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Zeichenvorschriftskonforme Darstellung von ALK

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Hochschule Vechta<br />

Studiengang Umweltmonitoring<br />

Diplomarbeit zum Thema:<br />

<strong>Zeichenvorschriftskonforme</strong> <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-<br />

Daten im UMN Mapserver unter Verwendung <strong>von</strong><br />

Open-Source-Software<br />

Erstgutachter: Prof. Dr. Martin Breunig<br />

Zweitgutachter: Dr. Gunther Schmidt<br />

Vorgelegt am 13. Juli 2006<br />

<strong>von</strong> Dipl.-Geogr. Kai Behncke


Danksagung<br />

Besonders gedankt sei an dieser Stelle den Betreuern dieser Diplomarbeit Prof. Dr. Martin<br />

Breunig und Dr. Gunther Schmidt. Für Fragen hatten diese stets „ein offenes Ohr“ und<br />

ihre Anregungen und Hinweise sorgten dafür, dass auftretende Schwierigkeiten schnell<br />

bewältigt werden konnten.<br />

Dank gebührt auch der netten Belegschaft der Intevation GmbH.<br />

Hervorzuheben sind hier insbesondere Silke Reimer sowie Dr. Jan-Oliver Wagner, welche<br />

bei der Einarbeitung in die Thematik dieser Diplomarbeit unterstützend zur Seite<br />

standen. Auch soll an dieser Stelle Sascha Wilde, Frank Koormann, Bernhard Reiter,<br />

Ludwig Reiter, Thomas Arendsen-Hein und Bernhard Herzog für viele qualitativ<br />

hochwertige Tipps und Hinweise gedankt werden.<br />

Zu Dank verpflichtet fühlt sich der Autor auch gegenüber Christian Aden <strong>von</strong> der<br />

Universität Osnabrück sowie dem Systemadministrator des Institutes für Geoinformatik<br />

und Fernerkundung Frank Klein, welche Server für die Veröffentlichung des technischen<br />

Teils dieser Arbeit zur Verfügung stellten.<br />

„Last but not least“ soll Kerstin Philipp für das Korrekturlesen dieser Arbeit gedankt<br />

werden.<br />

Vechta, im Juli 2006


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 1<br />

2. Hintergründe 6<br />

2.1 Die Automatisierte Liegenschaftskarte 6<br />

2.1.1 <strong>ALK</strong>-Datenbankkonzept 8<br />

2.1.2 <strong>ALK</strong>-Objektsicht 10<br />

2.1.3 <strong>ALK</strong>-Gestaltungsgrundlagen 12<br />

2.1.3.1 Objektabbildungskatalog 12<br />

2.1.3.2 Objektschlüsselkatalog 12<br />

2.1.3.3 Zeichenvorschrift Automatisierung 13<br />

2.1.4 Nutzen der <strong>ALK</strong> 14<br />

2.2 Von <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS – Motivation der <strong>ALK</strong>IS-Einführung 16<br />

2.3 <strong>ALK</strong>IS – Das Amtliche Liegenschaftskataster-Informationssystem 17<br />

2.3.1 <strong>ALK</strong>IS-Datenkonzept 19<br />

2.3.2 <strong>ALK</strong>IS-Gestaltungsgrundlagen 21<br />

2.3.2.1 Grunddatenbestand 21<br />

2.3.2.2 <strong>ALK</strong>IS-Objektartenkatalog 22<br />

2.3.2.3 <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog 22<br />

2.4 Open Source/Freie Software im Unterschied zu proprietärer Software 25<br />

2.4.1 Begrifflichkeiten und Konzepte 25<br />

2.4.2 Freie Software/Open Source und Lizenzen 29<br />

2.4.3 Freie Software/Open Source und proprietäre Software im Vergleich 30<br />

2.4.3.1 Wirtschaftsfaktor 31<br />

2.4.3.2 Entwicklerprozess 32<br />

2.4.3.3 Leistung 33<br />

2.4.3.4 Abhängigkeit 34<br />

2.4.3.5 Wissensverbreitung 35<br />

2.4.3.6 Kostenfaktor 36


2.4.4 Vergleich zweier Mapserver aus dem Freie Software/Open-Source-<br />

Bereich sowie dem proprietären Sektor 38<br />

2.4.4.1 UMN Mapserver 38<br />

2.4.4.2 ArcIMS 40<br />

2.5 Das Projekt FreeZVAUT 42<br />

2.5.1 Projektstruktur 44<br />

3. Methodik 46<br />

3.1.Grundsätze kartographischer <strong>Darstellung</strong> 46<br />

3.2 Systemumgebung 50<br />

3.2.1 Betriebssystem 50<br />

3.2.2 UMN Mapserver 51<br />

3.2.2.1 Basisfunktionen des UMN Mapservers 54<br />

3.2.2.1.1 Visualisierung 54<br />

3.2.2.1.2 Navigation 54<br />

3.2.2.1.3 Abfrageoption 54<br />

3.2.2.2 Technische Basisdateien des UMN Mapservers 55<br />

3.2.2.2.1 Mapfile 55<br />

3.2.2.2.2 HTML-Template 55<br />

3.2.2.2.3 Weitere Dateien 56<br />

3.2.3 Apache Webserver 57<br />

3.2.4 Fontforge 59<br />

3.2.5 Edbsilon 59<br />

3.2.6 Postgresql/PostGIS 60<br />

3.2.7 SVN 61<br />

3.2.8 Zusätzliche Komponenten für das Flurstücksinformationssystem 62<br />

3.2.8.1 PHP 62<br />

3.2.8.2 PHP/Mapscript 63<br />

3.2.8.3 JavaScript 63<br />

3.3 Datenmodellierung mit UML 64<br />

4. Technische Realisierung 67


4.1 Umsetzung des FreeZVAUT-Projektes 67<br />

4.1.1 Symbolerstellung 67<br />

4.1.2 Flurstücksnummerierung 74<br />

4.1.3 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen 78<br />

4.1.4 Aufnahmepunkte 81<br />

4.1.5 Flächensignaturen 85<br />

4.2 Technische Umsetzung des Flurstücksauskunftssystems 90<br />

4.2.1 Attribute der Flurstücksflächen 91<br />

4.2.2 Layerauswahl 93<br />

4.2.3 Flurstücksauswahl 96<br />

4.2.4 Navigation 98<br />

4.2.5 Flächenabfrage 99<br />

4.2.6 Datenanzeige 100<br />

5. Diskussion und Ausblick 102<br />

5.1 Diskussion und Ausblick <strong>von</strong> FreeZVAUT 102<br />

5.1.1 Mapserverspezifische Schwierigkeiten 103<br />

5.1.1.1 Größenangaben 103<br />

5.1.1.2 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen 103<br />

5.1.1.3 Druck 107<br />

5.1.2 Edbsilonspezifische Schwierigkeiten 107<br />

5.1.2.1 Eigene Geometrie 107<br />

5.1.2.2 Winkelangabe 109<br />

5.1.2.3 Doppelte Polygongrenzen 110<br />

5.2 Flurstücksinformationssystem 113<br />

5.3 Umstellung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS 114<br />

6. Fazit 117<br />

7. Literaturverzeichnis 118<br />

8. Anhang 126


„There is no centre anywhere that could hope to<br />

organize and oversee all this mutual thickening of ties. It<br />

would be like trying to instruct a forest how to grow“<br />

PGA bulletin five, Februar 2000, UK edition in:<br />

Verso (2003): „We are everywhere“. London, New York<br />

© Kai Behncke<br />

Diese Arbeit unterliegt der GNU-GPL.


1. Einleitung<br />

1. Einleitung<br />

Im Jahre 2004 sammelte der Autor dieser Arbeit im Rahmen eines Studienprojektes die<br />

ersten Erfahrungen mit dem UMN Mapserver.<br />

Das hinter dieser Software stehende, offene Konzept übte eine große Faszination aus:<br />

Theoretisch wird niemand <strong>von</strong> diesem Hochleistungsprodukt ausgeschlossen; Wissen und<br />

Input sind für alle Anwender gleichermaßen zugänglich, sofern sie einigermaßen Englisch<br />

sprechen.<br />

Im September 2005 wurde ein dreimonatiges Praktikum bei der Firma Intevation<br />

GmbH in Osnabrück begonnen, und es entwickelte sich ein gemeinsames Open-Source-<br />

Projekt, welches sich FreeZVAUT nennt.<br />

Dieses Projekt hat verschiedene Entstehungsmotivationen:<br />

Die ZV-Aut (Zeichenvorschrift Automatisierung) ist die Zeichenvorschrift für die<br />

<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Symbolen und Signaturen (siehe auch Kapitel 2.1.3.3). Um eine<br />

rechtskonforme <strong>ALK</strong> (Automatisierte Liegenschaftskarte) zu erstellen, muss die ZV-Aut<br />

berücksichtigt werden.<br />

Die <strong>ALK</strong> hat eine hohe Bedeutung für räumliche Auskunftssysteme. Sie wird als<br />

Auskunfts- oder auch als Planungsgrundlage für Wirtschaft und Verwaltung genutzt.<br />

Ursprünglich lag die <strong>ALK</strong> als Papierprodukt vor. Im digitalen Hightechzeitalter liegt es<br />

nahe, diese Karte auch im Inter- bzw. Intranet zu präsentieren.<br />

DICKMANN schreibt allgemein zur Kartendarstellung im Internet: „Die Vorteile gegenüber<br />

Papierkarten, aber auch gegenüber Offline-Bildschirmkarten sind offenkundig, betrachtet<br />

man die technisch vorhandenen und theorethisch möglichen Potentiale internet-basierter<br />

kartographischer <strong>Darstellung</strong>en. Zweifellos können der zeitlich und räumlich<br />

unbeschränkte Zugang zu Webservern, die plattformübergreifende Datenverarbeitung, der<br />

Einbindung multimedialer Komponenten (...) zu einer unkomplizierteren und vielfältigeren<br />

Informationsübermittlung führen, als dieses früher der Fall war.” 1<br />

1 Dickmann 2001, S.11 f.<br />

1


Durch eine webbasierte <strong>Darstellung</strong> der <strong>ALK</strong> in Verbindung mit leicht zu<br />

1. Einleitung<br />

aktualisierenden Datenbanken können räumliche Daten mehr oder weniger einfach und<br />

unkompliziert präsentiert und abgefragt werden.<br />

Eine schnelle Präsentation in verschiedenen Maßstäben und auch die <strong>Darstellung</strong><br />

verschiedener Layer (und Daten) unterschiedlicher Fachanwendungen wird möglich.<br />

Eine Zukunftsvision, welche langfristig durch das Projekt realisiert werden könnte (die<br />

Betonung liegt auf “Vision” und “langfristig”), wäre eine bürgernahe, transparente<br />

<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Geodaten zu den bundesweit vorliegenden Flurstücken für jedermann.<br />

Dieses setzt natürlich einschränkend voraus, dass entsprechende Daten kommunal und<br />

föderal umfassend zur Verfügung stehen und datenschutzzrechtlich freigegeben werden<br />

können. Räumliche Informationen würden somit nicht, wie aktuell, primär<br />

verwaltungsintern vorliegen, sondern der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.<br />

Die Auskunftsmöglichkeiten sind, sofern entsprechendes Datenmaterial vorliegt, schier<br />

unbegrenzt:<br />

Wem gehört das Flurstück xyz an der Musterstraße x bzw. wie lauten die Namen der<br />

Nachbarn?<br />

Welche Nutzungsform liegt in den Flächen im Planquadrat xy vor?<br />

Welche Gebäudeflächen sind vom Wasserrohrbruch des Rohres mit der Kennzeichnung<br />

xyz betroffen?<br />

Wie viel ist diese und jene Fläche im neu entstehenden Gewerbegebiet wert und wer ist<br />

der aktuelle Eigentümer?<br />

Wie lange ist die Ackerfläche xyz noch verpachtet und was wird dort aktuell angebaut?<br />

Um Fragen dieser Art zu beantworten und auch eine rechtskoforme Kartendarstellung<br />

zu gewährleisten, sind als Grundlage (neben dem Vorhandensein entsprechender Daten<br />

und dem Aufbau einer Oberfläche für eine Datenabfrage) erst einmal zwei Dinge nötig:<br />

Zum einen sind die <strong>Darstellung</strong>svorschriften der ZV-Aut für eine Anwendung im Web<br />

2


1. Einleitung<br />

umzusetzen, es müssen also eine Vielzahl <strong>von</strong> Symbolen und Signaturen erstellt werden.<br />

Zum anderen muss innerhalb einer Mapserverarchitektur eine Anwendung erstellt<br />

werden, welche Liegenschaftsdaten automatisiert als digitale Karte darstellt.<br />

Um beides geht es im Projekt FreeZVAUT.<br />

Gemäß des Prinzips „Wissen für alle, und zwar gleichberechtigt” soll diese Anwendung<br />

frei zu verwenden sein. Jeder Bürger, jede Kommune, jeder Landkreis, jede Universität<br />

muss gleichermaßen und ohne Exklusion die Möglichkeit haben, das aus dem FreeZVAUT<br />

entstehende Produkt frei zu nutzen.<br />

Im Rahmen des Projektes soll eine Systemarchitektur verwendet werden, welche keinerlei<br />

Nutzungsbeschränkungen beinhaltet. Innerhalb des FreeZVAUT-Projektes werden aus<br />

diesem Grund ausschließlich Freie/Open-Source-Produkte verwendet (siehe auch Kapitel<br />

3.2).<br />

Innerhalb dieser Einleitung soll somit auch ein gesellschaftlicher Aspekt als<br />

Handlungsmotivation genannt werden.<br />

In Zeiten, in welchen viele Kommunen und Landkreise wenig Geld haben, ist es nach<br />

Auffassung des Autors wichtig, frei zugängliche und kostenlose Anwendungen zu<br />

implementieren. Öffentliche Kassen werden dadurch entlastet, ohne dass, wenn das<br />

Projekt entsprechend gestaltet wird, qualitative Einbußen entstehen. Hiermit wird auch<br />

einer Monopolisierung bzw. Patentierung <strong>von</strong> (Software-)Wissen im wahrsten Sinne des<br />

Wortes „ein Strich durch die Rechnung gemacht”.<br />

Auch können eventuell eingesparte Gelder an anderer Stelle wieder gesellschaftlich<br />

sinnvoll investiert werden.<br />

Dass z.B. im Rahmen <strong>von</strong> Planung oder Verwaltung öffentliche, kostenlose<br />

Geodatenanwendungen einen gesellschaftlichen Nutzen darstellen, dürfte unbestreitbar<br />

sein.<br />

Es geht mittels FreeZVAUT keineswegs darum, einen eventuell vorhandenen<br />

wirtschaftlichen Markt „kaputtzumachen” (wie Kritiker <strong>von</strong> Open-Source-Software<br />

oftmals irrtümlich behaupten).<br />

3


1. Einleitung<br />

Es geht darum, freien Input zu erstellen, welcher sowohl kostenlos aber auch im Rahmen<br />

monetärer Dienstleistung verwendet werden darf.<br />

In diesem Sinne wurde das Projekt FreeZVAUT unter der GNU GPL-Lizenz veröffentlicht<br />

(siehe auch Kapitel 2.4.2).<br />

Es ergibt sich somit der Titel der Diplomarbeit: „<strong>Zeichenvorschriftskonforme</strong><br />

<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Daten im UMN Mapserver unter Verwendung <strong>von</strong> Open-Source-<br />

Software”.<br />

In dieser Arbeit geht es primär darum, das Projekt FreeZVAUT und dessen technische<br />

Realisierung darzustellen. Es soll erläutert werden, was mit diesem Projekt möglich ist,<br />

aber auch, wo noch Begrenzungen und Hemmnisse festzustellen sind.<br />

Gerade die Betonung der Schwierigkeiten ist ein wichtiger Punkt. Schließlich ist es im<br />

Rahmen <strong>von</strong> Open-Source-Projekten möglich, Quellcode zu verändern und zu<br />

verbessern, wofür zuvor natürlich Schwierigkeiten und Hemmnisse benannt und<br />

analysiert werden müssen.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt, wenn auch innerhalb dieser Diplomarbeit prioritär hinter<br />

dem FreeZVAUT-Projekt liegend, ist die Erstellung, Vorstellung und Beschreibung eines<br />

möglichen Flurstücksauskunftssystems unter Implementierung der Ergebnisse des<br />

FreeZVAUT-Projektes.<br />

Hiermit soll dem Leser praktisch verdeutlicht werden, welchen Nutzen ein Anwender <strong>von</strong><br />

einem Auskunftssystem haben kann. Es soll deutlich werden, was bei Vorhandensein<br />

spezifischer Daten möglich ist.<br />

Da die <strong>ALK</strong> mittelfristig auf <strong>ALK</strong>IS (Amtliches Liegenschaftskataster-<br />

Informationssystem) umgestellt wird, soll auch beleuchtet werden, in welchem Maße sich<br />

Gestaltungsgrundlagen und Anforderungen an die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Symbolen und<br />

Schraffuren ändern. Mit Blick auf die Zukunft wird erläutert, welche Auswirkungen die<br />

Umstellung letztlich auf die Präsentation des Kartenwerkes im UMN Mapserver haben<br />

wird.<br />

4


Es ergeben sich neben dieser Einleitung folgende Kapitel:<br />

1. Einleitung<br />

In Kapitel 2 wird auf die verschiedene Hintergründe der <strong>ALK</strong> und <strong>ALK</strong>IS eingegangen.<br />

Auch wird die Thematik der Freien Software/Open Source im Vergleich zu proprietärer<br />

Software beleuchtet und in diesem beschreibenden Teil der Arbeit das FreeZVAUT-<br />

Projekt ausführlich erläutert.<br />

In Kapitel 3 (Methodik) wird auf Grundsätze kartographischer <strong>Darstellung</strong>, den Aufbau<br />

einer Systemarchitektur sowie Datenmodellierung mittels der Sprache UML eingegangen.<br />

Kapitel 4 widmet sich der technischen Realisierung des FreeZVAUT-Projektes sowie des<br />

