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Die Kongresszeitung - Lebenshilfe Salzburg

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ich.du.wir - wir kämpfen<br />

für unsere Rechte<br />

<strong>Die</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Salzburg</strong><br />

hat im Kongresshaus den<br />

Selbstvertreter-Kongress<br />

abgehalten. An die 200 Menschen<br />

mit Behinderung haben<br />

gezeigt, dass sie es ernst<br />

meinen, wenn sie als Untertitel<br />

der Veranstaltung „wir<br />

kämpfen für unsere Rechte“<br />

wählen. In 18 Workshops mit<br />

verschiedenen Themenbereichen<br />

haben die Selbstvertreter<br />

gezeigt, dass es viele<br />

Dinge gibt, für die sie kämpfen:<br />

Für mehr Selbstbestim-<br />

mung. Sie wollen selbst entscheiden,<br />

wo sie arbeiten<br />

und wohnen. Und sie kämpfen<br />

für das Recht auf eine<br />

Wolfgang Huemer, <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Salzburg</strong> - Präsident und Guido<br />

Güntert, Geschäftsführer.<br />

eigene Familie. Sie wollen<br />

kein Taschengeld sondern<br />

fairen Lohn und Sozialversicherung.<br />

Laut UN-Behindertenrechtskonvention<br />

sollten<br />

all diese Forderungen schon<br />

längst selbstverständlich<br />

sein. Das sind sie aber nicht.<br />

Der Kongress hat gute,<br />

nachhaltige Ergebnisse gebracht.<br />

Politik und Gesellschaft<br />

werden daraus lernen<br />

können. In <strong>Salzburg</strong> sind<br />

die Ergebnisse auch für das<br />

neue „<strong>Salzburg</strong>er Inklusionsgesetz“<br />

sehr wichtig, an dem<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> eingeladen<br />

ist, es mit neu zu formulieren.<br />

1


<strong>Salzburg</strong> barrierefrei<br />

Bei „<strong>Salzburg</strong> barrierefrei“ mit Monika Daoudi-Rosenhammer ging es ins „Haus der Natur“<br />

und auf den Bahnhof. <strong>Die</strong> beiden „Zielpunkte“ zeigten sich sehr kooperativ und boten den<br />

Teilnehmern Gratiseintritte. Dabei wurde von den Teilnehmern jeweils eine Checkliste mitgeführt,<br />

die hinterher auch an die Kooperationspartner weitergegeben wurde. Beim „Haus<br />

der Natur“ wurde bemerkt, dass es schwer ist, die Orientierung zu bewahren und die Erklärungen<br />

zu verstehen. Es gibt zwar Lifte, die rollstuhlgerecht sind, welche allerdings nur<br />

mit Schlüssel – und daher nur mit einem Angestellten, den man jedes Mal suchen muss<br />

– benutzbar sind. Am <strong>Salzburg</strong>er Hauptbahnhof wurde zwar ein – für die Baustelle sehr positiv<br />

zu sehender – barrierefreier Zugang festgestellt, Probleme entstanden jedoch bei der<br />

Orientierung. Für Menschen mit Leseschwierigkeiten ist es nicht einfach, sich<br />

zurechtzufinden, da die meisten Dinge, zum Beispiel der Kartenkauf am Automat<br />

nicht in leichter Sprache erklärt wird.<br />

Computer, Internet, Handy - Barrieren überall?<br />

Den Workshop hat Kerstin Matausch geleitet. Im Workshop ist es<br />

darum gegangen, dass sich Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

oft mit Texten schwer tun, wenn sie mit dem Computer im Internet<br />

surfen. Der Workshop hat viele Tricks und Tips gegeben, wie<br />

Menschen mit Lernschwierigkeiten damit umgehen können und<br />

er hat gezeigt, wo man die interressantesten barrierefreien Seiten im Internet findet. Reinhold<br />

Mandl: „Ich bin in Wien geboren und habe bis zum 18. Lebensjahr in Wien gelebt. Dann<br />

bin ich zur <strong>Lebenshilfe</strong> nach Sollenau in NÖ gekommen, jetzt bin ich bei der <strong>Lebenshilfe</strong> in<br />

