Zeichenvorschriftskonforme Darstellung von ALK
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Hochschule Vechta<br />
Studiengang Umweltmonitoring<br />
Diplomarbeit zum Thema:<br />
<strong>Zeichenvorschriftskonforme</strong> <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-<br />
Daten im UMN Mapserver unter Verwendung <strong>von</strong><br />
Open-Source-Software<br />
Erstgutachter: Prof. Dr. Martin Breunig<br />
Zweitgutachter: Dr. Gunther Schmidt<br />
Vorgelegt am 13. Juli 2006<br />
<strong>von</strong> Dipl.-Geogr. Kai Behncke
Danksagung<br />
Besonders gedankt sei an dieser Stelle den Betreuern dieser Diplomarbeit Prof. Dr. Martin<br />
Breunig und Dr. Gunther Schmidt. Für Fragen hatten diese stets „ein offenes Ohr“ und<br />
ihre Anregungen und Hinweise sorgten dafür, dass auftretende Schwierigkeiten schnell<br />
bewältigt werden konnten.<br />
Dank gebührt auch der netten Belegschaft der Intevation GmbH.<br />
Hervorzuheben sind hier insbesondere Silke Reimer sowie Dr. Jan-Oliver Wagner, welche<br />
bei der Einarbeitung in die Thematik dieser Diplomarbeit unterstützend zur Seite<br />
standen. Auch soll an dieser Stelle Sascha Wilde, Frank Koormann, Bernhard Reiter,<br />
Ludwig Reiter, Thomas Arendsen-Hein und Bernhard Herzog für viele qualitativ<br />
hochwertige Tipps und Hinweise gedankt werden.<br />
Zu Dank verpflichtet fühlt sich der Autor auch gegenüber Christian Aden <strong>von</strong> der<br />
Universität Osnabrück sowie dem Systemadministrator des Institutes für Geoinformatik<br />
und Fernerkundung Frank Klein, welche Server für die Veröffentlichung des technischen<br />
Teils dieser Arbeit zur Verfügung stellten.<br />
„Last but not least“ soll Kerstin Philipp für das Korrekturlesen dieser Arbeit gedankt<br />
werden.<br />
Vechta, im Juli 2006
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Einleitung 1<br />
2. Hintergründe 6<br />
2.1 Die Automatisierte Liegenschaftskarte 6<br />
2.1.1 <strong>ALK</strong>-Datenbankkonzept 8<br />
2.1.2 <strong>ALK</strong>-Objektsicht 10<br />
2.1.3 <strong>ALK</strong>-Gestaltungsgrundlagen 12<br />
2.1.3.1 Objektabbildungskatalog 12<br />
2.1.3.2 Objektschlüsselkatalog 12<br />
2.1.3.3 Zeichenvorschrift Automatisierung 13<br />
2.1.4 Nutzen der <strong>ALK</strong> 14<br />
2.2 Von <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS – Motivation der <strong>ALK</strong>IS-Einführung 16<br />
2.3 <strong>ALK</strong>IS – Das Amtliche Liegenschaftskataster-Informationssystem 17<br />
2.3.1 <strong>ALK</strong>IS-Datenkonzept 19<br />
2.3.2 <strong>ALK</strong>IS-Gestaltungsgrundlagen 21<br />
2.3.2.1 Grunddatenbestand 21<br />
2.3.2.2 <strong>ALK</strong>IS-Objektartenkatalog 22<br />
2.3.2.3 <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog 22<br />
2.4 Open Source/Freie Software im Unterschied zu proprietärer Software 25<br />
2.4.1 Begrifflichkeiten und Konzepte 25<br />
2.4.2 Freie Software/Open Source und Lizenzen 29<br />
2.4.3 Freie Software/Open Source und proprietäre Software im Vergleich 30<br />
2.4.3.1 Wirtschaftsfaktor 31<br />
2.4.3.2 Entwicklerprozess 32<br />
2.4.3.3 Leistung 33<br />
2.4.3.4 Abhängigkeit 34<br />
2.4.3.5 Wissensverbreitung 35<br />
2.4.3.6 Kostenfaktor 36
2.4.4 Vergleich zweier Mapserver aus dem Freie Software/Open-Source-<br />
Bereich sowie dem proprietären Sektor 38<br />
2.4.4.1 UMN Mapserver 38<br />
2.4.4.2 ArcIMS 40<br />
2.5 Das Projekt FreeZVAUT 42<br />
2.5.1 Projektstruktur 44<br />
3. Methodik 46<br />
3.1.Grundsätze kartographischer <strong>Darstellung</strong> 46<br />
3.2 Systemumgebung 50<br />
3.2.1 Betriebssystem 50<br />
3.2.2 UMN Mapserver 51<br />
3.2.2.1 Basisfunktionen des UMN Mapservers 54<br />
3.2.2.1.1 Visualisierung 54<br />
3.2.2.1.2 Navigation 54<br />
3.2.2.1.3 Abfrageoption 54<br />
3.2.2.2 Technische Basisdateien des UMN Mapservers 55<br />
3.2.2.2.1 Mapfile 55<br />
3.2.2.2.2 HTML-Template 55<br />
3.2.2.2.3 Weitere Dateien 56<br />
3.2.3 Apache Webserver 57<br />
3.2.4 Fontforge 59<br />
3.2.5 Edbsilon 59<br />
3.2.6 Postgresql/PostGIS 60<br />
3.2.7 SVN 61<br />
3.2.8 Zusätzliche Komponenten für das Flurstücksinformationssystem 62<br />
3.2.8.1 PHP 62<br />
3.2.8.2 PHP/Mapscript 63<br />
3.2.8.3 JavaScript 63<br />
3.3 Datenmodellierung mit UML 64<br />
4. Technische Realisierung 67
4.1 Umsetzung des FreeZVAUT-Projektes 67<br />
4.1.1 Symbolerstellung 67<br />
4.1.2 Flurstücksnummerierung 74<br />
4.1.3 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen 78<br />
4.1.4 Aufnahmepunkte 81<br />
4.1.5 Flächensignaturen 85<br />
4.2 Technische Umsetzung des Flurstücksauskunftssystems 90<br />
4.2.1 Attribute der Flurstücksflächen 91<br />
4.2.2 Layerauswahl 93<br />
4.2.3 Flurstücksauswahl 96<br />
4.2.4 Navigation 98<br />
4.2.5 Flächenabfrage 99<br />
4.2.6 Datenanzeige 100<br />
5. Diskussion und Ausblick 102<br />
5.1 Diskussion und Ausblick <strong>von</strong> FreeZVAUT 102<br />
5.1.1 Mapserverspezifische Schwierigkeiten 103<br />
5.1.1.1 Größenangaben 103<br />
5.1.1.2 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen 103<br />
5.1.1.3 Druck 107<br />
5.1.2 Edbsilonspezifische Schwierigkeiten 107<br />
5.1.2.1 Eigene Geometrie 107<br />
5.1.2.2 Winkelangabe 109<br />
5.1.2.3 Doppelte Polygongrenzen 110<br />
5.2 Flurstücksinformationssystem 113<br />
5.3 Umstellung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS 114<br />
6. Fazit 117<br />
7. Literaturverzeichnis 118<br />
8. Anhang 126
„There is no centre anywhere that could hope to<br />
organize and oversee all this mutual thickening of ties. It<br />
would be like trying to instruct a forest how to grow“<br />
PGA bulletin five, Februar 2000, UK edition in:<br />
Verso (2003): „We are everywhere“. London, New York<br />
© Kai Behncke<br />
Diese Arbeit unterliegt der GNU-GPL.
1. Einleitung<br />
1. Einleitung<br />
Im Jahre 2004 sammelte der Autor dieser Arbeit im Rahmen eines Studienprojektes die<br />
ersten Erfahrungen mit dem UMN Mapserver.<br />
Das hinter dieser Software stehende, offene Konzept übte eine große Faszination aus:<br />
Theoretisch wird niemand <strong>von</strong> diesem Hochleistungsprodukt ausgeschlossen; Wissen und<br />
Input sind für alle Anwender gleichermaßen zugänglich, sofern sie einigermaßen Englisch<br />
sprechen.<br />
Im September 2005 wurde ein dreimonatiges Praktikum bei der Firma Intevation<br />
GmbH in Osnabrück begonnen, und es entwickelte sich ein gemeinsames Open-Source-<br />
Projekt, welches sich FreeZVAUT nennt.<br />
Dieses Projekt hat verschiedene Entstehungsmotivationen:<br />
Die ZV-Aut (Zeichenvorschrift Automatisierung) ist die Zeichenvorschrift für die<br />
<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Symbolen und Signaturen (siehe auch Kapitel 2.1.3.3). Um eine<br />
rechtskonforme <strong>ALK</strong> (Automatisierte Liegenschaftskarte) zu erstellen, muss die ZV-Aut<br />
berücksichtigt werden.<br />
Die <strong>ALK</strong> hat eine hohe Bedeutung für räumliche Auskunftssysteme. Sie wird als<br />
Auskunfts- oder auch als Planungsgrundlage für Wirtschaft und Verwaltung genutzt.<br />
Ursprünglich lag die <strong>ALK</strong> als Papierprodukt vor. Im digitalen Hightechzeitalter liegt es<br />
nahe, diese Karte auch im Inter- bzw. Intranet zu präsentieren.<br />
DICKMANN schreibt allgemein zur Kartendarstellung im Internet: „Die Vorteile gegenüber<br />
Papierkarten, aber auch gegenüber Offline-Bildschirmkarten sind offenkundig, betrachtet<br />
man die technisch vorhandenen und theorethisch möglichen Potentiale internet-basierter<br />
kartographischer <strong>Darstellung</strong>en. Zweifellos können der zeitlich und räumlich<br />
unbeschränkte Zugang zu Webservern, die plattformübergreifende Datenverarbeitung, der<br />
Einbindung multimedialer Komponenten (...) zu einer unkomplizierteren und vielfältigeren<br />
Informationsübermittlung führen, als dieses früher der Fall war.” 1<br />
1 Dickmann 2001, S.11 f.<br />
1
Durch eine webbasierte <strong>Darstellung</strong> der <strong>ALK</strong> in Verbindung mit leicht zu<br />
1. Einleitung<br />
aktualisierenden Datenbanken können räumliche Daten mehr oder weniger einfach und<br />
unkompliziert präsentiert und abgefragt werden.<br />
Eine schnelle Präsentation in verschiedenen Maßstäben und auch die <strong>Darstellung</strong><br />
verschiedener Layer (und Daten) unterschiedlicher Fachanwendungen wird möglich.<br />
Eine Zukunftsvision, welche langfristig durch das Projekt realisiert werden könnte (die<br />
Betonung liegt auf “Vision” und “langfristig”), wäre eine bürgernahe, transparente<br />
<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Geodaten zu den bundesweit vorliegenden Flurstücken für jedermann.<br />
Dieses setzt natürlich einschränkend voraus, dass entsprechende Daten kommunal und<br />
föderal umfassend zur Verfügung stehen und datenschutzzrechtlich freigegeben werden<br />
können. Räumliche Informationen würden somit nicht, wie aktuell, primär<br />
verwaltungsintern vorliegen, sondern der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.<br />
Die Auskunftsmöglichkeiten sind, sofern entsprechendes Datenmaterial vorliegt, schier<br />
unbegrenzt:<br />
Wem gehört das Flurstück xyz an der Musterstraße x bzw. wie lauten die Namen der<br />
Nachbarn?<br />
Welche Nutzungsform liegt in den Flächen im Planquadrat xy vor?<br />
Welche Gebäudeflächen sind vom Wasserrohrbruch des Rohres mit der Kennzeichnung<br />
xyz betroffen?<br />
Wie viel ist diese und jene Fläche im neu entstehenden Gewerbegebiet wert und wer ist<br />
der aktuelle Eigentümer?<br />
Wie lange ist die Ackerfläche xyz noch verpachtet und was wird dort aktuell angebaut?<br />
Um Fragen dieser Art zu beantworten und auch eine rechtskoforme Kartendarstellung<br />
zu gewährleisten, sind als Grundlage (neben dem Vorhandensein entsprechender Daten<br />
und dem Aufbau einer Oberfläche für eine Datenabfrage) erst einmal zwei Dinge nötig:<br />
Zum einen sind die <strong>Darstellung</strong>svorschriften der ZV-Aut für eine Anwendung im Web<br />
2
1. Einleitung<br />
umzusetzen, es müssen also eine Vielzahl <strong>von</strong> Symbolen und Signaturen erstellt werden.<br />
Zum anderen muss innerhalb einer Mapserverarchitektur eine Anwendung erstellt<br />
werden, welche Liegenschaftsdaten automatisiert als digitale Karte darstellt.<br />
Um beides geht es im Projekt FreeZVAUT.<br />
Gemäß des Prinzips „Wissen für alle, und zwar gleichberechtigt” soll diese Anwendung<br />
frei zu verwenden sein. Jeder Bürger, jede Kommune, jeder Landkreis, jede Universität<br />
muss gleichermaßen und ohne Exklusion die Möglichkeit haben, das aus dem FreeZVAUT<br />
entstehende Produkt frei zu nutzen.<br />
Im Rahmen des Projektes soll eine Systemarchitektur verwendet werden, welche keinerlei<br />
Nutzungsbeschränkungen beinhaltet. Innerhalb des FreeZVAUT-Projektes werden aus<br />
diesem Grund ausschließlich Freie/Open-Source-Produkte verwendet (siehe auch Kapitel<br />
3.2).<br />
Innerhalb dieser Einleitung soll somit auch ein gesellschaftlicher Aspekt als<br />
Handlungsmotivation genannt werden.<br />
In Zeiten, in welchen viele Kommunen und Landkreise wenig Geld haben, ist es nach<br />
Auffassung des Autors wichtig, frei zugängliche und kostenlose Anwendungen zu<br />
implementieren. Öffentliche Kassen werden dadurch entlastet, ohne dass, wenn das<br />
Projekt entsprechend gestaltet wird, qualitative Einbußen entstehen. Hiermit wird auch<br />
einer Monopolisierung bzw. Patentierung <strong>von</strong> (Software-)Wissen im wahrsten Sinne des<br />
Wortes „ein Strich durch die Rechnung gemacht”.<br />
Auch können eventuell eingesparte Gelder an anderer Stelle wieder gesellschaftlich<br />
sinnvoll investiert werden.<br />
Dass z.B. im Rahmen <strong>von</strong> Planung oder Verwaltung öffentliche, kostenlose<br />
Geodatenanwendungen einen gesellschaftlichen Nutzen darstellen, dürfte unbestreitbar<br />
sein.<br />
Es geht mittels FreeZVAUT keineswegs darum, einen eventuell vorhandenen<br />
wirtschaftlichen Markt „kaputtzumachen” (wie Kritiker <strong>von</strong> Open-Source-Software<br />
oftmals irrtümlich behaupten).<br />
3
1. Einleitung<br />
Es geht darum, freien Input zu erstellen, welcher sowohl kostenlos aber auch im Rahmen<br />
monetärer Dienstleistung verwendet werden darf.<br />
In diesem Sinne wurde das Projekt FreeZVAUT unter der GNU GPL-Lizenz veröffentlicht<br />
(siehe auch Kapitel 2.4.2).<br />
Es ergibt sich somit der Titel der Diplomarbeit: „<strong>Zeichenvorschriftskonforme</strong><br />
<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Daten im UMN Mapserver unter Verwendung <strong>von</strong> Open-Source-<br />
Software”.<br />
In dieser Arbeit geht es primär darum, das Projekt FreeZVAUT und dessen technische<br />
Realisierung darzustellen. Es soll erläutert werden, was mit diesem Projekt möglich ist,<br />
aber auch, wo noch Begrenzungen und Hemmnisse festzustellen sind.<br />
Gerade die Betonung der Schwierigkeiten ist ein wichtiger Punkt. Schließlich ist es im<br />
Rahmen <strong>von</strong> Open-Source-Projekten möglich, Quellcode zu verändern und zu<br />
verbessern, wofür zuvor natürlich Schwierigkeiten und Hemmnisse benannt und<br />
analysiert werden müssen.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt, wenn auch innerhalb dieser Diplomarbeit prioritär hinter<br />
dem FreeZVAUT-Projekt liegend, ist die Erstellung, Vorstellung und Beschreibung eines<br />
möglichen Flurstücksauskunftssystems unter Implementierung der Ergebnisse des<br />
FreeZVAUT-Projektes.<br />
Hiermit soll dem Leser praktisch verdeutlicht werden, welchen Nutzen ein Anwender <strong>von</strong><br />
einem Auskunftssystem haben kann. Es soll deutlich werden, was bei Vorhandensein<br />
spezifischer Daten möglich ist.<br />
Da die <strong>ALK</strong> mittelfristig auf <strong>ALK</strong>IS (Amtliches Liegenschaftskataster-<br />
Informationssystem) umgestellt wird, soll auch beleuchtet werden, in welchem Maße sich<br />
Gestaltungsgrundlagen und Anforderungen an die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Symbolen und<br />
Schraffuren ändern. Mit Blick auf die Zukunft wird erläutert, welche Auswirkungen die<br />
Umstellung letztlich auf die Präsentation des Kartenwerkes im UMN Mapserver haben<br />
wird.<br />
4
Es ergeben sich neben dieser Einleitung folgende Kapitel:<br />
1. Einleitung<br />
In Kapitel 2 wird auf die verschiedene Hintergründe der <strong>ALK</strong> und <strong>ALK</strong>IS eingegangen.<br />
Auch wird die Thematik der Freien Software/Open Source im Vergleich zu proprietärer<br />
Software beleuchtet und in diesem beschreibenden Teil der Arbeit das FreeZVAUT-<br />
Projekt ausführlich erläutert.<br />
In Kapitel 3 (Methodik) wird auf Grundsätze kartographischer <strong>Darstellung</strong>, den Aufbau<br />
einer Systemarchitektur sowie Datenmodellierung mittels der Sprache UML eingegangen.<br />
Kapitel 4 widmet sich der technischen Realisierung des FreeZVAUT-Projektes sowie des<br />
Auskunftssystems.<br />
In Abschnitt 5 (Diskussion und Ausblick) werden, auch mit Blick auf die Zukunft,<br />
erarbeitete Ergebnisse kommentiert und Besonderheiten hervorgehoben.<br />
Kapitel 6 (Fazit) stellt schlussendlich das zusammenfassende Kapitel dieser Arbeit dar.<br />
5
2. Hintergründe<br />
2. Hintergründe<br />
Um den wissenschaftlichen Anspruch zu untermauern und die Sinnhaftigkeit, den<br />
gesellschaftlichen Nutzen aber auch die Herausforderungen der in der Einleitung<br />
anvisierten Ziele besser zu verdeutlichen, ist es notwendig, dem Leser einige<br />
Hintergründe darzulegen.<br />
Nachfolgend sollen die Besonderheiten der <strong>ALK</strong> und <strong>ALK</strong>IS erläutert werden<br />
(insbesondere die Gestaltungsgrundlagen sowie die Gründe, welche zu einem Umstieg<br />
<strong>von</strong> <strong>ALK</strong> nach <strong>ALK</strong>IS führten). Auch soll der Leser einen Einblick in das hinter der <strong>ALK</strong><br />
und <strong>ALK</strong>IS liegende Datenkonzept bekommen.<br />
Anschließend werden Charakteristika <strong>von</strong> Open-Source-Projekten bzw. proprietärer<br />
Software benannt sowie Grundlagen und Besonderheiten des FreeZVAUT-Projektes<br />
dargestellt.<br />
2.1 Die Automatisierte Liegenschaftskarte<br />
Die Entstehung der Automatisierten Liegenschaftskarte (<strong>ALK</strong>) basiert auf<br />
Entscheidungen der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der<br />
Bundesrepublik Deutschland (AdV) zu Beginn der 70er Jahre.<br />
Ziel war es, die Führung des Liegenschaftskatasters zu automatisieren und dabei<br />
gleichzeitig im Rahmen der staatlichen Aufgabe der Daseinsvorsorge, digitale Daten den<br />
Nutzern des Katasters zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund wurde im Jahre 1971<br />
das Konzept „Automatisiertes Liegenschaftskataster" entwickelt, woraus dann die beiden<br />
anwendungsbezogenen Sollkonzepte „Automatisiertes Liegenschaftsbuch (ALB, 1973)"<br />
und „Automatisierte Liegenschaftskarte (<strong>ALK</strong>, 1975)" entstanden. 2<br />
Die <strong>ALK</strong> ist als objektstrukturierter Vektordatenbestand der bildliche Teil des<br />
Liegenschaftskatasters. In ihr werden Lage und Geometrie der Flurstücke und Gebäude<br />
mit Nutzungsarten, Topografie und öffentlich-rechtlichen Festlegungen beschrieben und<br />
dargestellt. 3<br />
2 Stöppler 1987, S. 65; Seifert 2000, S.13; Grote/Seifert 2001, S.238<br />
3 vgl. Grote/Seifert 2001, S.240<br />
6
2. Hintergründe<br />
Das Flurstück ist hierbei ein Teil der Erdoberfläche, welcher durch amtliche<br />
Vermessung festgelegt und mit einer Flurstücksnummer belegt wird. Dargestellt werden<br />
Gebäude und bauliche Anlagen, wenn sie dauerhaft errichtet und für die Beschreibung<br />
des Grund und Bodens <strong>von</strong> Relevanz sind. 4<br />
Die Realisierung der <strong>ALK</strong> liegt in der Verwaltungshoheit der einzelnen Bundesländer.<br />
Dieses führt zu Unterschieden in der <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> einzelnen Objekten. Auch ist der<br />
Bearbeitungsstand der <strong>ALK</strong> in den einzelnen Föderationen sehr unterschiedlich. So gibt<br />
es Bundesländer, in denen die <strong>ALK</strong> mittlerweile flächendeckend vorliegt (z.B. Hessen und<br />
Rheinland-Pfalz) während sie in Thüringen lediglich für 47% der Landesfläche vorhanden<br />
ist (Stand 25.5.2005). 5 Als Beispiel für einen <strong>ALK</strong>-Ausschnitt soll Abbildung 1 dienen.<br />
Abbildung 1: Ausschnitt aus der Automatisierten Liegenschaftskarte<br />
Quelle: http://www.lverma.nrw.de/produkte/liegenschaftsinformation/<br />
katasterinfo/alk/<strong>ALK</strong>.htm# vom 17..5006<br />
Mit der <strong>ALK</strong> erhält man eine aktuelle, maßstabsunabhängige und blattschnittfreie Be<br />
reitstellung der Grundrissdaten in analoger (nach Ausdruck) oder digitaler Form.<br />
Sie weist mit dem Gauß-Krüger-Koordinatensystem einen einheitlichen Raumbezug auf<br />
4 http://www.gll.niedersachsen.de/master/C10540068_N8679277_L20_D0_I7746208.html vom<br />
18.5.2006<br />
5 http://www.adv-online.de/extdeu/broker.jsp?uMen=ea510328-46de-1afa-6d78-79f08a07b51a<br />
vom 17.5.2006<br />
7
2. Hintergründe<br />
und gewährleistet durch ihre objektbezogene Datenstruktur eine gezielte Selektion und<br />
Verknüpfung der Inhalte.<br />
Das ALB schließlich enthält zusätzliche Daten in schriftlicher Form (Sachdaten wie<br />
Nutzungsarten, Eigentumsverhältnisse, Flächengröße etc.). 6<br />
2.1.1 <strong>ALK</strong>-Datenkonzept<br />
Das <strong>ALK</strong>-Konzept beinhaltet einen Datenbank- und einen Verarbeitungsteil, welche<br />
gegenseitig über das EDBS-Format kommunizieren können (siehe Abbildung 2).<br />
Abbildung 2: Systemkonzeption der <strong>ALK</strong><br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> nach http://www.lverma-mv.de/lie_alk.htm vom 20.5.2006<br />
Sämtliche Daten werden im Datenbankteil gespeichert.<br />
In der Grundrissdatei werden die geometrischen und semantischen Informationen für die<br />
<strong>Darstellung</strong> des Karteninhaltes abgelegt, also z.B. Objektkoordinaten, Geometrietyp,<br />
Objektnummer, Objektnamen und Entstehungsdatum. 7<br />
Grundrissobjekte gleichen Inhalts bilden Objektarten, die einzelnen Folien zugeordnet<br />
werden (eine "Folie" bildet dabei eine Ordnungseinheit).<br />
6 http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.htm vom 21.5.2006<br />
7 Stöppler 1987, S.75 f.; Beisch 1998, S.34 ff.<br />
8
Folgende Folien sind z.B. in der <strong>ALK</strong> vorhanden:<br />
etc.<br />
● Folie 001: Flurstücke<br />
● Folie 002: Flur- und Gemarkungsgrenzen<br />
● Folie 003: Verwaltungsgrenzen<br />
● Folie 011: Gebäude<br />
● Folie 021: Nutzungsarten<br />
2. Hintergründe<br />
Grundrissobjekte können entsprechend ihrer geometrischen Ausprägung flächen-,<br />
linien- oder punktförmig sein und aus verschiedenen Bestandteilen bestehen.<br />
So gehören z.B. zum flächenförmigen Grundrissobjekt Flurstück die zugehörigen Flur<br />
stücksgrenzen mit deren Bezugspunkt als Objektkoordinate und dem Flurstückskennzei<br />
chen als Objektnamen.<br />
In der Punktdatei werden Punkte der Grundlagenvermessung und des Liegenschafts<br />
katasters geführt, wie z.B. Gebäudepunkte oder Nutzungsgrenzpunkte. 8<br />
Die Punktdatei hat vorwiegend katasterinterne Bedeutung. 9<br />
In der Datei der Messungselemente sind Bestimmungsstücke zur Berechnung <strong>von</strong><br />
Lagekoordinaten und -höhen vorhanden.<br />
Die Systemdateien enthalten Daten, welche die Datenbankverwaltung steuern. So<br />
findet man hier z.B. Angaben zur Interpretation der EDBS-Sätze und zur Plausi-<br />
bilitätsprüfung.<br />
EDBS-Daten werden in Form sogenannter „Aufträge" übermittelt. Das Auftragsbuch im<br />
Rahmen des Datenbankteils enthält die Auftragsdaten für die Dauer der Auftragsbe<br />
arbeitung. 10<br />
Der Verarbeitungsteil (auch als GIAP (grafisch interaktiver Arbeitsplatz) bezeichnet)<br />
enthält die fachlichen Verarbeitungsprogramme (z.B. SICAD oder <strong>ALK</strong>/GIAP). 11<br />
Hier findet eine Kommunikation mit dem Sachbearbeiter statt; das bedeutet, es werden<br />
8 Stöppler 1987, S.75<br />
9 https://www.maklerinfo.biz/homepage-Dateien/include-Dateien/Wikipedia_Schnittstelle.php?Suchbegriff=EDBS<br />
vom 20.5.2006<br />
10 LGN 1987, S.1 f.<br />
11 Pohlmann/Ridder 1995, S.251<br />
9
2. Hintergründe<br />
hier Aufträge zur Einrichtung, Fortführung und Benutzung des Datenbankteils erstellt.<br />
Der Datenbankteil nimmt die Daten des Verarbeitungsteils entgegen, führt die Einrich<br />
tung, Fortführung und Benutzung der Dateien durch und stellt das Ergebnis dem<br />
Verarbeitungsteil wiederum in Form der EDBS-Daten zur Verfügung. 12<br />
In der Praxis beinhaltet dieses z.B. Schritte der Digitalisierung, Scan-Verfahren <strong>von</strong><br />
analog geführten Liegenschaftskarten sowie die photogrammetrische Auswertung <strong>von</strong><br />
Orthophotos. Weitere Schritte sind die Transformierung in ein einheitliches geodätisches<br />
Bezugssystem, Randanpassung sowie Objektbildung. Die bei der Digitalisierung erfassten<br />
Elemente der Liegenschaftskarte (Punkte, Linien, Texte und Symbole) werden<br />
entsprechend ihrer fachlichen Bedeutung zu Grundrissobjekten zusammengefasst. 13<br />
2.1.2 <strong>ALK</strong>-Objektsicht<br />
Innerhalb der <strong>ALK</strong> ist zwischen einer elementargeometrischen Sicht sowie einer<br />
Objektsicht zu unterscheiden.<br />
Elementargeometrische Sicht bedeutet, dass die Karte bzw. ihre graphischen In<br />
formationen in die kleinsten möglichen Einheiten (Objektelemente) zerlegt werden.<br />
Dabei kann es sich um punktförmige Einheiten (z.B. einen Grenzpunkt), linienförmige<br />
Einheiten (z.B. eine Gebäudeseite), flächenförmige Einheiten (z.B. eine Gebäudefläche)<br />
oder um textförmige Einheiten (z.B. Flurstücksnummern) handeln.<br />
Eine Objektsicht beinhaltet die kleinstmögliche logische Einheit, die aus fachlicher<br />
Sicht gebildet werden kann. So werden in der <strong>ALK</strong> also nicht die Grenzen oder Nummern<br />
eines Flurstücks oder z.B. die Seite eines Gebäudes als einzelne Objekte gebildet, sondern<br />
das gesamte Flurstück bzw. Gebäude mit seinen Grenzen und Texten. 14<br />
12 LGN 1987, S.1<br />
13 Pohlmann/Ridder 1995, S.251ff.; Derksen/Peick/Ulbricht 2001, S.31ff.<br />
http://www.lvsn.smi.sachsen.de/produkte/liegen/alk/inhalt_re_alk.html vom 1.6.2006<br />
14 Stöppler 1987, S.78; http://www.igip.de/<strong>ALK</strong>-Lexikon/index-alk-lexikon.html vom 22.5.2006<br />
10
2. Hintergründe<br />