Auskunftssystems.<br />

In Abschnitt 5 (Diskussion und Ausblick) werden, auch mit Blick auf die Zukunft,<br />

erarbeitete Ergebnisse kommentiert und Besonderheiten hervorgehoben.<br />

Kapitel 6 (Fazit) stellt schlussendlich das zusammenfassende Kapitel dieser Arbeit dar.<br />

5


2. Hintergründe<br />

2. Hintergründe<br />

Um den wissenschaftlichen Anspruch zu untermauern und die Sinnhaftigkeit, den<br />

gesellschaftlichen Nutzen aber auch die Herausforderungen der in der Einleitung<br />

anvisierten Ziele besser zu verdeutlichen, ist es notwendig, dem Leser einige<br />

Hintergründe darzulegen.<br />

Nachfolgend sollen die Besonderheiten der <strong>ALK</strong> und <strong>ALK</strong>IS erläutert werden<br />

(insbesondere die Gestaltungsgrundlagen sowie die Gründe, welche zu einem Umstieg<br />

<strong>von</strong> <strong>ALK</strong> nach <strong>ALK</strong>IS führten). Auch soll der Leser einen Einblick in das hinter der <strong>ALK</strong><br />

und <strong>ALK</strong>IS liegende Datenkonzept bekommen.<br />

Anschließend werden Charakteristika <strong>von</strong> Open-Source-Projekten bzw. proprietärer<br />

Software benannt sowie Grundlagen und Besonderheiten des FreeZVAUT-Projektes<br />

dargestellt.<br />

2.1 Die Automatisierte Liegenschaftskarte<br />

Die Entstehung der Automatisierten Liegenschaftskarte (<strong>ALK</strong>) basiert auf<br />

Entscheidungen der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der<br />

Bundesrepublik Deutschland (AdV) zu Beginn der 70er Jahre.<br />

Ziel war es, die Führung des Liegenschaftskatasters zu automatisieren und dabei<br />

gleichzeitig im Rahmen der staatlichen Aufgabe der Daseinsvorsorge, digitale Daten den<br />

Nutzern des Katasters zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund wurde im Jahre 1971<br />

das Konzept „Automatisiertes Liegenschaftskataster" entwickelt, woraus dann die beiden<br />

anwendungsbezogenen Sollkonzepte „Automatisiertes Liegenschaftsbuch (ALB, 1973)"<br />

und „Automatisierte Liegenschaftskarte (<strong>ALK</strong>, 1975)" entstanden. 2<br />

Die <strong>ALK</strong> ist als objektstrukturierter Vektordatenbestand der bildliche Teil des<br />

Liegenschaftskatasters. In ihr werden Lage und Geometrie der Flurstücke und Gebäude<br />

mit Nutzungsarten, Topografie und öffentlich-rechtlichen Festlegungen beschrieben und<br />

dargestellt. 3<br />

2 Stöppler 1987, S. 65; Seifert 2000, S.13; Grote/Seifert 2001, S.238<br />

3 vgl. Grote/Seifert 2001, S.240<br />

6


2. Hintergründe<br />

Das Flurstück ist hierbei ein Teil der Erdoberfläche, welcher durch amtliche<br />

Vermessung festgelegt und mit einer Flurstücksnummer belegt wird. Dargestellt werden<br />

Gebäude und bauliche Anlagen, wenn sie dauerhaft errichtet und für die Beschreibung<br />

des Grund und Bodens <strong>von</strong> Relevanz sind. 4<br />

Die Realisierung der <strong>ALK</strong> liegt in der Verwaltungshoheit der einzelnen Bundesländer.<br />

Dieses führt zu Unterschieden in der <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> einzelnen Objekten. Auch ist der<br />

Bearbeitungsstand der <strong>ALK</strong> in den einzelnen Föderationen sehr unterschiedlich. So gibt<br />

es Bundesländer, in denen die <strong>ALK</strong> mittlerweile flächendeckend vorliegt (z.B. Hessen und<br />

Rheinland-Pfalz) während sie in Thüringen lediglich für 47% der Landesfläche vorhanden<br />

ist (Stand 25.5.2005). 5 Als Beispiel für einen <strong>ALK</strong>-Ausschnitt soll Abbildung 1 dienen.<br />

Abbildung 1: Ausschnitt aus der Automatisierten Liegenschaftskarte<br />

Quelle: http://www.lverma.nrw.de/produkte/liegenschaftsinformation/<br />

katasterinfo/alk/<strong>ALK</strong>.htm# vom 17..5006<br />

Mit der <strong>ALK</strong> erhält man eine aktuelle, maßstabsunabhängige und blattschnittfreie Be­<br />

reitstellung der Grundrissdaten in analoger (nach Ausdruck) oder digitaler Form.<br />

Sie weist mit dem Gauß-Krüger-Koordinatensystem einen einheitlichen Raumbezug auf<br />

4 http://www.gll.niedersachsen.de/master/C10540068_N8679277_L20_D0_I7746208.html vom<br />

18.5.2006<br />

5 http://www.adv-online.de/extdeu/broker.jsp?uMen=ea510328-46de-1afa-6d78-79f08a07b51a<br />

vom 17.5.2006<br />

7


2. Hintergründe<br />

und gewährleistet durch ihre objektbezogene Datenstruktur eine gezielte Selektion und<br />

Verknüpfung der Inhalte.<br />

Das ALB schließlich enthält zusätzliche Daten in schriftlicher Form (Sachdaten wie<br />

Nutzungsarten, Eigentumsverhältnisse, Flächengröße etc.). 6<br />

2.1.1 <strong>ALK</strong>-Datenkonzept<br />

Das <strong>ALK</strong>-Konzept beinhaltet einen Datenbank- und einen Verarbeitungsteil, welche<br />

gegenseitig über das EDBS-Format kommunizieren können (siehe Abbildung 2).<br />

Abbildung 2: Systemkonzeption der <strong>ALK</strong><br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> nach http://www.lverma-mv.de/lie_alk.htm vom 20.5.2006<br />

Sämtliche Daten werden im Datenbankteil gespeichert.<br />

In der Grundrissdatei werden die geometrischen und semantischen Informationen für die<br />

<strong>Darstellung</strong> des Karteninhaltes abgelegt, also z.B. Objektkoordinaten, Geometrietyp,<br />

Objektnummer, Objektnamen und Entstehungsdatum. 7<br />

Grundrissobjekte gleichen Inhalts bilden Objektarten, die einzelnen Folien zugeordnet<br />

werden (eine "Folie" bildet dabei eine Ordnungseinheit).<br />

6 http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.htm vom 21.5.2006<br />

7 Stöppler 1987, S.75 f.; Beisch 1998, S.34 ff.<br />

8


Folgende Folien sind z.B. in der <strong>ALK</strong> vorhanden:<br />

etc.<br />

● Folie 001: Flurstücke<br />

● Folie 002: Flur- und Gemarkungsgrenzen<br />

● Folie 003: Verwaltungsgrenzen<br />

● Folie 011: Gebäude<br />

● Folie 021: Nutzungsarten<br />

2. Hintergründe<br />

Grundrissobjekte können entsprechend ihrer geometrischen Ausprägung flächen-,<br />

linien- oder punktförmig sein und aus verschiedenen Bestandteilen bestehen.<br />

So gehören z.B. zum flächenförmigen Grundrissobjekt Flurstück die zugehörigen Flur­<br />

stücksgrenzen mit deren Bezugspunkt als Objektkoordinate und dem Flurstückskennzei­<br />

chen als Objektnamen.<br />

In der Punktdatei werden Punkte der Grundlagenvermessung und des Liegenschafts­<br />

katasters geführt, wie z.B. Gebäudepunkte oder Nutzungsgrenzpunkte. 8<br />

Die Punktdatei hat vorwiegend katasterinterne Bedeutung. 9<br />

In der Datei der Messungselemente sind Bestimmungsstücke zur Berechnung <strong>von</strong><br />

Lagekoordinaten und -höhen vorhanden.<br />

Die Systemdateien enthalten Daten, welche die Datenbankverwaltung steuern. So<br />

findet man hier z.B. Angaben zur Interpretation der EDBS-Sätze und zur Plausi-<br />

bilitätsprüfung.<br />

EDBS-Daten werden in Form sogenannter „Aufträge" übermittelt. Das Auftragsbuch im<br />

Rahmen des Datenbankteils enthält die Auftragsdaten für die Dauer der Auftragsbe­<br />

arbeitung. 10<br />

Der Verarbeitungsteil (auch als GIAP (grafisch interaktiver Arbeitsplatz) bezeichnet)<br />

enthält die fachlichen Verarbeitungsprogramme (z.B. SICAD oder <strong>ALK</strong>/GIAP). 11<br />

Hier findet eine Kommunikation mit dem Sachbearbeiter statt; das bedeutet, es werden<br />

8 Stöppler 1987, S.75<br />

9 https://www.maklerinfo.biz/homepage-Dateien/include-Dateien/Wikipedia_Schnittstelle.php?Suchbegriff=EDBS<br />

vom 20.5.2006<br />

10 LGN 1987, S.1 f.<br />

11 Pohlmann/Ridder 1995, S.251<br />

9


2. Hintergründe<br />

hier Aufträge zur Einrichtung, Fortführung und Benutzung des Datenbankteils erstellt.<br />

Der Datenbankteil nimmt die Daten des Verarbeitungsteils entgegen, führt die Einrich­<br />

tung, Fortführung und Benutzung der Dateien durch und stellt das Ergebnis dem<br />

Verarbeitungsteil wiederum in Form der EDBS-Daten zur Verfügung. 12<br />

In der Praxis beinhaltet dieses z.B. Schritte der Digitalisierung, Scan-Verfahren <strong>von</strong><br />

analog geführten Liegenschaftskarten sowie die photogrammetrische Auswertung <strong>von</strong><br />

Orthophotos. Weitere Schritte sind die Transformierung in ein einheitliches geodätisches<br />

Bezugssystem, Randanpassung sowie Objektbildung. Die bei der Digitalisierung erfassten<br />

Elemente der Liegenschaftskarte (Punkte, Linien, Texte und Symbole) werden<br />

entsprechend ihrer fachlichen Bedeutung zu Grundrissobjekten zusammengefasst. 13<br />

2.1.2 <strong>ALK</strong>-Objektsicht<br />

Innerhalb der <strong>ALK</strong> ist zwischen einer elementargeometrischen Sicht sowie einer<br />

Objektsicht zu unterscheiden.<br />

Elementargeometrische Sicht bedeutet, dass die Karte bzw. ihre graphischen In­<br />

formationen in die kleinsten möglichen Einheiten (Objektelemente) zerlegt werden.<br />

Dabei kann es sich um punktförmige Einheiten (z.B. einen Grenzpunkt), linienförmige<br />

Einheiten (z.B. eine Gebäudeseite), flächenförmige Einheiten (z.B. eine Gebäudefläche)<br />

oder um textförmige Einheiten (z.B. Flurstücksnummern) handeln.<br />

Eine Objektsicht beinhaltet die kleinstmögliche logische Einheit, die aus fachlicher<br />

Sicht gebildet werden kann. So werden in der <strong>ALK</strong> also nicht die Grenzen oder Nummern<br />

eines Flurstücks oder z.B. die Seite eines Gebäudes als einzelne Objekte gebildet, sondern<br />

das gesamte Flurstück bzw. Gebäude mit seinen Grenzen und Texten. 14<br />

12 LGN 1987, S.1<br />

13 Pohlmann/Ridder 1995, S.251ff.; Derksen/Peick/Ulbricht 2001, S.31ff.<br />

http://www.lvsn.smi.sachsen.de/produkte/liegen/alk/inhalt_re_alk.html vom 1.6.2006<br />

14 Stöppler 1987, S.78; http://www.igip.de/<strong>ALK</strong>-Lexikon/index-alk-lexikon.html vom 22.5.2006<br />

10


2. Hintergründe<br />

Objektarten gleichen Inhalts werden dann, wie oben bereits erwähnt, einzelnen Folien<br />

zugeordnet. Nachfolgende Abbildung verdeutlicht das <strong>ALK</strong>-Objektmodell.<br />

Abbildung 3: <strong>ALK</strong>-Objektmodell<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Zur Verdeutlichung: Die Folie 001 (Flurstücke) z.B. stellt die Objektarten „Flurstück“ dar.<br />

Die Objektart „Flurstück“ wiederum besteht aus verschiedenen Objektelementen (z.B.<br />

Flurstücksgrenze, Flurstücksnummer etc.).<br />

Es ist im Rahmen der <strong>ALK</strong> möglich, dass ein Plan produziert wird, ohne dass die<br />

Objektteile „wissen“, dass sie zusammen gehören, also ohne dass eine Objektbildung<br />

stattgefunden hat. Objekte werden erst nachträglich durch das jeweilige<br />

Anwendungssystem aus den Geometrieelementen und ihren Fachbedeutungen gebildet. 15<br />

Die Objektbildung (also die Zuordnung <strong>von</strong> Objektelementen zu einem Objekt) ist<br />

Grundvoraussetzung für thematische Auswertungen oder Auskunftszwecke.<br />

15 http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.htm vom 22.5.2006<br />

11


2.1.3 <strong>ALK</strong>-Gestaltungsgrundlagen<br />

2. Hintergründe<br />

Gestaltungsgrundlagen der <strong>ALK</strong> sind im OSKA (Objektschlüsselkatalog), im OBAK<br />

(Objektabbildungskatalog) und in der ZV-Aut (Zeichenvorschrift Automatisierung)<br />

festgelegt.<br />

2.1.3.1 Objektabbildungskatalog<br />

Der Objektabbildungskatalog legt die Regeln dafür fest, welche fachlichen<br />

Informationen zu einzelnen Grundrissobjekten zusammenzufassen sind (Objektbildung)<br />

und wie diese abgebildet werden sollen (Objektabbildung).<br />

So ist hier beispielsweise statuiert, dass jeder besondere Bauteil am Gebäude als<br />

eigenständiges Objekt zu definieren ist. Auch wird z.B. angegeben, welche Schriftzusätze<br />

für Gebäude zu erfassen sind.<br />

2.1.3.2 Objektschlüsselkatalog<br />

Im Objektschlüsselkatalog (OSKA) sind die Objektarten sowie die Bestandteile der<br />

Grundrissobjekte mit den zugehörigen Objektarten- und Folienschlüsseln festgelegt.<br />

Festgelegt wird z.B, dass in Folie 011 (Gebäude) ein Kindergarten den Objektschlüssel<br />

1165 besitzt. 16 Die Funktion, welche ein Objekt bzw. Objektbestandteil aufweist, wird<br />

„Fachbedeutung" genannt (die Fachbedeutung des Gebäudes mit dem OS<br />

(Objektschlüssel) 1165 lautet in diesem Falle also „Kindergarten").<br />

Die Grundrissinformationen werden also durch einen dreistelligen Folienschlüssel und<br />

einen vierstelligen Objektschlüssel verschlüsselt. Diese Verschlüsselung dient der<br />

eindeutigen Identifizierung eines Objektes bzw. Objektbestandteiles.<br />

Hierdurch wird die Möglichkeit des fachlichen und technischen Datenaustausches mit<br />

fachspezifischen Informationssystemen (z.B. der Verwaltung) gegeben, also eine<br />

Verknüpfung <strong>von</strong> Informationen gewährleistet. 17<br />

16 Innenministerium NRW 2003, S.20<br />

17 http://www.gismngt.de/update/alk.htm vom 23.5.2006<br />

12


2.1.3.3 Zeichenvorschrift Automatisierung<br />

2. Hintergründe<br />

Die ZV-Aut ist die Zeichenvorschrift für die <strong>Darstellung</strong> der Elemente der Definitions- und<br />

Ausgestaltungsgeometrie. 18 Innerhalb dieser Diplomarbeit stellt diese eine wesentliche<br />

Arbeitsgrundlage des Autors dar und soll daher etwas ausführlicher erläutert werden.<br />

In der ZV-Aut sind zu sämtlichen Objekten/Objektteilen <strong>Darstellung</strong>sangaben äußerst<br />

präzise festgelegt. Es werden hier beispielsweise millimetergenaue Deklarationen für<br />

Schrifthöhe, Schriftneigung oder Linienstärke vorgegeben (siehe Abbildung 4).<br />

Die graphische <strong>Darstellung</strong> der Grundrissobjekte in der analogen/digitalen Ausgabe<br />

richtet sich nach dieser Vorschrift.<br />

Abbildung 4: U-Bahnhof-Symbol aus der ZV-Aut<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> nach Innenministerium NRW 2005, S.26<br />

Abbildung 4 stellt ein Objekt (U-Bahnhof) aus der Folie 011 (Gebäude) dar.<br />

Dieses Objekt trägt den Objektschlüssel 1194 und soll eine Linienbreite der Klasse 2 (0,18<br />

mm) sowie einen Durchmesser <strong>von</strong> 7 mm aufweisen. Der Buchstabe soll 3,5 mm hoch<br />

sein und die Schriftlage senkrecht. Als weiteres Beispiel soll ein Auszug aus der Folie 021<br />

(tatsächliche Nutzung) dienen (siehe Abbildung 5 auf der folgenden Seite).<br />

In Abbildung 5 wird explizit festgelegt, wie groß die Linienabstände in horizontaler bzw.<br />

vertikaler Ausrichtung bei dem „Steinsymbol“ sein dürfen (5 bzw. 1 mm) und auch dass<br />

die Beschriftung beim Objekt „Erz" 2,5 mm hoch und rechtsgeneigt sein muss.<br />

Insgesamt finden sich in der ZV-AUT 21 Folien der Liegenschaftskarte mit über 600<br />

expliziten <strong>Darstellung</strong>svorschriften zu unterschiedlichen Objekten bzw. Objekt-<br />

bestandteilen.<br />

18 http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.htm vom 23.5.2006<br />

13


Abbildung 5: Auszug aus der ZV-Aut<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> nach Innenministerium NRW 2005, S.29<br />

2. Hintergründe<br />

Die Vorschriften der ZV-Aut sind die wesentliche Grundlage für eine rechtsverbindli­<br />

che Erstellung der Automatisierten Liegenschaftskarte.<br />

2.1.4 Nutzen der <strong>ALK</strong><br />

Die Daten der <strong>ALK</strong> bilden als Geobasisdaten eine Grundlage für raumbezogene<br />

