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MANAGEMENT REPORT HEALTH - M-r-h.com

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m-r-h.<strong>com</strong><br />

2+3 2006<br />

ManageMent<br />

IntellIgence In<br />

health busIness<br />

RepoRt<br />

HealtH<br />

InformatIon<br />

for readers<br />

motIvatIon for<br />

decIsIon makers<br />

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Erfolg ist, wenn kreative Strategie gewinnt!<br />

Gehen Sie auf die Überholspur.<br />

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Haas & Health Partner Public Relations GmbH / Kontakt: Dr. Irene Haas / Große Hub 10c<br />

D-65344 Eltville / E-Mail: haas@haas-health.de / www.haas-health.de


- so lauten die zwei neuen untertitel für<br />

unser magazin. keine leeren schlagworte,<br />

sondern nachhaltig gelebte<br />

ansprüche.<br />

nicht nur die ergänzenden untertitel,<br />

sondern auch der neue name Manage­<br />

MentRepoRt HealtH, zu dem wir uns<br />

nach hartem ringen im 27. Jahr entschlossen<br />

haben, sollen unser konzept<br />

schon im titel besser verdeutlichen:<br />

der ManageMentRepoRt HealtH<br />

ist eine Plattform, die nachrichten und<br />

mitteilungen aus den unterschiedlichsten<br />

bereichen des health business<br />

nach dem Prinzip Simplexity zur verfügung<br />

stellt. In verständlicher und, wo<br />

immer möglich, humorvoller Wortwahl.<br />

dem nicht direkt betroffenen leser<br />

soll das magazin allgemein interessante<br />

Informationen bieten.<br />

für den selbstständigen unternehmer<br />

und den verantwortlichen manager in<br />

Industrie, handel, dienstleistung und<br />

versorgung sollen die berichte motivation<br />

sein, zu vergleichen, benchmarks<br />

zu erkennen, vielleicht ganz neues<br />

zu entwickeln oder bestehendes zu<br />

verbessern.<br />

es gilt als binsenweisheit, dass die<br />

Zukunft für deutschland, wenn nicht<br />

sogar für europa, mangels ausgedehnter<br />

rohstoffvorkommen im Potenzial<br />

seiner Innovationskraft liegt.<br />

„kopf-gefertigte“ maßarbeit, wo möglich<br />

handwerklich in ein „begreifliches“<br />

Produkt umgesetzt, sind die stärken<br />

dieses kontinents. und Innovation ist<br />

der schlüsselfaktor für ein erfolgreiches<br />

Weiterbestehen europas im globalen<br />

Wettbewerb. Innovation braucht<br />

forschung und entwicklung als basis.<br />

ohne nachdenken, Probieren und<br />

studieren keine neuentwicklung, kein<br />

fortkommen, keine noch so „banale“<br />

verbesserung bestehender Produkte<br />

und leistungen.<br />

Innovation aber braucht ebenso die<br />

kommunikation. und ich verstehe<br />

dieses Wort im ganz ursprünglichen<br />

sinn: sich mitteilen oder miteinander<br />

reden. nicht Werbung, nicht Produkt<br />

Pr (wo ist da eigentlich der unterschied?),<br />

sondern verständliche Infor-<br />

Editorial<br />

information für den leser<br />

Motivation für den Manager<br />

mation, die zum nachdenken anregt.<br />

motivation eben für den manager,<br />

Information für den leser.<br />

Weil dieses magazin für Business<br />

intelligence in Health nicht kurzlebige<br />

Produkt-Pr bringt, sondern<br />

Wissen mit einer gewissen lebensdauer<br />

erzeugen soll, finden Sie ab sofort ein<br />

paar kleine, aber feine Änderungen,<br />

darunter:<br />

ein übersichtlicheres design, das luft<br />

zum atmen, vielleicht auch raum für<br />

notizen lässt.<br />

ein Indexverzeichnis am ende des<br />

magazins, das sie anhand einzelner<br />

begriffe und namen noch einmal zu<br />

den korrespondierenden berichten<br />

führt, wenn sie später noch einmal<br />

nachlesen wollen.<br />

Zu lange schon wurde das Wort<br />

„Marketing“ im bisherigen titel dieses<br />

magazins fehlinterpretiert. die einen<br />

meinen, dass hier die als Pressemeldung<br />

vergewaltigte Produkteigenwerbung von<br />

agenturen jeglicher couleur publiziert<br />

werden soll. für solche advertorials<br />

hält der markt andere magazine bereit,<br />

die der nabelschau „viel seitig“ - bis<br />

hin zu fast 100% - Platz einräumen.<br />

die anderen wiederum meinen, dass<br />

das Wort Marketing bereits hinlänglich<br />

erkläre, dass ihre geschäftspartner aus<br />

F&E dieses magazin nie studierten. als<br />

ob sich forschung/entwicklung und<br />

marketing gegenseitig aufheben?<br />

und weil kommunikation auch Networking<br />

voraussetzt, gibt es jetzt als supplement<br />

den euRopean netwoRkguide<br />

HealtH CaRe, der dreimal im Jahr<br />

erscheint. für die gewünschte nachhaltigkeit<br />

ist diese frequenz gerade richtig:<br />

adressen und ansprechpersonen<br />

ändern sich nicht so schnell. andererseits<br />

ist alle vier monate eine erinnerung<br />

nachhaltig, aber nicht „lästig“.<br />

dr. michael kris<br />

dr.kris@m-r-h.<strong>com</strong><br />

from strategy<br />

to transaction<br />

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2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH


ContEntS iSSuE 2+3-2006<br />

6 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

SeRieS (Region/language: German)<br />

apotheken in der integrierten Versorgung 6<br />

RA Priv.-Doz. Dr. Ute Walter, Kanzlei Ulsenheimer & Friederich<br />

newS: wiRtSCHaft & MäRkte (Region/language: Europe/German)<br />

us-Investoren: deutschland gewinnt an attraktivität 12<br />

In diesem Jahr laufen in europa und in den usa 89 arzneimittelpatente aus 13<br />

sind Patientenhotels die Zukunft? 13<br />

neuer trend bei europas vitaminherstellern: ace-Präparate 14<br />

Prominente als Werbeträger unglaubwürdig 14<br />

nischenmärkte bieten neue Wachstumschancen für Protein-hersteller 16<br />

die europäische Pharmaindustrie wartet auf den aufschwung 16<br />

nahrungsergänzungsmittel stiften bei älteren menschen verwirrung 17<br />

gesundheitsreform: diagnostica-Industrie fordert verlässliche rahmenbedingungen 18<br />

otc im mass market 18<br />

umsatzzuwachs des gkv-arzneimittelmarktes in 2005 lediglich bei +8%? 19<br />

newS: foRSCHung & entwiCklung (Region/language: German)<br />

erstes virus für rfId-chips präsentiert 20<br />

roboterchirurgie passt sich dem herzschlag an 21<br />

molekulare Wirkungsweise von giftstoffen aufgeklärt 21<br />

magnetfeld dient kunststoffen als gedächtnisstütze 22<br />

Ibm: der nächste schritt zum nanoprozessor 22<br />

anhaltspunkt für verständnis von Parkinson und alzheimer 23<br />

licht entdeckt verdächtige Zellen bevor sie mutieren 23<br />

funktionelle textilien (kongressbericht) 24<br />

Mit Bananenflanken zum Bundessieg (Jugend forscht) 24<br />

awaRdS (Region/language: German)<br />

Philip Morris Forschungspreis 2006: die traum-reaktion 26<br />

CRitiCal eye (Region/language: German)<br />

dialog(marketing) in der Gesundheit - wo fängt‘s an? 28<br />

HealtH poliCy (Region/language: German)<br />

der gesundheitsfonds: geeignete therapie für das gesundheitssystem? 34<br />

BeHind tHe HeadlineS (Region/language: German)<br />

Innokardio: Qualität und vergütung: gutes geld für gute stents? 36<br />

die schweizer haben‘s erfunden 37<br />

adler & büffel, buchbesprechung 38<br />

people & CoMpanieS (Region/language: Europe/German & English)<br />

morphosys‘ antibodies by design und chimera biotec schließen kooperations-<br />

und co-marketing-vereinbarung 40<br />

boehringer Ingelheim 2005 wieder starkes Wachstum 41<br />

omikron gründet niederlassung in skandinavien 41<br />

herbert broschek feiert seinen 80. geburtstag 41<br />

febit and sigma-aldrich arrange exclusive cooperation 42<br />

saP-gründer investiert 22 mio euro in das biotech-unternehmen curevac 42<br />

mIv therapeutics ernennt mark landy zum Präsidenten 43<br />

prodente Journalistenpreis 2006 verliehen 43<br />

s&kgrey feiert mit Xeloda® 5-jähriges Jubiläum 44<br />

euro rscg life zeigt kompressionsmode mit stil 44<br />

7. mailingtage 2006 45<br />

lifeStyle (Region/language: German)<br />

„Ist Werbung kunst? nein!“ 46<br />

Wit & Wisdom (humor) 48<br />

index 49<br />

masthead (Impressum) 50


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apotHeken in deR integRieRten<br />

VeRSoRgung<br />

pRiV.­doz. dR. ute walteR, ReCHtSanwältin<br />

Als direkte Vertragspartner im Rahmen der Integrierten Ver-<br />

8 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

sorgung (IV) können Apotheken ohne weiteres zum Lotsen<br />

und Dienstleister werden. Elemente dieser neu akzentuierten<br />

Funktionen sind zum Beispiel zusätzlicher Arzneiservice, Homeser-<br />

vice, Check Up-Service sowie ein Arzneimittel-Management. Dabei ist<br />

es grundsätzlich nicht ausgeschlossen, dass die beteiligte Apotheke diese<br />

Funktionserweiterung im Wege des Outsourcing erfüllt. Die ansonsten<br />

sehr strengen Vorgaben des apothekerlichen Berufsrechts sind in der in-<br />

tegrierten Versorgung ausdrücklich nicht maßgeblich. Für den Fall, dass<br />

Apotheken nur bloße Kooperationspartner z.B. einer Managementgesell-<br />

schaft sind, dürfte denjenigen mit einer eigenen Großhandelsbetriebserlaub-<br />

nis eine Sonderstellung zukommen. Nachdem der Gesetzgeber zunehmend<br />

auf eine Beschneidung der Rabattmöglichkeiten setzt, dürfte dies der<br />

einzige zukunftsträchtige Weg sein, sich im enger werdenden Gesundheits-<br />

markt zu behaupten. Die hiermit verbundene qualitative Herausforde-<br />

rung ist enorm.<br />

apotheken in der integrierten Versorgung: Von der<br />

Funktionserweiterung zum Funktionswandel?<br />

So kann die Apotheke auf diese Art und Weise letztlich auch stärker<br />

in die Prävention eingebunden werden, die wohl am wirksamsten dazu<br />

beitragen dürfte, dass die Kostenexplosion im Gesundheitswesen im Zaum<br />

gehalten werden kann.<br />

Von der Funktionserweiterung zum<br />

Funktionswandel?<br />

Wenn apotheken als leistungserbringer<br />

im rahmen von modellen der<br />

integrierten Versorgung (Iv-modell)<br />

zukünftig häufiger mitwirken, könnte<br />

damit ein funktionswandel verbunden<br />

sein, der mittelfristig zu einer veränderung<br />

der apothekenlandschaft in<br />

deutschland führt.<br />

Seit 2004: Neue Impulse für das konventionelle<br />

System der Arzneimittelversorgung<br />

betrachtet man insoweit die derzeitige<br />

situation, lassen sich folgende grundsätzliche<br />

entwicklungen der stellung<br />

von apotheken im konventionellen<br />

system der sicherstellung der arzneimittelversorgung<br />

feststellen:


Abbildung 1<br />

das so genannte mehrbesitzverbot<br />

ist seit dem 01.01.2004 gelockert. so<br />

darf seither eine hauptapotheke noch<br />

drei weitere filialen unterhalten. Zum<br />

selben Zeitpunkt eingeführt wurde<br />

die Zulassung des versandhandels mit<br />

arzneimitteln, wofür Inhaber einer<br />

apothekenbetriebserlaubnis, damit<br />

bestimmte Qualitätsanforderungen<br />

wie die belieferungsgarantie binnen 72<br />

stunden erfüllt sind, einer gesonderten<br />

erlaubnis zum versandhandel bedürfen.<br />

seit Inkrafttreten der 12. amgnovelle<br />

benötigen apotheken, die<br />

über den üblichen apothekenbetrieb<br />

hinaus großhandel mit arzneimitteln<br />

betreiben, einer zusätzlichen großhandelsbetriebserlaubnis.<br />

Während die<br />

versorgung im ambulanten bereich<br />

regelmäßig über die offizinapotheken<br />

erfolgt, sieht man von den gesetzlich<br />

ausnahmsweise erlaubten möglichkeiten<br />

des direktvertriebes an Ärzte,<br />

krankenhäuser und universitätskliniken<br />

für bestimmte Präparate ab, wird<br />

die stationäre versorgung in größeren<br />

krankenhäusern über krankenhausapotheken<br />

abgewickelt, die der krankenhausträger<br />

unterhält. kleinere häuser,<br />

deren träger selbst keine eigene betriebserlaubnis<br />

für eine krankenhausapotheke<br />

unterhalten, werden entweder<br />

von offizinapotheken oder von krankenhausapotheken<br />

versorgt, mit denen<br />

sie versorgungsverträge geschlossen<br />

haben. Wegen eu-rechtlicher vorgaben<br />

wurde das apothekengesetz erst<br />

kürzlich dahingehend geändert, dass<br />

die versorgende apotheke sich nicht<br />

mehr zwingend in einer bestimmten<br />

räumlichen entfernung (sogenannte<br />

kreisgrenze, ca. 100 km) befinden<br />

muss, sondern eine versorgung unabhängig<br />

hiervon zulässig ist, sofern<br />

bestimmte Qualitätsgesichtspunkte<br />

eingehalten werden (z. b. bereithalten<br />

einer passenden logistik, einer beratungs-hotline<br />

sowie pharmazeutisch<br />

ausgebildeter ansprechpartner).<br />

Im verhältnis zu den krankenkassen<br />

sind die apotheken regelmäßig auf<br />

spitzenverbandsebene durch die rahmenverträge<br />

gebunden, in denen nähere<br />

modalitäten zur arzneimittelabgabe,<br />

etwa zur arzneimittelsubstitution im<br />

rahmen der aut-Idem-regelung, festgehalten<br />

sind. deren Inhalte erlangen<br />

für die einzelne apotheken Wirksamkeit,<br />

indem diese den entsprechenden<br />

rahmenvereinbarungen beitreten.<br />

rechtlich umstritten ist, ob zusätzlich<br />

hierzu sozialrechtlich wirksam zwischen<br />

krankenkassen und einzelnen<br />

apotheken bzw. apothekeneinkaufsgemeinschaften<br />

so genannte add-onverträge<br />

geschlossen werden können,<br />

die demgegenüber spezifische Inhalte<br />

aufweisen.<br />

diskutiert wird in diesem Zusammenhang<br />

etwa der abschluss von<br />

verträgen, die die bevorzugte abgabe<br />

von generika regeln und in der sache<br />

auf bereits seitens der krankenkasse<br />

geschlossene verträge zur Integrierten<br />

versorgung bezug nehmen, die die versorgung<br />

mit bestimmten arzneimitteln<br />

regeln. sofern diese verträge inhaltlich<br />

nicht zu den rahmenverträgen in Widerspruch<br />

stehen (z. b. zur abgabe<br />

re-importierter arzneimittel), dürften<br />

sie zulässig sein.<br />

der arzneimittelvertrieb befindet sich<br />

bekanntlich in einem relativ engen<br />

rechtlichen korsett. Wie bereits erwähnt,<br />

sind insbesondere die vertriebswege<br />

(mit und ohne großhandel) strikt<br />

vorgegeben. stark vereinfacht läuft die<br />

abgabe der meisten arzneimittel über<br />

den tisch des apothekers, es sei denn,<br />

es handelt sich um Infusionen, kontrastmittel<br />

oder Impfstoffe, die direkt<br />

beim arzt oder im krankenhaus eingesetzt<br />

werden. die arzneimittelpreis-<br />

SEriES<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH


SEriES<br />

10 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

verordnung (amPreisv) reglementiert<br />

hieran anknüpfend die Preisbildung. ausgehend<br />

vom herstellerabgabepreis sind<br />

für verschreibungspflichtige arzneimittel,<br />

z.b. für fertigarzneimittel, großhandelshöchst-<br />

bzw. apothekerhöchstzuschläge<br />

vorgesehen. frei in der Preisbildung<br />

sind seit 01.01.2004 neuerdings nicht<br />

verschreibungspflichtige arzneimittel, es<br />

sei denn, sie können ausnahmsweise zu<br />

lasten der krankenkasse verordnet werden.<br />

Zwar gilt die amPreisv nicht für<br />

arzneimittel, die über krankenhausapotheken<br />

an die stationär aufgenommenen<br />

Patienten abgegeben werden. die ambulante<br />

versorgung lässt sich auf diesem<br />

Weg jedoch nicht organisieren.<br />

das apothekerliche berufsrecht zieht<br />

grundsätzlich der Zusammenarbeit von<br />

apotheken mit anderen leistungserbringern<br />

wie Ärzten oder mit der pharmazeutischen<br />

Industrie enge grenzen. daneben<br />

findet selbstverständlich das heilmittelwerberecht<br />

anwendung (hWg), in<br />

dem – eigentlich systemwidrig, da per se<br />

keine frage der arzneimittelsicherheit<br />

und nicht primär „verbraucherorientiert“<br />

– auch die frage geregelt ist, in welchem<br />

umfang und ausmaß natural- bzw. barrabatte<br />

seitens pharmazeutischer hersteller<br />

an apotheken zulässig sind.<br />

Die Rolle von Apotheken in der integrierten<br />

Versorgung: schon ausgereizt?<br />

ausgehend von diesen grundinformationen<br />

lohnt es sich zu untersuchen,<br />

welchen stand die apotheke einnimmt,<br />

wenn sie in modelle der integrierten<br />

versorgung eingebunden ist (siehe abbildung<br />

1). der vertrag zur integrierten<br />

versorgung wird regelmäßig zwischen<br />

einer krankenkasse und entweder den<br />

einzelnen leistungserbringern und/oder<br />

einer managementgesellschaft geschlossen<br />

sein. das über einen solchen vertrag<br />

geregelte fachübergreifend interdisziplinäre<br />

bzw. ambulant-stationäre Projekt<br />

kann entweder indikationsbezogen oder<br />

populationsbezogen sein (z. b. „Integrierte<br />

versorgung hüftgelenk“ bzw.<br />

„Integrierte versorgung gesundes kinzigtal“).<br />

für die in ein solches modell einge-<br />

schriebenen Patientinnen und Patienten<br />

ändert sich allerdings aus deren sicht im<br />

hinblick auf den bezug der erforderlichen<br />

arzneimittel nichts. Insbesondere<br />

sind die bereits geschilderten gesetzlich<br />

vorgegebenen vertriebswege auch bei<br />

ausscheren aus dem regelversorgungssystem<br />

zwingend einzuhalten.<br />

apotheken als leistungserbringer im<br />

sinne des sozialgesetzbuches sind<br />

entweder direkte vertragspartner solcher<br />

Integrationsverträge oder, als<br />

nicht-vertragspartner, kooperationspartner<br />

von beteiligten vertragsschließenden<br />

der integrierten versorgung,<br />

also z. b. einer krankenkasse, einer<br />

managementgesellschaft, eines pharmazeutischen<br />

unternehmers, eines<br />

medizinproduktherstellers.<br />

Das Modell entscheidet: Apotheken<br />

als direkte Vertragspartner oder<br />

Kooperationspartner<br />

fungieren apotheken als direkte vertragspartner<br />

eines Iv-vertrages, kommen<br />

aus sicht der pharmazeutischen Industrie<br />

verschiedene vertragliche möglichkeiten<br />

in betracht, mit den herstellern die<br />

konditionen der arzneimittellieferung<br />

festzulegen. denkbar sind in diesem<br />

Zusammenhang arzneimittellieferungsverträge<br />

mit sonderkonditionen, die etwa<br />

auf Präparate abzielen, die zur gruppe<br />

derjenigen arzneimittel gehören, die im<br />

rahmen des konzeptes zur integrierten<br />

versorgung zu den therapieempfehlungen<br />

gehören (siehe abb. 2). Wenn<br />

apotheken mit ins boot genommen<br />

werden sollen gilt für die krankenkassen<br />

bzw. Iv-vertragspartner eine gesetzlich<br />

festgeschriebenen ausschreibungspflicht.<br />

Weithin offen ist, welchen anforderungen<br />

diese im einzelnen zu entsprechen<br />

hat. grundsätzlich wird näheres<br />

davon abhängen, ob das Iv-Projekt regionalen<br />

oder überregionalen Zuschnitt<br />

hat.<br />

möglich sind aber auch kooperationsverträge<br />

in einem weiteren, über die bloße<br />

arzneimittellieferung hinausreichenden<br />

sinne, die insbesondere zum Inhalt


Abbildung 2 Abbildung 3<br />

haben, den apotheken spezifisches<br />

know-how zur verfügung zu stellen,<br />

das im ergebnis zu einer qualitativen<br />

verbesserung in der Pharmakotherapie<br />

führt (siehe abb. 3). nicht auszuschließen<br />

ist, dass eine mit Iv-vertragspartnern<br />

kooperierende apotheke wegen<br />

an sie weitergegebener bindung an<br />

vorgaben des Iv-vertrages faktisch in<br />

der auswahl ihrer kooperationspartner<br />

in der pharmazeutischen Industrie beschränkt<br />

ist. dies gilt etwa dann, wenn<br />

es sich um bestimmte therapeutisch<br />

bevorzugt einzusetzende arzneimittel<br />

handelt, die nur von einigen wenigen<br />

pharmazeutischen herstellern bereitgestellt<br />

werden.<br />

rechtlich noch nicht abschließend<br />

geklärt ist die frage, ob die arzneimittelpreisverordnung<br />

auch innerhalb<br />

von Iv-modellen aller art anwendung<br />

findet. derzeit vertritt das bmg<br />

(bundesministerium für gesundheit)<br />

die auffassung, dass die amPreisv<br />

selbstverständlich auch hier gelte. da<br />

die §§ 140 a ff. sgb v jedoch sonderregelungen<br />

darstellen, die im dienste<br />

einer kostensenkung stehen, lässt sich<br />

hierzu ebenso gut eine andere auffassung<br />

vertreten.<br />

Weniger von praktischer relevanz<br />

dürften in diesem gesamtzusammenhang<br />

zusätzliche rabattverträge sein,<br />

da oftmals bereits die krankenkassen<br />

selbst nach § 130 a abs. 8 sgb v mit<br />

den pharmazeutischen herstellern<br />

entsprechende verträge geschlossen<br />

haben und die hierfür zur verfügung<br />

stehenden margen, so hört man jedenfalls<br />

aus den einschlägigen kreisen,<br />

bereits ausgeschöpft sein dürften.<br />

Arzneimittel … und mehr?<br />

sehr interessant ist nun, wie es sich<br />

auswirken wird, wenn apotheken in<br />

der integrierten versorgung mitwirken,<br />

wenn sich diese verträge zunehmend<br />

ausbreiten. die gesetzlichen vorgaben<br />

zur Integrierten versorgung erlauben,<br />

dass, wenn das modell einmal<br />

steht, die klassischen sozialrechtlichen<br />

Zuständigkeiten für bestimmte<br />

funktionen unter den teilnehmenden<br />

leistungserbringern flexibel hin und<br />

her geschoben werden können. es<br />

sieht danach aus, als ob es in diesen<br />

konstellationen nicht mehr „nur“ um<br />

die sicherstellung der arzneimittellieferung<br />

als klassischem aufgabengebiet<br />

geht. vielmehr werden fortschrittliche<br />

apotheken zusätzliche dienstleistungsaufgaben<br />

im nichtärztlichen bereich<br />

ohne weiteres wahrnehmen können.<br />

daneben könnte eine Qualitätssicherung<br />

treten, die im dienste einer koordination<br />

der Pharmakotherapie mit den<br />

ärztlichen leistungserbringern steht.<br />

die apotheke wird somit gegenüber<br />

dem Patienten zum Werbeträger für<br />

bestimmte Iv-modelle, an denen sie<br />

mitwirkt. selbstverständlich erlangt das<br />

apothekerliche beratungshandeln dann<br />

eine gesteigerte haftungsrechtliche<br />

relevanz.<br />

Zusätzliche synergien lassen sich<br />

dadurch schaffen, dass die in der integrierten<br />

versorgung mitwirkende<br />

apotheke zusätzlich einen großhandel<br />

betreibt. die hierdurch erzielten kosteneinsparungen<br />

könnten direkt an<br />

die Patienten weitergegeben werden,<br />

unterstellt, die amPreisv findet keine<br />

anwendung.<br />

SEriES<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 11


SEriES<br />

Aufbruchstimmung: Motivation ist alles<br />

besonders anspruchsvoll erscheint die<br />

aufgabe, die apotheker dazu zu motivieren,<br />

an solchen neuen versorgungsformen<br />

mitzuwirken. In regional zugeschnittenen<br />

modellen wird der Patientenstamm<br />

sicherlich besser kalkulierbar.<br />

bei überregionalen modellen ist insbesondere<br />

eine versandhandelsapotheke<br />

im vorteil, sofern sie logistisch eine<br />

stundenmäßig zeitnahe belieferung tatsächlich<br />

sicherstellen kann. die betätigung<br />

als zusätzlicher dienstleister kann<br />

berührungen mit bereichen aufweisen,<br />

die einen besonders engen bezug<br />

zum sortiment von otc-Produkten<br />

oder frei verkäuflichen arzneimitteln<br />

aufweisen. allerdings hat der gesetzgeber<br />

mit dem nunmehr für mai 2006<br />

geplanten gesetz zur verbesserung<br />

der Wirtschaftlichkeit in der arzneimittelversorgung<br />

(avWg) der bisher üblichen<br />

Praxis der gewährung von naturalrabatten<br />

einen riegel vorgeschoben.<br />

es bleibt abzuwarten, ob und wie<br />

zukünftig stattdessen die barrabatte<br />

stärker genutzt werden, schließlich sind<br />

Zugabeverordnung und rabattgesetz<br />

schon seit längerem abgeschafft und<br />

würden rein theoretisch auf diesem<br />

feld freiräume bieten.<br />

angeregt von managementgesellschaften<br />

etwa lässt sich das leistungsspektrum<br />

der apotheken insbesondere<br />

durch einbindung von geeigneten<br />

dritten im dienste eines angebots<br />

umfassender servicepakete ausweiten.<br />

der bedarf der apotheken, von<br />

pharmazeutischen herstellern in ihrer<br />

neuen oder zusätzlichen funktion<br />

unterstützt zu werden, erweist sich als<br />

experimentierfeld, das es noch auszuloten<br />

gilt. vorteilhaft ist in diesem<br />

Zusammenhang, dass die Iv-verträge<br />

regelmäßig einen weiten rahmen setzen,<br />

der mit kreativen Inhalten gefüllt<br />

werden kann.<br />

12 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

Zukunftsvision: Der Aufgabenerweiterung<br />

folgen neue Vertriebskanäle ?<br />

als Zwischenergebnis lässt sich demnach<br />

festhalten, dass es im rahmen<br />

von Iv-modellen durchaus denkbar erscheint,<br />

dass die apotheke funktionell<br />

in die nähe anderer leistungserbringer<br />

rückt. dieses zusätzliche leistungsangebot<br />

steht ergänzend neben dem<br />

ärztlichen leistungsspektrum (nichtärztliche<br />

leistungen) und kann Ärzte<br />

in der Pharmakotherapie, insbesondere<br />

im hinblick auf die aufklärung, unterstützen.<br />

die haftungsrechtliche rechtsprechung<br />

misst seit jüngster Zeit der<br />

medikamenten-aufklärung ohnehin<br />

erhöhte bedeutung zu.<br />

als noch ferne Zukunftsmusik in<br />

diesem Zusammenhang erscheint die<br />

anschlussfrage, ob mit den apotheken<br />

kooperierende pharmazeutische unternehmer<br />

nicht mittelfristig funktionell<br />

enger in die nähe des leistungserbringers<br />

apotheke rücken werden. dieser<br />

Weg dürfte erst mit der beseitigung<br />

des fremdbesitzverbotes schrankenlos<br />

eröffnet sein. ob die vertriebskanäle<br />

mit zunehmender verschränkung des<br />

stationären mit dem ambulanten bereich<br />

durchlässiger werden, steht derzeit<br />

noch in den sternen.<br />

so sehr die einzelnen unterschiedlich<br />

gestalteten, meist regionalen Iv-modelle<br />

dem Wettbewerbsprinzip entsprechen,<br />

weisen sie umgekehrt den<br />

nachteil auf, dass sie für apotheker<br />

einer anderen region einen „closed<br />

shop“ darstellen. es ist daher damit<br />

zu rechnen, dass es voraussichtlich<br />

eher gelingen wird, apotheken für<br />

Iv-modelle zu gewinnen, wenn ihnen<br />

ein beitritt hierzu überregional offen<br />

steht. dies belegt nicht zuletzt auch<br />

das hausärztemodell einer bekannten<br />

krankenkasse.<br />

Fazit<br />

als direkte vertragspartner im rahmen<br />

der Iv können apotheken ohne<br />

weiteres zum lotsen und dienstleister<br />

werden. elemente dieser neu akzentuierten<br />

funktionen sind zum beispiel<br />

zusätzlicher arzneiservice, homeservice,<br />

check up-service sowie ein<br />

arzneimittel-management. dabei ist<br />

es grundsätzlich nicht ausgeschlossen,<br />

dass die beteiligte apotheke zur vertragserfüllung<br />

mit dritten kooperiert,<br />

das heißt diese funktionserweiterung<br />

im Wege des outsourcing erfüllt. die<br />

ansonsten sehr strengen vorgaben des<br />

apothekerlichen berufsrechts (wie z. b.<br />

das verbot, einen bestimmten arzneimittelhersteller<br />

zu bevorzugen), sind in<br />

der integrierten versorgung ausdrücklich<br />

nicht maßgeblich.<br />

für den fall, dass apotheken nur<br />

bloße kooperationspartner z.b. einer<br />

managementgesellschaft sind, dürfte<br />

denjenigen mit einer eigenen großhandelsbetriebserlaubnis<br />

eine sonderstellung<br />

zukommen.<br />

grundsätzlich steht die tür zur funktionserweiterung<br />

für apotheken in der<br />

integrierten versorgung weit offen.<br />

nachdem der gesetzgeber zunehmend<br />

auf eine beschneidung der rabattmöglichkeiten<br />

setzt, dürfte dies der einzige<br />

zukunftsträchtige Weg sein, sich im<br />

zunehmend enger werdenden gesundheitsmarkt<br />

zu behaupten. die hiermit<br />

verbundene qualitative herausforderung<br />

ist enorm. so kann die apotheke<br />

auf diese art und Weise letztlich auch<br />

stärker in die Prävention eingebunden<br />

werden, die wohl am wirksamsten dazu<br />

beitragen dürfte, dass die kostenexplosion<br />

im gesundheitswesen im Zaum<br />

gehalten werden kann.<br />

Priv.-Doz. Dr. Ute Walter,<br />

Rechtsanwältin<br />

Rechtsanwälte<br />

Ulsenheimer � Friederich<br />

Maximiliansplatz 12,<br />

80333 München,<br />

Tel: 0049 89 242081-23,<br />

Fax: 242081-10<br />

walter@uls-frie.de


Was macht die SC?<br />

Die SC ist keine Agentur, sie macht keine Werbung, keine Event-PR<br />

und kein Dialog- oder Direktmarketing. Sie kümmert sich darum,<br />

dass aus Ideen Produkte werden. Im Hintergrund durch Fragen, Antworten<br />

und Kontakte. Im Vordergrund mit Wissenstransfer, Management<br />

und harter Arbeit. Sie bringt Projekte auf den Weg, als Outsourcing<br />

House - so lange, bis das Projekt wieder in den Kernbereich<br />

des Unternehmens passt. Im Health Business.<br />

Dazu pflegt die SC seit 25 Jahren eine Datenbank mit fast 24.000 Personen<br />

und übersetzt “fach-chinesische” Inhalte für Manager, die aus<br />

anderen Gebieten (Banker, Juristen, Betriebswirtschaftler...) kommen<br />

und über das “go or not” (mit)entscheiden. Dafür habe ich als CEO<br />

neben anderen Fremdsprachen auch “Bankish” gelernt.<br />

Ich informiere Sie gerne:<br />

Dr. med. univ. Michael Th. Kris<br />

Tel. 089/29 16 09 02<br />

info@sc-gmbh.de<br />

sc-gmbh.de<br />

Science & <strong>com</strong>munication<br />

the Link between<br />

Science & buSineSS<br />

www.Sc-gmbh.de


wiRtSCHaft & MäRkte<br />

uS-investoren:<br />

deutschland gewinnt an<br />

attraktivität<br />

Großbritannien ist in der Gunst<br />

der amerikaner zurückgefallen<br />

mehr als 30% der us-unternehmen in<br />

deutschland planen neueinstellungen,<br />

44% wollen 2006 mehr investieren<br />

und 72% der befragten bewerten den<br />

regierungswechsel in berlin positiv.<br />

diese ergebnisse einer umfrage<br />

unter 150 us-Investoren stellten die<br />

amerikanische handelskammer in<br />

deutschland und the boston consulting<br />

group (bcg) mitte märz 2006<br />

auf einer Pressekonferenz in der deutschen<br />

hauptstadt vor. deutschland ist<br />

mit 120 milliarden euro Investitionen<br />

und 850.000 direkten arbeitsplätzen<br />

ein Zentrum der us-Investitionen in<br />

14 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

europa und hat gegenüber großbritannien<br />

an attraktivität gewonnen. die<br />

amerikanischen Investoren können das<br />

Jahr 2005 als erfolg verbuchen: 58%<br />

der us-unternehmen konnten ihren<br />

umsatz steigern, 76% erwarten auch<br />

2006 weiteres Wachstum. 36% der<br />

befragten gaben an, ihre bewertung<br />

des Wirtschaftsstandorts deutschland<br />

habe sich in den vergangenen zwölf<br />

monaten verbessert. anfang 2005 äußerten<br />

nur 22% diese meinung. „so<br />

gute noten wie in diesem Jahr hat der<br />

standort noch nie bekommen“, sagte<br />

Fred B. irwin, Präsident der american<br />

chamber of <strong>com</strong>merce in germany<br />

(amcham germany). In deutschland<br />

sei ein neuer optimismus zu verspüren.<br />

so beurteilen 72% der befragten den<br />

regierungswechsel positiv.<br />

bei kompetenzzentren, die auf marketing,<br />

vertrieb und entwicklung ausgerichtet<br />

sind, liegt deutschland mit 54%<br />

sogar deutlich vor dem konkurrenten<br />

großbritannien (26%). die bilanz für<br />

den arbeitsmarkt fällt jedoch gemischt<br />

aus: den 31% der unternehmen, die<br />

neueinstellungen planen, stehen 28%<br />

gegenüber, die 2006 weiter abbauen<br />

wollen. besorgniserregend fällt auch<br />

die bewertung des forschungsstand-<br />

orts aus: vier von fünf Pharmaunternehmen<br />

geben der forschung und<br />

entwicklung „made in germany“ nur<br />

schlechte noten. selbst in der traditionell<br />

starken automobilbranche wollen<br />

nur 25% der Zulieferer und hersteller<br />

ihre f&e-aktivitäten in deutschland<br />

ausbauen.<br />

„die an sich erfreulichen ergebnisse<br />

der umfrage untermauern die forderung<br />

des deutschen mittelstands, dass<br />

die bundesregierung das reformtempo<br />

deutlich erhöhen muss“, so Mario<br />

ohoven, Präsident des bundesverbandes<br />

mittelständische Wirtschaft<br />

(bvmW). „der optimismus der amerikanischen<br />

Investoren kann auch wieder<br />

ganz schnell abflauen. die regierung<br />

in berlin wäre gut beraten, wenn sie die<br />

derzeitige gute stimmung bei den potenziellen<br />

Investoren und den bürgern<br />

dazu nutzt, die nötigen reformen bei<br />

der arbeitsmarkt- und steuerpolitik<br />

sowie beim bürokratieabbau jetzt zügig<br />

anzupacken. Wir müssen darauf achten,<br />

dass wir als forschungsstandort<br />

nicht weiter zurückfallen und sich die<br />

positive stimmung auch in mehr Jobs<br />

niederschlägt.“<br />

www.amcham.de; www.bcg.de


in diesem Jahr laufen in<br />

Europa und den uSa 89<br />

arzneimittelpatente aus<br />

Erhebliche Marktchancen für Generika-Hersteller<br />

in 2006<br />

Weltweit bleibt der arzneimittelmarkt<br />

in bewegung. neue, innovative arzneimittel<br />

werden zugelassen, bei anderen<br />

wiederum endet der Patentschutz, so<br />

dass sich möglicher generischer konkurrenz<br />

neue marktchancen eröffnen.<br />

allein in diesem Jahr werden in den<br />

großen märkten usa und europa 89<br />

substanzen und verbindungen ihren<br />

Patentschutz verlieren. für 17 substanzen<br />

endet der Patentschutz in diesem<br />

Jahr in den usa. In europa sind es 77,<br />

davon 22 in deutschland. diese daten<br />

ermittelte InsIght health.<br />

Welches marktpotenzial allein in den<br />

22 in diesem Jahr freiwerdenden substanzen<br />

in deutschland steckt, zeigt ein<br />

blick auf die umsätze der betreffenden<br />

Präparate in 2005. Insgesamt repräsentierten<br />

sie im vergangenen Jahr einen<br />

umsatz von mehr als 310 mio. euro<br />

zu herstellerabgabepreisen. allein<br />

die fünf umsatzstärksten substanzen<br />

vereinigen davon einen umsatz von<br />

über 250 mio. euro und rund 80%<br />

auf sich. darunter befindet sich z.b.<br />

tamsulosin, ein Wirkstoff, der zur<br />

behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung<br />

eingesetzt wird. diese<br />

substanz, deren Patentschutz anfang<br />

februar ausgelaufen ist, erzielte im<br />

vergangenen Jahr in deutschland einen<br />

umsatz von deutlich mehr als 100 mio.<br />

euro zu herstellerabgabepreisen.<br />

Wie schnell generika-hersteller marktanteile<br />

gewinnen können, wenn der Patentschutz<br />

des originalpräparates ausgelaufen<br />

ist, zeigt das beispiel fentanyl.<br />

der Patentschutz dieses Wirkstoffes,<br />

der in deutschland zur behandlung<br />

schwerer chronischer schmerzzustände<br />

eingesetzt wird, ist in der vorliegenden<br />

formulierung (schmerzpflaster) im Juli<br />

letzten Jahres ausgelaufen. konnte der<br />

originalanbieter im august 2005 noch<br />

einen marktanteil von 95,3% verteidigen,<br />

erreichten die generika-anbieter<br />

bereits im dezember einen marktanteil<br />

von mehr als 25%. Im Januar 2006<br />

stieg der anteil der entsprechenden<br />

generika sogar auf nahezu 35%. allein<br />

der größte generika-hersteller in diesem<br />

segment erreichte zwischenzeitlich<br />

einen marktanteil von 23%. Insgesamt<br />

erzielte fentanyl im vergangenen Jahr<br />

einen umsatz von knapp 280 mio.<br />

euro zu herstellerabgabepreisen.<br />

www.insight-health.de<br />

Sind Patientenhotels die<br />

Zukunft?<br />

Patientenhotels - Planung, Finanzierung,<br />

realisierung<br />

In den usa (seit mehr als 30 Jahren,<br />

flächendeckend über ganz amerika<br />

verteilt), australien und auch skandinavien<br />

bereits erfolgreich eingesetzt,<br />

plant man jetzt auch in deutschland<br />

Patientenhotels. vieles spricht dafür:<br />

die kliniken können ihren Patienten<br />

besseren service bieten und zugleich<br />

kosten senken. Patienten des „niederen“<br />

versorgungsbereiches werden<br />

von mitarbeitern, ausgebildet in ge-<br />

sundheitshotellerie, betreut. dadurch<br />

kann sich das Pflegepersonal mehr auf<br />

seine originären arbeiten konzentrieren.<br />

Über die konzeption, Planung<br />

und umsetzung von Patientenhotels<br />

sowie finanzierungskonzepte und<br />

möglichkeiten der vergütung diskutierten<br />

experten aus dem In- und<br />

ausland auf einer veranstaltung unter<br />

der moderation von Prof. dr. Günter<br />

neubauer (universität der bundeswehr<br />

münchen, direktor des Instituts<br />

für gesundheitsökonomik münchen<br />

Ifg) und stellten erfolgreiche Praxisbeispiele<br />

vor.<br />

die unterbringung auf einer akutstation<br />

kostet circa 150 bis 180 euro<br />

pro tag. diesen satz können Patientenhotels<br />

um rund 80 bis 100 euro<br />

unterbieten“, meinte Marie-luise<br />

Müller, geschäftsführerin der deutsche<br />

Patientenhotel gmbh. rechne<br />

man diese einsparungen hoch auf ein<br />

100-Zimmer-Patientenhotel, ergibt sich<br />

für die klinik ein vorteil von 2,5 bis 3<br />

millionen euro pro Jahr. um die qualifizierte<br />

aufgabenstellung Patienten-<br />

und gastfokus erfolgreich für Patienten,<br />

gäste und klinik zu erreichen,<br />

ist eine besondere Zusatzqualifikation<br />

zur „gesundheitshotelfachkraft“ notwendig<br />

ist, meinte müller. auf maximal<br />

100 euro bezifferte der abbakusgeschäftsführer<br />

Franz-Josef richter<br />

die kosten im Patientenhotel. damit<br />

liegen diese um 60% niedriger als in<br />

der klinik. auch der dak-vorsitzenden<br />

Prof. dr. h.c. Herbert rebscher<br />

begrüßte dieses neue modell der Patientenversorgung.<br />

medizinische risiken<br />

sieht er nicht: „das wird der Prüfstein:<br />

die sicherheit einer klinik mit dem<br />

komfort eines hotels zu verbinden.<br />

die Patienten kommen nur, wenn sich<br />

herumspricht, dass die einrichtung<br />

auch medizinisch gut ist.“ (Quelle:<br />

Ärzte-Zeitung, sonderdruck september<br />

2005). rebscher erläuterte die möglichkeiten<br />

der leistungserfassung und ging<br />

auf den Wandel des leistungsportfolios<br />

der krankenversicherer ein.<br />

nEwS<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 1


nEwS<br />

Patientenhotels aus sicht der privaten<br />

krankenversicherung schilderte<br />

dr. jur. Joachim Patt (geschäftsführer,<br />

verband der Privaten krankenversicherung).<br />

erfahrungen aus schweden<br />

stellte Hans Crona (mitinhaber des<br />

skandinaviska Patienthotell ab) vor<br />

und hob dabei die bedeutung von Integration<br />

und kooperationen sowie die<br />

genaue definition der Zuständigkeiten<br />

hervor. finanzierungskonzepte und<br />

-modelle wie Public Private Partnership<br />

sowie betriebswirtschaftliche aspekte<br />

aus sicht des krankenhausmanagements<br />

wurden praxisnah diskutiert.<br />

eine betriebswirtschaftliche bewertung<br />

als wesentliche entscheidungsgrundlage<br />

nahm Prof. dr. Harald Schmitz<br />

vor. der geschäftsführer der gebera<br />

gmbh ging auf Potenziale im Personal-<br />

und sachkostenbereich ein und<br />

stellte entscheidungsparameter auf.<br />

neuer trend bei Europas<br />

Vitaminherstellern: aCE-<br />

Präparate<br />

Positive Berichterstattungen in<br />

den Medien und ein gestiegenes<br />

Gesundheitsbewusstsein bei<br />

der Bevölkerung animieren viele<br />

europäische Hersteller von Vitaminpräparaten<br />

dazu, verstärkt auf<br />

aCE-Präparate zu setzen.<br />

ace-vitamine sind wichtig für das<br />

Immunsystem und den Zellschutz und<br />

können ihre Wirkung besonders als<br />

team entfalten. entsprechend zeigt<br />

eine studie von frost & sullivan, dass<br />

der europäische markt für die vitamine<br />

16 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

a,c und e von 394,3 mio us$ im Jahr<br />

2004 auf 534,1 mio us$ im Jahr 2011<br />

anwachsen soll. gegen die konkurrenz<br />

aus asien wappnen sich die europäischen<br />

vitaminhersteller mit neuen<br />

preisgünstigen Produktionstechniken.<br />

Bürokratische Hürden machen Herstellern<br />

das Leben schwer<br />

Indes fordert nicht nur die konkurrenz<br />

aus dem fernen osten unternehmen<br />

in europa. die strengeren<br />

kennzeichnungsrichtlinien der eu seit<br />

2003 - nährwert, kalorienanteil bei<br />

„fettarmen“ oder „ballaststoffreichen“<br />

Produkten z.b. - stellen die hersteller<br />

von vitaminpräparaten vor zusätzliche<br />

schwierigkeiten. außerdem müssen<br />

lebensmittelhersteller die gemachten<br />

aussagen über gesundheitsförderliche<br />

Wirkungen der vitaminzusätze wissenschaftlich<br />

belegen können. die gesundheitsbezogenen<br />

Werbebehauptungen<br />

werden dann von der europäischen<br />

behörde für lebensmittelsicherheit<br />

European Food Safety authority<br />

– efsa überprüft. dieses Prozedere<br />

hat folgen für die vermarktung: versprechen<br />

über Zusatznutzen bestimmter<br />

lebensmittel müssen Wort halten.<br />

daraus ziehen solche akteure nutzen,<br />

die bereits über zahlreiche positive forschungsergebnisse<br />

verfügen. schlecht<br />

stehen dagegen jene unternehmen da,<br />

deren Produkte wegen unzureichender<br />

auszeichnung und ungesicherter forschungsergebnisse<br />

vom markt genommen<br />

werden müssen.<br />

Prognosen sind optimistisch<br />

all diesen schwierigkeiten zum trotz<br />

erfährt der markt für ace vitaminpräparate<br />

einen steten Zuwachs. fortschritte<br />

im bereich der Produktionstechnologien<br />

haben die stabilität der<br />

empfindlichen ace-vitamine verbessert.<br />

das sind gute vorraussetzungen,<br />

um den nährwert bei der lebensmittelanreicherung<br />

zu erhalten.<br />

gegenwärtig macht die Tierfutterindustrie<br />

den größten anteil – etwa 57% – am<br />

markt für ace-Zusätze aus. Wegen<br />

des schnelleren Wachstums des vitaminmarktes<br />

in der lebensmittel- und<br />

getränkeindustrie, insbesondere in den<br />

nischenbereichen Diät- und Kosmetikprodukte,<br />

wird sich dieser anteil aber<br />

insgesamt verringern.<br />

Prominente als werbe<br />

träger unglaubwürdig<br />

Prominente genießen unter den verbrauchern<br />

wenig vertrauen als Werbeträger,<br />

wie eine studie von reader‘s<br />

digest zeigt. obwohl immer mehr<br />

unternehmen bekannte schauspieler,<br />

fernseh-stars oder sportler zu Werbezwecken<br />

einsetzen, gehen konsumenten<br />

eher selten den empfehlungen<br />

der Promis nach. In erster linie zählen<br />

für die verbraucher Qualität und persönliche<br />

erfahrungswerte. Personen<br />

des öffentlichen lebens genießen zwar<br />

häufig eine grundsätzliche vertrauenswürdigkeit,<br />

im Zusammenhang mit<br />

Werbung stellen sich bei den menschen<br />

jedoch schnell Zweifel ein. empfehlung<br />

von Institutionen, nachbarn<br />

und freunden wird mehr vertrauen<br />

geschenkt.<br />

___________________________<br />

SC­gMBH.de<br />

tHe link Between<br />

SCienCe & BuSineSS


Medizinrecht<br />

Pharmaunternehmen/<br />

Medizinproduktehersteller<br />

Zulassung<br />

Haftungsrecht<br />

Wettbewerbsrecht<br />

Heilmittelwerberecht<br />

Vertragsrecht<br />

Ärzte<br />

Haftungsrecht<br />

Strafrecht<br />

Vertragsarztrecht<br />

Arzt als Unternehmer<br />

Berufsrecht<br />

Kooperationen<br />

Medizin-Ethik<br />

Krankenhäuser<br />

Risk-Management<br />

Haftungsrecht<br />

Arbeitsrecht<br />

Telemedizin<br />

Industriesponsoring<br />

Outsourcing<br />

Privatisierung<br />

Versicherungen<br />

Haftungsrecht<br />

Schadensregulierung<br />

Qualitätssicherung<br />

Verwaltungsrecht<br />

Öffentliches Baurecht<br />

Umweltrecht<br />

Kommunalrecht<br />

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nEwS<br />

nischenmärkte bieten<br />

neue wachstumschancen<br />

für Protein-Hersteller<br />

der Bedarf an funktionellen Proteinen<br />

in der lebensmittel- und<br />

Sportnahrungsindustrie steigt<br />

große lebensmittelhersteller setzen<br />

heute vermehrt auf Produkte, die zusätzlich<br />

zu ihrem nährwert auch funktionelle<br />

vorteile haben. durch eine<br />

fokussierung auf derartige nischenmärkte<br />

versuchen Proteinproduzenten,<br />

den zunehmenden Wettbewerb auf<br />

dem gesamteuropäischen markt zu<br />

umgehen und gleichzeitig das umsatzniveau<br />

zu halten. so sollen laut frost<br />

& sullivan die umsätze von 3,77 mrd.<br />

euro im Jahre 2004 auf 4,34 mrd.<br />

euro im Jahr 2011 ansteigen. hochwertige<br />

Eiweiß-Isolate und -Konzentrate<br />

bilden dabei einen der am schnellsten<br />

wachsenden sektoren und machen<br />

50% des marktes aus. die veredelten<br />

Produkte liefern neben breiten anwendungsmöglichkeiten<br />

auch vorzüge bei<br />

der kostenkalkulation. so sind funktionelle<br />

Proteine – nicht zuletzt wegen des<br />

geringeren einsatz von ersatzstoffen<br />

– im gegensatz zu anderen eiweißprodukten<br />

nur minimalen Preisschwankungen<br />

unterworfen.<br />

18 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

Nachfrage in Osteuropa wächst<br />

der markt für Proteine in osteuropa<br />

findet zunehmendes Interesse bei endverbrauchern.<br />

Insbesondere Processed<br />

Food erfreut sich dort wachsender<br />

beliebtheit, weil immer mehr konsumenten<br />

statt fleisch billigere Proteinquellen<br />

bevorzugen. dieser trend ist<br />

billigexporteuren aus asien keinesfalls<br />

verborgen geblieben, weshalb sich für<br />

die europäischen Proteinhersteller eine<br />

zusätzliche herausforderung stellt. sie<br />

müssen Wege finden, günstigeres rohmaterial<br />

zu verwenden und damit die<br />

Produktions- und vertriebskosten zu<br />

minimieren. Zusätzlich ist das Image<br />

der Protein-bezugsquellen noch heute<br />

von den folgen der bse krise negativ<br />

geprägt. diesen Proteinquellen ein<br />

„gesundes“ Image zu verpassen, darin<br />

liegt eine wichtige aufgabe der hersteller.<br />

ein Weg, das nötige vertrauen der<br />

Öffentlichkeit wiederherzustellen, ist<br />

die verstärkte kontrolle des gesamten<br />

Produktionsweges seitens der unternehmen.<br />

das wird bereits vom gesetzgeber<br />

verlangt und ermöglicht sehr viel<br />

bessere Qualitätskontrollen.<br />

Markt für Diät- und Sportnahrungszusätze<br />

gewinnt an Bedeutung<br />

Diät- und Sportpräparate, Energy Snacks<br />

und Drinks zählen zu den bereichen,<br />

wo die nachfrage nach Proteinen mit<br />

einem ausbalancierten nährstoffgehalt<br />

stark zunimmt. Profitieren werden<br />

davon künftig vor allem abmischungs-<br />

und vormischungsunternehmen. dabei<br />

wird auch die Zusammenarbeit mit<br />

den rohstoffproduzenten eine wichtige<br />

rolle spielen: so etwa könnten<br />

beide seiten von anfang an hinsichtlich<br />

einer engeren abstimmung bei der<br />

entwicklung der Proteine kooperieren.<br />

da Proteinhersteller ihre Produkte in<br />

puncto funktionalität und nährwert<br />

ständig nach den neuen ansprüchen<br />

der lebensmittelindustrie richten müssen,<br />

sollten sie rechtzeitig auf kundenwünsche<br />

reagieren. nur so ist ein<br />

Überleben im härteren Wettbewerb<br />

sicher.<br />

die europäische Pharmaindustrie<br />

wartet auf den<br />

aufschwung<br />

Pharmastandort Europa von uSa<br />

abgehängt<br />

europa hat seinen innovativen status<br />

in der Pharmaindustrie verloren.<br />

Zwischen 1990 und 2004 stiegen die<br />

Investitionen in forschung und entwicklung<br />

von neuen arzneimitteln in<br />

den usa doppelt so schnell wie in<br />

der eu. Während im Jahr 1992 noch<br />

sechs der zehn weltweit umsatzstärksten<br />

medikamente aus europa kamen,<br />

waren es 2002 nur noch zwei Produkte.<br />

der Pharmastandort europa gerät<br />

damit zunehmend in eine strategische<br />

abhängigkeit der usa. Warum das so<br />

ist und wie europa seine vorreiterrolle<br />

zurückgewinnen kann, diskutierten in<br />

Wien sechs hochrangige vertreter aus<br />

Wirtschaft, Politik und Wissenschaft<br />

im rahmen eines symposiums, zu dem<br />

das Europäische Forum alpbach<br />

zusammen mit dem Forum der forschenden<br />

pharmazeutischen industrie<br />

(FoPi) eingeladen hatte.<br />

bürokratische hürden, staatliche<br />

sparzwänge, das abwandern junger<br />

akademiker in die usa und fehlende<br />

anreize für die forschung wurden als<br />

hauptursachen für die sinkende Wettbewerbsfähigkeit<br />

europas genannt.<br />

„die kosten sind zur Zeit wichtiger<br />

als die förderung von Innovationen“,<br />

beklagte Franz Humer, Präsident<br />

der Europäischen Föderation der<br />

Verbände der pharmazeutischen<br />

industrie (EFPia).