Objektarten gleichen Inhalts werden dann, wie oben bereits erwähnt, einzelnen Folien<br />
zugeordnet. Nachfolgende Abbildung verdeutlicht das <strong>ALK</strong>-Objektmodell.<br />
Abbildung 3: <strong>ALK</strong>-Objektmodell<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Zur Verdeutlichung: Die Folie 001 (Flurstücke) z.B. stellt die Objektarten „Flurstück“ dar.<br />
Die Objektart „Flurstück“ wiederum besteht aus verschiedenen Objektelementen (z.B.<br />
Flurstücksgrenze, Flurstücksnummer etc.).<br />
Es ist im Rahmen der <strong>ALK</strong> möglich, dass ein Plan produziert wird, ohne dass die<br />
Objektteile „wissen“, dass sie zusammen gehören, also ohne dass eine Objektbildung<br />
stattgefunden hat. Objekte werden erst nachträglich durch das jeweilige<br />
Anwendungssystem aus den Geometrieelementen und ihren Fachbedeutungen gebildet. 15<br />
Die Objektbildung (also die Zuordnung <strong>von</strong> Objektelementen zu einem Objekt) ist<br />
Grundvoraussetzung für thematische Auswertungen oder Auskunftszwecke.<br />
15 http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.htm vom 22.5.2006<br />
11
2.1.3 <strong>ALK</strong>-Gestaltungsgrundlagen<br />
2. Hintergründe<br />
Gestaltungsgrundlagen der <strong>ALK</strong> sind im OSKA (Objektschlüsselkatalog), im OBAK<br />
(Objektabbildungskatalog) und in der ZV-Aut (Zeichenvorschrift Automatisierung)<br />
festgelegt.<br />
2.1.3.1 Objektabbildungskatalog<br />
Der Objektabbildungskatalog legt die Regeln dafür fest, welche fachlichen<br />
Informationen zu einzelnen Grundrissobjekten zusammenzufassen sind (Objektbildung)<br />
und wie diese abgebildet werden sollen (Objektabbildung).<br />
So ist hier beispielsweise statuiert, dass jeder besondere Bauteil am Gebäude als<br />
eigenständiges Objekt zu definieren ist. Auch wird z.B. angegeben, welche Schriftzusätze<br />
für Gebäude zu erfassen sind.<br />
2.1.3.2 Objektschlüsselkatalog<br />
Im Objektschlüsselkatalog (OSKA) sind die Objektarten sowie die Bestandteile der<br />
Grundrissobjekte mit den zugehörigen Objektarten- und Folienschlüsseln festgelegt.<br />
Festgelegt wird z.B, dass in Folie 011 (Gebäude) ein Kindergarten den Objektschlüssel<br />
1165 besitzt. 16 Die Funktion, welche ein Objekt bzw. Objektbestandteil aufweist, wird<br />
„Fachbedeutung" genannt (die Fachbedeutung des Gebäudes mit dem OS<br />
(Objektschlüssel) 1165 lautet in diesem Falle also „Kindergarten").<br />
Die Grundrissinformationen werden also durch einen dreistelligen Folienschlüssel und<br />
einen vierstelligen Objektschlüssel verschlüsselt. Diese Verschlüsselung dient der<br />
eindeutigen Identifizierung eines Objektes bzw. Objektbestandteiles.<br />
Hierdurch wird die Möglichkeit des fachlichen und technischen Datenaustausches mit<br />
fachspezifischen Informationssystemen (z.B. der Verwaltung) gegeben, also eine<br />
Verknüpfung <strong>von</strong> Informationen gewährleistet. 17<br />
16 Innenministerium NRW 2003, S.20<br />
17 http://www.gismngt.de/update/alk.htm vom 23.5.2006<br />
12
2.1.3.3 Zeichenvorschrift Automatisierung<br />
2. Hintergründe<br />
Die ZV-Aut ist die Zeichenvorschrift für die <strong>Darstellung</strong> der Elemente der Definitions- und<br />
Ausgestaltungsgeometrie. 18 Innerhalb dieser Diplomarbeit stellt diese eine wesentliche<br />
Arbeitsgrundlage des Autors dar und soll daher etwas ausführlicher erläutert werden.<br />
In der ZV-Aut sind zu sämtlichen Objekten/Objektteilen <strong>Darstellung</strong>sangaben äußerst<br />
präzise festgelegt. Es werden hier beispielsweise millimetergenaue Deklarationen für<br />
Schrifthöhe, Schriftneigung oder Linienstärke vorgegeben (siehe Abbildung 4).<br />
Die graphische <strong>Darstellung</strong> der Grundrissobjekte in der analogen/digitalen Ausgabe<br />
richtet sich nach dieser Vorschrift.<br />
Abbildung 4: U-Bahnhof-Symbol aus der ZV-Aut<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> nach Innenministerium NRW 2005, S.26<br />
Abbildung 4 stellt ein Objekt (U-Bahnhof) aus der Folie 011 (Gebäude) dar.<br />
Dieses Objekt trägt den Objektschlüssel 1194 und soll eine Linienbreite der Klasse 2 (0,18<br />
mm) sowie einen Durchmesser <strong>von</strong> 7 mm aufweisen. Der Buchstabe soll 3,5 mm hoch<br />
sein und die Schriftlage senkrecht. Als weiteres Beispiel soll ein Auszug aus der Folie 021<br />
(tatsächliche Nutzung) dienen (siehe Abbildung 5 auf der folgenden Seite).<br />
In Abbildung 5 wird explizit festgelegt, wie groß die Linienabstände in horizontaler bzw.<br />
vertikaler Ausrichtung bei dem „Steinsymbol“ sein dürfen (5 bzw. 1 mm) und auch dass<br />
die Beschriftung beim Objekt „Erz" 2,5 mm hoch und rechtsgeneigt sein muss.<br />
Insgesamt finden sich in der ZV-AUT 21 Folien der Liegenschaftskarte mit über 600<br />
expliziten <strong>Darstellung</strong>svorschriften zu unterschiedlichen Objekten bzw. Objekt-<br />
bestandteilen.<br />
18 http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.htm vom 23.5.2006<br />
13
Abbildung 5: Auszug aus der ZV-Aut<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> nach Innenministerium NRW 2005, S.29<br />
2. Hintergründe<br />
Die Vorschriften der ZV-Aut sind die wesentliche Grundlage für eine rechtsverbindli<br />
che Erstellung der Automatisierten Liegenschaftskarte.<br />
2.1.4 Nutzen der <strong>ALK</strong><br />
Die Daten der <strong>ALK</strong> bilden als Geobasisdaten eine Grundlage für raumbezogene<br />
Informationssysteme in vielen Bereichen der Wirtschaft, Verwaltung, Planung sowie des<br />
Umwelt- und Naturschutzes (siehe Abbildung 6 auf der folgenden Seite). 19<br />
Der eigentliche Nutzen entsteht durch die Verknüpfung der Grundrissobjekte mit<br />
bestimmten Fachdateien/Fachdaten. So würden in einem Energieversorgungsunterneh-<br />
men (Gas, Strom, Wasser) beispielsweise zu jedem Gebäude zusätzliche Dateien zu den<br />
jeweiligen Hausanschlüssen vorliegen.<br />
19 Pohlmann/Ridder 1995, S.255 ff.<br />
14
Abbildung 6: <strong>ALK</strong>-Verwendungsbereiche<br />
2. Hintergründe<br />
Quelle: Eigene Bearbeitung nach: http://www.adv-online.de/extdeu/broker.jsp?uMen=ea7769da-d319-fa6d-<br />
7879-f08a07b51a69 vom 1.6.2006<br />
15
2. Hintergründe<br />
2.2 Von <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS - Motivation der <strong>ALK</strong>IS-Einführung<br />
<strong>ALK</strong>IS ist ein Konzept zur Integration <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> und ALB in ein einheitliches<br />
Datenmodell. Erstellt und dokumentiert wurde es <strong>von</strong> der AdV (Arbeitsgemeinschaft der<br />
Vermessungsverwaltungen der Länder).<br />
Der wesentliche Grund für die Einführung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS liegt in der veralteten<br />
Datenstruktur <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> und ALB, deren Konzepte aus den 70er Jahren stammen.<br />
Da sich die Technik in rasantem Tempo weiter entwickelt und es mittlerweile auch<br />
veränderte/gestiegene Anforderungen an die Datennutzung gibt, war es erforderlich, die<br />
hinter <strong>ALK</strong> und ALB liegenden Datenkonzepte zu überdenken.<br />
Folgende Mängel waren/sind festzustellen:<br />
● In <strong>ALK</strong> und ALB gibt es noch eine getrennte und teilweise redundante<br />
Datenhaltung, so dass z.B. eine Frage wie „Wie lauten die Eigentümer eines<br />
Flurstückes und seiner Nachbargrundstücke?" nur mit viel Aufwand beantwortet<br />
werden kann. Eine Integration der beiden Systeme wurde vielfach gefordert. Auch<br />
ist der Pflegeaufwand für die veralteten Systeme sehr hoch. 20<br />
● Ein großes Problem ist auch die länderübergreifende Datenausgabe im <strong>ALK</strong>-<br />
System. Dort stellt der OBAK lediglich eine Empfehlung dar, welche<br />
länderspezifische Gestaltungsmöglichkeiten lässt. Dieses führt zu sehr<br />
inhomogenen Daten und damit verbundenen Schwierigkeiten, wenn Daten über<br />
Ländergrenzen hinweg genutzt werden sollen. 21<br />
● Die ursprüngliche Datenmodellierung entspricht keiner Norm und ist<br />
international schwer verständlich. 22<br />
● <strong>ALK</strong>- und ALB-Daten weisen keine Metadaten (z.B. zur Aktualität und<br />
Genauigkeit) auf. 23 Durch die zusätzliche Speicherung dieser Daten aber würde<br />
der Nutzer in die Lage versetzt, die fachliche Eignung der Daten für seine<br />
20 Seifert 2000, S.14<br />
21 Seifert 2004, S.31<br />
22 Seifert 2000, S.14<br />
23 http://www.lvermgeo.rlp.de/lv/aufgaben/<strong>ALK</strong>IS.html vom 5.6.2006<br />
16
Anwendung zu beurteilen.<br />
2. Hintergründe<br />
● Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass die Verknüpfung <strong>von</strong> Fachdaten über<br />
die Geometrie eines Objektes erfolgt. Bei homogenisierungsbedingten<br />
Änderungen werden diese Verknüpfungen teilweise unterbrochen. 24<br />
● Daten des Liegenschaftskatasters können bislang nicht ohne weiteres mit Daten<br />
aus ATKIS (Amtlich Topographisch-Kartographisches Informationssystem)<br />
verknüpft werden. 25<br />
2.3 <strong>ALK</strong>IS – Das amtliche Liegenschaftskataster-<br />
Informationssystem<br />
Das neue Modell <strong>ALK</strong>IS berücksichtigt die modernen Anforderungen <strong>von</strong> vornherein<br />
und löst somit die genannten Probleme. <strong>ALK</strong> und ALB werden zukünftig einheitlich<br />
geführt und somit eine konsequente, objektbasierende Datenmodellierung realisiert. Als<br />
Objekt zählt jeder „tatsächliche oder rechtliche Gegenstand der Wirklichkeit (...), der aus<br />
fachlicher Sicht ein hinreichendes Eigenleben führt." 26<br />
Die Modellierung der Datenstruktur sowie des Ausgabeformats folgt den Normen und<br />
Standards der International Standardization Organisation (ISO) und des Open Geospatial<br />
Konsortiums (OGC). 27<br />
Diese systemunabhängige Modellierung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS ermöglicht die einfache Anbindung<br />
beliebiger Fachanwendungen, wenn sie ebenfalls auf den internationalen Normen<br />
basieren.<br />
In <strong>ALK</strong>IS erhalten alle Objekte ein Lebenszeitintervall. Untergegangene Objekte<br />
werden lediglich historisiert und weiterhin in der Datenbank geführt, so dass beliebige,<br />
zurückliegende Situationen rekonstruiert werden können. 28 Sachdaten werden nicht mehr<br />
über die Geometrie eines Objektes verknüpft, sondern über eine eindeutige Objektid,<br />
24 Seifert 2000, S.14; Seifert 2004, S.27<br />
25 http://www.hhk.de/produkte/gw/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />
26 Oswald/Rothberger 1998, S.14<br />
27 http://www.lvermgeo.rlp.de/lv/aufgaben/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />
28 http://landesregierung.schleswigholstein.de/coremedia/generator/Aktueller_20Bestand/IM/<br />
z__Katasteraemter/Information/Produkte/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />
17
welche auch bei Änderung des Objektes gleich bleibt. 29<br />
2. Hintergründe<br />
Die Daten in <strong>ALK</strong>IS werden zukünftig nicht mehr im inhomogenen Datenformat EDBS<br />
ausgegeben, sondern im bundeseinheitlichen NAS-Format (Normierte Austausch-<br />
schnittstelle). 30 Hierdurch wird ein länderübergreifender Austausch möglich.<br />
Bei der Entwicklung dieser Schnittstelle wurden auch Wünsche und Konzepte der<br />
Industrie berücksichtigt. Das NAS-Ausgabeformat realisiert nur ein Format unter weiteren<br />
möglichen (wie z.B. auch DXF- oder Shapeformat). 31<br />
Mit der Entwicklung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS wurde 1995 begonnen. 32 Im Juni 2000 entschied die<br />
AdV spätestens ab 2005 <strong>ALK</strong>IS in ganz Deutschland zu implementieren. Die meisten<br />
Bundesländer haben mit einer diesbezüglichen Realisierung auch schon begonnen, nach<br />
unverbindlichen Hochrechnungen ist mit einer flächendeckenden Einführung jedoch<br />
nicht vor 2007 zu rechnen. 33<br />
Auch diese Schätzung ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da, wie oben geschildert, noch<br />
nicht einmal in allen Bundesländern die <strong>ALK</strong> flächendeckend vorliegt.<br />
Durch die integrierte Führung aller Daten des Liegenschaftskatasters ergeben sich<br />
vielfältige Nutzungsmöglichkeiten sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.<br />
Anwendungen liegen, genau wie im <strong>ALK</strong>-System, überall dort, wo rechtlich verbindliche,<br />
aktuelle und genaue Geobasisdaten benötigt werden.<br />
29 Seifert 2000, S.19<br />
30 ebda, S.18; Seifert 2004, S.30<br />
31 Seifert 2004, S.30<br />
32 Oswald/Rothberger 1998, S.11<br />
33 Seifert 2004, S.32<br />
18
2.3.1 <strong>ALK</strong>IS-Datenkonzept<br />
2. Hintergründe<br />
Das objektorientierte Datenmodell des OBAK ist gegliedert nach 9 verschiedenen<br />
Objektbereichen (siehe Abbildung 7). Diese enthalten auch interne Angaben zum<br />
lesenden oder schreibenden Zugriff auf <strong>ALK</strong>IS-Daten (Bereich Nutzerprofile) oder zur<br />
Überführung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Daten nach <strong>ALK</strong>IS (Bereich Migration).<br />
Abbildung 7: <strong>ALK</strong>IS-Datenmodell<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> basierend auf dem Inhalt <strong>von</strong> AdV 2005a<br />
Die Objektbereiche werden nach Objektartengruppen unterteilt, welche sich letztlich<br />
in einzelne Objektarten aufgliedern. 34 Die Objektarten weisen Eigenschaften auf. Sind<br />
dieses selbstbezogene Eigenschaften, so werden sie „Attribute" genannt. 35 Diese<br />
enthalten bestimmte Werte.<br />
34 AdV 2005a, S. III<br />
35 Seifert 2000, S.14<br />
19
2. Hintergründe<br />
Sind die Eigenschaften der Objektarten fremdbezogen, so werden diese Relationen<br />
genannt. 36 Objektarten können also auch Beziehungen zu anderen Objektarten aufweisen<br />
(z.B. besitzt ein Gebäudeobjekt in der Regel eine Relation zu der Objektart<br />
„Lagebezeichnung mit Hausnummer"). 37<br />
Die Objektarten werden in verschiedene Objekttypen unterteilt, nämlich<br />
„Raumbezogene Elementarobjekte“ (REO) (z.B. ein Flurstück, ein Gebäude), „Nicht<br />
raumbezogene Elementarobjekte“ (NREO) (z.B. Sachdaten, Angaben zu Personen<br />
(Eigentümer) und „Zusammengesetzte Objekte“ (ZUSO). 38 Letztere kommen in <strong>ALK</strong>IS<br />
jedoch nur selten vor, zu nennen wären hier z.B. Gesamtgebäude, die aus einem Gebäude<br />
und einem oder mehreren Bauteilen bestehen.<br />
Dieses objektorientierte Datenmodell soll anhand eines Beispiels verdeutlicht werden:<br />
Im Objektbereich „Tatsächliche Nutzung" existiert die Objektartengruppe „Vegetation".<br />
Diese weist verschiedene Objektarten auf, unter anderem die Objektart „Landwirtschaft"<br />
mit der Kennung 43001 (siehe Abbildung 8).<br />
Abbildung 8: Beschreibung der Objektartengruppe Vegetation im <strong>ALK</strong>IS-<br />
Objektartenkatalog<br />
Quelle: Auszug aus AdV 2005a, S. 245<br />
36 Seifert 2000, S.15<br />
37 AdV 2005a, S.190<br />
38 Oswald/Rothberger 1998, S.14<br />
20
2. Hintergründe<br />
Die Objektart „Landwirtschaft" wiederum weist unterschiedliche Attribute auf (z.B.<br />
„Name" und „Vegetationsmerkmal"). Das Attribut „Vegetationsmerkmal" enthält<br />
verschiedene mögliche, fest deklarierte Werte wie z.B. „Ackerland“, „Streuobstacker“,<br />
„Hopfen“, „Spargel“ etc..<br />
2.3.2 <strong>ALK</strong>IS-Gestaltungsgrundlagen<br />
Wesentliche Grundlage für die Einheitlichkeit <strong>von</strong> Daten stellen rechtsverbindliche<br />
Regelungen fest, welche im Rahmen <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS <strong>von</strong> der AdV getroffen wurden.<br />
2.3.2.1 Grunddatenbestand<br />
Im sogenannten Grunddatenbestand wurde festgelegt, welche Daten <strong>von</strong> allen<br />
Vermessungsverwaltungen der Länder bundeseinheitlich zu führen sind. 39<br />
Alle Bundesländer müssen sich bei der Umsetzung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS an diesen Daten<br />
orientieren. Der Grunddatenbestand stellt die Basis für ein länderübergreifend<br />
einheitliches <strong>ALK</strong>IS dar und „ist sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner der in<br />
Deutschland geführten Daten im Liegenschaftskataster." 40<br />
Mit diesem Datenbestand soll den rechtlichen, wirtschaftlichen und administrativen<br />
Nutzeransprüchen an Geobasisdaten Genüge getragen werden. 41 Zu dem Datenbestand<br />
gehören z.B. Flurstücke mit Attributen, Grenzpunkte, Grenzen (z.B. Kreis, Gemeinde,<br />
Regierungsbezirk), Siedlungsflächen, Gebäude inkl. ihrer Funktion, Vegetationsflächen,<br />
Gewässer, öffentlich-rechtliche Festlegungen sowie Angaben zu Personen (Eigentümer<br />
<strong>von</strong> Flächen, Gebäuden etc.). 42<br />
39 AdV 2005e, S. 9<br />
40 Seifert 2000, S.21<br />
41 AdV 2005e, S. 9<br />
42 ebda, S.11 ff.<br />
21
2.3.2.2 <strong>ALK</strong>IS-Objektartenkatalog<br />
2. Hintergründe<br />
Die Inhalte, Strukturen und Abbildungsvorschriften <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS sind im<br />
Objektartenkatalog sowie im Signaturenkatalog festgelegt. 43<br />
Im Objektartenkatalog werden die in <strong>ALK</strong>IS zulässigen Grunddaten mit ihren<br />
Eigenschaften beschrieben. 44 Zum Beispiel wird hier festgelegt, welche<br />
Objektartengruppen (z.B. Gewässer, Siedlung, Verkehr, Vegetation) zu welchem<br />
Objektbereich (z.B. Tatsächliche Nutzung) gehören und wie diese weiter unterteilt<br />
werden.<br />
2.3.2.3 <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog<br />
Das Gegenstück zur ZV-Aut der <strong>ALK</strong> ist unter <strong>ALK</strong>IS der Signaturenkatalog.<br />
„Der <strong>ALK</strong>IS Signaturenkatalog enthält die Vorgaben für die Präsentation <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS-<br />
Bestandsdaten (Präsentationsausgaben)." 45<br />
Enthalten sind allgemeine Vorbemerkungen (Teil A), eine Signaturenbibliothek (Teil B;<br />
enthält die vorkommenden Kartenzeichen gruppiert nach Fläche, Symbolen, Linien und<br />
Schriften) sowie die Präsentation (Teil C; beschreibt die Regeln, nach denen die Objekte<br />
präsentiert werden).<br />
Ein Beispiel aus der Signaturenbibliothek (Teil B des Signaturenkatalogs) ist in Abbildung<br />
9 auf der folgenden Seite zu sehen.<br />
Wie dort zu erkennen ist, trägt das Symbol für „Wald“ z.B. die Signaturnummer 3457<br />
und ist zusammengesetzt aus mehreren Einzelsymbolen.<br />
Zu den Elementen finden sich präzise Angaben. Die Größe, Form und Lage der einzelnen<br />
Elemente zueinander wird in einem kartesischen Koordinatensystem beschrieben (mit<br />
Abszisse (x) und Ordinate (y)). Es finden sich Deklarationen zu der Form des<br />
Linienabschlusses und zur Farbe des Objektes (angegeben werden der Farbgrundton<br />
sowie die Euro-Skala-Farbanteile Cyan, Magenta, Yellow und Black in Prozent).<br />
Auch werden Angaben zur <strong>Darstellung</strong>spriorität sowie zur Linienstärke festgelegt.<br />
43 AdV 2005f S.10 ff.<br />
44 ebda<br />
45 AdV 2005b, S.3<br />
22
Abbildung 9: Beispiel aus dem <strong>ALK</strong>IS -Signaturenkatalog (Teil B)<br />
Quelle: AdV 2005c, S.200<br />
2. Hintergründe<br />
In der Präsentation (Teil C des Signaturenkatalogs) werden dann detaillierte Ab-<br />
bildungsregeln präzisiert. Zum Beispiel wird festgelegt, dass eine Fläche, welche als<br />
Streuobstacker ausgewiesen wird, mit der Linie der Signatur 2515 zu umranden ist und<br />
außerdem die Signatur 3441 enthalten soll (siehe Abbildung 10). Auch finden sich<br />
Angaben, wie weit einzelne Signaturelemente <strong>von</strong>einander entfernt sein sollen (Angaben<br />
erneut in 1/100 mm).<br />
23
2. Hintergründe<br />
Nicht zuletzt durch die äußerst detaillierte Form der Signaturenbibliothek sind die<br />
Ausgabevorschriften in <strong>ALK</strong>IS wesentlich stringenter als in der ZV-Aut der <strong>ALK</strong>.<br />
Abbildung 10: Beispiel für <strong>Darstellung</strong>svorschrift im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog (Teil<br />
C)<br />
Quelle: AdV 2005d: Seite 268<br />
24
2.4 Open Source/Freie Software im Unterschied zu<br />
proprietärer Software<br />
2.4.1 Begrifflichkeiten und Konzepte<br />
2. Hintergründe<br />
In der Literatur werden die Begriffe „Open Source“ und „Freie Software“ vielfach<br />
synonym verwandt. 46<br />
Als Urheber Freier Software gilt allgemeinhin Richard Stallmann, welcher 1984 mit der<br />
Entwicklung eines Betriebssystems basierend auf Freier Software begann. Der Name des<br />
Betriebssystems lautet GNU, was für „Gnu is not Unix" steht.<br />
Berichtet wird <strong>von</strong> einem Schlüsselerlebnis: Der Laserdrucker am Arbeitsplatz <strong>von</strong><br />
Richard Stallmann klemmte zuweilen. Stallmann wollte dieses Problem lösen und bat die<br />
Firma XEROX um die Herausgabe des Quellcodes; allerdings erhielt er keine Erlaubnis,<br />
diesen zu ändern. In Folge dessen überlegte er sich, wie man Kooperation und<br />
Miteinander in diesem Sektor verbessern könnte. Als Basis dafür entstand ein<br />
Betriebssystem basierend auf Freier Software. 47<br />
Als juristische Körperschaft für GNU wurde im Jahre 1985 die FSF (Free Software<br />
Foundation) gegründet. Laut dieser Institution definiert sich Freie Software durch die<br />
Gewährleistung der folgenden vier Freiheiten: 48<br />
● Freiheit der unbegrenzten Nutzung für jeden Zweck<br />
● Freiheit des Studiums der Funktionsweise der Software für Anpassungen an<br />
eigene Bedürfnisse<br />
● Freiheit der Weitergabe der Software auch durch Kopie<br />
● Freiheit der Veränderung der Software und der Weitergabe der Veränderungen<br />
Um diese Freiheiten zu gewährleisten, muss selbstverständlich der Source Code offen<br />
vorliegen.<br />
Der Begriff „Freie Software" wurde und wird oft missverstanden. So wird gemutmaßt,<br />
46 Z.B. CCGIS/terrestris 2004, S.10ff.; Möller 2005, S.62f.; Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.42;<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source vom 25.5.2006<br />
47 Feller 2002, S.32<br />
48 http://www.fsf.org/licensing/essays/free-sw.html vom 24.4.2006<br />
25
2. Hintergründe<br />
diese Software sei per se unkommerziell, was so nicht stimmt. Ein freies Programm muss<br />
auch für den kommerziellen Gebrauch, die kommerzielle Entwicklung und für die<br />
kommerzielle Verteilung zur Verfügung stehen. Um das Konzept Freier Software zu<br />
verstehen, ist an „frei" wie z.B. in freier Rede, nicht aber wie in „Freibier" zu denken. 49<br />
Der Terminus „Open Source" entstand Anfang 1998 um Gerüchte und Missverständnisse,<br />
die um Freie Software kursierten, auszuräumen. 50<br />
Mit dem Begriff „Open“ sollte die Assoziation „umsonst“ vermieden und eher „offen<br />
für alles“ verstanden werden. 51<br />
Open Source stellte anfänglich nur die Offenlegung des Quellcodes in den<br />
Vordergrund. Mit dem Begriff sollte ein Symbol, ein Dach, ein gemeinsamer Nenner für<br />
alles dargestellt werden, was Freie Software charakterisiert. Es sollten klare, pragmatische<br />
Ziele gesetzt werden, die auch und gerade für die Industrie erstrebenswert wären. Der<br />
Begriff „Freie Software" wurde in den Vorstandsetagen und Aktionärsversammlungen <strong>von</strong><br />
Unternehmen oftmals mit großen Vorbehalten aufgenommen. „"Free" ist nicht nur<br />
zweideutig („Freibier" und „Freie Rede"), sondern offensichtlich war es in The Land of the<br />
Free zu einem unanständigen, „konfrontationellen", irgendwie kommunistisch klingenden<br />
four-letter word geworden." 52<br />
Die Open-Source-Initiative, Initiator des neuen Begriffes, nennt ganz eindeutig<br />
pragmatische Gründe für die Einführung des Open-Source-Begriffes:<br />
„The Open Source Initiative is a marketing program for free software. It's a pitch for "free<br />
software" on solid pragmatic grounds rather than ideological tub-thumping. The winning<br />
substance has not changed, the losing attitude and symbolism have." 53<br />
Es geht hierbei eher um eine technische Herangehensweise, um die Hervorhebung der<br />
pragmatischen Aspekte wie Nützlichkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz der Software. 54<br />
Idealistische Vorstellungen <strong>von</strong> Freiheit, Prinzipien und Community geraten hierbei<br />
49 http://wiki.unixboard.de/index.php/Freie_Software vom 20.5.2006<br />
50 Feller 2002, S.38; http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source vom 27.5.2006<br />
51 Müller/Snoopy 1999, S.9<br />
52 Grassmuck 2002, S.230<br />
53 http://www.opensource.org/advocacy/faq.php vom 24.5.2006<br />
54 Grassmuck 2002, S.231<br />
26
jedoch in den Hintergrund.<br />
2. Hintergründe<br />
