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Die Stick-Pose - Blinker

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PRAXIS <strong>Pose</strong>nangeln<br />

Traditionell<br />

In keinem Land gibt es eine längere und größere Tradition des <strong>Pose</strong>nangelns<br />

als in England. Und in England gibt es keinen größeren <strong>Pose</strong>n-Bauer<br />

als Peter Drennan. In unserer neuen Serie bringt uns der Meister persönlich<br />

das englische <strong>Pose</strong>nangeln nahe.<br />

POSEN-LEGENDE<br />

Peter Drennan<br />

Peter Drennan wurde 1944 in Oxford geboren. Als er<br />

mit 16 Jahren die Schule verließ, hatte er keinen guten<br />

Abschluss, aber guten Kontakt zu berühmten englischen<br />

Anglern. Selber hatte er bereits durch Erfolge<br />

bei Angelwettkämpfen auf sich aufmerksam gemacht.<br />

Seit den 50er Jahren fertigte er selber <strong>Pose</strong>n für den<br />

Eigenbedarf und für Freunde. Bei einem England<br />

weiten Wettbewerb für <strong>Pose</strong>n-Bauer gewann er mit<br />

seinen Eigenentwicklungen den ersten Preis.<br />

1967 baute er eine <strong>Pose</strong>n-Werkstatt in der Garage seiner<br />

Eltern auf. <strong>Die</strong> schnell wachsende Nachfrage erlaubte<br />

ihm 1968, einen Betrieb mit eigenem Personal zu<br />

gründen.<br />

In den ersten zehn Jahren erweiterte er das Spektrum<br />

seiner <strong>Pose</strong>nproduktion. Dann kamen weitere<br />

Angel-Artikel hinzu. Inzwischen produziert die Firma<br />

Drennan International über 2500 Artikel-Serien.<br />

fängig<br />

<strong>Die</strong> kurze englische Rollen-Rute hat einen einfachen<br />

Vorteil gegenüber der langen Stipp-Rute: Sie erlaubt, in<br />

großer Entfernung mit der <strong>Pose</strong> zu fischen und mehr<br />

Wasser abzusuchen. An diesem Platz standen die Schleien<br />

auf einer kleinen Sandbank, 25 Meter entfernt und<br />

nur 1,5 Meter tief. Für die Stipp-Rute ist die Entfernung<br />

zu groß, Laufblei oder Futterkorb könnte die Fische in<br />

dem flachen Wasser vergrämen. Den Erfolg brachte eine<br />

leichte Wackelpose. <strong>Die</strong> Wurfweite war kein Problem.<br />

<strong>Die</strong> Wackelpose ermöglichte sauberes Anbieten des<br />

Köders und zeigte den Biss deutlich an.


