil <strong>der</strong> Arbeit besteht aus Collagen, welche bewusst komponiert sind. Bildinhalte werden<br />

gezielt in Räume gesetzt und gehen auf einer inhaltlichen Metaebene neue Beziehungen ein. Nach malerischem<br />

Vorbild entstehen Räume, verzerrte Dimensionen, sich selbst entfremdete Protagonisten,<br />

un/mögliche Realitätskonstrukte. In dieser Serie steht nicht Konstruktion versus Zufall im Mittelpunkt,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Versuch einer Neuinterpretation des von mir vorgefundenen Systems, dessen Komplexität<br />

für den Einzelnen nur schwer zu verstehen ist. Dabei stehen kritisches Beobachten und die<br />

Verdichtung <strong>der</strong> Eindrücke im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die komplexen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, welche sich sowohl global,<br />

als auch zwischen dem chinesischen Festland und <strong>der</strong> vorgelagerten, britisch geprägten Inselgruppe<br />

Hongkongs ergeben, wurden die Inspirationsträger meiner Arbeitsweise. Das visuelle Gestalten und<br />

die Konstruktion sprechen somit jene Sprache, welche sie inhaltlich abzubilden versuchen.<br />

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anne-sophIe wass<br />

FRAUENZIMMER<br />

C-PRINTS, <strong>2009</strong>, FORMATE VARIABEL<br />

wir umarmen uns und sehen dabei fern.<br />

alles im griff ? – es tun sich weiten auf,<br />

die hinter zwei rücken für spannung sorgen.<br />

aus dem bauch heraus:<br />

zeit für BODY–ZAPPING!<br />

38 ı 39


wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> ZEIT, die bleibt,<br />

da sie bereits vergangen ist, und nie in<br />

vergessenheit gerät,<br />

weil sie unser ist.<br />

40 ı 41


unser LICHT, nicht unsere dunkelheitruft<br />

übelkeit,<br />

den geschmack von<br />

angst hervor.<br />

wer sind wir, uns brillant, talentiert, phantastisch zu nennen?<br />

und wer sind wir uns nicht so zu nennen?<br />

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marKus zahraDnIK<br />

WELTVERBESSERER<br />

11 C-PRINTS, 40 x 50 CM<br />

Der eigentlich positive Begriff ‚Weltverbesserer‘ hat in den letzten Jahren einen negativen Beigeschmack<br />

bekommen. Das mediale Boulevard setzt ihn zynisch ein, um kritische und engagierte Menschen<br />

in ein weltfremdes, eigenbrötlerisches Eck zu schieben. Damit wurde aber auch ein Überbegriff<br />

geschaffen, <strong>der</strong> die unterschiedlichsten Menschen zusammenfasst: Von SozialarbeiterInnen über<br />

Öko-AktivistInnen bis hin zu Jung-Linken.<br />

Die Arbeit zeigt die ProtagonistInnen sehr direkt und stellt sie als Personen – und nicht, wie sonst<br />

üblich, ihre Organisation o<strong>der</strong> ihr Anliegen – in den Mittelpunkt. Die übergroße Darstellung <strong>der</strong> Köpfe und<br />

die Wahl <strong>der</strong> Kameraposition führen zu einer gewissen Überhöhung/Heroisierung <strong>der</strong> porträtierten Personen.<br />

Die Bil<strong>der</strong> entstanden alle am Arbeitsplatz <strong>der</strong> Fotografierten und zeigen diese nahe und ungeschönt.<br />

Losgelöst von den jeweiligen inhaltlichen Anliegen <strong>der</strong> Porträtierten stellen sich beim Betrachter<br />

Fragen nach dem Sinn, <strong>der</strong> Mühsal aber auch nach <strong>der</strong> Befriedigung durch ihr Engagement.<br />

ADI HASCH, Grüner „Basisarbeiter“ seit es die Grünen gibt und seit 2005 Bezirksvorsteher Stellvertreter in Wien Leopoldstadt.<br />

(diese Doppelseite rechts)<br />

Gemeinsam mit Freundinnen gründete GERDA THEMEL 2004 den Verein „Women‘s Cooperation International“ und unterstützt bzw.<br />

ermöglicht so Frauen-Projekte in Sri Lanka, Kenia, Indien, Kamerun und Uganda. (nächste Doppelseite links)<br />

MUSTAFA YENICI begann seine politsche Laufbahn bei <strong>der</strong> Sozialistischen Jugend. Derzeit arbeitet <strong>der</strong> türkischstämmige Wiener für<br />

die SPÖ in Wien Naubau. (nächste Doppelseite rechts)<br />

ULRICH EICHELMANN engagiert sich quasi schon immer im Naturschutz. Er leitete beim WWF Österreich u.a. die Kampagne zur<br />

Durchsetzung des Nationalparks Donau-Auen. In den letzten beiden Jahren stand die Verhin<strong>der</strong>ung des Mega-Staudamms Ilisu in<br />

<strong>der</strong> Türkei im Mittelpunkt seiner Aktivitäten.<br />

ELKE SCHLITZ war bis 31. August <strong>2009</strong> Geschäftsführerin <strong>der</strong> Aids Hilfe Wien. Seit 1989 war sie in verschiedenen NPOs (u.a. Frauengesundheitszentrums<br />

Graz o<strong>der</strong> Landesverband <strong>der</strong> Lebenshilfe Steiermark) in leiten<strong>der</strong> Position tätig. (übernächste Doppelseite links)<br />

44 ı 45


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mIra horVath<br />

NACHTGESICHTER<br />

7 BARYTPRINTS, 90 x 130 CM<br />

Ich dringe mit <strong>der</strong> Kamera in die intimen Schlafräume von Freunden und Bekannten vor, in ihre entrückten<br />

Zustände in denen sie gleichsam verletzlich und ungeschützt sind. Durch die Dunkelheit<br />

schleichend nehme ich ein Bild von ihnen auf.<br />

Durch die Finsternis und <strong>der</strong> damit verbundenen hohen Lichtempfindlichkeit des Filmes weisen die<br />