„Im letzten Jahrzehnt wurde in der<br />

eu nur diskutiert und analysiert, aber<br />

auf die Worte folgten keine taten.“<br />

Clemens Martin auer, kabinettchef<br />

des Österreichischen Bundesministeriums<br />

für Gesundheit und Frauen,<br />

meinte dagegen, dass die Pharmaindustrie<br />

an Zugkraft nachgelassen habe.<br />

„auf 30 neu zugelassene medikamente<br />

kommt nur ein neues, wirklich innovatives<br />

Produkt.“<br />

alexander von Gabain, biotechnologe<br />

und gründer der intercell aG,<br />

Wien, verwies in diesem Zusammenhang<br />

auf die ungenutzten Potenziale<br />

der hochschulabsolventen. „das universitätsniveau<br />

in europa ist sehr hoch,<br />

aber mehr als 70% der europäischen<br />

mds und Phds gehen nach dem studium<br />

in die usa.“ die forschung werde<br />

zudem immer teurer und komplexer,<br />

da die anforderungen an neue Produkte<br />

gestiegen seien. „Innovation ist<br />

nicht planbar“, bekräftigte auch humer.<br />

man könne von der forschung keine<br />

Quantensprünge erwarten. Innovation<br />

sei vielmehr ein langsamer, kontinuierlicher<br />

Prozess und nur möglich, wenn<br />

man bereit sei, auch mehrere Jahre lang<br />

in die entwicklung eines Produktes zu<br />

investieren. ein großes Problem seien<br />

auch generika. „In der eu werden die<br />

unternehmen um ihre Investitionsprämien<br />

gebracht“, so humer.<br />

Christian Siebert, referatsleiter der<br />

Europäischen Kommission, entgegnete,<br />

dass die eu bestrebungen<br />

unterstütze, das recht am geistigen<br />

eigentum zu verlängern. nach ablauf<br />

des Patentrechts und der amortisierung<br />

der forschungskosten sei<br />

die herstellung von generika jedoch<br />

sinnvoll. dies wurde auch von Erich<br />

laminger, vorsitzendem des Hauptverbands<br />

der österreichischen Sozialversicherungsträger,<br />

bekräftigt.<br />

laminger verwies auf das knappe<br />

budget der sozialversicherung. für<br />

seine Äußerung, ökonomische Zwänge<br />

und mittelverknappung förderten<br />

die kreativität, wurde er jedoch stark<br />

kritisiert. Hildrun Sundseth, leiterin<br />

der Eu-Strategie der Europäischen<br />

Krebs-Patientinnen Koalition<br />

(ECPC), vertrat die sicht der Patienten<br />

und verlangte mehr transparenz bei<br />

der einführung von medikamenten in<br />

der eu. „es vergehen mehrere monate<br />

bis ein medikament, das in einem<br />

land bereits erfolgreich verwendet<br />

wird, auch in allen anderen ländern<br />

verfügbar ist“, bemängelte sundseth.<br />

christian siebert erinnerte daran, dass<br />

die eu eben noch kein einheitlicher<br />

pharmazeutischer markt sei. mit dem<br />

neu gegründeten Pharmazeutischen<br />

forum wolle man aber auf eu-ebene<br />

diese entwicklung vorantreiben.<br />

Während die gegenwärtigen Probleme<br />

auf dem symposium ausführlich<br />

erörtert wurden, gab es nur wenige<br />

konkrete lösungsvorschläge. mut zu<br />

Innovationen sei gefragt, waren sich<br />

alle einig. antworten auf die frage<br />

nach der genauen definition einer Innovation<br />

und wer darüber entscheide,<br />

was innovativ ist und was nicht, ob das<br />

markt getriebene gesundheitssystem<br />

der usa letztendlich besser sei als das<br />

solidaritätsprinzip der eu und was<br />

nun konkret getan werden müsse, um<br />

good old europe auf die sprünge zu<br />

helfen, konnten jedoch nicht gefunden<br />

werden. hildrun sundseth, der als Patientenvertreterin<br />

das schlusswort zukam,<br />

war dann auch verunsichert, was<br />

sie als fazit mit nach brüssel nehmen<br />

sollte. Quantensprünge der europäischen<br />

Pharmaindustrie darf man wohl<br />

auch in nächster Zeit nicht erwarten.<br />

www.alpbach.org; www.fopi.at<br />

nahrungsergänzungsmittel<br />

stiften bei älteren Menschen<br />

Verwirrung<br />

apotheke beliebter als drogerie<br />

und Supermarkt<br />

Wissenschaftler der hochschule niederrhein<br />

haben herausgefunden, dass<br />

viele senioren nicht genau wissen, was<br />

sich hinter dem begriff „nahrungsergänzungsmittel“<br />

verbirgt. für die<br />

studie befragten die forscher mehr als<br />

2.000 senioren in nordrhein-Westfalen.<br />

fast 72% derjenigen, die angaben,<br />

keine nahrungsergänzungsmittel zu<br />

nehmen, kreuzten jedoch bei der konkreten<br />

frage nach einzelnen Produkten<br />

mindestens ein Präparat an.<br />

die forscher aus mönchengladbach<br />

kamen zu dem ergebnis, dass fast 58%<br />

der über 55-Jährigen nahrungsergänzungsmittel<br />

zu sich nehmen, davon<br />

mehr als 30% sogar täglich. bevorzugt<br />

werden vitamine, knoblauchpräparate<br />

und mineralstoffe. frauen greifen häufiger<br />

zu den gesundheitspräparaten<br />

als männer. „mit zunehmendem alter<br />

zeigt sich eine tendenz zur regelmäßigen<br />

einnahme“, erklärt Gisela<br />

Semmler vom fachbereich oecotrophologie<br />

der hochschule niederrhein.<br />

„die hälfte der befragten ist der auffassung,<br />

dass sich mit den Präparaten<br />

das allgemeine Wohlbefinden steigern<br />

lässt.“ 64% der befragten gaben an,<br />

ihre Informationen über nahrungsergänzungsmittel<br />

aus der apothekerzeitschrift<br />

zu beziehen. die apotheke ist<br />

zugleich auch der beliebteste einkaufsort.<br />

drogeriemarkt und supermarkt<br />

wurden als weitere kauforte genannt.<br />

nur 1,5% der befragten gaben an, teleshopping<br />

für den einkauf von nahrungsergänzungsmitteln<br />

zu nutzen.<br />

www.atlas.hs-niederrhein.de<br />

nEwS<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 1


nEwS<br />

Gesundheitsreform:<br />

diagnostica-industrie fordert<br />

verlässliche rahmenbedingungen<br />

Zum auftakt der sondierungsgespräche,<br />

in denen die koalitionsparteien<br />

die Weichen für die reform des<br />

gesundheitswesens stellen wollen, hat<br />

sich der verband der diagnostica-Industrie<br />

(vdgh) zu Wort gemeldet.<br />

der vdgh-vorsitzende dr. volker<br />

oeding forderte auf der mitgliederversammlung<br />

seines verbands<br />

transparente kriterien und klare Zeitvorgaben<br />

für die aufnahme neuer<br />

labormedizinischer testverfahren in<br />

den leistungskatalog der gesetzlichen<br />

krankenversicherung (gkv). damit<br />

wäre zum einen den kassenpatienten<br />

geholfen, die bisher oft erst nach jahrelanger<br />

verspätung anrecht auf innovative<br />

labortests hätten, zum anderen<br />

den diagnostica-herstellern, die damit<br />

endlich Planungssicherheit gewönnen.<br />

„der jetzige Zustand ist unhaltbar“, kritisierte<br />

oeding auf der versammlung<br />

in frankfurt.<br />

die geplante gesundheitsreform biete<br />

die chance, den knoten zu durchschlagen<br />

und den medizinischen wie<br />

den volkswirtschaftlichen nutzen der<br />

labormedizin endlich voll zu erschließen.<br />

denn sinnvoll eingesetzte labormedizin<br />

senke nachweislich die kosten.<br />

gleichzeitig sorgten verlässliche rahmenbedingungen<br />

für Investitionen in<br />

Produktion, forschung und entwicklung<br />

und damit für qualifizierte neue<br />

arbeitsplätze.<br />

20 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

der verband, der rund 80 unternehmen<br />

vertritt, die reagenzien und diagnosegeräte<br />

für die ärztliche Praxis<br />

herstellen, hält daher anreize für den<br />

arzt für falsch, auf sinnvolle tests zu<br />

verzichten. dadurch werde eine optimale,<br />

insbesondere aber kosten sparende<br />

versorgung des Patienten erschwert.<br />

die selbstverwaltung von gesetzlichen<br />

krankenkassen und Ärzteschaft müsse<br />

zudem verpflichtet werden, den katalog<br />

ihrer vorsorge- und früherkennungsuntersuchungen<br />

regelmäßig dem<br />

aktuellen stand des medizinischen Wissens<br />

anzupassen.<br />

Im vergangenen Jahr konnte die diagnostica-Industrie<br />

in deutschland ihr<br />

geschäft leicht ausbauen. der gesamtumsatz<br />

stieg um 3,8 Prozent auf 1,912<br />

milliarden euro. das Wachstum ist<br />

jedoch allein auf so genannte schnelltests<br />

zurückzuführen, die der Patient<br />

selbst anwendet. dagegen bestätigte<br />

sich die negative tendenz im klassischen<br />

laborgeschäft, also mit tests<br />

und testsystemen, die beim niedergelassenen<br />

arzt oder beim laborarzt<br />

angewendet werden. der umsatz sank<br />

dort erneut, diesmal um drei Prozent<br />

auf 1,150 milliarden euro.<br />

otC im Mass Market<br />

Selbstmedikation ohne arzt und<br />

apotheker<br />

Zwei von fünf deutschen (40%)<br />

kaufen freiverkäufliche medikamente<br />

mittlerweile außerhalb von apotheken<br />

in drogerien, reformhäusern, supermärkten<br />

oder bei discountern ein.<br />

Weitere 24% stehen dem kauf der so<br />

genannten „otc-Präparate“ außerhalb<br />

von apotheken aufgeschlossen gegenüber.<br />

36% der verbraucher sind hingegen<br />

„exklusive apothekenkäufer“:<br />

sie können sich den kauf der rezeptfreien<br />

arzneimittel auch in Zukunft<br />

nur in der apotheke vorstellen, so eine<br />

marktuntersuchung, zu der rund 1.500<br />

bundesbürger ab 16 Jahren im herbst<br />

2005 repräsentativ befragt wurden.<br />

das monatliche ausgabevolumen für<br />

solche gesundheitsprodukte wie freiverkäufliche<br />

erkältungsmittel, leichte<br />

beruhigungsmittel, nahrungsergänzungsmittel,<br />

rheumasalben etc. liegt<br />

nach der erhebung bei durchschnittlich<br />

9,30 euro und hat sich gegenüber<br />

2004 um 8% erhöht. „Überzeugte<br />

mass-market-käufer“ (37%) geben mit<br />

11,10 euro deutlich mehr aus als die<br />

etwa gleich große gruppe der „exklusiven<br />

apothekenkäufer“ (9,00 euro).<br />

kunden von reformhäusern kaufen<br />

zu 64% dort auch freiverkäufliche medikamente<br />

ein; im verhältnis deutlich<br />

häufiger als die kunden von drogeriemärkten<br />

(37%), supermärkten (17%)<br />

und discountern (17%). der kauf in<br />

apotheken wird insbesondere durch<br />

die fachliche beratung, die Überzeugung<br />

von der Produktqualität sowie die<br />

große Produktauswahl motiviert. für<br />

reformhäuser sprechen insbesondere<br />

die natürliche grundlage der angebotenen<br />

arzneimittel. drogeriemärkte<br />

punkten hauptsächlich über den Preis<br />

und supermarkt oder discounter über<br />

die bequemlichkeit. man ist sowieso<br />

schon da. aus apothekersicht stellt der<br />

verkauf freiverkäuflicher medikamente<br />

„anderswo“ eine ernstzunehmende<br />

konkurrenz dar. teils befürchtet man,<br />

zum „anhängsel“ des einzelhandels<br />

zu werden und nur noch für verschreibungspflichtige<br />

medikamente zuständig<br />

zu sein. gleichzeitig gehen sie aber<br />

auch bei freiverkäuflichen Produkten<br />

davon aus, dass nur sie aufgrund ihrer<br />

beratungskompetenz den Patienten-/<br />

kundenbedürfnissen wirklich gerecht<br />

werden können. trotz tretmühlenartig<br />

wiederholten forderungen nach<br />

höherer eigenverantwortung liegt<br />

die selbstmedikationsbereitschaft der<br />

deutschen seit Jahren bereits auf recht<br />

hohem niveau: 58% versuchen sich<br />

bei leichteren beschwerden bzw. zu<br />

erkrankungsbeginn mit rezeptfreien<br />

medikamenten selbst zu helfen.


umsatzwachstum des<br />

GKV-arzneimittelmarktes<br />

in 2005 lediglich bei +8%?<br />

die ausgabensteigerung für<br />

arzneimittel zu lasten der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

(GKV) liegt nach verschiedenen<br />

Berechnungen im zweistelligen<br />

Bereich. Eine andere analyse aber<br />

zeigt, dass ohne das Einbeziehen<br />

der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

rabatte das umsatzwachstum<br />

im GKV-Markt und damit die<br />

ausgabensteigerung für arzneimittel<br />

lediglich bei +8% liegen.<br />

Im gkv-gesamtmarkt 2005 hat sich<br />

der umsatz und damit die ausgabensteigerung<br />

der gkv nach abzug der<br />

rabatte von herstellern und apothe-<br />

mara_210x148,5_06_05_23 23.05.2006 14:57 Uhr Seite 1<br />

ken um +15% auf 24,2 mrd. euro zu<br />

apothekenverkaufspreisen erhöht.<br />

dieses zweistellige Wachstum ist auch<br />

politisch induziert durch im gkv-modernisierungsgesetz<br />

2004 (gmg) festgelegte<br />

unterschiedliche rabatte, welche<br />

die Pharmahersteller zu leisten<br />

hatten. so war der herstellerrabatt für<br />

arzneimittel in 2005 auf 6% festgelegt,<br />

gegenüber 16% in 2004. dies bedeutet<br />

ein konkretes rabattvolumen von rund<br />

600 millionen euro in 2005, während<br />

es im Jahr 2004 noch 1,8 mrd. euro<br />

waren. der von den apotheken zu<br />

gewährende nachlass lag für beide<br />

Jahre jeweils bei 1,1 mrd. euro. ohne<br />

berücksichtigung dieser nachlässe liegt<br />

das Wachstum also bei +8%. desweiteren<br />

sank die Zuzahlungsquote 2005<br />

gegenüber 2004 (befreiungsmöglichkeit<br />

der versicherten). ferner erhöhte<br />

C M Y CM MY CY CMY K<br />

sich das ausgabenvolumen um geschätzte<br />

300 mio euro durch die teilnahme<br />

an hausarztmodellen, die in der<br />

regel mit befreiungen kombiniert sind.<br />

der struktureffekt als Indikator für ein<br />

innovatives verordnungsverhalten<br />

wirkte sich auf die umsatzentwicklung<br />

mit +5,5% (im vorjahr +17,9%) aus.<br />

der mengeneffekt lag bei +3,2%. bei<br />

einem vergleich mit dem Jahr 2003<br />

ergibt sich hier allerdings eine rückläufige<br />

entwicklung, da maßnahmen des<br />

gmg 2004 wie die einführung einer<br />

Praxisgebühr, ein geänderter Zuzahlungsmodus<br />

und ein weitgehender erstattungsausschluss<br />

rezeptfreier Präparate<br />

zurückgehende Praxisbesuche<br />

bewirkten, die weniger verordnungen<br />

bedingten. leicht rückläufig waren die<br />

arzneimittelpreise mit -0,6%.<br />

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foRSCHung & entwiCklung<br />