REITER bringt es auf den Punkt: „Aus der (..) Historie heraus beschränkt sich Open Source<br />
auf die Betrachtung der Technik und Entwicklungsmethode. Freie Software geht weit<br />
darüber hinaus und betrachtet kulturelle Effekte und die Auswirkungen auf die<br />
Gesellschaft." 55<br />
Tatsächlich hat die Einführung des Begriffes „Open Source" zwar dazu beigetragen,<br />
dass auch Vertreter der Wirtschaft ihren Fokus stärker auf Freie Software setzen,<br />
dennoch wurde mit diesem Begriff zusätzliche Verwirrung gestiftet. Ein offen gelegter<br />
Quelltext garantiert noch längst nicht alle vier Freiheiten. 56<br />
GRASSMUCK schreibt: „Der Versuch der OSI, das Warenzeichen „Open Source" als<br />
Gütesiegel für Software durchzusetzen, deren Lizenz der Open Source-Definition genügt, ist<br />
gescheitert. Heute führen viele Produkte das Label, die keine Modifikationsfreiheit<br />
gewähren (...)." 57<br />
So nennt die „PGP Corporation“ die aktuelle Version ihres Kryptografieprogramms PGP<br />
z. B. „Open Source“, da der Quellcode betrachtet werden kann. Weitergabe und<br />
Veränderung dieses Quellcodes sind aber verboten. 58<br />
Die Einführung des Open-Source-Begriffes hat durch seine teilweise beliebige<br />
Verwendung partiell zu einer Unterwanderung der eigentlichen Prinzipien Freier Software<br />
geführt. Man kann da<strong>von</strong> sprechen, dass die Grundsätze Freier Software<br />
teilweise „verwässert“ wurden.<br />
Obwohl in der Literatur beide Begriffe oftmals synonym verwandt werden, wird<br />
dennoch vielfach eine Spaltung der beiden Gruppen explizit hervorgehoben 59<br />
und eine bewußte, ideologisch geprägte Verwendung der jeweiligen Begrifflichkeiten<br />
benannt. Aus diesem Widerspruch wird deutlich, dass eine klare semantische Zuordnung<br />
oder aber Abgrenzung dieser Begriffe nicht ganz einfach ist.<br />
55 Reiter 2004, S.85<br />
56 ebda; Grassmuck 2002, S.231<br />
57 Grassmuck 2002, S.231; ähnlich auch Feller 2002, S.63<br />
58 http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source vom 18.5.2006<br />
59 Grassmuck 2002, S.232; Williams 2002, S.155 ff.<br />
27
2. Hintergründe<br />
Der Unklarheit und Verwässerung des Open-Source-Begriffes soll an dieser Stelle jedoch<br />
ausdrücklich ein Riegel vorgeschoben werden. Wenn im Folgenden <strong>von</strong> Open-Source-<br />
Software gesprochen wird, dann ist explizit Software gemeint, deren Lizenzen auch<br />
definitiv unter die Open-Source-Definition der OSI (Open-Source-Initiative) fallen.<br />
Das bedeutet nach der OSI-Definition im Wesentlichen Folgendes: 60<br />
● Die Lizenz darf niemanden in Verkauf oder Weitergabe der Software<br />
einschränken.<br />
● Der Programmcode liegt in einer für den Menschen lesbaren und<br />
verständlichen Form (Quellcode) vor, darf aber auch als Binärcode<br />
weitergegeben werden.<br />
● Für Open-Source-Software darf es keine Nutzungsbeschränkungen geben.<br />
● Die Lizenz muss die Veränderung des Programms, der auf dem Programm<br />
basierende Werke sowie deren Verbreitung unter den gleichen<br />
Lizenzbedingungen gestatten.<br />
● Es darf keine Einschränkung für bestimmte Anwendungsbereiche geben, auch<br />
darf die Lizenz, unter welcher die Software veröffentlicht wird, keine<br />
Personen oder Gruppen diskriminieren.<br />
Sofern unter Open Source auch tatsächlich Produkte verstanden werden, welche unter<br />
die OSI-Definition fallen, sind diese den Produkten Freier Software recht ähnlich.<br />
MÖLLER hebt hervor: „So fallen die meisten Software-Lizenzen unter beide Definitionen<br />
oder unter keine <strong>von</strong> beiden.“ 61<br />
Diese Meinung vertritt auch WICHMANN, 62 so schreibt er: „Für praktische Zwecke<br />
beschreiben die Begriffe fast das gleiche, so gut wie alle <strong>von</strong> der maßgeblichen Open-<br />
Source-Initiative bestätigten Open Source-Lizenzen sind auch als Lizenzen für Freie<br />
60 http://www.opensource.org/docs/definition.php vom 22.5.2006<br />
61 Möller 2005, S.62<br />
62 Wichmann 2005, S.5<br />
28
Software anerkannt.“ 63<br />
2. Hintergründe<br />
Aufgrund dieser Ähnlichkeit und der oftmals verwendeten Synonymität 64 werden auch in<br />
dieser Diplomarbeit die Begriffe „Open Source“ und „Freie Software“ einheitlich<br />
verwandt.<br />
Proprietäre Software im Gegensatz dazu stellt Software dar, welche ursprünglich dem<br />
Produzenten gehört.<br />
„Proprietär beschreibt den Zustand, bei dem ein Individuum oder eine Firma die exklusiven<br />
Rechte an einer Software hält und anderen gleichzeitig Zugang zum Quelltext, das Recht<br />
die Software zu kopieren, verändern oder zu studieren verbietet.“ 65<br />
Dem Nutzer ist es in der Regel durch eine monetäre Gegenleistung erlaubt, einzelne,<br />
individuelle oder temporäre Nutzungsrechte zu bekommen. Änderungen oder<br />
Anpassungen dieser Software sind oftmals schlichtweg nicht möglich, da der Quellcode<br />
nicht einsehbar geschweige denn veränderlich ist.<br />
2.4.2 Freie Software/Open Source und Lizenzen<br />
Auch wenn Software kostenlos ist und die genannten Freiheiten garantiert, so kann sie<br />
durchaus eine Lizenz beinhalten.<br />
Eine sehr häufig im Zusammenhang mit Open-Source-Software genannte Lizenz ist die<br />
GNU General Public License (GNU GPL). Diese wurde <strong>von</strong> Richard Stallmann gemeinsam<br />
mit einem Rechtsprofessor entwickelt. Die GNU GPL stellt explizit sicher, dass Software,<br />
welche unter dieser Lizenz veröffentlicht wird, auch frei bleibt.<br />
Verändert ein Nutzer ein Programm, welches unter der GNU GPL veröffentlicht wurde,<br />
so muss auch dieses Programm wieder unter der GNU GPL veröffentlicht werden. Genau<br />
diese Eigenschaft macht diese Lizenz relativ ungeeignet für kommerzielle Software, d.h.,<br />
wenn der Quellcode in irgendeiner Form geschützt werden soll, stellt die GNU GPL<br />
automatisch ein Veto dar.<br />
63 Wichmann 2005, S.7<br />
64 z.B. in CCGIS/terestris 2004; auch in: Schönbucher/Unterpaintner 2005<br />
65 http://de.wikipedia.org/wiki/Propriet%C3%A4re_Software vom 27.5.2006<br />
29
2. Hintergründe<br />
Eine weitere Lizenz, wie z.B. die GNU Lesser General Public License (GNU LGPL) schützt<br />
diese Freiheit relativ gesehen schwächer.<br />
Die Software darf als Baustein für proprietäre Software verwendet werden. Dieser<br />
Baustein bliebt frei, das Gesamtprodukt nicht unbedingt. 66<br />
2.4.3 Freie Software/Open Source und proprietäre Software im<br />
Vergleich<br />
Die Prinzipien <strong>von</strong> Freier Software/Open Source und proprietärer Software können kaum<br />
unterschiedlicher sein. GRASSMUCK schreibt:<br />
„Mit der freien und der proprietären Software stehen sich zwei grundlegend verschiedene<br />
Auffassungen über das Wissen gegenüber. Hier der Quelltext als ein in geschlossenen<br />
Gruppen, unter Vertraulichkeitsverpflichtung gefertigtes Masterprodukt, das in<br />
geschlossener, binärer Form vermarktet und mit Hilfe <strong>von</strong> Urheberrechten, Patenten,<br />
Markenschutz und Kopierschutzmaßnahmen vor Lektüre, Weitergabe und Veränderung<br />
geschützt wird. Dort der Quelltext als in einer offenen, nicht gewinnorientierten<br />
Zusammenarbeit betriebener Prozess, bei dem eine ablauffähige Version immer nur eine<br />
Momentaufnahme darstellt, zu deren Studium, Weitergabe und Modifikation die Lizenzen<br />
der freien Software ausdrücklich ermutigen. Hier eine Ware, bei dem Konsumenten vom<br />
Produzenten verkauft wird, dort ein kollektives Wissen, das allen zur Verfügung steht. Hier<br />
konventionelle Wirtschaftspraktiken, die tendenziell immer auf Verdrängung und<br />
Marktbeherrschung abzielen. Dort ein freier Wettbewerb um Dienstleistungen mit gleichen<br />
Zugangschancen zu den Märkten." 67<br />
Bezogen auf verschiedene Bereiche sollen die Unterschiede zwischen diesen<br />
grundverschiedenen Softwareparadigmen nun hervorgehoben werden.<br />
66 Reiter 2004, S.86<br />
67 Grassmuck 2002, S.235<br />
30
2.4.3.1 Wirtschaftsfaktor<br />
2. Hintergründe<br />
Die Entwicklung proprietärer Software schafft eine Vielzahl <strong>von</strong> Arbeitsplätzen.<br />
Programmierer, Marketingspezialisten, Juristen und zahlreiches weiteres Personal arbeiten<br />
für Firmen, welche Software entwickeln, deren Quellcode nicht der Öffentlichkeit<br />
zugänglich ist.<br />
Freie Software kann ebenfalls als gesellschaftlicher Wirtschaftsfaktor gesehen werden.<br />
Gezahlt wird jedoch üblicherweise für eine Dienstleistung wie z.B. Entwicklung, Schulung<br />
und Support und nicht für den direkten Zugang zu dem Produkt selber.<br />
Eine Vielzahl <strong>von</strong> Freien Softwareprodukten wird für Geld entwickelt, sei es um eine<br />
Software an bestimmte Anforderungen zu adaptieren oder um ein eigenes, neues<br />
Produkt zu entwickeln.<br />
Das Vorurteil, Freie Software würde fast ausschließlich <strong>von</strong> Freizeitprogrammieren<br />
entwickelt, wird dadurch obsolet, dass annähernd 40% der bestehenden Freien Software<br />
<strong>von</strong> Entwicklern im Hauptberuf entwickelt wird. 68<br />
Nach einer Studie des Investment-Dienstleisters WR Hambrecht + Co wurde das mögliche<br />
Marktpotential <strong>von</strong> mit Freier Software zu verdienenden Einnahmen auf 12 Milliarden US<br />
Dollar geschätzt; gar wird hier <strong>von</strong> einem möglichen lawinenartigen Anwachsen des<br />
diesbezüglichen Softwaremarktes gesprochen. 69<br />
Dennoch ist festzuhalten, dass zum jetzigen Zeitpunkt proprietäre Software im<br />
Vergleich stärker genutzt und somit auch einen größeren Wirtschaftsfaktor als Freie<br />
Software darstellt, die Unterschiede werden jedoch spürbar geringer. Laut des „FLOSS-<br />
Berichtes“ (Free/Libre and Open-Source-Software: Survey and Study) aus dem Jahre 2002<br />
wurde <strong>von</strong> 44,4% aller befragten öffentlichen und privaten Institutionen Open-Source-<br />
Software bereits verwendet oder aber diese Verwendung geplant. 70<br />
68 Feller 2002, S.144; Reiter 2004, S.88<br />
69 Grassmuck 2002, S.338<br />
70 Möller 2005, S.95<br />
31
2.4.3.2 Entwicklerprozess<br />
2. Hintergründe<br />
Bezogen auf den Entwicklerprozess weist Freie Software einige Vorzüge im Vergleich<br />
zu proprietärer Software auf. Hier kann bezogen auf viele Projekte <strong>von</strong> einer Kultur der<br />
Kooperation gesprochen werden. In der Regel haben eine Vielzahl <strong>von</strong> Menschen Zugriff<br />
auf den sich entwickelnden Quelltext, auf Mailinglisten, Foren und projektrelevante<br />
Entscheidungen. Freie Software bietet eine gute Möglichkeit, dass ein Produkt im Dialog<br />
entsteht und vielfältige Erfahrungen einfließen. 71<br />
„Freie Software fördert eine pragmatische Querkommunikation zwischen den Beteiligten.<br />
So kann der erfahrene Benutzer u.U. direkt in einem Forum mit dem Entwickler Kontakt<br />
aufnehmen, ohne einen Umweg über die Marketingabteilung machen zu müssen.“ 72<br />
Proprietäre Software wird aus verständlichen Gründen in der Regel „geschlossen"<br />
entwickelt. Der Nachteil hier<strong>von</strong> ist, dass das technische Knowhow <strong>von</strong> den Fähigkeiten<br />
der beauftragten Softwareentwickler abhängig ist, der Wissenspool ist also per se<br />
begrenzt.<br />
Anzumerken ist, dass mittlerweile auch einige proprietäre Hersteller die Vorteile und das<br />
Image einer offenen Entwicklung nutzen. Als Beispiele sind Microsofts "Shared<br />
Source"-Programm und ATT (AT&T Public License) zu nennen. 73<br />
2.4.3.3 Leistung<br />
Kaum eine Software leistet zu 100% das, was ihre Anwender sich wünschen. Durch<br />
Freie Softwareprodukte ist es möglich, dass Anwender die Leistung durch Veränderungen<br />
im Quellcode an ihre Bedürfnisse anpassen, was natürlich ein gewisses technisches Know-<br />
how voraussetzt. 74 Fehler können eigenständig oder in Gemeinschaft mit anderen<br />
Nutzern behoben werden, die Software wird dadurch komplexer und leistungsfähiger<br />
während proprietäre Software allein <strong>von</strong> dem Engagement der sie produzierenden Firma<br />
bzw. einem kapitalschweren Auftraggeber abhängt.<br />
„Modifikationen an proprietärer Software sind technisch nur schwer möglich und<br />
71 Christl/Trakas 2004, S.75; Müller/Snoopy 1999, S.11<br />
72 Reiter 2004, S.89<br />
73 ebda., S.87<br />
74 Christl/Trakas 2004, S.77<br />
32
lizenrechtlich nicht erlaubt." 75<br />
2. Hintergründe<br />
Softwareprodukte enthalten immer auch Fehler, welche nach einer Motte, die 1945<br />
einen Hardwarekurzschluss verursachte, als „Bug“ bezeichnet werden. Einer<br />
Informatikerfaustregel steckt in jedem Programm pro 100 Zeilen ein Bug.<br />
Anbieter proprietärer Software haben natürlich große Schwierigkeiten, Bugs in ihren<br />
Programmen zuzugeben. Freie Software/Open Source hingegen kann sich ohne weiteres<br />
diesem Problem stellen. Die Tatsache, dass in einem gemeinsamen Entwicklerprozess eine<br />
Vielzahl <strong>von</strong> Anwendern Fehler öffentlich machen können (z.B. über Foren, Mailinglisten)<br />
und gemeinsam die Fehler beseitigt werden können, führt zu größerer Stabilität und<br />
auch einem schnelleren Beseitigen <strong>von</strong> Defiziten. 76<br />
Tatsächlich weisen viele Open-Source-Produkte einen Performanzvorteil im Vergleich zu<br />
proprietärer Software auf. 77<br />
Im Gegensatz dazu steht auf „proprietäre Seite" die althergebrachte Methode, die<br />
Fehlerbeschreibungen der Nutzer nachzuvollziehen, den Fehler zu suchen, und die<br />
Korrektur wiederum vom Nutzer testen zu lassen. 78<br />
„Wenn Sie einen Fehler melden, sind Sie der Gnade und dem Zeitplan des Sachbearbeiters<br />
für die Fehlermeldung ausgeliefert - wenn Sie überhaupt eine Antwort erhalten." 79 Schon<br />
aus dieser kurzen Beschreibung wird ersichtlich, welche der beiden Methoden die<br />
effizientere ist.<br />
Zu dem Leistungsspektrum einer Software gehören nicht allein die technischen<br />
Komponenten des Programms sondern auch die Betreuung durch Support.<br />
Kommerzielle Firmen bieten in der Regel Supportverträge für ihre Softwareprodukte an.<br />
Für eine Vielzahl <strong>von</strong> Freien Softwareprodukten gibt es jedoch mittlerweile auch<br />
Unternehmen, welche gegen Entgelt Unterstützung und Beratung offerieren.<br />
Der Support durch Mailinglisten, Foren oder in Literatur und Internet verfügbaren<br />
75 Grassmuck 2002, S.235<br />
76 ebda., S.243<br />
77 Wichmann 2005, S.53<br />
78 Müller/Snoopy 1999, S.11<br />
79 Bowen/Coar 2000, S.34<br />
33
2. Hintergründe<br />
Anleitungen hängt wesentlich <strong>von</strong> der Anzahl der Nutzer eines Programmes ab. Freie<br />
Software hat hier den Vorteil, dass sie keine Nutzer ausschließt, per se allen zur<br />
Verfügung steht und sogar zur Unterstützung ermuntert.<br />
Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die qualitative Spanne bei Freier Software<br />
aufgrund der Vielfalt weit größer als bei proprietären Produkten ist, so schreibt z.B.<br />
REITER: „Es gibt mehr Spitzenprodukte und mehr Schrott." 80<br />
2.4.3.4 Abhängigkeit<br />
Software impliziert immer eine gewisse Abhängigkeit <strong>von</strong> den Entwicklern des<br />
jeweiligen Produktes. Bei Freier Software jedoch ist es möglich, selber in das Produkt<br />
„einzusteigen" und diese Abhängigkeit zu verringern oder gänzlich aufzulösen. Die<br />
Option auf das Erlernen und Entwickeln Freier Software ist viel leichter und eher gegeben<br />
als bei proprietärer Software.<br />
WICHMANN hebt hervor: „Ein wesentlicher strategischer Aspekt <strong>von</strong> Open-Source-<br />
Software ist eine größere Unabhängigkeit der Nutzer <strong>von</strong> den Softwareanbietern(...).“ 81<br />
Bei kommerziellen Softwareprodukten kann man schon einmal direkt <strong>von</strong> der<br />
produzierenden Firma abhängig sein, was bei einer Monopolisierung tiefgreifende<br />
Konsequenzen haben kann. Ein gutes Beispiel stellt folgende Anekdote dar:<br />
Um seine eigene, recht spezielle Schrift auch in der digitalen Welt zu bewahren, stellte<br />
Island 1998 eine Bitte an Microsoft, eine Schnittstelle für Isländisch zu implementieren. Es<br />
war sogar bereit für diese Arbeit zu zahlen. Microsoft sah den Markt als zu klein an und<br />
lehnte ab. Der Zugang zum Quellcode war nicht vorhanden, auch hätte es keine<br />
rechtliche Möglichkeit gegeben, ihn zu verändern, so gesehen bestand eine völlige<br />
Abhängigkeit <strong>von</strong> Microsoft. Die Folge dieses Verhaltens war übrigens, dass ein Projekt<br />
zur Unterstützung <strong>von</strong> Isländisch in GNU/Linux gestartet wurde und öffentliche<br />
Verwaltung und viele Isländer komplett auf das freie Betriebssystem migrierten. 82<br />
80 Reiter 2004, S.89<br />
81 Wichmann 2005, S.54<br />
82 Grassmuck 2002, S.318<br />
34
2.4.3.5 Wissensverbreitung<br />
2. Hintergründe<br />
Die Freilegung des Quellcodes und die Möglichkeit, ein Programm individuell zu<br />
verbessern, motiviert Menschen, sich mit der Software(programmier)thematik<br />
auseinander zu setzen und sich weiterzubilden. Wissen ist ein gesellschaftliches Gut einer<br />
Gemeinschaft. Hinter Freier Software steckt auch die Idee, dass Wissen multipliziert wird<br />
durch die Verbreitung <strong>von</strong> Wissen.<br />
Computer werden immer mehr zu einer Kulturtechnik. Über sie bestimmt sich, wer<br />
Zugang zum Wissen der Gesellschaft hat. Anwender und Entwickler haben in diesem<br />
Sinne gleichermaßen eine hohe Verantwortung. Es geht darum, Wissen zu lehren,<br />
weiterzuverbreiten und zu entwickeln.<br />
Freie Software/Open Source wird dieser Verantwortung gerecht, proprietäre Software<br />
hingegen scheitert an diesem Anspruch zumindest partiell.<br />
Freie Software schließt niemanden aus; die Möglichkeit, selbstverwaltet und autonom<br />
Programme zu gestalten, wird gefördert.<br />
Dadurch, dass niemand „direkt" verantwortlich für ein Programm ist (wie z.B. ESRI für<br />
ArcIMS) bilden sich Gemeinschaften, welche sich mit der Anwendung und Entwicklung<br />
eines Projektes auseinandersetzen. Ein Beispiel dafür ist die Mailingliste der Seite<br />
„http://www.umn-mapserver.de“ oder aber das Forum auf „http://www.umn-mapserver-<br />
community.de“.<br />
Natürlich gibt es auch sehr sinnvolle Anwenderforen für proprietäre Software,<br />
allerdings setzen diese voraus, dass das jeweilige Programm zuvor kostenpflichtig<br />
erworben wurde. Teile der Gesellschaft werden nicht zuletzt in einer Zeit hoher<br />
Arbeitslosigkeit und Hartz IV <strong>von</strong> diesen Produkten schlichtweg ausgegrenzt.<br />
Freie Software/ Open Source fördert also eigenverantwortliches Arbeiten, natürlichen<br />
Wissenstransfer und direkte Kommunikation. Faktoren, <strong>von</strong> denen jede Gesellschaft<br />
profitieren kann. „Freie Software sorgt für faire (...) Spielregeln." 83<br />
83 Reiter 2004. S.87<br />
35
2.4.3.6 Kostenfaktor<br />
2. Hintergründe<br />
Letztlich ist Freie Software kostensparender als proprietäre Software (siehe Abbildung<br />
11).<br />
Abbildung 11: Gesamtbetriebskostenvergleich im Laufe der Zeit. Vergleich zwischen<br />
Freier Software/Open Source und proprietärer Software<br />
Quelle: Reiter 2004, S.89<br />
Beim Ankauf bzw. der Anschaffung ist sie in der Regel günstiger, 84 kann dann<br />
allerdings durch Schulung- und Anpassungsbedarf recht kostenintensiv sein. Mittel- bis<br />
langfristig lassen sich die Kosten allerdings deutlich senken, nicht zuletzt auch durch rege<br />
Entwickler- und Anwendergemeinschaften, welche bestimmte Änderungen entwickeln.<br />
Auch an dieser Stelle soll ein anschauliches Beispiel den Unterschied der Kosten<br />
zwischen Freier und proprietärer Software verdeutlichen:<br />
Ende 1998 machte die mexikanische Regierung Pläne öffentlich, welche beinhalteten, in<br />
den folgenden Jahren GNU/Linux an 140.000 Schulen im ganzen Land mit nahezu 20<br />
Millionen Schülern einzuführen. Das Projekt beinhaltete Web- und Emailzugang,<br />
Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und den Zugang zu einer digitalen Bibliothek.<br />
Die Projektleitung begründete ihre Entscheidung für GNU/Linux auch mit den deutlich<br />
geringeren Kosten im Vergleich zu proprietärer Software. Die Kosten für kommerzielle<br />
84 Wichmann 2005, S.34 ff.<br />
36
2. Hintergründe<br />
Lösungen wären nicht finanzierbar gewesen. „Eine Microsoft-Lösung hätte das Land 124<br />
Millionen Dollar gekostet." 85<br />
Abbildung 12: Vergleich zwischen Freier Software/OS und proprietärer Software<br />
Bereich Freie Software/OS Proprietäre Software<br />
Entwicklerprozess + 0<br />
Leistung + +<br />
Geringe Abhängigkeit + -<br />
Kostenfaktor;<br />
Wirtschaftlichkeit des<br />
Produktes<br />
Schaffung <strong>von</strong><br />
Arbeitsplätzen,<br />
gesellschaftlicher<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
+ 0<br />
0 +<br />
Wissensverbreitung + 0<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Zusammenfassend werden in einer Übersicht (Abbildung 12) Freie Software/Open Source<br />
und proprietäre Software gegenübergestellt. Diese werden <strong>von</strong> „-“ (negativ) über „0“<br />
(neutral) bis „+“ (positiv) bewertet. Nach Auffassung des Autors ist als Gesamtresultat<br />
Freie Software/Open Source gegenüber proprietärer Software vorzuziehen, wodurch nun<br />
deutlich wird, warum im FreeZVAUT-Projekt ausschließlich Freie Software/Open Source<br />
verwendet wird.<br />
85 Grassmuck 2002, S.323<br />
37
2. Hintergründe<br />
2.4.4 Vergleich zweier Mapserver aus dem Freie Software/Open-<br />
Source-Bereich sowie dem proprietären Sektor<br />
Nachfolgend sollen nun als Beispiel für Software aus dem Bereich der<br />
Geoanwendungen der UMN Mapserver und als proprietäres Gegenstück ArcIMS<br />
verglichen werden.<br />
2.4.4.1 UMN Mapserver<br />
Der UMN Mapserver ist ein interaktiver Mapserver. Dieser dient der individuellen,<br />
unmittelbaren und interaktiven Erstellung und Visualisierung <strong>von</strong> Geoinformationen in<br />
Form <strong>von</strong> Karten über das Internet. 86<br />
Das Programm ist äußerst flexibel. Der Mapserver lässt sich für die meisten UNIX/Linux-,<br />
Microsoft Windows- und auch Macintosh-Betriebssysteme kompilieren, 87 und kann in<br />
verschiedene Webserver integriert werden.<br />
Der UMN Mapserver zeichnet sich durch hohe Stabilität und Geschwindigkeit aus und<br />
ist mit geringem Aufwand konfigurierbar. 88<br />
Die notwendigen Standardfunktionen wie Navigation oder Abfragen sind gewährleistet<br />
und können durch Programmiersprachen und Tools ausgebaut werden.<br />
Die technische Anwendung ist nicht zuletzt aufgrund verschiedener Anleitungen im<br />
Internet sowie verfügbarer Literatur relativ einfach; die Installation gestaltet sich mit<br />
überschaubarem Aufwand.<br />
Die Software ist kostenlos. Das Programm kann in Form <strong>von</strong> Quellcode oder<br />
Binärpaketen aus dem Internet geladen werden. 89<br />
Hinter dem UMN Mapserver steht eine große Entwicklergemeinde; dieses bedeutet,<br />
dass der Mapserver einer stetigen Verbesserung und Weiterentwicklung unterliegt.<br />
Die Folge ist ein zeitgemäßes und aktuelles Programm.<br />
Zwischen der Version 3.5.0 (freigegeben am 28.12.2002) und der Version 4.6.0<br />
86 Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.43 nach Fürpaß 2001<br />
87 Frick 2004, S.147; http://www.umn-mapserver.de vom 23.5.2006<br />
88 Schönbuchner/Unterpaintner/ 2005, S.46; http://www.umn-mapserver.de vom 23.5.2006<br />
89 http://mapserver.gis.umn.edu/download/current vom 23.5.2006<br />
38
2. Hintergründe<br />
(veröffentlicht am 14.6.2005) wurden 10 (Beta-)Versionen veröffentlicht. Über 200<br />
Verbesserungen (z.B. Integration neuer Bibliotheken für die Integration zusätzlicher<br />
Datenformate, verbesserte Skalierungsanwendung, zusätzliche Mapscriptfunktionen etc.)<br />
wurden in dieser Zeit integriert. 90<br />
Mittlerweile gibt es diverse Anleitungen zur Anwendung des UMN Mapservers im<br />
Internet. Auch der Autor dieser Diplomarbeit betreibt eine Homepage (http://www.umn-<br />
mapserver-community.de), in welcher ein Forum integriert ist und <strong>von</strong> Zeit zu Zeit<br />
Anleitungsskripte veröffentlicht werden.<br />
Auf der Mailingliste <strong>von</strong> „http://www.umn-mapserver.de“ sind mittlerweile über 1000<br />
User eingetragen. 91 Eine große Fülle <strong>von</strong> auftretenden Fragen werden über die<br />
Mailingliste und das Forum beantwortet.<br />
Die Zahl der Anwender des UMN Mapservers ist in den letzten Jahren stark gestiegen,<br />