Fotografien eine starke Körnung auf. Die Verwendung eines Schwarz-Weiß-Filmes korrespondiert<br />

auch mit dem menschlichen Sehsystem, da <strong>der</strong> Mensch bei Dunkelheit nur fähig ist in Graustufen zu<br />

sehen.<br />

In den altindischen „Upanishaden“ wird <strong>der</strong> Schlaf mit dem eigentlichen Selbst in Zusammenhang<br />

gebracht. Roland Barthes sieht in einem fotografischen Portrait ein geschlossenes Kräftefeld, in dem<br />

vier imaginäre Größen aufeinan<strong>der</strong> treffen: <strong>der</strong> Portraitierte ist zugleich <strong>der</strong>, für den er sich hält, <strong>der</strong>,<br />

für den er gehalten werden will, <strong>der</strong>, für den <strong>der</strong> Fotograf ihn hält und <strong>der</strong>, dessen er sich bedient sein<br />

Können vorzuzeigen. Dadurch, dass die Fotografierten sich im Zustand des Schlafes befinden, wird<br />

die Ebene <strong>der</strong> Selbstinszenierung ausgeschaltet. Entsteht dadurch ein „wahres“ Bild einer Person?<br />

Durch die geschlossenen Augen wird den Portraitierten die Möglichkeit genommen, den Blick <strong>der</strong><br />

Betrachter zu erwi<strong>der</strong>n. Sie sind ohne Interesse am Betrachter. Wovon sie wohl gerade träumen?<br />

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LAURENT NOSTITZ<br />

Küchen Im stIllstanD<br />

10 D-PRINTS, 60 x 80 CM<br />

Der Begriff „Küche“ leitet sich wahrscheinlich vom altdeutschen chuchina ab, welches wie<strong>der</strong>um über<br />

das spätlateinische cocina vom lateinischen coquere (kochen) ableitet.<br />

Ich habe in meinen Bekanntenkreis aufgeräumte Küchen aus den Baujahren 1950–1970 fotografiert.<br />

Das Alter dieses „zentralen Ortes <strong>der</strong> Wohnung“, gibt <strong>der</strong> Küche Individualität. Die Küchen sind<br />

„gebraucht“. Zeit formt Charakter und hinterlässt Spuren. Sie sind in keinen Einrichtungshäusern<br />

zu finden. Ich zeige Einbauküchen und Küchen aus Fragmenten bestehend. Reduzierte und ergänzte<br />

Einrichtung. Verschiedene Einzelmöbel.<br />

In meiner Arbeit geht es um den Stillstand innerhalb eines immer wie<strong>der</strong>kehrenden Kreislauf. Der<br />

Kreislauf beschreibt grob gesagt 3 Aktionen: kochen – essen – saubermachen und dazwischen immer<br />

<strong>der</strong> „Stillstand“<br />

Ich hab sie bei Tageslicht fotografiert, um den Räumen ein natürliches Licht zu geben. Die Küchen<br />

vereint <strong>der</strong> gleiche Zustand. Sie sind eingefroren, verlassen, aufgeräumt. Küchen im „Standby“. Immer<br />

bereit für die Intervalle <strong>der</strong> 3 Episoden. Eine <strong>der</strong> in die Aktionen eingebetteten Zustand. Küche als<br />

Ausdruck des persönlichen Lebensstils.<br />

technik<br />

Der hier verwendete Panorama-Adapter ermöglicht das parallaxefreie, horizontale und vertikale<br />

Schwenken um den Nodalpunkt des Objektives. 9 Fotografien werden mit dem Nodalpunkt–Adapter<br />

aufgenommen, und digital zu einem Bild zusammengesetzt. Daraus folgt eine wesentlich höhere Auflösung<br />

und ein erheblich größerer Bildwinkel.<br />

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elIsabeth gruber & natalIe petrynKo<br />

KALEVA JA POHJOLA<br />

INTERDISZIPLINäRER VERSUCH<br />

ein finnischer schöpfungsakt<br />

„Am Grund <strong>der</strong> Dinge ist das Wilde, das Unbekannte, das Chaotische.“<br />

Die beiden KünstlerInnen bieten mit ihrer Arbeit unmittelbar Erlebtem und mythisch Tradiertem in<br />

bildlichen und plastischen Symbolen Unterkunft.<br />

Photographie ist hier eine zentrale Technik <strong>der</strong> Vermittlung zwischen Licht und Dunkelheit. Der<br />

Mensch wirkt als ihr Medium; sie schöpfend, durch sie schaffend und empfangend zugleich.<br />

Durch die Entstehungsgeschichten hin zur Ausstellung ihrer Arbeit werden die beiden Photographinnen<br />

zu Mittlerinnen zwischen den Welten. Ihre wesentliche Performance liegt in <strong>der</strong> Aktualisierung<br />

archaischer Bedeutungsräume – durch den optisch geschärften Blick ihrer Augen bieten sie<br />

an<strong>der</strong>en die Möglichkeit sehen zu lernen.<br />

wir, unterwelt und oberwelt<br />

Je<strong>der</strong> dreidimensionale Ausstellungsraum besteht aus diversen Innenräumen und Außenräumen – die<br />

einen inszenieren sich in den an<strong>der</strong>en. Photographie als Blick in innere Räume, inszeniert Innenräume<br />

im Außenraum in dem sie sich befindet. Durch ein Photo blicken wir aus dem eigenen Innenraum durch<br />

den Außenraum in weitere Innenräume hinein.<br />

Das Leben ist Kommunikation und umfangen sein von diesen beiden Dimensionen, Innen und Außen –<br />

Unterwelt und Oberwelt, und <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> sich zwischen den beiden befindet, auf dem wir uns immer<br />

wie<strong>der</strong> hin und her bewegen müssen, um Zeit und Information transportieren zu können.<br />

Die Unterwelt wird – oftmals als Überrest <strong>der</strong> Vergangenheit – in den Tag ans Licht gebracht.<br />

Transformation findet dort statt, wo die Zeit still steht. MeisterInnen <strong>der</strong> Zeit verstehen es Zeit zu<br />

modulieren, Zeitraum zu verwandeln! Überall, wo die Stille zu uns spricht, ist Mystik, ist das Geheimnis,<br />

das am besten gehütete und zugleich offensichtlichste, frei zugängliche.<br />

Stille ist die Dunkelheit des Klangs. Da gibt es einen Weg durch die Dunkelheit, durch das Land des<br />

Todes – das Gegenteil von Leben. Der Winter, die Dunkelheit und eine Angst, die da ist. Es gilt einen Weg<br />

durch ein unbekanntes Land zurückzulegen.<br />

Die lebende natur<br />

Natur spiegelt sich in den Fenstern <strong>der</strong> Häuser, ist das Einzige das uns umgibt – eine erschreckende<br />