PRAXIS <strong>Pose</strong>nangeln<br />

<strong>Pose</strong>n sind mehr als<br />

nur Bissanzeiger.<br />

Den Biss kenntlich zu<br />

machen, ist ihre<br />

Hauptaufgabe, aber<br />

nicht ihre einzige. <strong>Pose</strong>n tragen<br />

auch Bleischrot, das gibt<br />

Gewicht zum Werfen und lässt<br />

den Köder absinken bis in die<br />

Tiefe, in der sich die Fische<br />

aufhalten. Darüber hinaus hat<br />

die <strong>Pose</strong> Steuerungsaufgaben.<br />

Ihre Form und ihr Schwimmverhalten<br />

beeinflussen, wie die<br />

Schnur und das bebleite Vorfach<br />

sich benehmen und wie<br />

natürlich der Köder auf den<br />

Fisch zutreibt.<br />

Beim <strong>Pose</strong>nangeln im englischen<br />

Stil, also mit Matchrute<br />

und Rolle, liegt viel Schnur<br />

zwischen Rutenspitze und<br />

<strong>Pose</strong> auf dem Wasser. <strong>Die</strong>se<br />

Schnurlänge bereitet dem<br />

Angler Kopfzerbrechen. Zwar<br />

können wir weiter entfernt<br />

fischen als mit einer unberingten<br />

Stipprute, aber das<br />

geht zu Lasten der sauberen,<br />

kontrollierten<br />

Köderführung. Ob in<br />

Seen, Flüssen oder<br />

Kanälen: Wind, Drift<br />

und Strömung zerren an<br />

der Schnur und der <strong>Pose</strong><br />

und beeinträchtigen das<br />

natürliche Verhalten des<br />

Köders.<br />

Typisch englisch<br />

Zur völligen Klarheit noch<br />

einmal der grundsätzliche<br />

Unterschied: <strong>Die</strong> englische<br />

Fischerei mit Rolle und langer<br />

Schnur ist der unberingten<br />

Stipprute in der sorgfältigen,<br />

kontrollierten Köderführung<br />

unterlegen. Doch hat die englische<br />

Methode den Vorteil, dass<br />

wir eine viel größere Wasserfläche<br />

abfischen können.<br />

<strong>Die</strong> typischen englischen <strong>Pose</strong>n<br />

sind zugeschnitten auf das<br />

klassische englische Matchfischen<br />

mit beringter Rute und<br />

Rolle. <strong>Die</strong> Ruten sind 13 Fuß<br />

(4 Meter), 14 Fuß (4,30 Meter)<br />

oder – für einen kräftigen Arm<br />

– sogar 15 Fuß (4,70 Meter)<br />

lang. Trotzdem sind sie immer<br />

noch alle leicht und haben eine<br />

schnelle Spitzen-Aktion. Das<br />

hilft, die Schnur zu kontrollieren<br />

und selbst auf größere Ent-<br />

62 <strong>Blinker</strong> 8/2004<br />

fernung erfolgreich anzuschlagen<br />

und den Fisch zu haken.<br />

<strong>Die</strong> Schnurstärke bei diesem<br />

<strong>Pose</strong>nangeln reicht von 0,10<br />

Millimeter für die leichtesten<br />

<strong>Pose</strong>n bis zu 0,17 oder 0,18<br />

Millimeter für schwerere <strong>Pose</strong>n<br />

und Fische. Beim Angeln<br />

mit der <strong>Pose</strong> am Fluss sind<br />

zwei Punkte von größter Bedeutung:<br />

Der Köder muss mit<br />

der richtigen Geschwindigkeit<br />

in die richtige Richtung treiben,<br />

damit er natürlich wirkt.<br />

Normalerweise<br />

ist die<br />

Strömung<br />

am Grund<br />

langsamer<br />

als an der<br />

Traditionelle<br />

englische <strong>Pose</strong>n<br />

gibt es scheinbar<br />

in verwirrend vielen<br />

Formen und<br />

Größen. Tatsächlich<br />

ist es aber nur ein<br />

halbes Dutzend<br />

grundlegender<br />

Modelle. Es sind jedoch<br />

für jedes Gewässer und<br />

jeden Fisch die richtigen<br />

<strong>Pose</strong>n dabei.<br />

Selbst innerhalb eines nur meterlangen Balsa-Stabes<br />

kann die Dichte schwanken zwischen ultra-weichem,<br />

leichtem Material und schwerem,<br />

dichtem Holz wie bei einer Kiefer.<br />

Auf dem Bild ist deutlich zu sehen,<br />

wie weit der Balance-Punkt bei<br />

dem Balsa-Stab zum einen Ende<br />

hin verlagert ist. Neben Pfauenfeder<br />

bleibt Balsa-Holz jedoch<br />

einer der wichtigsten Stoffe<br />

zum <strong>Pose</strong>nbau.<br />

hart<br />

Rotauge (oben) und Rotfeder gehören zu den klassischen<br />

tionellen englischen Stil mit Matchrute, Rolle<br />

Oberfläche. Man macht daher<br />

leicht den Fehler, die <strong>Pose</strong> einfach<br />

mit der schnellen<br />

Oberflächen-Strömung treiben<br />

zu lassen. Am Grund in der<br />

langsameren Strömung wird<br />

der Köder dann jedoch zu<br />

schnell mitgerissen. Außerdem<br />

besteht die Gefahr, dass man<br />

die <strong>Pose</strong> in einem Winkel zur<br />

