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„Weber Grandezza“ - Ein Klavier-Orchestrion kehrt zurück

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<strong>„Weber</strong> <strong>Grandezza“</strong> - <strong>Ein</strong> <strong>Klavier</strong>-<strong>Orchestrion</strong> <strong>kehrt</strong> <strong>zurück</strong><br />

<strong>Ein</strong> 1925 von der <strong>Orchestrion</strong>fabrik Gebr. Weber gebautes selbst spielendes<br />

<strong>Klavier</strong> mit Xylophon ist das neue Schmuckstück im Orgelbauersaal<br />

Waldkirch (hbl). <strong>Ein</strong> großartiges <strong>„Weber</strong> <strong>Grandezza“</strong> <strong>kehrt</strong> <strong>zurück</strong>. Das 1925<br />

von der <strong>Orchestrion</strong>fabrik Gebrüder Weber gebaute Instrument wurde von<br />

Drehorgelbauer Johann Gebert im Detail restauriert und klingt wieder in alter<br />

Pracht und Klangfülle. Den Auftrag hierzu erteilte die Waldkircher Orgelstiftung,<br />

nachdem sie das wertvolle Instrument gekauft hatte. Besonders stolz ist die<br />

Orgelstiftung, weil die Firma Gebr. Weber für ihre Orchestrien weltweit bekannt<br />

war und es nur noch wenige Exemplare gibt.<br />

Drehorgelbauer Johann Gebert legt die letzten Handgriffe an und setzt die Notenrolle<br />

ein. <strong>Ein</strong> Knopfdruck und schon zeigt das <strong>„Weber</strong> <strong>Grandezza“</strong> seine ganze prachtvolle<br />

Klangvielfalt. Das selbst spielende <strong>Klavier</strong> mit Xylophon und Mandolineneffekt ist ein<br />

außergewöhnliches Werk der einstigen Waldkircher <strong>Orchestrion</strong>fabrik Gebrüder<br />

Weber. Das Besondere sei die deutlich große und breite Skala , so Gebert, und die<br />

sehr feine und hohe Qualität des Xylophon. Das Schlagwerk des dunklen Rio<br />

Palisanderholz aus Brasilien sitzt ganz oben im Gehäuse; mit dem eingeschalteten<br />

Licht können die Schläge des Xylophons sehr schön beobachtet werden. Als Unterlage<br />

für das Holz dient Weizenstroh, das der Orgelbauer selbst vor Ort auf dem Weizenfeld<br />

geschlagen hat. Der im elsässischen Vogelsheim lebende und arbeitende Johann<br />

Gebert nickt sichtlich zufrieden. Noch am selben Abend verpackt er das 2 m hohe und<br />

1,70 m breite <strong>Orchestrion</strong>.<br />

Orgelbauer Johann Gebert legt die letzten Handgriffe an und überprüft in seiner Werkstatt ein<br />

letztes Mal das von ihm restaurierte <strong>Orchestrion</strong> <strong>„Weber</strong> <strong>Grandezza“</strong> mit selbst spielendem<br />

<strong>Klavier</strong> mit Xylophon und Mandolineneffekt.


Das von der Waldkircher Orgelstiftung gekaufte und zur Restaurierung in Auftrag<br />

gegebene Instrument kann die<br />

Heimreise antreten. 630 kg muss der<br />

Umzugswagen dann am<br />

Samstagmorgen ziehen. Helmut<br />

Hummel und Wolfgang Brommer<br />

warten am Gewerbekanal sehnsüchtig<br />

und mit voller Spannung. Vorsichtig<br />

laden sie die kostbare Fracht vom<br />

Anhänger und schieben sie in den<br />

Orgelbauersaal, wo sie ihren neuen<br />

Standort findet.<br />

2<br />

Das im Jahre 1925 von der weltberühmten Waldkircher <strong>Orchestrion</strong>fabrik Gebr. Weber gebaute<br />

<strong>„Weber</strong> <strong>Grandezza“</strong> <strong>kehrt</strong> wieder <strong>zurück</strong> in seine Heimatstadt. Helmut Hummel von der<br />

Waldkircher Orgelstiftung und Drehorgelbauer Johann Gebert schieben im Orgelbauersaal das<br />

wertvolle Instrument an den richtigen Platz.<br />

<strong>Orchestrion</strong>fabrik Weber mit weltweit hohem Ansehen<br />

Dem Vorsitzenden der Orgelstiftung steht die Freude im Gesicht geschrieben. Wieder<br />

einmal sei es gelungen, ein Waldkircher mechanisches Musikinstrument nach Hause<br />

zu holen so Hummel. Gebaut wurde das Weber Grandezza 1925 in der hiesigen<br />

<strong>Orchestrion</strong>fabrik Gebrüder Weber. Von der Lange Straße zogen sie 1902 in die<br />

Bismarckstraße 3, wo mit dem Bau der Kartonnoten gesteuerten Instrumente mit<br />

<strong>Klavier</strong> begonnen wurde. Dank des Musikzeichners Gustav Bruder konnten die<br />

Instrumente eine legendäre Klangvielfalt entwickeln. Weltweit wurden die Orchestrien<br />

aus der Kandelstadt für ihre außergewöhnliche handwerkliche Qualität und<br />

musikalischer Leistungsfähigkeit bekannt. Gerade deshalb zeigt sich Wolfgang<br />

Brommer sicher, das die Neuerwerbung beim Internationalen Waldkircher Orgelfest<br />

vom 13. bis 15. Juni dieses Jahr insbesondere bei den ausländischen Gästen von<br />

besonderem Interesse sein wird. Zunächst dürfen sich nun aber die Waldkircher<br />

Orgelfreunde und die Besucher des Orgelbauersaals freuen, solch ein großartiges<br />

Werk wieder „zuhause“ sehen und anhören zu können. Immerhin schätzt Johann<br />

Gebert, gibt es von dieser Bauart, dem <strong>Orchestrion</strong> <strong>„Weber</strong> <strong>Grandezza“</strong> nur noch etwa<br />

20 Stück.<br />

Das Innenleben des Weber Grandezza. Fotos: Hubert Bleyer

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