Erstes Virus für rFid-<br />

Chips präsentiert<br />

Sicherheitsdesaster auf abruf ?<br />

eine gruppe von Informatikern hat<br />

auf der Ieee conference of Pervasive<br />

<strong>com</strong>puting in Pisa die Infektion eines<br />

rfId-chips mit einem virus demonstriert.<br />

In ihrem arbeitspapier legen die<br />

techniker dar, wie es schädlingen gelingt,<br />

sich in dem nur 128 byte großen<br />

speicher der chips festzusetzen. das<br />

von den forschern der Vrije-universität<br />

in amsterdam entwickelte virus<br />

kann sich selbst reproduzieren und verbreitet<br />

sich über die rfId-lesegeräte.<br />

so kann es unternehmensnetzwerke<br />

infizieren, sogar eine ausbreitung<br />

auf andere chips mit einer späteren<br />

22 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

störung ganzer logistiksysteme wäre<br />

möglich.<br />

bislang wurde eine Infektion von<br />

rfId-chips weitgehend ausgeschlossen,<br />

da die chips nur über eine äußerst<br />

geringe speicherkapazität von 128 Zeichen<br />

verfügen. die forschergruppe hat<br />

nun gezeigt, dass ein solcher angriff<br />

durchaus möglich ist. vor allem schadprogramme<br />

aus der <strong>com</strong>puterwelt, die<br />

einzelne server durch eine flut von<br />

anfragen in die knie zwingen (buffer<br />

overflow), könnten auch rfId-chips<br />

gefährlich werden, hieß es. rfId-Phishing<br />

sei ebenfalls möglich.<br />

„es sollte nicht überraschen, dass<br />

ein system, das so billig wie möglich<br />

hergestellt werden soll, über keinerlei<br />

sicherheitssysteme verfügt“, zitiert die<br />

new York times Peter neumann,<br />

Wissenschaftler im kalifornischen<br />

Stanford research institute (srI<br />

International). neumann bezeichnete<br />

die funkchips sogar als „sicherheitsdesaster<br />

auf abruf“.<br />

der Informatiker andrew tanenbaum,<br />

erfinder des betriebssystems<br />

minix, hat in Pisa gleich mehrere an-<br />

griffsszenarien zur drahtlosen datenerfassung<br />

per rfId beschrieben. Wie<br />

der amerikaner darlegte, könnte zum<br />

beispiel ein hacker einen rfId-markierten<br />

artikel regulär im supermarkt<br />

erstehen und den darauf angebrachten<br />

transponder anschließend durch einen<br />

von ihm selbst programmierten<br />

ersetzen. schmuggelt er die Ware mit<br />

der manipulierten auszeichnung zurück<br />

in den laden und legt sie erneut<br />

zur bezahlung vor, kann er die supermarkt-software,<br />

die sonst nur digitale<br />

Preisschildchen übers rfId-lesegerät<br />

auswerten muss, mit schädlichem code<br />

infizieren.<br />

In ihrer studie mit dem titel „ist ihre<br />

Katze durch einen Computer-Virus<br />

infiziert?“, ein seitenhieb auf die in<br />

haustiere injizierten chips mit Informationen<br />

zum besitzer, zeigen die forscher<br />

auf, wie zum beispiel terroristen<br />

oder schmuggler einen künftig mit<br />

rfId-technik ausgestatteten gepäckscanner<br />

im flughafen manipulieren<br />

könnten. allerdings wurden auch<br />

sicherheitsmaßnahmen gegen solche<br />

angriffe aufgezeigt.<br />

www.cnd.iit.cnr.it/per<strong>com</strong>2006; www.rfidvirus.org


oboterchirurgie passt<br />

sich dem Herzschlag an<br />

Öffnung des Brustkorbes nicht<br />

mehr erforderlich<br />

Wissenschafter des Imperial college<br />

london haben ein verfahren entwickelt,<br />

dass operationsrobotern ermöglicht,<br />

dem herzschlag entsprechend<br />

zu arbeiten. normalerweise erfordert<br />

eine bypass-operation, dass das herz<br />

ruhig gestellt und das blut mittels einer<br />

Pumpe in einen künstlichen kreislauf<br />

umgeleitet wird. dafür muss das herz<br />

geöffnet und das blut durch eine maschine<br />

geschleust werden. Jetzt wurde<br />

eine software entwickelt, die die bewegungen<br />

der operationsinstrumente des<br />

roboters mit dem schlagen des herzens<br />

synchronisiert. details der von<br />

George Mylonas und rajesh aggarwal<br />

entwickelten software wurden auf<br />

der Medical devices technology<br />

Conference in birmingham der Öffentlichkeit<br />

präsentiert.<br />

die software kommt mit dem oprobotersystem<br />

„da Vinci“ zur anwendung<br />

und nutzt ein endoskop mit<br />

zwei kameras, die bilder vom herzen<br />

liefern. damit soll dem chirurgen<br />

ermöglicht weden, bei geschlossenem<br />

brustkorb zu operieren. die software<br />

bildet laut new Scientist das herz<br />

nach und schafft ein 3d-bild, das für<br />

den chirurgen feststehend erscheint.<br />

gleichzeitig verfolgt die software das<br />

schlagen des herzens und instruiert<br />

die roboterinstrumente, sich den bewegungen<br />

des herzens anzupassen.<br />

bisher wurde die software mit einem<br />

roboterarm ausschließlich an künstlichen<br />

herzen aus silikon getestet. experten<br />

wie Belinda linden von der<br />

British Heart Foundation begrüßten<br />

die entwicklung dieses neuen verfahrens.<br />

ein wesentliches Problem aber<br />

ist die trägheit der robotermechanik,<br />

die weit hinter der rechenkapazität der<br />

software herhinkt.<br />

Molekulare wirkungsweise<br />

von Giftstoffen aufgeklärt<br />

Entwicklung von Medikamenten<br />

innerhalb von fünf Jahren denkbar<br />

Wissenschaftler des Max-Planck-instituts<br />

für biophysikalische Chemie<br />

in göttingen haben zusammen mit<br />

forschern des instituts für neurale<br />

Signalverarbeitung in hamburg und<br />

französischen kollegen der universität<br />

Marseille erstmals die molekulare<br />

Wirkungsweise von giftstoffen<br />

nachweisen können. sie kombinierten<br />

neue methoden der magnetischen<br />

resonanzspektroskopie - so genannte<br />

Festkörper-nMr - mit bestimmten<br />

Protein-syntheseverfahren und konnten<br />

so zeigen, wie die giftstoffe an<br />

Ionenkanäle binden und sowohl deren<br />

interne struktur als auch die struktur<br />

des toxins verändern, wenn diese sich<br />

zu einem komplex verbinden.<br />

Ionenkanäle sind Proteinstrukturen in<br />

der membran von Zellen, die es ganz<br />

bestimmten Ionen erlauben, die Zellmembran<br />

zu durchqueren. dadurch<br />

baut sich ein elektrochemischer höhenunterschied<br />

auf, so dass signale von<br />

nerven- oder herzmuskelzellen weitergeleitet<br />

werden können. Wird eine solche<br />

Zelle erregt, ändert sich die struktur<br />

ihrer Ionenkanäle: diese bilden Poren,<br />

durch die Ionen passieren können.<br />

so gibt es zum beispiel kalium-kanäle,<br />

die nur für kalium-Ionen durchlässig<br />

sind. deshalb sind sie angriffsziel<br />

hochspezifische Toxine vieler giftiger<br />

tiere. Zwischen diesen toxinen und<br />

den kalium-kanälen in den Zellen des<br />

opfers entsteht eine Wechselwirkung,<br />

wodurch die elektrischen signale nicht<br />

mehr weitergeleitet werden - oft mit<br />

tödlicher folge.<br />

die Wissenschaftler haben nun untersucht,<br />

welche Wirkung Kaliotoxin, das<br />

gift eines nordafrikanischen skorpions,<br />

auf einen kalium-kanal hat. dabei<br />

zeigte sich, dass das gift an einen ganz<br />

bestimmten bereich des kanals - die<br />

Porenregion - bindet und deren struktur<br />

verändert. doch auch die struktur<br />

des toxins hatte sich verändert. das<br />

deutet darauf hin, dass giftstoffe<br />

nur dann wirksam sind, wenn sie eine<br />

bestimmte aminosäuresequenz des<br />

Ionenkanals erkennen. für eine starke<br />

Wechselwirkung der moleküle müssen<br />

beide bindungspartner offensichtlich<br />

außerdem in der lage sein, ihre struktur<br />

zu ändern.<br />

die angewandten neuen spektroskopischen<br />

methoden leisten einen wichtigen<br />

beitrag zum verständnis der<br />

Pharmakologie und Physiologie von<br />

kalium-kanälen. „mittels festkörpernmr<br />

können wir sehr genau beobachten,<br />

wie die Ionenkanäle reagieren. auf<br />

der grundlage dieser Wahrnehmungen<br />

können wir uns dann überlegen, wie<br />

fehlfunktionen zu behandeln sind“, so<br />

Marc Baldus, einer der an der studie<br />

beteiligten Wissenschaftler. „Wir arbeiten<br />

bereits an der entwicklung von<br />

medikamenten gegen krankheiten, die<br />

mit fehlfunktionen von kalium-kanälen<br />

zusammenhängen. es wäre sehr<br />

leicht denkbar, dass wir damit innerhalb<br />

der nächsten fünf Jahre erfolgreich<br />

sind“. www.mpibpc.gwdg.de<br />

nEwS<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 23


nEwS<br />

Magnetfeld dient Kunststoffen<br />

als Gedächtnisstütze<br />

neue technologie ermöglicht<br />

intelligentes medizinisches arbeitsmaterial<br />

deutsche Wissenschaftler haben<br />

kunststoffe mit einem gedächtnis<br />

entwickelt, deren form sich mit hilfe<br />

magnetischer nanopartikel verändern<br />

lässt. dazu hat das forscherteam eisenoxid-teilchen<br />

homogen verteilt in<br />

kunststoff eingearbeitet. diese wandeln<br />

die energie eines magnet-felds<br />

in Wärme um und sind damit dafür<br />

verantwortlich, dass verformter kunststoff<br />

wieder seine ursprüngliche gestalt<br />

annimmt. besonders interessant<br />

kann das für die Medizintechnik sein,<br />

da die formänderung berührungslos<br />

induziert wird. Ihre ergebnisse haben<br />

die forscher des teltower institut für<br />

Polymerforschung jetzt gemeinsam<br />

mit kollegen des darmstädter Kunststoffinstituts<br />

im fachmagazin Proceedings<br />

of the national academy<br />

of Sciences veröffentlicht.<br />

form-gedächtnis-kunststoffe lassen<br />

sich problemlos verformen und „erinnern“<br />

sich durch äußere reize an die<br />

frühere gestalt. „das besondere ist die<br />

ferngesteuerte möglichkeit, den formgedächtnis-effekt<br />

auszulösen“, betont<br />

Sabine Benner, referentin am Institut<br />

für Polymerforschung. mit ihrer neuen<br />

technologie, die den form-gedächtniseffekt<br />

im magnetfeld induziert, können<br />

die Wissenschaftler medizinische<br />

hilfsmittel entwickeln, die sich quasi<br />

auf knopfdruck in eine vorbestimmte<br />

gestalt begeben.<br />

so testen die forscher gerade medizinisches<br />

nahtmaterial, das sich von selbst<br />

zum knoten schlingt. besonders<br />

bei minimal-invasiver chirurgie hat<br />

der arzt kaum Platz und kann durch<br />

das material beim nähen unterstützt<br />

werden. auf ähnliche Weise ließen<br />

sich katheter entwickeln, die ohne<br />

schmerzhaften eingriff verändert wer-<br />

24 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

den könnten. „Wir entwickeln medizinische<br />

hilfsmittel, die maßgeschneidert<br />

für spezielle anwendungen sind“,<br />

beschreibt die referentin das Ziel der<br />

Polymerforschung in teltow. noch<br />

sind die form-gedächtnis-kunststoffe<br />

in der regenerativen medizin Zukunftsmusik.<br />

Im nächsten schritt möchten<br />

die Wissenschaftler ihre neueste entwicklung<br />

für die klinische anwendung<br />

optimieren. www.pnas.org<br />

iBM: der nächste Schritt<br />

zum nanoprozessor<br />

Forscher bauen Schaltkreis auf<br />

einem einzigen Molekül<br />

iBM research hat bekannt gegeben,<br />

dass es seinen forschern gelungen<br />

ist, einen kompletten elektronischen<br />

schaltkreis auf einem einzigen molekül<br />

unterzubringen. der schaltkreis ist auf<br />

einer Carbon-nanoröhre angebracht.<br />

beachtlich sei, dass dabei herkömmliche<br />

techniken aus dem halbleiterbau<br />

verwendet wurden, so Ibm. dies<br />

könnte ein wichtiger schritt zu noch<br />

schnelleren super<strong>com</strong>putern sein.<br />

In den vergangenen fünfzig Jahren hatte<br />

sich die halbleiterindustrie darauf<br />

konzentriert, die Zahl der schaltkreise<br />

auf einem chip zu erhöhen und damit<br />

die Performance zu steigern. erreicht<br />

wurde dies, indem Wege gefunden<br />

wurden, die schaltkreise immer kleiner<br />

zu bauen. „In etwa zehn Jahren<br />

zeichnet sich jedoch ein ende der<br />

verkleinerungsmöglichkeiten bei der<br />

siliziumtechnologie ab“, erklärt Karin<br />

Vey, sprecherin von Ibm research.<br />

Moores law, das besagt, dass sich alle<br />

zwei Jahre die anzahl der transistoren<br />

in einem chip verdoppelt, „kann nur<br />

dann weiterhin gelten, wenn grundsätzlich<br />

neue ansätze gefunden werden.<br />

die nanotechnologie ist hierbei<br />

eine viel versprechende möglichkeit“,<br />

so vey.<br />

der nun fertig gestellte Prototyp ermöglicht<br />

es, das Potenzial von carbonnanoröhren<br />

in kompletten schaltkreisen<br />

zu erforschen. so könnte der bau<br />

von immer kleineren und schnelleren<br />

elementen für rechner gelingen. diese<br />

nanoröhren haben einige vorteile gegenüber<br />

herkömmlichen silizium-halbleitern,<br />

beispielsweise erlauben sie eine<br />

höhere baudichte als heutige transistoren<br />

und durch ihre geringe größe ist<br />

eine weitere miniaturisierung möglich.<br />

„es ist ein bedeutender schritt zur<br />

Integration von nanotechnologie in<br />

bisherige methoden der halbleiterproduktion“,<br />

so tze-Chiang Chen, vize<br />

Präsident von science und technology<br />

bei Ibm research.<br />

carbon-nanoröhren sind mikroskopisch<br />

kleine, röhrenförmige gebilde.<br />

sie bestehen aus einzelnen atomen<br />

und sind 50.000 mal kleiner als ein<br />

menschliches haar. an solch einer<br />

röhre brachten die forscher drähte<br />

an, die von der nanoröhre abstehen<br />

und auf denen der hybrid-schaltkreis<br />

angebracht wurde. damit schafften es<br />

die forscher, nur ein einziges molekül<br />

für den aufbau zu verwenden. der von<br />

den Ibm technikern gebaute kreis<br />

ist ein ring-oszillator, mit dem die<br />

fähigkeiten von neu eingesetzten materialien<br />

oder Prozessen gemessen wird.<br />

In weiteren tests soll nun ergründet<br />

werden, wie gut sich die technologie<br />

für den bau ganzer chips eignet. die<br />

derzeitige spitzengeschwindigkeit liegt<br />

zwar noch unter jener der heutigen<br />

silizium-chips, im vergleich zu bisher<br />

gezeigten schaltkreisen mit nanoröhrentechnologie<br />

liegt sie jedoch eine<br />

million mal höher, so die forscher. die<br />

anwendungsbereiche dieser technologie<br />

lägen bei super<strong>com</strong>putern, die


damit nun noch schneller gemacht<br />

werden könnten, meint vey. der endverbraucher<br />

wird davon kurzfristig eher<br />

weniger betroffen sein. Jedoch kann<br />

davon ausgegangen werden, dass die<br />

kontinuierliche Performance steigerung<br />

auch den privaten laptops und<br />

Pcs zugute kommen wird.<br />

www.research.ibm.<strong>com</strong><br />

anhaltspunkt für Verständnis<br />

von Parkinson und alzheimer<br />

ionen-Kanäle spielen rolle bei der<br />

degeneration von nervenzellen<br />

deutschen Wissenschaftlern ist es gelungen,<br />

den Übeltäter für eine schwere<br />

neurologische Erkrankung zu identifizieren.<br />

ein forscher-team um ulrich<br />

Müller vom institut für Humangenetik<br />

der universität gießen hat in<br />

internationaler Zusammenarbeit mit<br />

anderen universitäten herausgefunden,<br />

dass dabei ein bestimmtes gen verändert<br />

ist, das den bauplan für kaliumkanal-moleküle<br />

enthält. diese sorgen<br />

normalerweise dafür, dass nervenzellen<br />

im kleinhirn richtig funktionieren.<br />

die humangenetiker konnten nachweisen,<br />

dass gestörte kaliumkanäle den<br />

abbau von nervenzellen verursachen.<br />

Ihre entdeckung haben die Wissenschaftler<br />

jetzt im fachmagazin nature<br />

Genetics veröffentlicht.<br />

die veränderten kaliumkanäle sind<br />

dafür verantwortlich, dass der Ionenhaushalt<br />

in der Zelle ins ungleichgewicht<br />

gerät. dadurch werden nervenzellen<br />

anfälliger für sauerstoff-radikale,<br />

die störungen verursachen. als folge<br />

gehen die nervenzellen langsam zu<br />

grunde. diese neurodegeneration im<br />

kleinhirn sorgt bei Patienten, die unter<br />

der sehr seltenen erkrankung leiden,<br />

für lauf- und bewegungsstörungen<br />

und in einigen fällen für eine geistige<br />

behinderung.<br />

die entdeckung der gießener Wissenschaftler<br />

kann überdies anhaltspunkte<br />

für das Verständnis anderer häufiger<br />

neurologischen erkrankungen wie<br />

morbus Parkinson oder der alzheimerdemenz<br />

bieten. „man darf die rolle<br />

der Ionen-kanäle bei neurodegenerativen<br />

erkrankungen nicht übersehen“,<br />

betont ulrich müller. auch bei der behandlung<br />

könnte man bald neue Wege<br />

gehen und zielgerichtete medikamente<br />

für die veränderten kaliumkanal-moleküle<br />

entwickeln. koordiniert wurde<br />

die forschungsstudie von Stefan Pulst,<br />

university of california, los angeles.<br />

www.nature.<strong>com</strong><br />

licht entdeckt verdächtige<br />

Zellen bevor sie mutieren<br />

Schmerzlose und schnelle untersuchung<br />

zur Früherkennung<br />

möglich, weil die lichtbrechung<br />

den Gesundheitszustand der Zelle<br />

verrät.<br />

englische Wissenschaftler haben ein<br />

medizinisches Instrument entwickelt,<br />

das mit licht nach frühen anzeichen<br />

für krebs sucht. dabei emittiert das<br />

Instrument licht auf eine Zellschicht.<br />

Wenn das licht auf den Zellkern trifft,<br />

wird es zerstreut und gibt den Wissen-<br />

schaftlern je nach streuungsgrad aufschluss<br />

über den Zustand der Zelle.<br />

Zellen im krebsvorstadium weisen einen<br />

charakteristisch vergrößerten Zellkern<br />

auf, der das licht anders als ein<br />

gesunder Zellkern bricht. seine ergebnisse<br />

hat das forscherteam um adam<br />

wax von der duke‘s Pratt School of<br />

Engineering im märz im fachmagazin<br />

optics letters veröffentlicht.<br />

die neue faseroptische sonde könnte<br />

Ärzten helfen, schmerzlos und sehr<br />

schnell die Oberflächen von Haut,<br />

lunge sowie verdauungs- und geschlechtstrakt<br />

auf Zellmutationen<br />

abzusuchen. Im vergleich zu heutigen<br />

untersuchungsmethoden, bei denen<br />

oft gewebeproben ins labor geschickt<br />

werden müssen, liefert das neue Instrument<br />

ergebnisse in bruchteilen einer<br />

sekunde. damit steigt auch die chance<br />

auf heilung, da der arzt so auf verdächtige<br />

stellen aufmerksam gemacht<br />

wird. Die vorläufigen Ergebnisse aus<br />

tierversuchen seien viel versprechend,<br />

so medizin-technik-Ingenieur adam<br />

Wax. als nächster schritt sind klinische<br />

tests an menschen geplant.<br />

„krebs-früherkennung ist extrem<br />

wichtig, da die meisten tumore geheilt<br />

werden könnten, wenn sie nur früh<br />

genug gefunden werden“, betont Eva<br />

Kalbheim, Pressesprecherin der deutschen<br />

Krebshilfe e.V. bei brustkrebs<br />

in größe von unter einem Quadratzentimeter<br />

bestehe eine heilungschance<br />

von über 90 Prozent, so die medizinerin.<br />

„deshalb rät die deutsche<br />

krebshilfe dringend, angebote zur<br />

krebs-früherkennung zu nutzen“, unterstreicht<br />

kalbheim abschließend.<br />

www.ol.osa.org<br />

nEwS<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 2


nEwS<br />

Funktionelle textilien<br />

umtriebig ist sie schon, die Bayern<br />

innovativ GmbH. und so hat<br />

sie am 23. Mai 2006 in der textil-<br />

Hochburg augsburg ein Kooperationsforum<br />

„Funktionelle textilien<br />

- von der Forschung bis zum<br />

Patienten“ mit 300 teilnehmern<br />

veranstaltet. Medizin, Gesundheit<br />

und Hygiene sind die Zukunftsfelder<br />

in der textilbranche.<br />

• textile materialien mit formgedächtnis<br />

für chirurgische Implantate,<br />

z.b. fäden, die sich, in den körper<br />

eingebracht, selbst knüpfen.<br />

• Im nanoverfahren beschichtete<br />

stoffe, die auf Wunden nicht mehr<br />

antrocknen.<br />

• atmungsaktive operationstextilien,<br />

die trotzdem keime abwehren.<br />

• t-shirts und bustiers, die mit integrierter<br />

elektronik wichtige körperfunktionen<br />

überwachen, aufzeichnen<br />

und bei bedarf an zentrale leitstellen<br />

weiterfunken.<br />

„das sind nur einige wenige beispiele<br />

für ein breites feld an möglichen Innovationen<br />

in dem rasch wachsenden<br />

gebiet “,<br />

sagte Prof. dr. Josef nassauer,<br />

geschäftsführer der Bayern innovativ<br />

GmbH.<br />

gerade im segment medizinischer und<br />

hygienischer textilien werden hohe<br />

anforderungen - schon in der frühen<br />

entwicklungsphase - gestellt. die<br />

materialien müssen biokompatibel sein,<br />

sollten antibakteriell und atmungsaktiv<br />

sein, dürfen nicht schwer, müssen aber<br />

trotzdem reißfest und elastisch sein. Je<br />

nach anwendungsbereich sollen sie<br />

vielleicht saugfähig, antistatisch, schwer<br />

entflammbar, schnitt- und stichfest<br />

oder unempfindlich gegenüber flüssigkeiten<br />

oder festkörpern sein.<br />

das große Ziel heute ist, immer mehr<br />

fähigkeiten - teilweise auch sich widersprechende<br />

- in einem material zu<br />

vereinen. eine interdisziplinäre Zusam-<br />

26 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

menarbeit verschiedenster fachgebiete<br />

ist deshalb notwendig.und genau diese<br />

wollte das kooperationsforum starten<br />

im sinne der cluster Initiative der bayerischen<br />

staatsregierung, über die in<br />

ausgabe 1-2006 des marketingrpeort<br />

health berichtet wurde.<br />

textilien sind aber nicht nur im health<br />

business weitverbreitet, sondern<br />

auch in der täglichen technik. funktionelle<br />

materialien mit integrierten<br />

drucksensoren, die z.b. für diabetiker<br />

die belastung im fußbereich registrieren,<br />

finden heute auch anwendung in<br />

automobilsitzen. dort dienen sie dem<br />

komfort oder aber auch einer kontrollierten<br />

auslösung der airbags.<br />

viele dieser möglichkeiten hat die<br />

textilindustrie in deutschland, speziell<br />

aber in bayern, erkannt. so gehen<br />

bereits heute 40% der in bayern<br />

hergestellten textilien in den sektor<br />

technische/funktionelle textilien.<br />

von diesen 40% wiederum sind fast<br />

15% im bereich medizin und hygiene<br />

angesiedelt. gerade für medizinische<br />

textilien werden rasante Wachstumsraten<br />

prognostiziert, nicht nur wegen<br />

der demografischen entwicklung der<br />

bevölkerung, sondern auch in den<br />

bereichen sport, Wellness und erholung.<br />

Innovationspotenziale liegen in<br />

allen stufen der textilen Wertschöpfungskette,<br />

in der Polymerchemie, in<br />

der herstellung von garnen und<br />

geweben, in neuartiger textiler fertigungstechnik<br />

wie z.b. 3d-strukturen<br />

oder der mitverarbeitung elektronischer<br />

komponenten, in der beschichtung<br />

von fasern und gewebestruktu-<br />

ren z.b. mit silber (antimikrobiell) oder<br />

keramik bis hin zur wechselseitigen<br />

kombination von funktionen für<br />

unterschiedliche anwendungsbereiche.<br />

die bayern Innovativ gmbh organisierte<br />

dieses erstmalige kooperationsforum<br />

zusammen mit dem verband<br />

der bayerischen textil- und bekleidungsindustrie<br />

e.v., dem forum<br />

medtech Pharma e.v., ministerieller<br />

unterstützung und dem amt für Wirtschaft<br />

st. gallen/schweiz.<br />

die veranstaltung war auch auftakt<br />

für eine kontinuierliche Plattform zum<br />

netzwerk textile Innovation. basis<br />

für dieses netzwerk waren technologie-<br />

und marktstudien, die unter<br />

einbeziehung renommierter firmen<br />

und Institute in bayern, deutschland,<br />

der ostschweiz und der Provinz<br />

Quebec, kanada, durchgeführt wurden.<br />

Im netzwerk sind heute bereits 800<br />

firmen und Institute aus insgesamt 11<br />

ländern.<br />

MTK<br />

Mit Bananenflanken zum<br />

Bundessieg<br />

Kurz vor dem wM-Start erhielt<br />

Jürgen Klinsmanns team unerwartete<br />

Schützenhilfe von Johannes<br />

Burkart und alexander<br />

Joos aus Baden-württemberg.<br />

die 19-Jährigen sind dem Geheimnis<br />

der „Bananenflanke“<br />

wissenschaftlich auf die Spur gekommen.<br />

Für ihre physikalische<br />

analyse des Flugverhaltens von<br />

Bällen erhielten sie den Preis der<br />

Bundeskanzlerin dr. angela Merkel<br />

für die originellste arbeit.<br />

die bundessieger des 41. Finales von<br />

deutschlands bekanntestem nachwuchswettbewerb<br />

wurden in anwesenheit<br />

von andreas Storm, staatssekretär<br />

im Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung, in freiburg<br />

ausgezeichnet. veranstalter des diesjährigen<br />

bundeswettbewerbs waren die


stiftung Jugend forscht e. V. und die<br />

Sick aG aus Waldkirch.<br />

bereits den dritten bundessieg errang<br />

Marcel Schmittfull - ein novum in 40<br />

Jahren Jugend forscht. der 18-Jährige<br />

trat gemeinsam mit Jörg Metzner (20)<br />

für hessen an. Im fachgebiet arbeitswelt<br />

zeigten die beiden ein neuartiges<br />

messverfahren: ausschließlich über<br />

die ausdehnung lässt sich damit der<br />

druck in schläuchen optisch bestimmen.<br />

durch diese innovative methode<br />

wird beispielsweise bei der dialyse ein<br />

luftkontakt vermieden, der eine blutgerinnung<br />

auslösen kann.<br />

thomas Gigl gewann den Preis des<br />

bundespräsidenten dr. Horst Köhler<br />

für eine außergewöhnliche arbeit. der<br />

19-jährige bayer überzeugte die Jury<br />

mit einem selbstgebauten spektrographen,<br />

der das spektrum von doppelsternen<br />

vermessen kann. der bremer<br />

Simon Schmitt (18) wurde mit dem<br />

Preis der bundesministerin für bildung<br />

und forschung, dr. annette Schavan,<br />

für die beste interdisziplinäre<br />

arbeit ausgezeichnet. er siegte mit<br />

dem Informatik-Projekt „akustische<br />

mückenjagd“. sein selbst entwickeltes<br />

<strong>com</strong>puterprogramm ermöglicht es,<br />

die Plagegeister mittels mehrerer im<br />

raum platzierter mikrofone genau<br />

zu lokalisieren. Matthias Hölzer aus<br />

thüringen konnte nachweisen, dass<br />

fliegen nicht nur krankheitserreger<br />

übertragen, sondern auch erkrankungen<br />

heilen können. Ihre larven<br />

und Puppen haben eine antibiotische<br />

Wirkung. der 19-Jährige belegte den 1.<br />

Platz im fachgebiet biologie.<br />

den chemie-siegern Jörg Gramich<br />

(18) und Philipp Klein (19) aus baden-<br />

Württemberg gelang es, in einer umgebauten<br />

mikrowelle kohlenwasserstoffketten<br />

zu zerlegen. mit ihrer apparatur<br />

können sie beispielsweise altöl in<br />

hochwertige brennstoffe umwandeln.<br />

bundessieger in geo- und raumwissenschaften<br />

wurde denis Möller (19)<br />

aus niedersachsen. er identifizierte<br />

klimafaktoren, die das Wetter in der<br />

region um hildesheim beeinflussen. In<br />

mathematik/Informatik war robert<br />

Bamler (19) aus bayern erfolgreich.<br />

mit seiner entwicklung kann das Internet-nachschlagewerk<br />

„Wikipedia“ auf<br />

einem apple iPod genutzt werden. die<br />

hessen Christoph Muster (19), Jonas<br />

Schmöle (19) und Jens Pfeifer (16)<br />

gewannen in Physik. sie wiesen erstmals<br />

nach, dass Photonen bestimmter<br />

lichtquellen nicht allein, sondern<br />

gebündelt auftreten.<br />

Über den technik-sieg freute sich<br />

Sivarathai loganathan (19). die<br />

rheinland-Pfälzerin präsentierte ein<br />

kostengünstiges Photometer zur darstellung<br />

und konzentrationsmessung<br />

chemischer reaktionen.<br />

„erfindergeist und hochqualifizierte<br />

fachkräfte sind basis unseres unternehmenserfolges“,<br />

sagte anne-Kathrin<br />

deutrich, vorstandssprecherin<br />

der sick ag. „daher engagieren wir<br />

uns seit Jahren intensiv in der nachwuchsförderung.<br />

die ausrichtung des<br />

bundeswettbewerbs ist ein höhepunkt<br />

unserer aktivitäten in diesem bereich.“<br />

www.jugend-forscht.de<br />

nEwS<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 27


die tRauM­Reaktion<br />

pHilip MoRRiS foRSCHungSpReiS 2006<br />

Dr. Gerrit Luinstra, BASF Ludwigshafen, und Prof. Dr.<br />

Bernhard Rieger, Universität Ulm, haben es geschafft, mit<br />

einem eleganten chemischen Verfahren einen „Bio-Kunststoff“<br />

zu entwickeln. Das so genannte Polyhydroxybutyrat (PHB) hat nicht<br />

nur das Potenzial, eines Tages das nicht abbaubare Polypropylen (PP)<br />

zu ersetzen, sondern spart auch gegenüber der herkömmlichen Produktion<br />

um bis zu 50% Erdöl ein. PHB selbst ist keineswegs neu. Dieser<br />

natürlichste „Ökokunststoff“, den wir kennen, dient seit Jahrmillionen<br />

Mikroorganismen wie z.B. Bakterien als Energiespeicher. Die Leistung<br />

der beiden Forscher liegt darin, dass sie neuartige Katalysatoren<br />

(Beschleuniger) gefunden haben, mit deren Hilfe dieser Biokunststoff<br />

in kleinen, technisch einfachen Schritten hergestellt werden kann. Mit<br />

diesen Katalysatoren ist es erstmals möglich, die schwierige biologische<br />

Verbindung von PHB rein synthetisch aus zwei einfachen Ausgangssubstanzen<br />

herzustellen. Damit kann PHB zu vergleichbaren Kosten<br />

wie PP und andere Kunststoffe erzeugt werden. Und auch die gewünschten<br />

Eigenschaften - von hart und formstabil bis zu weich und anschmiegsam<br />

- können in industriellen Mengeneinheiten erzeugt werden.<br />

Beispielhafte Zusammenarbeit von universitärer<br />

Grundlagenforschung und industrieller nutzung<br />

Rieger und Luinstra wurden sowohl im Feld „Mensch und umwelt“ als<br />

auch im Feld „Mensch und Zukunftswandel“ ausgezeichnet. MTK<br />

28 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

die chemiker Prof. dr. berhard rieger<br />

(46) und dr. gerrit luinstra (42)<br />

entwickelten einen vielseitig einsetzbaren<br />

und biokompatiblen kunststoff<br />

nach dem vorbild der natur, der aber<br />

auf einem rein synthetischen Weg<br />

entsteht. für diese Innvoation wurden<br />

sie mit dem forschungspreis 2006 der<br />

Philip morris stiftung ausgezeichnet.<br />

rieger (ulm) und luinstra (ludwigshafen)<br />

konstruierten neuartige katalysatoren,<br />

die den aufbau synthetischer<br />

bio-materialien aus einfachen grundstoffen<br />

ermöglichen. diese so genannten<br />

Polyhydroxybutyrate (Phb) sind<br />

völlig identisch mit natürlichen materialien<br />

und werden von bakterien zu<br />

kompost zersetzt. da die Phb auch<br />

in ihren eigenschaften variiert werden<br />

können, besteht größte hoffnung,<br />

dass sie den heute meistverwendeten<br />

Industriekunststoff, das Polypropylen<br />

(PP), in vielen anwendungen ergänzen<br />

oder ersetzen können.<br />

Phb ist ein natürlicher stoff, den einige<br />

bakterienarten als energiespeicher<br />

in ihren Zellen produzieren. vor etwa<br />

20 Jahren wurde die chemieindustrie<br />

allerdings aufgrund anderer Qualitäten<br />

auf diese langkettigen moleküle aufmerksam.<br />

Phb besitzt als natürliches<br />

Polymer sehr ähnliche eigenschaften<br />

wie der synthetische kunststoff Polypropylen.<br />

Während aber PP sehr<br />

beständig ist und nur durch verbrennen<br />

zersetzt werden kann, ist Phb als<br />

biologische variante für mikroorganismen<br />

verdaulich. die verdaubarkeit


kann zudem gesteuert werden. ein<br />

Joghurtbecher oder eine babywindel<br />

aus Phb könnte getrost auf den kompost<br />

geworfen werden, autobauteile<br />

wiederum ließen sich stofflich wiederverwerten.<br />

um Phb zu erzeugen, versuchte die<br />

Industrie bisher, die chemischen reaktionswege<br />

nachzuvollziehen, mit denen<br />

die bakterien das Polymer bilden. das<br />

gelang zwar, wenn bestimmte enzyme<br />

(bilogische katalysatoren) eingesetzt<br />

wurden. mit hilfe dieser beschleuniger<br />

konnten die langen molekülketten des<br />

Phb aus Zuckerformen erzeugt werden.<br />

das verfahren aber ist langwierig<br />

und teuer, weshalb solche Phb Polymere<br />

mit dem aus erdöl gewonnen Polypropylen<br />

nicht konkurrieren konnte.<br />

rieger und luistra fanden nun im<br />

labor, dass Phb nicht zwangsläufig<br />

auf der vorstufe hydroxybutyrat<br />

als grundstein basieren muss. Phb<br />

ließ sich auch als verkettung zweier<br />

kleinerer - und technisch und industriell<br />

wesentlich einfacher zugänglich<br />

- verbindungen denken: Propylenoxid<br />

und kohlenmonoxid. damit diese sich<br />

in der gewünschten Weise miteinander<br />

verbinden ließen, mussten maßgescheiderte<br />

beschleuniger (katalysatoren)<br />

gefunden werden. und genau das haben<br />

rieger und luistra geschafft: einen<br />

katalysator auf der basis von silizium,<br />

kobalt und stickstoff. mit hilfe dieses<br />

katalysators kann nun erstmals eine<br />

komplexe biologische verbindung<br />

rein synthetisch aus zwei einfachen<br />

technischen grundsubstanzen erzeugt<br />

werden. und weil so etwas der traum<br />

jedes chemieunternehmens ist, haben<br />

die beiden forscher ihre erfindung die<br />

„traum-reaktion“ genannt. diese katalyse<br />

hat noch einen weiteren vorteil:<br />

Weil bei der „biologischen“ synthese<br />

die einzelnen bausteine(hydroxybutyra<br />

te) des Phb in absolut regelmäßiger<br />

reihe miteinander verknüpft werden,<br />

ist das Produkt zwar stabil, aber spröde.<br />

mit dem verfahren „rieger-luistra“<br />

kann das design des katalysators verändert<br />

werden und damit harter oder<br />

weicher biokunststoff je nach anforderung<br />

hergestellt werden. und zuletzt<br />

werden für diese art der herstellung<br />

lediglich etwa 50% der menge an erdöl<br />

benötigt. das eröffnet neue ressourcen<br />

und einen nachhaltig positiven<br />

einfluss auf den klimaschutz.<br />

awardS<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 2


dialog(MaRketing) in deR geSund­<br />

Heit ­ wo fängt‘S an?<br />

Das 6. Kondratieff, in das die Welt eintaucht, ist das Zeitalter<br />

der Gesundheit. Individualität und der Wille zur Selbstgestaltung<br />

prägen das Heute, auch in der Gesundheit. Der<br />

„Halbgott in Weiß“ wird in den Medien und in der Politik konsequent<br />

für tot erklärt. Andere schwingen sich auf, seine Beraterrolle einzunehmen.<br />