Strömung auf das eigene Ufer<br />

zuführt. Der Köder muss aber<br />

ganz gerade, genau in Strömungsrichtung<br />

auf den Fisch<br />

zutreiben, sonst erweckt seine<br />

Bewegung Misstrauen.<br />

Stehende Gewässer wie Seen<br />

und Kiesgruben bereiten dem<br />

<strong>Pose</strong>nangler auf andere Weise<br />

Schwierigkeiten. Denn tat-<br />

Pfauenfeder<br />

15 mm<br />

Durchmesser<br />

Balsa weich<br />

FOTOS/ZEICHNUNGEN: P. DRENNAN<br />

Fängen, wenn der Köder im tradiund<br />

<strong>Pose</strong> ausgeworfen wird.<br />

sächlich stehen diese Gewässer<br />

fast nie, sondern sind unaufhörlich<br />

in Bewegung, ständig<br />

wird das Wasser vom Wind<br />

umhergetrieben. Selbst bei<br />

völliger Windstille kann die<br />

Oberflächen-Drift noch stundenlang<br />

anhalten. Das äußert<br />

sich in Form einer langsamen,<br />

aber machtvollen Bewegung<br />

der gesamten oberen Wasserschicht.<br />

Überlistung der Drift<br />

<strong>Die</strong>se Drift gilt es zu überlisten,<br />

wenn wir mit der Matchrute<br />

an einem See fischen.<br />

Darauf kommt alles an, damit<br />

der Köder sich natürlich verhält<br />

und die Fische nicht misstrauisch<br />

macht. <strong>Die</strong> <strong>Pose</strong> muss<br />

ganz still, wie festgenagelt auf<br />

der Stelle stehen und darf kein<br />

bisschen vom Wind oder der<br />

Drift bewegt werden.<br />

Jede klassische englische <strong>Pose</strong><br />

hat eine besondere Form und<br />

einen speziellen Charakter.<br />

<strong>Die</strong>se bestimmen genau, wie<br />

die <strong>Pose</strong> sich verhält und was<br />

sie leistet. <strong>Die</strong> Besonderheiten<br />

des englischen <strong>Pose</strong>n-Designs<br />

und ihre Vorzüge wollen wir in<br />

dieser Artikel-Serie behandeln.<br />

Wir haben viele spezielle<br />

<strong>Pose</strong>n-Formen, aber nur ganz<br />

FOTO: BLINKER/O.V.<br />

wenige ausgewählte Materialien,<br />

um sie zu bauen. Neben<br />

den natürlichen Werkstoffen<br />

spielt inzwischen der Kunststoff<br />

eine wichtige Rolle und<br />

ist aus dem <strong>Pose</strong>nbau nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Bestes Material<br />

Nennen wir die bedeutendsten<br />

und besten Naturmaterialien:<br />

Da wäre zunächst Balsa-Holz.<br />

Jede Holzart schwankt ein wenig<br />

in Dichte und Stärke, doch<br />

Balsa-Holz kann leicht sein<br />

wie Styropor oder dicht und<br />

hart wie Kiefernholz.<br />

Der Balsa-Baum wächst seltsam.<br />

Sein Kern steigt im<br />

Stamm nicht senkrecht nach<br />

oben, sondern schlängelt sich<br />

von einer Seite zur anderen.<br />

Je näher der Kern der Rinde<br />

kommt, desto mehr werden die<br />

Wachstumsringe auf dieser<br />

Seite zusammengepresst und<br />

umso dichter wird das Holz<br />

dort. Auf der gegenüberliegenden<br />

Seite ist der Abstand zwischen<br />

Kern und Rinde größer,<br />

die Wachstumsringe liegen<br />

weiter auseinander und das<br />

Holz ist weich und leicht.<br />

<strong>Die</strong>se Unterschiede im Holz<br />

bereiten dem <strong>Pose</strong>n-Bauer<br />

große Schwierigkeiten. Aber<br />

durch sorgfältiges Auswählen<br />

und Prüfen findet er Balsa-<br />

Holz mit genau der richtigen<br />

Stärke und Dichte für jede<br />

besondere <strong>Pose</strong>n-Form.<br />

Pfauenfeder ist ebenfalls ein<br />

einzigartiges Material. Unglaublich<br />

leicht und schwimmfähig,<br />

dabei für sein Gewicht<br />

unverhältnismäßig stark.<br />

Pfauenfeder ist von Natur aus<br />

wie geschaffen für den <strong>Pose</strong>nbau,<br />

man könnte kein besseres<br />

Material herstellen.<br />

Ein anderes natürliches Material<br />

für den <strong>Pose</strong>nbau ist das<br />

Bambusrohr. Ich kenne kein<br />

anderes Material mit so<br />

unglaublicher Stärke und Stabilität,<br />

das gleichzeitig gut<br />

schwimmt.<br />

Wenn man begriffen hat, warum<br />

bestimmte Werkstoffe und<br />

Formen verwendet werden,<br />

weiß man auch, welches die<br />

richtige <strong>Pose</strong> für die jeweilige<br />

Angel-Situation ist. Und dann<br />

fängt man auch mehr Fische.<br />

Sensibler Stock –<br />

<strong>Die</strong> <strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong><br />