Informationssysteme in vielen Bereichen der Wirtschaft, Verwaltung, Planung sowie des<br />

Umwelt- und Naturschutzes (siehe Abbildung 6 auf der folgenden Seite). 19<br />

Der eigentliche Nutzen entsteht durch die Verknüpfung der Grundrissobjekte mit<br />

bestimmten Fachdateien/Fachdaten. So würden in einem Energieversorgungsunterneh-<br />

men (Gas, Strom, Wasser) beispielsweise zu jedem Gebäude zusätzliche Dateien zu den<br />

jeweiligen Hausanschlüssen vorliegen.<br />

19 Pohlmann/Ridder 1995, S.255 ff.<br />

14


Abbildung 6: <strong>ALK</strong>-Verwendungsbereiche<br />

2. Hintergründe<br />

Quelle: Eigene Bearbeitung nach: http://www.adv-online.de/extdeu/broker.jsp?uMen=ea7769da-d319-fa6d-<br />

7879-f08a07b51a69 vom 1.6.2006<br />

15


2. Hintergründe<br />

2.2 Von <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS - Motivation der <strong>ALK</strong>IS-Einführung<br />

<strong>ALK</strong>IS ist ein Konzept zur Integration <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> und ALB in ein einheitliches<br />

Datenmodell. Erstellt und dokumentiert wurde es <strong>von</strong> der AdV (Arbeitsgemeinschaft der<br />

Vermessungsverwaltungen der Länder).<br />

Der wesentliche Grund für die Einführung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS liegt in der veralteten<br />

Datenstruktur <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> und ALB, deren Konzepte aus den 70er Jahren stammen.<br />

Da sich die Technik in rasantem Tempo weiter entwickelt und es mittlerweile auch<br />

veränderte/gestiegene Anforderungen an die Datennutzung gibt, war es erforderlich, die<br />

hinter <strong>ALK</strong> und ALB liegenden Datenkonzepte zu überdenken.<br />

Folgende Mängel waren/sind festzustellen:<br />

● In <strong>ALK</strong> und ALB gibt es noch eine getrennte und teilweise redundante<br />

Datenhaltung, so dass z.B. eine Frage wie „Wie lauten die Eigentümer eines<br />

Flurstückes und seiner Nachbargrundstücke?" nur mit viel Aufwand beantwortet<br />

werden kann. Eine Integration der beiden Systeme wurde vielfach gefordert. Auch<br />

ist der Pflegeaufwand für die veralteten Systeme sehr hoch. 20<br />

● Ein großes Problem ist auch die länderübergreifende Datenausgabe im <strong>ALK</strong>-<br />

System. Dort stellt der OBAK lediglich eine Empfehlung dar, welche<br />

länderspezifische Gestaltungsmöglichkeiten lässt. Dieses führt zu sehr<br />

inhomogenen Daten und damit verbundenen Schwierigkeiten, wenn Daten über<br />

Ländergrenzen hinweg genutzt werden sollen. 21<br />

● Die ursprüngliche Datenmodellierung entspricht keiner Norm und ist<br />

international schwer verständlich. 22<br />

● <strong>ALK</strong>- und ALB-Daten weisen keine Metadaten (z.B. zur Aktualität und<br />

Genauigkeit) auf. 23 Durch die zusätzliche Speicherung dieser Daten aber würde<br />

der Nutzer in die Lage versetzt, die fachliche Eignung der Daten für seine<br />

20 Seifert 2000, S.14<br />

21 Seifert 2004, S.31<br />

22 Seifert 2000, S.14<br />

23 http://www.lvermgeo.rlp.de/lv/aufgaben/<strong>ALK</strong>IS.html vom 5.6.2006<br />

16


Anwendung zu beurteilen.<br />

2. Hintergründe<br />

● Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass die Verknüpfung <strong>von</strong> Fachdaten über<br />

die Geometrie eines Objektes erfolgt. Bei homogenisierungsbedingten<br />

Änderungen werden diese Verknüpfungen teilweise unterbrochen. 24<br />

● Daten des Liegenschaftskatasters können bislang nicht ohne weiteres mit Daten<br />

aus ATKIS (Amtlich Topographisch-Kartographisches Informationssystem)<br />

verknüpft werden. 25<br />

2.3 <strong>ALK</strong>IS – Das amtliche Liegenschaftskataster-<br />

Informationssystem<br />

Das neue Modell <strong>ALK</strong>IS berücksichtigt die modernen Anforderungen <strong>von</strong> vornherein<br />

und löst somit die genannten Probleme. <strong>ALK</strong> und ALB werden zukünftig einheitlich<br />

geführt und somit eine konsequente, objektbasierende Datenmodellierung realisiert. Als<br />

Objekt zählt jeder „tatsächliche oder rechtliche Gegenstand der Wirklichkeit (...), der aus<br />

fachlicher Sicht ein hinreichendes Eigenleben führt." 26<br />

Die Modellierung der Datenstruktur sowie des Ausgabeformats folgt den Normen und<br />

Standards der International Standardization Organisation (ISO) und des Open Geospatial<br />

Konsortiums (OGC). 27<br />

Diese systemunabhängige Modellierung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS ermöglicht die einfache Anbindung<br />

beliebiger Fachanwendungen, wenn sie ebenfalls auf den internationalen Normen<br />

basieren.<br />

In <strong>ALK</strong>IS erhalten alle Objekte ein Lebenszeitintervall. Untergegangene Objekte<br />

werden lediglich historisiert und weiterhin in der Datenbank geführt, so dass beliebige,<br />

zurückliegende Situationen rekonstruiert werden können. 28 Sachdaten werden nicht mehr<br />

über die Geometrie eines Objektes verknüpft, sondern über eine eindeutige Objektid,<br />

24 Seifert 2000, S.14; Seifert 2004, S.27<br />

25 http://www.hhk.de/produkte/gw/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />

26 Oswald/Rothberger 1998, S.14<br />

27 http://www.lvermgeo.rlp.de/lv/aufgaben/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />

28 http://landesregierung.schleswigholstein.de/coremedia/generator/Aktueller_20Bestand/IM/<br />

z__Katasteraemter/Information/Produkte/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />

17


welche auch bei Änderung des Objektes gleich bleibt. 29<br />

2. Hintergründe<br />

Die Daten in <strong>ALK</strong>IS werden zukünftig nicht mehr im inhomogenen Datenformat EDBS<br />

ausgegeben, sondern im bundeseinheitlichen NAS-Format (Normierte Austausch-<br />

schnittstelle). 30 Hierdurch wird ein länderübergreifender Austausch möglich.<br />

Bei der Entwicklung dieser Schnittstelle wurden auch Wünsche und Konzepte der<br />

Industrie berücksichtigt. Das NAS-Ausgabeformat realisiert nur ein Format unter weiteren<br />

möglichen (wie z.B. auch DXF- oder Shapeformat). 31<br />

Mit der Entwicklung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS wurde 1995 begonnen. 32 Im Juni 2000 entschied die<br />

AdV spätestens ab 2005 <strong>ALK</strong>IS in ganz Deutschland zu implementieren. Die meisten<br />

Bundesländer haben mit einer diesbezüglichen Realisierung auch schon begonnen, nach<br />

unverbindlichen Hochrechnungen ist mit einer flächendeckenden Einführung jedoch<br />

nicht vor 2007 zu rechnen. 33<br />

Auch diese Schätzung ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da, wie oben geschildert, noch<br />

nicht einmal in allen Bundesländern die <strong>ALK</strong> flächendeckend vorliegt.<br />

Durch die integrierte Führung aller Daten des Liegenschaftskatasters ergeben sich<br />

vielfältige Nutzungsmöglichkeiten sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor.<br />

Anwendungen liegen, genau wie im <strong>ALK</strong>-System, überall dort, wo rechtlich verbindliche,<br />

aktuelle und genaue Geobasisdaten benötigt werden.<br />

29 Seifert 2000, S.19<br />

30 ebda, S.18; Seifert 2004, S.30<br />

31 Seifert 2004, S.30<br />

32 Oswald/Rothberger 1998, S.11<br />

33 Seifert 2004, S.32<br />

18


2.3.1 <strong>ALK</strong>IS-Datenkonzept<br />

2. Hintergründe<br />

Das objektorientierte Datenmodell des OBAK ist gegliedert nach 9 verschiedenen<br />

Objektbereichen (siehe Abbildung 7). Diese enthalten auch interne Angaben zum<br />

lesenden oder schreibenden Zugriff auf <strong>ALK</strong>IS-Daten (Bereich Nutzerprofile) oder zur<br />

Überführung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Daten nach <strong>ALK</strong>IS (Bereich Migration).<br />

Abbildung 7: <strong>ALK</strong>IS-Datenmodell<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong> basierend auf dem Inhalt <strong>von</strong> AdV 2005a<br />

Die Objektbereiche werden nach Objektartengruppen unterteilt, welche sich letztlich<br />

in einzelne Objektarten aufgliedern. 34 Die Objektarten weisen Eigenschaften auf. Sind<br />

dieses selbstbezogene Eigenschaften, so werden sie „Attribute" genannt. 35 Diese<br />

enthalten bestimmte Werte.<br />

34 AdV 2005a, S. III<br />

35 Seifert 2000, S.14<br />

19


2. Hintergründe<br />

Sind die Eigenschaften der Objektarten fremdbezogen, so werden diese Relationen<br />

genannt. 36 Objektarten können also auch Beziehungen zu anderen Objektarten aufweisen<br />

(z.B. besitzt ein Gebäudeobjekt in der Regel eine Relation zu der Objektart<br />

„Lagebezeichnung mit Hausnummer"). 37<br />

Die Objektarten werden in verschiedene Objekttypen unterteilt, nämlich<br />

„Raumbezogene Elementarobjekte“ (REO) (z.B. ein Flurstück, ein Gebäude), „Nicht<br />

raumbezogene Elementarobjekte“ (NREO) (z.B. Sachdaten, Angaben zu Personen<br />

(Eigentümer) und „Zusammengesetzte Objekte“ (ZUSO). 38 Letztere kommen in <strong>ALK</strong>IS<br />

jedoch nur selten vor, zu nennen wären hier z.B. Gesamtgebäude, die aus einem Gebäude<br />

und einem oder mehreren Bauteilen bestehen.<br />

Dieses objektorientierte Datenmodell soll anhand eines Beispiels verdeutlicht werden:<br />

Im Objektbereich „Tatsächliche Nutzung" existiert die Objektartengruppe „Vegetation".<br />

Diese weist verschiedene Objektarten auf, unter anderem die Objektart „Landwirtschaft"<br />

mit der Kennung 43001 (siehe Abbildung 8).<br />

Abbildung 8: Beschreibung der Objektartengruppe Vegetation im <strong>ALK</strong>IS-<br />

Objektartenkatalog<br />

Quelle: Auszug aus AdV 2005a, S. 245<br />

36 Seifert 2000, S.15<br />

37 AdV 2005a, S.190<br />

38 Oswald/Rothberger 1998, S.14<br />

20


2. Hintergründe<br />

Die Objektart „Landwirtschaft" wiederum weist unterschiedliche Attribute auf (z.B.<br />

„Name" und „Vegetationsmerkmal"). Das Attribut „Vegetationsmerkmal" enthält<br />

verschiedene mögliche, fest deklarierte Werte wie z.B. „Ackerland“, „Streuobstacker“,<br />

„Hopfen“, „Spargel“ etc..<br />

2.3.2 <strong>ALK</strong>IS-Gestaltungsgrundlagen<br />

Wesentliche Grundlage für die Einheitlichkeit <strong>von</strong> Daten stellen rechtsverbindliche<br />

Regelungen fest, welche im Rahmen <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS <strong>von</strong> der AdV getroffen wurden.<br />

2.3.2.1 Grunddatenbestand<br />

Im sogenannten Grunddatenbestand wurde festgelegt, welche Daten <strong>von</strong> allen<br />

Vermessungsverwaltungen der Länder bundeseinheitlich zu führen sind. 39<br />

Alle Bundesländer müssen sich bei der Umsetzung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS an diesen Daten<br />

orientieren. Der Grunddatenbestand stellt die Basis für ein länderübergreifend<br />

einheitliches <strong>ALK</strong>IS dar und „ist sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner der in<br />

Deutschland geführten Daten im Liegenschaftskataster." 40<br />

Mit diesem Datenbestand soll den rechtlichen, wirtschaftlichen und administrativen<br />

Nutzeransprüchen an Geobasisdaten Genüge getragen werden. 41 Zu dem Datenbestand<br />

gehören z.B. Flurstücke mit Attributen, Grenzpunkte, Grenzen (z.B. Kreis, Gemeinde,<br />

Regierungsbezirk), Siedlungsflächen, Gebäude inkl. ihrer Funktion, Vegetationsflächen,<br />

Gewässer, öffentlich-rechtliche Festlegungen sowie Angaben zu Personen (Eigentümer<br />

<strong>von</strong> Flächen, Gebäuden etc.). 42<br />

39 AdV 2005e, S. 9<br />

40 Seifert 2000, S.21<br />

41 AdV 2005e, S. 9<br />

42 ebda, S.11 ff.<br />

21


2.3.2.2 <strong>ALK</strong>IS-Objektartenkatalog<br />

2. Hintergründe<br />

Die Inhalte, Strukturen und Abbildungsvorschriften <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS sind im<br />

Objektartenkatalog sowie im Signaturenkatalog festgelegt. 43<br />

Im Objektartenkatalog werden die in <strong>ALK</strong>IS zulässigen Grunddaten mit ihren<br />

Eigenschaften beschrieben. 44 Zum Beispiel wird hier festgelegt, welche<br />

Objektartengruppen (z.B. Gewässer, Siedlung, Verkehr, Vegetation) zu welchem<br />

Objektbereich (z.B. Tatsächliche Nutzung) gehören und wie diese weiter unterteilt<br />

werden.<br />

2.3.2.3 <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog<br />

Das Gegenstück zur ZV-Aut der <strong>ALK</strong> ist unter <strong>ALK</strong>IS der Signaturenkatalog.<br />

„Der <strong>ALK</strong>IS Signaturenkatalog enthält die Vorgaben für die Präsentation <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>IS-<br />

Bestandsdaten (Präsentationsausgaben)." 45<br />

Enthalten sind allgemeine Vorbemerkungen (Teil A), eine Signaturenbibliothek (Teil B;<br />

enthält die vorkommenden Kartenzeichen gruppiert nach Fläche, Symbolen, Linien und<br />

Schriften) sowie die Präsentation (Teil C; beschreibt die Regeln, nach denen die Objekte<br />

präsentiert werden).<br />

Ein Beispiel aus der Signaturenbibliothek (Teil B des Signaturenkatalogs) ist in Abbildung<br />

9 auf der folgenden Seite zu sehen.<br />

Wie dort zu erkennen ist, trägt das Symbol für „Wald“ z.B. die Signaturnummer 3457<br />

und ist zusammengesetzt aus mehreren Einzelsymbolen.<br />

Zu den Elementen finden sich präzise Angaben. Die Größe, Form und Lage der einzelnen<br />

Elemente zueinander wird in einem kartesischen Koordinatensystem beschrieben (mit<br />

Abszisse (x) und Ordinate (y)). Es finden sich Deklarationen zu der Form des<br />

Linienabschlusses und zur Farbe des Objektes (angegeben werden der Farbgrundton<br />

sowie die Euro-Skala-Farbanteile Cyan, Magenta, Yellow und Black in Prozent).<br />

Auch werden Angaben zur <strong>Darstellung</strong>spriorität sowie zur Linienstärke festgelegt.<br />

43 AdV 2005f S.10 ff.<br />

44 ebda<br />

45 AdV 2005b, S.3<br />

22


Abbildung 9: Beispiel aus dem <strong>ALK</strong>IS -Signaturenkatalog (Teil B)<br />

Quelle: AdV 2005c, S.200<br />

2. Hintergründe<br />

In der Präsentation (Teil C des Signaturenkatalogs) werden dann detaillierte Ab-<br />

bildungsregeln präzisiert. Zum Beispiel wird festgelegt, dass eine Fläche, welche als<br />

Streuobstacker ausgewiesen wird, mit der Linie der Signatur 2515 zu umranden ist und<br />

außerdem die Signatur 3441 enthalten soll (siehe Abbildung 10). Auch finden sich<br />

Angaben, wie weit einzelne Signaturelemente <strong>von</strong>einander entfernt sein sollen (Angaben<br />

erneut in 1/100 mm).<br />

23


2. Hintergründe<br />

Nicht zuletzt durch die äußerst detaillierte Form der Signaturenbibliothek sind die<br />

Ausgabevorschriften in <strong>ALK</strong>IS wesentlich stringenter als in der ZV-Aut der <strong>ALK</strong>.<br />

Abbildung 10: Beispiel für <strong>Darstellung</strong>svorschrift im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog (Teil<br />

C)<br />

Quelle: AdV 2005d: Seite 268<br />

24


2.4 Open Source/Freie Software im Unterschied zu<br />

proprietärer Software<br />

2.4.1 Begrifflichkeiten und Konzepte<br />

2. Hintergründe<br />

In der Literatur werden die Begriffe „Open Source“ und „Freie Software“ vielfach<br />

synonym verwandt. 46<br />

Als Urheber Freier Software gilt allgemeinhin Richard Stallmann, welcher 1984 mit der<br />

Entwicklung eines Betriebssystems basierend auf Freier Software begann. Der Name des<br />

Betriebssystems lautet GNU, was für „Gnu is not Unix" steht.<br />

Berichtet wird <strong>von</strong> einem Schlüsselerlebnis: Der Laserdrucker am Arbeitsplatz <strong>von</strong><br />

Richard Stallmann klemmte zuweilen. Stallmann wollte dieses Problem lösen und bat die<br />

Firma XEROX um die Herausgabe des Quellcodes; allerdings erhielt er keine Erlaubnis,<br />

diesen zu ändern. In Folge dessen überlegte er sich, wie man Kooperation und<br />

Miteinander in diesem Sektor verbessern könnte. Als Basis dafür entstand ein<br />