Macht neben <strong>der</strong> wir uns klein und zerbrechlich fühlen. Das warme Innere eines Hauses (o<strong>der</strong> Dachbodens),<br />

das im Kalten und Dunkeln wohnt wird zu einem vielgestaltigen Symbol.<br />

„Es kommt einem Sterben gleich, alles zu vergessen was man wusste um das Alte neu zu erfinden.“<br />

Die vergangene Zeit ist das Wilde, menschenlose Zeit ist wild, die Gegenwart ein Versuch <strong>der</strong> Ordnung.<br />

Das Wilde flüchtet diese Begegnung – seine Liebe ist zu groß; nicht wir lieben die Natur, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

sie uns!<br />

Hier nun schließt sich <strong>der</strong> Kreis: out of chaos comes or<strong>der</strong>!<br />

Text: Mag. phil. Martin A. Luger (Anthropologe/Bewusstseinsforscher)<br />

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KurzbIographIen<br />

susanne buchInger<br />

JUGENDTREFF.<br />

70 C-PRINTS ALS DIASCHAU PRäSENTIERT*<br />

Meine Absicht ist, den Blick des Betrachters in die Welt junger Menschen zu führen. Über die Dokumentation<br />

einer Lebensrealität hinaus interessiert mich bei meiner Arbeit, ob sich mir mit <strong>der</strong> Kamera<br />

Zugang zu den Menschen und ihren Geschichten erschließt.<br />

Das Verwenden einer analogen Mittelformatkamera bedeutet für die Jugendlichen, die im digitalen<br />

Zeitalter aufwachsen, eine für sie ungewöhnliche Konzentriertheit auf einen beson<strong>der</strong>en Augenblick.<br />

Die fotografische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dieser Zielgruppe, die ich seit einigen Jahren in Neusiedl<br />

(Nie<strong>der</strong>österreich), meinem Heimatort und im Nachbarort Pernitz betreibe, werde ich fortsetzen.<br />

8 9<br />

susanne buchInger<br />

geboren 1963 in Neunkirchen , verheiratet, 2 Kin<strong>der</strong>, lebt in Neusiedl/Nie<strong>der</strong>österreich<br />

2006–<strong>2009</strong> Lehrgang für künstlerische Fotografie, <strong>fotoK</strong> Wien<br />

einzelausstellungen:<br />

2001 „Natur pur“ in Pernitz , Oktober 2001<br />

2008 „Dorfbewohner“ im Gemeindeamt Neusiedl, April 2008<br />

<strong>2009</strong> „Jugend“ im Gemeindeamt Neusiedl, April <strong>2009</strong><br />

gruppenausstellungen:<br />

2007 „vorm Haus“ im Rahmen <strong>der</strong> <strong>fotoK</strong> Jahresausstellung „developper part B“, Juni 2007<br />

2008 „cool running“ im Rahmen <strong>der</strong> Projektausstellung „ästhetika-Anästhetika“ (mit Dr. Gerhard Kozar), März 2008<br />

„Passanten-Paare“ im Rahmen <strong>der</strong> Ausstellung zum Workshop „das subjektive Bild“ (mit Markus Krottendorfer), April 2008<br />

„Dorffest“ im Rahmen <strong>der</strong> Ausstellung „speed08“, Mai 2008<br />

<strong>2009</strong> Diplomausstellung <strong>fotoK</strong>, „Jugendtreff.“, September <strong>2009</strong><br />

Kontakt:<br />

susi.buchinger@aon.at<br />

thomas lInton<br />

KäFIGE ZUM SPIELEN<br />

SILBERGELATINE-PRINT 22,5 x 28 C M<br />

Jedes architektonische Element im urbanen Raum unterliegt Regeln, Funktionen und Bestimmungen.<br />

Spielkäfige erlauben uns eine gewisse Freiheit auszuleben, welche meist im angrenzenden Raum des<br />

städtischen Zusammenlebens nicht möglich ist. Ironischerweise wird uns diese Freiraum in Form<br />

eines Käfigs angeboten.<br />

Neben <strong>der</strong> Wahrnehmung dieser grundlegenden Thematik steht das Spiel des von außen Sehens<br />

sowie des Hinein- und des Hindurchsehens im Mittelpunkt meiner Arbeit. Die Spielkäfige scheinen einerseits<br />

als festes formales Element dominant im Raum zu stehen und an<strong>der</strong>erseits wirken sie durch<br />

ihre Eigenschaften <strong>der</strong> Materialien zugleich transparent und teilweise auflösend. Dieses Wechselspiel<br />

<strong>der</strong> visuellen Wahrnehmung ermöglicht es dem Betrachter sich auf ein neues Spiel einzulassen, welches<br />

keinen vorgesehenen Bestimmungen <strong>der</strong> Spielkäfige unterliegt.<br />

14 15<br />

thomas lInton<br />

geboren 1975, lebt und arbeitet in Kritzendorf. Mehrjährige Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Fotografie als künstlerisches Medium. Seit 2006<br />

Student von <strong>fotoK</strong>. Seit 2008 Mitglied von Lumenx - Verein zur Optimierung und Vernetzung künstlerischer Arbeitsmethoden<br />

im medialen Raum.<br />

ausstellungen:<br />

2007 Gruppenausstellung: „Idee-Materie-Realität“, Wien, <strong>fotoK</strong><br />

2008 Gruppenausstellung; „Das subjektive Bild“, Wien, <strong>fotoK</strong>, April 2008<br />

Gruppenausstellung: „speed 08“, <strong>fotoK</strong>, Mai 2008<br />

Einzelausstellung: „Beauty Revealed“, Wien, Bildetage, November 2008<br />

<strong>2009</strong> Gruppenausstellung: „Über (die) Wien“, Wien, Cafe Orient, Mai <strong>2009</strong><br />

Kontakt:<br />

th.linton@gmail.com<br />

74 ı 75<br />

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Klaus bocK<br />

ARBEITEN <strong>2009</strong><br />

selbstgestaltung I-VIII (<strong>2009</strong>) – rechte Seite<br />

Ich habe Portraits von Personen aus meinem Bekanntenkreis (Freunde, Arbeitskollegen, Bekannte,…)<br />

angefertigt und ihnen diese Bil<strong>der</strong> für ca. einen Monat zur freien Gestaltung überlassen. Bezüglich<br />

<strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Bearbeitung wurden keinerlei Vorgaben gemacht, es war auch zulässig, die Fotografien<br />

völlig zu zerstören. Einzige Bedingung: Nach einem Monat mussten mir die Ergebnisse retourniert<br />

werden.<br />

Ziel war es, einen Beitrag zur lang gehegten Debatte in <strong>der</strong> Portraitfotografie, ob ein fotogra¬fisches<br />

Bild bloße Oberfläche ist (vermeintlich lt. Thomas Ruff), o<strong>der</strong> ob es eine Aussage über die abgebildete<br />

Person treffen kann, beizusteuern. Durch die Bearbeitung erhielt das Bild objekthaften Charakter, es<br />

wird die Frage nach <strong>der</strong> Autorenschaft aufgeworfen und die Beziehung dieser Personen zu mir wird<br />

thematisiert. Die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild, Wünsche bezüglich <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> eigenen Person durch An<strong>der</strong>e sowie Sendungsbewusstsein und Seelenschau werden in dieser<br />

Arbeit thematisiert. Die entstandenen Bil<strong>der</strong>/Objekte sind Ergebnis eines Wechselspiels zwischen mir<br />

und den Portraitierten, ein Austausch gegenseitiger Wahrnehmung.<br />

abweIchung I-XII (<strong>2009</strong>) – nächste Doppelseite<br />

Begonnen hat diese Arbeit während eines China-Aufenthaltes als Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Thema<br />

Devianz in einem sozio-kulturellen Kontext, <strong>der</strong> von mir als sehr stark auf Konformität ausgerichtet<br />

wahrgenommen wurde. Devianz sollte, wenn nicht unmittelbar beobachtbar, durch die Devianz<br />

des Lichtes, die Unschärfe, erzeugt werden. Durch Unschärfe werden die starren Strukturen <strong>der</strong><br />

Hochhäuser, die vorgefertigten Lebensentwürfe (siehe dazu die Arbeit von Markus Krottendorfer „the<br />

three gorges project“) zu Mustern abstrahiert. Im Laufe <strong>der</strong> Produktion des Bildmaterials erschien<br />

mir dieses Konzept jedoch zunehmend vage. Die zugrunde liegenden konzeptuellen Überlegungen traten<br />

schlussendlich zugunsten ästhetischer Kriterien in den Hintergrund.<br />

20 21<br />

Klaus bocK<br />

geboren 1981 in Linz, lebt und arbeitet in Wien<br />

seit 2008 Studium „Kunst und Kommunikative Praxis“ und „Textiles Gestalten“, Universität für Angewandte Kunst<br />

einzelausstellungen:<br />

2007 „Der See“ - Bildetage<br />

2008 „Wien im Licht <strong>der</strong> Nacht“, Ausstellung und Buchpräsentation<br />

gruppenausstellungen:<br />

2007 Wien-New York-Istanbul, Bildetage<br />

2008 ästhetika-Anästhetika“, <strong>fotoK</strong> ı „Raum im Bild“, <strong>fotoK</strong> ı „Speed08“, <strong>fotoK</strong><br />

<strong>2009</strong> „Preview Night“, Universität für Angewandte Kunst<br />

publikation:<br />

2008 „Wien im Licht <strong>der</strong> Nacht“, Parthas Verlag<br />

Kontakt:<br />

klausbock@hotmail.com<br />

gabrIele paar<br />

HALF LIGHT<br />

C-PRINTS, SILBERGELATINEPRINTS, UNTERSCHIEDLICHE GRÖSSEN<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Träumen bildet das Thema dieser Fotoarbeit. Der Traum ist ein Ort, an<br />

dem Phantasien keine Grenzen gesetzt sind, Zeitsinn verloren geht und moralische Vorstellungen<br />

verschwimmen. Harmlose Situationen können im Traum als bedrohlich empfunden werden, während<br />

manche Erlebnisse zum Zeitpunkt des Träumens normal erscheinen, sich aber im Wachzustand rationaler<br />

Erklärungsversuche entziehen.<br />

In Form von chaotisch aufflackernden Bil<strong>der</strong>n treten unbewusste Aspekte des Alltags im Traum<br />

zum Vorschein, welche die Möglichkeit bieten sich selbst besser kennenzulernen.<br />

Bei <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit handelt es sich um immer wie<strong>der</strong> kehrende symbolische Bil<strong>der</strong> aus meinen<br />

Träumen, Aufnahmen mir nahestehen<strong>der</strong> Menschen, sowie Selbstinszenierungen, die das Gefühl<br />

des Träumens zeigen.<br />

26 27<br />

gabrIele paar<br />

geboren 1980, lebt und arbeitet in Wien<br />

seit 2006 Fotoassistenz bei Michael Inmann<br />

2006–<strong>2009</strong> <strong>fotoK</strong><br />

ausstellungen:<br />

2007 „Bekanntmachung“, Jahresausstellung, <strong>fotoK</strong>, Juni 2007<br />

2008 „Reality – is it?“, im Rahmen des Projekts „ästhetika-Anästhetika“ geleitet von Gerhard Kozar, <strong>fotoK</strong>, März 2008<br />

„Privat“, im Rahmen des Workshops „Raum im Bild“ unter <strong>der</strong> Leitung von Jutta Strohmaier, <strong>fotoK</strong>, April 2008<br />

„Traumwelten“, Jahresausstellung im Rahmen von „speed08“, <strong>fotoK</strong>, Mai 2008<br />

<strong>2009</strong> „Half Light“, Diplomausstellung, <strong>fotoK</strong>, September <strong>2009</strong><br />

Kontakt:<br />

gabrielepaar@yahoo.com<br />

22 23<br />

28 29<br />

party (<strong>2009</strong>)<br />

Der Konstruktion von Wirklichkeit , <strong>der</strong> Schaffung eines kollektiven Gedächtnisses in Hinblick auf das Ereignis „Party“<br />

widmet sich diese Arbeit. Den „Wahrheitsgehalt“ von Party-Fotografien zu hinterfragen, sie als teils bewusste Täuschung,<br />

als zielgerichtete Gestaltung einer Außen- (nicht beteiligte) aber auch Innenwahrnehmung (TeilnehmerInnen<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung) sowie die Genese des Selbst- und Fremdbildes nachzubilden, war die Intention von „Party“.<br />

