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Wie ein Kartenhaus - Imagic Bildverarbeitung AG

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AUSGABE 2<br />

SEPTEMBER<br />

2002<br />

S. 68 – 69<br />

EINE SONDERPUBLIKATION VON MESSTEC & Automation<br />

INSPECT<br />

BILDVERARBEITUNG • OBERFLÄCHE • MIKROSKOPIE<br />

DIPL. EL.-ING. ETH URS GOMEZ<br />

<strong>Wie</strong> <strong>ein</strong> <strong>Kartenhaus</strong><br />

Automatisierte z-Bildstapelverarbeitung<br />

im digitalen Bildmanagement<br />

SONDERDRUCK<br />

www.gitverlag.com


Der Grund für das schnell wachsende<br />

Interesse an der 3D-Bildaufnahme in der<br />

industriellen Fertigung und Prüfung entsteht<br />

<strong>ein</strong>erseits aus dem wachsenden Bedarf<br />

an der echten 3D-Vermessung und<br />

Visualisierung von Materialoberflächen,<br />

mit der Möglichkeit, beliebige 2D-Ansichten<br />

als Bilder abzulegen und in Berichten<br />

und Präsentationen verwenden<br />

zu können. Andererseits besteht aber<br />

auch <strong>ein</strong> starker Bedarf, mikroskopische<br />

Objekte mit hoher Auflösung und gleichzeitig<br />

hoher Schärfentiefe als 2D-Bilder<br />

fotografisch zu erfassen. Hier kann aus<br />

der dritten Dimension, also der effektiven<br />

Höheninformation des Objekts, die<br />

notwendige zusätzliche Information der<br />

Schärfentiefe für das 2D-Bild errechnet<br />

werden.<br />

Im Bereich der Materialprüfung und -<br />

verarbeitung sind vor allem zwei Methoden<br />

der 3D-Bilderfassung interessant:<br />

Das Multifokusbild und das 3D-Oberflächenbild.<br />

Multifokusbilder und 3D-Oberflächen<br />

Multifokusbilder werden aus <strong>ein</strong>er Serie<br />

von Bildern auf<strong>ein</strong>ander folgender<br />

Schärfeebenen berechnet, bei welcher<br />

jedes der Bilder <strong>ein</strong>e unterschiedliche<br />

Schärfeebene des abzubildenden Objekts<br />

darstellt. Die rechnerische Kombination<br />

aller Schärfeebenen dieser Serie ergibt<br />

<strong>ein</strong> 2D-Bild mit unendlicher Schärfentiefe<br />

des Objekts über den gewünschten<br />

Schärfebereich (Abb. 1). Diese Methode<br />

ist sehr gut geeignet, um Objekte, welche<br />

als ganzes den Schärfentiefebereich der<br />

<strong>Wie</strong> <strong>ein</strong> <strong>Kartenhaus</strong><br />

Automatisierte z-Bildstapelverarbeitung<br />

im digitalen Bildmanagement<br />

abbildenden Optik überschreiten, mit<br />

unendlicher Schärfentiefe darzustellen.<br />

Diese Methode benötigt k<strong>ein</strong>e weiteren<br />

Visualisierungs- oder Messfunktionen.<br />

3D-Oberflächenbilder basieren wie<br />

die Multifokusbilder auf <strong>ein</strong>er Serie von<br />

in der z-Achse auf<strong>ein</strong>ander folgenden<br />

Bildern, welche die Schärf<strong>ein</strong>formationen<br />

der <strong>ein</strong>zelnen Bilder in <strong>ein</strong>e Höheninformation<br />