Gloggnitz und arbeite in der Tischlerei. Beim Workshop bin ich, weil ich Computertechniker<br />

werden will. Ich kann lesen und schreiben. Ich will dann mit Menschen mit Behinderung<br />

am Computer arbeiten.“<br />

Der Mensch zuerst - Selbstvertretung<br />

bringt Erfolg<br />

<strong>Die</strong> TeilnehmerInnen waren alle SelbstvertreterInnen<br />

oder UnterstützerInnen. Rainhard Köbler und Veronika<br />

Steiner haben den Workshop geleitet. Frau Steiner<br />

hat uns erklärt, dass der Seminartitel eine Übersetzung<br />

von „people first“ ist. Das bedeutet, dass der<br />

Mensch im Vordergrund steht. Seine Behinderung<br />

ist unwichtig. Veronika Steiner arbeitet bei WIBS in<br />

Tirol. Das ist die Abkürzung für „Wir informieren,<br />

beraten und bestimmen selbst“.<br />

Das ist eine Beratungsstelle für Menschen mit Lernschwierigkeiten.<br />

2


Ich plane mein Leben selbst: Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Nie mehr einsam<br />

Tourismus für alle<br />

Walter Grohma (Im Bild ganz vorne) Ich lebe bei „Jugend<br />

am Werk“ in Wien, was ich vom Workshop erwarte,<br />

weiß ich noch nicht genau. Ich soll aus dem<br />

Wohnhaus in ein betreutes Wohnen ziehen, bin aber<br />

im Wohnhaus sehr glücklich. Meine Betreuerin will,<br />

dass ich umziehe, weil ich so gut beieinander bin, von<br />

mir geht das nicht aus. Wir sind acht Bewohner und<br />

sechs Betreuer, die sich abwechseln. Wenn es<br />

nicht anders geht, muss ich allein in eine Wohnung.<br />

Ich bin schon sechzig, mein Bruder soll<br />

schauen, dass ich in ein Seniorenheim komme,<br />

solange ich noch gesund bin.<br />

Aufgrund Wolfgang Plautes Erkrankung wurden die Seminare<br />

„Liebe und Sexualität“ und „Nie mehr einsam sein“<br />

zusammengelegt. Sexualpädagoge Gerhard Brosch, Malgorzata<br />

Sciezka und Jakob Toth – Klient der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

der seit zwei Jahren selbstständig lebt - abgehalten.<br />

Sie meinten, sie möchten gerne auf die einzelnen Fragen,<br />

Wünsche und Bedürfnisse der Kursteilnehmer konkret<br />

eingehen. Ein Teilnehmer dieser Veranstaltung war auch Hermann Resch aus Baden<br />

in Niederösterreich, der seit fünf Jahren selbstständig wohnt und nur telefonischen<br />

Kontakt zu seinem Bezugsbetreuer hat. Er erwartet sich von der Veranstaltung ehrliche,<br />

gute Gespräche über Liebe und Sexualität in leichter Sprache, da er ansonsten<br />

den Kursleitern die „rote Karte zeigt“.<br />

Angelika Laburda, Informationsplattform barrierefreier Tourismus,<br />

und Albert Wienerrother, <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Salzburg</strong>, leiteten das<br />

Seminar „Tourismus für alle“. Dabei entstand in ihrem Workshop<br />

eine Collage mit vielen Fotos, rund um das Thema „Urlaub“.<br />

Der Kursteilnehmer Ivo Camastral aus der Schweiz erzählte uns,<br />

dass er mit seinen Eltern sehr viele Reisen unternimmt. Er war<br />

bereits in Kanada, New York, Florida, Hong Kong und Thailand. Ivo selbst würde auch gerne<br />

alleine Reisen unternehmen, doch er kann leider nicht gut Englisch sprechen,<br />

daher würde er deutschsprachige Urlaubsregionen bevorzugen. Bezüglich der<br />

Barrierefreiheit wären allerdings noch einige Verbesserungen - auch in Österreich<br />

- vorzunehmen. So sollte es auch möglich gemacht werden, dass Haltestellen<br />

in allen Bussen nicht nur angezeigt, sondern auch angesagt werden.<br />

3


Sabine Beese und Band<br />

Am ersten Abend spielte Sabine Beese beim<br />

Abendessen mit Band. Sie ist Musiktherapeutin<br />

bei der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Salzburg</strong>.<br />