Betriebssystem basierend auf Freier Software. 47<br />

Als juristische Körperschaft für GNU wurde im Jahre 1985 die FSF (Free Software<br />

Foundation) gegründet. Laut dieser Institution definiert sich Freie Software durch die<br />

Gewährleistung der folgenden vier Freiheiten: 48<br />

● Freiheit der unbegrenzten Nutzung für jeden Zweck<br />

● Freiheit des Studiums der Funktionsweise der Software für Anpassungen an<br />

eigene Bedürfnisse<br />

● Freiheit der Weitergabe der Software auch durch Kopie<br />

● Freiheit der Veränderung der Software und der Weitergabe der Veränderungen<br />

Um diese Freiheiten zu gewährleisten, muss selbstverständlich der Source Code offen<br />

vorliegen.<br />

Der Begriff „Freie Software" wurde und wird oft missverstanden. So wird gemutmaßt,<br />

46 Z.B. CCGIS/terrestris 2004, S.10ff.; Möller 2005, S.62f.; Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.42;<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source vom 25.5.2006<br />

47 Feller 2002, S.32<br />

48 http://www.fsf.org/licensing/essays/free-sw.html vom 24.4.2006<br />

25


2. Hintergründe<br />

diese Software sei per se unkommerziell, was so nicht stimmt. Ein freies Programm muss<br />

auch für den kommerziellen Gebrauch, die kommerzielle Entwicklung und für die<br />

kommerzielle Verteilung zur Verfügung stehen. Um das Konzept Freier Software zu<br />

verstehen, ist an „frei" wie z.B. in freier Rede, nicht aber wie in „Freibier" zu denken. 49<br />

Der Terminus „Open Source" entstand Anfang 1998 um Gerüchte und Missverständnisse,<br />

die um Freie Software kursierten, auszuräumen. 50<br />

Mit dem Begriff „Open“ sollte die Assoziation „umsonst“ vermieden und eher „offen<br />

für alles“ verstanden werden. 51<br />

Open Source stellte anfänglich nur die Offenlegung des Quellcodes in den<br />

Vordergrund. Mit dem Begriff sollte ein Symbol, ein Dach, ein gemeinsamer Nenner für<br />

alles dargestellt werden, was Freie Software charakterisiert. Es sollten klare, pragmatische<br />

Ziele gesetzt werden, die auch und gerade für die Industrie erstrebenswert wären. Der<br />

Begriff „Freie Software" wurde in den Vorstandsetagen und Aktionärsversammlungen <strong>von</strong><br />

Unternehmen oftmals mit großen Vorbehalten aufgenommen. „"Free" ist nicht nur<br />

zweideutig („Freibier" und „Freie Rede"), sondern offensichtlich war es in The Land of the<br />

Free zu einem unanständigen, „konfrontationellen", irgendwie kommunistisch klingenden<br />

four-letter word geworden." 52<br />

Die Open-Source-Initiative, Initiator des neuen Begriffes, nennt ganz eindeutig<br />

pragmatische Gründe für die Einführung des Open-Source-Begriffes:<br />

„The Open Source Initiative is a marketing program for free software. It's a pitch for "free<br />

software" on solid pragmatic grounds rather than ideological tub-thumping. The winning<br />

substance has not changed, the losing attitude and symbolism have." 53<br />

Es geht hierbei eher um eine technische Herangehensweise, um die Hervorhebung der<br />

pragmatischen Aspekte wie Nützlichkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz der Software. 54<br />

Idealistische Vorstellungen <strong>von</strong> Freiheit, Prinzipien und Community geraten hierbei<br />

49 http://wiki.unixboard.de/index.php/Freie_Software vom 20.5.2006<br />

50 Feller 2002, S.38; http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source vom 27.5.2006<br />

51 Müller/Snoopy 1999, S.9<br />

52 Grassmuck 2002, S.230<br />

53 http://www.opensource.org/advocacy/faq.php vom 24.5.2006<br />

54 Grassmuck 2002, S.231<br />

26


jedoch in den Hintergrund.<br />

2. Hintergründe<br />

REITER bringt es auf den Punkt: „Aus der (..) Historie heraus beschränkt sich Open Source<br />

auf die Betrachtung der Technik und Entwicklungsmethode. Freie Software geht weit<br />

darüber hinaus und betrachtet kulturelle Effekte und die Auswirkungen auf die<br />

Gesellschaft." 55<br />

Tatsächlich hat die Einführung des Begriffes „Open Source" zwar dazu beigetragen,<br />

dass auch Vertreter der Wirtschaft ihren Fokus stärker auf Freie Software setzen,<br />

dennoch wurde mit diesem Begriff zusätzliche Verwirrung gestiftet. Ein offen gelegter<br />

Quelltext garantiert noch längst nicht alle vier Freiheiten. 56<br />

GRASSMUCK schreibt: „Der Versuch der OSI, das Warenzeichen „Open Source" als<br />

Gütesiegel für Software durchzusetzen, deren Lizenz der Open Source-Definition genügt, ist<br />

gescheitert. Heute führen viele Produkte das Label, die keine Modifikationsfreiheit<br />

gewähren (...)." 57<br />

So nennt die „PGP Corporation“ die aktuelle Version ihres Kryptografieprogramms PGP<br />

z. B. „Open Source“, da der Quellcode betrachtet werden kann. Weitergabe und<br />

Veränderung dieses Quellcodes sind aber verboten. 58<br />

Die Einführung des Open-Source-Begriffes hat durch seine teilweise beliebige<br />

Verwendung partiell zu einer Unterwanderung der eigentlichen Prinzipien Freier Software<br />

geführt. Man kann da<strong>von</strong> sprechen, dass die Grundsätze Freier Software<br />

teilweise „verwässert“ wurden.<br />

Obwohl in der Literatur beide Begriffe oftmals synonym verwandt werden, wird<br />

dennoch vielfach eine Spaltung der beiden Gruppen explizit hervorgehoben 59<br />

und eine bewußte, ideologisch geprägte Verwendung der jeweiligen Begrifflichkeiten<br />

benannt. Aus diesem Widerspruch wird deutlich, dass eine klare semantische Zuordnung<br />

oder aber Abgrenzung dieser Begriffe nicht ganz einfach ist.<br />

55 Reiter 2004, S.85<br />

56 ebda; Grassmuck 2002, S.231<br />

57 Grassmuck 2002, S.231; ähnlich auch Feller 2002, S.63<br />

58 http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source vom 18.5.2006<br />

59 Grassmuck 2002, S.232; Williams 2002, S.155 ff.<br />

27


2. Hintergründe<br />

Der Unklarheit und Verwässerung des Open-Source-Begriffes soll an dieser Stelle jedoch<br />

ausdrücklich ein Riegel vorgeschoben werden. Wenn im Folgenden <strong>von</strong> Open-Source-<br />

Software gesprochen wird, dann ist explizit Software gemeint, deren Lizenzen auch<br />

definitiv unter die Open-Source-Definition der OSI (Open-Source-Initiative) fallen.<br />

Das bedeutet nach der OSI-Definition im Wesentlichen Folgendes: 60<br />

● Die Lizenz darf niemanden in Verkauf oder Weitergabe der Software<br />

einschränken.<br />

● Der Programmcode liegt in einer für den Menschen lesbaren und<br />

verständlichen Form (Quellcode) vor, darf aber auch als Binärcode<br />

weitergegeben werden.<br />

● Für Open-Source-Software darf es keine Nutzungsbeschränkungen geben.<br />

● Die Lizenz muss die Veränderung des Programms, der auf dem Programm<br />

basierende Werke sowie deren Verbreitung unter den gleichen<br />

Lizenzbedingungen gestatten.<br />

● Es darf keine Einschränkung für bestimmte Anwendungsbereiche geben, auch<br />

darf die Lizenz, unter welcher die Software veröffentlicht wird, keine<br />

Personen oder Gruppen diskriminieren.<br />

Sofern unter Open Source auch tatsächlich Produkte verstanden werden, welche unter<br />

die OSI-Definition fallen, sind diese den Produkten Freier Software recht ähnlich.<br />

MÖLLER hebt hervor: „So fallen die meisten Software-Lizenzen unter beide Definitionen<br />

oder unter keine <strong>von</strong> beiden.“ 61<br />

Diese Meinung vertritt auch WICHMANN, 62 so schreibt er: „Für praktische Zwecke<br />

beschreiben die Begriffe fast das gleiche, so gut wie alle <strong>von</strong> der maßgeblichen Open-<br />

Source-Initiative bestätigten Open Source-Lizenzen sind auch als Lizenzen für Freie<br />

60 http://www.opensource.org/docs/definition.php vom 22.5.2006<br />

61 Möller 2005, S.62<br />

62 Wichmann 2005, S.5<br />

28


Software anerkannt.“ 63<br />

2. Hintergründe<br />

Aufgrund dieser Ähnlichkeit und der oftmals verwendeten Synonymität 64 werden auch in<br />

dieser Diplomarbeit die Begriffe „Open Source“ und „Freie Software“ einheitlich<br />

verwandt.<br />

Proprietäre Software im Gegensatz dazu stellt Software dar, welche ursprünglich dem<br />

Produzenten gehört.<br />

„Proprietär beschreibt den Zustand, bei dem ein Individuum oder eine Firma die exklusiven<br />

Rechte an einer Software hält und anderen gleichzeitig Zugang zum Quelltext, das Recht<br />

die Software zu kopieren, verändern oder zu studieren verbietet.“ 65<br />

Dem Nutzer ist es in der Regel durch eine monetäre Gegenleistung erlaubt, einzelne,<br />

individuelle oder temporäre Nutzungsrechte zu bekommen. Änderungen oder<br />

Anpassungen dieser Software sind oftmals schlichtweg nicht möglich, da der Quellcode<br />

nicht einsehbar geschweige denn veränderlich ist.<br />

2.4.2 Freie Software/Open Source und Lizenzen<br />

Auch wenn Software kostenlos ist und die genannten Freiheiten garantiert, so kann sie<br />

durchaus eine Lizenz beinhalten.<br />

Eine sehr häufig im Zusammenhang mit Open-Source-Software genannte Lizenz ist die<br />

GNU General Public License (GNU GPL). Diese wurde <strong>von</strong> Richard Stallmann gemeinsam<br />

mit einem Rechtsprofessor entwickelt. Die GNU GPL stellt explizit sicher, dass Software,<br />

welche unter dieser Lizenz veröffentlicht wird, auch frei bleibt.<br />

Verändert ein Nutzer ein Programm, welches unter der GNU GPL veröffentlicht wurde,<br />

so muss auch dieses Programm wieder unter der GNU GPL veröffentlicht werden. Genau<br />

diese Eigenschaft macht diese Lizenz relativ ungeeignet für kommerzielle Software, d.h.,<br />

wenn der Quellcode in irgendeiner Form geschützt werden soll, stellt die GNU GPL<br />

automatisch ein Veto dar.<br />

63 Wichmann 2005, S.7<br />

64 z.B. in CCGIS/terestris 2004; auch in: Schönbucher/Unterpaintner 2005<br />

65 http://de.wikipedia.org/wiki/Propriet%C3%A4re_Software vom 27.5.2006<br />

29


2. Hintergründe<br />

Eine weitere Lizenz, wie z.B. die GNU Lesser General Public License (GNU LGPL) schützt<br />

diese Freiheit relativ gesehen schwächer.<br />

Die Software darf als Baustein für proprietäre Software verwendet werden. Dieser<br />

Baustein bliebt frei, das Gesamtprodukt nicht unbedingt. 66<br />

2.4.3 Freie Software/Open Source und proprietäre Software im<br />

Vergleich<br />

Die Prinzipien <strong>von</strong> Freier Software/Open Source und proprietärer Software können kaum<br />

unterschiedlicher sein. GRASSMUCK schreibt:<br />

„Mit der freien und der proprietären Software stehen sich zwei grundlegend verschiedene<br />

Auffassungen über das Wissen gegenüber. Hier der Quelltext als ein in geschlossenen<br />

Gruppen, unter Vertraulichkeitsverpflichtung gefertigtes Masterprodukt, das in<br />

geschlossener, binärer Form vermarktet und mit Hilfe <strong>von</strong> Urheberrechten, Patenten,<br />

Markenschutz und Kopierschutzmaßnahmen vor Lektüre, Weitergabe und Veränderung<br />

geschützt wird. Dort der Quelltext als in einer offenen, nicht gewinnorientierten<br />

Zusammenarbeit betriebener Prozess, bei dem eine ablauffähige Version immer nur eine<br />

Momentaufnahme darstellt, zu deren Studium, Weitergabe und Modifikation die Lizenzen<br />

der freien Software ausdrücklich ermutigen. Hier eine Ware, bei dem Konsumenten vom<br />

Produzenten verkauft wird, dort ein kollektives Wissen, das allen zur Verfügung steht. Hier<br />

konventionelle Wirtschaftspraktiken, die tendenziell immer auf Verdrängung und<br />

Marktbeherrschung abzielen. Dort ein freier Wettbewerb um Dienstleistungen mit gleichen<br />

Zugangschancen zu den Märkten." 67<br />

Bezogen auf verschiedene Bereiche sollen die Unterschiede zwischen diesen<br />

grundverschiedenen Softwareparadigmen nun hervorgehoben werden.<br />

66 Reiter 2004, S.86<br />

67 Grassmuck 2002, S.235<br />

30


2.4.3.1 Wirtschaftsfaktor<br />

2. Hintergründe<br />

Die Entwicklung proprietärer Software schafft eine Vielzahl <strong>von</strong> Arbeitsplätzen.<br />

Programmierer, Marketingspezialisten, Juristen und zahlreiches weiteres Personal arbeiten<br />

für Firmen, welche Software entwickeln, deren Quellcode nicht der Öffentlichkeit<br />

zugänglich ist.<br />

Freie Software kann ebenfalls als gesellschaftlicher Wirtschaftsfaktor gesehen werden.<br />

Gezahlt wird jedoch üblicherweise für eine Dienstleistung wie z.B. Entwicklung, Schulung<br />

und Support und nicht für den direkten Zugang zu dem Produkt selber.<br />

Eine Vielzahl <strong>von</strong> Freien Softwareprodukten wird für Geld entwickelt, sei es um eine<br />

Software an bestimmte Anforderungen zu adaptieren oder um ein eigenes, neues<br />

Produkt zu entwickeln.<br />

Das Vorurteil, Freie Software würde fast ausschließlich <strong>von</strong> Freizeitprogrammieren<br />

entwickelt, wird dadurch obsolet, dass annähernd 40% der bestehenden Freien Software<br />

<strong>von</strong> Entwicklern im Hauptberuf entwickelt wird. 68<br />

Nach einer Studie des Investment-Dienstleisters WR Hambrecht + Co wurde das mögliche<br />

Marktpotential <strong>von</strong> mit Freier Software zu verdienenden Einnahmen auf 12 Milliarden US<br />

Dollar geschätzt; gar wird hier <strong>von</strong> einem möglichen lawinenartigen Anwachsen des<br />

diesbezüglichen Softwaremarktes gesprochen. 69<br />

Dennoch ist festzuhalten, dass zum jetzigen Zeitpunkt proprietäre Software im<br />

Vergleich stärker genutzt und somit auch einen größeren Wirtschaftsfaktor als Freie<br />

Software darstellt, die Unterschiede werden jedoch spürbar geringer. Laut des „FLOSS-<br />

Berichtes“ (Free/Libre and Open-Source-Software: Survey and Study) aus dem Jahre 2002<br />

wurde <strong>von</strong> 44,4% aller befragten öffentlichen und privaten Institutionen Open-Source-<br />

Software bereits verwendet oder aber diese Verwendung geplant. 70<br />

68 Feller 2002, S.144; Reiter 2004, S.88<br />

69 Grassmuck 2002, S.338<br />

70 Möller 2005, S.95<br />

31


2.4.3.2 Entwicklerprozess<br />

2. Hintergründe<br />

Bezogen auf den Entwicklerprozess weist Freie Software einige Vorzüge im Vergleich<br />

zu proprietärer Software auf. Hier kann bezogen auf viele Projekte <strong>von</strong> einer Kultur der<br />

Kooperation gesprochen werden. In der Regel haben eine Vielzahl <strong>von</strong> Menschen Zugriff<br />

auf den sich entwickelnden Quelltext, auf Mailinglisten, Foren und projektrelevante<br />

Entscheidungen. Freie Software bietet eine gute Möglichkeit, dass ein Produkt im Dialog<br />

entsteht und vielfältige Erfahrungen einfließen. 71<br />

„Freie Software fördert eine pragmatische Querkommunikation zwischen den Beteiligten.<br />

So kann der erfahrene Benutzer u.U. direkt in einem Forum mit dem Entwickler Kontakt<br />

aufnehmen, ohne einen Umweg über die Marketingabteilung machen zu müssen.“ 72<br />

Proprietäre Software wird aus verständlichen Gründen in der Regel „geschlossen"<br />

entwickelt. Der Nachteil hier<strong>von</strong> ist, dass das technische Knowhow <strong>von</strong> den Fähigkeiten<br />

der beauftragten Softwareentwickler abhängig ist, der Wissenspool ist also per se<br />

begrenzt.<br />

Anzumerken ist, dass mittlerweile auch einige proprietäre Hersteller die Vorteile und das<br />

Image einer offenen Entwicklung nutzen. Als Beispiele sind Microsofts "Shared<br />

Source"-Programm und ATT (AT&T Public License) zu nennen. 73<br />

2.4.3.3 Leistung<br />

Kaum eine Software leistet zu 100% das, was ihre Anwender sich wünschen. Durch<br />

Freie Softwareprodukte ist es möglich, dass Anwender die Leistung durch Veränderungen<br />

im Quellcode an ihre Bedürfnisse anpassen, was natürlich ein gewisses technisches Know-<br />

how voraussetzt. 74 Fehler können eigenständig oder in Gemeinschaft mit anderen<br />

Nutzern behoben werden, die Software wird dadurch komplexer und leistungsfähiger<br />

während proprietäre Software allein <strong>von</strong> dem Engagement der sie produzierenden Firma<br />

bzw. einem kapitalschweren Auftraggeber abhängt.<br />

„Modifikationen an proprietärer Software sind technisch nur schwer möglich und<br />