<strong>Stick</strong> heißt auf deutsch<br />

Stock, Stab oder Stiel.<br />

Tatsächlich ist die<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong> gerade und<br />

schlank wie ein Stiel<br />

mit sanfter Verjüngung zum<br />

Ende hin. Sie ist stets an zwei<br />

Punkten oben und unten an der<br />

Schnur befestigt.<br />

Perfekt ausbalancierte<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong>n werden<br />

hergestellt,<br />

indem man einen<br />

leichten Balsa-<br />

Körper mit einem<br />

langsam sinkenden<br />

Stiel aus<br />

Kunststoff verbindet,<br />

mit einem<br />

spezifischen<br />

Gewicht von 1,2.<br />

Leichte,<br />

schlanke<br />

<strong>Stick</strong>-<br />

<strong>Pose</strong>n zum<br />

Fischen in<br />

gleichmäßiger<br />

Strömung<br />

ohne<br />

Wirbel bei<br />

Wassertiefen<br />

bis<br />

2,5 Meter.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong> ist aus zwei<br />

sehr unterschiedlichen Materialien<br />

zusammengesetzt. Das<br />

Oberteil besteht aus leichtem,<br />

schwimmendem Balsa-Holz,<br />

das Unterteil aus einem Stäbchen<br />

hartem, schwerem Bambus,<br />

nicht schwimmendem<br />

Hartholz oder Kunststoff. Das<br />

8/2004 <strong>Blinker</strong> 63


PRAXIS <strong>Pose</strong>nangeln<br />

schwimmende Oberteil und<br />

das sinkende Unterteil müssen<br />

genau aufeinander abgestimmt<br />

sein, darauf kommt alles an.<br />

<strong>Die</strong> beiden Teile werden zusammengefügt,<br />

so dass sie sich<br />

übergangslos verjüngen.<br />

So bekommen wir eine fein<br />

ausbalancierte <strong>Pose</strong>, die sich<br />

gut kontrolliert führen lässt.<br />

Hält man die <strong>Pose</strong> in der Strömung<br />

an, schwingt sie ruhig<br />

aufwärts und nimmt Schnur,<br />

Blei und Köder in der gleichen<br />

schwingenden Bewegung mit.<br />

Lässt man die Schnur wieder<br />

locker, sinkt die <strong>Pose</strong> in einem<br />

weichen Bogen in die Senkrechte<br />

zurück. Schnur, Blei<br />

und Köder folgen wiederum in<br />

der gleichen bogenförmigen<br />

Bewegung.<br />

<strong>Die</strong> ursprünglichen klassischen<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong>n hatten einen Stiel<br />

aus dem nicht schwimmenden<br />

harten Pockholz (Lignum<br />

vitae). Unglücklicherweise<br />

lässt dieses Holz sich schwer<br />

bearbeiten und schwankt stark<br />

in der Dichte. Der moderne<br />

Kunststoff für den <strong>Pose</strong>n-Stiel<br />

hat dagegen ein immer gleich<br />

bleibendes spezifisches Gewicht<br />

von 1,2. So ist jede <strong>Pose</strong><br />

perfekt ausgewogen.<br />

Ideal im Nahbereich<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong>n dienen zur leichten<br />

Fischerei in nicht allzu<br />

großer Entfernung. Ideal sind<br />

sie fürs Angeln in gleichmäßig-ruhig<br />

fließendem Wasser.<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong>n sind niemals<br />