so heißt es in dem offenen Brief der Mapserver Foundation:<br />
„In wenigen Jahren hat sich die Verbreitung <strong>von</strong> Mapserver verzehnfacht." 92<br />
Mit der Anzahl der Nutzer steigt auch die Anzahl der Hilfestellungen, wodurch eine<br />
Anwendung des Programmes stetig vereinfacht wird. Auch verbessert eine wachsende<br />
Anwenderzahl durch die umfangreiche Anwendung immer auch die Qualität einer<br />
Software. 93<br />
Mittlerweile gibt es diverse Firmen, welche kommerziellen Support für den Mapserver<br />
anbieten. 94<br />
Der UMN Mapserver befolgt die Standards des OGC und kann auch als WMS (Web<br />
Mapping Server) bzw. WFS (Web Feature Server) eingesetzt werden.<br />
90 siehe HISTORY.TXT im Quellcode des UMN Mapserver-Hauptverzeichnisses<br />
91 Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S. 45<br />
92 http://mapserverfoundation.org/open_letter_de.pdf vom 12.11.2005<br />
93 Christl 2004, S.78<br />
94 z.B. Intevation GmbH, CCGIS, MapMedia etc.<br />
39
2.4.4.2 ArcIMS<br />
2. Hintergründe<br />
ArcIMS ist eine proprietäre Mapserverlösung, welche <strong>von</strong> der ESRI Geoinformatik<br />
GmbH vertrieben wird. Auch ArcIMS ist ein interaktives System, in welches zahlreiche<br />
GIS-Komponenten integriert werden können. Es existieren verschiedene Anbin-<br />
dungsmöglichkeiten, welche über eine Internetvisualisierung hinausgehen, allerdings aber<br />
auf die ESRI-Produktpalette beschränkt bleiben. 95<br />
Die zu visualisierenden Geodaten können über Schnittstellen durch ArcGIS-Desktop-<br />
Produkte, ArcPad und auch drahtlose Geräte wie WAP-Handys oder PDA-Geräte<br />
visualisiert werden. 96 ArcIMS verfügt sowohl über Server als auch über<br />
Clientkomponenten (z.B. Java Viewer, HTML-Viewer).<br />
Die Serverarchitektur wird durch Abbildung 13 verdeutlicht.<br />
Abbildung 13: Serverarchitektur des ArcIMS<br />
Quelle: http://www.gwdg.de/forschung/publikationen/gwdg-nr/GN0311/gn0311_04.html vom 20.5.2006<br />
Eine einzelne Lizenz kostet ca. 7500 US Dollar. 97<br />
ArcIMS kann, genau wie der UMN Mapserver, als OGC-konformer WMS bzw. WFS<br />
95 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.82<br />
96 http://www.esri-germany.de/products/arcims/index.html vom 20.5.2006<br />
97 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.82<br />
40
2. Hintergründe<br />
eingesetzt werden. In dem Produkt sind alle Standardgisfunktionalitäten (Zoom, Panning,<br />
Abfragen) integriert. Diese können vielfältig erweitert werden.<br />
So steht auf der Homepage des ESRI-Projektes:<br />
„Zudem können kundenspezifische und erweiterte Dienste und GIS Funktionen eingebaut<br />
werden." 98<br />
ArcIMS kann eine sehr hohe Anzahl an Serveranfragen beantworten, das<br />
Leistungsspektrum ist als sehr hoch anzusehen. Eine besonders attraktive Funktion bietet<br />
das Programm an, indem es ermöglicht, geografische Daten, welche als Download<br />
angefordert werden, direkt als Shapefile auszuliefen. 99<br />
Die Dokumentation zu ArcIMS ist als gut zu bezeichnen. 100<br />
ArcIMS kann auf Windows und Unixsystemen implementiert werden. 101 Macintosh bleibt<br />
allerdings außen vor.<br />
Eine dem UMN Mapserver vergleichbare Entwickler- bzw. Anwendergemeinschaft gibt<br />
es allerdings nicht, in diesem Sinne ist die kostenlose Unterstützung „<strong>von</strong> außen" also als<br />
deutlich schlechter anzusehen. Allerdings gibt es auch hier verschiedene Firmen, welche<br />
kommerzielle Schulungen zu diesem Produkt anbieten. 102<br />
Bei dem ArcIMS liegt der Quellcode nicht offen vor und kann/darf nicht ohne<br />
weiteres verändert werden, was Modifikationen des Programmes ungleich schwerer<br />
macht.<br />
In diesem Sinne muss <strong>von</strong> einer Abhängigkeit <strong>von</strong> den Entwicklern des Programmes<br />
gesprochen werden.<br />
Aus Sicht des Autors sprechen im Vergleich der beiden Produkte insbesondere der<br />
Kostenfaktor, die regen Anwender- und Entwicklergemeinschaften als auch die<br />
Unabhängigkeit vom Anbieter für einen Einsatz des UMN Mapservers.<br />
98 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S. 82.<br />
99 http://www.esri-germany.de/products/arcims/index.html vom 20.5.2006<br />
100 Projektgruppe Studienprodukt Wesermarsch 2005, S.82<br />
101 ebda.<br />
102 z.B. die Firmen conTerra; Alta4 Geoinformatik AG; Giscon etc.<br />
41
2.5 Das Projekt FreeZVAUT<br />
2. Hintergründe<br />
Indirekte Vorläufer des Projektes stellen Daten dar, welche <strong>von</strong> der Firma CCGIS aus<br />
Bonn im Rahmen eines Open-Source-Projektes veröffentlicht wurden. 103 Es handelt sich<br />
hier um Teildaten aus dem Mapbender-Projekt, welche für ein bestimmtes Gebiet eine<br />
ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> der Liegenschaftskarte gewährleisten sollen. Diese Daten<br />
wurden innerhalb des FreeZVAUT-Projektes teilweise übernommen, erweitert und<br />
modifiziert.<br />
Offiziell wurde das Projekt FreeZVAUT am 24. Januar 2006 bekannt gegeben. 104<br />
Die Vorarbeiten zu diesem Zeitpunkt liefen aber schon seit September 2005.<br />
Initiiert wurde es vom einem der Geschäftsführer der Intevation GmbH, Dr. Jan-Oliver<br />
Wagner, der Intevationmitarbeiterin Silke Reimer sowie dem Autoren dieser<br />
Diplomarbeit.<br />
Mit FreeZVAUT geht es darum, mittels Freier Software/Open Source <strong>ALK</strong>-Daten ZV-<br />
Aut-konform im UMN Mapserver darzustellen. Datenquelle sind EDBS-Daten, welche<br />
durch den EDBS-Konverter Edbsilon in ein für den UMN Mapserver lesbares Format<br />
umgewandelt werden (zunächst wurde im FreeZVAUT-Projekt mit Shapefiles gearbeitet;<br />
im Laufe der Diplomarbeit fiel dann aber aufgrund der besseren Performanz die<br />
Entscheidung, die Daten in eine PostgreSQL/PostGIS-Datenbank einzulesen).<br />
Als Zeichenvorschrift wird die ZV-Aut aus Nordrhein-Westfalen verwendet. Die<br />
Entscheidung hierfür wurde gefällt, da diese auch schon im Projekt <strong>von</strong> CCGIS die<br />
Grundlage der Symbolerstellung war und außerdem frei im Internet zu erhalten ist. 105<br />
Generell gestaltet es sich sehr schwierig, <strong>ALK</strong>-Testdaten kostenlos zu erhalten. Nach<br />
einigen Verhandlungen wurden solche freundlicherweise <strong>von</strong> der LG (Landesvermessung<br />
und Geobasisinformation) Brandenburg zur Verfügung gestellt. Die Erlaubniserklärung ist<br />
auf der Internetseite<br />
103 siehe: http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554 vom 18.3.2006<br />
104 http://intevation.de/pipermail/mapserver-de/2006-January/001946.html vom 24.1.2006<br />
105 http://www.lverma.nrw.de/produkte/druckschriften/verwaltungsvorschriften/images/zvaut/TC<br />
AUT_NRW.zip vom 28.5.2006<br />
42
2. Hintergründe<br />
„https://wald.intevation.org/plugins/scmsvn/viewcvs.php/trunk/data/alk-vektor-testdaten-<br />
lgb-brandenburg/lizenz-lgb.pdf?rev=34&root=freezvaut&view=log“ einzusehen.<br />
Sie erlaubt die Nutzung der Daten im Rahmen des Projektes.<br />
Die Nutzung der Daten aus Brandenburg unter Verwendung der ZV-Aut aus NRW ist,<br />
obwohl es sich um zwei unterschiedliche Bundesländer handelt, als unbedenklich<br />
anzusehen, da letztlich für alle in den Testdaten vorkommenden Objekte auch eine<br />
Angabe in der Zeichenvorschrift zu finden ist.<br />
Zu erwähnen ist natürlich, dass die Anzahl der <strong>ALK</strong>-Objekte in dem Testdatensatz sehr<br />
begrenzt ist. Damit auch bei umfangreicheren <strong>ALK</strong>-Daten eine Umsetzung gewährleistet<br />
ist, werden im Rahmen des Projektes für alle in der ZV-Aut genannten Objekte bzw.<br />
Objektelemente Signaturen und Symbole erstellt. Diese werden in einzelnen TrueType-<br />
Fonts abgespeichert. 106<br />
Über den UMN Mapserver soll dann die ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> der <strong>ALK</strong>-Elemente<br />
gewährleistet werden. Um dieses Prinzip zu verdeutlichen werden im weiteren Verlaufe<br />
dieser Arbeit einige Beispiele dargestellt.<br />
Zwar soll, wie in Kapitel 2.2 ausgeführt, mittelfristig <strong>ALK</strong> durch <strong>ALK</strong>IS abgelöst werden,<br />
da die endgültige Realisierung aber noch mehrere Jahre dauern wird, macht ein Projekt<br />
wie FreeZVAUT auch aktuell Sinn. 107<br />
Betont werden soll jedoch ausdrücklich, dass es im Rahmen einer Diplomarbeit<br />
schlichtweg unmöglich ist, ein exorbitant umfassendes Projekt wie dieses komplett und<br />
abschließend umzusetzen.<br />
Die hinter FreeZVAUT stehenden Motive wurden bereits in Kapitel 1 ausführlich<br />
dargestellt.<br />
106 Ein Font ist dabei ein Zeichensatz, welcher Buchstaben, Zahlen oder auch Symbole erhalten<br />
kann.<br />
107 http://intevation.de/pipermail/mapserver-de/2006-January/001946.html vom 26.1.2006<br />
43
2.5.1 Projektstruktur<br />
2. Hintergründe<br />
Die offizielle Projektseite ist unter: „http://wald.intevation.org/projects/freezvaut“<br />
einzusehen (siehe Abbildung 14).<br />
Abbildung 14: FreeZVAUT-Projektseite<br />
Quelle: http://freezvaut.wald.intevation.org vom 20.5.2006<br />
Innerhalb des Projektes gibt es zwei Mailinglisten, über welche im Wesentlichen die<br />
Kommunikation der Projektmitarbeiter stattfindet.<br />
Die Developer-Liste (deren Archiv ist unter<br />
„http://lists.wald.intevation.org/pi-permail/freezvaut-devel“ einsehbar), sowie die<br />
Freezvaut-Commits-Liste. Letztere dient dazu, eine Nachricht an die eingetragenen<br />
Mitglieder zu senden, sofern neue bzw. veränderte Dateien in das Projekt eingebracht<br />
werden.<br />
Natürlich kann über die Homepage auch Zugriff auf den Verwaltungsbereich der im<br />
Rahmen des Projektes erstellten Dateien (das sogenannte „repository“ (siehe auch Kapitel<br />
3.2.7)) erlangt werden.<br />
44
2. Hintergründe<br />
Der Verwaltungsbereich gliedert sich in die Ordner „branches“ (als „branch“ wird ein<br />
eventuell entwickelter Nebenzweig eines Projektes bezeichnet; dieses können z.B.<br />
spezielle Entwicklerversionen sein), „tags“ (hier werden Versionen des Projektes<br />
veröffentlicht) und „trunk“ (Hauptbaum eines Projektes). Im „trunk“-Verzeichnis befindet<br />
sich immer die aktuellste Entwicklungsversion. Entwicklungsarbeit findet somit in diesem<br />
Ordner statt. Zur besseren Übersicht wird dem geneigten Leser empfohlen, einmal einen<br />
Blick in das „trunk“-Verzeichnis <strong>von</strong> FreeZVAUT zu werfen<br />
(https://wald.intevation.org/plugins/scmsvn/viewcvs.php/trunk/?root=freezvaut).<br />
Hier finden sich unter anderem Angaben zur Lizenz <strong>von</strong> FreeZVAUT, eine<br />
Projektbeschreibung sowie mit den Ordnern „docs“, „fonts“ und „mapserver“ die<br />
wesentlichen Inhalte des Projektes. Im „docs“-Verzeichnis befindet sich eine vom Autoren<br />
dieser Arbeit mittels des Programmes LateX geschriebene Anleitung zur Erstellung <strong>von</strong><br />
Symbolen und Signaturen mittels fontforge.<br />
Im „fonts“-Ordner liegen die erstellten TrueTypeFonts zu den einzelnen Folien (hierauf<br />
wird im späteren Teil der Arbeit genauer eingegangen).<br />
Der Ordner „mapserver“ enthält das erstelle Mapfile sowie das notwendige Symbolfile.<br />
Auch wurden hier umfangreiche Dokumentationen zu den Besonderheiten der<br />
einzelnen Folien und zu dem für die Umsetzung in FreeZVAUT notwendigen Datenmodell<br />
eingestellt.<br />
45
3. Methodik<br />
3. Methodik<br />
Zu den wesentlichen Methodiken und Konzepten, auf welchen diese Arbeit beruht,<br />
gehören die Grundsätze der kartographischen <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Signaturen, der Aufbau<br />
einer Systemarchitektur sowie die Beschreibung des verwendeten Datenmodells mit UML<br />
(Unified modeling language).<br />
3.1 Grundsätze kartographischer <strong>Darstellung</strong><br />
Eine Karte ist ein verebnetes, maßstabsgebundenes, generalisiertes und inhaltlich<br />
begrenztes Modell räumlicher Information. 108<br />
Prinzipiell werden in einer Karte drei Ebenen unterschieden: 109<br />
● Graphische Grundelemente (unterste Ebene) (Punkt-, Linien- und<br />
Flächenelemente sowie alphanumerische Zeichen)<br />
● Kartenfeld und Kartenrandangaben (zweite Ebene) (z.B. Kartenbeschriftung,<br />
Legende, Maßstab etc.)<br />
● Zusammenspiel der Kartenfeld- und Kartenrandangaben zur Karte (dritte<br />
Ebene)<br />
Wie schon erwähnt geht es in dieser Diplomarbeit zentral um die <strong>Darstellung</strong> der<br />
Grundelemente der <strong>ALK</strong>, in diesem Sinne also um die Gestaltung der untersten Ebene.<br />
In der Literatur wird erwähnt, dass Anwender <strong>von</strong> computerkartographischer Software<br />
zuweilen dem Irrglauben unterliegen, man könne Kartographie auf den technischen<br />
Aspekt reduzieren: „Das einzige Problem bei der Kartenerstellung scheint die Bedienung<br />
der Software zu sein. Alles im Rechner ist gespeichert, auch nach einigen Eingaben mit<br />
Tastatur oder Maus stellen sich die schönsten Ergebnisse auf Knopfdruck ein. Die Karten<br />
entstehen quasi automatisch." 110<br />
108 Wilhelmy 2002, S.16<br />
109 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.71<br />
110 ebda., S.19<br />
46
3. Methodik<br />
Diesem Irrglauben darf man sich keineswegs hingeben. Kartenentwurf und<br />
Kartengestaltung, auch auf der Ebene der graphischen Grundelemente, sind nach wie vor<br />
arbeitsintensive Prozesse, die einiges an gestalterischen Fähigkeiten verlangen.<br />
Kartographische Regeln besitzen auch für die Kartographie im Internet ihre Bedeutung.<br />
Bei der Umsetzung der ZV-Aut sind aufgrund der äußerst stringenten Vorgaben im<br />
gestalterischen Sinne allerdings keinerlei individuelle Freiheiten gegeben.<br />
Die kartographischen Regeln sind durch die ZV-Aut explizit vorgegeben.<br />
Es stellt sich natürlich dennoch die Frage, ob die Vorgaben wesentlichen Dar-<br />
stellungsgrundsätzen <strong>von</strong> Symbolen und Signaturen in der Kartographie entsprechen.<br />
WILHELMY unterteilt beim Karteninhalt allgemein in Linien-, Grund- und<br />
Flächensignaturen. 111<br />
Punkthafte Signaturen (als Bestandteil <strong>von</strong> Grundsignaturen) lassen sich grob in drei<br />
Kategorien aufteilen: 112<br />
● Bildhafte Signaturen<br />
● Geometrische Signaturen<br />
● Buchstaben/Ziffern<br />
Die bildhaften Signaturen weisen in ihrer optischen Form einen direkten Bezug zum<br />
dargestellten Objekt auf, während geometrische Signaturen abstrakt dargestellt werden.<br />
Buchstaben oder Ziffern lassen durch die Wahl ihrer Abkürzungen eine direkte<br />
Assoziation zu einem Element zu. Die Verwendung alphanumerischer Zeichen ist für die<br />
digitale Kartographie <strong>von</strong> wesentlicher Bedeutung. Kann eine Software auf vorgefertigte<br />
Schriften zurückgreifen, so ist dieses <strong>von</strong> Vorteil. Muss sie hingegen alphanumerische<br />
Zeichen aus Linien oder Punkten erzeugen, so hat dieses negative Auswirkungen auf das<br />
Erscheinungsbild der Karte. 113<br />
111 Wilhelmy 2002, S.99<br />
112 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.37<br />
113 ebda., S.73<br />
47
3. Methodik<br />
Im Rahmen des Mapservers und der <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> alphanumerischen Zeichen aus der<br />
ZV-Aut können vorgefertigte Schriften integriert werden.<br />
Objekte können im Bereich der Liniensignaturen durch die Breite des farbigen<br />
Striches, die Anzahl der Striche nebeneinander oder in einen bestimmten Absatz gesetzte<br />
Schwarz-Weiß-Felder erstellt werden. 114<br />
Die Flächensignaturen schließlich werden durch flächig angeordnete Lokalsignaturen 115<br />
oder aber Schraffuren und Raster eingesetzt. 116<br />
Die Punkt-, Linien- und Flächenelemente können nach KRAAK und ORMELING in sechs<br />
verschiedene Gestaltungsvariablen unterteilt werden: Größe, Helligkeit, Muster, Farbe,<br />
Richtung und Form (siehe Abbildung 15).<br />
Abbildung 15: Gestaltungsvariablen <strong>von</strong> Punkt-, Linien- und Flächenelementen<br />
Quelle: Kraak/Ormeling 1996, Plate 1<br />
114 Wilhelmy 2002, S.99.f.<br />
115 Olbrich/Quick/Schweikart, 2002, S.38<br />
116 Wilhelmy 2002, S.98<br />
48
3. Methodik<br />
Abgesehen <strong>von</strong> der Farbe (die Kartenzeichen der <strong>ALK</strong>-Standardfolien werden generell<br />
schwarz dargestellt 117 ) finden diese Gestaltungsgrundlagen auch in der ZV-Aut<br />
Verwendung.<br />
Es ist allerdings zu bedenken, dass die Übertragung <strong>von</strong> Karten und kartenverwandter<br />
<strong>Darstellung</strong>en über das Internet neue Formen der graphischen Gestaltungstechnik<br />
erfordert. 118<br />
Vor allem die Bildschirmauflösung schränkt die Gestaltung <strong>von</strong> Karten ein. Graphische<br />
Elemente und Schrift müssen sich der physischen Vorgabe der Bildschirmauflösung, also<br />
der Anzahl darstellbarer Pixel, anpassen. 119<br />
"The size of a square (the resolution) will define how well a raster structure can represent<br />
geographic reality." 120<br />
Fragen der Detailfülle erhalten hierdurch eine besondere Bedeutung.<br />
Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen Karten auf Papier ist die Tatsache, dass<br />
auf einem Bildschirm ein größerer Kontrast zwischen schwarzer Schrift und weißem<br />
Hintergrund besteht. 121<br />
DICKMANN schreibt, dass Punkte innerhalb einer rasterbasierten Karte im Web<br />
mindestens 2 mm Durchmesser besitzen und Linien eine Strichbreite <strong>von</strong> 0,35 mm nicht<br />
unterschreiten sollten. Auch sollten schräge und gebogene Grundlinien bei<br />
Beschriftungen vermieden werden. 122<br />
Diesen Anforderungen wird die ZV-Aut nicht immer gerecht, da diverse<br />
Begrenzungslinien eine Breite <strong>von</strong> 0,18 mm aufweisen, der Durchmesser einiger<br />
Punktsymbole bei 1,5 mm liegt und Schriften auch Schrägstellungen aufweisen.<br />
OLBRICH hingegen setzt die Größenangaben nicht ganz so hoch an. So wird geschrieben,<br />
dass bei <strong>Darstellung</strong>en in Web Kreise mit einem Durchmesser kleiner als 0,15 mm kaum<br />
noch wahrzunehmen sind und Linien eine Stärke <strong>von</strong> mehr als 0,1 mm haben sollten. 123 In<br />
117 Innenministerium NRW 2005, S.5<br />
118 Dickmann 2001, S.158<br />
119 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.181<br />
120 Kraak/Ormeling 1996, S.73<br />
121 Dickmann 2001, S.163<br />
122 ebda., S.164 f.<br />
123 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.75<br />
49
3. Methodik<br />
diesem Sinne erfüllt die ZV-Aut auch die Gestaltungsgrundsätze <strong>von</strong> webbasierten<br />
Kartenanwendungen in den meisten Punkten.<br />
3.2 Systemumgebung<br />
Der Aufbau der Systemarchitektur als methodischer Baustein stellt eine wichtige<br />
Grundlage für zu erarbeitende Ergebnisse dar. Nachfolgend sollen die einzelnen<br />
Systemkomponenten sowie deren Zusammenspiel beschrieben werden. Hauptaugenmerk<br />
dabei soll ergänzend zu den Ausführungen aus Kapitel 2.4.4.1 auf den UMN Mapserver<br />
gelegt werden, da dieser mit seinen Funktionen und Anwendungen der zentrale Baustein<br />
der Anwendung ist.<br />
Zu betonen ist auch, dass es bestimmte Systemkomponenten gibt, welche für die<br />
Grundlagen <strong>von</strong> FreeZVAUT notwendig sind, und weitere Komponenten (z.B. PHP und<br />
PHP/Mapscript), welche für die Realisierung des Flurstücksauskunftssystems benötigt<br />
werden.<br />
3.2.1 Betriebssystem<br />
Als Betriebssystem wurde Suse 9.3 professional gewählt.<br />
Suse Linux hat sich mittlerweile bei vielen Anwendern über Jahre bewährt. Die erste<br />
SUSE-Linux-Distribution wurde im Mai 1996 mit der Versionsnummer 4.2 veröffentlicht. 124<br />
„Suse-Linux ist dank der hohen Aktualität, der riesigen Anzahl vorkonfigurierter Pakete,<br />
der umfassenden Handbücher und der hervorragenden Wartung die in Europa und in<br />
Deutschland am weitesten verbreitete Distribution." 125<br />
Das Betriebssystem ist sehr anwenderfreundlich und leicht zu installieren.<br />
Zu seinen Vorzügen gehört insbesondere ein zentrales Installations-, Konfigurations- und<br />
Administrationsprogramm (YaST-Yet another Setup Tool) sowie ein umfangreiches<br />
Angebot an Programmen und Datenpaketen. Insbesondere letzteres wusste der Autor<br />
124 http://de.wikipedia.org/wiki/Suse_Linux vom 29.5.2006<br />
125 Kofler 2005, S.46<br />
50
3. Methodik<br />
dieser Arbeit im Rahmen des Systemaufbaus besonders zu schätzen. Eine Vielzahl <strong>von</strong> zu<br />
installierenden Bibliotheken und Programmen müssen nicht erst mühsam im Internet<br />
gesucht werden sondern befinden sich auf der Installations-DVD. 126<br />
Als zusätzliche Unterstützung gibt es diverse Handbücher. 127<br />
Die Suse-Distribution kann kostenlos aus dem Internet geladen ober aber auch<br />
käuflich erworben werden. Der Kauf beinhaltet Support sowie ein umfangreiches<br />
Handbuch; im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde das Betriebssystem käuflich erworben,<br />
um unter Umständen direkten Support in Anspruch nehmen zu können.<br />
Zusätzlich zu dem Support, welchen die Firma Novell als Verkäufer dieser Linux-<br />
Distribution anbietet, gibt es noch zahlreiche Foren und Hilfsportale im Internet. 128<br />
Die Anwendergemeinschaft ist als sehr groß zu bezeichnen.<br />
3.2.2 UMN Mapserver<br />
Bereits in Kapitel 2.4.4.1 wurden einige Aspekte des UMN Mapservers geschildert und<br />
begründet, warum eine Entscheidung für dieses Produkt getroffen wurde.<br />
Nachfolgend sollen noch einige Punkte vertieft und hinzugefügt werden.<br />
Das Projekt des UMN Mapservers wurde Mitte der 90er Jahre <strong>von</strong> der University of<br />
Minnesota (UMN) in Zusammenarbeit mit der NASA und dem Minnesota Department of<br />
Natural Resources 129 ins Leben gerufen. Derzeit wird MapServer vom TerraSIP Projekt<br />
beherbergt, einem durch die NASA finanzierten Projekt zwischen der UMN und dem<br />
Consortium of Land Management Interests. 130<br />
Der UMN Mapserver ist kein eigenständiges GIS sondern ein Programm, welches<br />
Karten ausgibt.<br />
Mittels verschiedenen Erweiterungen und Aufsätzen ist es aber möglich, typische GIS-<br />
Funktionen wie z.B. Flächenberechnungen oder die Erstellung <strong>von</strong> Puffern zu<br />
implementieren. Außerdem besitzt der Mapserver mit der Mapscriptbibliothek eine<br />
126 Kofler 2005, S.1243<br />
127 z.B. Novell Inc. 2005<br />
128 z.B. http://forums.suselinuxsupport.de; http://www.linux-club.de; http://www.linuxforen.de;<br />
129 Schüngel 2004, S.23<br />
130 http://mapserver.gis.umn.edu vom 2.6.2006<br />
51
3. Methodik<br />
Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, API) für Sprachen wie Perl,<br />
Java, Python oder PHP, wodurch eine Vielzahl <strong>von</strong> Funktionalitäten erzeugt werden<br />
können. 131<br />
Der Mapserver unterstützt die Standards des OGC und ist somit in der Lage, als WMS-<br />
Server/Client zu fungieren.<br />
Durch diesen Standard wird eine große Interoperabilität geschaffen, das heißt, dass<br />
Karten aus verschiedenen Anwendungen (z.B. auch aus Deegree oder ArcIMS)<br />
implementiert werden können.<br />
Wenn also der Mapserver als WMS fungiert, dann können Anwender im Web die Karten,<br />
Layer und Geodaten bei sich implementieren. Dieses hat unter anderem den Vorteil, dass<br />
man die Rechenarbeit für eine fertige Karte auf mehrere Server verteilen kann. 132<br />
Auch wurde mittlerweile die Funktionalität als WFS integriert, es werden nun auch<br />
Anfragen auf der Karte zugrunde liegenden Daten beantwortet.<br />
Die wahrscheinlich bedeutendsten Faktoren des UMN Mapservers sind die weltweite<br />
Anwendergemeinschaft 133 und die hohe Performanz des Produktes. Zahlreiche private<br />
und staatliche Institutionen haben gute Erfahrungen mit dieser Software gemacht. 134<br />
In seiner Standardfunktion wird der Mapserver an einen Webserver gekoppelt und<br />
über eine URL im Browser aufgerufen.<br />
Abbildung 16 stellt dar, wie eine Kartenanfrage an den Mapserver gestellt wird.<br />
131 Fischer 2003, S.5 und S. 137<br />
132 ebda, S.6<br />
133 Lindenbeck/Schulz 2004, S.423; http://www.umn-mapserver.de vom 27.5.2006<br />
134 Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.43<br />
52
Abbildung 16: Mapserverarchitektur<br />
Quelle: CCGIS/terrestris 2004, S.41<br />
3. Methodik<br />
Ein Nutzer an einem Webbrowser stellt über das HTTP-Protokoll eine Anfrage an den<br />
Webserver. Der Webserver stellt dann über das Common Gateway Interface (CGI) 135 eine<br />
Kartenanfrage an den Mapserver. Über das CGI werden vom Webserver benutzer-<br />