Teil des Vorganges <strong>der</strong> Wirklichkeitskonstruktion ist die Verbreitung <strong>der</strong> künftigen kollektiven „Wahrheit“, etwa<br />

via „Facebook“. Neben den Fotografien ist auch <strong>der</strong> „Facebook-Account“ in „Party“ fiktiv. Es handelt sich also um<br />

eine Konstruktion auf zwei Ebenen: <strong>der</strong> des Bildes und jener <strong>der</strong> Präsentation. Natürlich drängt sich in Hinblick auf<br />

die Motivwahl die Frage auf, warum Personen sich selbst o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e diesem Exhibitionismus aussetzen, wodurch<br />

dieses Mitteilungsbedürfnis generiert wird.<br />

„Party“ ist im Kontext <strong>der</strong> zahlreichen zeitgenössischen künstlerischen Positionen (z.B. Wolfgang Tillmans‘ Arbeit <strong>der</strong><br />

späten 80er Jahre über die „Acid House Explosion“ ) zu betrachten, die sich mit Jugend- und Party-Kultur beschäftigen.<br />

Nicht zuletzt kann diese Arbeit als satirischer Seitenhieb auf <strong>der</strong>lei „dokumentarische“ Fotografie verstanden werden.<br />

24 25<br />

30 31<br />

If you want to Do busIness In chIna…<br />

Als ich im Februar <strong>2009</strong> zwei Freunde in China besuchte, hatte ich das Ziel, eine Reportage über europäische<br />

Geschäftsleute in Shanghai zu produzieren. Ich habe die Protagonisten zu diesem Zweck fast rund um die Uhr<br />

begleitet, ihren eintönig anmutenden Alltag minutiös festgehalten. Sehr bald jedoch kam ich zu dem Schluss,<br />

dass meine genaue Kenntnis <strong>der</strong> handelnden Personen sowie meine Freundschaft zu ihnen den Versuch einer<br />

Außensicht absurd erscheinen lässt. Vielmehr ist ein relativ intimes Portrait von Personen in ihrem mehrheitlich<br />

privatem Umfeld entstanden. Ich habe den Protagonisten die Bil<strong>der</strong> als „Slideshow“ elektronisch zukommen lassen<br />

und sie gebeten, spontan einen Kommentar dazu abzugeben.<br />

Was dadurch entstand, ist eine Arbeit, die die sichtbaren äußeren Lebensumstände thematisiert, allerdings<br />

durch die mündlichen Kommentare in einem Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbild positioniert, was in<br />

Form <strong>der</strong> Diskrepanz zwischen <strong>der</strong> „Subjektivität“ <strong>der</strong> Tonaufnahme und <strong>der</strong> Klarheit <strong>der</strong> Bildsprache zum Ausdruck<br />

gebracht wird. Das Selbstbild wird mit dem von mir erzeugtem Fremdbild kontrastiert, wodurch die Betrachter<br />

Zeugen des Moments des „Selbst-Erkennens“ o<strong>der</strong> „Selbst-Nicht-Erkennens“ sowie des Gedankenaustausches<br />

über die Lebensbedingungen <strong>der</strong> Protagonisten werden. Die Bil<strong>der</strong> werden dadurch zum Spielball zwischen mir<br />

und den Protagonisten, ich treffe visuelle Aussagen über sie und ihre Lebenswelt, denen sie Gesprochenes gegenüberstellen,<br />

das (gegen Ende <strong>der</strong> Aufnahme sogar wörtlich) an mich re-adressiert wird. Die Wechselseitigkeit<br />

<strong>der</strong> Beziehung zwischen dem Fotografen und dem Fotografierten wird damit angesprochen.


KurzbIographIen<br />

marKus sepperer<br />

VERSCHICHTET – GLOBAL #x<br />

TINTENSTRAHLDRUCKE AUF FINE ART PAPIER, 150 x 100 C M<br />

Im spannungsfelD Von KommunIsmus unD KapItalIsmus<br />

Meine Arbeit versucht mit Hilfe komplexer Bildkonstruktionen Globalisierungsprozesse und gesellschaftliche<br />

Folgeerscheinungen, an <strong>der</strong> Schnittstelle von Hongkong und Südchina zu interpretieren. Fotografien<br />

werden digital übereinan<strong>der</strong> geschichtet und nach bestimmten Gesichtspunkten, welche sowohl den<br />

einzelnen Fotos eingeschrieben sind, sich aber auch nach <strong>der</strong> gesamt formalen Komposition richten,<br />

miteinan<strong>der</strong> verwoben. Einerseits werden jeweils ganze, unterschiedliche Fotografien deckungsgleich<br />

übereinan<strong>der</strong>gelagert, das darauf folgende Ordnen <strong>der</strong> Bildinhalte schafft eine neue Schnittmenge aus<br />

den verschichteten Einzelfotos. Der Versuch immer neue Konstruktionsmöglichkeiten zu finden, ist wichtiger<br />

Teil <strong>der</strong> Arbeit und ein wesentlicher Motor während des Entstehungsprozesses.<br />

Der 2. Teil <strong>der</strong> Arbeit besteht aus Collagen, welche bewusst komponiert sind. Bildinhalte werden<br />

gezielt in Räume gesetzt und gehen auf einer inhaltlichen Metaebene neue Beziehungen ein. Nach malerischem<br />

Vorbild entstehen Räume, verzerrte Dimensionen, sich selbst entfremdete Protagonisten,<br />

un/mögliche Realitätskonstrukte. In dieser Serie steht nicht Konstruktion versus Zufall im Mittelpunkt,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Versuch einer Neuinterpretation des von mir vorgefundenen Systems, dessen Komplexität<br />

für den Einzelnen nur schwer zu verstehen ist. Dabei stehen kritisches Beobachten und die<br />

Verdichtung <strong>der</strong> Eindrücke im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die komplexen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge, welche sich sowohl global,<br />

als auch zwischen dem chinesischen Festland und <strong>der</strong> vorgelagerten, britisch geprägten Inselgruppe<br />

Hongkongs ergeben, wurden die Inspirationsträger meiner Arbeitsweise. Das visuelle Gestalten und<br />

die Konstruktion sprechen somit jene Sprache, welche sie inhaltlich abzubilden versuchen.<br />