71 Christl/Trakas 2004, S.75; Müller/Snoopy 1999, S.11<br />

72 Reiter 2004, S.89<br />

73 ebda., S.87<br />

74 Christl/Trakas 2004, S.77<br />

32


lizenrechtlich nicht erlaubt." 75<br />

2. Hintergründe<br />

Softwareprodukte enthalten immer auch Fehler, welche nach einer Motte, die 1945<br />

einen Hardwarekurzschluss verursachte, als „Bug“ bezeichnet werden. Einer<br />

Informatikerfaustregel steckt in jedem Programm pro 100 Zeilen ein Bug.<br />

Anbieter proprietärer Software haben natürlich große Schwierigkeiten, Bugs in ihren<br />

Programmen zuzugeben. Freie Software/Open Source hingegen kann sich ohne weiteres<br />

diesem Problem stellen. Die Tatsache, dass in einem gemeinsamen Entwicklerprozess eine<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Anwendern Fehler öffentlich machen können (z.B. über Foren, Mailinglisten)<br />

und gemeinsam die Fehler beseitigt werden können, führt zu größerer Stabilität und<br />

auch einem schnelleren Beseitigen <strong>von</strong> Defiziten. 76<br />

Tatsächlich weisen viele Open-Source-Produkte einen Performanzvorteil im Vergleich zu<br />

proprietärer Software auf. 77<br />

Im Gegensatz dazu steht auf „proprietäre Seite" die althergebrachte Methode, die<br />

Fehlerbeschreibungen der Nutzer nachzuvollziehen, den Fehler zu suchen, und die<br />

Korrektur wiederum vom Nutzer testen zu lassen. 78<br />

„Wenn Sie einen Fehler melden, sind Sie der Gnade und dem Zeitplan des Sachbearbeiters<br />

für die Fehlermeldung ausgeliefert - wenn Sie überhaupt eine Antwort erhalten." 79 Schon<br />

aus dieser kurzen Beschreibung wird ersichtlich, welche der beiden Methoden die<br />

effizientere ist.<br />

Zu dem Leistungsspektrum einer Software gehören nicht allein die technischen<br />

Komponenten des Programms sondern auch die Betreuung durch Support.<br />

Kommerzielle Firmen bieten in der Regel Supportverträge für ihre Softwareprodukte an.<br />

Für eine Vielzahl <strong>von</strong> Freien Softwareprodukten gibt es jedoch mittlerweile auch<br />

Unternehmen, welche gegen Entgelt Unterstützung und Beratung offerieren.<br />

Der Support durch Mailinglisten, Foren oder in Literatur und Internet verfügbaren<br />

75 Grassmuck 2002, S.235<br />

76 ebda., S.243<br />

77 Wichmann 2005, S.53<br />

78 Müller/Snoopy 1999, S.11<br />

79 Bowen/Coar 2000, S.34<br />

33


2. Hintergründe<br />

Anleitungen hängt wesentlich <strong>von</strong> der Anzahl der Nutzer eines Programmes ab. Freie<br />

Software hat hier den Vorteil, dass sie keine Nutzer ausschließt, per se allen zur<br />

Verfügung steht und sogar zur Unterstützung ermuntert.<br />

Kritisch anzumerken ist jedoch, dass die qualitative Spanne bei Freier Software<br />

aufgrund der Vielfalt weit größer als bei proprietären Produkten ist, so schreibt z.B.<br />

REITER: „Es gibt mehr Spitzenprodukte und mehr Schrott." 80<br />

2.4.3.4 Abhängigkeit<br />

Software impliziert immer eine gewisse Abhängigkeit <strong>von</strong> den Entwicklern des<br />

jeweiligen Produktes. Bei Freier Software jedoch ist es möglich, selber in das Produkt<br />

„einzusteigen" und diese Abhängigkeit zu verringern oder gänzlich aufzulösen. Die<br />

Option auf das Erlernen und Entwickeln Freier Software ist viel leichter und eher gegeben<br />

als bei proprietärer Software.<br />

WICHMANN hebt hervor: „Ein wesentlicher strategischer Aspekt <strong>von</strong> Open-Source-<br />

Software ist eine größere Unabhängigkeit der Nutzer <strong>von</strong> den Softwareanbietern(...).“ 81<br />

Bei kommerziellen Softwareprodukten kann man schon einmal direkt <strong>von</strong> der<br />

produzierenden Firma abhängig sein, was bei einer Monopolisierung tiefgreifende<br />

Konsequenzen haben kann. Ein gutes Beispiel stellt folgende Anekdote dar:<br />

Um seine eigene, recht spezielle Schrift auch in der digitalen Welt zu bewahren, stellte<br />

Island 1998 eine Bitte an Microsoft, eine Schnittstelle für Isländisch zu implementieren. Es<br />

war sogar bereit für diese Arbeit zu zahlen. Microsoft sah den Markt als zu klein an und<br />

lehnte ab. Der Zugang zum Quellcode war nicht vorhanden, auch hätte es keine<br />

rechtliche Möglichkeit gegeben, ihn zu verändern, so gesehen bestand eine völlige<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> Microsoft. Die Folge dieses Verhaltens war übrigens, dass ein Projekt<br />

zur Unterstützung <strong>von</strong> Isländisch in GNU/Linux gestartet wurde und öffentliche<br />

Verwaltung und viele Isländer komplett auf das freie Betriebssystem migrierten. 82<br />

80 Reiter 2004, S.89<br />

81 Wichmann 2005, S.54<br />

82 Grassmuck 2002, S.318<br />

34


2.4.3.5 Wissensverbreitung<br />

2. Hintergründe<br />

Die Freilegung des Quellcodes und die Möglichkeit, ein Programm individuell zu<br />

verbessern, motiviert Menschen, sich mit der Software(programmier)thematik<br />

auseinander zu setzen und sich weiterzubilden. Wissen ist ein gesellschaftliches Gut einer<br />

Gemeinschaft. Hinter Freier Software steckt auch die Idee, dass Wissen multipliziert wird<br />

durch die Verbreitung <strong>von</strong> Wissen.<br />

Computer werden immer mehr zu einer Kulturtechnik. Über sie bestimmt sich, wer<br />

Zugang zum Wissen der Gesellschaft hat. Anwender und Entwickler haben in diesem<br />

Sinne gleichermaßen eine hohe Verantwortung. Es geht darum, Wissen zu lehren,<br />

weiterzuverbreiten und zu entwickeln.<br />

Freie Software/Open Source wird dieser Verantwortung gerecht, proprietäre Software<br />

hingegen scheitert an diesem Anspruch zumindest partiell.<br />

Freie Software schließt niemanden aus; die Möglichkeit, selbstverwaltet und autonom<br />

Programme zu gestalten, wird gefördert.<br />

Dadurch, dass niemand „direkt" verantwortlich für ein Programm ist (wie z.B. ESRI für<br />

ArcIMS) bilden sich Gemeinschaften, welche sich mit der Anwendung und Entwicklung<br />

eines Projektes auseinandersetzen. Ein Beispiel dafür ist die Mailingliste der Seite<br />

„http://www.umn-mapserver.de“ oder aber das Forum auf „http://www.umn-mapserver-<br />

community.de“.<br />

Natürlich gibt es auch sehr sinnvolle Anwenderforen für proprietäre Software,<br />

allerdings setzen diese voraus, dass das jeweilige Programm zuvor kostenpflichtig<br />

erworben wurde. Teile der Gesellschaft werden nicht zuletzt in einer Zeit hoher<br />

Arbeitslosigkeit und Hartz IV <strong>von</strong> diesen Produkten schlichtweg ausgegrenzt.<br />

Freie Software/ Open Source fördert also eigenverantwortliches Arbeiten, natürlichen<br />

Wissenstransfer und direkte Kommunikation. Faktoren, <strong>von</strong> denen jede Gesellschaft<br />

profitieren kann. „Freie Software sorgt für faire (...) Spielregeln." 83<br />

83 Reiter 2004. S.87<br />

35


2.4.3.6 Kostenfaktor<br />

2. Hintergründe<br />

Letztlich ist Freie Software kostensparender als proprietäre Software (siehe Abbildung<br />

11).<br />

Abbildung 11: Gesamtbetriebskostenvergleich im Laufe der Zeit. Vergleich zwischen<br />

Freier Software/Open Source und proprietärer Software<br />

Quelle: Reiter 2004, S.89<br />

Beim Ankauf bzw. der Anschaffung ist sie in der Regel günstiger, 84 kann dann<br />

allerdings durch Schulung- und Anpassungsbedarf recht kostenintensiv sein. Mittel- bis<br />

langfristig lassen sich die Kosten allerdings deutlich senken, nicht zuletzt auch durch rege<br />

Entwickler- und Anwendergemeinschaften, welche bestimmte Änderungen entwickeln.<br />

Auch an dieser Stelle soll ein anschauliches Beispiel den Unterschied der Kosten<br />

zwischen Freier und proprietärer Software verdeutlichen:<br />

Ende 1998 machte die mexikanische Regierung Pläne öffentlich, welche beinhalteten, in<br />

den folgenden Jahren GNU/Linux an 140.000 Schulen im ganzen Land mit nahezu 20<br />

Millionen Schülern einzuführen. Das Projekt beinhaltete Web- und Emailzugang,<br />

Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und den Zugang zu einer digitalen Bibliothek.<br />

Die Projektleitung begründete ihre Entscheidung für GNU/Linux auch mit den deutlich<br />

geringeren Kosten im Vergleich zu proprietärer Software. Die Kosten für kommerzielle<br />

84 Wichmann 2005, S.34 ff.<br />

36


2. Hintergründe<br />

Lösungen wären nicht finanzierbar gewesen. „Eine Microsoft-Lösung hätte das Land 124<br />

Millionen Dollar gekostet." 85<br />

Abbildung 12: Vergleich zwischen Freier Software/OS und proprietärer Software<br />

Bereich Freie Software/OS Proprietäre Software<br />

Entwicklerprozess + 0<br />

Leistung + +<br />

Geringe Abhängigkeit + -<br />

Kostenfaktor;<br />

Wirtschaftlichkeit des<br />

Produktes<br />

Schaffung <strong>von</strong><br />

Arbeitsplätzen,<br />

gesellschaftlicher<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

+ 0<br />

0 +<br />

Wissensverbreitung + 0<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Zusammenfassend werden in einer Übersicht (Abbildung 12) Freie Software/Open Source<br />

und proprietäre Software gegenübergestellt. Diese werden <strong>von</strong> „-“ (negativ) über „0“<br />

(neutral) bis „+“ (positiv) bewertet. Nach Auffassung des Autors ist als Gesamtresultat<br />

Freie Software/Open Source gegenüber proprietärer Software vorzuziehen, wodurch nun<br />

deutlich wird, warum im FreeZVAUT-Projekt ausschließlich Freie Software/Open Source<br />

verwendet wird.<br />

85 Grassmuck 2002, S.323<br />

37


2. Hintergründe<br />

2.4.4 Vergleich zweier Mapserver aus dem Freie Software/Open-<br />

Source-Bereich sowie dem proprietären Sektor<br />

Nachfolgend sollen nun als Beispiel für Software aus dem Bereich der<br />

Geoanwendungen der UMN Mapserver und als proprietäres Gegenstück ArcIMS<br />

verglichen werden.<br />

2.4.4.1 UMN Mapserver<br />

Der UMN Mapserver ist ein interaktiver Mapserver. Dieser dient der individuellen,<br />

unmittelbaren und interaktiven Erstellung und Visualisierung <strong>von</strong> Geoinformationen in<br />

Form <strong>von</strong> Karten über das Internet. 86<br />

Das Programm ist äußerst flexibel. Der Mapserver lässt sich für die meisten UNIX/Linux-,<br />

Microsoft Windows- und auch Macintosh-Betriebssysteme kompilieren, 87 und kann in<br />

verschiedene Webserver integriert werden.<br />

Der UMN Mapserver zeichnet sich durch hohe Stabilität und Geschwindigkeit aus und<br />

ist mit geringem Aufwand konfigurierbar. 88<br />

Die notwendigen Standardfunktionen wie Navigation oder Abfragen sind gewährleistet<br />

und können durch Programmiersprachen und Tools ausgebaut werden.<br />

Die technische Anwendung ist nicht zuletzt aufgrund verschiedener Anleitungen im<br />

Internet sowie verfügbarer Literatur relativ einfach; die Installation gestaltet sich mit<br />

überschaubarem Aufwand.<br />

Die Software ist kostenlos. Das Programm kann in Form <strong>von</strong> Quellcode oder<br />

Binärpaketen aus dem Internet geladen werden. 89<br />

Hinter dem UMN Mapserver steht eine große Entwicklergemeinde; dieses bedeutet,<br />

dass der Mapserver einer stetigen Verbesserung und Weiterentwicklung unterliegt.<br />

Die Folge ist ein zeitgemäßes und aktuelles Programm.<br />

Zwischen der Version 3.5.0 (freigegeben am 28.12.2002) und der Version 4.6.0<br />

86 Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.43 nach Fürpaß 2001<br />

87 Frick 2004, S.147; http://www.umn-mapserver.de vom 23.5.2006<br />

88 Schönbuchner/Unterpaintner/ 2005, S.46; http://www.umn-mapserver.de vom 23.5.2006<br />

89 http://mapserver.gis.umn.edu/download/current vom 23.5.2006<br />

38


2. Hintergründe<br />

(veröffentlicht am 14.6.2005) wurden 10 (Beta-)Versionen veröffentlicht. Über 200<br />

Verbesserungen (z.B. Integration neuer Bibliotheken für die Integration zusätzlicher<br />

Datenformate, verbesserte Skalierungsanwendung, zusätzliche Mapscriptfunktionen etc.)<br />

wurden in dieser Zeit integriert. 90<br />

Mittlerweile gibt es diverse Anleitungen zur Anwendung des UMN Mapservers im<br />

Internet. Auch der Autor dieser Diplomarbeit betreibt eine Homepage (http://www.umn-<br />

mapserver-community.de), in welcher ein Forum integriert ist und <strong>von</strong> Zeit zu Zeit<br />

Anleitungsskripte veröffentlicht werden.<br />

Auf der Mailingliste <strong>von</strong> „http://www.umn-mapserver.de“ sind mittlerweile über 1000<br />

User eingetragen. 91 Eine große Fülle <strong>von</strong> auftretenden Fragen werden über die<br />

Mailingliste und das Forum beantwortet.<br />

Die Zahl der Anwender des UMN Mapservers ist in den letzten Jahren stark gestiegen,<br />

so heißt es in dem offenen Brief der Mapserver Foundation:<br />

„In wenigen Jahren hat sich die Verbreitung <strong>von</strong> Mapserver verzehnfacht." 92<br />

Mit der Anzahl der Nutzer steigt auch die Anzahl der Hilfestellungen, wodurch eine<br />

Anwendung des Programmes stetig vereinfacht wird. Auch verbessert eine wachsende<br />

Anwenderzahl durch die umfangreiche Anwendung immer auch die Qualität einer<br />

Software. 93<br />

Mittlerweile gibt es diverse Firmen, welche kommerziellen Support für den Mapserver<br />

anbieten. 94<br />

Der UMN Mapserver befolgt die Standards des OGC und kann auch als WMS (Web<br />

Mapping Server) bzw. WFS (Web Feature Server) eingesetzt werden.<br />

90 siehe HISTORY.TXT im Quellcode des UMN Mapserver-Hauptverzeichnisses<br />

91 Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S. 45<br />

92 http://mapserverfoundation.org/open_letter_de.pdf vom 12.11.2005<br />

93 Christl 2004, S.78<br />

94 z.B. Intevation GmbH, CCGIS, MapMedia etc.<br />

39


2.4.4.2 ArcIMS<br />

2. Hintergründe<br />

ArcIMS ist eine proprietäre Mapserverlösung, welche <strong>von</strong> der ESRI Geoinformatik<br />

GmbH vertrieben wird. Auch ArcIMS ist ein interaktives System, in welches zahlreiche<br />

GIS-Komponenten integriert werden können. Es existieren verschiedene Anbin-<br />

dungsmöglichkeiten, welche über eine Internetvisualisierung hinausgehen, allerdings aber<br />

auf die ESRI-Produktpalette beschränkt bleiben. 95<br />

Die zu visualisierenden Geodaten können über Schnittstellen durch ArcGIS-Desktop-<br />

Produkte, ArcPad und auch drahtlose Geräte wie WAP-Handys oder PDA-Geräte<br />

visualisiert werden. 96 ArcIMS verfügt sowohl über Server als auch über<br />

Clientkomponenten (z.B. Java Viewer, HTML-Viewer).<br />

Die Serverarchitektur wird durch Abbildung 13 verdeutlicht.<br />

Abbildung 13: Serverarchitektur des ArcIMS<br />

Quelle: http://www.gwdg.de/forschung/publikationen/gwdg-nr/GN0311/gn0311_04.html vom 20.5.2006<br />

Eine einzelne Lizenz kostet ca. 7500 US Dollar. 97<br />

ArcIMS kann, genau wie der UMN Mapserver, als OGC-konformer WMS bzw. WFS<br />

95 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.82<br />

96 http://www.esri-germany.de/products/arcims/index.html vom 20.5.2006<br />

97 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.82<br />

40


2. Hintergründe<br />

eingesetzt werden. In dem Produkt sind alle Standardgisfunktionalitäten (Zoom, Panning,<br />