spezifische Daten übermittelt. 136 Diese Technik eignet sich sehr gut, um interaktive Karten<br />
durch den Nutzer zu generieren. 137 Die übergebenden Parameter werden vom Mapserver<br />
verarbeitet. An den Webserver wird anschließend eine Karte als Rasterbild<br />
zurückgegeben (über das HTTP-Protokoll) und letztlich im Webbrowser dargestellt. 138<br />
Die vom Mapserver verarbeiteten Geodaten können im Raster- oder Vektorformat<br />
vorliegen. Auch ist es möglich, dass diese in einer Datenbank gespeichert werden. Ein<br />
häufiges Modell ist die Speicherung in einer PostgreSQL/PostGIS-Datenbank (siehe auch<br />
Kapitel 3.2.6).<br />
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde der Mapserver in der Version 4.6.0 verwendet.<br />
135 CGI ist eine Standardschnittstelle zwischen einem Webserver und einem externen<br />
Programm (hier dem UMN Mapserver)<br />
136 Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microsystems 2002, S.370<br />
137 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.183<br />
138 CCGIS/terrestris 2004, S.42; Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.47<br />
53
3.2.2.1 Basisfunktionen des UMN Mapservers<br />
3.2.2.1.1 Visualisierung<br />
Zu den Basisfunktionen des Mapservers gehört das Visualisieren <strong>von</strong> Geodaten.<br />
3. Methodik<br />
Eine Fülle <strong>von</strong> Formate können hierbei integriert werden. Der UMN Mapserver kann an<br />
Vektordaten z.B. ESRI Shapefiles oder Daten im ArcSDE-, DGN- oder TAB-Format<br />
einbinden. 139 Rasterdaten können beispielsweise im TIFF/GeoTIFF, GIF, PNG oder EPPL7-<br />
Format integriert werden. 140<br />
Die Visualisierung der Daten kann maßstabsabhängig geschehen.<br />
Daten können gesondert als Symbole und auch mit Textunterstützung dargestellt<br />
werden. Im UMN Mapserver ist ein Algorithmus implemetiert, welcher der<br />
Kollisionsverhinderung der Schriftelemente dient.<br />
Der gewünschte Kartenausschnitt wird letztlich visualisiert und als Rasterbild ausgegeben.<br />
Unterstützt werden mehrere 1000 Kartenbezugssysteme. 141<br />
Zur Visualisierungsunterstützung können auch Legenden implementiert werden.<br />
3.2.2.1.2 Navigation<br />
Der UMN Mapserver gewährleistet ein Hinein- und Herauszoomen in einer Karte,<br />
das Verschieben des Kartenausschnittes sowie eine thematische Navigation, da frei<br />
entschieden werden kann, welche Layer ein- bzw. auszuschalten sind. Auch wird die<br />
Navigation durch eine interaktive Übersichtskarte und das Einbinden einer Maßstabsleiste<br />
unterstützt.<br />
3.2.2.1.3 Abfrageoption<br />
Zu einzelnen Geoobjekten können Abfragen durchgeführt werden. Vorhandene<br />
Attribute können in dafür erstellen HTML-Dateien ausgegeben werden.<br />
Auch ist es möglich, abgefragte Objekte in einer eigens dafür erstellen Karte farblich<br />
oder durch bestimmte Symbole gesondert darzustellen.<br />
139 http://mapserver.gis.umn.edu/docs/howto/ogr_howto/#what-data-formats-are-supported<br />
vom 18.5.2006; auch: Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.52<br />
140 http://mapserver.gis.umn.edu/docs/howto/raster_data/#supported-formats vom 19.5.2006<br />
141 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.85<br />
54
3.2.2.2 Technische Basisdateien des UMN Mapservers<br />
3.2.2.2.1 Mapfile<br />
3. Methodik<br />
Zentrale Konfigurationsdatei ist das sogenannte Mapfile, in welchem die Ausgabe der<br />
Karte determiniert wird; es kann quasi als „Herz" der Anwendung bezeichnet werden. 142<br />
Hierbei handelt es sich um eine ASCII-Datei mit der Endung „.map".<br />
Das Mapfile gliedert sich in mehrere Blöcke. Im ersten Block werden globale<br />
Einstellungen zur Ausdehnung der Karte, der verwendeten Maßeinheit, den<br />
Datenquellen, der Ausgabedatei, dem angewandten Projektionssystem sowie der<br />
Legende, Maßstabsleiste und Übersichtskarte festgelegt.<br />
In den weiteren Abschnitten werden Einstellungen zu den visualisierenden Geodaten<br />
angegeben. So wird z.B. festgelegt, welche Layer darzustellen und wie bestimmte<br />
Geodaten zu visualisieren sind (Angaben zu Farbe, Symbol und Schrift). 143<br />
Die im Mapfile dargestellten Objekte werden hierarchisch präsentiert. Innerhalb eines<br />
Mapobjektes werden Layerobjekte dargestellt, welche wiederum Klassenobjekte<br />
enthalten können. 144<br />
3.2.2.2.2 HTML-Template<br />
Das Template ist eine HTML-Datei, in welcher die Ausgabeparamter des Mapservers<br />
dargestellt werden. Diese wird in einem Ausgabebrowser dargestellt. Der eigentliche<br />
Kartenausschnitt, Übersichtskarte, Legende und Maßstabsleiste werden als Bilddateien in<br />
das HTML-File eingefügt, welches „als eine Art Lochmaske fungiert." 145<br />
Über Formulare und eine Definition <strong>von</strong> CGI-Variablen findet eine Kommunikation mit<br />
dem Nutzer statt.<br />
So können z.B. bestimmte Checkboxes oder Radiobuttons angeklickt werden und somit<br />
verschiedene Parameter übergeben werden; auch kann der Nutzer im Template Abfragen<br />
stellen oder innerhalb der Karte Navigationsfunktionen durchführen.<br />
142 Behncke 2005, S.4; Fischer 2003, S.9<br />
143 Siehe auch: Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.85<br />
144 Schüngel 2004, S.24<br />
145 CCGIS/terrestris 2004, S.47<br />
55
3. Methodik<br />
Durch das Verhalten des Nutzers auf der Ebene des Templates werden also Parameter via<br />
HTTP-Schnittstelle über den Webserver an den Mapserver übergeben, ausgewertet und<br />
zurückgeliefert<br />
Das Template kann durch webfähige Sprachen wie Java Script oder PHP erweitert<br />
werden.<br />
3.2.2.2.3 Weitere Dateien<br />
Eine weitere relevante Datei ist die Symboldatei, in welcher Symbole oder die<br />
<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Linien definiert werden kann. Für die ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>ALK</strong>-Daten ist diese eine ganz entscheidende Datei.<br />
In der Fontdatei wird dann festgelegt, welche TrueType-Schriften anzuwenden sind.<br />
Dass diese Fonts nicht nur Buchstaben sondern auch komplexe Symbole enthalten<br />
können, wird im weiteren Teil der Arbeit deutlich.<br />
Das Mapfile beinhaltet einen Verweis auf die Symbol- und Fontdatei und integriert diese<br />
somit in die Anwendung.<br />
Abbildung 17 auf der folgenden Seite stellt das Zusammenspiel der Dateien einer<br />
typischen Mapserveranwendung dar.<br />
56
Abbildung 17: Zusammenspiel der technischen Dateien im UMN Mapserver<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
3.2.3 Apache Webserver<br />
3. Methodik<br />
Anwendungen im Inter- bzw. Intranet basieren auf einem Client/Server-Konzept. Der<br />
Client (in der Regel ein Browser) fordert Daten vom Server an. Der Webserver stellt einen<br />
Dienst zur Verfügung, der die Anfragen der Clients bearbeitet und entsprechende<br />
Dokumente an den Client zurückliefert. 146 Ein Webserver stellt zum Beispiel Webseiten<br />
oder Bilder zur Verfügung; die Kommunikation läuft dabei über das HTTP-Protokoll. 147 Als<br />
Webserver, an welchen der Mapserver gekoppelt ist, wurde der Apache Webserver<br />
ausgewählt.<br />
146 Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microssystems 2002, S.11<br />
147 Schüngel 2004, S.24<br />
57
Abbildung 18 : Logo des Apache Webservers<br />
Quelle: http://www.apache.org<br />
3. Methodik<br />
Der Apache Server ist ein Produkt der Apache Software Foundation und der<br />
meistverbreitete Webserver im Internet. Ungefähr 60% aller weltweit benutzen Webserver<br />
werden mit dem Apache betrieben. 148 Laut offizieller Apache-FAQ wurde der Name aus<br />
Respekt vor dem nordamerikanischen Indianerstamm der Apachen gewählt, andere<br />
Quellen sagen aus, dass es sich bei diesem Namen um ein Wortspiel der Apache-<br />
Entwickler handelt und letztlich aus dem Ausdruck „a patchy server" entsprungen ist, was<br />
soviel wie zusammengeflickter Server bedeutet. 149<br />
Der Grund für seine enorm hohe Verbreitung liegt in seiner Leistungsfähigkeit, Stabilität<br />
und der Verfügbarkeit für eine Vielzahl <strong>von</strong> unterschiedlichen Betriebssystemen und<br />
Plattformen. 150<br />
Der Apache-Webserver ist modular aufgebaut. Durch entsprechende Module kann er<br />
beispielsweise die Kommunikation zwischen Browser und Webserver verschlüsseln oder<br />
als Proxy-Server eingesetzt werden.<br />
Vorhanden sind vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten; 151 der Server kann vollständig<br />
eigenen Bedürfnissen angepasst werden, indem man eigene Module schreibt. 152<br />
Der Apache HTTP Server ist, wie alle Produkte der Apache Software Foundation,<br />
kostenlos als Open Source unter der Apache-Lizenz verfügbar. 153<br />
In dieser Arbeit wurde die Version 1.3.34 verwendet.<br />
148 Aulds 2001, S.15; Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microssystems 2002, S.15; Bowen/Coar 2000, S.30<br />
149 Roßbach 1999, S.15; http://de.wikipedia.org/wiki/Apache_HTTP_Server vom 27.5.2006<br />
150 Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microssystems 2002, S.15<br />
151 ebda, S.16; Aulds 2001, S.45<br />
152 Aulds 2001, S.42<br />
153 ebda., S.35; http://de.wikipedia.org/wiki/Apache_HTTP_Server;<br />
http://www.apache.org/licenses vom 24.5.2006<br />
58
3.2.4 Fontforge<br />
3. Methodik<br />
Fontforge ist ein Open-Source-Schrift- und Symbolerstellungsprogramm, mittels<br />
welchem sich eine Fülle <strong>von</strong> Fonts erstellen lassen (z.B. im Postscript- oder TrueType-<br />
Format).<br />
Installierbar ist es sowohl auf Macintosh, Windows als auch auf Unix/Linux -Plattformen.<br />
Veröffentlicht wurde es unter der "Revised BSD License" und stellt daher Freie Software<br />
im eigentlichen Sinne dar. 154<br />
Mittels dieses Programmes wurde eine Vielzahl <strong>von</strong> Vorgaben aus der ZV-Aut<br />
umgesetzt, es stellt also das Schlüsselprogramm für die Erstellung der <strong>ALK</strong>-Symbole bzw.<br />
Signaturen dar.<br />
3.2.5 Edbsilon<br />
Edbsilon ist ein Konverter für Daten im EDBS-Format. Die EDBS-Dateien werden<br />
eingelesen und als SQL-Kommandos zum Eintrag in eine Geodatenbank ausgegeben oder<br />
direkt in das Shape-Format umgewandelt.<br />
Edbsilon ist Freie Software unter der GNU General Public License (GNU GPL) und kann<br />
daher <strong>von</strong> jedem beliebig kopiert, angepasst, erweitert sowie weiter gegeben werden,<br />
solange die Weitergabe ebenfalls unter der GNU GPL erfolgt.<br />
Das Programm wurde <strong>von</strong> Silke Reimer und Ludwig Reiter, Mitarbeiter der Intevation<br />
GmbH, in der Programmiersprache „Python“ geschrieben. Es läuft auf verschiedenen<br />
Plattformen, insbesondere sowohl unter Windows als auch auf GNU/Linux-basierten<br />
Systemen. 155<br />
154 http://fontforge.sourceforge.net vom 22.5.2006<br />
155 http://edbsilon.intevation.org vom 24.5.2006<br />
59
3.2.6 PostgreSQL/PostGIS<br />
3. Methodik<br />
PostgreSQL ist ein zuverlässiges und hochperformantes Datenbanksystem, welches sehr<br />
gut mit PHP kooperiert. 156 Es gilt als äußerst stabil und sehr flexibel. 157<br />
Mittels eines bestimmten SQL-Dialektes können äußerst komplexe Daten-<br />
bankanwendungen erstellt werden. Innerhalb dieses Datenbanksystems wurde zusätzlich<br />
mit verschiedenen PostgreSQL-Verwaltungstools wie z.B. psql, phppgadmin oder<br />
pgadmin3 gearbeitet.<br />
PostgreSQL ist unter der BSD-Lizenz verfügbar.<br />
Eine Besonderheit <strong>von</strong> PostgreSQL ist die Implementierung räumlicher SQL-Abfragen bzw.<br />
räumlicher Funktionen durch die PostGIS-Bibliothek. 158<br />
„PostGIS bezeichnet die räumliche Erweiterung zur Speicherung und Verwaltung <strong>von</strong><br />
Geodaten in der Open Source-Serverdatenbank PostgreSQL.“ 159<br />
Hierdurch wird es z.B. möglich, Shapedateien gesammelt in einer Datenbank zu<br />
verwalten, was nicht nur eine bessere Übersicht sondern auch eine höhere Performanz<br />
bei bestimmten Abfragen gewährleistet. 160 Auch können hierdurch z.B.<br />
Flächenberechnungen, Flächenverschneidungen oder aber in Kombination mit PHP<br />
z.B. automatisiert Koordinaten <strong>von</strong> bestimmten Flurstücken ausgegeben werden.<br />
Nach Ansicht des Autors eröffnet eine PostgreSQL/PostGIS-Anbindung des Mapservers in<br />
Kombination mit PHP und PHP/Mapscript jene Möglichkeiten, welche aus einem<br />
ursprünglich „nur“ kartenproduzierenden System nahezu ein Geoinformationssystem<br />
machen.<br />
Abbildung 19 gibt ergänzend und zusammenfassend zu den obigen Ausführungen einen<br />
Überblick über die verwendeten Systemkomponenten.<br />
156 Boenigk 2002, S. V<br />
157 Geschwinde/Schönigk 2002, S.16 f.<br />
158 Fischer 2003, S.77<br />
159 CCGIS/terrestris 2004, S.50<br />
160 Fischer 2003, S.123<br />
60
Abbildung 19: Systemkomponenten im Rahmen des FreeZVAUT-Projektes<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
3.2.7 SVN<br />
3. Methodik<br />
Das Programm SVN ist keine direkte Systemkomponente sondern dient der effizienten<br />
Verwaltung der im Rahmen des Projektes entstehenden Dateien.<br />
Sämtliche erstellen Daten (z.B. Mapfile, Symbolfile, TrueType-Fonts etc.) werden mit<br />
SVN administriert. Die Abkürzung „SVN" steht für Subversion. SVN ist ein mächtiges<br />
Versionsverwaltungstool, welches <strong>von</strong> vielen Softwareherstellern eingesetzt wird. Mit<br />
diesem Programm können während der Erstellung einer Software durch mehrere<br />
Entwickler Dateien und Verzeichnisse verwaltet werden. Daten werden in dem<br />
sogenannten „repository" gespeichert, welches jede Änderung innerhalb der Dateien<br />
registriert. Dieses ermöglicht das genaue Rückverfolgen der Entstehung einer Datei und<br />
gibt Aufschluss darüber, welcher Code wann veröffentlicht (bezogen auf SVN sagt man<br />
auch „eingecheckt") wurde. Werden neue Dateien eingecheckt, so erhalten diese auch<br />
61
3. Methodik<br />
Angaben zur sogenannten „Revision“ (womit eine numerische Angabe zur Überarbeitung<br />
der vorhandenen Dateien gemeint ist), zum Autor sowie Kommentare zum Inhalt der<br />
Dateien.<br />
Insbesondere für die Fehlersuche innerhalb eines Projektes ist SVN sehr hilfreich. Auch<br />
gewährleistet das Programm, dass <strong>von</strong> einem Entwickler getätigte Änderungen oder<br />
Erweiterungen innerhalb eines Projektes nicht ohne weiteres durch einen anderen<br />
Entwickler überschrieben und somit rückgängig gemacht werden können.<br />
Durch die klare Struktur <strong>von</strong> SVN ist es möglich, dass Menschen an unterschiedlichen<br />
Computern gleichzeitig an der Erstellung eines Programmes arbeiten. 161<br />
3.2.8 Zusätzliche Komponenten für das Flurstücksinformationssystem<br />
Für das Flurstücksinformationssystem werden Komponenten benötigt, die im Rahmen<br />
des eigentlichen FreeZVAUT-Projektes nicht notwendig sind; insbesondere um im Web<br />
eine Interaktivität mit dem Nutzer zu gewährleisten.<br />
Auch die nachfolgenden Komponenten stellen Open-Source-Software dar.<br />
3.2.8.1 PHP<br />
PHP 162 ist eine serverorientierte Skriptsprache, welche insbesondere für<br />
Webanwendungen konzipiert ist. Das bedeutet, dass Anweisungen nicht clientseitig, also<br />
nicht auf den Rechnern des Users ablaufen, sondern direkt auf dem Server ausgeführt<br />
und die Ergebnisse im Browser angezeigt werden. 163<br />
PHP ist keine Programmiersprache im eigentlichen Sinne sondern eine sogenannte<br />
„Scripting Language“, das bedeutet: „PHP wird nur „aktiv“, wenn ein Ergebnis eingetreten<br />
ist, z.B., wenn eine Website (...) aufgerufen wird oder wenn auf einer Website ein Formular<br />
<strong>von</strong> einem User ausgefüllt und dieses Formular abgeschickt wurde.“ 164<br />
PHP ist eine optimale Sprache, um in Kombination zu HTML dynamische Webseiten zu<br />
161 http://svnbook.red-bean.com/nightly/en/svn-book.html vom 22.5.2006<br />
162 Ursprünglich stand diese Abkürzung einmal für „Personal Homepage“, aktuell wird das Kürzel<br />
aber als Synonym für „PHP: Hypertext Preprocessor“ angesehen.<br />
163 Hahne 2003, S.23 ff.<br />
164 Möller/Peyton 2004, S.12<br />
62
erstellen, auf denen Interaktionen mit dem User gewährleistet werden sollen.<br />
3. Methodik<br />
Auch stellt PHP eine sehr geeignete Sprache dar, um mit verschiedenen Datenbanken zu<br />
kommunizieren.<br />
PHP ist als Quellcode oder als Binärpaket über die Seite „http://www.php.net“ zu<br />
beziehen.<br />
3.2.8.2 PHP/Mapscript<br />
In Kapitel 3.2.2 wurde bereits erwähnt, dass die Funktionen des Mapservers durch<br />
verschiedene Sprache erweitert werden können. Eine dieser Sprachen nennt sich<br />
PHP/Mapscript. Durch die Einbindung der entsprechenden Bibliothek können die<br />
interaktiven Möglichkeiten des Users in der Kartenanwendung beträchtlich erhöht<br />
werden.<br />
Einträge im Mapfile werden durch PHP/Mapscript als Objekte behandelt.<br />
Der User kann über einfache Formulare diese Objekte im Mapfile verändern und<br />
hierdurch die Komplexität der Anwendung erhöhen. Es ist nun beispielsweise möglich,<br />
auf speziell ausgewählte Punkte zu zoomen, bestimmte Filter für die Anzeige <strong>von</strong> Daten<br />
zu setzen oder Daten zu bestimmten Flächen anzeigen zu lassen.<br />
3.2.8.3 JavaScript<br />
JavaScript ist eine Sprache, welche dazu dient, statische HTML-Seiten so zu erweitern,<br />
dass sich Elemente bewegen oder Objekte verändern und eine Interaktion mit dem<br />
Anwender möglich wird. Im Gegensatz zu PHP ist sie nicht serverorientiert<br />
sondern wird direkt zur Laufzeit interpretiert. 165<br />
165 Rotter 2002, S.15 f.<br />
63
3.3 Datenmodellierung mit UML<br />
3. Methodik<br />
In diesem Kapitel sollen nun die im Rahmen <strong>von</strong> FreeZVAUT verwendeten Daten der<br />
LG Brandenburg mittels der Modellierungssprache UML beschrieben werden.<br />
Die Unified modeling language (UML) ist eine Sprache und Notation zur Spezifikation,<br />
Konstruktion, Visualisierung und Dokumentation <strong>von</strong> Modellen. 166<br />
Sie dient unter anderem der Visualisierung <strong>von</strong> Softwareartefakten. 167<br />
Durch ihr eindeutiges Vokabular und die eindeutig festgelegten Regeln, wie die einzelnen<br />
Wörter des Vokabulares zusammengefügt werden, ermöglicht sie eine eindeutige<br />
Interpretation eines mit dieser Sprache erstellen Modells. 168<br />
Die im Rahmen dieses Kapitels erstellen UML-Diagramme wurden mittels des<br />
Programmes „ArgoUML“ erstellt, welches explizit Freie Software ist und auf Java basiert.<br />
Im Rahmen der verwendeten Testdaten gibt es insgesamt 9 Klassen, <strong>von</strong> denen<br />
insgesamt 5 zu 2 abstrakten Oberklassen gezählt werden können (siehe Abbildung 20 auf<br />
der folgenden Seite).<br />
Eine Klasse enthält dabei die Beschreibung der Struktur und des Verhaltens <strong>von</strong><br />
Objekten, die sie erzeugt oder die mit ihr erzeugt werden können. 169<br />
Die abstrakten Klassen repräsentieren einen Allgemeinbegriff, einen Oberbegriff für eine<br />
Menge konkreter Begriffe. 170<br />
In diesem Falle treten die abstrakten Klassen „Gebäude“ (mit den Assoziationen<br />
„Hausnummer“ und „Gebäudefläche“) sowie „Tatsächliche Nutzung“ (mit den<br />
Assoziationen „Nutzungssymbol“, „Nutzungsfläche“ und „Beschriftung“) auf.<br />
166 Oestereich 1999, S.203<br />
167 Booch/Rumbaugh/Jacobson 2006, S.38<br />
168 ebda. S.38 f.<br />
169 Oestereich 1999, S.232<br />
170 ebda., S. 228<br />
64
3. Methodik<br />
Abbildung 20: UML-Klassendiagramm der verwendeten Daten der LG Brandenburg<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Objekte schließlich sind im laufenden System konkret vorhandene und agierende<br />
Einheiten. Diese enthalten durch Attribute repräsentierte Informationen, welche<br />
individuell für jedes Objekt bestehen. 171<br />
Ein Beispiel für ein Objekt stellt Abbildung 21 dar.<br />
Abbildung 21: Beispiel für ein UML-Objekt<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
171 Oestereich 1999, S.231<br />
65
Die Klassen (und somit auch die Objekte) haben Beziehungen zueinander.<br />
3. Methodik<br />
Beispielsweise wird in Abbildung 20 deutlich, dass ein oder mehrere Flurstücke ein Teil<br />
einer Gemarkung sind, bzw. dass Gebäude zu einem Flurstück gehören.<br />
66
4. Technische Realisierung<br />
4.1 Umsetzung des FreeZVAUT-Projektes<br />
4. Technische Realisierung<br />
Innerhalb dieses Kapitels nun soll auf das besondere technische Vorgehen innerhalb<br />
<strong>von</strong> FreeZVAUT eingegangen werden.<br />
Im Wesentlichen geht es darum, TrueType-Fonts für ZV-Aut-konforme Symbole und<br />
Signaturen zu erstellen und diese über zu erarbeitende Parameter im Map- bzw.<br />
Symbolfile im UMN Mapserver einzubinden.<br />
Bezogen auf einige Elemente sollen beispielhaft Hinweise für ein Datenmodell gegeben<br />
werden, in welches Attribute <strong>von</strong> verschiedenen Folien einzulesen sind. Auf dieses<br />
Datenmodell in der PostgreSQL-Datenbank wird letztlich aus dem Mapfile heraus<br />
zugegriffen.<br />
Selbstverständlich kann im Rahmen dieser Arbeit nicht auf sämtliche technischen<br />
Feinheiten eingegangen werden; es sollen aber die typischen und wichtigsten<br />
Handlungsweisen aufgezeigt werden.<br />
Beispielhaft wird auch Code dargestellt; um diesen <strong>von</strong> dem beschreibenden Text<br />
abzugrenzen wird dieser in blau präsentiert.<br />
4.1.1 Symbolerstellung<br />
Anhand des Laufkrans (OS 3923) (siehe Abbildung 22) der Folie 082 soll die typische<br />
Vorgehensweise für eine ZV-Aut-konforme Symbolerstellung dargestellt werden.<br />
Abbildung 22: Auszug aus der Folie 082 (Ergänzungstopographie) der ZV-Aut<br />
Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.101<br />
67
4. Technische Realisierung<br />
Im UMN Mapserver wird die Ausgabegröße eines Symbols über den SIZE-Parameter im<br />
Mapfile terminiert. Die SIZE-Größe wird in der Regel in Pixeln angegeben. Standardmäßig<br />
werden die Rasterkarten bei 72 dpi (dots per inch) dargestellt.<br />
Ein inch weist eine Länge <strong>von</strong> 2,54 cm auf. Rechnet man also 72 (pixel) / 2,54 cm so<br />
erhält man einen Wert <strong>von</strong> 28,3464566..... Pixeln/cm.<br />
Wenn man also im Mapfile einem Symbol die Größe <strong>von</strong> einem 1 cm geben möchte,<br />
so müsste strenggenommen die SIZE-Angabe bei 28,3464566929.... liegen<br />
(für 0,5 cm: 14,17322834645....; für 0,2 cm: 5,6692913386....; etc.). Allerdings werden die<br />
SIZE-Angaben im Mapfile immer automatisch als Integerwerte übernommen. Es macht<br />
also keinen Unterschied, ob man einem Objekt beispielsweise den SIZE-Wert<br />
5,6692913386.... oder 5 zuweist. Dieses ist auch nur logisch, da sich Pixel schließlich nur<br />
als ganze Pixel darstellen lassen. In diesem Sinne werden die errechneten Werte vom<br />
Autoren dieser Arbeit auf- bzw. abgerundet.<br />
Die Ausgabegröße eines Objektes wird also über den SIZE-Parameter im Mapfile<br />
festgelegt.<br />
Es bleibt aber noch die Frage zu klären, in welcher Größe ein Symbol in Fontforge<br />
erstellt werden muss, bzw. mit welchen Einheiten hier gearbeitet wird.<br />
In einem Erstellungsprogramm für Fonts gibt es zur Erstellung eines Symbols ein<br />
Koordinatensystem, welches auch „em-square“ genannt wird (siehe Abbildung 23). In<br />
diesem ist festzulegen, wie viele Abstufungen sich dort befinden. Für die Erstellung <strong>von</strong><br />
TrueType-Fonts ist per Definition festgesetzt, dass das Koordinatensystem einen Wert <strong>von</strong><br />
2048 Einheiten (auch „em-units“ genannt) besitzt. 172<br />
In einem weiteren Dokument zur Symbolerstellung für eine ZV-Aut-konforme<br />
<strong>Darstellung</strong> ist zu lesen, dass einem Objekt für einen Druck <strong>von</strong> z.B. 8 mm der SIZE-Wert<br />
<strong>von</strong> 22.6771653543...zuzuschreiben ist 173 (hier wurde nicht berücksichtigt, dass keine<br />
172 http://fontforge.sourceforge.net/fontinfo.html#PS-General vom 5.6.2006<br />
173 http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554&package_id=110215 vom<br />
18.5.2006<br />
68
4. Technische Realisierung<br />
Teilpixel dargestellt werden können) und das Objekt im ”Fontcreator“ (einem<br />
proprietären Fonterstellungsprogramm) eine Ausdehung <strong>von</strong> 741,36 em-units hat (hier<br />
wurde mit einem Koordinatensystem <strong>von</strong> 1000 em-units gearbeitet).<br />
Abbildung 23: em-square in Fontforge<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Da in Fontforge in einem em-square <strong>von</strong> 2048 Einheiten in horizontaler und vertikaler<br />
