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6.8 Absolut codierter Längengeber (Längenmaßstab) - Schrüfers

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Dipl.-Ing. G. Lebelt <strong>6.8</strong><br />

<strong>6.8</strong> <strong>Absolut</strong> <strong>codierter</strong> <strong>Längengeber</strong> (<strong>Längenmaßstab</strong>)<br />

Sachworte: <strong>Absolut</strong> <strong>codierter</strong> <strong>Längengeber</strong>, inkrementaler <strong>Längengeber</strong>, <strong>Längenmaßstab</strong>,<br />

Dual-Code, Gray-Code, Abtastunsicherheit<br />

In der Messtechnik werden zur digitalen Längenmessung inkrementale <strong>Längengeber</strong><br />

und absolut codierte <strong>Längengeber</strong> eingesetzt. Übung 6.7 befasste sich mit den inkrementalen<br />

Gebern. In dieser Übung sollen die absolut codierten Geber untersucht und<br />

beide Typen miteinander verglichen werden.<br />

Gegeben sind zwei Längenmaßstäbe, einer mit einem 4 bit Dual-Code und der zweite<br />

mit einem 4 bit Gray-Code.<br />

a) Wieviele Spuren sind jeweils nötig und welche Wertigkeiten tragen diese<br />

Spuren? Wieviele unterschiedliche Wegpositionen lassen sich erfassen?<br />

Die Zahl der Spuren ist gleich der Anzahl der bit, jeder Maßstab ist deshalb mit 4 Spuren<br />

auszulegen.<br />

Dual-Code: Wertigkeit der Spuren A ⇒ 2 0 ; B ⇒ 2 1 ; C ⇒ 2 2 ; D ⇒ 2 3 ;<br />

Gray-Code: Den Spuren E, F, G, H sind keine Wertigkeiten zugeordnet.<br />

Die Anzahl unterschiedlicher Wegpositionen beträgt bei beiden Maßstäben 2 n = 2 4 = 16.<br />

Damit beträgt der maximale Messbereich 16d bei einer Markenbreite d.<br />

b) Skizzieren Sie beide Maßstäbe untereinander. Tragen Sie die Wertigkeiten<br />

der Spuren ein und die Wegpositionen als Dezimalzahl von „0“ beginnend.<br />

logisch “0”<br />

logisch “1”<br />

Dual-Code<br />

Gray-Code<br />

Übungen zum Buch Schrüfer Elektrische Messtechnik<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

x<br />

2 0<br />

2 1<br />

2 2<br />

2 3<br />

Weg x⋅d www.schruefer-messtechnik.de/emt-uebungen/loesungen /<strong>6.8</strong>-absolut_lgg-02b<br />

d<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

Bild 1 Längenmaßstäbe<br />

1 von 2


Dipl.-Ing. G. Lebelt <strong>6.8</strong><br />

c) Weshalb werden absolut codierte Maßstäbe mit Gray-Code ausgelegt?<br />

Zeigen Sie dies an einer aussagekräftigen Messsituation.<br />

Der Gray-Code ist einschrittig, d.h. bei jedem Schritt ändert sich im Gegensatz zum Dual-<br />

Code nur der logische Zustand einer Spur. Damit ist der Gray-Code unempfindlicher gegen<br />

Lageunsicherheiten der Abtasteinheiten.<br />

Am Beispiel des Überganges von Position 7<br />

auf Position 8 in Bild 2 wird der Effekt der<br />

Abtastunsicherheit besonders deutlich. Die<br />

Abtasteinheit der 4. Spur sei fehlerhaft<br />

nach rechts versetzt. Beim Dual-Code würde<br />

dann statt der fehlerfreien “7“ die Posi-<br />

2<br />

tion „15“ geliefert, da die Spur D statt der<br />

logischen „0“ bereits eine logische „1“<br />

abtastet. Der Messfehler ist inakzeptabel.<br />

Beim Gray-Code dagegen wird statt der<br />

„7“ eine „8“ ermittelt obwohl wie beim<br />

Dual-Code die 4. Spur H fälschlicherweise<br />

bereits eine log. „1“ sieht. Der <strong>Längenmaßstab</strong><br />

mit dem Gray-Code verhält sich<br />

also wesentlich fehlertoleranter als der mit<br />

dem Dual-Code.<br />

0<br />

2 1<br />

2 2<br />

2 3<br />

6 7 8 9<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

Übungen zum Buch Schrüfer Elektrische Messtechnik<br />

Dual-Code<br />

Gray-Code<br />

www.schruefer-messtechnik.de/emt-uebungen/loesungen /<strong>6.8</strong>-absolut_lgg-02b<br />

Bild 2 Abtastunsicherheit<br />

d) Vergleichen Sie absolut codierte <strong>Längengeber</strong> (Längenmaßstäbe) mit inkremental<br />

codierten hinsichtlich Herstellungskosten, Störempfindlichkeit<br />

und Wegauflösung.<br />

Herstellungsaufwand und Herstellungskosten:<br />

Sind beim absolut codie<br />

rten Maßstab wegen der komplizierteren Geometrie der Spurmuster höher als beim inkrementalen<br />

Maßstab, der nur 1 Spur mit 2 unterschiedlichen auf einander folgenden<br />

Feldern (schwarz und weiß o.ä.) aufweist.<br />

Störempfindlichkeit:<br />

Bei Ausfall der Versorgungsspannung behält der absolut codierte Maßstab im Gegensatz<br />

zum inkrementalen Maßstab seine aktuelle Weginformation. Diese ist inhärent im Muster<br />

des Maßstabes gespeichert und nicht wie beim inkrementalen Maßstab als Zählerstand eines<br />

elektronischen Bauelementes.<br />

Der absolute Maßstab ist aus den soeben gezeigten Gründen auch unempflindlich gegen<br />

äußere Störimpulse. Nach Abklingen der Störung arbeitet der <strong>Absolut</strong> codierte Maßstab<br />

fehlerfrei weiter, da die im Spurmuster gespeicherte Weginformation unverändert ist.<br />

Beim inkrementalen Maßstab wird ein verlorener oder überzähliger Zählimpuls „weitergeschleppt“<br />

und führt zu einem bleibenden Messfehler.<br />

Wegauflösung:<br />

Der inkrementale Maßstab ermöglicht wegen des einfacheren Spurmusters eine feinere<br />

und genauere Wegauflösung. Diese lässt sich elektronisch z.B. durch Antivalenz (EXOR-)-<br />

Verknüpfung verdoppeln und durchein zusätzliche elektronische Interpolation weiter erhöhen.<br />

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