Abfragen) integriert. Diese können vielfältig erweitert werden.<br />

So steht auf der Homepage des ESRI-Projektes:<br />

„Zudem können kundenspezifische und erweiterte Dienste und GIS Funktionen eingebaut<br />

werden." 98<br />

ArcIMS kann eine sehr hohe Anzahl an Serveranfragen beantworten, das<br />

Leistungsspektrum ist als sehr hoch anzusehen. Eine besonders attraktive Funktion bietet<br />

das Programm an, indem es ermöglicht, geografische Daten, welche als Download<br />

angefordert werden, direkt als Shapefile auszuliefen. 99<br />

Die Dokumentation zu ArcIMS ist als gut zu bezeichnen. 100<br />

ArcIMS kann auf Windows und Unixsystemen implementiert werden. 101 Macintosh bleibt<br />

allerdings außen vor.<br />

Eine dem UMN Mapserver vergleichbare Entwickler- bzw. Anwendergemeinschaft gibt<br />

es allerdings nicht, in diesem Sinne ist die kostenlose Unterstützung „<strong>von</strong> außen" also als<br />

deutlich schlechter anzusehen. Allerdings gibt es auch hier verschiedene Firmen, welche<br />

kommerzielle Schulungen zu diesem Produkt anbieten. 102<br />

Bei dem ArcIMS liegt der Quellcode nicht offen vor und kann/darf nicht ohne<br />

weiteres verändert werden, was Modifikationen des Programmes ungleich schwerer<br />

macht.<br />

In diesem Sinne muss <strong>von</strong> einer Abhängigkeit <strong>von</strong> den Entwicklern des Programmes<br />

gesprochen werden.<br />

Aus Sicht des Autors sprechen im Vergleich der beiden Produkte insbesondere der<br />

Kostenfaktor, die regen Anwender- und Entwicklergemeinschaften als auch die<br />

Unabhängigkeit vom Anbieter für einen Einsatz des UMN Mapservers.<br />

98 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S. 82.<br />

99 http://www.esri-germany.de/products/arcims/index.html vom 20.5.2006<br />

100 Projektgruppe Studienprodukt Wesermarsch 2005, S.82<br />

101 ebda.<br />

102 z.B. die Firmen conTerra; Alta4 Geoinformatik AG; Giscon etc.<br />

41


2.5 Das Projekt FreeZVAUT<br />

2. Hintergründe<br />

Indirekte Vorläufer des Projektes stellen Daten dar, welche <strong>von</strong> der Firma CCGIS aus<br />

Bonn im Rahmen eines Open-Source-Projektes veröffentlicht wurden. 103 Es handelt sich<br />

hier um Teildaten aus dem Mapbender-Projekt, welche für ein bestimmtes Gebiet eine<br />

ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> der Liegenschaftskarte gewährleisten sollen. Diese Daten<br />

wurden innerhalb des FreeZVAUT-Projektes teilweise übernommen, erweitert und<br />

modifiziert.<br />

Offiziell wurde das Projekt FreeZVAUT am 24. Januar 2006 bekannt gegeben. 104<br />

Die Vorarbeiten zu diesem Zeitpunkt liefen aber schon seit September 2005.<br />

Initiiert wurde es vom einem der Geschäftsführer der Intevation GmbH, Dr. Jan-Oliver<br />

Wagner, der Intevationmitarbeiterin Silke Reimer sowie dem Autoren dieser<br />

Diplomarbeit.<br />

Mit FreeZVAUT geht es darum, mittels Freier Software/Open Source <strong>ALK</strong>-Daten ZV-<br />

Aut-konform im UMN Mapserver darzustellen. Datenquelle sind EDBS-Daten, welche<br />

durch den EDBS-Konverter Edbsilon in ein für den UMN Mapserver lesbares Format<br />

umgewandelt werden (zunächst wurde im FreeZVAUT-Projekt mit Shapefiles gearbeitet;<br />

im Laufe der Diplomarbeit fiel dann aber aufgrund der besseren Performanz die<br />

Entscheidung, die Daten in eine PostgreSQL/PostGIS-Datenbank einzulesen).<br />

Als Zeichenvorschrift wird die ZV-Aut aus Nordrhein-Westfalen verwendet. Die<br />

Entscheidung hierfür wurde gefällt, da diese auch schon im Projekt <strong>von</strong> CCGIS die<br />

Grundlage der Symbolerstellung war und außerdem frei im Internet zu erhalten ist. 105<br />

Generell gestaltet es sich sehr schwierig, <strong>ALK</strong>-Testdaten kostenlos zu erhalten. Nach<br />

einigen Verhandlungen wurden solche freundlicherweise <strong>von</strong> der LG (Landesvermessung<br />

und Geobasisinformation) Brandenburg zur Verfügung gestellt. Die Erlaubniserklärung ist<br />

auf der Internetseite<br />

103 siehe: http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554 vom 18.3.2006<br />

104 http://intevation.de/pipermail/mapserver-de/2006-January/001946.html vom 24.1.2006<br />

105 http://www.lverma.nrw.de/produkte/druckschriften/verwaltungsvorschriften/images/zvaut/TC<br />

AUT_NRW.zip vom 28.5.2006<br />

42


2. Hintergründe<br />

„https://wald.intevation.org/plugins/scmsvn/viewcvs.php/trunk/data/alk-vektor-testdaten-<br />

lgb-brandenburg/lizenz-lgb.pdf?rev=34&root=freezvaut&view=log“ einzusehen.<br />

Sie erlaubt die Nutzung der Daten im Rahmen des Projektes.<br />

Die Nutzung der Daten aus Brandenburg unter Verwendung der ZV-Aut aus NRW ist,<br />

obwohl es sich um zwei unterschiedliche Bundesländer handelt, als unbedenklich<br />

anzusehen, da letztlich für alle in den Testdaten vorkommenden Objekte auch eine<br />

Angabe in der Zeichenvorschrift zu finden ist.<br />

Zu erwähnen ist natürlich, dass die Anzahl der <strong>ALK</strong>-Objekte in dem Testdatensatz sehr<br />

begrenzt ist. Damit auch bei umfangreicheren <strong>ALK</strong>-Daten eine Umsetzung gewährleistet<br />

ist, werden im Rahmen des Projektes für alle in der ZV-Aut genannten Objekte bzw.<br />

Objektelemente Signaturen und Symbole erstellt. Diese werden in einzelnen TrueType-<br />

Fonts abgespeichert. 106<br />

Über den UMN Mapserver soll dann die ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> der <strong>ALK</strong>-Elemente<br />

gewährleistet werden. Um dieses Prinzip zu verdeutlichen werden im weiteren Verlaufe<br />

dieser Arbeit einige Beispiele dargestellt.<br />

Zwar soll, wie in Kapitel 2.2 ausgeführt, mittelfristig <strong>ALK</strong> durch <strong>ALK</strong>IS abgelöst werden,<br />

da die endgültige Realisierung aber noch mehrere Jahre dauern wird, macht ein Projekt<br />

wie FreeZVAUT auch aktuell Sinn. 107<br />

Betont werden soll jedoch ausdrücklich, dass es im Rahmen einer Diplomarbeit<br />

schlichtweg unmöglich ist, ein exorbitant umfassendes Projekt wie dieses komplett und<br />

abschließend umzusetzen.<br />

Die hinter FreeZVAUT stehenden Motive wurden bereits in Kapitel 1 ausführlich<br />

dargestellt.<br />

106 Ein Font ist dabei ein Zeichensatz, welcher Buchstaben, Zahlen oder auch Symbole erhalten<br />

kann.<br />

107 http://intevation.de/pipermail/mapserver-de/2006-January/001946.html vom 26.1.2006<br />

43


2.5.1 Projektstruktur<br />

2. Hintergründe<br />

Die offizielle Projektseite ist unter: „http://wald.intevation.org/projects/freezvaut“<br />

einzusehen (siehe Abbildung 14).<br />

Abbildung 14: FreeZVAUT-Projektseite<br />

Quelle: http://freezvaut.wald.intevation.org vom 20.5.2006<br />

Innerhalb des Projektes gibt es zwei Mailinglisten, über welche im Wesentlichen die<br />

Kommunikation der Projektmitarbeiter stattfindet.<br />

Die Developer-Liste (deren Archiv ist unter<br />

„http://lists.wald.intevation.org/pi-permail/freezvaut-devel“ einsehbar), sowie die<br />

Freezvaut-Commits-Liste. Letztere dient dazu, eine Nachricht an die eingetragenen<br />

Mitglieder zu senden, sofern neue bzw. veränderte Dateien in das Projekt eingebracht<br />

werden.<br />

Natürlich kann über die Homepage auch Zugriff auf den Verwaltungsbereich der im<br />

Rahmen des Projektes erstellten Dateien (das sogenannte „repository“ (siehe auch Kapitel<br />

3.2.7)) erlangt werden.<br />

44


2. Hintergründe<br />

Der Verwaltungsbereich gliedert sich in die Ordner „branches“ (als „branch“ wird ein<br />

eventuell entwickelter Nebenzweig eines Projektes bezeichnet; dieses können z.B.<br />

spezielle Entwicklerversionen sein), „tags“ (hier werden Versionen des Projektes<br />

veröffentlicht) und „trunk“ (Hauptbaum eines Projektes). Im „trunk“-Verzeichnis befindet<br />

sich immer die aktuellste Entwicklungsversion. Entwicklungsarbeit findet somit in diesem<br />

Ordner statt. Zur besseren Übersicht wird dem geneigten Leser empfohlen, einmal einen<br />

Blick in das „trunk“-Verzeichnis <strong>von</strong> FreeZVAUT zu werfen<br />

(https://wald.intevation.org/plugins/scmsvn/viewcvs.php/trunk/?root=freezvaut).<br />

Hier finden sich unter anderem Angaben zur Lizenz <strong>von</strong> FreeZVAUT, eine<br />

Projektbeschreibung sowie mit den Ordnern „docs“, „fonts“ und „mapserver“ die<br />

wesentlichen Inhalte des Projektes. Im „docs“-Verzeichnis befindet sich eine vom Autoren<br />

dieser Arbeit mittels des Programmes LateX geschriebene Anleitung zur Erstellung <strong>von</strong><br />

Symbolen und Signaturen mittels fontforge.<br />

Im „fonts“-Ordner liegen die erstellten TrueTypeFonts zu den einzelnen Folien (hierauf<br />

wird im späteren Teil der Arbeit genauer eingegangen).<br />

Der Ordner „mapserver“ enthält das erstelle Mapfile sowie das notwendige Symbolfile.<br />

Auch wurden hier umfangreiche Dokumentationen zu den Besonderheiten der<br />

einzelnen Folien und zu dem für die Umsetzung in FreeZVAUT notwendigen Datenmodell<br />

eingestellt.<br />

45


3. Methodik<br />

3. Methodik<br />

Zu den wesentlichen Methodiken und Konzepten, auf welchen diese Arbeit beruht,<br />

gehören die Grundsätze der kartographischen <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Signaturen, der Aufbau<br />

einer Systemarchitektur sowie die Beschreibung des verwendeten Datenmodells mit UML<br />

(Unified modeling language).<br />

3.1 Grundsätze kartographischer <strong>Darstellung</strong><br />

Eine Karte ist ein verebnetes, maßstabsgebundenes, generalisiertes und inhaltlich<br />

begrenztes Modell räumlicher Information. 108<br />

Prinzipiell werden in einer Karte drei Ebenen unterschieden: 109<br />

● Graphische Grundelemente (unterste Ebene) (Punkt-, Linien- und<br />

Flächenelemente sowie alphanumerische Zeichen)<br />

● Kartenfeld und Kartenrandangaben (zweite Ebene) (z.B. Kartenbeschriftung,<br />

Legende, Maßstab etc.)<br />

● Zusammenspiel der Kartenfeld- und Kartenrandangaben zur Karte (dritte<br />

Ebene)<br />

Wie schon erwähnt geht es in dieser Diplomarbeit zentral um die <strong>Darstellung</strong> der<br />

Grundelemente der <strong>ALK</strong>, in diesem Sinne also um die Gestaltung der untersten Ebene.<br />

In der Literatur wird erwähnt, dass Anwender <strong>von</strong> computerkartographischer Software<br />

zuweilen dem Irrglauben unterliegen, man könne Kartographie auf den technischen<br />

Aspekt reduzieren: „Das einzige Problem bei der Kartenerstellung scheint die Bedienung<br />

der Software zu sein. Alles im Rechner ist gespeichert, auch nach einigen Eingaben mit<br />

Tastatur oder Maus stellen sich die schönsten Ergebnisse auf Knopfdruck ein. Die Karten<br />

entstehen quasi automatisch." 110<br />

108 Wilhelmy 2002, S.16<br />

109 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.71<br />

110 ebda., S.19<br />

46


3. Methodik<br />

Diesem Irrglauben darf man sich keineswegs hingeben. Kartenentwurf und<br />

Kartengestaltung, auch auf der Ebene der graphischen Grundelemente, sind nach wie vor<br />

arbeitsintensive Prozesse, die einiges an gestalterischen Fähigkeiten verlangen.<br />

Kartographische Regeln besitzen auch für die Kartographie im Internet ihre Bedeutung.<br />

Bei der Umsetzung der ZV-Aut sind aufgrund der äußerst stringenten Vorgaben im<br />

gestalterischen Sinne allerdings keinerlei individuelle Freiheiten gegeben.<br />

Die kartographischen Regeln sind durch die ZV-Aut explizit vorgegeben.<br />

Es stellt sich natürlich dennoch die Frage, ob die Vorgaben wesentlichen Dar-<br />

stellungsgrundsätzen <strong>von</strong> Symbolen und Signaturen in der Kartographie entsprechen.<br />

WILHELMY unterteilt beim Karteninhalt allgemein in Linien-, Grund- und<br />

Flächensignaturen. 111<br />

Punkthafte Signaturen (als Bestandteil <strong>von</strong> Grundsignaturen) lassen sich grob in drei<br />

Kategorien aufteilen: 112<br />

● Bildhafte Signaturen<br />

● Geometrische Signaturen<br />

● Buchstaben/Ziffern<br />

Die bildhaften Signaturen weisen in ihrer optischen Form einen direkten Bezug zum<br />

dargestellten Objekt auf, während geometrische Signaturen abstrakt dargestellt werden.<br />

Buchstaben oder Ziffern lassen durch die Wahl ihrer Abkürzungen eine direkte<br />

Assoziation zu einem Element zu. Die Verwendung alphanumerischer Zeichen ist für die<br />

digitale Kartographie <strong>von</strong> wesentlicher Bedeutung. Kann eine Software auf vorgefertigte<br />

Schriften zurückgreifen, so ist dieses <strong>von</strong> Vorteil. Muss sie hingegen alphanumerische<br />

Zeichen aus Linien oder Punkten erzeugen, so hat dieses negative Auswirkungen auf das<br />

Erscheinungsbild der Karte. 113<br />

111 Wilhelmy 2002, S.99<br />

112 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.37<br />

113 ebda., S.73<br />

47


3. Methodik<br />

Im Rahmen des Mapservers und der <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> alphanumerischen Zeichen aus der<br />

ZV-Aut können vorgefertigte Schriften integriert werden.<br />

Objekte können im Bereich der Liniensignaturen durch die Breite des farbigen<br />

Striches, die Anzahl der Striche nebeneinander oder in einen bestimmten Absatz gesetzte<br />

Schwarz-Weiß-Felder erstellt werden. 114<br />

Die Flächensignaturen schließlich werden durch flächig angeordnete Lokalsignaturen 115<br />

oder aber Schraffuren und Raster eingesetzt. 116<br />

Die Punkt-, Linien- und Flächenelemente können nach KRAAK und ORMELING in sechs<br />

verschiedene Gestaltungsvariablen unterteilt werden: Größe, Helligkeit, Muster, Farbe,<br />

Richtung und Form (siehe Abbildung 15).<br />

Abbildung 15: Gestaltungsvariablen <strong>von</strong> Punkt-, Linien- und Flächenelementen<br />

Quelle: Kraak/Ormeling 1996, Plate 1<br />

114 Wilhelmy 2002, S.99.f.<br />

115 Olbrich/Quick/Schweikart, 2002, S.38<br />

116 Wilhelmy 2002, S.98<br />

48


3. Methodik<br />

Abgesehen <strong>von</strong> der Farbe (die Kartenzeichen der <strong>ALK</strong>-Standardfolien werden generell<br />

schwarz dargestellt 117 ) finden diese Gestaltungsgrundlagen auch in der ZV-Aut<br />

Verwendung.<br />

Es ist allerdings zu bedenken, dass die Übertragung <strong>von</strong> Karten und kartenverwandter<br />

<strong>Darstellung</strong>en über das Internet neue Formen der graphischen Gestaltungstechnik<br />

erfordert. 118<br />

Vor allem die Bildschirmauflösung schränkt die Gestaltung <strong>von</strong> Karten ein. Graphische<br />

Elemente und Schrift müssen sich der physischen Vorgabe der Bildschirmauflösung, also<br />

der Anzahl darstellbarer Pixel, anpassen. 119<br />

"The size of a square (the resolution) will define how well a raster structure can represent<br />

geographic reality." 120<br />

Fragen der Detailfülle erhalten hierdurch eine besondere Bedeutung.<br />

Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen Karten auf Papier ist die Tatsache, dass<br />

auf einem Bildschirm ein größerer Kontrast zwischen schwarzer Schrift und weißem<br />

Hintergrund besteht. 121<br />

DICKMANN schreibt, dass Punkte innerhalb einer rasterbasierten Karte im Web<br />

mindestens 2 mm Durchmesser besitzen und Linien eine Strichbreite <strong>von</strong> 0,35 mm nicht<br />

unterschreiten sollten. Auch sollten schräge und gebogene Grundlinien bei<br />

Beschriftungen vermieden werden. 122<br />

Diesen Anforderungen wird die ZV-Aut nicht immer gerecht, da diverse<br />

Begrenzungslinien eine Breite <strong>von</strong> 0,18 mm aufweisen, der Durchmesser einiger<br />

Punktsymbole bei 1,5 mm liegt und Schriften auch Schrägstellungen aufweisen.<br />

OLBRICH hingegen setzt die Größenangaben nicht ganz so hoch an. So wird geschrieben,<br />

dass bei <strong>Darstellung</strong>en in Web Kreise mit einem Durchmesser kleiner als 0,15 mm kaum<br />

noch wahrzunehmen sind und Linien eine Stärke <strong>von</strong> mehr als 0,1 mm haben sollten. 123 In<br />

117 Innenministerium NRW 2005, S.5<br />

118 Dickmann 2001, S.158<br />

119 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.181<br />

120 Kraak/Ormeling 1996, S.73<br />

121 Dickmann 2001, S.163<br />

122 ebda., S.164 f.<br />

123 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.75<br />

49


3. Methodik<br />

diesem Sinne erfüllt die ZV-Aut auch die Gestaltungsgrundsätze <strong>von</strong> webbasierten<br />