32 33<br />

marKus sepperer<br />

geboren 1978 in Spittal/Drau, lebt und arbeitet in Wien.<br />

2006–<strong>2009</strong> Studium künstlerische Fotografie - <strong>fotoK</strong><br />

2008/09 Gastmusiker im HongKong New Music Ensemble<br />

2007/09 Musiker im österreichischen Ensemble für Neue Musik<br />

2006/09 Mitarbeiter bei <strong>der</strong> Tageszeitung Der Standard<br />

1997–2004 Musikstudium in Wien, Salzburg, Leipzig, London<br />

ausstellungen :<br />

verschichtet-global #x, part2, Galerie Artbits, Wien – 4. 6.–27. 7. <strong>2009</strong><br />

verschichtet-global #x, part1, Bildetage, Wien – 18. 1.–31. 1. <strong>2009</strong><br />

Siegerausstellung Epson Art-Photo Award, Art Cologne, Köln<br />

Democratic Jungle, <strong>fotoK</strong> , Wien<br />

Crossing Bor<strong>der</strong>s, part2, Culture Club Gallery, Hongkong<br />

Crossing Bor<strong>der</strong>s, part1, Oxwarehouse, Macau<br />

Kontakt:<br />

markus.sepperer@gmx.at<br />

anne-sophIe wass<br />

FRAUENZIMMER<br />

C-PRINTS, <strong>2009</strong>, FORMATE VARIABEL<br />

wir umarmen uns und sehen dabei fern.<br />

alles im griff ? – es tun sich weiten auf,<br />

die hinter zwei rücken für spannung sorgen.<br />

aus dem bauch heraus:<br />

zeit für BODY–ZAPPING!<br />

38 39<br />

anne-sophIe wass<br />

Anne-Sophie Wass wird am 8. Dezember 1983 in Hallein geboren, wächst in Salzburg auf und zieht 2002 nach Wien.<br />

Sie lebt und arbeitet in Wien, hatte diverse Ausstellungen in Wien, Salzburg und Mexico D.F..<br />

2006 Diplomabschluss an <strong>der</strong> ‚wiener kunst schule‘, Fachrichtung ‚Räumliches Gestalten‘<br />

seit 2005 Fotoassistenz bei u.a. David Sailer und Arnd Ötting<br />

2007 Einladung und Stipendium durch ‚Casa Vecina‘ und ‚rockin‘ femmes project productions‘ nach Mexico City,<br />

Kurator: Ivan Edeza<br />

2006 Organisationsteam des ‚work-in-progress-festivals‘, ‚Schmiede06-playground of ideas‘<br />

2006–<strong>2009</strong> <strong>fotoK</strong> Lehrgang für Fotografie und Kunst<br />

Kontakt:<br />

anne_sophie_wass@gmx.at<br />

76 ı 77<br />

34 35<br />

wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> ZEIT, die bleibt,<br />

da sie bereits vergangen ist, und nie in<br />

vergessenheit gerät,<br />

weil sie unser ist.<br />

40 41<br />

36 37<br />

unser LICHT, nicht unsere dunkelheitruft<br />

übelkeit,<br />

den geschmack von<br />

angst hervor.<br />

wer sind wir, uns brillant, talentiert, phantastisch zu nennen?<br />

und wer sind wir uns nicht so zu nennen?<br />

42 43


marKus zahraDnIK<br />

WELTVERBESSERER<br />

11 C-PRINTS, 40 x 50 C M<br />

Der eigentlich positive Begriff ‚Weltverbesserer‘ hat in den letzten Jahren einen negativen Beigeschmack<br />

bekommen. Das mediale Boulevard setzt ihn zynisch ein, um kritische und engagierte Menschen<br />

in ein weltfremdes, eigenbrötlerisches Eck zu schieben. Damit wurde aber auch ein Überbegriff<br />

geschaffen, <strong>der</strong> die unterschiedlichsten Menschen zusammenfasst: Von SozialarbeiterInnen über<br />

Öko-AktivistInnen bis hin zu Jung-Linken.<br />

Die Arbeit zeigt die ProtagonistInnen sehr direkt und stellt sie als Personen – und nicht, wie sonst<br />

üblich, ihre Organisation o<strong>der</strong> ihr Anliegen – in den Mittelpunkt. Die übergroße Darstellung <strong>der</strong> Köpfe und<br />

die Wahl <strong>der</strong> Kameraposition führen zu einer gewissen Überhöhung/Heroisierung <strong>der</strong> porträtierten Personen.<br />

Die Bil<strong>der</strong> entstanden alle am Arbeitsplatz <strong>der</strong> Fotografierten und zeigen diese nahe und ungeschönt.<br />

Losgelöst von den jeweiligen inhaltlichen Anliegen <strong>der</strong> Porträtierten stellen sich beim Betrachter<br />

Fragen nach dem Sinn, <strong>der</strong> Mühsal aber auch nach <strong>der</strong> Befriedigung durch ihr Engagement.<br />

44 45<br />

marKus zahraDnIK<br />

1979 in Wien geboren, arbeitet seit knapp 10 Jahren als Grafikdesigner. Seit zirka 5 Jahren ist er künstlerisch tätig, seit 4 Jahren<br />

studiert er am Wiener <strong>fotoK</strong> künstlerische Fotografie, wo er im Sommer <strong>2009</strong> mit <strong>der</strong> in diesem <strong>Katalog</strong> gezeigten Arbeit sein Diplom<br />

abgelegt hat.<br />

ausstellungen<br />

Teilnahme an mehreren Ausstellungen im Rahmen seiner Ausbildung (unter an<strong>der</strong>em beim Monat <strong>der</strong> Fotografie 2006), sowie an<br />

Gemeinschaftsausstellungen <strong>der</strong> Gruppe ‚wasistkunst‘ im Wasserturm Favoriten (2008), folgeeins (2006), Atelier M&G (2005). Außerdem<br />

gestaltete er gemeinsam mit Richard Fürstner die Installation 200x200x200 im Hof des Museumsquartiers in Wien (Sommer<br />

2006 und 2007).<br />

Kontakt:<br />

markus@zahradnik.at<br />

mIra horVath NACHTGESICHTER<br />

BARYTPRINTS<br />

Ich dringe mit <strong>der</strong> Kamera in die intimen Schlafräume von Freunden und Bekannten vor, in ihre entrückten<br />

