UNSERE HUNDE - Anton Fichtlmeier
UNSERE HUNDE - Anton Fichtlmeier
UNSERE HUNDE - Anton Fichtlmeier
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
fassen. Nach wenigen Wiederholungen konnte ich ihn<br />
schon gut zügeln und auf ein Hörzeichen einspringen lassen.<br />
Ich war mehr als zufrieden. Diese Verhaltenskopplung<br />
würde mir ermöglichen, den Hund später im freien Feld zu<br />
zügeln, wenn er an Wildwittrung kommt und eventuell<br />
nicht von selbst vorsteht.<br />
Das Vorstehen soll zwar hauptsächlich über die Nase ausgelöst<br />
werden, ist aber leider nicht in jedem Vorstehhund<br />
genetisch so verankert, dass er es von sich aus zeigt. Schwächer<br />
veranlagte Hunde zeigen oft erst mit zunehmender<br />
Bejagung brauchbares Vorstehverhalten. Es ist ratsam, bei<br />
einem Vorstehhund, der auf Niederwild geführt werden<br />
soll, das Vorstehen zu festigen, bevor er an Hasen und deren<br />
Spuren gebracht wird. Vorstehen und Nachziehen können<br />
später in allen Bereichen der Jagd gebraucht werden, die<br />
hektische Verselbstständigung über den Hasen weniger.<br />
Mit der guten Anbindung an mich und dem Interesse<br />
an Dummys war der Grundstein für die Wasserfreude<br />
gelegt. Zunächst stattete ich „Franzl“ mit einer Schwimmweste<br />
aus, die ihn auch später auf die Arbeit am Wasser<br />
einstimmt. Im Revier durchquerten wir Pfützen, kleine<br />
Wasserlöcher und durchstreiften an Weihern das Schilf der<br />
flachen Uferregion. Stets darauf bedacht, dass er dabei noch<br />
nicht schwimmen muss, ließ ich zwischendurch ein Dummy<br />
fallen und freute mich, wenn er es brachte. Eine Woche<br />
später gab ich ein Wasserseminar. Animiert durch die anderen<br />
Hunde nahm „Franzl“ wie selbstverständlich das Wasser<br />
an. Zuerst musste er nur kleine Furten queren. Nach<br />
einigen Wiederholungen ging es an ein flach abfallendes<br />
Ufer, wo ich das Dummy ein bis zwei Meter weit ins Wasser<br />
warf. Als nächstes zog ich eine Schleppe vom Land, die im<br />
Schilf endete. „Franzl“ zeigte sich wie ein kleiner Profi und<br />
löste Staunen und Anerkennung bei meinen Seminarteilnehmern<br />
aus. So wurde für alle ersichtlich, wie prägend die<br />
ersten Lebenswochen eines Welpen sind und wie er spielerisch<br />
auf seine späteren Aufgaben vorbereitet werden<br />
kann.<br />
„Franzl“ hat verknüpft: Wenn es knallt, wird es spannend!<br />
e<br />
143936<br />
Springers erben<br />
1/4<br />
Wild und Hund 6/2012 893