Kartenanwendungen in den meisten Punkten.<br />

3.2 Systemumgebung<br />

Der Aufbau der Systemarchitektur als methodischer Baustein stellt eine wichtige<br />

Grundlage für zu erarbeitende Ergebnisse dar. Nachfolgend sollen die einzelnen<br />

Systemkomponenten sowie deren Zusammenspiel beschrieben werden. Hauptaugenmerk<br />

dabei soll ergänzend zu den Ausführungen aus Kapitel 2.4.4.1 auf den UMN Mapserver<br />

gelegt werden, da dieser mit seinen Funktionen und Anwendungen der zentrale Baustein<br />

der Anwendung ist.<br />

Zu betonen ist auch, dass es bestimmte Systemkomponenten gibt, welche für die<br />

Grundlagen <strong>von</strong> FreeZVAUT notwendig sind, und weitere Komponenten (z.B. PHP und<br />

PHP/Mapscript), welche für die Realisierung des Flurstücksauskunftssystems benötigt<br />

werden.<br />

3.2.1 Betriebssystem<br />

Als Betriebssystem wurde Suse 9.3 professional gewählt.<br />

Suse Linux hat sich mittlerweile bei vielen Anwendern über Jahre bewährt. Die erste<br />

SUSE-Linux-Distribution wurde im Mai 1996 mit der Versionsnummer 4.2 veröffentlicht. 124<br />

„Suse-Linux ist dank der hohen Aktualität, der riesigen Anzahl vorkonfigurierter Pakete,<br />

der umfassenden Handbücher und der hervorragenden Wartung die in Europa und in<br />

Deutschland am weitesten verbreitete Distribution." 125<br />

Das Betriebssystem ist sehr anwenderfreundlich und leicht zu installieren.<br />

Zu seinen Vorzügen gehört insbesondere ein zentrales Installations-, Konfigurations- und<br />

Administrationsprogramm (YaST-Yet another Setup Tool) sowie ein umfangreiches<br />

Angebot an Programmen und Datenpaketen. Insbesondere letzteres wusste der Autor<br />

124 http://de.wikipedia.org/wiki/Suse_Linux vom 29.5.2006<br />

125 Kofler 2005, S.46<br />

50


3. Methodik<br />

dieser Arbeit im Rahmen des Systemaufbaus besonders zu schätzen. Eine Vielzahl <strong>von</strong> zu<br />

installierenden Bibliotheken und Programmen müssen nicht erst mühsam im Internet<br />

gesucht werden sondern befinden sich auf der Installations-DVD. 126<br />

Als zusätzliche Unterstützung gibt es diverse Handbücher. 127<br />

Die Suse-Distribution kann kostenlos aus dem Internet geladen ober aber auch<br />

käuflich erworben werden. Der Kauf beinhaltet Support sowie ein umfangreiches<br />

Handbuch; im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde das Betriebssystem käuflich erworben,<br />

um unter Umständen direkten Support in Anspruch nehmen zu können.<br />

Zusätzlich zu dem Support, welchen die Firma Novell als Verkäufer dieser Linux-<br />

Distribution anbietet, gibt es noch zahlreiche Foren und Hilfsportale im Internet. 128<br />

Die Anwendergemeinschaft ist als sehr groß zu bezeichnen.<br />

3.2.2 UMN Mapserver<br />

Bereits in Kapitel 2.4.4.1 wurden einige Aspekte des UMN Mapservers geschildert und<br />

begründet, warum eine Entscheidung für dieses Produkt getroffen wurde.<br />

Nachfolgend sollen noch einige Punkte vertieft und hinzugefügt werden.<br />

Das Projekt des UMN Mapservers wurde Mitte der 90er Jahre <strong>von</strong> der University of<br />

Minnesota (UMN) in Zusammenarbeit mit der NASA und dem Minnesota Department of<br />

Natural Resources 129 ins Leben gerufen. Derzeit wird MapServer vom TerraSIP Projekt<br />

beherbergt, einem durch die NASA finanzierten Projekt zwischen der UMN und dem<br />

Consortium of Land Management Interests. 130<br />

Der UMN Mapserver ist kein eigenständiges GIS sondern ein Programm, welches<br />

Karten ausgibt.<br />

Mittels verschiedenen Erweiterungen und Aufsätzen ist es aber möglich, typische GIS-<br />

Funktionen wie z.B. Flächenberechnungen oder die Erstellung <strong>von</strong> Puffern zu<br />

implementieren. Außerdem besitzt der Mapserver mit der Mapscriptbibliothek eine<br />

126 Kofler 2005, S.1243<br />

127 z.B. Novell Inc. 2005<br />

128 z.B. http://forums.suselinuxsupport.de; http://www.linux-club.de; http://www.linuxforen.de;<br />

129 Schüngel 2004, S.23<br />

130 http://mapserver.gis.umn.edu vom 2.6.2006<br />

51


3. Methodik<br />

Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, API) für Sprachen wie Perl,<br />

Java, Python oder PHP, wodurch eine Vielzahl <strong>von</strong> Funktionalitäten erzeugt werden<br />

können. 131<br />

Der Mapserver unterstützt die Standards des OGC und ist somit in der Lage, als WMS-<br />

Server/Client zu fungieren.<br />

Durch diesen Standard wird eine große Interoperabilität geschaffen, das heißt, dass<br />

Karten aus verschiedenen Anwendungen (z.B. auch aus Deegree oder ArcIMS)<br />

implementiert werden können.<br />

Wenn also der Mapserver als WMS fungiert, dann können Anwender im Web die Karten,<br />

Layer und Geodaten bei sich implementieren. Dieses hat unter anderem den Vorteil, dass<br />

man die Rechenarbeit für eine fertige Karte auf mehrere Server verteilen kann. 132<br />

Auch wurde mittlerweile die Funktionalität als WFS integriert, es werden nun auch<br />

Anfragen auf der Karte zugrunde liegenden Daten beantwortet.<br />

Die wahrscheinlich bedeutendsten Faktoren des UMN Mapservers sind die weltweite<br />

Anwendergemeinschaft 133 und die hohe Performanz des Produktes. Zahlreiche private<br />

und staatliche Institutionen haben gute Erfahrungen mit dieser Software gemacht. 134<br />

In seiner Standardfunktion wird der Mapserver an einen Webserver gekoppelt und<br />

über eine URL im Browser aufgerufen.<br />

Abbildung 16 stellt dar, wie eine Kartenanfrage an den Mapserver gestellt wird.<br />

131 Fischer 2003, S.5 und S. 137<br />

132 ebda, S.6<br />

133 Lindenbeck/Schulz 2004, S.423; http://www.umn-mapserver.de vom 27.5.2006<br />

134 Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.43<br />

52


Abbildung 16: Mapserverarchitektur<br />

Quelle: CCGIS/terrestris 2004, S.41<br />

3. Methodik<br />

Ein Nutzer an einem Webbrowser stellt über das HTTP-Protokoll eine Anfrage an den<br />

Webserver. Der Webserver stellt dann über das Common Gateway Interface (CGI) 135 eine<br />

Kartenanfrage an den Mapserver. Über das CGI werden vom Webserver benutzer-<br />

spezifische Daten übermittelt. 136 Diese Technik eignet sich sehr gut, um interaktive Karten<br />

durch den Nutzer zu generieren. 137 Die übergebenden Parameter werden vom Mapserver<br />

verarbeitet. An den Webserver wird anschließend eine Karte als Rasterbild<br />

zurückgegeben (über das HTTP-Protokoll) und letztlich im Webbrowser dargestellt. 138<br />

Die vom Mapserver verarbeiteten Geodaten können im Raster- oder Vektorformat<br />

vorliegen. Auch ist es möglich, dass diese in einer Datenbank gespeichert werden. Ein<br />

häufiges Modell ist die Speicherung in einer PostgreSQL/PostGIS-Datenbank (siehe auch<br />

Kapitel 3.2.6).<br />

Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde der Mapserver in der Version 4.6.0 verwendet.<br />

135 CGI ist eine Standardschnittstelle zwischen einem Webserver und einem externen<br />

Programm (hier dem UMN Mapserver)<br />

136 Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microsystems 2002, S.370<br />

137 Olbrich/Quick/Schweikart 2002, S.183<br />

138 CCGIS/terrestris 2004, S.42; Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.47<br />

53


3.2.2.1 Basisfunktionen des UMN Mapservers<br />

3.2.2.1.1 Visualisierung<br />

Zu den Basisfunktionen des Mapservers gehört das Visualisieren <strong>von</strong> Geodaten.<br />

3. Methodik<br />

Eine Fülle <strong>von</strong> Formate können hierbei integriert werden. Der UMN Mapserver kann an<br />

Vektordaten z.B. ESRI Shapefiles oder Daten im ArcSDE-, DGN- oder TAB-Format<br />

einbinden. 139 Rasterdaten können beispielsweise im TIFF/GeoTIFF, GIF, PNG oder EPPL7-<br />

Format integriert werden. 140<br />

Die Visualisierung der Daten kann maßstabsabhängig geschehen.<br />

Daten können gesondert als Symbole und auch mit Textunterstützung dargestellt<br />

werden. Im UMN Mapserver ist ein Algorithmus implemetiert, welcher der<br />

Kollisionsverhinderung der Schriftelemente dient.<br />

Der gewünschte Kartenausschnitt wird letztlich visualisiert und als Rasterbild ausgegeben.<br />

Unterstützt werden mehrere 1000 Kartenbezugssysteme. 141<br />

Zur Visualisierungsunterstützung können auch Legenden implementiert werden.<br />

3.2.2.1.2 Navigation<br />

Der UMN Mapserver gewährleistet ein Hinein- und Herauszoomen in einer Karte,<br />

das Verschieben des Kartenausschnittes sowie eine thematische Navigation, da frei<br />

entschieden werden kann, welche Layer ein- bzw. auszuschalten sind. Auch wird die<br />

Navigation durch eine interaktive Übersichtskarte und das Einbinden einer Maßstabsleiste<br />

unterstützt.<br />

3.2.2.1.3 Abfrageoption<br />

Zu einzelnen Geoobjekten können Abfragen durchgeführt werden. Vorhandene<br />

Attribute können in dafür erstellen HTML-Dateien ausgegeben werden.<br />

Auch ist es möglich, abgefragte Objekte in einer eigens dafür erstellen Karte farblich<br />

oder durch bestimmte Symbole gesondert darzustellen.<br />

139 http://mapserver.gis.umn.edu/docs/howto/ogr_howto/#what-data-formats-are-supported<br />

vom 18.5.2006; auch: Schönbuchner/Unterpaintner 2005, S.52<br />

140 http://mapserver.gis.umn.edu/docs/howto/raster_data/#supported-formats vom 19.5.2006<br />

141 Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.85<br />

54


3.2.2.2 Technische Basisdateien des UMN Mapservers<br />

3.2.2.2.1 Mapfile<br />

3. Methodik<br />

Zentrale Konfigurationsdatei ist das sogenannte Mapfile, in welchem die Ausgabe der<br />

Karte determiniert wird; es kann quasi als „Herz" der Anwendung bezeichnet werden. 142<br />

Hierbei handelt es sich um eine ASCII-Datei mit der Endung „.map".<br />

Das Mapfile gliedert sich in mehrere Blöcke. Im ersten Block werden globale<br />

Einstellungen zur Ausdehnung der Karte, der verwendeten Maßeinheit, den<br />

Datenquellen, der Ausgabedatei, dem angewandten Projektionssystem sowie der<br />

Legende, Maßstabsleiste und Übersichtskarte festgelegt.<br />

In den weiteren Abschnitten werden Einstellungen zu den visualisierenden Geodaten<br />

angegeben. So wird z.B. festgelegt, welche Layer darzustellen und wie bestimmte<br />

Geodaten zu visualisieren sind (Angaben zu Farbe, Symbol und Schrift). 143<br />

Die im Mapfile dargestellten Objekte werden hierarchisch präsentiert. Innerhalb eines<br />

Mapobjektes werden Layerobjekte dargestellt, welche wiederum Klassenobjekte<br />

enthalten können. 144<br />

3.2.2.2.2 HTML-Template<br />

Das Template ist eine HTML-Datei, in welcher die Ausgabeparamter des Mapservers<br />

dargestellt werden. Diese wird in einem Ausgabebrowser dargestellt. Der eigentliche<br />

Kartenausschnitt, Übersichtskarte, Legende und Maßstabsleiste werden als Bilddateien in<br />

das HTML-File eingefügt, welches „als eine Art Lochmaske fungiert." 145<br />

Über Formulare und eine Definition <strong>von</strong> CGI-Variablen findet eine Kommunikation mit<br />

dem Nutzer statt.<br />

So können z.B. bestimmte Checkboxes oder Radiobuttons angeklickt werden und somit<br />

verschiedene Parameter übergeben werden; auch kann der Nutzer im Template Abfragen<br />

stellen oder innerhalb der Karte Navigationsfunktionen durchführen.<br />

142 Behncke 2005, S.4; Fischer 2003, S.9<br />

143 Siehe auch: Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch 2005, S.85<br />

144 Schüngel 2004, S.24<br />

145 CCGIS/terrestris 2004, S.47<br />

55


3. Methodik<br />

Durch das Verhalten des Nutzers auf der Ebene des Templates werden also Parameter via<br />

HTTP-Schnittstelle über den Webserver an den Mapserver übergeben, ausgewertet und<br />

zurückgeliefert<br />

Das Template kann durch webfähige Sprachen wie Java Script oder PHP erweitert<br />

werden.<br />

3.2.2.2.3 Weitere Dateien<br />

Eine weitere relevante Datei ist die Symboldatei, in welcher Symbole oder die<br />

<strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Linien definiert werden kann. Für die ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>ALK</strong>-Daten ist diese eine ganz entscheidende Datei.<br />

In der Fontdatei wird dann festgelegt, welche TrueType-Schriften anzuwenden sind.<br />

Dass diese Fonts nicht nur Buchstaben sondern auch komplexe Symbole enthalten<br />

können, wird im weiteren Teil der Arbeit deutlich.<br />

Das Mapfile beinhaltet einen Verweis auf die Symbol- und Fontdatei und integriert diese<br />

somit in die Anwendung.<br />

Abbildung 17 auf der folgenden Seite stellt das Zusammenspiel der Dateien einer<br />

typischen Mapserveranwendung dar.<br />

56


Abbildung 17: Zusammenspiel der technischen Dateien im UMN Mapserver<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

3.2.3 Apache Webserver<br />

3. Methodik<br />

Anwendungen im Inter- bzw. Intranet basieren auf einem Client/Server-Konzept. Der<br />

Client (in der Regel ein Browser) fordert Daten vom Server an. Der Webserver stellt einen<br />

Dienst zur Verfügung, der die Anfragen der Clients bearbeitet und entsprechende<br />

Dokumente an den Client zurückliefert. 146 Ein Webserver stellt zum Beispiel Webseiten<br />

oder Bilder zur Verfügung; die Kommunikation läuft dabei über das HTTP-Protokoll. 147 Als<br />

Webserver, an welchen der Mapserver gekoppelt ist, wurde der Apache Webserver<br />

ausgewählt.<br />

146 Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microssystems 2002, S.11<br />

147 Schüngel 2004, S.24<br />

57


Abbildung 18 : Logo des Apache Webservers<br />

Quelle: http://www.apache.org<br />

3. Methodik<br />

Der Apache Server ist ein Produkt der Apache Software Foundation und der<br />

meistverbreitete Webserver im Internet. Ungefähr 60% aller weltweit benutzen Webserver<br />

werden mit dem Apache betrieben. 148 Laut offizieller Apache-FAQ wurde der Name aus<br />

Respekt vor dem nordamerikanischen Indianerstamm der Apachen gewählt, andere<br />

Quellen sagen aus, dass es sich bei diesem Namen um ein Wortspiel der Apache-<br />

Entwickler handelt und letztlich aus dem Ausdruck „a patchy server" entsprungen ist, was<br />

soviel wie zusammengeflickter Server bedeutet. 149<br />

Der Grund für seine enorm hohe Verbreitung liegt in seiner Leistungsfähigkeit, Stabilität<br />

und der Verfügbarkeit für eine Vielzahl <strong>von</strong> unterschiedlichen Betriebssystemen und<br />

Plattformen. 150<br />

Der Apache-Webserver ist modular aufgebaut. Durch entsprechende Module kann er<br />

beispielsweise die Kommunikation zwischen Browser und Webserver verschlüsseln oder<br />

als Proxy-Server eingesetzt werden.<br />

Vorhanden sind vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten; 151 der Server kann vollständig<br />

eigenen Bedürfnissen angepasst werden, indem man eigene Module schreibt. 152<br />

Der Apache HTTP Server ist, wie alle Produkte der Apache Software Foundation,<br />

kostenlos als Open Source unter der Apache-Lizenz verfügbar. 153<br />

In dieser Arbeit wurde die Version 1.3.34 verwendet.<br />

148 Aulds 2001, S.15; Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microssystems 2002, S.15; Bowen/Coar 2000, S.30<br />

149 Roßbach 1999, S.15; http://de.wikipedia.org/wiki/Apache_HTTP_Server vom 27.5.2006<br />

150 Autorenteam <strong>von</strong> Sun Microssystems 2002, S.15<br />

151 ebda, S.16; Aulds 2001, S.45<br />

152 Aulds 2001, S.42<br />

153 ebda., S.35; http://de.wikipedia.org/wiki/Apache_HTTP_Server;<br />

http://www.apache.org/licenses vom 24.5.2006<br />

58


3.2.4 Fontforge<br />

3. Methodik<br />

Fontforge ist ein Open-Source-Schrift- und Symbolerstellungsprogramm, mittels<br />

welchem sich eine Fülle <strong>von</strong> Fonts erstellen lassen (z.B. im Postscript- oder TrueType-<br />

Format).<br />

Installierbar ist es sowohl auf Macintosh, Windows als auch auf Unix/Linux -Plattformen.<br />