Zustände in denen sie gleichsam verletzlich und ungeschützt sind. Durch die Dunkelheit<br />

schleichend nehme ich ein Bild von ihnen auf.<br />

Durch die Finsternis und <strong>der</strong> damit verbundenen hohen Lichtempfindlichkeit des Filmes weisen die<br />

Fotografien eine starke Körnung auf. Die Verwendung eines Schwarz-Weiß-Filmes korrespondiert<br />

auch mit dem menschlichen Sehsystem, da <strong>der</strong> Mensch bei Dunkelheit nur fähig ist in Graustufen zu<br />

sehen.<br />

In den altindischen „Upanishaden“ wird <strong>der</strong> Schlaf mit dem eigentlichen Selbst in Zusammenhang<br />

gebracht. Roland Barthes sieht in einem fotografischen Portrait ein geschlossenes Kräftefeld, in dem<br />

vier imaginäre Größen aufeinan<strong>der</strong> treffen: <strong>der</strong> Portraitierte ist zugleich <strong>der</strong>, für den er sich hält, <strong>der</strong>,<br />

für den er gehalten werden will, <strong>der</strong>, für den <strong>der</strong> Fotograf ihn hält und <strong>der</strong>, dessen er sich bedient sein<br />

Können vorzuzeigen. Dadurch, dass die Fotografierten sich im Zustand des Schlafes befinden, wird<br />

die Ebene <strong>der</strong> Selbstinszenierung ausgeschaltet. Entsteht dadurch ein „wahres“ Bild einer Person?<br />

Durch die geschlossenen Augen wird den Portraitierten die Möglichkeit genommen, den Blick <strong>der</strong><br />

Betrachter zu erwi<strong>der</strong>n. Sie sind ohne Interesse am Betrachter. Wovon sie wohl gerade träumen?<br />

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mIra horVath<br />

1987 geboren in Graz, <strong>der</strong>zeit wohnhaft in Wien.<br />

Seit 2006 Studium <strong>der</strong> Theater-, Film- und Medienwissenschaft<br />

und im Zeitraum von 2006-<strong>2009</strong> Besuch des Lehrgangs für künstlerische Fotografie bei <strong>fotoK</strong>, mit Diplom abgeschlossen.<br />

ausstellungen:<br />

2008 „Schattenspiel“, Jahresausstellung „speed 08 – developer part B“, <strong>fotoK</strong>, Mai 2008<br />

„Traumorte“, Ausstellung „Raum im Bild“, entstanden im Rahmen eines Workshops mit Jutta Strohmaier, <strong>fotoK</strong> März 2008<br />

2007 „beziehungsweise“, Jahresausstellung “Idee - Materie - Realitäten“, <strong>fotoK</strong>, Juni 2007<br />

Kontakt:<br />

mira.horvath@gmx.at<br />

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54 55


KurzbIographIen<br />

LAURENT NOSTITZ<br />

Küchen Im stIllstanD<br />

10 D-PRINTS, 60 80 x C M<br />

Der Begriff „Küche“ leitet sich wahrscheinlich vom altdeutschen chuchina ab, welches wie<strong>der</strong>um über<br />

das spätlateinische cocina vom lateinischen coquere (kochen) ableitet.<br />

Ich habe in meinen Bekanntenkreis aufgeräumte Küchen aus den Baujahren 1950–1970 fotografiert.<br />

Das Alter dieses „zentralen Ortes <strong>der</strong> Wohnung“, gibt <strong>der</strong> Küche Individualität. Die Küchen sind<br />

„gebraucht“. Zeit formt Charakter und hinterlässt Spuren. Sie sind in keinen Einrichtungshäusern<br />

zu finden. Ich zeige Einbauküchen und Küchen aus Fragmenten bestehend. Reduzierte und ergänzte<br />

Einrichtung. Verschiedene Einzelmöbel.<br />

In meiner Arbeit geht es um den Stillstand innerhalb eines immer wie<strong>der</strong>kehrenden Kreislauf. Der<br />

Kreislauf beschreibt grob gesagt 3 Aktionen: kochen – essen – saubermachen und dazwischen immer<br />

<strong>der</strong> „Stillstand“<br />

Ich hab sie bei Tageslicht fotografiert, um den Räumen ein natürliches Licht zu geben. Die Küchen<br />

vereint <strong>der</strong> gleiche Zustand. Sie sind eingefroren, verlassen, aufgeräumt. Küchen im „Standby“. Immer<br />

bereit für die Intervalle <strong>der</strong> 3 Episoden. Eine <strong>der</strong> in die Aktionen eingebetteten Zustand. Küche als<br />

Ausdruck des persönlichen Lebensstils.<br />

technik<br />

Der hier verwendete Panorama-Adapter ermöglicht das parallaxefreie, horizontale und vertikale<br />

Schwenken um den Nodalpunkt des Objektives. 9 Fotografien werden mit dem Nodalpunkt–Adapter<br />

aufgenommen, und digital zu einem Bild zusammengesetzt. Daraus folgt eine wesentlich höhere Auflösung<br />

und ein erheblich größerer Bildwinkel.<br />

56 57<br />

laurent nostItz<br />

geboren am 17. 12. 1977 in Wien lebt und arbeitet in Wien.<br />

ausbildung:<br />

2002- <strong>2009</strong> diverse Kurse an <strong>der</strong> Wiener Kunstvolkshochschule, 1090 Lazarettgasse<br />

2006–<strong>2009</strong> <strong>fotoK</strong>, Wien<br />

ausstellungen<br />

2001 Ausstellung und Kurator: Das ungeschöpfte kreative Potential (in den Räumen von Sothebys)<br />

2004 Cafe Kandinsky Gruppenausstellungen<br />

2006–<strong>2009</strong> Gruppenausstellungen <strong>fotoK</strong><br />

Kontakt:<br />

laurent.nostitz@hotmail.com<br />

elIsabeth gruber & nata l Ie petrynKo<br />

KALEVA JA POHJOLA<br />

INTERDISZIPLINäRER VERSUCH<br />

ein finnischer schöpfungsakt<br />

„Am Grund <strong>der</strong> Dinge ist das Wilde, das Unbekannte, das Chaotische.“<br />