Abendprogramm in der Academy Bar<br />

Bei der Kongressplanung<br />

ist die Idee<br />

entstanden,<br />

dass nicht<br />

das gesamte<br />

Abendprogramm<br />

im<br />

Kongresshaus<br />

<strong>Salzburg</strong> stattfindet. Warum nicht in einer<br />

Bar den Abend gemütlich ausklingen lassen?<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsgruppe, die den Kongress<br />

geplant hat, hat einen Beisl- und Gasthausführer<br />

zusammengestellt, damit man sich<br />

aussuchen kann, wo man am Abend hingeht.<br />

In der Academy Bar haben wir Bilder<br />

aufgehängt. <strong>Die</strong> Bilder sind in einem inklusiven<br />

Malworkshop entstanden. Es waren viele<br />

BesucherInnen da. Und es war eine tolle<br />

Stimmung bis weit nach Mitternacht.<br />

4<br />

Politik und<br />

Gesellschaft<br />

Bezirkshauptfrau<br />

Rosmarie Drexler<br />

hat gemeinsam<br />

mit Christian Zagorsky<br />

über die<br />

Erfahrungen in der Bezirkshauptmannschaft<br />

Zell am See berichtet. Sie haben schon einiges<br />

umgesetzt: Zum Beispiel Formulare in<br />

leichter Sprache.<br />

Impressionen vom Kongress<br />

<strong>Die</strong> drei Bilder oben zeigen von links: Soziallandesrätin<br />

Cornelia Schmidjell, Behindertenanwalt<br />

Erwin Buchinger, <strong>Lebenshilfe</strong>-<br />

<strong>Salzburg</strong> Präsident Wolfgang Huemer. Sie<br />

haben die Eröffnungsreden gehalten. Sie<br />

wollen die Forderungen der Menschen mit<br />

Beeinträchtigungen unterstützen und werden<br />

die Ergebnisse des Kongresses ernst<br />

nehmen. Herr Buchinger hat den Workshop<br />

„Wir haben Rechte - den Politikern Anliegen<br />

und Forderungen übermitteln“.<br />

Studie über Gesundheit<br />

Barbara Brehmer-Rinderer hat<br />

am Kongress eine Studie vorgestellt,<br />

an der sie arbeitet. Sie<br />

sucht Personen, die sich befragen<br />

lassen wollen.<br />

barbara.brehmer@univie.ac.at


Uhren<br />

Für den Kongress hat die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> ein Kongressgeschenk<br />

gesucht. Crysanth<br />

Grünangerl und Bernhard<br />

Fuchs haben eine kluge Idee gehabt: Sie<br />

haben wunderschöne Portraitfotos von Menschen<br />

mit Beeinträchtigung gemacht und<br />

daraus eine schöne Uhr in Postkartenformat<br />

gestaltet. Im Bild ist Monika Daoudi-Rosenhammer<br />

mit Fotograf Bernhard Fuchs.<br />

Zauberer<br />

Am ersten Tag des Kongresses<br />

verzauberte uns Hans<br />

Liedl mit seinen Künsten. Er<br />

zaubert seit vierzig Jahren<br />

und hat dabei allerhand Seminare und Kurse<br />

besucht. Der Club Kiwanis hat schon viel für<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> getan. Hand Liedl bemerkte<br />

dazu, dass er seit er näheren Kontakt zu den<br />

Klienten hat, auch die Berührungsängste zu<br />

ihnen loswerden konnte.<br />

<strong>Die</strong> Aufführung selbst war sehr lustig und<br />

spannend: Tricks mit Karten, Seilen, Tüchern<br />

und Geld. Beim Interview meinte Hans Liedl,<br />

er könne auch Menschen durchschneiden,<br />

was für die Interviewerin Susanne Girlek jedoch<br />

bei der Aufführung leider nicht bewiesen<br />

wurde.<br />

Der Film<br />

Ein Filmteam rund<br />

um Hannes Klein<br />

hat über den Kongress<br />

eine kleine<br />

Filmdokumentation<br />

gemacht. Das<br />

Filmteam hat uns leid getan: Sie mussten<br />

den Film in der Nacht von <strong>Die</strong>nstag auf Mittwoch<br />

schneiden. (Dem Zeitungsteam ging´s<br />

auch nicht besser: Wir mussten schreiben!!)<br />

<strong>Die</strong> Moderatorin<br />

Gabi Kerschbaumer<br />

Gabi Kerschbaumer<br />

arbeitet beim<br />

ORF Radio <strong>Salzburg</strong><br />

und ist mit<br />

den Themen der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Salzburg</strong> schon lange vertraut.<br />