Europas selbst ernannte politische Führungselite will vorgeben,<br />

wann, in welcher Form, wie oft und mit welchem Inhalt die Gesundheitsindustrie<br />

zum Dialog schreiten darf. Direkt- und Dialogmarketing<br />

in der Gesundheit – wo fängt‘s an? Die Antwort ist wahrscheinlich<br />

nicht zeitlich oder örtlich zu ermitteln, sondern semantisch: Es fängt bei<br />

Zielgruppen angepasster Sprache an. Und das ist eigentlich gar nicht so<br />

kompliziert, wie es scheinen mag. Zielgruppen angepasst heißt nur klar<br />

verständlich. Richtig formuliert wird es von allen soziodemografischen<br />

Schichten akzeptiert. Die weniger Beglückten verstehen es, aber auch die<br />

„Studierten“ lesen es genau so gerne unkompliziert und „rasch verdaulich“.<br />

dialog(marketing) in der Gesundheit wo fängt‘s an?<br />

Genau genommen fängt es nicht an, sondern es hat bereits angefangen<br />

- immer komplexer, immer schwieriger zu werden. Frei nach dem Motto:<br />

Viele Köche verderben den Brei.<br />

30 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

da ist auf der einen seite der medaille<br />

die Zahl. oder auch die Industrie oder<br />

die dienstleistung, die ihre Produkte<br />

an den mann / die frau bringen wollen.<br />

Immer noch die mehrzahl der<br />

unternehmen knüpfen da marketing,<br />

vertrieb und kommunikation zu<br />

einem gordischen knoten. und die<br />

andere seite der medaille war bisher<br />

„kopf“ – der arzt, manchmal auch der<br />

apotheker. doch aus dem kopf ist<br />

inzwischen ein haupt der medusa geworden,<br />

denn diese seite der medaille<br />

„prägen“ inzwischen viele beteiligte<br />

im health business, neben dem arzt /<br />

apotheker auch der kostenträger, der<br />

Politiker, die selbsthilfegruppe und der<br />

endabnehmer namens kunde oder<br />

Patient.<br />

früher waren die Wege und vehikel<br />

des dialogs vergleichsweise einfach.<br />

eine „schnellstraße“ von a (Industrie)<br />

nach b (arzt). Inzwischen gibt<br />

es neben b auch noch c (apotheker)<br />

und d (kostenträger) und f (selbsthilfegruppe)<br />

und g (Patient) und h<br />

(Politik). Je nach Produkt und leistung<br />

können „orte“ hinzukommen oder<br />

wegfallen. erschwerend wirkt, dass die<br />

Wege nicht identische schnellstraßen<br />

sind, sondern vom trampelpfad bis<br />

zum sechsspurigen autobahntunnel<br />

reichen.


mit anderen Worten, dialogmarketing<br />

oder direktmarketing in der<br />

gesundheit wird schwieriger. neben<br />

den juristischen fallstricken werden<br />

auch Inhalt, form und sprache immer<br />

vielschichtiger. Ärzte und apotheker<br />

haben Interessen und sprachliche<br />

voraussetzungen, die kunden und<br />

Patienten nicht haben - und die obrigkeit<br />

schon gar nicht. oder glauben sie<br />

an die mär, dass alle gruppen nur an<br />

genesung oder gesunderhaltung des<br />

einzelnen denken?<br />

die mammutaufgabe, alle aspekte<br />

der frage „dialog(marketing) in der<br />

gesundheit – wo fängt’s an“ zu bewältigen,<br />

wird in diesem essay nicht möglich<br />

sein. aber den einen oder anderen<br />

Punkt können wir schon beleuchten.<br />

Gerd ladstätter, geschäftsführender<br />

gesellschafter der dynamarks gmbh<br />

(www.dynamarks.<strong>com</strong>) sieht vertrieb – im<br />

konkreten fall den Pharmaaußendienst<br />

– und marketing immer noch sehr<br />

häufig als gießkannenartige einwegmaßnahme<br />

gegenüber der Ärzteschaft.<br />

„nur etwa ein fünftel der Pharmareferenten<br />

kommt überhaupt bis zu einem<br />

gespräch, die meisten mailings landen<br />

ungelesen im Papierkorb, womit der<br />

beweis erbracht wäre: das direktmarketing<br />

ist gescheitert“, sagt ladstätter.<br />

der gelernte Pharmareferent widerspricht<br />

dieser eigenen feststellung aber<br />

sofort. seiner meinung nach belegten<br />

gerade die zuhauf existierenden negativ-beispiele<br />

auf eindrucksvolle Weise<br />

den vorteil eines gut gemachten dialogmarketings:<br />

„nur eine kommunikation,<br />

die vom Empfänger als wertvoll<br />

betrachtet wird, kommt auch an, wird<br />

aufgenommen und nachhaltig abgespeichert“,<br />

doziert ladstätter. allerdings<br />

schränkt er auch sofort ein, dass<br />

er unter dem begriff „Wert“ nichts<br />

monetäres, schon wegen der selbstverpflichtung<br />

der Pharmaindustrie, verstanden<br />

wissen wolle. dem Wertgefüge<br />

der mediziner, so ladstätter, komme<br />

man seit einiger Zeit mittels der methoden<br />

des neuromarketings auf die<br />

spur.<br />

Individualität und der Wille zur selbstgestaltung<br />

seines lebens prägen die<br />

heutige Zeit und wir kommen ins 6.<br />

Kondratieff (Zyklus der gesundheit).<br />

nur diese zwei fakten schon sind<br />

benchmarks im gesundheitsdialog.<br />

Patienten / laien wollen sich mehr<br />

und mehr selbst informieren über Produkte,<br />

die ihre gesundheit fördern und<br />

oder wieder herstellen. andererseits<br />

sollen studien – die leider nicht näher<br />

genannt werden – gezeigt haben, dass<br />

70-90% chronisch kranker menschen<br />

unzureichend über Wirkung und nebenwirkung<br />

von medizinischen behandlungsmaßnahmen<br />

informiert sind.<br />

das 6. Kondratieff und der wille<br />

zur Selbstgestaltung bestimmen<br />

den dialog in der Gesundheit<br />

Während auch in der gesundheit Produkte<br />

zunehmend austauschbar werden,<br />

verbietet der gesetzgeber (noch)<br />

direkte Informationen vom hersteller<br />

zum anwender – jedenfalls, wenn es<br />

um verschreibungspflichtige Produkte<br />

geht: Europäische direktive 92 / 28<br />

/ EEC vom 31. märz 1992 und zehn<br />

Jahre später, als ob der Zug der Zeit<br />

weder in brüssel noch in straßburg<br />

halt gemacht hätte, die ablehnung<br />

einer testweisen dreijährigen Informationskampagne<br />

über arzneimittel<br />

gegen aIds/hIv, asthma und diabetes<br />

durch das Europa Parlament in<br />

straßburg vom oktober 2002. letztere<br />

ist insofern völlig unverständlich, weil<br />

gerade betroffene des krankheitskomplexes<br />

aIds/hIv ein hohes maß an<br />

„selbstbeteiligung“ an der erkrankung<br />

trifft (von ehemals verunreinigten blutprodukten<br />

abgesehen). und diabetiker<br />

behandeln sich täglich selbst, sei es<br />

durch diätetische maßnahmen, sei es<br />

durch Insulinspritzen und blutzuckerkontrollen.<br />

man könnte daher durchaus<br />

davon ausgehen, dass diese „laien“<br />

ein hohes maß an Information benötigen,<br />

sich besorgen und auch besitzen.<br />

CritiCal EyE<br />

aus unterschiedlicher Intention heraus<br />

versuchen hersteller dennoch – und<br />

sicher berechtigt – mittels direktmarketing<br />

mit dem endverbraucher ins<br />

gespräch zu kommen. gründe hierfür<br />

sind nicht nur verkaufsmaßnahmen für<br />

das bereits bestehende Produktportfolio.<br />

Über einen dialog lassen sich auch<br />

neue erkenntnisse über anwendung<br />

und Probleme sammeln. ohne den<br />

dialog und ohne die damit generierte<br />

Information lassen sich Produkte kaum<br />

verbessern oder neu entwickeln.<br />

Gibt es eigentlich einen unterschied<br />

zwischen direkt- und dialogmarketing?<br />

früher sagte man direktmarketing,<br />

heute wird eher der begriff dialogmarketing<br />

verwendet, weil inzwischen<br />

zusätzliche interaktive medien wie<br />

Internetforen und e-mail hinzugekommen<br />

sind, so dirk wilhelm, geschäftsführer<br />

der agentur klink, liedig,<br />

münchen/köln (www.klink-liedig.de).<br />

laut ralf Kasper, ebenfalls geschäftsführer<br />

der klink, liedig, werden heute<br />

beide begriffe nebeneinander verwendet.<br />

Peter langs, geschäftsführender<br />

gesellschafter der langs Marketing<br />

Partner lMP (www.lmp.de) sieht das<br />

dialogmarketing als moderne fortsetzung<br />

des direktmarketings. „dank<br />

moderner crm-systeme und vielfältiger<br />

kommunikationsmöglichkeiten<br />

von offline bis online ist heute der<br />

permanente dialog mit dem kunden<br />

ins Zentrum des geschehens gerückt.“<br />

direktmarketing im grundsätzlichen<br />

sinn setzt aber voraus, dass man eine<br />

namentlich bekannte Person direkt<br />

anspricht, während dialogmarketing<br />

unter umständen die vorstufe darstellt<br />

– einen noch nicht namentlich bekannten<br />

empfänger aufzufordern, sich zu<br />

einem dialog zu bekennen, der dann<br />

zwecks weiterer Informationen ins<br />

direktmarketing münden kann.<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 31


CritiCal EyE<br />

es ist also ein streit um des kaisers<br />

bart: es gibt eigentlich keinen unterschied,<br />

jede der beiden marketingformen<br />

setzt die jeweils andere voraus.<br />

Wir dürfen also im Weiteren der einfachheit<br />

halber zusammengefasste verkürzte<br />

begriffe verwenden: dM-Kampagnen<br />

oder dM-Maßnahmen.<br />

Bleibt als nächstes die Frage: wo<br />

fängt es an – jedenfalls in der Gesundheit?<br />

um einen dialog zu führen oder jemanden<br />

direkt anzusprechen, brauchen wir<br />

mindestens zwei dinge: Wir müssen<br />

den „Angesprochenen“ irgendwie identifizieren<br />

und uns sein einverständnis<br />

für einen dialog oder eine Information<br />

besorgen.<br />

das um und auf einer erfolgreichen<br />

dm-kampagne ist database management.<br />

Wesentlicher teil des database<br />

Management ist das data Mining,<br />

also die Identifizierung der Zielgruppen.<br />

In der regel sei es besser, so ralf<br />

kasper, ein solches data mining selbst<br />

zu organisieren und durchzuführen<br />

– zum beispiel könne man den Produkten<br />

eine Information mit einer rückantwortmöglichkeit<br />

beilegen. das sei<br />

im ersten moment teurer als zugekaufte<br />

adressen, dafür aber auf lange sicht<br />

besser – vorausgesetzt, man pflege die<br />

erhobenen daten. Je feiner, je spitzer,<br />

desto effizienter sei eine kampagne,<br />

meint Wilhelm.<br />

Peter langs hingegen ist eher der<br />

meinung, dass es mittlerweile genug<br />

professionelle anbieter gäbe, um auch<br />

im outsourcing „beste ergebnisse“ zu<br />

erzielen.<br />

dieser effizienz stehen aber erhöhte<br />

kosten entgegen, denn je differenzierter<br />

z.b. ein mailing ist, desto kleiner<br />

werden die losgrößen und desto teurer<br />

die kampagne. Wilhelm empfiehlt<br />

daher immer eine möglichst genaue<br />

Wertanalyse. umsatz und nettorendite<br />

müssten für jedes Produkt genau analysiert<br />

werden, um eine entscheidung<br />

32 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

zu treffen, welchen kostenumfang eine<br />

dm-kampagne haben darf. Im anschluss<br />

an die kampagne werde dann<br />

wieder eine kosten-nutzen-analyse<br />

anhand der klassischen Parameter Marketingkosten<br />

versus Umsatz bzw. Rendite<br />

notwendig.<br />

für das einverständnis hat der gesetzgeber<br />

sattsam bekannte vorgaben<br />

gemacht, die heute in den englischen<br />

begriff „Permission Marketing“<br />

münden. sie sollen vor unerwünschten<br />

„belästigungen“ schützen, was durchaus<br />

wünschenswert ist, was aber auch<br />

eine eigenverantwortlichkeit des<br />

betroffenen voraussetzt. diese eigenverantwortlichkeit<br />

läuft unter dem<br />

oberbegriff:<br />

der mündige Patient<br />

der offensichtlich unaufhaltsame<br />

stetige kostenanstieg im gesundheitswesen<br />

– entschuldigen sie bitte, wenn<br />

ich bewusst den begriff kostenexplosion<br />

nicht verwende, denn unter einer<br />

explosion stelle ich mir etwas schlagartiges<br />

vor – zaubert ständig allerlei<br />

begriffe aus dem Zylinder. einer davon<br />

ist der mündige Patient, der voraussetzung<br />

für eine dm-aktion ist.<br />

gibt es ihn wirklich und wenn ja, wie<br />

schaut er aus. unter mündigkeit dürfte<br />

wohl verstanden werden, dass sich<br />

ein mensch seines eigenen verstandes<br />

bedient, um entscheidungen zu<br />

treffen (die kritische Philosophie im<br />

Zeitalter der aufklärung hat nur die<br />

„Unmündigkeit“ – siehe kant – definiert).<br />

Im Zusammenhang mit dem thema<br />

dm-maßnahmen in der gesundheit<br />

also wird der mündige Patient Informationen<br />

sammeln und diese, wenn wir<br />

glück haben, quervernetzt zu Wissen<br />

machen. vielleicht könnte man auch<br />

sagen:<br />

mit direktmarketing werden Informationen<br />

geliefert, aber erst das dialogmarketing<br />

fordert den empfänger auf,<br />

aus den gelieferten Informationen auch<br />

Wissen zu generieren. es wird immer<br />

wieder behauptet, dass der mündige<br />

Patient intensiv nach Informationen<br />

sucht und sich mit solchen beschäftigt.<br />

dem widerspricht aber die allgemeine<br />

erkenntnis (und Problematik), wie wir<br />

sie aus den bemühungen um vorsorgeuntersuchung<br />

kennen. die möglichkeiten<br />

werden nach wie vor eher spärlich<br />

in anspruch genommen, wobei<br />

die klassische routinevorsorge in der<br />

frauenheilkunde die ausnahme von<br />

der regel bildet.<br />

also scheint in der bevölkerung zwar<br />

sehr wohl ein allgemeines Interesse an<br />

gesundheitsthemen zu bestehen – die<br />

ständig neu auf dem markt erscheinenden<br />

einschlägigen Zeitschriften,<br />

einhefter, beileger und gesundheitskapitel<br />

in fast jeder Publikation geben<br />

Zeugnis. Inwieweit sich daraus aber<br />

eine mündigkeit und ein Informationsdurst<br />

ablesen lassen, sei dahingestellt.<br />

eine studie des instituts für marktorientierte<br />

unternehmensführung<br />

(Imu), universität mannheim (leiter<br />

Prof. dr. Christian Homburg) hat<br />

2005 mit finanzieller unterstützung<br />

der Hoffmann-laroche aG bzw. der<br />

roche diagnostics GmbH 1.700<br />

chronisch kranke aus den bereichen<br />

diabetes, hIv, brustkrebs und adipositas<br />

zum thema mündigkeit befragt<br />

und daraus einen so genannten<br />

Patientenmündigkeits-index (PmI)<br />

abgeleitet. es stellte sich heraus, dass<br />

bestenfalls von einer mittleren Patientenmündigkeit<br />

gesprochen werden<br />

kann, wobei die höchsten Werte in der<br />

gruppe diabetes plus adipositas, die<br />

niedrigsten in der gruppe adipositas<br />

zustande kamen.<br />

für marketing aktivitäten weit interessanter,<br />

wenn auch nicht weiter verwunderlich,<br />

ist, dass die „mündigsten“<br />

Patienten innerhalb diverser selbsthilfegruppen<br />

gefunden werden. die studie


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CritiCal EyE<br />

konstatiert, dass selbsthilfegruppen<br />

„eine sehr wichtige einflussgröße auf<br />

die Patientenmündigkeit darstellten“.<br />

dennoch haben die untersucher in der<br />

studie herausgefunden, dass Sprach-<br />

und Problemlösungskompetenz<br />

mit abstand den größten einfluss auf<br />

die so genannte mündigkeit haben. Je<br />

höher die sprachlichen fähigkeiten<br />

entwickelt sind, desto größer die Interessenslage<br />

die ursprüngliche annahme,<br />

dass „mündigkeit“ mit einem hohen<br />

Wissensstand des Patienten einhergehe,<br />

konnte in der soziodemografischen<br />

auswertung nicht bestätigt werden.<br />

das heißt im klartext, dass an direkt-<br />

und dialogmarketing konzepte besonders<br />

in sprachlicher und inhaltlicher<br />

sicht ein hoher anspruch an verständlichkeit<br />

und einfachheit gestellt werden<br />

muss.<br />

Einfache Sprache=hohe Effizienz<br />

obwohl es auf den ersten blick anders<br />

klingt, die „erfahrungen“ in der<br />

agenturszene scheinen dem nicht zu<br />

widersprechen: so meint Wilhelm, dass<br />

„man aus allgemeinen untersuchungen<br />

wisse, dass weniger gebildete Patienten<br />

für Informationsangebote seitens der<br />

gesundheitsindustrie empfänglicher<br />

seien als z.b. hochschulabsolventen.<br />

Insbesondere beigelegte Gimmicks<br />

und Give-aways würden einen positiven<br />

anreiz in sozial schwächeren<br />

schichten bewirken.“ konkrete untersuchungen<br />

aber kann Wilhelm nicht<br />

nennen. Zusammen mit dem einfluss<br />

von selbsthilfegruppen auf die „Empfangsfrequenz“<br />

eines Patienten kann man<br />

daraus folgendes ableiten: der Patient<br />

schließt sich dann einer selbsthilfegruppe<br />

an, wenn er mit der lösung<br />

seiner Probleme selbst und allein nicht<br />

weiterkommt. In der gruppe wiederum<br />

wird sein sprachliches vermögen<br />

– jedenfalls in bezug auf das ihn betreffende<br />

krankheitsbild – geschult. die<br />

„führung“ und unterstützung in der<br />

gruppe einerseits und die „schulung“<br />

im umgang mit den krankheits- und<br />

gesundheits relevanten fachbegriffen<br />

fördern seine mündigkeit.<br />

34 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

Quizfrage: wer also ist für Marketing<br />

und Vertrieb der dialogpartner?<br />

auch der glaube, das Patient-arzt<br />

verhältnis hätte einen einfluss auf die<br />

mündigkeit, ist wohl eher ein Irrglaube.<br />

von lobenswerten ausnahmen abgesehen<br />

gelten folgende regeln:<br />

arzt/apotheker haben Charisma und<br />

Überzeugungskraft, dann werden sie<br />

mündige und unmündige Patienten<br />

„führen“ können. hier also werden<br />

direkt- und dialogmarketing maßnahmen<br />

nur dann erfolgreich eingesetzt,<br />

wenn sie mindestens gleichzeitig, besser<br />

aber noch konsekutiv (zuerst arzt/<br />

apotheker, dann laie) durchgeführt<br />

werden.<br />

arzt/apotheker haben keine „autorität“.<br />

dann sind für erfolgreiche<br />

kampagnen grundsätzlich zuerst die<br />

vertreter der heilberufe zu „füttern“,<br />

um diesen wenigstens einen kleinen<br />

vorsprung zu geben gegenüber unmündigen,<br />

aber halbgebildeten Patienten.<br />

gegenüber mündigen Patienten haben<br />

sie sowieso einen sehr schweren<br />

stand, nicht zuletzt verursacht durch<br />

das ständige Wiederkäuen vom fehlverhalten<br />

einiger angehöriger dieser<br />

standesberufe.<br />

Zwischen den Eckpfeilern „Charisma“<br />

und „mangelnde autorität“<br />

erstreckt sich eine ziemlich breite<br />

Grauzone<br />

In der medizinischen behandlung und<br />

betreuung können direkt- und dialogmaßnahmen<br />

auch auf einen anderen<br />

wesentlichen Punkt einfluss nehmen:<br />

auf die so genannte Patienten-Compliance.<br />

leider wird darunter heute<br />

immer noch vielfach der „gehorsam“<br />

des Patienten verstanden. <strong>com</strong>pliance<br />

aber ist ein Wechselbad der gefühle<br />

spiel: der behandler beruhigt, der<br />

beipackzettel macht angst – schaut<br />

man sich die mehrheit dieser gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Informationen an.<br />