Die beiden KünstlerInnen bieten mit ihrer Arbeit unmittelbar Erlebtem und mythisch Tradiertem in<br />

bildlichen und plastischen Symbolen Unterkunft.<br />

Photographie ist hier eine zentrale Technik <strong>der</strong> Vermittlung zwischen Licht und Dunkelheit. Der<br />

Mensch wirkt als ihr Medium; sie schöpfend, durch sie schaffend und empfangend zugleich.<br />

Durch die Entstehungsgeschichten hin zur Ausstellung ihrer Arbeit werden die beiden Photographinnen<br />

zu Mittlerinnen zwischen den Welten. Ihre wesentliche Performance liegt in <strong>der</strong> Aktualisierung<br />

archaischer Bedeutungsräume – durch den optisch geschärften Blick ihrer Augen bieten sie<br />

an<strong>der</strong>en die Möglichkeit sehen zu lernen.<br />

wir, unterwelt und oberwelt<br />

Je<strong>der</strong> dreidimensionale Ausstellungsraum besteht aus diversen Innenräumen und Außenräumen – die<br />

einen inszenieren sich in den an<strong>der</strong>en. Photographie als Blick in innere Räume, inszeniert Innenräume<br />

im Außenraum in dem sie sich befindet. Durch ein Photo blicken wir aus dem eigenen Innenraum durch<br />

den Außenraum in weitere Innenräume hinein.<br />

Das Leben ist Kommunikation und umfangen sein von diesen beiden Dimensionen, Innen und Außen –<br />

Unterwelt und Oberwelt, und <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> sich zwischen den beiden befindet, auf dem wir uns immer<br />

wie<strong>der</strong> hin und her bewegen müssen, um Zeit und Information transportieren zu können.<br />

Die Unterwelt wird – oftmals als Überrest <strong>der</strong> Vergangenheit – in den Tag ans Licht gebracht.<br />

Transformation findet dort statt, wo die Zeit still steht. MeisterInnen <strong>der</strong> Zeit verstehen es Zeit zu<br />

modulieren, Zeitraum zu verwandeln! Überall, wo die Stille zu uns spricht, ist Mystik, ist das Geheimnis,<br />

das am besten gehütete und zugleich offensichtlichste, frei zugängliche.<br />

Stille ist die Dunkelheit des Klangs. Da gibt es einen Weg durch die Dunkelheit, durch das Land des<br />

Todes – das Gegenteil von Leben. Der Winter, die Dunkelheit und eine Angst, die da ist. Es gilt einen Weg<br />

durch ein unbekanntes Land zurückzulegen.<br />

Die lebende natur<br />

Natur spiegelt sich in den Fenstern <strong>der</strong> Häuser, ist das Einzige das uns umgibt – eine erschreckende<br />

Macht neben <strong>der</strong> wir uns klein und zerbrechlich fühlen. Das warme Innere eines Hauses (o<strong>der</strong> Dachbodens),<br />

das im Kalten und Dunkeln wohnt wird zu einem vielgestaltigen Symbol.<br />

„Es kommt einem Sterben gleich, alles zu vergessen was man wusste um das Alte neu zu erfinden.“<br />

Die vergangene Zeit ist das Wilde, menschenlose Zeit ist wild, die Gegenwart ein Versuch <strong>der</strong> Ordnung.<br />

Das Wilde flüchtet diese Begegnung – seine Liebe ist zu groß; nicht wir lieben die Natur, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

sie uns!<br />

Hier nun schließt sich <strong>der</strong> Kreis: out of chaos comes or<strong>der</strong>!<br />

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elIsabeth gruber & natalIe petrynKo<br />

sind 1982 in Sao Paolo und 1983 in Wien geboren<br />

Feldenkrais/Kultur- und Sozialanthropologie<br />

2005 Aufeinan<strong>der</strong>treffen in den Räumen des <strong>fotoK</strong><br />

Seit 2007 gemeinsames und individuelles Reisen und Leben in Nordkarelien, Finnland. Unsere Gemeinschaft ließ verschiedenste Arbeiten<br />

entstehen, die sich immer wie<strong>der</strong> neu formten und zusammensetzten. Während dieses Entstehungsprozesses wurde die Arbeit<br />

unter verschiedenen Titeln immer wie<strong>der</strong> in Finnland präsentiert und erhielt so ihre <strong>der</strong>zeitige Form. Der prozesshafte Charakter<br />

dieser Arbeit lässt sie immer wie<strong>der</strong> neu entstehen und weiterentwickeln.<br />

Kontakt:<br />

kalevajapohjola@gmail.com<br />

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Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

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le groupe soleil<br />

film & multimediaproduktions gmbH<br />

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Beson<strong>der</strong>er Dank an:<br />

Rupert Schmied


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Ihres Unternehmens mit neuen Augen<br />

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Als größter herstellerunabhängiger Systemintegrator implementieren wir maßgeschnei<strong>der</strong>te Kommunikationslösungen für<br />

Unter nehmen aller Branchen und öffentliche Organisationen: konvergente Sprach- und Datennetzwerke (Unified Communications),<br />

Business Protection (Security), Mobility, Multimedia Contact Center, CRM und Managed Services. Unser Service Angebot deckt<br />

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Integration und Wartung; Services für den laufenden Betrieb <strong>der</strong> Kommunikationslösung.<br />

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The Communications Experts


Schlägt man in einem Wörterbuch das englische Wort ‚frame’ nach, so findet man zahlreiche<br />

mögliche Bedeutungen. Neben dem ‚(Bil<strong>der</strong>-)Rahmen’, an den wohl fast je<strong>der</strong> von uns zuerst<br />

denkt, kommt man auf so unterschiedliche Begriffe wie ‚nutzbare Bildfläche’ o<strong>der</strong> aber auch<br />

‚Gerüst’ o<strong>der</strong> ‚Skelett’. Beim Verb ‚to frame’ ist die Bandbreite ähnlich groß: von ‚etwas ausarbeiten’<br />

o<strong>der</strong> ‚gestalten“ über das nahe liegende ‚rahmen’ bis hin zu ‚etwas zusammensetzen’.<br />

ım Spannungsfeld dieser Mehrdeutigkeit bewegen sich neun Einzel- und eine Gemeinschaftsarbeiten<br />

<strong>der</strong> <strong>fotoK</strong>-<strong>Diplomklasse</strong> <strong>2009</strong>.<br />

82 ı MF frame@schraegstrich.com

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