für die Analyse und Visualisierung<br />

der 3D-Oberfläche umrechnen.<br />

Diese Methode benötigt sowohl für die<br />

Visualisierung wie für die Analyse spezielle<br />

Werkzeuge, da die 3D-Information<br />

auf dem Bildschirm als 2D-Projektion<br />

dargestellt werden muss.<br />

Anwendungsbereich<br />

Die Bedeutung der 3D-Bildaufnahme zur<br />

Erstellung von Oberflächenbildern und<br />

Bildern mit unendlicher Schärfentiefe im<br />

industriellen Umfeld nimmt schnell zu. In<br />

diesem Beitrag soll <strong>ein</strong> Verfahren aufgezeigt<br />

werden, welches <strong>ein</strong>e kostengünstige<br />

und routinetaugliche Erfassung und Verarbeitung<br />

von 3D- und Multifokusbildern<br />

ermöglicht.<br />

Die Erfassung und Analyse von 3D-Bildern<br />

ist bis heute aber noch nicht breit<br />

Abb. 1: Das Resultat <strong>ein</strong>er Verrechnung von 50<br />

Einzelbildern auf <strong>ein</strong>ander folgender Fokusebenen<br />

zu <strong>ein</strong>em Bild mit unendlicher Schärfentiefe.<br />

Urs Gomez<br />

etabliert, da der technische und finanzielle<br />

Aufwand zur Erzeugung solcher<br />

Bilder sehr hoch ist, denn es werden<br />

computergesteuerte Lichtmikroskope<br />

und spezialisierte Kameras benötigt.<br />

Außerdem sind die Verfahren bisher<br />

eher in wissenschaftlicher Umgebung im<br />

Einsatz und der Zeitaufwand zur Berechnung<br />

solcher Multifokus- und 3D-<br />

Bilder ist im allgem<strong>ein</strong>en nicht routinetauglich,<br />

da für <strong>ein</strong>e z-Stapelaufnahme<br />

häufig 50 oder mehr Bilder notwendig<br />

sind, was ebenfalls sehr zeitaufwändig<br />

werden kann.<br />

Um die Vorteile dieser Technik im industriellen<br />

Umfeld nutzen zu können,<br />

wird <strong>ein</strong> kostengünstiges System zur<br />

schnellen, routinemäßigen Erfassung,<br />

Bearbeitung und Darstellung von 3D-Bildern<br />

benötigt.<br />

Lichtmikroskop oder Stereolupe<br />

Die 3D-Bildaufnahme bringt sowohl für<br />

die Vergrößerungsbereiche der Lichtmikroskopie<br />

wie für diejenigen der Stereolupen<br />

gleichermaßen Vorteile, wobei<br />

beim Lichtmikroskop auf Grund der höheren<br />

Vergrößerung die angestrebte<br />

Korrektur der sehr niedrigen Schärfentiefe<br />

noch stärker ins Gewicht fällt als bei<br />

den Stereolupen. Außerdem sind beim<br />

Mikroskop die Arbeitsabstände und Bildausschnitte<br />

sehr kl<strong>ein</strong>. Stereolupen mit<br />

ihrem typischen Vergrößerungsbereich<br />

von 2-50fach dagegen lassen <strong>ein</strong>e stereoskopische<br />

Objektdarstellung im mm- bis<br />

cm-Bereich zu. Als Gerätetyp im Bereich<br />

5.000-10.000 Euro um <strong>ein</strong>iges günstiger


Abb. 2: Der korrigierte Strahlengang <strong>ein</strong>er Leica Stereolupe erlaubt die optimierte 3D-Bildaufnahme.<br />