Richtung gearbeitet wird, müssen diese Werte hochskaliert werden. 741,36 em-units<br />
entsprechen dann 1518,30 Einheiten.<br />
Dieser Wert wurde selbstverständlich in Bezug auf viele unterschiedliche Symbole und<br />
Signaturen überprüft. Es wurde penibel genau kontrolliert, ob er tatsächlich die Basis für<br />
eine korrekte Visualisierung der Objekte darstellt. In Bezug auf die Ausgabegröße ist es<br />
zwar irrelevant, ob ein Objekt 741,36 Einheiten in einem em-square <strong>von</strong> 1000 groß ist<br />
oder aber 1518,3 em-units in einem Koordinatensystem <strong>von</strong> 2048; es sollen hier jedoch<br />
die <strong>von</strong> Fontforge vorgeschriebenen Konventionen befolgt werden.<br />
69
4. Technische Realisierung<br />
Der Laufkran nun besteht aus 5 Segmenten, welche laut ZV-Aut jeweils 4 mm breit<br />
sein sollen (siehe Abbildung 22 auf Seite 67).<br />
Diese 4 mm werden bei diesem Symbol als Definitionsgröße genommen.<br />
Die Breite eines Segmentes liegt in dem Fonterstellungsprogramm also bei 1518,30<br />
Einheiten. In der ZV-Aut steht geschrieben, dass die Liniendicke bei Klasse 2 liegen soll<br />
(0, 18 mm).<br />
Wenn das 4 mm lange Segment 1518,3 em-units lang ist, so muss die 0,18 mm breite<br />
Linie insgesamt 68,3 em-units breit sein. Es muss also bei der Erstellung eines Symbols<br />
darauf geachtet werden, dass die Größenrelationen stimmen. 174<br />
Mittels unterschiedlicher Zeichenfunktionen können dann in Fontforge Symbole erstellt<br />
werden. Abbildung 24 zeigt, wie das fertig erstellte Symbol in Fontforge aussieht.<br />
Abbildung 24: Symbol „Laufkran“ in FontForge erstellt<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Das Symbol schließlich wird innerhalb eines TrueType-Fonts abgespeichert.<br />
Innerhalb des FreeZVAUT-Projektes wird so vorgegangen, dass jeweils alle Symbole zu<br />
174 Wichtig ist festzuhalten: Eine Abweichung <strong>von</strong> ca. 15 em-units ist so gering, dass sie<br />
letztlich keine Auswirkungen auf die <strong>Darstellung</strong> der Symbole, weder im Browser<br />
noch auf einer hochauflösenden Druckkarte hat. Dennoch sollte man hier natürlich<br />
aus prinzipiellen Gründen so genau wie möglich arbeiten.<br />
70
4. Technische Realisierung<br />
einer Folie in einem namentlich entsprechenden Font abgespeichert werden.<br />
Abbildung 25 stellt verschiedene Symbole aus dem Font „zvaut-folie082.ttf“ dar.<br />
Abbildung 25: Symbole aus dem TrueType-Font „zvaut-folie082.ttf“<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Der Laufkran innerhalb dieser Abbildung steht übrigens an der dritten Position <strong>von</strong><br />
links in der zweiten Reihe <strong>von</strong> oben.<br />
Im Mapfile werden dann mögliche Elemente über einen Layer und verschiedene<br />
Klassen dargestellt.<br />
In den einzelnen Klassen wird geprüft, ob der für das Symbol notwendige Objektschlüssel<br />
in der Datenbank vorliegt. Ist dieses der Fall, so wird das entsprechende Symbol<br />
präsentiert.<br />
Wichtig ist zu betonen: Das Mapfile sorgt letztlich dafür, dass auf Basis der<br />
konvertierten EDBS-Daten eine automatisierte <strong>Darstellung</strong> des <strong>ALK</strong>-Ausschnittes<br />
präsentiert wird.<br />
Nachfolgend soll der relevante Code (für den Laufkran) aus dem Mapfile dargestellt<br />
werden:<br />
71
LAYER<br />
NAME 'folie082_symbole/signaturen'<br />
TYPE POINT<br />
STATUS DEFAULT<br />
MINSCALE 0<br />
MAXSCALE 4000<br />
CONNECTIONTYPE postgis<br />
CONNECTION 'user=postgres dbname=zvaut host=localhost port=5432'<br />
DATA 'the_geom from f082_p'<br />
CLASSITEM 'objart'<br />
SYMBOLSCALE 1000<br />
CLASS<br />
NAME "Laufkran"<br />
EXPRESSION /3923/<br />
STYLE<br />
SYMBOL "Laufkran"<br />
SIZE 11<br />
COLOR 0 0 0<br />
END<br />
END<br />
END<br />
...<br />
Sämtliche Symbole werden im Symbolfile definiert.<br />
Der Eintrag für den Laufkran beispielsweise sieht wie folgt aus:<br />
...<br />
#OS 3923<br />
SYMBOL<br />
NAME „Laufkran“<br />
TYPE TRUETYPE<br />
FONT „zvaut-folie082“<br />
ANTIALIAS TRUE<br />
CHARACTER „2“<br />
END<br />
...<br />
4. Technische Realisierung<br />
Objektschlüssel, nach welchem in der<br />
Datenbank gefiltert wird.<br />
Benennung des Symbols, welches aus<br />
dem Symbolfile aktiviert wird.<br />
Größenangabe des Symbols<br />
Verweis auf das Font, in welchem<br />
das Symbol „Laufkran“ liegt.<br />
Zeichen, unter welchem das Symbol<br />
„Laufkran“ im Font „zvaut-folie082.ttf“<br />
abgespeichert ist.<br />
Es wird hier der Name des Symbols, der Symboltyp und eine Angabe zum Aliasing<br />
festgelegt. Auch wird angegeben, in welchem TrueType-Font das Symbol zu finden ist.<br />
Abbildung 26 stellt dar, wie das Symbol dann im UMN Mapserver aussieht.<br />
72
4. Technische Realisierung<br />
Abbildung 26: Symbol „Laufkran“ (OS 3923 aus Folie 082) im UMN Mapserver<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Misst man dieses Symbol nach, so wird man feststellen, dass es genau die in der ZV-<br />
Aut geforderte Größe aufweist.<br />
Noch einmal zur Verdeutlichung: In der Regel gibt es für jedes Symbol eine feste<br />
Ausgabegröße in Millimetern. Dieses Ausdehnung des Symbols wird in Fontforge mit<br />
1518,30 em-units belegt; völlig unabhängig da<strong>von</strong>, welche Größe das Symbol in der<br />
Ausgabe haben soll.<br />
Die Ausgabegröße auf der Karte wird dann über den SIZE-Parameter im Mapfile<br />
bestimmt. Würde man also z.B. ein Dreieck mit einer Höhe <strong>von</strong> 5 Millimetern darstellen<br />
wollen, so würde diese Höhe in Fontforge mit 1518,30 em-units belegt werden und das<br />
Symbol im Mapfile eine Größe <strong>von</strong> 14 erhalten (14.173....Pixel= 5 mm).<br />
Im Mapfile wird festgelegt, unter welchen Bedingungen ein bestimmtes Symbol<br />
gezeichnet wird.<br />
Das Symbol selber ist im Symbolfile definiert. Hier wird festgelegt, auf welchen TrueType-<br />
Font zugegriffen wird.<br />
73
4. Technische Realisierung<br />
Bei sehr großen Symbolen oder Signaturanhäufungen kann die Anzahl der em-units in<br />
Fontforge übrigens auch verkleinert werden, sofern der SIZE-Parameter im Mapfile in der<br />
selben Relation vergrößert wird. Man könnte also auch ein Symbol in Fontforge mit<br />
759,15 em-units (genau die Hälfte des Wertes 1518,3) darstellen und im Mapfile mit dem<br />
SIZE-Wert 28 belegen. Es wäre dann genau so groß wie ein Symbol mit der SIZE-Größe 14<br />
und der Ausdehnung <strong>von</strong> 1518,3 em-units.<br />
4.1.2 Flurstücksnummerierung<br />
Ein relativ kompliziertes <strong>Darstellung</strong>sunterfangen liegt in der Umsetzung der<br />
Flurstücksnummern.<br />
Zu unterscheiden ist zwischen der <strong>Darstellung</strong> der Flurstücksnummern mit dem OS 0233<br />
und den Flurstücksnummern in besonderer <strong>Darstellung</strong> (siehe Abbildung 27).<br />
Abbildung 27: <strong>Darstellung</strong>svorschriften für Flurstücksnummern aus der ZV-Aut<br />
Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.10<br />
Laut ZV-Aut sollen Schriften weitgehend DIN 6776, Schriftform B entsprechen. 175<br />
Schriften dieser Norm sind allerdings proprietär. Im FreeZVAUT-Projekt werden keinerlei<br />
proprietäre Elemente angewendet. Schriften und Schriftableitungen werden vom Typ<br />
„freesans“ eingebunden, da diese explizit „frei“ sind und unter die GNU-GPL fallen. Von<br />
ihrem Erscheinungsbild ähneln diese aber dem in der ZV-Aut geforderten Schrift sehr<br />
stark, sind allerdings ganz geringfügig kleiner. Bei einer vorgeschriebenen <strong>Darstellung</strong><br />
175 Innenministerium NRW 2005, S.6<br />
74
4. Technische Realisierung<br />
einer Flurstücksnummer in Form eines Bruchstriches tritt das Problem auf, dass Zähler<br />
und Nenner untereinander platziert werden müssen, wobei der Nenner möglichst in der<br />
Mitte unterhalb des Zählers liegen sollte. Zwischen den Werten ist ein Bruchstrich zu<br />
platzieren, dessen Länge <strong>von</strong> dem Zähler abhängig ist.<br />
Zusätzlich schwierig wird die <strong>Darstellung</strong> dadurch, dass Flurstücksnummern einen<br />
alphanumerischen Zusatz erhalten können (wenn sie z.B. in ein Umlegungsverfahren<br />
einbezogen sind etc.).<br />
Innerhalb <strong>von</strong> FreeZVAUT konnte hierfür eine Lösung entwickelt werden:<br />
Im Code des Mapfiles ist es möglich, mittels des WRAP-Befehls Eingabewerte<br />
untereinander zu platzieren. Dieses hat den großen Vorteil, dass Zähler und Nenner<br />
nicht als unabhängige Elemente dargestellt werden müssen. Als Trennwert dient in<br />
diesem Beispiel der Backslash (/).<br />
Nachfolgend soll der relevante Code aus dem Mapfile dargestellt werden:<br />
...<br />
CLASSITEM 'objart'<br />
Legt die Tabellenspalte fest, in welcher der<br />
LABELITEM 'zn'<br />
Eintrag für die Flurstücksnummern steht.<br />
CLASS<br />
EXPRESSION ([objart]=0233 or [objart]=0239)<br />
NAME 'flurstuecksnummer'<br />
LABEL<br />
TYPE TRUETYPE<br />
FONT 'freesansoblique'<br />
FORCE TRUE<br />
PARTIALS TRUE<br />
POSITION cl<br />
SIZE 7<br />
BACKGROUNDCOLOR 255 255 255<br />
...<br />
OFFSET 0 0<br />
COLOR 0 0 0<br />
WRAP '/'<br />
END<br />
END<br />
Legt das Trennzeichen fest, durch welches<br />
der Eintrag in der Datenbank bei der Ausgabe<br />
als Bruch dargestellt wird.<br />
Damit der Nenner auch wirklich mittig unter dem Zähler angeordnet wird, bedient<br />
man sich eines kleinen Tricks. Der Eintrag in der Datenbank muss dahingehend<br />
automatisiert werden, dass bei einem dreistelligen Zähler nach dem WRAP-Trennstrich (/)<br />
zwei Leerzeichen gesetzt werden, also z.B. in dieser Form: „245/ 1“. Ist der Zähler<br />
75
zweistellig, so wird ein Leerzeichen nach dem Trennstrich gesetzt.<br />
4. Technische Realisierung<br />
Durch die Leerzeichen wird der Nenner dann an der richtigen Stelle positioniert.<br />
Die Länge des zu setzenden Bruchstriches bestimmt sich nach der Größe des Zählers.<br />
Über Auswahlbedingungen im Mapfile wird entschieden, wann der Bruchstrich mit<br />
welcher Länge gezeichnet wird (siehe folgenden Code).<br />
...<br />
CLASS<br />
EXPRESSION (([nenner_]>0 and [zaehler_]>99)<br />
and ([objart]= 0233 or [objart]= 0239))<br />
NAME 'trenner_flurstueck_lang'<br />
MAXSCALE 4000<br />
MINSCALE 0<br />
TEXT '___'<br />
LABEL<br />
...<br />
END<br />
END<br />
...<br />
CLASS<br />
EXPRESSION (([nenner_]>0 and [zaehler_]>10<br />
and [zaehler_]
4. Technische Realisierung<br />
das notwendige Datenmodell (hier im Datenbankverwaltungstool phpPgAdmin<br />
(Abbildung 28):<br />
Abbildung 28: Datenstruktur für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern in<br />
phpPgAdmin<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Abbildung 29 zeigt, wie die Flurstücksnummern im Mapserver präsentiert werden.<br />
Abbildung 29: <strong>Darstellung</strong> der Flurstücksnummern im UMN Mapserver<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
77
4.1.3 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen<br />
4. Technische Realisierung<br />
Innerhalb der ZV-Aut sind auch Angaben zu Linien bzw. linienbegleitenden Signaturen<br />
vorzufinden.<br />
Die Vorschrift für das Begleitzeichen der Flurgrenze (OS 0232 der Folie 001) z.B. sagt aus,<br />
dass die Linie eine Breite der Klasse 5 (0,5 mm) haben soll. Der lange Teil der Signatur<br />
soll 4 mm lang sein, die Punkte 0,5 mm lang und dazwischen soll ein Abstand <strong>von</strong> 1 mm<br />
sein (Abbildung 30).<br />
Abbildung 30: ZV-Aut-Vorschriften für Begleitzeichen der Folie 001<br />
Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.13<br />
Der Mindestabstand des Begleitzeichens <strong>von</strong> der eigentlichen Grenzlinie soll bei 0.3<br />
mm liegen. Über den Abstand, welche die Signaturen <strong>von</strong>einander haben sollen, sagt die<br />
ZV-Aut nichts aus. 176<br />
176 Innenministerium NRW 2005, S.13<br />
78
4. Technische Realisierung<br />
Es gibt im UMN Mapserver verschiedene Möglichkeiten linienbegleitende Signaturen<br />
zu erstellen, welche allerdings leider auch verschiedene Begrenzungen aufweisen und<br />
Probleme mit sich bringen (hierauf soll in Kapitel 5.1.1.2 eingegangen werden).<br />
In diesem Falle wird die linienbegleitende Signatur durch ein TrueType-Symbol erstellt.<br />
Der 4 mm lange Teil des Zeichens erhält in Fontforge die Ausdehnung <strong>von</strong> 1518,3 em-<br />
units. Der 1 mm lange Zwischenbereich weist dann einen Wert <strong>von</strong> 379,5 em-units auf<br />
und der 0.5 mm lange Zwischenstrich liegt bei 189.75 em-units (Abbildung 31).<br />
Um einen Abstand der Signatur zu der Linie herzustellen, setzt man einfach einen<br />
einzelnen Punkt horizontal in der jeweiligen Entfernung vom Symbol. Dieser Punkt ist so<br />
klein, dass er bei der Ausgabe nicht erscheint, der Abstand aufgrund seiner Größe aber<br />
schon.<br />
Abbildung 31: Linienbegleitsignatur <strong>von</strong> OS 0232 „Flurgrenze“ in Fontforg<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
79
4. Technische Realisierung<br />
Das Symbol wird dann wie folgt durch eine Definition im Symbolfile eingebunden:<br />
SYMBOL<br />
NAME 'flurgrenze_begleitzeichen'<br />
TYPE TRUETYPE<br />
FILLED TRUE<br />
ANTIALIAS TRUE<br />
FONT 'zvaut-folie002'<br />
CHARACTER '!'<br />
GAP 300<br />
END<br />
Mittels des GAP-Parameters wird der Abstand zwischen den Begleitzeichen eingestellt.<br />
Das Ergebnis in der Ausgabe lässt sich sehen (Abbildung 32, Begleitsignatur in rot<br />
dargestellt).<br />
Abbildung 32: Flurgrenzenbegleitsignatur im UMN Mapserver<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
80
4.1.4 Aufnahmepunkte<br />
4. Technische Realisierung<br />
Aufnahmepunkte unterliegen einer relativ schwierigen <strong>Darstellung</strong>svorschrift.<br />
Die ZV-Aut sagt aus, dass ein Punkt mit einer Linienbreite <strong>von</strong> 0,18 mm und einem<br />
Durchmesser <strong>von</strong> 2,5 mm dargestellt werden soll. Zugleich soll eine senkrechte Beschrif-<br />
tung vorliegen, welche einfach unterstrichen ist und 3 mm rechts sowie 1,25 mm<br />
unterhalb des Aufnahmepunktes liegt (Abbildung 33).<br />
Abbildung 33: <strong>Darstellung</strong>svorschrift für den Aufnahmepunkt (OS 0122, Folie 051)<br />
der ZV-Aut<br />
Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.47<br />
Damit der Punkt intransparent ist (es ist nämlich durchaus möglich, dass ein<br />
Aufnahmepunkt z.B. auf einer Grenzlinie liegt, und diese sollte <strong>von</strong> dem Punkt überdeckt<br />
werden) erstellt man das Symbol aus zwei Zeichen. Einmal verwendet man eine einfache<br />
Umrisslinie (Abbildung 34) und einmal einen Hintergrundkreis (Abbildung 35).<br />
81
4. Technische Realisierung<br />
Abbildung 34: Umriss des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051) in Fontforge<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Abbildung 35: Hintergrundkreis des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051) in<br />
Fontforge<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Die Tatsache, dass das Hintergrundsymbol scheinbar ein Loch aufweist, soll den<br />
Betrachter nicht irritieren. Innerhalb Fontforges ist es möglich, durch die Richtung der<br />
Linien zu definieren, ob ein Umriss ausgefüllt werden soll oder nicht. Die Größe der<br />
Symbole im em-square liegt, wie nicht anders zu erwarten, bei 1518,30 em-units.<br />
82
4. Technische Realisierung<br />
Hintergrundkreis und Umriss werden dann über das Mapfile eingebunden. Wichtig ist<br />
es zugleich die Beschriftung des Punktes zu integrieren.<br />
Im Mapserver kann es zu Problemen kommen, wenn einzelne, unterschiedliche<br />
Elemente eines Objektes skaliert werden sollen, also z.B. das Punktsymbol, dessen<br />
Nummer und der Bruchstrich, welcher unterhalb der Nummerierung gesetzt wird.<br />
Werden die Elemente unabhängig <strong>von</strong>einander erstellt, dann verändern sich beim<br />
Skalieren die Abstände der Elemente oftmals in einem Maße, welches nicht erwünscht ist.<br />
In diesem Sinne ist es also dringend anzustreben, so viele Elemente wie möglich zu<br />
verbinden und möglichst als „einzelnes“ Element darzustellen. In diesem Fall werden die<br />
Punktnummer und der Bruchstrich in einem <strong>Darstellung</strong>selement integriert.<br />
Dafür wird ein eigener Font erstellt, in welchem unter jeder Zahl automatisch ein<br />
Unterstrich vorzufinden ist (siehe Abbildung 36). Der Punkt wird in einer solchen Länge<br />
gezeichnet, dass auch bei einer <strong>Darstellung</strong> einer zwei- oder dreistelligen Nummer keine<br />
Bruchstrichunterbrechung stattfindet.<br />
Abbildung 36: Zahl mit automatisch integriertem Unterstrich in Fontforge<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Der Eintrag im Mapfile sieht dann aus wie folgt:<br />
83
CLASS<br />
EXPRESSION /0123/<br />
NAME 'aufnahmepunkt_1.verdichtungsstufe'<br />
STYLE<br />
SYMBOL 'hintergrund_aufnahmepunkt'<br />
SIZE 7<br />
COLOR 255 255 255<br />
END<br />
STYLE<br />
SYMBOL 'aufnahmepunkt_1_verdichtung'<br />
SIZE 7<br />
COLOR 0 0 0<br />
END<br />
LABEL<br />
TYPE TRUETYPE<br />
FONT 'freesansunderline1'<br />
SIZE 5<br />
COLOR 255 0 0<br />
FORCE TRUE<br />
POSITION cr<br />
BACKGROUNDCOLOR 255 255 255<br />
OFFSET 9 4<br />
END<br />
END<br />
....<br />
4. Technische Realisierung<br />
Das Datenmodell, welches die Abfrage gewährleistet, ist denkbar einfach. Die<br />
<strong>Darstellung</strong> ist natürlich vom Objektschlüssel (hier „objart“ genannt) abhängig. Die<br />
Punktnummer, welche im Mapfile über das Label ausgewählt wird, hat eine eigene Spalte<br />
(Abbildung 37).<br />
Abbildung 37: Datenmodell für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Aufnahmepunkten (Folie 051)<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Name des für dieses Objekt<br />
erstellten Fonts.<br />
84
4.1.5 Flächensignaturen<br />
4. Technische Realisierung<br />
In Folie 021 der <strong>ALK</strong> werden Angaben zur tatsächlichen Nutzung eines Flurstückes<br />
getätigt (siehe Abbildung 38).<br />
Abbildung 38: Vorgaben für Flächensignaturen aus der ZV-Aut<br />
Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.33<br />
Würde man diese „Signaturwolken“ nun generell darstellen, so würde dieses zu<br />
Schwierigkeiten führen. Tatsache ist, dass diese Signaturen für bestimmte Polygone<br />
einfach zu groß sind, Grenzen überlappen und keine eindeutige Information<br />
gewährleisten würden (siehe Abbildung 39).<br />
Abbildung 39: Flurstücke überlappende Flächensignaturen im UMN Mapserver<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
In der ZV-Aut steht allerdings explizit, dass sich die Ausgestaltung der<br />
Flächensignaturen nach Größe und Gestalt des Flurstückes richtet. „Ausnahmsweise kann<br />
85
4. Technische Realisierung<br />
die <strong>Darstellung</strong> auf ein oder mehrere Signaturelemente beschränkt werden. Bei<br />
Splissflurstücken kann die <strong>Darstellung</strong> der tatsächlichen Nutzung entfallen.“ 177<br />
Hier wurde nun so verfahren, dass für die relativ großflächigen „Signaturwolken“<br />
Signaturen erstellt wurden, welche auch auf deutlich kleineren Flächen unbedenklich<br />
eingesetzt werden können. Verschiedene Elemente aus den Signaturen wurden entfernt<br />
und die verbleibenden Elemente näher zusammengerückt. Dieses ist dennoch ZV-Aut-<br />
konform. Die Zeichensyntax und damit die Aussagekraft bleibt bestehen.<br />
Das Symbol für die Streuobstwiese beispielsweise sieht nach der „Komprimierung“<br />
folgendermaßen aus (siehe Abbildung 40):<br />
Abbdildung 40:„Einzelsymbol“ für Streuobstwiese (OS 6220, Folie 021) in Fontforge<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Um nun allerdings die Flächensignaturen (als „Signaturwolke“ oder „verkleinerte<br />
Signatur“) automatisiert setzen zu können, bedarf es in dem Datenmodell einer Angabe,<br />
welche indirekt eine Aussage über die Flächenbreite des Polygons besitzt.<br />
Wichtig: Es geht hier nicht um die reine Fläche sondern eher darum, wie breit das<br />
Polygon ist. In diesem Sinne ist das Verhältnis der Fläche zu dem Umfang des Polygons<br />
177 Innenministerium NRW 2005, S.29<br />
86
4. Technische Realisierung<br />
ausschlaggebend. Wenn also Fläche/Umfang einen bestimmten Wert unterschreitet, dann<br />
sollte das kleinere Symbol gezeichnet werden.<br />
Hierfür konnte eine Lösung entwickelt werden. PostGIS stellt zahlreiche Funktionen<br />
zur Verfügung, welche zur Analyse der Geomtrie dienen.<br />
Mit den Funktionen area(the_geom) und perimeter(the_geom) werden Fläche und<br />
Umfang der Flurstücke gemessen. Mit der Funktion contains (the_geom, the_geom)<br />
kann ermittelt werden, ob eine Geometrie innerhalb einer anderen liegt.<br />
In der Tabelle „f021_p_punktsignaturen“ der Datenbank nun gibt es keine Angaben zu<br />
der Flurstückgröße bzw. zu ihrem Umfang (diese Daten liegen in der Tabelle der<br />
Flurstücksflächen (hier: „f001_f“)). Da jedoch die Punktkoordinate der Flächensignaturen<br />
innerhalb der Flurstückspolygone liegt, kann man mittels einfacher SQL-Befehle diese<br />
Fläche bzw. diesen Umfang ermitteln. Zunächst werden zwei Spalten „flurstuecksflaeche“<br />
und „flurstuecksumfang“ erstellt.<br />
Dann wird die Fläche folgendermaßen ermittelt bzw. in die Tabelle übernommen:<br />
UPDATE f021_signatur_p SET flurstuecksflaeche= area (f001_the_geom) FROM<br />
f001_f WHERE contains (f001_f.the_geom,f021_signatur_p.the_geom);<br />
Der Umfang wird wie folgt in die Tabelle geschrieben:<br />
UPDATE f021_signatur_p SET flurstuecksumfang= perimeter(f001_f.the_geom) FROM<br />
f001_f WHERE contains (f001_f.the_geom,f021_signatur_p.the_geom);<br />
Aus diesen beiden Werten wird dann ganz einfach ein Faktor erstellt: Die Fläche wird<br />
durch den Umfang geteilt.<br />
Einen Auszug aus dem Datenmodell stellt Abbildung 41 dar:<br />
87
4. Technische Realisierung<br />
Abbildung 41: Datenstruktur zur <strong>Darstellung</strong> der tatsächlichen Nutzung (Folie 021)<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Der Faktor „factor“ sagt letztlich aus, wie „breit“ die Flächen sind. Je größer der Faktor,<br />
desto eher würde eine „Signaturwolke“ in das Flurstück passen, ohne die Grenzen zu<br />
überlappen.<br />
Im Mapfile wird dann festgelegt, dass unterhalb eines bestimmten Faktorwertes<br />
Einzelsignaturen dargestellt werden, bzw., wenn dieser Faktor überschritten wird,<br />
„Signaturwolken“.<br />
Nachfolgend der relevante Code für die Einzelsignaturen auf den „kleineren Flächen“:<br />
....<br />
LAYER<br />
NAME 'nutzungsarten_kleine_flaechen'<br />
TYPE ANNOTATION<br />
STATUS DEFAULT<br />
CONNECTIONTYPE postgis<br />
CONNECTION 'user=postgres dbname=zvaut host=localhost port=5432'<br />
DATA 'the_geom from f021_signatur_p'<br />
FILTER "factor
4. Technische Realisierung<br />
Abbildung 42: ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flächensignaturen im UMN<br />
Mapserver<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Mittels der auf den Seiten 67-88 dargestellten Techniken lassen sich eine immense<br />
Vielzahl <strong>von</strong> Symbolen problemlos erstellen.<br />
Bei einem Blick ins Repository auf<br />
„https://wald.intevation.org/plugins/scmsvn/viewcvs.php/?root=freezvaut“<br />
ist zu erkennen, dass neben dem äußerst komplexen Map- und Symbolfile (4800 bzw.<br />
2000 Zeilen) insgesamt 13 TrueType-Fonts erstellt wurden.<br />
Diese enthalten ca. 170 Symbole (ca. 90 % aller benötigten Objekte) sowie die für die<br />
ZV-Aut notwendigen Beschriftungen. Dennoch gibt es auch verschiedene Signaturen in<br />
der ZV-Aut, welche nicht ohne weiteres oder aber nur mit Schwierigkeiten dargestellt<br />
werden können. Auf diese Punkte wird in Kapitel 5 eingegangen.<br />
Nachfolgend soll zunächst die technische Umsetzung des Auskunftssystems erläutert<br />
werden.<br />
89
4. Technische Realisierung<br />
4.2 Technische Umsetzung des Flurstücksauskunftssystems<br />
Für das Auskunftssystem wurden die Ergebnisse des FreeZVAUT-Projektes in eine<br />
entsprechende Oberfläche eingebunden (siehe Abbildung 43). Das Auskunftssystem<br />
wurde mittels HTML, PHP, PHP/Mapscript, Javascript sowie Postgresql/PostGIS umgesetzt.<br />
Betrachtet werden kann es auf einem Server der Universität Osnabrück unter:<br />
http://131.173.78.240/diplomarbeit_freezvaut/startskript.phtml<br />
Zunächst einmal ist es möglich, mittels dieser Anwendung einzelne Flurstücksfolien<br />
an- bzw. auszuschalten und sich einzelne Flurstücke, ausgewählt nach ihrer Nummer, in<br />
der Karte anzeigen zu lassen.<br />
Abbildung 43: Oberfläche des Flurstücksauskunftyssystems<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