länger als 20 Zentimeter. Am<br />

besten arbeiten sie bei 15 bis<br />

18 Zentimeter Länge.<br />

<strong>Die</strong> Tragkraft reicht von<br />

0,6 Gramm bis 1,7 Gramm.<br />

<strong>Die</strong>se leichten, empfindlichen<br />

<strong>Pose</strong>n werden an 0,10er bis<br />

0,12er Schnur in Tiefen zwischen<br />

1,0 und 2,5 Meter<br />

gefischt. Nur selten wirft man<br />

zwei bis drei Rutenlängen<br />

weit, also 8 bis 12 Meter. Am<br />

besten angelt man unmittelbar<br />

am eigenen Ufer, nicht weiter<br />

als 4 bis 6 Meter entfernt.<br />

Stromab kann man die <strong>Pose</strong><br />

bis höchstens 20 Meter Entfernung<br />

kontrolliert fischen.<br />

<strong>Die</strong> Spitze einer guten <strong>Stick</strong>-<br />

<strong>Pose</strong> leuchtet in fluoreszierender<br />

Farbe. Wenn die <strong>Pose</strong> rich-<br />

64 <strong>Blinker</strong> 8/2004<br />

1,5 m<br />

Typische<br />

Montage<br />

für flaches<br />

Wasser<br />

tig ausgebleit ist, schaut sie nur<br />

6 bis 7 Millimeter aus dem<br />

Wasser.<br />

Wie gesagt, gleichmäßig<br />

fließendes, wirbelfreies Wasser<br />

mag die <strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong> am liebsten.<br />

Am besten lässt sie sich<br />

dann kontrollieren, wenn ein<br />

leichter Wind schräg von hinten<br />

stromauf weht. <strong>Die</strong>ser<br />

günstige Wind baucht die feine<br />

Schnur Richtung Flussmitte<br />

Bleischrotgewichte<br />

Englische ca. Gewicht<br />

Bezeichnung in Gramm<br />

Swan (SSG) 1,90<br />

AAA 0,80<br />

BB 0,40<br />

No. 1 0,28<br />

No. 4 0,20<br />

No. 6 0,10<br />

No. 8 0,06<br />

No. 10 0,03<br />

No. 12 0,02<br />

Treibende <strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong>, nur leicht<br />

gebremst durch die Schnur auf<br />

dem Wasser und den Widerstand<br />

der ablaufenden Schnur an der<br />

Rollentrommel. <strong>Die</strong> Bleibeschwerung<br />

verjüngt sich in Richtung<br />

Haken. <strong>Die</strong> einzelnen Schrote<br />

werden nach unten hin kleiner<br />

und rücken weiter auseinander.<br />

No. 6<br />

No. 8<br />

No. 10<br />

Strömung<br />

Typische Montage<br />

für tieferes Wasser<br />

Bei ungünstigem Wind hilft<br />

ein Bleischrot 20–30 cm oberhalb<br />

der <strong>Pose</strong>. Es versenkt ein<br />

Stück Schnur und beruhigt<br />

die Bewegungen der <strong>Pose</strong> an<br />

der Oberfläche. <strong>Die</strong> Schnur<br />

lässt sich damit leichter korrigieren,<br />

und das Blei begünstigt<br />

das Anhalten der <strong>Pose</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Schrote sind paarweise<br />