als computergesteuerte Lichtmikroskope,<br />

können sie zudem im Nachhin<strong>ein</strong><br />

kostengünstig auf motorische z-Triebe<br />

nachgerüstet werden. In beiden Fällen<br />

ist der Einsatz von plan-achromaten<br />

oder noch besser plan-apochromaten<br />

Objektiven wichtig, um Abbildungsfehler<br />

zu vermeiden.<br />

Konstruktionsbedingt haftet den typischen<br />

Stereolupen <strong>ein</strong> Nachteil für die<br />

3D-Bilderfassung an: Sie besitzen k<strong>ein</strong>en<br />

vertikalen Strahlengang (Abb. 2), was<br />

bei der Bilderfassung <strong>ein</strong>es z-Bildstapels<br />

zu <strong>ein</strong>er Verschiebung des Bildes in x-<br />

Richtung führt. Diese Verschiebung kann<br />

zwar rechnerisch bei der Bildaufnahme<br />

korrigiert werden, allerdings ist <strong>ein</strong>e<br />

Korrektur des Strahlengangs, wie z.B.<br />

bei den Leica Stereolupen mit AX-Trieb<br />

Abb. 3: Das Resultatbild <strong>ein</strong>er Bohrer-Multifokusaufnahme,<br />

sowie <strong>ein</strong>ige der Teilbilder unterschiedlicher<br />

Schärfenebenen.<br />

realisiert, optisch präziser und erlaubt<br />

schnelle Bildserieaufnahmen, da k<strong>ein</strong>e<br />

Software-Korrekturen notwendig sind.<br />

Eine solche Lösung erlaubt auch für kl<strong>ein</strong>ere<br />

Budgets die Einführung der 3D-<br />

Technologie.<br />

Kameras<br />

Grundsätzlich kann jede Kamera für den<br />

z-Bildstapel<strong>ein</strong>zug verwendet werden,<br />

allerdings stehen nicht für alle Kameras<br />

Treiber zur Verfügung, welche den kontinuierlichen<br />

Bild<strong>ein</strong>zug unterstützen. Die<br />

meisten der weit verbreiteten Twain-<br />

Treiber sind z.B. nicht in der Lage, Mehrfachbilder<br />

in Serie <strong>ein</strong>zuziehen. Universelle,<br />

generische Kameratreiber wie<br />

<strong>Imagic</strong> sie herstellt, welche für alle angesteuerten<br />

Kameras <strong>ein</strong>e identische Benutzeroberfläche<br />

bieten, erlauben hingegen<br />

den Einsatz vieler verschiedener<br />

Kameras für den 3D-Bild<strong>ein</strong>zug, von analogen<br />

Video-Kameras bis zu hochauflösenden<br />

Digitalkameras.<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Die Technik der echten 3D-Bildaufnahme<br />

bietet grundsätzlich <strong>ein</strong>en erhöhten<br />

Informationsgehalt sowohl für die<br />

Oberflächenanalyse und –visualisierung,<br />

als auch zur hoch aufgelösten Erfassung<br />

von räumlichen Objekten als 2D-Bilder<br />

mit wesentlich gesteigerter Qualität und<br />

Aussagekraft zur Verwendung in Berichten<br />

und Präsentationen. Dabei ermög-<br />

licht die Kombination <strong>ein</strong>er motorisierten<br />

Stereolupe mit <strong>ein</strong>er Analog- oder Digitalkamera,<br />

sowie der Ansteuersoftware<br />

für motorischen Multifokus oder<br />

3D-Oberflächen, die kostengünstige Einführung<br />

der 3D-Bildtechnik im industriellen<br />

Forschungs- und Prüfumfeld. Die<br />

Geschwindigkeit der Erfassung und Verarbeitung<br />

der Multifokus- und 3D-Oberflächenbilder<br />

erlaubt den Einsatz in<br />

Routine-Prüflabors. Natürlich ist diese<br />

Technik auch für den Einsatz im Mikrometerbereich<br />

– mit Lichtmikroskopen<br />

und Vergrößerungen von 50-1000fach<br />

bei der Analyse von sehr kl<strong>ein</strong>en Teilen<br />

(z.B. Uhrenindustrie) – hervorragend geeignet.<br />

Die so erfassten 2D- und 3D-Bilder<br />

lassen sich in gleicher Weise wie bisher<br />

automatisiert in Word-Berichte oder Powerpoint-Präsentationen<br />

<strong>ein</strong>fügen, mit<br />

der Möglichkeit, Zoombereiche hervorzuheben.<br />

Erfahrungsbereich<br />

Die Alltagstauglichkeit des beschriebenen<br />

Systems wird z.B. bei der Firma Hilti<br />

offensichtlich: Seit der Einführung des<br />

3D-Systems, bestehend aus <strong>ein</strong>er Leica<br />

Stereolupe, <strong>ein</strong>er Digitalkamera und dem<br />

motorischen Multifokus-Modul für das<br />

Bildmanagement-System ImageAccess,<br />

werden dort pro Tag bis zu Hundert Multifokusbilder<br />

zur Analyse des Oberflächenverschleißes<br />

von Bohrern gemacht.<br />

Für die Aufnahmen werden pro Bohrer<br />

automatisch 50 Aufnahmen in weniger<br />

als 2 Minuten über <strong>ein</strong>en Schärfebereich<br />

von 2 bis 20 mm aufgenommen, verrechnet<br />

und als 2D-Bilder abgelegt (Abb. 3).<br />

Auf Grund der Geschwindigkeit und vollständigen<br />

Automatisierung sind praktisch<br />

alle 2D-Einzelaufnahmen für die<br />

Verschleißprüfung durch 3D-Serienaufnahmen<br />

ersetzt worden.<br />

DER AUTOR<br />

Dipl. El.-Ing. ETH Urs Gomez<br />

<strong>Imagic</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>AG</strong><br />

info@imagic.ch<br />

www.imagic-imaging.com<br />

Fax: +41 (0)1-8094061


<strong>Imagic</strong> Bildmanagement-Systeme<br />

<strong>Imagic</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>AG</strong> (Schweiz, Deutschland, England)<br />

Die <strong>Imagic</strong> <strong>Bildverarbeitung</strong> <strong>AG</strong> ist <strong>ein</strong> unabhängiger Software-Hersteller im Bereich des digitalen<br />