hier eröffnet sich ein weites feld für<br />

dm-kampagnen – sachliche, einfach<br />

formulierte Informationen, die gleichzeitig<br />

eigene Produkte bewerben oder<br />

firmenimage transportieren können.<br />

dass eine hohe Patienten-<strong>com</strong>pliance<br />

auch einen deutlichen einspareffekt im<br />

gesamten kostenspektrum nach sich<br />

zieht, ist unstrittig. allerdings muss<br />

zwischen den verschiedenen krankheitsbildern<br />

und behandlungsmöglichkeiten<br />

unterschieden werden. Produkte,<br />

deren Wirkeintritt rasch und deren<br />

Wirksamkeit vom Patient schnell erlebt<br />

(antibiotika, schmerzmittel) werden,<br />

haben in der regel weniger <strong>com</strong>pliance<br />

Probleme als z. b. - teilweise<br />

vorbeugend eingesetzte - medikamente<br />

in einer Indikation, die vom Patienten<br />

zunächst nicht als „belastend“ oder<br />

„störend“ empfunden wird (bluthochdruck).<br />

schaut man sich aber grosso<br />

modo die kampagnen genauer an, sind<br />

in den meisten Punkten noch eine<br />

menge „verbesserungsmöglichkeiten“<br />

gegeben.<br />

direkt- und dialogmarketing in der<br />

gesundheit – wo fängt‘s an? die antwort<br />

ist nicht zeitlich oder örtlich zu<br />

sehen, sondern semantisch: es fängt<br />

bei Zielgruppen angepasster sprache<br />

an. und das ist eigentlich gar nicht<br />

so kompliziert, wie es scheinen mag.<br />

Zielgruppen angepasst heißt nur: klar<br />

verständlich. richtig formuliert wird es<br />

von allen soziodemografischen schichten<br />

akzeptiert. die weniger beglückten<br />

verstehen es, die „studierten“ lesen<br />

es genau so gerne unkompliziert und<br />

„rasch verdaulich“.<br />

blick zur seite: ladstätter von dynamarks<br />

meint, der erfolg von<br />

dialog(marketing) hänge sehr stark<br />

davon ab, wie sehr dieser den Werten<br />

des dialogpartners entspreche. „Die<br />

Wahrnehmung der Werte in der Kommunikation<br />

durch das Pharmaunternehmen ist<br />

der Einstieg in einen wirklichen Dialog mit<br />

dem Kunden.“ Wobei ladstätter als vertriebsmann<br />

im kunden den arzt oder<br />

apotheker sieht. MTK


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4th to 7th October 2006


HEaltH PoliCy<br />

deR geSundHeitSfondS:<br />

Geeignete therapie für<br />

das Gesundheitssystem ?<br />

Der Befund<br />

die große koalition will eine tief greifende<br />

neuordnung des gesundheitssystems,<br />

die 2007 in kraft treten soll.<br />

der befund verlangt in der tat nach<br />

einer raschen, überzeugenden und<br />

nachhaltigen therapie: die klinikärzte<br />

kämpfen für höhere gehälter und die<br />

bezahlung ihrer Überstunden. die<br />

niedergelassenen Ärzte verlangen mehr<br />

Planungssicherheit, eine leistungsgerechtere<br />

vergütung und beklagen wie<br />

die klinikärzte eine übermäßige bürokratie.<br />

die drastischen kostendämpfungsmaßnahmen<br />

des am<br />

1. mai 2006 in kraft getretenen<br />

„gesetzes zur verbesserung der<br />

Wirtschaftlichkeit der arzneimittelversorgung“<br />

(avWg) machen deutlich,<br />

dass sich unser gesundheitswesen<br />

immer mehr zu einem in hohem<br />

umfang staatlich regulierten system<br />

entwickelt. dies gefährdet nicht nur<br />

eine hochwertige Patientenversorgung,<br />

sondern auch die Qualität des gesundheitsstandorts<br />

deutschland. die schere<br />

zwischen der sinkenden Zahl der beitragszahler<br />

der gesetzlichen krankenkassen<br />

(gkv) einerseits und den stei-<br />

36 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

genden gesundheitskosten durch die<br />

demografische entwicklung und den<br />

medizinisch-technischen fortschritt<br />

andererseits öffnet sich immer weiter.<br />

trotz drastischer sparmaßnahmen<br />

insbesondere im arzneimittelbereich<br />

erwartet die gkv für 2007 ein defizit<br />

in höhe von acht bis zehn milliarden<br />

euro. Wenn wir das system nicht reformieren,<br />

könnte der beitragssatz der<br />

gkv von derzeit 13,3 Prozent auf<br />

25 Prozent im Jahre 2030 steigen. um<br />

mehr leistungen und Innovationen<br />

mehr menschen zur verfügung stellen<br />

zu können, ist nicht nur mehr geld<br />

im system nötig, sondern auch die<br />

ausschöpfung aller effizienzreserven.<br />

dabei ist die gesundheitsreform auch<br />

an der Perspektive zu messen, dass ein<br />

qualitativ hochwertiges, effizientes und<br />

bedarfsorientiertes gesundheitssystem<br />

zu einer überdurchschnittlichen<br />

Wachstumsdynamik führt. der medizinisch-technische<br />

fortschritt und hohe<br />

nachfragepräferenzen für innovative<br />

Produkte lassen eine überproportionale<br />

ausweitung des marktes für gesundheitsdienstleistungen<br />

erwarten und<br />

öffnen damit den raum, neue arbeitsplätze<br />

zu schaffen.<br />

Therapie mit Gesundheitsfonds?<br />

Wird der in die diskussion gebrachte<br />

Gesundheitsfonds (s. Grafik) uns<br />

diesen Zielen näher bringen können?<br />

die grundidee ist sehr bemerkenswert:<br />

der gesundheitsfonds soll die einkommensabhängigen<br />

krankenkassenbeiträge<br />

sowohl der versicherten als auch der<br />

arbeitgeber und einen einkommensteuerfinanzierten<br />

Zuschlag zur Finanzierung<br />

der beitragsfreien versicherung der<br />

kinder sammeln. aus diesem gesundheitsfonds<br />

erhält dann jeder versicherte<br />

einen gutschein über 150 bis 170 euro<br />

(ohne rücklagenbildung), mit dem er<br />

zu einer krankenversicherung seiner<br />

Wahl gehen kann. auf den ersten blick<br />

macht das den Weg frei für eine neuartige<br />

kombination zwischen solidarischer<br />

finanzierung einerseits und intensivem<br />

Wettbewerb andererseits sowohl zwischen<br />

den krankenversicherungen als<br />

auch, abgeleitet davon, zwischen den<br />

leistungserbringern, also den Ärzten,<br />

kliniken, apotheken, den herstellern<br />

pharmazeutischer und medizintechnischer<br />

Produkte etc. doch auf den zweiten<br />

blick bleiben wichtige fragen offen.


Keine Abkopplung von den Arbeitskosten?<br />

es fällt schon auf, dass ein entscheidender<br />

kritikpunkt am bisherigen system,<br />

nämlich die verknüpfung von arbeitskosten<br />

und krankenversicherungsbeiträgen,<br />

nahezu unverändert stehen<br />

bleibt. der hauptbeitrag für die gesetzliche<br />

krankenversicherung wird nach<br />

wie vor als Prozentsatz vom arbeitseinkommen<br />

erhoben - wobei es völlig<br />

gleichgültig ist, ob dies nun als arbeitgeber-<br />

oder als arbeitnehmerbeitrag<br />

bezeichnet wird. lediglich die finanzierung<br />

der beitragsfreien versicherung<br />

der kinder senkt die lohnnebenkosten<br />

ein wenig, wenn sie generell aus dem<br />

bundeshaushalt erfolgt. vorgesehen<br />

ist jedoch eine erhöhung der einkommensteuer.<br />

damit sind zwar nicht nur,<br />

aber auch, die arbeitseinkommen in<br />

erheblichem maß betroffen. Insgesamt<br />

kommen wir bei der notwendigen<br />

abkopplung der gesundheits-von<br />

den arbeitskosten nicht fühlbar weiter.<br />

können wir uns denn den teufelskreis<br />

zwischen steigenden lohnkosten und<br />

zunehmender arbeitslosigkeit weiter<br />

leisten? Wenn jedoch die große koalition<br />

schon keine echte abkopplung in<br />

angriff nimmt, könnte sie wenigstens<br />

technisch eine wagen. für das Inkasso<br />

bleiben offenbar in der hauptsache<br />

nach wie vor die arbeitgeber zuständig.<br />

hinzu kommt das finanzamt für<br />

den einkommensteueranteil. Weshalb<br />

übernimmt das finanzamt eigentlich<br />

nicht das gesamte Inkasso? der hauptbeitrag<br />

ist nach dem vorschlag doch<br />

auch nur eine steuer auf das arbeitseinkommen.<br />

also wäre das gesamt-<br />

inkasso in einer hand eine wirkliche<br />

rationalisierung.<br />

Die Chancen für den Wettbewerb voll nutzen:<br />

Leistungskatalog und Beitragswettbewerb<br />

der große vorzug des modells gesundheitsfonds<br />

mit gutscheinlösung liegt bei<br />

richtiger ausgestaltung im vollständigen<br />

beitrags- und leistungswettbewerb<br />

der krankenversicherungen. Im Prinzip<br />

könnten die kassen zum beispiel<br />

autonom die höhe der Zuzahlungen auf<br />

der leistungsseite bestimmen. Japan mit<br />

seinen dreißigprozentigen Zuzahlungen<br />

scheint maßstäbe in der eigenverantwortung<br />

zu setzen. die versicherungen<br />

könnten insbesondere die Zuzahlungen<br />

oder die beiträge für die versicherten<br />

senken, die nachweisen, gesundheitsbewusst<br />

und präventiv zu handeln. sie<br />

könnten rückvergütungen gewähren,<br />

wenn es ihnen gelingt, mit Ärzten,<br />

kliniken, apotheken und weiteren<br />

leistungserbringern günstige verträge<br />

zu schließen. auf diese Weise könnte<br />

ein echter Wettbewerb in gang gesetzt<br />

werden - vorausgesetzt, alle diese bewegungsspielräume<br />

werden vom gesetzgeber<br />

eingeräumt; vorausgesetzt, es lohnt<br />

sich für die beteiligten und sie können<br />

privatwirtschaftlich handeln. und vorausgesetzt,<br />

die kassen können mit ihren<br />

beiträgen, leistungen und rückerstattungen<br />

offensiv reklame machen und<br />

versicherte werben. vorstellbar ist auch,<br />

den Wettbewerb zwischen gesetzlichen<br />

und privaten krankenkassen zu forcieren<br />

und durch die senkung der versicherungspflichtgrenze<br />

eher mehr als weniger<br />

menschen den Wechsel in die private<br />

HEaltH PoliCy<br />

krankenversicherung zu ermöglichen,<br />

um die Zukunft eines hochwertigen<br />

gesundheitssystems durch altersrückstellungen<br />

nachhaltig und generationengerecht<br />

zu sichern. man könnte auf eine<br />

Versicherungspflichtgrenze sogar ganz<br />

verzichten, weil es eigentlich gleichgültig<br />

ist, ob der Versicherungspflichtige seinen<br />

gesundheitsgutschein bei einer privaten<br />

oder bei einer so genannten gesetzlichen<br />

versicherung einlöst. natürlich muss<br />

der gutschein durch beitragszuschläge<br />

aus dem eigenen Portemonnaie ergänzt<br />

werden können.<br />

Fazit<br />

die notwendigkeit einer großen gesundheitsreform<br />

wird von keiner seite<br />

mehr bestritten. das ist gut. Wettbewerb,<br />

eigenverantwortung und die abkopplung<br />

von den arbeitskosten bleiben<br />

entscheidend. Zahlreiche gute vorschläge<br />

liegen vor (vgl. insbesondere standpunkte<br />

1/04; 4/04; 3/05; 4/05). die<br />

stichworte heißen versicherungspflicht<br />

statt einheitspflichtversicherung, Innovationswettbewerb,<br />

eigenverantwortung<br />

und verbrauchersouveränität statt staatlicher<br />

reglementierungen, vertragsfreiheit<br />

statt Überregulierung und sektorengrenzen<br />

zwischen ambulanter und stationärer<br />

versorgung, festbeträgen und budgetierungen.<br />

die bausteine für eine Jahrhundertlösung,<br />

die einer großen koalition<br />

würdig wäre, liegen bereit. die chancen<br />

sind offensichtlich.<br />

BDI initiativ - Vitale Gesellschaft, Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie e.V., Breite Str. 29, 10178 Berlin<br />

Redaktion: Birgit Welteke, T. +49 (0) 30 20 28 -1493<br />

F. +49 (0) 30 20 28- 2472, b.welteke@bdi-online.de<br />

Internet: www.vitalegesellschaft.de<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 37


BEHind tHE HEadlinES<br />

� � � � � �<br />

38 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

Qualität und Vergütung:<br />

Gutes Geld für gute Stents*?<br />

unter diesem titel veranstaltete<br />

innoKardio, ein freiwilliger und<br />

unabhängiger Zusammenschluss<br />

interventioneller Kardiologen,<br />

Mitte Februar eine Podiumsdiskussion<br />

in rom.<br />

innoKardio ist eine Initiative mit dem<br />

Ziel, die versorgung von herzpatienten<br />

in deutschland auf höchstem<br />

diagnostischen und therapeutischen<br />

niveau sicherzustellen. damit dieses<br />

Ziel erreicht wird, organisiert Innokardio<br />

regionale fortbildung, sucht aber<br />

auch neben dem wissenschaftlichen<br />

dialog das gespräch mit kostenträgern<br />

und Politikern. denn vielleicht<br />

anders als reine wissenschaftliche<br />

gesellschaften integriert Innokardio<br />

bewusst die tatsache, dass Innovation<br />

in medizin und technik auch eine wirtschaftliche<br />

komponente hat.<br />

am konkreten beispiel Medikamenten-beschichteter<br />

Stents (drug eluting<br />

stents - des) diskutierten namhafte<br />

medizinische experten und ein<br />

auditorium von etwa 50 kardiologen<br />

mit vertretern der kassen (hier aok<br />

rheinland und techniker krankenkasse)<br />

und mit dem stellvertretenden<br />

leiter des neu geschaffenen instituts<br />

für Qualität und wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen (IQWIg).<br />

das ergebnis der teilweise recht kontrovers<br />

geführten Wortmeldungen: die<br />

kostenträger scheinen bereit zu sein,<br />

die höheren finanziellen belastungen<br />

für medikamenten-beschichtete stents<br />

zu tragen. Zumindest gilt dies für jene<br />

stents (taxus, cypher), die heute<br />

von der Europäischen Gesellschaft<br />

für Kardiologie (esc) empfohlen<br />

und als qualitativ gleichwertig eingestuft<br />

sind. aber neben weiteren wissenschaftlichen<br />

untersuchungen wollen<br />

die kassen auch aussagefähige daten<br />

über die langfristigen kosten und/<br />

oder auch einsparungen in die hand<br />

bekommen.<br />

mit diesem fazit der Podiumsdiskussion<br />

begann Innokardio erfolgreich<br />

den in seinem gesellschaftszweck verankerten<br />

dialog mit allen beteiligten<br />

des gesundheitssystems.<br />

Innokardio versteht sich als katalysator,<br />

um alle erkenntnisse im Zusammenhang<br />

mit erkrankungen des<br />

herzens und seiner gefäße allen beteiligten,<br />

vom Patient bis zur politischen<br />

legislative, zu vermitteln.<br />

die Initiative betreibt geschicktes<br />

finanz-und logistikmanagement und<br />

erhält bereits heute, obwohl noch jung,<br />

kräftige unterstützung durch namhafte<br />

unternehmen wie Siemens und<br />

Boston Scientific.<br />

www.innokardio.de<br />

______________________________<br />

* Stents sind maschendrahtartige röhrenförmige<br />

Metallgitter, die nach „Reinigung“ eines<br />

krankhaft verengten oder verstopften Gefäßes<br />

zum dauerhaften Offenhalten desselben eingesetzt<br />

werden. Stents werden im „geschlossenen“<br />

Zustand über einen kleinen Eingriff in der<br />

Leistenbeuge in die Blutbahn eingebracht und<br />

von dort über das Gefäßsystem vorgeschoben.<br />

Im gewünschten Gefäßabschnitt wird der Stent<br />

quasi entriegelt. Das Gitterrohr verkürzt und<br />

erweitert sich aufgrund der Eigenspannung<br />

und presst sich in die Gefäßwand. Seit einigen<br />

Jahren gibt es eine Reihe von Stents, die an der<br />

Oberfläche mit einem Medikament beschichtet<br />

sind, welches über einen gewissen Zeitraum<br />

freigesetzt wird. Das Medikament hilft, eine<br />

reaktive Neuwucherung der Gefäßwand zu<br />

bremsen und so einer neuerlichen „Verstopfung“<br />

vorzubeugen. Diese sogenannten Drug Eluting<br />

Stents (DES) sind teurer als unbeschichtete,<br />

nach heutiger Erkenntnis aber langfristig kosteneffizienter,<br />

da Wiederholungseingriffe vielfach<br />

nicht mehr nötig sind.<br />

Dr. Michael Th. Kris


„die Schweizer haben‘s erfunden“<br />

SiGVariS oPEn 2006/2007 aus<br />

dem Hause GanZoni - ein Marketingkonzept,<br />

das schon nach<br />

einem erfolgreichen ersten Jahr<br />

bei der Konkurrenz nachahmer<br />

findet. die Kopie jedoch sollte<br />

man nicht als original verkaufen.<br />

Wer kennt sie nicht, die aktuelle<br />

tv-Werbung einer schweizer bonbon-marke,<br />

die sich der heilkräuter<br />

ihrer bergregionen bedient und dabei<br />

mit immer neuen witzig-intelligenten<br />

Werbekonzepten auf die originalität<br />

ihrer Produkte verweist. „Wer hat’s<br />

erfunden? die schweizer.“ und kein<br />

anderer. dass die schweizer aber nicht<br />

nur auf dem gebiet der kräuterbonbons<br />

spitze sind, erzählt diese aktuelle<br />

reportage aus der marketing-Welt des<br />

kompressionsstrumpfmarktes.<br />

Im mittelpunkt steht die kernzielgruppe<br />

der best ager und die generation<br />

silber, wo es doch um tragbare gesundheit<br />

am bein, um kompression<br />

und bandagen geht - hier sogar um<br />

besonders harte bandagen. Wie wir bei<br />

unserer reportage festgestellt haben.<br />

„best agers & co sind anspruchsvolle<br />

kaufprofis“, sagte uns das marketingteam<br />

bei ganZonI, dem weltweit<br />

größten hersteller medizinischer<br />

kompressionsstrümpfe. „sie schätzen<br />

atmosphäre und beratungskompetenz<br />

und sind wesentlich stärker nutzenorientiert<br />

als jüngere kunden.“ best<br />

agers und die generation silber weisen<br />

darüber hinaus den höchsten anteil<br />

an Premium- und markenkäufern auf.<br />

andererseits sind in dem sensiblen<br />

bereich „medizinische kompressionsstrümpfe“<br />

dem kaufpublikum<br />

„marken“ völlig unbekannt. selbst ein<br />

„name“ wie Wolford im strumpfsektor<br />

kommt gerade mal auf einen markenbekanntheitsgrad<br />

von 14%. Wie also<br />

eine marke aufbauen und dem käufer,<br />

aber auch dem beratenden fachhandel,<br />

neben Qualität auch noch einen mehr-<br />

wert verschaffen? der qualifizierte<br />

fachhandel ist es, der dem angebot<br />

der kompression erst das richtige Profil<br />

verleiht.<br />

das ganzoni marketing-team machte<br />

sich gedanken und erfand letztes Jahr<br />

die sIgvarIs oPen, einen Wissens-<br />

Wettbewerb für den sanitätsfachhandel.<br />

sIgvarIs oPen vermittelt den<br />

teilnehmern in vier spielrunden - von<br />

ganZonI auch Wissensrunden genannt<br />

- auf spielerische, unterhaltsame<br />

aber nicht kindische art wertvolles<br />

medizinisches und aktuelles verkaufs-<br />

und fachwissen. Pro runde erhalten<br />

die teilnehmer eine schulungsbroschüre<br />

mit fragebogen. alle teilnehmer,<br />

die den fragebogen richtig ausgefüllt<br />

zurückschicken, werden mit einer<br />

Wissensprämie motiviert, sich weiter<br />

zu engagieren. In jeder folgerunde<br />

wird auch ein musterlösungsbogen aus<br />

der vorhergehenden Wissensrunde<br />

beigelegt. so können sich die teilnehmer<br />

bei bedarf auch selbst in Punkto<br />

Wissen überprüfen. teilnehmer, die<br />

sich in allen vier spielrunden durch<br />

herausragende kenntnisse qualifizieren,<br />

werden zum sIgvarIs oPen cuP<br />

eingeladen. In dieser abschlussveranstaltung<br />

tragen die besten der besten<br />

die „deutsche meisterschaft“ aus, der<br />

gewinner erhält einen top-Preis.<br />

BEHind tHE HEadlinES<br />

grosso modo soll sIgvarIs oPen<br />

dem beraterteam im handel fundiertes<br />

Wissen liefern, seine kompetenz steigern<br />

und auf diese elegante Weise sowohl<br />

beim fachhandel als auch beim<br />

endkunden eine marke aufbauen und<br />

etablieren.<br />

Weil dieses marketingtool höchst erfolgreich<br />

ist, hat ganZonI anfang<br />

april dieses Jahres die SiGVariS<br />

oPEn 2006/2007 neu aufgelegt. aber<br />

konzepte lassen sich bekanntlich nur<br />

schwer „schützen“. und so wird der<br />

außendienst schon wenige Wochen<br />

nach dem start immer wieder begrüßt<br />

mit der bemerkung “Was, sie machen<br />

auch so ein Wissensspiel?“ oder ähnlichem.<br />

Wettbewerb ist in ordnung,<br />

„trittbrettfahren“ könnte man noch<br />

hinnehmen, aber kopien als original<br />

verkaufen? Wo doch das original blau<br />

und die kopie pink daherkommt. da<br />

sind doch die bandagen, mit denen<br />

hier im sanitätsfachhandel geradezu<br />

wörtlich gekämpft wird, ganz schön<br />

hart.<br />

hat denn der Wettbewerb aus dem<br />

schönen bayreuth das<br />

überhaupt nötig? Wir<br />

meinen nicht, denn wer<br />

die kopie als original<br />

verkauft, zeigt keine<br />

wirkliche größe.<br />

apropos größe: ganZonI sIgvarIs,<br />

ganz marketingaktiv, tüftelt bereits<br />

an neuen marketingkonzepten für die<br />

Zukunft. dass der Weltmarktführer aus<br />

der schweiz dabei auch über den lokalen<br />

tellerrand hinausblicken kann, erweitert<br />

den horizont und globalisiert<br />

innovatives denken. da sollte doch<br />

das original der kopie stets einen<br />

schritt voraus sein. und das ganz zum<br />

Wohl des sanitätsfachhandels und der<br />

Patienten hier bei uns in deutschland.<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 3


