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Bautechnik für Elektroimpeller angetriebenen Modellflugzeuge

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ARNOLD MEIER Mitglied der Modellfluggruppe MG Basserstorf<br />

Scale-RC-Flugzeugmodelle<br />

Riedenerstrasse 16<br />

8305 Dietlikon<br />

Mitglied der IGEJS<br />

<strong>Bautechnik</strong> <strong>für</strong> <strong>Elektroimpeller</strong> <strong>angetriebenen</strong> <strong>Modellflugzeuge</strong><br />

Verbesserte Gewichts-/ Leistungswerte unter Verwendung modernerer Materialien<br />

und Antriebe<br />

Beispiel: Learjet 35<br />

Mit jedem Jahr werden erfreulicherweise die Leistungen der Akkus verbessert. Als Erfolg dürfen die<br />

auf den Markt kommenden Nickel-Hibrit und seid kurzer Zeit die Lithium Polymer bewertet werden<br />

Allerdings ist ein breiter Einsatz der LIPO aus Kostengründen und den immer noch begrenzten<br />

Stromabgaben zur Zeit noch etwas verfrüht. Wir hoffen jedoch dass sich in absehbarer Zeit eine<br />

Preiskorrektur und eine Leistungssteigerung besonders <strong>für</strong> Impellerantriebe verbunden mit sicheren<br />

Betriebsbedingungen einstellen wird.<br />

Die „Brauchbarkeit“ von Elektro-<strong>Modellflugzeuge</strong>n ist Heute unbestritten und nimmt dank der<br />

jährlich verbesserten Akkus Leistungen eine immer bessere Verwendungs- und Einsatzmöglichkeit<br />

an. Denken wir nur an den heutigen Stand, der Higth Speed Segelflugmodelle der Klasse XY. Trotz<br />

der in den letzen 3 -4 Jahre erreichten beachtlichen Erfolge müssen wir Impellerfrieks immer wieder<br />

erkennen, dass zum Erreichen einer ansprechenden Schubleistung mit dem Vergleich eines<br />

leistungsmässig gleichem Kraftstoffantriebes, doch noch eine grosse Differenz besteht.<br />

Somit bleibt uns bei der Konstruktion und dem Bau eines Jets nach wie vor keine andere Wahl, zu<br />

versuchen ein Modell so leicht wie möglich zu bauen. Besonders schwierig wird es, wenn man ein<br />

Scale-Nachbau realisieren will, im besonderen die Fahrwerke, die Details, die an einem Modell<br />

neben einem ansprechendem Outfitt, nicht fehlen dürfen Gewicht produzeieren. Es hat sich auch<br />

gezeigt , dass bei allem Respekt der kleineren Nur-Styropor-Modelle, die Grossmodelle wie z.B.<br />

Antonowf oder Jumbolino von Hans Bühr ausgenommen, bei den Aktiven, wie auch an Flugtagen<br />

bei Zuschauern, doch nicht die gewünschte Beachtung finden,<br />

Die Erfahrung, dass bei aufwendiger <strong>Bautechnik</strong> ein berechnetes Modellgewicht auch beim<br />

sorgfältigster gewichtsbewusster Bauweise doch immer wieder schwerer wird, machte ich auch vor<br />

2 Jahren beim Bau meines Learjets 35. Ich hoffte bei einer Spannweite von 1,65 m und einer<br />

Rumpflänge von 1,95 m mit den notwendigen 2 Antrieben ein Totalgewicht von max. 5 kg nicht zu<br />

überschreiten. Auch damals musste ich erkennen, dass meine Gewichtsvorstellungen zu<br />

optimistisch waren. Der Learjet wurde 1,65 Kg. schwerer als berechnet d.h. 33% mehr Gewicht und<br />

somit resultierte eine spezifische Flächen-Mehrbelastung von anfänglich errechneten 96.7 Gr./dm<br />

auf 132,8 Gr./dm was eine Verschlechterung von 37,5 % bewirkte. Um eine geringere<br />

Flächenbelastung d.h. bessere Flugeigenschaften zu erreichen, baute ich eine zweiten . um 20 cm<br />

längeren Flügel. Dadurch erzielte ich eine wesentliche Verbesserung der spez. Flächenbelastung<br />

mit , 111 Gr./dm jedoch zu Lasten einer Einbusse eines nicht mehr Scale konstruiertem Modell.<br />

Es stellte sich heraus, dass ein immer unterschätzter Faktor das Gewicht des verwendeten Harzes<br />

sowie der in der Regel nicht berechenbaren Fixierung von funktionsbedingten Einheiten sind..<br />

Dieses Problem entsteht sowohl durch die GFK <strong>Bautechnik</strong>, wie aber vorhin erwähnt auch durch die<br />

vielen kleinen Harzstellen,<br />

Lohnende Gewichtseinsparungen können praktisch nur im Rumpf- und Flügelaufbau erreicht<br />

werden. d.h. <strong>für</strong> uns Modellbauer, dass wir versuchen müssen nur das leichteste Baumaterial<br />

einzusetzen<br />

Diese Erkenntnis brachte mich zum Entschluss einen Versuch, <strong>für</strong> einen neuen zweiten Learjet-<br />

Rumpf zu starten um von der konventionellen GFK <strong>Bautechnik</strong> zu der modernsten Waben-<br />

<strong>Bautechnik</strong> über zu gehen. Bekanntlich ist diese <strong>Bautechnik</strong> schon seid einigen Jahren im<br />

Flugzeugbau mit grossem Erfolg eingeführt. Es sind dadurch Gewichts- und Stabilitäts-<br />

Verbesserungen erzielt worden, mit zuvor nie gekannten und erwarteten Ergebnissen.