Sie kennt die Lebenshifle gut und hat schon<br />

viel für uns getan. Nachdem Robert Wimmer<br />

kurzfristig als Moderator ausgefallen war,<br />

ist Gabi Kerschbaumer ganz spontan und<br />

unkompliziert eingesprungen. Das Redaktionsteam<br />

hat sie gefragt, was ihr zu „Inklusion“<br />

einfällt: „Inklusion ist für mich auch, wenn<br />

Menschen, die keine Behinderung haben,<br />

sich mit den Bedürfnissen von Menschen mit<br />

Behinderung auseinandersetzen.“<br />

5


Andere lernen von mir: Peer-Beratung<br />

Julia Kulczycki:<br />

„<strong>Die</strong> Gruppe ist<br />

kleiner als wir ursprünglichgeglaubt<br />

haben, wir<br />

müssen uns ein<br />

bisschen umstellen.<br />

Ich mache in<br />

Linz gerade eine Ausbildung zur Peer-Beraterin<br />

und im Zuge meiner Ausbildung wurde<br />

ich gefragt, ob ich zum Kongress nach<br />

<strong>Salzburg</strong> fahren will. Ich bin zum ersten Mal<br />

auf so einem Kongress. In Linz mache ich<br />

zweimal im Monat eine bei Radio FRO eine<br />

Sendung für Menschen mit und ohne Behinderung.<br />

Da kann ich viele Themen bringen,<br />

die für Menschen mit Behinderung<br />

wichtig sind.“<br />

Weil ich eine Frau bin, nehme ich<br />

mein Leben selbst in die Hand<br />

„Weil ich eine Frau bin, nehm ich<br />

mein Leben selbst in die Hand“,<br />

meint Sonja Stadler, Lebens- und<br />

Sozialberaterin im Rollstuhl. Sie leitete<br />

die gleichnamige Veranstaltung dieses<br />

Kongresses. Sie selbst stellt die Fragen: Wie<br />

bin ich als Frau? Wie lerne ich für mich selbst<br />

zu sprechen? Wie will ich als Frau leben?<br />

Was brauche ich als Frau dazu? Wie schaut<br />

eine gute Unterstützung für mich? Marina<br />

Damonte, stellvertretende Landesbeirätin<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> und stellverstretende Selbstvertreterin<br />

und Werkstatt-Sprecherin<br />

in<br />

Hohenems in Vorarlberg<br />

bemerkte dazu:<br />

„Man kann von anderen<br />

etwas lernen.“<br />

6<br />

Mein Interessen und Talente<br />

Sabrina Piwetz: „Ich bin aus<br />

Vorarlberg. Heute geht es um<br />

meine Interessen und Talente.<br />

Meine Interessen sind Radfahren,<br />

Tennis und Schwimmen.<br />

Beruflich möchte ich einen anderen<br />

Arbeitsplatz. Jetzt bin ich am Sonnenhof<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> Vorarlberg. Nächste Woche<br />

kann ich im „Löwen“ schnuppern. Dann<br />

möchte ich dort gerne einen Arbeitsplatz.“<br />

Elisabeth Kopetzky: „Ich komme aus Mödling.<br />

Meine Interessen und Talente sind<br />

sehr vielfältig. Wichtig ist für mich „Bildung<br />

für alle“, eine gemeinsame<br />

Schule, eine modulare<br />

Schule. Dafür setze ich mich<br />

ein. Das durfte ich<br />

schon in öffentlichen<br />

Diskussionen<br />

deponieren.“<br />

Ich will selbst bestimmen,<br />

wie ich als Mann lebe<br />

Otto Leibensberger: Ich komme aus dem<br />

oberösterreichischen Institut Hartheim. Ich<br />

erhoffe mir Austausch mit anderen und dass<br />

ich etwas lerne. In Hartheim arbeite ich vormittags<br />

in der Töpferei und nachmittags in<br />

der Flechterei. Außerdem kann ich Musikunterricht<br />

haben, sowohl in der Gruppe als<br />

auch Klavierunterricht einzeln.<br />

Comoderator David Steiner (im Bild): Mir<br />

geht es gut als Comoderator, ich mache<br />

das gerne. Ich habe schon viele Workshops<br />

mitgemacht, z.B. Tanzen<br />

oder Theater. Als Comoderator<br />

bin ich das erste<br />

Mal dabei.<br />

Sonst arbeite<br />

ich im Kulinarium<br />

in <strong>Salzburg</strong>.