Bildmanagements. 17 Jahre Erfahrung fließen in der Entwicklung von Bild-Management-Systemen für<br />

die Erfassung, Verwaltung, Bearbeitung und Analyse von Bildern, sowie für die Ausgabe sämtlicher<br />

Daten als Berichte oder Präsentationen.<br />

<strong>Imagic</strong> Bildmanagement-Systeme werden überall da im industriellen, medizinischen und Life-Science-<br />

Umfeld <strong>ein</strong>gesetzt, wo professionell mit digitalisierten Bildern gearbeitet wird: in der Materialprüfung,<br />

Qualitätssicherung und Schaden- & Werkstoffanalytik, Auto-, Chemie- und Stahlindustrie, grossen<br />

Fotoarchiven, in Forschung und Medizin (Universitätskliniken), Archäologien, Staatsarchiven und<br />

Versicherungen, sowie in der allgem<strong>ein</strong>en Fotografie.<br />

Einige Funktionen der neuen ImageAccess Version 4.5<br />

• Vollumfängliches Benutzermanagement mit Importmöglichkeit aus Betriebssystem<br />

• Datenzugriffskontrolle und Funktionsbeschränkung auf Benutzerebene<br />

• MovieRecorder-Modul für Filmsequenzaufnahme mit allen unterstützten Kameras<br />

(bis 25 Bilder/s), Daueraufnahme mit Speicherung der letzten Ereignisse<br />

• Bildschutz gegen Fremdzugriff auf Briefmarkenbilder<br />

• Erweiterte Filterfunktionen für noch <strong>ein</strong>fachere Bildsuche<br />

ImageAccess & Basis-Module<br />

ImageAccess Archiv<br />

Stichwort (Keyword) / Dokument-<br />

Verwaltung / Bildmanager /<br />

Zugriffsbeschränkung / LizenzManager<br />

Automatische Bilderfassung<br />

MultiFokus, 3D-Bildserieaufnahme mit<br />

Imaris, Topo-Bildaufnahme<br />

Automatisches Erzeugen von<br />

Berichten und Präsentationen<br />

Präsentation<br />

PowerPoint Präsentation<br />

WORD Report<br />

Movie Recorder/Player<br />

Im ag ic B i ld ver ar be it u ng A G<br />

Kanalstrasse 27<br />

CH-8152 Glattbrugg<br />

Schweiz<br />

Tel +41 (0)1 809 40 60<br />

Fax +41 (0)1 809 40 61<br />

E-Mail: info@imagic.ch<br />

www.imagic-imaging.com<br />

ImageAccess Module und Applikationen<br />

Bearbeitung & Analyse<br />

Beschriftung / Bildanalyse /<br />

Bildbearbeitung / Bildmontage /<br />

Bildüberlagerung / Bildvergleich /<br />

Flächenanteilmessung / X-Bit-<br />

Darstellung<br />

Unterstützung Kameras,<br />

Framegrabber und Mikroskope<br />

Leica DC-Serie<br />

Firewire-Digitalkameras<br />

Jenoptik C14<br />

Leutron PicPort Y/C<br />

Matrox Meteor-II RGB/ Y/C<br />

Nikon DXM1200<br />

Point REM-Bildaufnahme<br />

Pifoc Piezo Z-Trieb, etc.<br />

Datenimport für Mikroskope<br />

Im ag ic B i ld ver ar be it u ng G m bH<br />

Am Kreuzbühl 4<br />

D-72458 Albstadt<br />

Deutschland<br />

Tel +49 (0)7431 13 416 00<br />

Fax +49 (0)7431 13 416 20<br />

E-Mail: info.de@imagic.ch<br />

Messen<br />

Richtreihenvergleich<br />

Schichtdickenmessung<br />

Kalibrierbalken<br />

Messen und Beschriften<br />

Mikrohärte-Prüfung<br />

Internet-Applikation<br />

Plattformunabhängiger Zugang zu den<br />

Bildarchiven via Standardbrowser<br />

ImageAccess Internet-Applikation mit<br />

den Modulen: Edit, Word-Report,<br />

PowerPoint Präsentation, E-Commerce<br />

Image Access Viewer<br />

ImageAccess ohne Editierfunktionen<br />

Im ag ic ( U K ) pl c<br />

PO Box 1066, Devizes<br />

Wiltshire, SN10 5XG<br />

England<br />

Tel +44 (0)1380 729 099<br />

Fax +44 (0)1380 729 092<br />

E-Mail: info@imageaccess.co.uk

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