BEHind tHE HEadlinES<br />

adler & Büffel<br />

Eine sehr lesenswerte lektüre<br />

eines Vertriebsprofis in der Pharmaindustrie.<br />

um es vorwegzunehmen: Gerd ladstätter,<br />

der autor des buches, ist in der<br />

Pharmaindustrie groß geworden, bevor<br />

er sich entschloss, die firma dynamarks<br />

GmbH zu gründen. und genau<br />

das erkennt man auf fast jeder seite<br />

dieses leitfadens für eine strategische<br />

erneuerung mittels der verkaufsprozessanalyse<br />

(vkPa).<br />

ladstätter führt in seinem buch den<br />

nachweis, warum eine stete aufrüstung<br />

des außendienstes leider nicht mit<br />

einem parallelen umsatzzuwachs einhergeht.<br />

aber er belässt es nicht beim<br />

Jammern oder bei einer beschreibung<br />

des Problems, sondern zeigt anhand<br />

der vkPa einen möglichen lösungsweg<br />

zur sales force effectiveness auf.<br />

und diesen lösungsansatz untermauert<br />

er mit praxisnahen beispielen.<br />

sein buch wird durchzogen vom Prozessgedanken.<br />

Prozessorientierung ist<br />

gewiss in bereichen wie logistik und<br />

Produktion spätestens seit michael<br />

hammer mit seinem manifest „reengineering<br />

the corporation“ seit 1993<br />

weit verbreitet, in marketing & vertrieb<br />

aber ist die Prozessorientierung noch<br />

immer eine seltenheit, weiß ladstätter<br />

zu berichten.<br />

In seinem buch beschreibt er schritt<br />

für schritt gegliedert eine integrative<br />

Projektarbeit mit den methoden best<br />

Practices, lernende organisation und<br />

systemdenken mittels simulation, die<br />

schlussletztlich zu einer durchgreifenden<br />

veränderung der marketing- und<br />

vertriebsstrategien führt.<br />

Wäre alles vielleicht schon da gewesen,<br />

würde ladstätter wie viele andere auch<br />

die ergebnisorientierung am umsatzzuwachs<br />

des einzelnen oder der gruppe<br />

festmachen. ladstätter konzentriert<br />

sich aber auf den kunden und erklärt,<br />

40 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

der unternehmenserfolg hänge in der<br />

heutigen gesellschaft austauschbarer<br />

Produkte ausschließlich davon ab, welchen<br />

Wert der kunde - und nicht das<br />

management - dem Produkt oder der<br />

Information beimisst. Wobei ladstätter<br />

ausdrücklich darauf verweist, dass er<br />

den begriff „Wert“ keineswegs monetär<br />

interpretiert, sondern als nutzen.<br />

um dies zu erreichen, beschreibt ladstätter<br />

eine operationelle Innovation,<br />

die herkömmliche strategien teilweise<br />

komplett widerlegt.<br />

ladstätter zeichnet Projekte der verkaufsprozessanalyse,<br />

die auf eindrucksvolle<br />

Weise bestätigen, dass sich dieser<br />

Wandel zum Wert als kernelement<br />

neuer strategien in verkauf und marketing<br />

bewährt. mehr noch: der größtmögliche<br />

erfolg stellt sich erst durch<br />

ein integriertes vorgehen von verkauf<br />

und marketing ein. die Wahrnehmung<br />

der Werte in der kommunikation<br />

durch das Pharmaunternehmen ist der<br />

einstieg zu einem wirklichen dialog<br />

mit dem kunden. fühlt sich der arzt<br />

gut betreut und beraten, in seinen<br />

– persönlichen – anliegen unterstützt<br />

und gemäß seinen Werten verstanden,<br />

steht dem außendienstmitarbeiter die<br />

türe weit offen. Im gespräch mit dem<br />

arzt genauso wie in den jeweiligen<br />

marketing-maßnahmen findet ein echter<br />

dialog statt.<br />

man kann das buch zur Information<br />

lesen und über die vielen Praxisbeispiele<br />

schmunzeln oder nachdenklich<br />

werden. man kann das buch aber auch,<br />

weil strukturiert aufgebaut, als leitfaden<br />

für eigene Überlegungen oder<br />

Projektarbeit nutzen. es ist kein lehrbuch,<br />

aber es ist auch kein roman. ein<br />

sachbuch, wie man es sich wünscht:<br />

fachliches und sachliches mit teils heiteren<br />

emotionalen beispielen aus der<br />

Praxis und der literatur so aufbereitet,<br />

dass die Inhalte hängen bleiben. kurz<br />

gesagt: ladstätter hält sich an seine<br />

eigene maxime. er schafft es, dass der<br />

leser einen „Wert“ wahrnimmt.<br />

die heute immer noch gültige vertriebsstrategie<br />

in der Pharmaindustrie<br />

vergleicht er mit einer büffelherde:<br />

Wenn die steppe abgegrast ist, zieht<br />

die gesamte herde zum nächsten feld.<br />

findet die herde keine neuen futtergründe,<br />

verendet sie im kollektiv.<br />

der einzelgänger adler hingegen<br />

kreist kräfteschonend solange, bis er<br />

ein lohnenswertes Zielobjekt erspäht.<br />

Zwar ist die trefferquote keineswegs<br />

100 Prozent, aber die treffer selbst<br />

sind „a-klasse“.<br />

mag. gerd ladstätter:<br />

adler & Büffel,<br />

verlag: books on demand gmbh,<br />

Isbn 3-8334-4347-2<br />

MTK


people & CoMpanieS<br />

MorphoSys’ antibodies<br />

by design und Chimera<br />

Biotec schließen Kooperations-<br />

und Co-Marketing-<br />

Vereinbarung<br />

antibodies by design, eine geschäftseinheit<br />

der MorphoSys aG,<br />

und die Chimera Biotec GmbH<br />

haben den abschluss eines co-marketing-vertrages<br />

bekannt gegeben. darin<br />

vereinbaren beide Parteien gemeinsame<br />

marketing-aktivitäten für eine schnelle<br />

herstellung von monoklonalen antikörpern<br />

aus der leistungspalette von<br />

antibodies by design sowie für die<br />

komplementäre Imperacer assay<br />

technologie von chimera biotec, die<br />

einen hoch-sensitiven antigennachweis<br />

ermöglicht. die vertragspartner<br />

werden die leistungen der gegenseite<br />

somit weltweit jeweils in ihr eigenes<br />

marketing einbeziehen und gemeinsam<br />

42 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

ihren kunden anbieten.<br />

Imperacer verwendet antikörperdna-konjugate<br />

anstelle der standardmäßig<br />

im elIsa-verfahren üblichen<br />

antikörper-enzym-verbindungen und<br />

erreicht damit eine steigerung der sensitivität<br />

um den faktor 100 bis 10.000.<br />

die technologie wird derzeit in der<br />

human- und veterinär-diagnostik, der<br />

biopharmazeutischen forschung, beim<br />

nachweis biologischer kampfstoffe<br />

sowie in der lebensmittel- und kosmetik-Industrie<br />

eingesetzt.<br />

antibodies by design verwendet die<br />

hucal gold® technologie, eine<br />

patentgeschützte rekombinante antikörper-bibliothek,<br />

um gezielt antikörper<br />

gegen bestimmte antigene in rekordzeit<br />

zu identifizieren. der vorgang<br />

wird vollständig in vitro durchgeführt<br />

und kommt ohne den einsatz von<br />

tieren aus. die generierung monoklonaler<br />

antikörper mit hilfe von hucal<br />

gold® wird Wissenschaftlern der<br />

akademischen und industriellen forschung<br />

weltweit angeboten.<br />

„Wir sind sehr erfreut, durch diesen<br />

vertrag Zugang zur innovativen technologie-Plattform<br />

von chimera biotec<br />

zu erhalten und unseren kunden einen<br />

zusätzlichen hoch-sensitiven antigen-nachweis<br />

anbieten zu können“,<br />

erklärt dieter lingelbach, leiter von<br />

antibodies by design und senior vice<br />

President der morphosys ag. „da<br />

die verfügbarkeit von ausreichendem<br />

antigen-material für einen zuverlässigen<br />

nachweis manchmal ein Problem<br />

für Wissenschaftler darstellt, kann<br />

die verbindung der hoch-spezifischen<br />

antikörpern aus der hucal gold®<br />

bibliothek von morphosys mit der<br />

Imperacer technologie von chimera<br />

biotec eine sehr attraktive alternative<br />

zu herkömmlichen nachweisverfahren<br />

darstellen.“ „die hohe sensitivität der<br />

Imperacer technologie erfordert<br />

ebenso hoch-spezifische antikörper,<br />

um effektiv zu funktionieren, und viele<br />

unserer kunden benötigen solche antikörper<br />

für ihre analysen“, erklärt Jan<br />

detmers, geschäftsführer bei chimera<br />

biotec. „Wir sind der Überzeugung,<br />

dass das verfahren von antibodies<br />

by design ideal dafür ist, antikörper<br />

zeitnah und gemäß den anforderungen<br />

unserer kunden zur verfügung<br />

zu stellen, und es uns so erlaubt, ein<br />

verbessertes nachweisverfahren zu<br />

entwickeln.“<br />

www.chimera-biotec.<strong>com</strong>; www.a-by-d.<strong>com</strong>


Boehringer ingelheim 2005<br />

wieder starkes wachstum<br />

Ergebnisse auf hohem niveau<br />

- SPiriVa® erster Blockbuster<br />

das Pharmaunternehmen boehringer<br />

Ingelheim (bI) hat seinen erfolgreichen<br />

Wachstumskurs auch 2005 fortgesetzt.<br />

Wie das unternehmen auf seiner<br />

bilanzpressekonferenz in Ingelheim<br />

mitteilte, stiegen die umsatzerlöse um<br />

17% von 8,2 mrd euro auf 9,5 mrd<br />

euro. das betriebsergebnis, vergleichbar<br />

dem ebIt, verbesserte sich um<br />

40% auf gut 1,9 mrd euro. die Zahl<br />

der mitarbeiter wuchs weltweit um ca.<br />

1.900 auf insgesamt 37.400 (+5,3%).<br />

für dr. alessandro Banchi, sprecher<br />

der unternehmensleitung, und<br />

verantwortlich für den geschäftsbereich<br />

Pharmamarketing und -verkauf,<br />

war das geschäftsjahr 2005 ein klarer<br />

beleg dafür, „dass bI nicht nur beim<br />

erlöswachstum, sondern auch bei den<br />

ergebnissen in der internationalen<br />

spitzengruppe der Pharmaunternehmen<br />

angekommen ist. Wir blicken auf<br />

ein sehr erfreuliches geschäftsjahr<br />

zurück“, sagte banchi.<br />

die gute erlösentwicklung des unternehmensverbandes<br />

hat sich in den<br />

ergebnissen positiv widergespiegelt.<br />

so erzielte bI eine operative rendite<br />

(verhältnis von erlösen zum betriebsergebnis)<br />

von 20,2%, die Prof. dr.<br />

Marbod Muff, verantwortlich bei bI<br />

für die unternehmensbereiche finanzen<br />

und Personal, als „außerordentlich<br />

gut“ bezeichnete.<br />

„Wir vertrauen in unsere eigene Stärke“<br />

nach berechnungen des marktforschungsinstitutes<br />

Ims, die von allen<br />

Pharmafirmen genutzt werden, war<br />

bI unter den großen internationalen<br />

Pharmaunternehmen im vergangenen<br />

Jahr das wachstumsstärkste. bI wuchs<br />

danach währungskursbereinigt um<br />

23%, während der durchschnittliche<br />

Pharmamarkt nur um 6% zulegen<br />

konnte. besonders klar zeigte sich diese<br />

Wachstumsdynamik in den usa, wo<br />

bI mit plus 33% den us-markt (+5%)<br />

sehr deutlich überflügelte. mittlerweile<br />

hat das unternehmen, das bereits<br />

zum sechsten mal in folge schneller<br />

wuchs als der durchschnitt der Pharmafirmen,<br />

einen Weltmarktanteil von<br />

etwa 2% und liegt im internationalen<br />

vergleich auf rang 14. banchi rechnet<br />

auch für 2006 damit, wieder deutlich<br />

schneller als der markt zu wachsen. „<br />

Wir vertrauen in unsere eigene stärke<br />

und sind zuversichtlich, unsere Position<br />

in unseren marktsegmenten weiter<br />

auszubauen“, so banchi.<br />

omikron gründet niederlassung<br />

in Skandinavien<br />

seit anfang 2006 verfügt das unternehmen<br />

über einen eigenen standort<br />

PEoPlE & CoMPaniES<br />

in kopenhagen, von dem aus auch der<br />

norwegische und schwedische markt<br />

bearbeitet wird. das dänische tochterunternehmen<br />

hat in skandinavien<br />

bereits mehrere kunden wie bonnier<br />

/ dun & bradstreet, experian und<br />

danish maritime authority gewonnen.<br />

Zum geschäftsführer wurde Henrik<br />

liliendahl Sörensen berufen.<br />

Herbert Broschek feiert<br />

seinen 80. Geburtstag<br />

ist es wahr, ist es fair und fördert<br />

es den guten willen aller Beteiligten?<br />

die lebensmaxime einer<br />

interessanten unternehmerpersönlichkeit<br />

Österreichs.<br />

der mitbegründer des Pharmaunternehmens<br />

Gebro in fieberbrunn, tirol,<br />

kommerzialrat mag. pharm. Herbert<br />

Broschek feierte vor kurzem seinen<br />

80. geburtstag.<br />

Erste Unternehmensgründung mit 19<br />

Jahren<br />

geboren 1926 in algund bei meran<br />

in südtirol, übersiedelte broschek bei<br />

kriegsbeginn mit seinen eltern nach<br />

Wien und fand sich 1945 am ende<br />

des II. Weltkrieges mit der familie in<br />

fieberbrunn wieder, was sicherheit,<br />

aber nicht in ökonomischer hinsicht,<br />

bedeutet. um diese zu verbessern,<br />

beschloss er auf noch bescheidener<br />

grundlage teddybären herzustellen<br />

und schuf damit die geschäftsgrundlage<br />

der späteren bekannten Plüschtierfirma<br />

„tiere mit herz“.<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 43


PEoPlE & CoMPaniES<br />

Ein Pharmaunternehmen aufbauen?<br />

die notlage nach einem verlorenen<br />

krieg betraf in den ersten nachkriegsjahren<br />

auch gesunde, aber noch viel<br />

mehr die kranken menschen, weil<br />

selbst die einfachsten arzneimittel nur<br />

schwer zu bekommen waren. hier traf<br />

es sich, dass die mutter, mag. pharm.<br />

Margarethe Broschek als ausgebildete<br />

apothekerin herstellkenntnisse<br />

aus der ehemaligen väterlichen apotheke<br />

in meran besaß und so beschloss<br />

die familie broschek dringend benötigte<br />

arzneimittel zu produzieren.<br />

Im Jahr 1947 fand die gründung der<br />

firma gebro statt, wobei der name<br />

von grete broschek abgeleitet wurde.<br />

ohne unterbrechung wurden und werden<br />

seither Österreichs Ärzte mit dem<br />

ersten selbst produzierten lokalanästhetikum<br />

der gebro, dem novanaest,<br />

beliefert! die Produktionsprobleme<br />

von damals sind heute unvorstellbar.<br />

so war nach dem krieg z.b. glas für<br />

die Zylinderampullen-herstellung eine<br />

kostbarkeit und musste auf mühsamen<br />

Wegen besorgt und noch mühsamer<br />

nach fieberbrunn gebracht werden.<br />

Der Anfang war geschafft<br />

broschek studierte von 1948 bis 1953<br />

in Innsbruck Pharmazie. als geschäftsführender<br />

gesellschafter der gebro<br />

gestaltete er entscheidende entwicklungsschritte<br />

des unternehmens und<br />

sicherte den aufstieg unter die führenden<br />

arzneimittelfirmen Österreichs.<br />

Zwei limitierende erfolgsfaktoren<br />

zeichneten sich für die firma ab: eine<br />

beschränkte angebotspalette und die<br />

fehlende aufgabenverteilung im inzwischen<br />

angewachsenen mitarbeiterstand.<br />

1953 heiratete broschek frau mag.<br />

pharm. helga broschek, geborene<br />

luger, aus dornbirn und gewann so<br />

nach eigenen angaben auch eine maßgebliche<br />

verstärkung im unternehmen.<br />

seine frau helga war es nämlich, die<br />

den letzten anstoß für eine moderne<br />

mitarbeiterorientierte unternehmensorganisation<br />

gab, die auch heute noch<br />

bestand hat und für ein unverwechsel-<br />

44 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

bares arbeitsklima mit häufig jahrzehntelanger<br />

firmenzugehörigkeit bei dem<br />

fieberbrunner unternehmen sorgt.<br />

Meilensteine<br />

1947: 3 mitarbeiter<br />

1997: 214<br />

2006: 242 in Österreich (dazu kommen<br />

noch 155 mitarbeiter in spanien<br />

und der schweiz). von 1997 bis 2005<br />

stieg der umsatz der firmengruppe<br />

von 44,84 mio. euro auf 73,81 mio.<br />

euro. dazu trugen mehrere ausländische<br />

tochterunternehmen , wie die<br />

1977 gegründete Schweizer Gebro<br />

Pharma aG, die im Jahr 2000 übernommene<br />

ebenfalls schweizerische<br />

alpinamed aG und die 2002 gegründete<br />

spanische firma laboratorios<br />

Gebro Pharma S.a. in barcelona<br />

bei. 1974 erfolgte die gemeinsame<br />

gründung einer österreichischen vertriebstochter<br />

mit der schweizer ciba<br />

namens Zyma, an der gebro trotz<br />

aller fusionen immer noch mit 40%<br />

beteiligt ist und die heute unter dem<br />

namen novartis Consumer Health<br />

Gebro das selbstmedikationsgeschäft<br />

von novartis in Österreich betreibt.<br />

mit der Übergabe der operativen geschäftsführung<br />

an seinen sohn Pascal<br />

stellte er rechtzeitig die Weichen für die<br />

nachfolge im familienunternehmen.<br />

Dr. Alfred Klement<br />

febit and Sigma-aldrich<br />

arrange exclusive cooperation<br />

• Sigma-aldrich produces a<br />

unique set of reagents for<br />

febit’s GEnioM® platform<br />

and provides worldwide logistics<br />

• febit markets its GEnioM<br />

platform in conjunction with<br />

Sigma-aldrich reagents<br />

febit biotech gmbh contracts with<br />

sigma-aldrich chemie gmbh as a<br />

partner for its product platform gen-<br />

Iom. sigma-aldrich agreed to produce<br />

special dna building blocks and solvents<br />

for febit´s genIom platform.<br />

these are supplied as a kit that includes<br />

all reagents for rapid and flexible synthesis<br />

of dna oligonucleotides in the<br />

biochip, the core <strong>com</strong>ponent of the<br />

genIom instrument. In addition,<br />

sigma-aldrich will provide worldwide<br />

logistics for genIom chemicals. the<br />

cooperation was initiated in January<br />

2006. „our cooperation with sigmaaldrich<br />

ensures maximum product<br />

quality. thus, we are able to provide<br />

genIom users with highest-grade<br />

chemicals and the worldwide logistics<br />

of a market leader,” <strong>com</strong>ments Cord<br />

F. Stähler, president & ceo of febit<br />

biotech gmbh.<br />

„We are glad to support febit´s innovative<br />

genIom technology with our<br />

synthesis reagents. conversely, this<br />

cooperation will enhance our activities<br />

in molecular biology and novel genetic<br />

technologies,” adds thorsten Ebel,<br />

sales and marketing manager biotechnology<br />

of sigma-aldrich.<br />

www.febit.de; www.geniom.de<br />

SaP-Gründer investiert 22<br />

Mio Euro in das Biotechunternehmen<br />

CureVac<br />

Über seine beteiligungsgesellschaften<br />

dH Capital GmbH & Co. KG und<br />

oH Beteiligungen GmbH und Co.<br />

KG unterstützt It-Pionier und saPgründer<br />

dietmar Hopp die arbeit<br />

des biopharmazeutika-unternehmens<br />

CureVac in den kommenden Jahren<br />

mit bis zu 22 mio euro. hopps millionen<br />

werden vor allem für die gesamten<br />

Phasen der klinischen Prüfung eines<br />

medikaments gegen verschiedene<br />

karzinom-arten verwendet. curevac<br />

verfolgt einen außergewöhnlichen Immuntherapie-ansatz<br />

mit stabilisierten<br />

mrna-molekülen, der für verschiedene<br />

krankheitsbilder, insbesondere<br />

krebs, relevant werden könnte.


Neue Strategie in der Krebstherapie<br />

für gewöhnlich ist das Immunsystem<br />

im kampf gegen einen tumor unterlegen.<br />

die forscher aus baden-Württemberg<br />

versuchen nun, körperzellen mit<br />

bestimmten rna-molekülen (mrna)<br />

zu programmieren. dadurch erhält der<br />

organismus vorübergehend die fähigkeit,<br />

das Immunsystem gezielt zu aktivieren.<br />

mit speziell produzierten Proteinen,<br />

die durch die mrna codiert<br />

werden, kann der organismus dann<br />

einen tumor bekämpfen. fernziel ist,<br />

eine Impfung mit m-rna gegen solide<br />

tumoren zu entwickeln.<br />

„dieses neue kapital wird es curevac<br />

ermöglichen, die klinische Wirksamkeit<br />

des hauptprodukts rnactivetm<br />

unter beweis zu stellen und ein solides<br />

entwicklungsportfolio zu erarbeiten“,<br />

sagt curevac geschäftsführer dr. ingmar<br />

Hoerr. für dr. ralf Kindervater,<br />

geschäftsführer der landeseigenen<br />

service- und marketinggesellschaft<br />

des landes baden-Württemberg, der<br />

bIoPro baden-Württemberg gmbh,<br />

ist curevac eines der herausragenden<br />

biotech-unternehmen in baden-Württemberg:<br />

„curevac ist eine biotech<strong>com</strong>pany<br />

neuen stils. sie hat aus<br />

einer Plattformtechnologie ein solides<br />

dienstleistungsportfolio erstellt und<br />

entwickelt darüber hinaus innovative<br />

Produkte für den Pharmasektor.“<br />

Hintergrundinformation zu m-RNA<br />

Die so genannte mRNA (messenger RNA) ist das<br />

Biomolekül, von dem im Körper die genetische Information<br />

für die Herstellung von Proteinen abgelesen<br />

wird - also der Konstruktionsplan für Eiweiße. Cure-<br />

Vac hat ein Verfahren entwickelt, um mRNA zu<br />

stabilisieren und physiologisch verfügbar zu machen.<br />

Während mRNA im Körper normalerweise höchstens<br />

einige Stunden aktiv ist und dann abgebaut wird,<br />

bleibt das Molekül von CureVac bis zu mehreren<br />

Tagen stabil. Bislang ist CureVac der einzige Anbieter<br />

für derart hochstabile mRNA. Die BIOPRO<br />

Baden-Württemberg GmbH ist die Service- und<br />

Marketinggesellschaft des Landes Baden-Württemberg<br />

für Biotechnologie und Life Sciences.<br />

www.bio-pro.de<br />

MiV therapeutics ernennt<br />

Mark landy zum Präsidenten<br />

landy verfügt über große Erfahrung<br />

im Bereich institutionelle<br />

anlagen und Geschäftsentwicklung<br />

mIv therapeutics, entwickler biokompatibler<br />

beschichtungen und innovativer<br />

medikamentenabgabesysteme der<br />

nächsten generation für kardiovaskuläre<br />

stents und andere medizinische<br />

Implantate, hat den anerkannten medizintechnik-analysten<br />

und branchenkenner<br />

dr. Mark landy zum Präsidenten<br />

ernannt. landy ist wegen seines<br />

finanziellen sachverstandes und seiner<br />

nachweislichen erfolge als equity-analyst<br />

der Wall street weithin anerkannt<br />

und verfügt über große erfahrung bei<br />

kauf-, verkaufs- und venture-capital<br />

aktionen. Zuletzt war er als senior<br />

research analyst für medical supplies<br />

and devices bei der Susquehanna Financial<br />

Group erfolgreich, wo er 2004<br />

und 2005 von internationalen klienten<br />

zum besten healthcare-analysten der<br />

firma gewählt wurde.<br />

prodente Journalistenpreis<br />

2006 verliehen<br />

erstmalig verlieh die initiative<br />

prodente in der hamburger handwerkskammer<br />

den Journalistenpreis<br />

„abdruck 2006“ an die strahlenden<br />

gewinner. der Preis zeichnet besonderes<br />

journalistisches engagement im<br />

bereich Zahnmedizin und Zahntechnik<br />

aus. der erste Preis in der kategorie<br />

„Print“ ging an Sven rohde für<br />

seinen beitrag „die neue medizin des<br />

beißens“, erschienen im stern. den<br />

PEoPlE & CoMPaniES<br />

ersten Preis in der kategorie „elektronische<br />

medien“ sicherte sich andrea<br />

von Burgsdorff für ihren sat 1-beitrag<br />

„kinderzahnärztin“. die zweiten<br />

Plätze errangen annette Kanis für<br />

den beitrag „frontzahnästhetik“ im<br />

rahmen der sendung „volle kanne“<br />

im Zdf und Gabriele Hellwig für<br />

die Publikation „gesunde Zähne“,<br />

erschienen in der reihe Infothek der<br />

aok. die vierköpfige Jury zeigte sich<br />

beeindruckt von der Qualität der eingereichten<br />

arbeiten. „vor allem das<br />

spektrum der Printbeiträge hat uns<br />

begeistert, aber auch bei der auswahl<br />

stark beschäftigt“, resümiert dirk<br />

Kropp, prodente-geschäftsführer.<br />

neben ihm bildeten Prof. dr. med.<br />

dent. Michael noack vom Zentrum<br />

für Zahn-, mund- und kieferheilkunde<br />

der universität köln, die Journalistin<br />

hedi Peters und arndt frithjof erwin<br />

aus dem prodente-vorstand die Jury.<br />

Sonderpreis an die NZZ-Folio-Redaktion<br />

ein sonderpreis der Initiative prodente<br />

ging an die redaktion nZZ-<br />

Folio. „die redakteure des magazins<br />

„beim Zahnarzt“, erschienen im april<br />

2005 als beilage der neuen Zürcher<br />

Zeitung, bewiesen Ideenreichtum“,<br />

begründet kropp diese entscheidung.<br />

„das magazin besticht durch eine ungewöhnlich<br />

humorvolle aufbereitung<br />

und optisch überraschende gestaltung<br />

von zahnmedizinischen themen.<br />

„Abdruck“ Journalistenpreis<br />

der „abdruck“ ist eine handliche<br />

skulptur aus hochpolierter bronze. sie<br />

stellt einen stilisierten backenzahn mit<br />

haptisch-weichen formen dar. der<br />

künstler ist bildhauer in der kunstgießerei<br />

strassacker im baden-württembergischen<br />

süßen. In den ateliers der<br />

kunstgießerei wird der „abdruck“ in<br />

limitierter auflage gegossen. der Preis<br />

wird 2007 in den kategorien Print und<br />

elektronische medien ausgeschrieben.<br />

einsendeschluss ist der 15. Januar 2007.<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 4


PEoPlE & CoMPaniES<br />

46 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

s&kGrey feiert mit Xeloda® 5-jähriges<br />

Jubiläum<br />

s&kGrey entwickelte für Hoffmann-la roche (grenzach-<br />

Wyhlen) zum fünfjährigen marktjubiläum von Xeloda®<br />

in deutschland eine breit angelegte, sehr emotionale<br />

Jubiläumsaktion.<br />

spezielle anzeigen mit durchhefter, banderolen in fachzeitschriften<br />

sowie ein geburtstagskuchen begleiteten die<br />

aktion der freiburger fullservice-agentur für medical<br />

<strong>com</strong>munication bei Ärzten sowie außendienst.<br />

besonderes highlight war die große Jubiläumsfeier am<br />

24. märz 2006 auf dem deutschen krebskongress in berlin.<br />

„die einführung der ersten oralen chemotherapie von<br />

hoffmann-la roche vor fünf Jahren war und ist bis heute<br />

noch ein meilenstein in der krebstherapie. auf diesen erfolg<br />

für Ärzte, aber besonders für Patienten, sollte mit dieser<br />

außergewöhnlichen aktion hingewiesen werden“, so die<br />

beiden agenturleiter von s&kgrey, Joachim Herchenhan<br />

(ceo) und olaf H. Just (managing director).<br />

Euro rSCG life zeigt Kompressionsmode<br />

mit Stil<br />

kompressionsstrümpfe als modische accessoires – das war<br />

bisher eher ein Widerspruch. die münchner Pharmaagentur<br />

Euro rSCG life beweist mit dem relaunch der marke<br />

sIgvarIs, dass das nicht so sein muss: die kernzielgruppe<br />

– frau ab 40 – wird in der neuen Image- und Produktkampagne<br />

betont mode- und qualitätsorientiert gezeigt.<br />

die motive zeichnen das bild einer selbstbewussten und<br />

erfolgreichen kompressionsstrumpfträgerin – ein selbstverständnis,<br />

das dem stetig höher werdenden anspruch dieser<br />

Zielgruppe an lebensqualität und komfort entspricht.<br />

die aktualisierung der marke sIgvarIs soll außerdem<br />

einen Imagewandel im bereich der kompressionstherapie<br />

vorantreiben: Weg vom biederen „gummistrumpf“-Image,<br />

hin zu einem ästhetischen therapiemittel, mit dem man sich<br />

gerne sehen lässt.<br />

euro rscg life betreut die firma ganZonI sIgvarIs<br />

seit november 2005 und begleitet neben dem neuen Image-<br />

und Produkt-auftritt auch außendienst-aktivitäten, Posaktionen<br />

sowie das direktmarketing.