In der Karte selber kann man navigieren, hinein- und herauszoomen (mit einem<br />
verstellbaren Zoomfaktor) und die Karte auf die Gesamtausdehnung setzen.<br />
90
Auch können anhand <strong>von</strong> Attributen Flurstücke ausgewählt werden.<br />
4. Technische Realisierung<br />
Gefiltert werden kann nach Flurstücksgröße, Grundstückspreis, dem aktuellen Eigentümer<br />
sowie dem Status der Fläche im (fiktiven) Flächennutzungsplan.<br />
Flurstücke können angeklickt und deren Daten angezeigt werden.<br />
Innerhalb der Anwendung wird dynamisch der aktuelle Kartenmaßstab, eine<br />
Maßstabsleiste sowie eine Legende zu ausgewählten Flurstücken präsentiert.<br />
Eine dynamische Referenzkarte stellt dar, wo sich der Kartenausschnitt in der Hauptkarte<br />
gerade befindet.<br />
Schlussendlich ist aus juristischen Gründen ein Link zum Impressum und zur Datenlizenz<br />
beigefügt.<br />
4.2.1 Attribute der Flurstücksflächen<br />
An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass an die zur Verfügung stehenden<br />
Daten aus Brandenburg teilweise per Zufallsgenerator fiktive Daten angehängt wurden.<br />
So haben die Flurstücke auch die Attribute Eigentümer, eine fiktive Deklaration aus<br />
einem Flächennutzungsplan und einen Kaufpreis. Letzterer errechnet sich aus fiktiven m²-<br />
Preisen, der Flächengröße sowie der Größe des eventuell vorhandenen Gebäudes.<br />
Da es hierbei nur um eine beispielhafte Anwendung geht, spielt es an dieser Stelle keine<br />
Rolle, ob nun fiktive oder aber reale Attribute eingesetzt werden.<br />
Die Flächengröße der Flurstücke sowie der Gebäude wurde mittels PostGIS-Funktionen<br />
ermittelt.<br />
Die Ermittlung der Gebäudeflächen pro Flurstück war eine hoch interessante Aufgabe.<br />
Die Gebäude werden innerhalb einer eigenen Folie (Folie 011) und somit auch einer<br />
eigenen Datentabelle („f011_f“) dargestellt; Flurstücke werden, wie bereits erwähnt, in<br />
der Datenbank in der Tabelle „f001_f“ gespeichert. Damit nun aber das Attribut<br />
„Gebäudefläche“ in die Tabelle „f001_f“ übernommen werden kann, muss eine<br />
Verschneidung der Flurstücksgeometrien mit den Geometrien der Gebäude stattfinden,<br />
wobei die verschnittenen Flächen gruppiert nach Flurstück addiert werden.<br />
Hierfür wurde zunächst mittels folgendem Befehl eine eigene, neue Tabelle angelegt:<br />
91
4. Technische Realisierung<br />
CREATE TABLE neue_tabelle as SELECT sum(area(intersection<br />
(f001_f.the_geom,f011_f.the_geom)))<br />
AS intersection_geom, f001_f.zn FROM f001_f,f011_f Where f001_f.the_geom &&<br />
f011_f.the_geom AND intersects(f001_f.the_geom,f011_f.the_geom)Group by f001_f.zn<br />
Anschließend wurden diese Werte dann in die Tabelle „f001_f“ überführt.<br />
Abbildung 44 stellt einen Auszug aus der Tabelle dar.<br />
Zu den einzelnen Flurstücken werden hier die realen Attribute „flurstuecksflaeche“ und<br />
„gebauedeflaeche“ sowie der fiktive Grundstückswert dargestellt.<br />
Abbildung 44: Auszug aus der Flurstückstabelle „f001_f“<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
92
4.2.2 Layerauswahl<br />
4. Technische Realisierung<br />
In einem Auskunftssystem zu Flurstücken macht es Sinn, dem Nutzer die Aktivierung<br />
bzw. Deaktivierung <strong>von</strong> einzelnen Folien zu gewährleisten, da sich die <strong>ALK</strong> schließlich<br />
additiv aus diesen Folien zusammensetzt.<br />
Der Anwender kann somit entscheiden, mit welcher Komplexitität er sich die Karte<br />
anschauen möchte. In Abbildung 45 sind beispielsweise lediglich die Flurstücke (Folie<br />
001) sowie die Beschriftungen (Folie 081) aktiviert.<br />
Abbildung 45: Verschiedene Layer deaktivert<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Technisch wird diese Anwendung über ein simples PHP-Skript in Verbindung mit<br />
PHP/Mapscript realisiert. Auszugsweise soll erklärt werden, welche Mechanismen hier<br />
ablaufen:<br />
93
4. Technische Realisierung<br />
Über die Checkboxes kann ausgewählt werden, welcher Layer aktivert bzw. dekativert<br />
werden soll. Je nachdem, welche Layervariablen übergeben werden, werden diese in<br />
einem String gespeichert, welcher als Variable „$layers“ genannt wird:<br />
if ($_POST['layer']) {<br />
$layers= join(" ",$_POST['layer']); }<br />
else {<br />
$layers=""; }<br />
Anschließend wird geprüft, welche Layervariablen übergeben wurden.<br />
Zu unterscheiden ist zwischen Layern, welche nur aus einem Element bestehen (z.B.<br />
Straßenbeschriftungen) und Layern, welche aufgrund ihrer Komplexität gruppiert werden<br />
müssen. Der Layer der Folie 001 z.B. setzt sich letztlich aus mehreren Einzellayern<br />
zusammen (Flurstückgsgrenzen, Flurstücksnummern, Attribute zu Flurstücksnummern<br />
etc.).<br />
Nachfolgend soll kurz der Code für zu aktivierende Gruppenlayer erläuert werden.<br />
Dieser setzt sich zusammen aus PHP sowie PHP/Mapscript-Befehlen:<br />
$layerwerteklickgruppe=array("/f001/","/f002/","/f011_gebauede/","/f021_nutzungsart/"<br />
);<br />
$layerausmapfileindexbygoup=array("folie001","folie002","gebauede","nutzungsarten");<br />
for ($y=0;$ygetLayersIndexByGroup ($layerausmapfileindexbygoup[$y]);<br />
$layernamen= join(" ",$go);<br />
$zahl= count ($go);<br />
for ($i=0;$igetlayer($go[$i]);<br />
$derlayer->set('status',MS_ON);<br />
$layerausmapfileindexbygoup[$y]= "CHECKED"; }}}<br />
Hierbei wird mit zwei Arrays gearbeitet.<br />
Für den Fall, dass z.B. die Folie 001 aktiviert werden soll, würde der Eintrag „f001“ in der<br />
Variable „$layers“ vorliegen. Anschließend wird durch die Zeile<br />
Variable, welche aktivierte Layernamen enthält<br />
$go = $map ->getLayersIndexByGroup ($layerausmapfileindexbygoup[$y]);<br />
94
4. Technische Realisierung<br />
festgesetzt, dass dieser Layer aus Einzellayern zusammengesetzt wird, welche im Mapfile<br />
unter dem Eintrag GROUP 'folie001' gruppiert werden.<br />
Durch den Befehl<br />
$zahl= count ($go);<br />
wird gezählt, wie viele Einzellayer vorliegen. Dieser Wert wird in eine Schleife gesetzt:<br />
for ($i=0;$igetlayer($go[$i]);<br />
$derlayer->set('status',MS_ON);<br />
$layerausmapfileindexbygoup[$y]= "CHECKED";<br />
}<br />
Die Schleife sorgt dafür, dass die relevanten Layer auf den Status MS_ON gesetzt und<br />
somit aktiviert werden. Zugleich wird in der Checkbox des Gesamtlayers nun ein Häkchen<br />
gesetzt wird.<br />
4.2.3 Flurstücksauswahl<br />
Eine einzelne Flurstücksauswahl macht Sinn, damit sich ein Nutzer in einer Anwendung<br />
mit vielen Flurstücksflächen schnell und einfach eine gewünschte Fläche anzeigen lassen<br />
kann.<br />
Mittels PHP und der Anbindung an die Postgresql-Datenbank wird die Anzahl der<br />
vorhandenen Flurstücke ermittelt.<br />
Die vorhandenen Flurstücksnummern werden durch einen in eine PHP-Funktion<br />
integrierten SQL-Befehl ausgewählt:<br />
$abfrage= pg_query ("SELECT zaehler_,zn,attribut from f001_f order by zaehler_");<br />
Es wird dann ermittelt, wie viele Einträge in der Datenbank vorliegen. Entsprechend<br />
dieser Anzahl werden diese dann durch eine Schleife in einem HTML-Select-Bereich<br />
dargestellt.<br />
Der Befehl „echo "Nummer: ".$zn.' '.$attribut;“ gibt letztlich den String zu dem Zähler<br />
und dem Nenner sowie das eventuell vorhandene Flurstücksattribut aus.<br />
Nachdem man ein Flurstück ausgewählt hat und die Auswahl mittels des<br />
95
4. Technische Realisierung<br />
„Start“-Buttons bestätigt wurde, wird dieses in der Anwendung in einem leichten grün<br />
dargestellt. Auch wird automatisch das Flurstück zentriert in der Karte dargestellt (siehe<br />
Abbildung 46). Sofern gewünscht werden auch bestimmte Daten des Flurstücks<br />
angezeigt.<br />
Abbildung 46: Flurstück ausgewählt nach seiner Nummer<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Der Code, welcher für die zentrierte <strong>Darstellung</strong> einer Fläche in der Karte<br />
verantwortlich ist, lautet wie folgt:<br />
$einzelflurstueckselektiert->setExpression('(\'[zn]\'eq\''.$_POST["flstk"].'\')');<br />
$flurnumber= $_POST["flstk"];<br />
if (isset($HTTP_POST_VARS["einzeldarstellung"])) {<br />
$conn = pg_connect ("host=localhost port=5432<br />
dbname=zvaut user=postgres");<br />
$abfrage= pg_query ("SELECT<br />
96
4. Technische Realisierung<br />
xmin(the_geom),ymin(the_geom),xmax(the_geom),ymax(the_geom) from f001_f WHERE<br />
zn='$flurnumber'");<br />
$resultat= pg_fetch_array($abfrage, 0);<br />
$my_extent->setextent($resultat[0],$resultat[1],$resultat[2],$resultat[3]);<br />
$my_point->setXY(260,260);<br />
$map->zoompoint(-2,$my_point,$map->width,$map->height,$my_extent);<br />
Es wird eine sogenannte „Expression“ gesetzt, welche im Mapfile dafür sorgt, dass<br />
innerhalb eines separat angelegten Layers nur jene Fläche mit einem leichten grün<br />
markiert wird, deren Flurstücknummer dem in der Auswahlliste entspricht:<br />
$einzelflurstueckselektiert->setExpression('(\'[zn]\'eq\''.$_POST["flstk"].'\')');<br />
Dann werden über eine Abfrage und PostGIS-Funktionen die Koordinaten ermittelt,<br />
welche um das Flurstück liegen (minimaler Rechts- und Hochwert sowie maximaler<br />
Rechts- und Hochwert) und in einem Array gespeichert:<br />
$abfrage= pg_query ("SELECT<br />
xmin(the_geom),ymin(the_geom),xmax(the_geom),ymax(the_geom) from f001_f WHERE<br />
zn='$flurnumber'");<br />
$resultat= pg_fetch_array($abfrage, 0);<br />
Basierend auf diesen Werten wird dann der entsprechende Ausschnitt in der Karte<br />
gesetzt:<br />
$my_extent->setextent($resultat[0],$resultat[1],$resultat[2],$resultat[3]);<br />
$my_point->setXY(225,225);<br />
$map->zoompoint(-2,$my_point,$map->width,$map->height,$my_extent);<br />
97
4.2.4 Navigation<br />
4. Technische Realisierung<br />
Eine leistungsfähige Navigation gehört zu den Standardfunktionen in einer<br />
Kartenanwendung.<br />
Die Navigationsleiste in dem Auskunftssystem wird in Abbildung 47 dargestellt.<br />
Abbildung 47: Navigationsleiste in dem Flurstücksauskunftssystem<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Das Panning in der Karte wird dadurch gewährleistet, dass man durch einen Klick in<br />
die Karte Pixelkoordinanten an die Variable „kartenklick“ übergibt:<br />
4.2.5 Flächenabfrage<br />
4. Technische Realisierung<br />
Innerhalb des Auskunftssystems kann der Nutzer verschiedene Attribute auswählen<br />
und sich somit Flurstücke mit bestimmten Eigenschaften aussuchen.<br />
Stellen wir uns nun jemanden vor, welcher in dem Ort investieren und ein Unternehmen<br />
gründen möchte. Hierfür ist ein Flurstück in einem Gewerbegebiet gesucht, welches eine<br />
Mindestfläche <strong>von</strong> 500 m² aufweisen soll. Das Flurstück darf maximal 500.000 Euro wert<br />
sein, da es ansonsten für den Käufer unerschwinglich wird.<br />
Nach der Auswahl dieser Attribute werden die entsprechenden Flurstücke in einem<br />
leichten rot angezeigt (Abbildung 48). Der interessierte Nutzer weiß nun, welche Flächen<br />
für ihn <strong>von</strong> Interesse sind.<br />
Abbildung 48: Nach Attributen ausgewählte Flurstücke<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
99
4. Technische Realisierung<br />
Die Flurstücksauswahl geschieht über eine komplexe Filterfunktion innerhalb <strong>von</strong><br />
PHP/Mapscript:<br />
$flurstuecksflaechenselektiertlayer->setExpression('([the_area]>='.$faktor1.'AND<br />
[gesamtpreis]'.$faktor2.' AND \'[eigentuemer]\'eq\''.$faktor3.'\'AND<br />
\'[deklaration]\'eq\''.$faktor4.'\')');<br />
Wird diese Filterbedingung erfüllt, so werden in einem separaten Layer die<br />
entsprechenden Polygone angezeigt.<br />
4.2.6 Datenanzeige<br />
Unabhängig da<strong>von</strong>, ob Flurstücke bereits nach Attribut oder Nummer ausgewählt<br />
wurden, kann sich der Nutzer detaillierte Informationen zu einzelnen Flächen anzeigen<br />
lassen. Hierfür muss die Datenanzeige aktiviert und auf ein einzelnes Flurstück geklickt<br />
werden.<br />
Anschließend werden Angaben zur Größe des Flurstückes bzw. zu eventuell vorhandener<br />
Gebäudefläche übermittelt. Man erfährt, wer der momentane Eigentümer ist, den Status<br />
im Flächennutzungsplan und den (fiktiven) monetären Wert der Fläche (siehe Abbildung<br />
49).<br />
Hierbei wird zunächst ermittelt, in welchem Flurstück der angeklickte Punkt liegt.<br />
Für eine diesbezügliche Attributabfrage müssen Realkoordinaten vorliegen. Über eine<br />
erstellte Funktion werden also zunächst die übergebenen Pixelkoordinaten der Karte in<br />
Realkoordinaten umgerechnet.<br />
Dann wird ermittelt, welches Flurstück die übertragenen Realkoordinaten beinhaltet.<br />
Anschließend werden die entsprechenden Attribute ganz simpel aus der Datenbank<br />
gelesen und in der Anwendung präsentiert.<br />
100
Abbildung 49: Datenanzeige zu einem einzelnen Flurstück<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
4. Technische Realisierung<br />
101
5. Diskussion und Ausblick<br />
5.1 Diskussion und Ausblick <strong>von</strong> FreeZVAUT<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Nach Auffassung des Autors können <strong>ALK</strong>-Daten im UMN Mapserver zwar nicht zu<br />
100% den Anforderungen der ZV-Aut entsprechend umgesetzt werden, die Vorschriften<br />
werden jedoch zu einem großem Teil erfüllt (zu annähernd 90%).<br />
Dieser Punkt wurde auch schon in der Developerliste des FreeZVAUT-Projektes in<br />
Ansätzen diskutiert.<br />
In der ersten Ankündigungsversion des FreeZVAUT-Projektes war noch zu lesen:<br />
„Nein, 100% ZVAut-konform ist es immer noch nicht, und wird es auch nie sein.“ 178<br />
Dieser Formulierung wurde teilweise widersprochen, da die Firma CCGIS bezogen auf den<br />
Datenbestand des Oberbergischen Kreises und deren <strong>ALK</strong>-Auskunftssystem immerhin die<br />
Genehmigung „Amtliche Karte“ erhalten hat. Eine rechtskonforme <strong>Darstellung</strong> ist also<br />
durchaus möglich. 179 Dennoch ist es faktisch und technisch richtig, dass eine 100%<br />
vorschriftskonforme Ausgabe mit dem UMN Mapserver nicht gewährleistet werden kann.<br />
Zu bedenken ist, dass die ZV-AUT Vorgaben für ein analoges Kartenwerk beinhaltet und<br />
nicht für eine Kartenanwendung im Web.<br />
„Die ZV-Aut ist nun mal eine Papier-kartographische und nicht auf digitale Belange<br />
optimierte Zeichenvorschrift, die deshalb auch mit ein paar technischen Einschränkungen<br />
rechtskonform sein kann, auch wenn sie nicht 100% zeichenkonform ist.“ 180<br />
Nachfolgend sollen nun verschiedene Schwierigkeiten des FreeZVAUT-Projektes sowie<br />
des Auskunftssystems erläutert werden.<br />
178 http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2005-December/000025.html vom<br />
1.6.2006<br />
179 http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2006-January/000030.html vom<br />
1.6.2006<br />
180 http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2006-January/000030.html vom<br />
24.5.2006<br />
102
5.1.1 Mapserverspezifische Schwierigkeiten<br />
5.1.1.1 Größenangaben<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Wie schon angesprochen, stellt der Mapserver seine Rasterkarten in 72 dpi zur<br />
Verfügung.<br />
In der ZV-Aut gibt es präzise Vorschriften zu Linienunterteilungen. So werden hier z.B.<br />
folgende Vorgaben festgelegt: 181<br />
● Klasse 5 (0,5 mm)<br />
● Klasse 4 (0,35 mm)<br />
● Klasse 3 (0,25 mm)<br />
● Klasse 2 (0,18 mm)<br />
Die Tatsache, dass SIZE-Angaben, welche sich auf die Linienbreite beziehen, nur in<br />
Integerwerten angegeben werden können, macht eine so genaue Linienunterteilung<br />
unmöglich. Bei der <strong>Darstellung</strong> der Klassen 2, 3 und 4 gibt es keine Unterschiede, da<br />
diese alle mit der Größe „SIZE 1“ gezeichnet werden. Auch ist anzumerken, dass durch<br />
das manuell durchgeführte Auf- und Abrunden der SIZE-Werte (siehe Seite 68) zwar die<br />
größtmögliche Genauigkeit erreicht wird, die Werte jedoch nicht im absoluten Sinne ZV-<br />
Aut konform sind. Die Abweichungen sind jedoch marginal.<br />
5.1.1.2 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen<br />
Innerhalb <strong>von</strong> Kapitel 4.1.3 wurde bereits beispielhaft auf Vorschriften der<br />
linienbegleitenden Signaturen eingegangen und auch erwähnt, dass es verschiedene<br />
Möglichkeiten zur diesbezüglichen Erstellung gibt.<br />
In der Symboldatei ist es möglich, Liniensignaturen zu erstellen, welche mit bestimmten<br />
Unterbrechungen gezeichnet werden. Der Standardweg würde wie folgt aussehen:<br />
181 Innenministerium NRW 2005, S.6<br />
103
SYMBOL<br />
NAME 'flurgrenze_begleitzeichen'<br />
TYPE VECTOR<br />
POINTS<br />
0 1<br />
1 1<br />
1 0<br />
0 0<br />
END<br />
STYLE<br />
11<br />
3<br />
1<br />
3<br />
1<br />
56<br />
END<br />
...<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Dieser Code würde bedeuten, dass eine Linie <strong>von</strong> 4 mm gezeichnet wird, dann 1 mm<br />
nicht, dann wird ein Zeichen der Länge 0,5 mm erstellt, dann 1 mm lang nicht etc..<br />
Schlussendlich wird der Abstand zwischen den einzelnen Zeichen auf 2 cm (SIZE 56)<br />
gesetzt. Auf diese Art könnte man vermeintlich bequem eine Signatur nach der<br />
Zeichenvorschrift erstellen.<br />
Leider gibt es dabei doch einige Schwierigkeiten.<br />
Um einen Abstand eines Zeichens/einer Signatur <strong>von</strong> einer Linie einzustellen, verwendet<br />
man den sogenannten OFFSET-Parameter im Mapfile:<br />
END<br />
CLASS<br />
NAME 'flurgrenze_bgleitzeichen'<br />
EXPRESSION /0232/<br />
STYLE<br />
SYMBOL 'flurgrenze_begleitzeichen'<br />
COLOR 0 0 0<br />
OFFSET 3 3<br />
OFFSET-Parameter<br />
SIZE 3<br />
END<br />
104
5. Diskussion und Ausblick<br />
Der Wert <strong>von</strong> 3 3 sagt aus, dass eine linienbegleitende Signatur jeweils 3 Pixel in x- bzw.<br />
y-Richtung verschoben wird. Allerdings orientieren sich die x- und y-Paramater beim<br />
OFFSET leider nicht an der Linie sondern am Kartenbild. Das bedeutet, dass alle Zeichen<br />
wiederholt in die gleiche Richtung verschoben werden, egal in welche Richtung die Linie<br />
verläuft. Es ergbit sich eine Verschiebung derart wie in Abbildung 50, und das wäre<br />
natürlich nicht ZV-Aut-konform (die schwarze Linie kennzeichnet hier ein<br />
Ausgangsobjekt, die gestrichelte rote Linie eine linienbegleitende Signatur).<br />
Abbildung 50: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung am Kartenbild<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Um einen gleichmäßigen Abstand zu einer Linie zu erzeugen, kann man im Mapfile z.B.<br />
OFFSET 3 -99 angeben. Das Begleitzeichen wird dann immer im selben Abstand um ein<br />
Polygon (z.B. ein Flurstück) gesetzt (siehe Abbildung 51 auf der folgenden Seite).<br />
105
5. Diskussion und Ausblick<br />
Abbildung 51: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung an der Linie<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Dennoch gibt es auch hier Schwierigkeiten. Zum einen werden Linienmuster auf Linien<br />
mit vielen Ecken und Kurven im UMN Mapserver sehr unregelmäßig dargestellt, und (und<br />
das ist das Hauptproblem!) Abstände und Längen der Linienabschnite werden nicht<br />
mitskaliert. Verändert man also durch Zoomen den Maßstab, so bleiben die<br />
Linienabschnitte immer gleich und nur die Breite der Linie verändert sich.<br />
Das Muster verändert sich scheinbar, und das ist in einer <strong>ALK</strong>-Webgis-Anwendung<br />
natürlich sehr ungünstig und muss daher vermieden werden.<br />
Die relativ umständliche Lösung liegt daher in der Erstellung einer liniengegleitenden<br />
Signatur im Rahmen eines TrueType-Symbols wie in Kapitel 4.1.3 geschildert.<br />
Bedauerlich ist auch, dass man bei linienbegleitenden TrueType-Zeichen keinen<br />
OFFSET-Paramter anwenden kann, und dass es somit nicht möglich ist, diese Zeichen<br />
gleichmäßig gegeneinander versetzt zu zeichnen, was für verschiedene Symbole<br />
interessant wäre.<br />
106
5.1.1.3 Druck<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Durch die relativ geringe Auflösung, in welcher Rasterkarten per se am Bildschirm<br />
ausgegeben werden, ist die <strong>Darstellung</strong>squalität a priori begrenzt; dieser Begrenzung<br />
muss man sich bewußt sein. Da eine Fülle <strong>von</strong> millimetergenauen Angaben in der ZV-Aut<br />
zu finden sind, kann eine Druckausgabe nur in wesentlich höherer Auflösung stattfinden.<br />
Das Ziel sollte es nun sein, Karten des Mapservers nicht in 72 dpi sondern<br />
automatisiert in einer höheren Ausgabe darzustellen.<br />
Ein in der Praxis sehr häufiges Vorgehen liegt darin, dass ein eigenes Mapfile sowie ein<br />
Symbolfile für den Druck geschrieben wird. In diesem sind sämtliche ursprünglichen SIZE-<br />
Werte mit 4 multipliziert.<br />
In der Ausgabe der Karte dann wird die Karte im HTML-Code auf ein Viertel reduziert,<br />
die Auflösung liegt dann bei 288 dpi.<br />
Ein Beispiel: Eine Ursprungskarte hat eine Ausdehnung <strong>von</strong> 500 x 500 Pixeln und Linien<br />
mit einer SIZE-Angabe <strong>von</strong> 2. In dem für den Druck geschriebenen Mapfile hat die Karte<br />
eine Ausdehnung <strong>von</strong> 2000 x 2000 Pixeln und die Linie einen SIZE-Wert <strong>von</strong> 8 Pixeln.<br />
In der HTML-Ausgabe wird die Karte dann über Parameter zu Breite und Höhe<br />
(width=“500“ height=“500“) gestaucht und erhält somit eine höhere Auflösung.<br />
Innerhalb des FREEZVAUT-repository finden sich auch ein Map- bzw. Symbolfile für den<br />
Druck vor.<br />
Dennoch wäre es weniger umständlich, wenn es ein Skript gäbe, was je nach<br />
gewünschter Auflösung die Umrechung der Größenangaben in den relevanten Dateien<br />
vollzieht. Dieses gilt es langfristig zu entwickeln.<br />
Der Druck der Karte ist also etwas, was in der Zukunft noch optimiert werden könnte.<br />
5.1.2 Edbsilonspezifische Schwierigkeiten<br />
5.1.2.1 Eigene Geometrie<br />
Ein Problem in Edbsilon ist im Augenblick noch die Tatsache, dass Flurstücksnummern<br />
nach deren Überführung aus einem EDBS-Satz keine eigene Geometrie, also keine<br />
107
5. Diskussion und Ausblick<br />
Punktkoordinaten, aufweisen. Nach Auffassung des Autors ist dieses für eine ZV-Aut-<br />
konforme <strong>Darstellung</strong> eminent wichtig.<br />
Die Flurstücksnummern werden im Mapserver als Attribute <strong>von</strong> Polygonen dargestellt.<br />
Die genannten Umstände bringen es mit sich, dass die Flurstücksnummern in der<br />
Betrachtung „wandern“. Sie nehmen keine feste Position auf der Karte ein sondern<br />
ordnen sich automatisch etwas in der Mitte des jeweiligen Polygons an. Dieses bezieht<br />
sich leider immer auf die sichtbare Fläche eines Polygons. Selbst wenn also nur ein Teil<br />
eines Flurstücks sichtbar ist, so ordnen sich diese Flurstücksnummern in diesem Falle<br />
relativ mittig in dem sichtbaren Polygon an.<br />
Abbildung 52 zeigt, dass diese Anordnung im Mapserver zudem uneinheitlich<br />
stattfindet. Im rotumrandeten Bereich erkennt man, dass sich die Flurstücksnummern<br />
einmal eher links und einmal eher rechts im Polygonteil befinden. So lange für<br />
Flurstücksnummern keine Punktgeometrie vorliegt kann es, insbesondere bei kleineren<br />
Maßstäben, zu sehr unschönen Überlappungen <strong>von</strong> anderen Objekten kommen - und<br />
dieses ist nicht ZV-Aut konform.<br />
Abbildung 52: Überlappende <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Die Koordinaten der Flurstücke sind in EDBS-Datensätzen vorhanden. Ein in der Zukunft<br />
umzusetzender Punkt wäre es also, diese bei der Konvertierung durch Edbsilon zu<br />
übernehmen.<br />
108
5.1.2.2 Winkelangabe<br />
Ein Problem ist bislang noch die Winkelangabe bei Hausnummern.<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Zwar wird nach Konvertierung der EDBS-Daten durch Edbsilon auch eine Spalte mit einer<br />
Winkelangabe erstellt. Der Winkel der Hausnummern entspricht jedoch bislang noch<br />
nicht den Anforderungen der ZV-Aut. Hier ist nämlich zu lesen, dass eine Hausnummer<br />
„mit dem Fuß oder dem Kopf stets nach der Straßenseite so anzubringen (ist), dass sie in<br />
Blickrichtung der Abzissenachse des GK-Koordinatensystems lesbar ist. 182<br />
Es muss also eine Orientierung an den Begrenzungen der Straßengeometrien erfolgen.<br />
Diese Begrenzungen werden durch Objekte der Folien 081 dargestellt.<br />
Das Problem der Winkelangabe tritt auch bei den Gebäudeschraffuren auf. Hier ist in<br />
der ZV-Aut zu lesen, dass Wohngebäude „unter einem Winkel <strong>von</strong> 50 gon zu der längsten<br />
Gebäudeseite und - <strong>von</strong> der Ordinatenachse des Gauß-Krüger-Koordinatensystems aus<br />