Judo: Wie ich meinen Körper erlebe<br />

Zoltan Szücs und Serverin<br />

Berger leiten den Workshop.<br />

Ich habe Fragen gestellt:<br />

Was bedeutet Judo?<br />

Judo bedeutet „sanfter<br />

Weg“ Das heißt, man darf niemanden verletzen. Man darf<br />

nicht kratzen und man muss immer mit der Person, die dir gegenüber<br />

steht respektvoll umgehen. Ich habe noch mit Manuela<br />

Fuchs (im linken Bild) ein Interview geführt: sie kommt<br />

von Wien. Sie hat den orangen Gürtel. Nachdem ich<br />

das Interview geführt habe, haben die Kursteinehmer gelernt, wie man richtig fällt.<br />

Am Mittwoch gibt es eine Vorführung.<br />

Ich will einen richtigen Job<br />

Michael Holub: Ich bin Werkstätten-Sprecher in der Gärtnerei im Karl-Rücker-Dorf<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> NÖ und vertrete auch das ganze Dorf mit 300 Leuten. Den Workshop<br />

finde ich sehr wichtig. Ich arbeite zwar in der Gärtnerei,<br />

aber wir bekommen nur sehr wenig Geld. Und man<br />

braucht einen richtigen Job, damit man ordentlich bezahlt<br />

wird.<br />

Regina Sorger: Ich bin in der <strong>Lebenshilfe</strong> und arbeite in<br />

Köflach im Schulbuffet der Mittelschule. Da sind 300 Schüler<br />

und wir müssen Vollgas geben. Ich habe mich für den<br />

Workshop entschieden, weil ich auch einmal einen richtigen<br />

Job haben will, draußen aber. In einem Büro, oder bei<br />

der Post, das würde mir taugen.<br />

Wohnen wo und mit wem ich will<br />

Ramona Günther ist aus Deutschland und sie hat<br />

im Workshop verschiedene Wohnformen vorgestellt.<br />

Wir haben mit Sabine Frank gesprochen (2. Reihe,<br />

2.v.li). Sie ist Wohnrätin bei Jugend am Werk in Wien.<br />

Sie kümmert sich um die Sorgen, die manche beim<br />

Wohnen haben. Einmal gab es ein Problem, da hatte<br />

jemand keine Vorhänge und hat sich deshalb nicht<br />

wohl gefühlt in seiner Wohnung. Frau Franz hat geholfen,<br />

Vorhänge zu besorgen, da war das Problem gelöst. Harald Ellbogen (ganz<br />

rechts) ist auch ein Teilnehmer. Er hat erzählt, dass er in einem ganz gewöhnlichen<br />

Haus in einer teilbetreuten Wohnung wohnt, in der es viele Parteien gibt.<br />

7


Germain Weber<br />

Präsident der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Österreich<br />

SelbstvertreterInnen<br />

nehmen eine wichtige<br />

Rolle ein, wenn es um die<br />

Wahrnehmung der Interessen<br />

von Menschen mit<br />

Behinderung geht. <strong>Die</strong><br />

bisherigen Selbstvertreterkongresse<br />

haben in<br />

Österreich viel zu einer<br />

positiven Entwicklung<br />

beigetragen. Von den<br />

Wünschen, die an den<br />

Kongressen gesammelt<br />

wurden, konnten einige<br />

umgesetzt werden. Der<br />

Kongress in <strong>Salzburg</strong><br />

soll ebenfalls helfen, die<br />

Mitbestimmung und die<br />

gemeinsame Entscheidungsfindung<br />

für wichtige<br />

Dinge im Leben von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

zu stärken. Das<br />

ist entscheidend, denn<br />

so kommen die Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

näher zum Lenkrad<br />

ihres eigenen Lebens<br />

und das ist eine wichtige<br />

Voraussetzung für ein<br />

zufriedenes Leben.<br />

8<br />

Wir danken unseren Sponsoren<br />

Das Zeitungsteam<br />

Florian Heis hat am Workshop<br />

„Wir machen eine<br />

Zeitung“ teilgenommen.<br />

Gemeinsam mit Susi Girlek<br />

und Harald Lenger hat<br />

er dabei die verschieden<br />

Arbeitsgruppen besucht,<br />

wobei Florian von der guten<br />

Zusammenarbeit sehr<br />

begeistert war. Begleitet wurden sie dabei von Michael Russ, Johanna<br />

Wallensteiner und Andrea Anditsch. Sie führten Interviews<br />

und machten Fotos von den Kursteilnehmern. „Vor allem hat uns<br />

die Zaubershow gut gefallen“, meinten Florian und Susi. Susi,<br />

die das Interview mit dem Zauberer führte, war begeistert, mit<br />

einem echten Zauberer zu reden. Verzaubert wurden<br />

die Kursteilnehmer auch von dem guten Essen und Getränken.<br />

Beim Besuch der Arbeitsgruppen hat Susi vor<br />

allem der Judo-Workshop gut gefallen: „Da gab es auch<br />

mal richtige Aktion zu sehen!“

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