7. Mailingtage 2006<br />

Zum siebten mal finden am 12. und 13. Juli 2006 im CongressCenter<br />

nürnberg die mailingtage mit mehr als 350<br />

ausstellern statt. die zweitägige veranstaltung informiert<br />

erstmals nicht mehr nur über die facetten des schriftlichen<br />

kundendialoges, sondern bietet einblicke in das gesamte<br />

spektrum des modernen direkt- und dialogmarketings. In<br />

einer kombination aus messe, hochkarätigem fachkongress,<br />

zehn ausstellerworkshops, sieben direktmarketing-foren<br />

mit über 120 kostenlosen kurzvorträgen und zwei sonderschauen<br />

werden zwei tage lang neueste entwicklungen für<br />

die erfolgreiche kundenbindung und -gewinnung präsentiert.<br />

unter dem motto Punktlandung dIalog zeigen<br />

direkt- und dialogmarketing-dienstleister in der ausverkauften<br />

messehalle innovative Produkte und interessante<br />

angebote. hier haben marketing- und kommunikationsentscheider<br />

aus allen branchen die möglichkeit, sich umfassend<br />

zu informieren.<br />

nico Marcuz, geschäftsleitung des veranstalters iM<br />

Marketing-Forum GmbH: „der große erfolg und die<br />

positive resonanz der mailingtage 2005 haben uns bestätigt,<br />

das konzept der veranstaltung mit ihren unterschiedlichen<br />

Plattformen weiter auszubauen. nicht nur .verkauften<br />

beton‘ anbieten, das war uns von beginn an wichtig. entsprechend<br />

haben wir uns nicht nur dazu entschlossen, die<br />

mailingtage für alle bereiche des modernen kundendialoges<br />

zu öffnen, sondern auch das angebot an kostenlosen kurzvorträgen<br />

in den direktmarketing-foren erweitert und dem<br />

thema Internationales direktmarketing erstmals eine eigene<br />

Plattform gegeben.“ ein austausch in geselliger runde mit<br />

über 1.500 direktmarketern aus unterschiedlichen branchen<br />

verspricht darüber hinaus die mailingtage-Party mit der verleihung<br />

des mailingtage-awards am abend des ersten messetages<br />

zu werden. tickets für nur 60 euro sowie weitere<br />

Informationen können unter www.mailingtage.de bestellt<br />

und abgerufen werden.<br />

die mailingtage waren ursprünglich auf die facetten des<br />

schriftlichen kundendialoges konzentriert - von adressenanbietern,<br />

über mailingproduzenten bis hin zu lettershop/<br />

Fulfillment-Anbietern und Postdienstleistungen. In diesem<br />

Jahr deckt die veranstaltung erstmals das ganze spektrum<br />

des Direkt- und Dialogmarketings ab. So finden sich nun<br />

auch vermehrt angebote unter ausstellern und kostenlosen<br />

vorträgen u.a. aus den bereichen e-mail- und mobile marketing,<br />

call center, bonussysteme und kundenclubs oder<br />

corporate Publishing auf der messe wieder. darüber hinaus<br />

wird erstmals auch dem thema Internationales direktmarketing<br />

eine eigene Plattform geboten.<br />

PEoPlE & CoMPaniES<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 47


liFEStylE<br />

„iSt weRBung kunSt? nein!“<br />

„aber wo hört werbung auf und wo fängt Kunst an?“<br />

“Home to quality, creative expression and artistic<br />

experimentation”.eine neue kunstakademie? nein, der<br />

anspruch eines schwedischen spirituosenherstellers an die<br />

eindeutig künstlerische vermarktung seines vodkas.<br />

In der zeitgenössischen kunst verfließen zunehmend die<br />

grenzen zwischen den verschiedenen kunstrichtungen,<br />

aber auch zwischen dem, was traditionell als kunst und als<br />

nicht-kunst gilt. kunst und design, kunst und architektur,<br />

kunst und mode und – nicht zuletzt – kunst und Werbung<br />

sind höchst aktuelle schnittpunkte der zeitgenössischen<br />

kultur. seit dem ende des 19. Jahrhunderts gibt es intensive<br />

und fruchtbare Wechselbeziehungen zwischen kunst und<br />

Werbung. die Werbung hat sich immer wieder der kunst<br />

und ihres renommees bedient, um Produkte zu lancieren.<br />

umgekehrt bedienen sich zahlreiche künstler der Ästhetik<br />

der Werbung, ohne aber deren Intentionen zu verfolgen.<br />

es gibt Überschneidungen, gemeinsamkeiten und auch<br />

gegenseitige beeinflussung. die kreativität ist sicherlich<br />

beiden immanent. ob künstler oder Werber, sie nutzen die<br />

gleichen gestaltungsmittel wie bild, ton, text, sprache und<br />

verwenden gleiche kompositionsformen, um Wirkungen<br />

wie stimmigkeit, brüche oder Irritationen beim betrachter<br />

auszulösen. oft lässt sich auch auf den ersten blick kunst<br />

von Werbung nicht unterscheiden, dies insbesondere bei<br />

kunst im öffentlichen raum. führen wir uns beispiele wie<br />

die kunstaktion bewohnbares Wartehäuschen an bushaltestellen<br />

vor augen. oder das mit Ikea möbeln eingerichtete,<br />

in originalgröße, im 90° Winkel an einer hauswand in new<br />

York gehängte appartment „aBSolut nEw yorK“.<br />

48 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

Werbung gleich Kunst? Ist die Frage wirklich so eindeutig und einfach<br />

zu verneinen? Zusammenhänge gibt es allemal:<br />

am ende des 19. Jahrhunderts wurde durch die Industrialisierung<br />

auch die kunst von der Idee der massenproduktion<br />

beflügelt. es waren vor allem künstler des Jugendstils, die<br />

sich vom exklusivitätsanspruch befreiten und es sich zur<br />

aufgabe machten, kunst „unter‘s volk“ zu bringen. die<br />

drucktechnischen entwicklungen und die verfahren der Papierherstellung<br />

erlaubten eine rasche umsetzung der hochgesteckten<br />

Ziele. alltägliche gebrauchsgegenstände rückten<br />

in den fokus der kunst und lithografien wurden zum vorläufer<br />

des modernen Posters. die Werbebranche steckte zu<br />

jener Zeit noch in den kinderschuhen.<br />

der entstehende massenmarkt zwang firmen, ihre marken


zu bewerben. In dieser Zeit der beginnenden Professionalisierung<br />

der Werbung bedienten sich die auftraggeber der Plakatkünstler<br />

als qualitativ hochwertige lückenfüller, denn der beruf<br />

des grafischen gestalters sollte sich erst Jahrzehnte später<br />

ausformen. es bildete sich eine spezifische motivwirkung für<br />

Werbung aus. dies führte hand in hand mit der Professionalisierung<br />

der gestaltung schlussendlich nach dem ende des ersten<br />

Weltkriegs zu einem auseinanderdriften der sphären kunst<br />

und Werbung.<br />

eine wichtige Phase der annäherung und Überschneidung liegt<br />

in den 60er Jahren durch eine neue kunstrichtung: die Pop-art.<br />

die Initiative zur annäherung von Werbung und kunst ging<br />

diesmal von beiden seiten gleichermaßen aus. künstler der Popart<br />

nahmen Werbung als teil der alltagskultur in ihre kunstwerke<br />

auf und setzten sich auf diesem Weg in provokanter<br />

Weise mit der Werbung als synonym für den massenmarkt auseinander.<br />

die Werbung hatte ihrerseits die Jugend als Zielgruppe<br />

für sich entdeckt. Jugendliche der 60er Jahre waren zugleich<br />

kritischer und konsumorientierter als ihre elterngeneration.<br />

als leitmedium der Werbung entwickelte sich in den späten<br />

60er Jahren die Printanzeige. In den neuen Werbeanzeigen<br />

wurden verschiedene stilmerkmale kombiniert. dazu gehörten<br />

<strong>com</strong>icmotive, die aus der bildenden kunst oder anderen medien<br />

abgeleitet waren.. hinzu kam die zeitgenössische Werbefotografie.<br />

die 80er und 90er Jahre stehen nunmehr für nahezu gesättigte<br />

gebrauchsgütermärkte. so war ende der 80er Jahre in mehr als<br />

90% aller bundesrepublikanischen haushalte nicht nur kühlschrank<br />

und telefon, sondern auch ein fernseher vorhanden.<br />

1984 wandelte sich die bedeutung des fernsehens mit einführung<br />

des dualen fernsehsystems grundlegend und das angebot<br />

an verfügbaren fernsehkanälen vervielfachte sich. die Werbung<br />

wurde ein nicht mehr wegzudenkender begleiter in den privaten<br />

fernsehprogrammen. das leitmedium der Werbung erfuhr<br />

wieder eine veränderung: die Printanzeige wurde vom tv-spot<br />

abgelöst. ein bindeglied zwischen Werbung und kunst war<br />

und ist unbestritten immer die kreativität. Werber nennen sich<br />

gern «kreative». von der bedeutung und herkunft des Wortes<br />

her «erschaffende» - also Personen, die etwas hervorbringen,<br />

was vorher nicht da war. das waren zuerst die künstler, dann<br />

folgend die Werber. die Werbung zielt bekanntermaßen auf<br />

vermarktung eines Produktes ab mit dem Ziel der erhöhung<br />

des Produktabsatzes, mit einem Wort: geld. dass damit unbestritten<br />

auch andere aspekte berührt werden wie unterhaltung,<br />

darstellung des Zeitgeistes etc. sind schöne randerscheinungen,<br />

die nicht hauptmotivation für den gestaltungsprozess sind.<br />

bei der Werbung liegt ein 100% iges zielgerichtetes handeln<br />

vor, das erst nach einer markt- und Zielgruppenforschung und<br />

bestimmung von rationalen und emotionalen Indikatoren in<br />

die “kreative Phase des erstellungsprozesses” geht. kreativität<br />

als mittel zum Zweck. bei der kunst fallen diese zielgerichteten<br />

liFEStylE<br />

gedanken wie möglichst hohe erreichbarkeitszahlen etc. weg.<br />

der künstler holt grundsätzlich das “Produkt”, weshalb er<br />

kreativ wird, aus sich selbst heraus.<br />

Will die Werbung nicht gezielt eine bestimmte Interpretation<br />

beim betrachter auslösen, nämlich den Wunsch auf “haben<br />

wollen”? natürlich kann ein kunstwerk dieses verlangen auch<br />

auslösen! die kunst hingegen möchte sich aber vielmehr darauf<br />

einlassen, wenn der betrachter bereit ist, eine subjektive<br />

empfindung zu erreichen und hat nicht den anspruch, bei<br />

jedem eine von ihr beabsichtigte Wirkung zu erzielen. das<br />

kunstwerk wirbt für nichts, allenfalls für sich selbst. die Werbung<br />

stellt auf einen hohen verbreitungsgrad ab. die hohe<br />

auflage in der kunst ist per se unmöglich. der unikats-charakter<br />

eines jeden künstlerischen gegenstandes macht es ja gerade<br />

aus. darunter fallen auch die grafiken und selbst die fotografie<br />

ist durch eine kleine auflagengröße limitierbar.<br />

Caro JoSt<br />

hat ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften und<br />

ist auch eine in der internationalen Kunstszene bekannte und<br />

geschätzte Künstlerin. Diese eher seltene Kombination befähigt<br />

sie, Kunstsammlungen der Kunden einer europäischen Großbank<br />

zu betreuen, Vorträge über Kunstmanagement zu halten, Kunstinformationen<br />

und Trends aus den ersten Quellen des Kunstmarktes<br />

zu sammeln und auch selbst Kunstwerke zu schaffen.<br />

Und weil sie engagiert und organisiert ist, findet sie auch noch<br />

zwischen allen Terminen die Zeit, für die Leserinnen und Leser<br />

des ManageMentRepoRt HealtH eine regelmäßige Kolumne<br />

mit Interessantem zum allgemeinen und aktuellen Kunstgeschehen<br />

zu verfassen. caro@kunstgesehen.de<br />

In der unterschiedlichkeit der Perzeption liegt auch eine wichtige<br />

aufgabe von Werbung. da sie meist zufällig wahrgenommen<br />

wird, muss sie aufmerksamkeit generieren, möglichst viele<br />

betrachter binden und am besten auch noch endgültig überzeugen!<br />

die kunst wird meist bewusst betrachtet und stellt eine<br />

individuelle beschreibung und auseinandersetzung mit der Welt<br />

dar. dies gerade aus der subjektiven sicht des künstlers und<br />

nicht mit der absicht nur den massengeschmack zu treffen.<br />

oft möchte der betrachter eines kunstwerkes eine 100% ige<br />

erklärung über dessen aussage. er fordert damit praktisch ein<br />

völliges “verstehen können” und ein “sich selbsterklären”, wie<br />

es uns die Werbung bietet. dies ist nicht möglich und birgt<br />

daher die gefahr der Überinterpretation. so sorgt der drang<br />

zur Interpretation manchmal sogar dafür, dass selbst die abwesenheit<br />

von sprache im auge des betrachters zur sprache wird.<br />

ein neuer trend, weg von der reizüberflutung und Überinterpretation?<br />

ein ruf nach stille! caro@kunstgeschehen.de<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 4


wit & wiSdoM<br />

rechtschreibung<br />

du Papa, wie schreibt man sex - mit<br />

x oder mit ks?´“<br />

Papa: „mit x.“<br />

„du Papa, wie schreibt man sperma<br />

- mit b oder mit p?“<br />

Papa: „mit p.“<br />

„du Papa, wie schreibt man vorhaut<br />

- mit t oder mit d?“<br />

Papa: „Ja sapperlot noch mal, was<br />

schreibst denn du da für einen aufsatz<br />

mit 7 Jahren in der 2. klasse?“<br />

„unser lehrer hat gesagt, wir sollen<br />

als hausaufgabe einen aufsatz über<br />

unseren hund schreiben.“<br />

Papa: „so, dann lies doch mal vor.“<br />

„unser hund ist sex Jahre alt und<br />

wenn wir mit ihm fortfahren, sperma<br />

ihn hinten rein, damit es ihn beim<br />

bremsen nicht vorhaut.“<br />

Prüfungsstress<br />

der sohn des ministers hat gerade<br />

seine mündliche abschlussprüfung<br />

absolviert. am abend fragt ihn sein<br />

vater: „ na, Junge, wie ist es gelaufen?“<br />

der sohnemann: „ganz gut, Papa,<br />

ich glaub‘ schon, dass ich es geschafft<br />

habe…“.<br />

vater: „und, waren die fragen<br />

schwer?“<br />

sohnemann: „man hat mich gefragt,<br />

ob ich dein sohn bin, Papa!“<br />

Blickwinkel<br />

ein mann zu seinem nachbarn:<br />

„hören sie mal, Ihr hund bellt die<br />

ganze nacht… das ist ausgesprochen<br />

ermüdend!“<br />

nachbar: „machen sie sich keine<br />

gedanken, mein hund schläft dafür<br />

den ganzen tag lang…!“<br />

50 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

naseweis<br />

die lehrerin in der schule spricht<br />

über den löwen. „der löwe ist der<br />

könig der steppe. und er fürchtet<br />

kein anders tier außer einem einzigen.<br />

kann mir einer sagen, welches<br />

tier das ist, kinder?“<br />

meldet sich der kleine franzl aus der<br />

letzte reihe: „frau lehrerin, dieses<br />

tier ist die löwin!“<br />

dresscode<br />

die verheiratete dame hat besuch<br />

von ihrem liebhaber. draußen<br />

herrscht ausgesprochen unfreundliches<br />

Wetter, es ist kühl und es<br />

regnet in strömen. als das Pärchen<br />

gerade so richtig zugange ist, vernimmt<br />

die dame geräusche an der<br />

haustür. „um gottes Willen, das ist<br />

mein mann. und der ist extrem eifersüchtig<br />

und jähzornig. Wenn er dich<br />

hier findet, holt er postwendend sein<br />

gewehr und erschießt dich!“<br />

liebhaber: „schatz, du kannst mich<br />

doch bei diesem sauwetter nicht an<br />

die luft setzen?“<br />

„schau schatzi, du hast die Wahl: raus<br />

in den regen oder erschossen werden!“<br />

eilig rafft der liebhaber seine sieben<br />

sachen zusammen und springt gerade<br />

noch rechtzeitig aus dem fenster.<br />

er landet mitten in einem marathonlauf.<br />

er reiht sich ein und läuft mit.<br />

fragt ihn ein läufer:“ sagen sie mal,<br />

laufen sie immer nackt?“<br />

„Ja“, antwortet der gefragte, „das<br />

befreit, lässt die haut atmen und<br />

härtet ab!“<br />

ein Zweiter will wissen: “und ihre<br />

kleider schleppen sie immer als ein<br />

bündel unter dem arm mit?“<br />

„Ja“, sagt der liebhaber, „am ende<br />

der strecke steht mein auto, da ziehe<br />

ich mich wieder an und kann bequem<br />

nachhause fahren.“<br />

schließlich fragt ein dritter erstaunt:<br />

„und sie laufen auch immer mit<br />

einem kondom?“<br />

„nein, sir, nur bei regen!“<br />

three tortoises<br />

three tortoises, mick, andy and roy,<br />

decide to go on a picnic.<br />

mick packs the picnic basket with<br />

beer and sandwiches. the trouble<br />

is that the picnic site is far away. so,<br />

it takes them ten days to get there.<br />

When they get there mick unpacks<br />

the food and beer. „ok roy give me<br />

the bottle opener.“ „I didn‘t bring<br />

it“, says roy. „I thought you packed<br />

it.“ mick gets worried. he turns<br />

to andy, „did you bring the bottle<br />

opener?“ naturally andy didn‘t bring<br />

it. so they‘re stuck miles from home<br />

without a bottle opener. mick and<br />

andy beg roy to go back for it. but<br />

he refuses as he says they will eat all<br />

the sandwiches. after two hours, and<br />

after they have sworn on their tortoise<br />

lives that they will not eat the<br />

sandwiches, he finally agrees. so roy<br />

sets off down the road at a steady<br />

pace. 20 days pass and he still isn‘t<br />

back and mick and andy are starving,<br />

but a promise is a promise. another<br />

five days and he still isn‘t back, but<br />

a promise is a promise. finally they<br />

can‘t take it any longer, so they take<br />

out a sandwich each, and just as they<br />

are about to eat it, roy pops up from<br />

behind a rock and shouts, „I kneW<br />

It‘ … I‘m not bloodY go-<br />

Ing!“


Index<br />

a<br />

abbakus<br />

abdruck 2006<br />

13<br />

43<br />

absolut new york 46<br />

ace-vitamine 14<br />

add-on-verträge 7<br />

agentur 29<br />

aggarwal, rajesh 21<br />

alpinamed ag 42<br />

antibodies by design 40<br />

antikörper-bibliothek, rekombinante 40<br />

antikörper, monoklonale 40<br />

arzneimittel, re-importierte 7<br />

arzneimittel-management 6<br />

arzneimittelpatente 13<br />

arzneiservice 6<br />

auer, clemens martin 17<br />

aut-Idem-regelung 7<br />

authority, european food safety<br />

b<br />

14<br />

baldus, marc 21<br />

Bananenflanken 24<br />

banchi, dr. alessandro 41<br />

bayern Innovativ gmbh. 24<br />

benner, sabine 22<br />

bIoPro baden-Württemberg gmbh 43<br />

boehringer Ingelheim (bI) 41<br />

bonnier / dun & bradstreet 41<br />

boston consulting group 12<br />

Boston Scientific 36<br />

british heart foundation 21<br />

broschek, herbert 41<br />

broschek, margarethe 42<br />

burgsdorff, andrea von<br />

c<br />

43<br />

carbon-nanoröhre 22<br />

check up-service 6<br />

chen, tze-chiang 22<br />

chimera biotec gmbh 40<br />

chirurgie, minimal-invasiver 22<br />

congresscenter nürnberg 45<br />

crona, hans 14<br />

curevac<br />

d<br />

42<br />

danish maritime authority 41<br />

database management 30<br />

data mining 30<br />

da vinci 21<br />

detmers, Jan 40<br />

dh capital gmbh & co. kg 42<br />

dialogmarketing 29<br />

direktmarketing 29<br />

dna oligonucleotides 42<br />

drug eluting stents (des)<br />

duke‘s Pratt school of engineering<br />

dynamarks gmbh<br />

36<br />

23<br />

29<br />

dynamarks gmbh 38<br />

e<br />

ebel, thorsten 42<br />

eu-strategie der europäischen krebs-<br />

PatientInnen koalition (ecPc) 17<br />

europäische forum alpbach 16<br />

efPIa 16<br />

euro rscg life 44<br />

experian<br />

f<br />

41<br />

febit biotech gmbh 42<br />

fentanyl 13<br />

festkörper-nmr<br />

forum der forschenden<br />

21<br />

pharmazeutischen Industrie (foPI) 16<br />

funktionelle textilien<br />

g<br />

24<br />

gabain, alexander von 17<br />

gebera gmbh 14<br />

gebro<br />

generika<br />

41<br />

7<br />

genIom 42<br />

gesundheitshotelfachkraft 13<br />

gimmicks 32<br />

give-aways 32<br />

gkv<br />

h<br />

18<br />

handelskammer, amerikanische 12<br />

hellwig, gabriele 43<br />

herchenhan, Joachim 44<br />

hoerr, dr. Ingmar 43<br />

hoffmann-la roche 44<br />

hoffmann-laroche ag 30<br />

homburg, christian 30<br />

homburg, Prof. dr. christian 30<br />

homeservice 6<br />

hopp, dietmar 42<br />

hucal gold 40<br />

humer, franz<br />

I<br />

Ieee conference of Pervasive<br />

16<br />

<strong>com</strong>puting 20<br />

Ifg 13<br />

Im marketing-forum gmbh 45<br />

Imperacer 40<br />

Ims 41<br />

Imu 30<br />

Initiative prodente 43<br />

Innokardio 36<br />

InsIght health 13<br />

Institut für Polymerforschung 22<br />

Institut für neurale signalverarbeitung 21<br />

IQWIg 36<br />

Irwin, fred b.<br />

J<br />

12<br />

Just, olaf h.<br />

k<br />

44<br />

kalbheim, eva 23<br />

kaliotoxin 21<br />

kanis, annette 43<br />

kasper, ralf 29<br />

kindervater, dr. ralf 43<br />

klink liedig, agentur<br />

knoblauchpräparate<br />

29<br />

17<br />

krankenhausapotheken 7<br />

kropp, dirk 43<br />

Kunststoffinstituts<br />

l<br />

22<br />

laboratorios gebro Pharma s.a 42<br />

ladstätter, gerd 29, 38<br />

laminger, erich 17<br />

landy, mark 43<br />

langs, Peter 29<br />

langs marketing Partner lmP 29<br />

linden, belinda 21<br />

lingelbach, dieter<br />

m<br />

40<br />

mailingtage<br />

marcuz, nico<br />

max-Planck-Instituts für<br />

45<br />

45<br />

biophysikalische chemie 21<br />

medical devices technology<br />

conference<br />

mehrbesitzverbot<br />

21<br />

7<br />

mineralstoffe 17<br />

moores law 22<br />

morphosys ag 40<br />

muff, Prof. dr. marbod 41<br />

müller, marie-luise 13<br />

müller, ulrich 23<br />

mylonas, george<br />

n<br />

21<br />

nahrungsergänzungsmittel 17<br />

nassauer, Prof. dr. Josef 24<br />

neubauer, Prof. dr. günter 13<br />

neumann, Peter 20<br />

neuromarketings 29<br />

noack, Prof. dr. med. dent. michael 43<br />

novanaest 42<br />

novartis consumer health gebro<br />

o<br />

42<br />

oeding, volker 18<br />

oh beteiligungen gmbh und co. kg 42<br />

ohoven, mario 12<br />

omikron 41<br />

otc-Präparate<br />

P<br />

18<br />

Partnership, Public Private 14<br />

Patient, mündige 30<br />

Patienten-<strong>com</strong>pliance 32<br />

Patientenhotel gmbh 13<br />

Patientenhotels 13<br />

Patt, dr. jur. Joachim 14<br />

Patt, Joachim 14<br />

Permission marketing 30<br />

Perzeption 47<br />

PmI 30<br />

Popart 47<br />

Printanzeige 47<br />

Proceedings of the national<br />

academy of sciences<br />

Pulst, stefan<br />

22<br />

23<br />

indEX<br />

2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 1


indEX<br />

r<br />

rebscher, herbert 13<br />

rfId-Phishing 20<br />

richter, franz-Josef 13<br />

roche diagnostics gmbh 30<br />

rohde, sven<br />

s<br />

43<br />

s&kgrey 44<br />

schmitz, Prof. dr. harald 14<br />

selbstmedikation 18<br />

semmler, gisela 17<br />

service, check up 6<br />

sick ag 25<br />

siebert, christian 17<br />

siemens 36<br />

sigma-aldrich 42<br />

skandinaviska Patienthotell ab 14<br />

sörensen, henrik liliendahl 41<br />

sPIrIva® 41<br />

srI International 20<br />

stähler, cord f. 42<br />

stiftung Jugend forscht e. v. 25<br />

storm, andreas 24<br />

sundseth, hildrun 17<br />

susquehanna financial group 43<br />

52 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006<br />

t<br />

tamsulosin 13<br />

tanenbaum, andrew 20<br />

tierfutterindustrie 14<br />

tv-spot<br />

u<br />

47<br />

ulsenheimer 10<br />

universität marseille<br />

v<br />

21<br />

vdgh<br />

verband der Privaten<br />

18<br />

krankenversicherung 14<br />

versorgung, Integrierte 6<br />

vey, karin 22<br />

vitamine<br />

W<br />

17<br />

Walter, Priv.-doz. dr. ute 10<br />

Wax, adam 23<br />

Werbefotografie 47<br />

Wilhelm, dirk<br />

Z<br />

29<br />

Zyma 42<br />

iMpReSSuM<br />

HeRauSgeBeR:<br />

dr. med. univ. michael th. kris, f.r.s.m.<br />

sc gmbh<br />

maximilianstr. 40, 80539 münchen,<br />

fon: +49 89 2916-0902; fax: +49 89 2916-0926<br />

info@m-r-h.<strong>com</strong>; www.m-r-h.<strong>com</strong>;<br />

hrb münchen 79595.<br />

anzeigen/teCHniSCHe daten:<br />

alle angaben unter www.m-r-h.<strong>com</strong>. es gilt die<br />

jeweils gültige Preisliste.<br />

Redaktionen:<br />

München:<br />

dr. michael th. kris, herausgeber. v.i.s.d.P.<br />

Frankfurt:<br />

marita hopp<br />

alte mainzer str. 42, 64569 nauheim<br />

fon: +49 170 5253696; fax: +49 6152 961181,<br />

marita.hopp@m-r-h.<strong>com</strong><br />

freie autoren: siehe jeweiligen beitrag.<br />

CopyRigHtS aBBildungen:<br />

www.freeimages.co.uk; cartoons für jede gelegenheit;<br />

www.goodshoot.<strong>com</strong>; www.strandperle.biz;<br />

autoren; bildlegenden; meinen foto.<br />

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fon: +49 9451 499-0; fax: +49 9451 499-101<br />

Isdn: +49 9451 499-166; www.koessinger.de<br />

contact: herr helmut germann: +49 9451 499-124<br />

Bezug:<br />

der ManageMentRepoRt HealtH erscheint 2006<br />

sechsmal im Jahr (ca. 15. februar, 15. april, 15.<br />

Juni, 15. august, 15. oktober und 15. dezember),<br />

fallweise sonder-oder doppelausgaben.<br />

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Europa, Übersee:<br />

einzelheft eur 16,00 (keine mwst., inkl. versand).<br />

das Jahresabonnement inkl. Zugang zum Internetportal<br />

kostet eur 159,00 (inkl. versand).<br />

nachdruck, vervielfältigung und veröffentlichung<br />

ganz, teilweise oder in weiterverarbeiteter form sind<br />

nur mit Zustimmung des herausgebers zulässig. für<br />

fehlerhafte angaben und datenwiedergabe kann<br />

keine haftung übernommen werden. namentlich<br />

gekennzeichnete beiträge geben - unabhängig von<br />

der redaktion - die meinung des verfassers wieder.<br />

gerichtsstand: münchen<br />

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Code<br />

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2006<br />

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Das Abonnement kann jederzeit ohne Frist schriftlich gekündigt werden, ansonsten verlängert es sich automatisch jeweils<br />

zum Ablauf. Preisänderungen werden vorher bekannt gegeben. Mir ist bekannt, dass ich diese Vereinbarung binnen zwei<br />

Wochen widerrufen kann. Diese Frist beginnt mit dem Absenden dieser Bestellung (Poststempel oder Fax-Kennung).<br />

Bitte kopieren und faxen an: +49 89 29160926<br />

Titel, Vorname, Name:_________________________________________<br />

Funktion:___________________________________________________<br />

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PLZ/Ort:___________________________________________________<br />

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