verteilt auf den letzten<br />

1–1,50 m oberhalb des Hakens.<br />

<strong>Die</strong> Schrot-Paare lassen<br />

sich trennen und anders verteilen,<br />

besonders das untere<br />

10er-Paar, um die Köder-<br />

Präsentation zu verändern.<br />

<strong>Pose</strong> stoppen. Der Köder<br />

wird langsamer und<br />

schwingt aufwärts. <strong>Die</strong><br />

meisten Fische beißen,<br />

wenn der Köder steigt<br />

oder wieder sinkt.<br />

No. 1<br />

No. 4<br />

No. 6<br />

No. 8<br />

No. 10<br />

2,5 m<br />

<strong>Pose</strong> frei lassen.<br />

Der Köder<br />

schwingt nach<br />

unten.<br />

und hindert die <strong>Pose</strong> daran,<br />

sich in einem Winkel zur<br />

Strömung zum Ufer des Anglers<br />

hin zu bewegen.<br />

Schwierig wird es bei Wind<br />

von vorn, am schwierigsten,<br />

wenn er genau stromab bläst.<br />

Um dann die Kontrolle zu behalten,<br />

hilft nur ein kleines<br />

Bleischrot Nr. 8 bis Nr. 4, das<br />

man etwa 20 bis 30 Zentimeter<br />

oberhalb der <strong>Pose</strong> auf die<br />

Schnur klemmt. Dadurch sinkt<br />

ein Stückchen Schnur ab, das<br />

beruhigt den Lauf der <strong>Pose</strong>.<br />

Stoppt der Angler die Drift ab,<br />

wirkt das mehr auf das kleine<br />

Vorblei als auf die <strong>Pose</strong> selbst.<br />

Das ist bei ungünstigem Wind<br />

und unruhiger Oberfläche ein<br />

Vorteil. Wenn mit der <strong>Stick</strong>-<br />

<strong>Pose</strong> geangelt wird, sind lose<br />

eingeworfene Maden oder Caster<br />

(Maden-Puppen) das geeignete<br />

Futter. Durch ständiges<br />

Einwerfen losen Futters bringen<br />

wir Schwarmfische wie<br />

Rotaugen und Hasel dazu, sich<br />

Der Angler hat<br />

seinen Platz sorgfältig<br />

gewählt in<br />

der Außenkurve<br />

eines kleinen Flusses.<br />

<strong>Die</strong> Strömung<br />

führt von seinem<br />

Ufer weg. Er wirft<br />

einfach die Maden<br />

vor seinen Füßen<br />

ein, alles andere<br />

macht die<br />

Strömung für ihn.<br />

Seit zwei Stunden<br />

wirft er bei jeder<br />

Drift 6 bis 8 Maden<br />

ein. Der gleichmäßigeFutterstrom<br />

hat einen<br />

Schwarm Rotaugen<br />

und Hasel angelockt.<br />

Das Futter<br />

treibt perfekt und<br />

ebenso auch die<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong> in<br />

gerader Linie<br />

stromab von der<br />

Rutenspitze.<br />

am Angelplatz einzufinden,<br />

um die frei treibenden, in der<br />

Strömung absinkenden Lock-<br />

Köder einzusammeln.<br />

Der Haken-Köder soll genauso<br />

natürlich absinken und treiben<br />

wie die lose eingeworfenen<br />

Maden. Deshalb werden die<br />

Bleischrote oberhalb des<br />

Hakens auf 1,0 bis 1,5 Meter<br />

Schnurlänge verteilt. Damit<br />

wollen wir eine gleichsam<br />

fließende, völlig natürliche,<br />

schwebende Bewegung des<br />

Köders erreichen, damit er<br />

sich genauso unverdächtig<br />

verhält wie das Lockfutter.<br />

Bei leicht gespannter Schnur<br />

erlauben es die gleichmäßig<br />

verteilten Bleischrote, das<br />

Steigen und Fallen des Köders<br />

sorgfältig zu kontrollieren,<br />

wenn wir die <strong>Pose</strong> wechselweise<br />

anhalten und wieder treiben<br />

lassen. <strong>Die</strong>se Bewegung, das<br />

kontrollierte Steigen und<br />

Fallen des Köders, macht das<br />

Fischen mit der <strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong> so<br />

unglaublich erfolgreich.<br />

Natürlich gibt es auch reichlich<br />

Bisse, wenn man die <strong>Pose</strong><br />

einfach mit der Strömung<br />

treiben lässt. Das Gewicht der<br />

Schnur vor der <strong>Pose</strong> und der<br />

leichte Widerstand der Schnur,<br />

wenn sie von der Rolle abläuft,<br />

halten die <strong>Pose</strong> in der Strömung<br />

ein wenig zurück.<br />

Mehr Bisse bekommt man<br />

aber, wenn man die <strong>Pose</strong> abwechselnd<br />

bremst und wieder<br />

frei lässt. Der Köder steigt<br />

dann langsam und sinkt wieder<br />

verlockend zum Grund zurück.<br />

Das ist für die Fische unwiderstehlich.<br />

Geben Sie Acht beim Auswerfen<br />

mit der <strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong>. Beim<br />

Überkopfwurf können die<br />

gleichmäßig verteilten Blei-<br />

schrote Perücken verursachen.<br />

Da wir allerdings mit der<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong> auf kurze Entfernung<br />

angeln, brauchen wir den<br />

Überkopfwurf nicht unbedingt.<br />

Ein flacher, fast horizontaler<br />

Schwung aus dem Unterarm<br />

stellt sicher, dass die Montage<br />

gestreckt auf dem Wasser landet,<br />

die <strong>Pose</strong> stromauf, der<br />

Haken stromab.<br />

Nie vergessen: Ausnahmslos,<br />

bei jeder Drift, einige Maden<br />

oder Caster einwerfen. Sie<br />

werden feststellen, dass sich<br />

mit der traditionellen englischen<br />

<strong>Stick</strong>-<strong>Pose</strong> ausgezeichnet<br />

Fische fangen lassen. ■<br />

Im nächsten Heft:<br />

Der Waggler (Wackelpose<br />

aus Pfauenfeder)<br />

8/2004 <strong>Blinker</strong> 65

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