Seite 2<br />

Für die ersten Versuch der Wabenbautechnik fertigte ich eine Gondelhälfte eines Triebwerkes an.<br />

Es zeigte sich sehr schnell, dass das Einlegen auch der nur 2 mm dicken Waben in eine Rundform<br />

und den zusätzlichen kleinen Rundungen des Ein- und Auslassöffnung sehr schwierig ist. Damit die<br />

Wabe an der äusseren und später bei einem weiteren Arbeitsgang am inneren Glasfasergewebes<br />

richtig gut haftet, muss die Wabe mit der Vacuumsack Technik ausgeführt werden. Nur so ist<br />

gewährleistet, dass die einzelnen Wabenzellen richtig angedrückt werden und durch die Kapillarwirkung<br />

des Harzes die gewünschte Verbindung und Festigkeit erreicht wird.<br />

Wichtig ist, dass zuerst die Aussenhaut d,h, das Glasfasergewebe des Rumpfes in die Negativform<br />

eingeharzt und 24 Std. lang getrocknet wird, bevor man mit der Wabeneinlage beginnt. Diese wird<br />

dann nach wie vor mit der Negativform in den Vaccumsack geführt wodurch unter Vaccum die<br />

Wabe an die Aussenhaut angedrückt wird. Der dritte Arbeitsgang ist das Einharzen des inneren<br />

Glasfasergewebes, das ebenfalls mittels des Vaccumsackes an die Wabe angedrückt wird. Nach<br />

weiteren 2 Tagen Trocknungszeit bestätigte sich die erhoffte hohe Stabilität der Halbschale, mit<br />

einer zusätzlichen Gewichtsreduzierung von 50%. Dieser Versuch mit dem positiven Ausgang<br />

bewog mich, die Herausforderung des Baus des gesamten Learjet-Rumpfes anzunehmen.<br />

Bei der Herstellung der ersten Rumpfhälfte ergaben sich mangels Erfahrung nochmals verschiedene<br />

Probleme, vor allem das des faltenfreien Einlegens, Einbetten und fixieren der Waben besonders<br />

in den vorderen und hinteren engen Bereichen. An diesen Stellen mussten die Waben<br />

zugeschnitten und in einzelnen Stücken eingelegt und mit Klebesband wegen verrutschen, fixiert<br />

werden.<br />

Die Spanten, die Bugfahrwerkhalterung und die Akkuhalterungens-Schächte wurden anstelle von<br />

Kiefer-.Balsa-und Sperrholz ebenfalls aus Flachwaben-elementen gebaut. Dadurch wurde<br />

nochmals weiteres Gewicht eingespart. Total ergab sich eine Gewichts-Verminderung gegenüber<br />

des ersten GFK Rumpfes von Total 650 Gr.<br />

Technische Daten des Learjet 35<br />

Gegenüberstellung des ersten zum zweitgebauten Rumpf mit mehr Zellen und Brushless-Motoren<br />

Rumpf- Erstbau Erstbau Zweitbau<br />

Spannweite cm 160 180 180<br />

Flügelfläche dm2 50 61 61<br />

Rumpflänge cm 195 195 195<br />

Rumpfdurchmesser. cm 18 18 18<br />

Seiten- Höhenleitwerk cm 55 55 55<br />

Totalgewicht Kg 6,5 6,7 6,2 */6,5<br />

Flächenbelastung gr / dm2 130 110 102*/107<br />

2 Stck. Elektromotoren Ultra 930-6 Ultra 930-6 Hacker<br />

2 Stck. Impeller Schübeler DS 51 FAN DS 51 FAN DS 51 FAN<br />

Standschub bei voller Leistung 2x 17 Z 30 N 30 N -<br />

Standschub bei voller Leistung 2x 18 Z* - - 38 N<br />

Standschub bei voller Leistung 2x 20 Z - - 40 N<br />

Schub bei mitl. Fluggeschwindigkeit 18 N 18 N 18 N<br />

Gewicht-/Schubverhältnis bei max. Leistung 2,16 / 1 2,23 / 1 1,63 / 1* 1,62 / 1<br />

Flugdauer bei 30% max. 70% mitl.FG. 5-6 Min 5-6 Min. 6-7 Min<br />

Problemloser Start ab Piste, Startstrecke 55 m 50 m 40-45 m<br />

Max. Geschwindigkeit Km 130 125 130-150


Rumpfaufbau<br />

Halbschale in Wabentechnik<br />

Seite 3


Orginal und Modell<br />

Orginal und Modell<br />

Seite 4


Flugaufnahme<br />

Ready for take off<br />

Seite 5


Detail Rumpfaufbau<br />

Seite 6

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