gesehen – nach rechts oben steigend schraffiert“ werden. Alle anderen Gebäude werden<br />
rechtwinklig zur längsten Gebäudeseite schraffiert. 183<br />
Eine Winkelmessung muss sich also jeweils an den längsten Gebäudeseiten orientieren.<br />
Dieses gilt es noch in Edbsilon zu entwickeln.<br />
182 Innenministerium NRW 2005, S.21<br />
183 ebda., S.18<br />
109
5.1.2.3 Doppelte Polygongrenzen<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Bislang liegen nach der Konvertierung durch Edbsilon noch doppelte Polygongrenzen,<br />
z.B. bei Flurstücken, vor. Dieses führt dazu, dass im Falle <strong>von</strong> Linienbegleitsignaturen<br />
diese, wie in Abbildung 53, doppelt gezeichnet werden.<br />
Abbildung 53: Doppelte Begleitsignatur an Polygongrenzen<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Zwar ist es möglich, die Symbole an einer Polygongrenze einheitlich auszurichten und<br />
durch den GAP-Parameter in der Symboldatei den Abstand der Signaturen <strong>von</strong>einander<br />
so hoch zu setzen, dass eine „Doppelhaltung“ in der Karte kaum auffällt (dieses Vorgehen<br />
wurde auch in Kapitel 4.1.3 praktiziert, einen Eindruck da<strong>von</strong> gibt Abbildung 32 auf Seite<br />
80), es gibt jedoch auch Signaturen, bei denen dieses aufgrund der ZV-Aut-Vorgaben<br />
nicht möglich ist (siehe Abbildung 54).<br />
110
Abbildung 54: Begleitsignaturen der ZV-Aut (Folie 082)<br />
Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.97<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Bei dem topographisch bedeutenden Zaun bzw. dem topographisch bedeutenden Wall<br />
sind klare Vorgaben gesetzt, in welchem Maße Signaturen <strong>von</strong>einander entfernt sind bzw.<br />
gegeneinander versetzt sind.<br />
Durch eine auftretende „Doppelzeichnung“ an einer Polygongrenze kann kein eindeutiger<br />
Abstand zwischen Symbolen festgelegt werden.<br />
Es ergäbe sich somit beispielsweise eine <strong>Darstellung</strong> wie in Abbildung 55:<br />
Abbildung 55: Nicht-ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> OS 0353 der Folie 082<br />
Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />
Die Lösung kann also nur sein, dass es keine doppelte Polygongrenzenführung gibt,<br />
111
eine Polygongrenze dürfte nur als eine einzelne Linie dargestellt werden.<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Ausdrücklich zu begrüßen ist übrigens die Tendenz, dass im Rahmen des FreeZVAUT-<br />
Projektes die Datenmodelle der EDBS-Konverter Edbsilon und EDBS2WKT (entwickelt <strong>von</strong><br />
Frank Jäger aus dem Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe)<br />
homogenisiert werden sollen. Dieses würde dann bedeuten, dass auch EDBS2WKT im<br />
Rahmen <strong>von</strong> FreeZVAUT verwendet werden könnte.<br />
112
5.2 Flurstücksinformationssystem<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Für ein leistungsfähigeres Auskunftsystem wären mehr Daten, welche an Flurstücke<br />
angehängt werden können, wünschenswert. Dennoch zeigt das Auskunftssystem das<br />
Prinzip auf, was bei entsprechenden Daten möglich ist.<br />
Der Nutzer im Web kann sich gezielt und ohne besonderen Aufwand Flurstücke einer<br />
Gemeinde anzeigen lassen. Er kann bestimmte Attribute angeben und somit innerhalb<br />
der Grundstücke selektieren. Auch können je nach Flurstück dessen Attribute angezeigt<br />
werden.<br />
Schnell wird deutlich, welche Flächen für eine bestimmte Nutzung in Frage kommen.<br />
Innerhalb der vorgegebenen Anwendung (und der vorhandenen Daten) können einfach<br />
und unkompliziert Flurstücke gefunden werden, welche sich für einen Kauf und eine<br />
bestimmte Nutzung eignen (oder auch nicht eignen).<br />
Je nach Datenmaterial könnte ein Auskunftssystem dieser Art für Privatpersonen,<br />
Wirtschaft oder Verwaltung eine sehr wichtige Rolle spielen.<br />
Durch die Funktionen des Zoomens und des Pannings sowie der Maßstabsangabe bzw.<br />
-leiste ist auch eine Navigation in der Anwendung denkbar einfach.<br />
Eine Schwierigkeit ergab sich nach Auffassung des Autors in der <strong>Darstellung</strong> einer<br />
Legende.<br />
Denkbar wäre es, zu sämtlichen vorhandenen Folien und Symbolen einen Eintrag<br />
festzusetzen.<br />
Hierbei treten allerdings verschiedene Schwierigkeiten auf.<br />
Durch die erstellten Linien (z.B. Flurstücksgrenzen, Gebäudegrenzen etc.), deren Breite<br />
innerhalb der Bildschirmauflösung nicht klar differenziert werden kann (siehe auch<br />
Kapitel 5.1.1.1), kann es zu Verwechslungen kommen. Auch kann die darzustellende<br />
Anzahl <strong>von</strong> Symbolen in einer <strong>ALK</strong> so dermaßen hoch sein, dass eine Legende viel zu<br />
komplex und unübersichtlich werden würde.<br />
Aus diesem Grunde werden in der Legende des Auskunftssystems nur die farblichen<br />
Unterscheidungen <strong>von</strong> ausgewählten Flurstücken präsentiert.<br />
Für die Zukunft wäre es wichtig, in dem System auch eine automatische Druckausgabe<br />
113
5. Diskussion und Ausblick<br />
(in einer entsprechenden Auflösung) zu gewährleisten. Auf diese Problematik wurde<br />
bereits in Kapitel 5.1.1.3 eingegangen.<br />
Es wäre wünschenswert, dass nach Auswahl einer bestimmten Karte und einem<br />
Mausklick auf einen entsprechenden Button die Kartenanwendung in einem hohen<br />
Maßstab analog zur Verfügung steht.<br />
Dieses müsste über ein noch zu erstellendes Skript realisiert werden, welches sämtliche<br />
Größenangaben in Map- und Symbolfile automatisiert umrechnet und bestenfalls die<br />
Kartengrafik in ein PDF-Dokument einbettet.<br />
5.3 Umstellung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS<br />
Natürlich ist es sehr schwierig etwas zu bewerten, was umfassend noch gar nicht<br />
exisitiert. Es gibt noch keine Konverter (zumindest keine Open Source-Konverter), welche<br />
<strong>ALK</strong>IS-Daten in ein für den Mapserver ohne weiteres lesbares Format umwandeln.<br />
Diverse Bundesländer sind noch mit der flächendeckenden Erhebung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Daten<br />
beschäftigt, an <strong>ALK</strong>IS ist in diesem Sinne noch gar nicht zu denken.<br />
Nach Durchsicht und Vergleich der ZV-Aut sowie des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalogs wird<br />
jedoch deutlich, dass verschiedene Umsetzungsprobleme auch durch die Vorgaben des<br />
<strong>ALK</strong>IS-Signaturenkataloges nicht gelöst werden. Auch dort gibt es Linienvorschriften<br />
derart, dass Linien eine Breite <strong>von</strong> z.B. 0,18 mm oder 0,35 mm aufweisen sollen, was im<br />
Mapserver in dieser Genauigkeit nicht umzusetzen ist.<br />
Während in der ZV-Aut keine Angabe darüber vorhanden war, in welcher Form Linien<br />
enden, so ist dieses im Signaturenkatalog (leider) explizit angegeben.<br />
Auch werden hier genaue Angaben zu den Verbindungen an den Scheitelpunkten<br />
deklariert (siehe Abbildung 56).<br />
114
5. Diskussion und Ausblick<br />
Abbildung 56: Vorgaben des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalogs zu Linienend- bzw.<br />
Scheitelpunkten<br />
Quelle: AdV 2005b, S.11<br />
Im UMN Mapserver gibt es für eine <strong>Darstellung</strong> dieser Art bereits eine Lösung.<br />
Linien können vom sogenannten Typ CARTOLINE erstellt werden.<br />
Dieser Typ gewährleistet die Gestaltung <strong>von</strong> unterschiedlichen Linienenden und<br />
Scheitelpunkten mittels verschiedener Parameter. 184<br />
Dennoch wird durch diese neue Anforderung an die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Linien eine<br />
erhöhte Komplexitität entstehen, deren Umsetzung im Vergleich zur ZV-Aut einen noch<br />
höheren Zeitaufwand bedeutet.<br />
Ein weiterer zusätzlicher Aufwand entsteht dadurch, dass in <strong>ALK</strong>IS nun auch farbliche<br />
Markierungen und Belegungen möglich sind.<br />
Der Farbanteil wird laut Signaturenkatalog Teil A mit dem Farbgrundton und den Euro-<br />
Skala-Farbanteilen Cyan, Magenta, Yellow und Black angegeben (siehe Abbildung 57).<br />
184 http://www.mapmedia.de/dokumente/umn_signaturen_howto/index.html vom 28.5.2006<br />
115
Abbildung 57: Farbangaben im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog<br />
Quelle: AdV 2005b, S.11<br />
5. Diskussion und Ausblick<br />
Das Format CYMK wird standardmäßig für Druckausgaben verwendet; der UMN<br />
Mapserver aber verwendet für die Erstellung <strong>von</strong> Farben, wie in der Webdarstellung<br />
üblich, Angaben im RGB-Format.<br />
Über Umrechnungsroutinen kann eine Angabe im CMYK-Format in das RGB-Format<br />
umgewandelt werden, auch dieses jedoch bedeutet natürlich einen zusätzlichen<br />
Zeitaufwand.<br />
Zur Kartenbeschriftung werden im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog die Schriftartten „Arial“<br />
und „Times New Roman“ vorgegeben. 185 Dieses sind keine Schriftarten, welche im<br />
ursrpünglichen Sinne lizenzrechtlich „frei“ sind; für ein explizites Open-Source-Projekt<br />
scheiden diese Schriftarten aus. Es müssen, wie auch schon im FreeZVAUT-Projekt,<br />
Schriftarten verwendet werden, welche den vorgegebenen Schrifttypen ähnlich sind.<br />
Nach Durchsicht des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkataloges wird deutlich, dass auch in der<br />
Zukunft Umsetzungsprobleme bleiben werden. Die Komplexität und die Anforderungen<br />
an die zu erstellenden Kartenelemente werden, wie oben dargestellt, steigen. Es wird<br />
deutlich, dass auch der <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog, wie schon die ZV-Aut, Vorgaben für<br />
Papierkartenwerke darstellt und nicht für Kartenanwendungen im Web.<br />
Dennoch ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass auch diesbezüglich zumindest rechtskonforme<br />
Kartendarstellungen entwickelt werden können.<br />
185 AdV 2005b, S. 5f.<br />
116
6. Fazit<br />
6. Fazit<br />
Innerhalb dieser Diplomarbeit konnte dargestellt werden, auf welche Art und Weise<br />
Symbole und Signaturen in FreeZVAUT annähernd ZV-Aut-konform entwickelt werden.<br />
Es wurde deutlich gemacht, welche Möglichkeiten unter Verwendung der genannten<br />
Systemkomponenten bestehen. Ca. 90% aller benötigten Signaturen sowie ein<br />
umfangreiches Map- bzw. Symbolfile konnten für den UMN Mapserver erstellt werden.<br />
Der Nutzen des FreeZVAUT-Projektes konnte auch durch die Erarbeitung eines<br />
Flurstücksauskunftssystems präsentiert werden.<br />
In diesem ist es unter anderem möglich, verschiedene Abfragen zu einzelnen Flurstücken<br />
durchzuführen und sich eine Karte mit nahezu ZV-Aut-konformen Elementen anzeigen zu<br />
lassen.<br />
Innerhalb dieser Arbeit wurde auch gezeigt, dass durch die Umstellung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> zu<br />
<strong>ALK</strong>IS verschiedene <strong>Darstellung</strong>sprobleme bleiben werden und dass die Anforderungen<br />
an eine Erstellung <strong>von</strong> Symbolen und Objekten an Komplexität zunehmen.<br />
Das FreeZVAUT-Projekt ist mit dieser Diplomarbeit nicht abgeschlossen (ein<br />
endgültiger Abschluss hätte den Rahmen dieser Arbeit bei weitem gesprengt);<br />
verschiedene Funktionen, Symbole und Signaturen sind noch zu entwickeln.<br />
Mit Spannung darf der Blick in die Zukunft gerichtet werden. Zur Zeit ist die Anzahl<br />
der Entwickler im Rahmen des FreeZVAUT-Projektes noch begrenzt, die Hoffnung bleibt,<br />
dass sich dieses in der Zukunft ändern wird.<br />
Es ist auch zu erwähnen, dass es im Rahmen der verwendeten Komponenten (noch)<br />
Hemmnisse und Begrenzungen gibt.<br />
Wünschenswert wäre es, wenn im Rahmen der großen Open-Source-Gemeinschaft,<br />
eventuell unter Nutzung öffentlicher Gelder, diese Schwierigkeiten mittelfristig beseitigt<br />
werden könnten.<br />
Man wird sehen, was diesbezüglich die Zukunft bringt.<br />
117
7. Literaturverzeichnis<br />
7.1 Publikationen<br />
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Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik<br />
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des amtlichen Vermessungswesens (GeoInfoDok). <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog, Teil A:<br />
Vorbemerkungen“. Version 4.0. Bonn<br />
Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik<br />
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des amtlichen Vermessungswesens (GeoInfoDok). <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog, Teil B:<br />
Signaturenbibliothek“. Version 4.0. Bonn<br />
Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik<br />
Deutschland (AdV) (2005d): "Dokumentation zur Modellierung der Geoinformationen<br />
des amtlichen Vermessungswesens (GeoInfoDok). <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog, Teil C:<br />
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259. Bonn<br />
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Informationssystem“. Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften,<br />
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Sauerburger, Heinz (Hrsg.): Open-Source-Software; S.83-91. Heidelberg<br />
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Westfalen; 33, 2/2000, S.78-85. Düsseldorf<br />
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Rotter, Robert (2002): "JavaScript". Poing<br />
Roßbach, Steffen (1999): "Der Apache Webserver". München<br />
7. Literaturverzeichnis<br />
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Nationalpark Berchtesgarden“. Diplomarbeit an der Fachhochschule Weihenstephan,<br />
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Schüngel, Jan (2004): "Management <strong>von</strong> Web-Mapping Anwendungen in GIS-<br />
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Geoinformatik. Oldenburg<br />
Schüttel, Marcel (2003): "ALB und <strong>ALK</strong> - Fit für <strong>ALK</strong>IS?" in: Zeitschrift für Geodäsie,<br />
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Suse Linux GmbH (2005): "Suse Linux professionell 9.3 - Administrationshandbuch".<br />
Ohne Ortsangabe<br />
Verso (2003): „We are everywhere“. New York, London<br />
Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz (2005): "AAA-Newsletter<br />
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7.2 Internetquellen<br />
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7. Literaturverzeichnis<br />
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http://www.adv-online.de/extdeu/broker.jsp?uMen=ea7769da-d319-fa6d-7879f08a07b51a69<br />
vom 1.6.2006<br />
Blau direkt – Europas erster Internetpool<br />
https://www.maklerinfo.biz/homepage-Dateien/include-Dateien/Wikipedia_Schnittstelle.php?Suchbegriff=EDBS<br />
vom 20.5.2006<br />
Behörden für Geoinformation Landentwicklung und Liegenschaften<br />
http://www.gll.niedersachsen.de/master/C10540068_N8679277_L20_D0_I7746208.html<br />
vom 18.5.2006<br />
Das GIS-Tutorial<br />
http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.html vom 21.5.2006<br />
Edbsilon-Homepage<br />
http://edbsilon.intevation.org vom 24.5.2006<br />
ESRI-Deutschland<br />
http://www.esri-germany.de/products/arcims/index.html vom 20.5.2006<br />
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http://fontforge.sourceforge.net vom 22.5.2006<br />
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Free Software Foundation<br />
http://www.fsf.org/licensing/essays/free-sw.html vom 24.4.2006<br />
122
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http://wald.intevation.org/projects/freezvaut vom 2.6.2006<br />
7. Literaturverzeichnis<br />
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vom 1.6.2006<br />
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1.6.2006<br />
http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2006-January/000030.html vom<br />
24.5.2006<br />
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http://www.geoinformatik.uni-rostock.de/einzel.asp?ID=62 vom 18.5.2006<br />
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20.5.2006<br />
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http://www.gismngt.de/update/alk.htm vom 23.5.2006<br />
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http://www.hhk.de/produkte/gw/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />
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vom 17.5.2006<br />
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http://www.lverma-mv.de/lie_alk.htm vom 20.5.2006<br />
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http://www.lvsn.smi.sachsen.de/produkte/liegen/alk/inhalt_re_alk.html vom 1.6.2006<br />
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http://landesregierung.schleswigholstein.de/coremedia/generator/Aktueller_20Bestand/M<br />
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Mapbender Projekt auf der Sourceforge-Homepage<br />
http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554 vom 18.5.2006<br />
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7. Literaturverzeichnis<br />
http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554&package_id=110215 vom<br />
18.5.2006<br />
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http://mapserver.gis.umn.edu/docs/howto/ogr_howto/#what-data-formats-are-supported<br />
vom 18.5.2006<br />
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http://www.opensource.org/advocacy/faq.php vom 24.5.2006<br />
http://www.opensource.org/docs/definition.php vom 22.5.2006<br />
Open Source Geospatial Foundation<br />
http://mapserverfoundation.org/open_letter_de.pdf vom 12.11.2005<br />
UMN Mapserver Community<br />
http://www.umn-mapserver-community.de vom 23.5.2006<br />
UMN Mapserver Homepage und Mailingliste<br />
http://www.umn-mapserver.de vom 23.5.2006<br />
http://intevation.de/pipermail/mapserver-de/2006-January/001946.html vom 24.1.2006<br />
Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz<br />
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http://svnbook.red-bean.com/nightly/en/svn-book.html vom 22.5.2006<br />
Wikipedia - die freie Enzyklopädie<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source vom 25.5.2006<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Propriet%C3%A4re_Software vom 27.5.2006<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Suse_Linux vom 29.5.2006<br />
124
http://de.wikipedia.org/wiki/Apache_HTTP_Server vom 27.5.2006<br />
Wiki Unixboard<br />
http://wiki.unixboard.de/index.php/Freie_Software vom 20.5.2006<br />
7. Literaturverzeichnis<br />
125
8. Anhang<br />
8. Anhang<br />
126
Abkürzungsverzeichnis<br />
AdV: Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder<br />
ALB: Automatisiertes Liegenschaftsbuch<br />
<strong>ALK</strong>: Automatisierte Liegenschaftskarte<br />
<strong>ALK</strong>IS: Amtliches Liegenschaftskataster-Informationssystem<br />
ATKIS: Amtlich Topographisch-Kartographisches Informationssystem<br />
EDBS: Einheitliche Datenbankschnittstelle<br />
FAQ: Frequently asked questions<br />
FSF: Free Software Foundation<br />
ISO: International Standardization Organisation<br />
GIAP: Grafisch interaktiver Arbeitsplatz<br />
GNU: Gnu is not Unix<br />
GPL: General Public License<br />
LG: Landesvermessung und Geobasisinformation<br />
LPGL: Lesser General Public License<br />
NAS: Normierte Austauschschnittstelle<br />
NREO: Nicht raumbezogene Elementarobjekte<br />
OBAK: Objektabbildungskatalog<br />
OGC: Open Geospatial Consortium<br />
OS: Objektschlüssel<br />
OSI: Open Source Initiative<br />
OSKA: Objektschlüsselkatalog<br />
PHP: PHP: Hypertext Preprocessor<br />
REO: Raumbezogene Elementarobjekte<br />
SVN: Subversion<br />
UMN: University of Minnesota<br />
UML: Unified modeling language<br />
WFS: Web Feature Service<br />
8. Anhang<br />
127
WMS: Web Mapping Service<br />
ZUSO: Zusammengesetzte Objekte<br />
ZV-Aut: Zeichenvorschrift Automatisierung<br />
8. Anhang<br />
128
Abbildungsverzeichnis<br />
8. Anhang<br />
Abbildung 1: Ausschnitt aus der Automatisierten Liegenschaftskarte 7<br />
Abbildung 2: Systemkonzeption der <strong>ALK</strong> 8<br />
Abbildung 3: <strong>ALK</strong>-Objektmodell 11<br />
Abbildung 4: U-Bahnhof-Symbol aus der ZV-Aut 13<br />
Abbildung 5: Auszug aus der ZV-Aut 14<br />
Abbildung 6: <strong>ALK</strong>-Verwendungsbereiche 15<br />
Abbildung 7: <strong>ALK</strong>IS-Datenmodell 19<br />
Abbildung 8: Beschreibung der Objektartengruppe Vegetation im <strong>ALK</strong>IS-<br />
Objektartenkatalog 20<br />
Abbildung 9: Beispiel aus dem <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog (Teil B) 23<br />
Abbildung 10: Beispiel für <strong>Darstellung</strong>svorschrift im <strong>ALK</strong>IS-<br />
Signaturenkatalog (Teil C) 24<br />
Abbildung 11: Gesamtbetriebskostenvergleich im Laufe der Zeit.<br />
Vergleich zwischen Freier Software/Open Source und proprietärer Software 36<br />
Abbildung 12: Vergleich zwischen Freier Software/OS und proprietärer Software 37<br />
Abbildung 13: Serverarchitektur des ArcIMS 40<br />
Abbildung 14: FreeZVAUT-Projektseite 44<br />
Abbildung 15: Gestaltungsvariablen <strong>von</strong> Punkt-, Linien- und Flächenelementen 48<br />
Abbildung 16: Mapserverarchitektur 53<br />
Abbildung 17: Zusammenspiel der technischen Dateien im UMN Mapserver 57<br />
Abbildung 18: Logo des Apache Webservers 58<br />
Abbildung 19: Systemkomponenten im Rahmen des FreeZVAUT-Projektes 61<br />
Abbildung 20: UML-Klassendiagramm der verwendeten Testdaten der LG<br />
Brandenburg 65<br />
Abbildung 21: Beispiel für ein UML-Objekt 65<br />
Abbildung 22: Auszug aus der Folie 082 (Ergänzungstopographie) der ZV-Aut 67<br />
Abbildung 23: em-square in Fontforge 69<br />
Abbildung 24: Symbol „Laufkran“ in FontForge erstellt 70<br />
Abbildung 25: Symbole aus dem TrueType-Font „zvaut-folie082.ttf“ 71<br />
129
8. Anhang<br />
Abbildung 26: Symbol „Laufkran“ (OS 3923 aus Folie 082) im UMN Mapserver 73<br />
Abbildung 27: <strong>Darstellung</strong>svorschriften für Flurstücksnummern aus der ZV-Aut 74<br />
Abbildung 28: Datenstruktur für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern<br />
in phpPgAdmin 77<br />
Abbildung 29: <strong>Darstellung</strong> der Flurstücksnummern im UMN Mapserver 77<br />
Abbildung 30: ZV-Aut-Vorschriften für Begleitzeichen der Folie 001 78<br />
Abbildung 31: Linienbegleitsignatur <strong>von</strong> OS 0232 „Flurgrenze“ in Fontforge 79<br />
Abbildung 32: Flurgrenzenbegleitsignatur im UMN Mapserver 80<br />
Abbildung 33: <strong>Darstellung</strong>svorschrift für den Aufnahmepunkt (OS 0122,<br />
Folie 051) der ZV-Aut 81<br />
Abbildung 34: Umriss des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051) in Fontforge 82<br />
Abbildung 35: Hintergrundkreis des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051)<br />
in Fontforge 82<br />
Abbildung 36: Zahl mit automatisch integriertem Unterstrich in Fontforge 83<br />
Abbildung 37: Datenmodell für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong><br />
Aufnahmepunkten (Folie 051) 84<br />
Abbildung 38: Vorgaben für Flächensignaturen aus der ZV-Aut 85<br />
Abbildung 39: Flurstücke überlappende Flächensignaturen im UMN Mapserver 85<br />
Abbildung 40:„Einzelsymbol“ für Streuobstwiese (OS 6220, Folie 021) in Fontforge<br />
Abbildung 41: Datenstruktur zur <strong>Darstellung</strong> der tatsächlichen<br />
Nutzung (Folie 021) 88<br />
Abbildung 42: ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flächensignaturen<br />
im UMN Mapserver 89<br />
Abbildung 43: Oberfläche des Flurstücksauskunftssystems 90<br />
Abbildung 44: Auszug aus der Flurstückstabelle „f001_f“ 92<br />
Abbildung 45: Verschiedene Layer deaktivert 93<br />
Abbildung 46: Flurstück ausgewählt nach seiner Nummer 95<br />
Abbildung 47: Navigationsleiste in dem Flurstücksauskunftssystem 98<br />
Abbildung 48: Nach Attributen ausgewählte Flurstücke 99<br />
Abbildung 49: Datenanzeige zu einem einzelnen Flurstück 101<br />
Abbildung 50: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung am Kartenbild 105<br />
86<br />
130
8. Anhang<br />
Abbildung 51: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung an der Linie 106<br />
Abbildung 52: Überlappende <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern 108<br />
Abbildung 53 Doppelte Begleitsignatur an Polygongrenzen 110<br />
Abbildung 54: Begleitsignaturen der ZV-Aut (Folie 082) 111<br />
Abbildung 55: Nicht-ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> OS 0353 der Folie 082 111<br />
Abbildung 56: Vorgaben des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalogs zu Linienend- bzw.<br />
Scheitelpunkten 115<br />
Abbildung 57: Farbangaben im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog 116<br />
131