Veröffentlicht wurde es unter der "Revised BSD License" und stellt daher Freie Software<br />

im eigentlichen Sinne dar. 154<br />

Mittels dieses Programmes wurde eine Vielzahl <strong>von</strong> Vorgaben aus der ZV-Aut<br />

umgesetzt, es stellt also das Schlüsselprogramm für die Erstellung der <strong>ALK</strong>-Symbole bzw.<br />

Signaturen dar.<br />

3.2.5 Edbsilon<br />

Edbsilon ist ein Konverter für Daten im EDBS-Format. Die EDBS-Dateien werden<br />

eingelesen und als SQL-Kommandos zum Eintrag in eine Geodatenbank ausgegeben oder<br />

direkt in das Shape-Format umgewandelt.<br />

Edbsilon ist Freie Software unter der GNU General Public License (GNU GPL) und kann<br />

daher <strong>von</strong> jedem beliebig kopiert, angepasst, erweitert sowie weiter gegeben werden,<br />

solange die Weitergabe ebenfalls unter der GNU GPL erfolgt.<br />

Das Programm wurde <strong>von</strong> Silke Reimer und Ludwig Reiter, Mitarbeiter der Intevation<br />

GmbH, in der Programmiersprache „Python“ geschrieben. Es läuft auf verschiedenen<br />

Plattformen, insbesondere sowohl unter Windows als auch auf GNU/Linux-basierten<br />

Systemen. 155<br />

154 http://fontforge.sourceforge.net vom 22.5.2006<br />

155 http://edbsilon.intevation.org vom 24.5.2006<br />

59


3.2.6 PostgreSQL/PostGIS<br />

3. Methodik<br />

PostgreSQL ist ein zuverlässiges und hochperformantes Datenbanksystem, welches sehr<br />

gut mit PHP kooperiert. 156 Es gilt als äußerst stabil und sehr flexibel. 157<br />

Mittels eines bestimmten SQL-Dialektes können äußerst komplexe Daten-<br />

bankanwendungen erstellt werden. Innerhalb dieses Datenbanksystems wurde zusätzlich<br />

mit verschiedenen PostgreSQL-Verwaltungstools wie z.B. psql, phppgadmin oder<br />

pgadmin3 gearbeitet.<br />

PostgreSQL ist unter der BSD-Lizenz verfügbar.<br />

Eine Besonderheit <strong>von</strong> PostgreSQL ist die Implementierung räumlicher SQL-Abfragen bzw.<br />

räumlicher Funktionen durch die PostGIS-Bibliothek. 158<br />

„PostGIS bezeichnet die räumliche Erweiterung zur Speicherung und Verwaltung <strong>von</strong><br />

Geodaten in der Open Source-Serverdatenbank PostgreSQL.“ 159<br />

Hierdurch wird es z.B. möglich, Shapedateien gesammelt in einer Datenbank zu<br />

verwalten, was nicht nur eine bessere Übersicht sondern auch eine höhere Performanz<br />

bei bestimmten Abfragen gewährleistet. 160 Auch können hierdurch z.B.<br />

Flächenberechnungen, Flächenverschneidungen oder aber in Kombination mit PHP<br />

z.B. automatisiert Koordinaten <strong>von</strong> bestimmten Flurstücken ausgegeben werden.<br />

Nach Ansicht des Autors eröffnet eine PostgreSQL/PostGIS-Anbindung des Mapservers in<br />

Kombination mit PHP und PHP/Mapscript jene Möglichkeiten, welche aus einem<br />

ursprünglich „nur“ kartenproduzierenden System nahezu ein Geoinformationssystem<br />

machen.<br />

Abbildung 19 gibt ergänzend und zusammenfassend zu den obigen Ausführungen einen<br />

Überblick über die verwendeten Systemkomponenten.<br />

156 Boenigk 2002, S. V<br />

157 Geschwinde/Schönigk 2002, S.16 f.<br />

158 Fischer 2003, S.77<br />

159 CCGIS/terrestris 2004, S.50<br />

160 Fischer 2003, S.123<br />

60


Abbildung 19: Systemkomponenten im Rahmen des FreeZVAUT-Projektes<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

3.2.7 SVN<br />

3. Methodik<br />

Das Programm SVN ist keine direkte Systemkomponente sondern dient der effizienten<br />

Verwaltung der im Rahmen des Projektes entstehenden Dateien.<br />

Sämtliche erstellen Daten (z.B. Mapfile, Symbolfile, TrueType-Fonts etc.) werden mit<br />

SVN administriert. Die Abkürzung „SVN" steht für Subversion. SVN ist ein mächtiges<br />

Versionsverwaltungstool, welches <strong>von</strong> vielen Softwareherstellern eingesetzt wird. Mit<br />

diesem Programm können während der Erstellung einer Software durch mehrere<br />

Entwickler Dateien und Verzeichnisse verwaltet werden. Daten werden in dem<br />

sogenannten „repository" gespeichert, welches jede Änderung innerhalb der Dateien<br />

registriert. Dieses ermöglicht das genaue Rückverfolgen der Entstehung einer Datei und<br />

gibt Aufschluss darüber, welcher Code wann veröffentlicht (bezogen auf SVN sagt man<br />

auch „eingecheckt") wurde. Werden neue Dateien eingecheckt, so erhalten diese auch<br />

61


3. Methodik<br />

Angaben zur sogenannten „Revision“ (womit eine numerische Angabe zur Überarbeitung<br />

der vorhandenen Dateien gemeint ist), zum Autor sowie Kommentare zum Inhalt der<br />

Dateien.<br />

Insbesondere für die Fehlersuche innerhalb eines Projektes ist SVN sehr hilfreich. Auch<br />

gewährleistet das Programm, dass <strong>von</strong> einem Entwickler getätigte Änderungen oder<br />

Erweiterungen innerhalb eines Projektes nicht ohne weiteres durch einen anderen<br />

Entwickler überschrieben und somit rückgängig gemacht werden können.<br />

Durch die klare Struktur <strong>von</strong> SVN ist es möglich, dass Menschen an unterschiedlichen<br />

Computern gleichzeitig an der Erstellung eines Programmes arbeiten. 161<br />

3.2.8 Zusätzliche Komponenten für das Flurstücksinformationssystem<br />

Für das Flurstücksinformationssystem werden Komponenten benötigt, die im Rahmen<br />

des eigentlichen FreeZVAUT-Projektes nicht notwendig sind; insbesondere um im Web<br />

eine Interaktivität mit dem Nutzer zu gewährleisten.<br />

Auch die nachfolgenden Komponenten stellen Open-Source-Software dar.<br />

3.2.8.1 PHP<br />

PHP 162 ist eine serverorientierte Skriptsprache, welche insbesondere für<br />

Webanwendungen konzipiert ist. Das bedeutet, dass Anweisungen nicht clientseitig, also<br />

nicht auf den Rechnern des Users ablaufen, sondern direkt auf dem Server ausgeführt<br />

und die Ergebnisse im Browser angezeigt werden. 163<br />

PHP ist keine Programmiersprache im eigentlichen Sinne sondern eine sogenannte<br />

„Scripting Language“, das bedeutet: „PHP wird nur „aktiv“, wenn ein Ergebnis eingetreten<br />

ist, z.B., wenn eine Website (...) aufgerufen wird oder wenn auf einer Website ein Formular<br />

<strong>von</strong> einem User ausgefüllt und dieses Formular abgeschickt wurde.“ 164<br />

PHP ist eine optimale Sprache, um in Kombination zu HTML dynamische Webseiten zu<br />

161 http://svnbook.red-bean.com/nightly/en/svn-book.html vom 22.5.2006<br />

162 Ursprünglich stand diese Abkürzung einmal für „Personal Homepage“, aktuell wird das Kürzel<br />

aber als Synonym für „PHP: Hypertext Preprocessor“ angesehen.<br />

163 Hahne 2003, S.23 ff.<br />

164 Möller/Peyton 2004, S.12<br />

62


erstellen, auf denen Interaktionen mit dem User gewährleistet werden sollen.<br />

3. Methodik<br />

Auch stellt PHP eine sehr geeignete Sprache dar, um mit verschiedenen Datenbanken zu<br />

kommunizieren.<br />

PHP ist als Quellcode oder als Binärpaket über die Seite „http://www.php.net“ zu<br />

beziehen.<br />

3.2.8.2 PHP/Mapscript<br />

In Kapitel 3.2.2 wurde bereits erwähnt, dass die Funktionen des Mapservers durch<br />

verschiedene Sprache erweitert werden können. Eine dieser Sprachen nennt sich<br />

PHP/Mapscript. Durch die Einbindung der entsprechenden Bibliothek können die<br />

interaktiven Möglichkeiten des Users in der Kartenanwendung beträchtlich erhöht<br />

werden.<br />

Einträge im Mapfile werden durch PHP/Mapscript als Objekte behandelt.<br />

Der User kann über einfache Formulare diese Objekte im Mapfile verändern und<br />

hierdurch die Komplexität der Anwendung erhöhen. Es ist nun beispielsweise möglich,<br />

auf speziell ausgewählte Punkte zu zoomen, bestimmte Filter für die Anzeige <strong>von</strong> Daten<br />

zu setzen oder Daten zu bestimmten Flächen anzeigen zu lassen.<br />

3.2.8.3 JavaScript<br />

JavaScript ist eine Sprache, welche dazu dient, statische HTML-Seiten so zu erweitern,<br />

dass sich Elemente bewegen oder Objekte verändern und eine Interaktion mit dem<br />

Anwender möglich wird. Im Gegensatz zu PHP ist sie nicht serverorientiert<br />

sondern wird direkt zur Laufzeit interpretiert. 165<br />

165 Rotter 2002, S.15 f.<br />

63


3.3 Datenmodellierung mit UML<br />

3. Methodik<br />

In diesem Kapitel sollen nun die im Rahmen <strong>von</strong> FreeZVAUT verwendeten Daten der<br />

LG Brandenburg mittels der Modellierungssprache UML beschrieben werden.<br />

Die Unified modeling language (UML) ist eine Sprache und Notation zur Spezifikation,<br />

Konstruktion, Visualisierung und Dokumentation <strong>von</strong> Modellen. 166<br />

Sie dient unter anderem der Visualisierung <strong>von</strong> Softwareartefakten. 167<br />

Durch ihr eindeutiges Vokabular und die eindeutig festgelegten Regeln, wie die einzelnen<br />

Wörter des Vokabulares zusammengefügt werden, ermöglicht sie eine eindeutige<br />

Interpretation eines mit dieser Sprache erstellen Modells. 168<br />

Die im Rahmen dieses Kapitels erstellen UML-Diagramme wurden mittels des<br />

Programmes „ArgoUML“ erstellt, welches explizit Freie Software ist und auf Java basiert.<br />

Im Rahmen der verwendeten Testdaten gibt es insgesamt 9 Klassen, <strong>von</strong> denen<br />

insgesamt 5 zu 2 abstrakten Oberklassen gezählt werden können (siehe Abbildung 20 auf<br />

der folgenden Seite).<br />

Eine Klasse enthält dabei die Beschreibung der Struktur und des Verhaltens <strong>von</strong><br />

Objekten, die sie erzeugt oder die mit ihr erzeugt werden können. 169<br />

Die abstrakten Klassen repräsentieren einen Allgemeinbegriff, einen Oberbegriff für eine<br />

Menge konkreter Begriffe. 170<br />

In diesem Falle treten die abstrakten Klassen „Gebäude“ (mit den Assoziationen<br />

„Hausnummer“ und „Gebäudefläche“) sowie „Tatsächliche Nutzung“ (mit den<br />

Assoziationen „Nutzungssymbol“, „Nutzungsfläche“ und „Beschriftung“) auf.<br />

166 Oestereich 1999, S.203<br />

167 Booch/Rumbaugh/Jacobson 2006, S.38<br />

168 ebda. S.38 f.<br />

169 Oestereich 1999, S.232<br />

170 ebda., S. 228<br />

64


3. Methodik<br />

Abbildung 20: UML-Klassendiagramm der verwendeten Daten der LG Brandenburg<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Objekte schließlich sind im laufenden System konkret vorhandene und agierende<br />

Einheiten. Diese enthalten durch Attribute repräsentierte Informationen, welche<br />

individuell für jedes Objekt bestehen. 171<br />

Ein Beispiel für ein Objekt stellt Abbildung 21 dar.<br />

Abbildung 21: Beispiel für ein UML-Objekt<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

171 Oestereich 1999, S.231<br />

65


Die Klassen (und somit auch die Objekte) haben Beziehungen zueinander.<br />

3. Methodik<br />

Beispielsweise wird in Abbildung 20 deutlich, dass ein oder mehrere Flurstücke ein Teil<br />

einer Gemarkung sind, bzw. dass Gebäude zu einem Flurstück gehören.<br />

66


4. Technische Realisierung<br />

4.1 Umsetzung des FreeZVAUT-Projektes<br />

4. Technische Realisierung<br />

Innerhalb dieses Kapitels nun soll auf das besondere technische Vorgehen innerhalb<br />

<strong>von</strong> FreeZVAUT eingegangen werden.<br />

Im Wesentlichen geht es darum, TrueType-Fonts für ZV-Aut-konforme Symbole und<br />

Signaturen zu erstellen und diese über zu erarbeitende Parameter im Map- bzw.<br />

Symbolfile im UMN Mapserver einzubinden.<br />

Bezogen auf einige Elemente sollen beispielhaft Hinweise für ein Datenmodell gegeben<br />

werden, in welches Attribute <strong>von</strong> verschiedenen Folien einzulesen sind. Auf dieses<br />

Datenmodell in der PostgreSQL-Datenbank wird letztlich aus dem Mapfile heraus<br />

zugegriffen.<br />

Selbstverständlich kann im Rahmen dieser Arbeit nicht auf sämtliche technischen<br />

Feinheiten eingegangen werden; es sollen aber die typischen und wichtigsten<br />

Handlungsweisen aufgezeigt werden.<br />

Beispielhaft wird auch Code dargestellt; um diesen <strong>von</strong> dem beschreibenden Text<br />

abzugrenzen wird dieser in blau präsentiert.<br />

4.1.1 Symbolerstellung<br />

Anhand des Laufkrans (OS 3923) (siehe Abbildung 22) der Folie 082 soll die typische<br />

Vorgehensweise für eine ZV-Aut-konforme Symbolerstellung dargestellt werden.<br />

Abbildung 22: Auszug aus der Folie 082 (Ergänzungstopographie) der ZV-Aut<br />

Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.101<br />

67


4. Technische Realisierung<br />

Im UMN Mapserver wird die Ausgabegröße eines Symbols über den SIZE-Parameter im<br />

Mapfile terminiert. Die SIZE-Größe wird in der Regel in Pixeln angegeben. Standardmäßig<br />

werden die Rasterkarten bei 72 dpi (dots per inch) dargestellt.<br />

Ein inch weist eine Länge <strong>von</strong> 2,54 cm auf. Rechnet man also 72 (pixel) / 2,54 cm so<br />

erhält man einen Wert <strong>von</strong> 28,3464566..... Pixeln/cm.<br />

Wenn man also im Mapfile einem Symbol die Größe <strong>von</strong> einem 1 cm geben möchte,<br />

so müsste strenggenommen die SIZE-Angabe bei 28,3464566929.... liegen<br />

(für 0,5 cm: 14,17322834645....; für 0,2 cm: 5,6692913386....; etc.). Allerdings werden die<br />

SIZE-Angaben im Mapfile immer automatisch als Integerwerte übernommen. Es macht<br />

also keinen Unterschied, ob man einem Objekt beispielsweise den SIZE-Wert<br />

5,6692913386.... oder 5 zuweist. Dieses ist auch nur logisch, da sich Pixel schließlich nur<br />

als ganze Pixel darstellen lassen. In diesem Sinne werden die errechneten Werte vom<br />

Autoren dieser Arbeit auf- bzw. abgerundet.<br />

Die Ausgabegröße eines Objektes wird also über den SIZE-Parameter im Mapfile<br />

festgelegt.<br />

Es bleibt aber noch die Frage zu klären, in welcher Größe ein Symbol in Fontforge<br />

erstellt werden muss, bzw. mit welchen Einheiten hier gearbeitet wird.<br />

In einem Erstellungsprogramm für Fonts gibt es zur Erstellung eines Symbols ein<br />

Koordinatensystem, welches auch „em-square“ genannt wird (siehe Abbildung 23). In<br />

diesem ist festzulegen, wie viele Abstufungen sich dort befinden. Für die Erstellung <strong>von</strong><br />

TrueType-Fonts ist per Definition festgesetzt, dass das Koordinatensystem einen Wert <strong>von</strong><br />

2048 Einheiten (auch „em-units“ genannt) besitzt. 172<br />

In einem weiteren Dokument zur Symbolerstellung für eine ZV-Aut-konforme<br />

<strong>Darstellung</strong> ist zu lesen, dass einem Objekt für einen Druck <strong>von</strong> z.B. 8 mm der SIZE-Wert<br />

<strong>von</strong> 22.6771653543...zuzuschreiben ist 173 (hier wurde nicht berücksichtigt, dass keine<br />

172 http://fontforge.sourceforge.net/fontinfo.html#PS-General vom 5.6.2006<br />

173 http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554&package_id=110215 vom<br />

18.5.2006<br />

68


4. Technische Realisierung<br />

Teilpixel dargestellt werden können) und das Objekt im ”Fontcreator“ (einem<br />

proprietären Fonterstellungsprogramm) eine Ausdehung <strong>von</strong> 741,36 em-units hat (hier<br />

wurde mit einem Koordinatensystem <strong>von</strong> 1000 em-units gearbeitet).<br />

Abbildung 23: em-square in Fontforge<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Da in Fontforge in einem em-square <strong>von</strong> 2048 Einheiten in horizontaler und vertikaler<br />

Richtung gearbeitet wird, müssen diese Werte hochskaliert werden. 741,36 em-units<br />

entsprechen dann 1518,30 Einheiten.<br />

Dieser Wert wurde selbstverständlich in Bezug auf viele unterschiedliche Symbole und<br />

Signaturen überprüft. Es wurde penibel genau kontrolliert, ob er tatsächlich die Basis für<br />

eine korrekte Visualisierung der Objekte darstellt. In Bezug auf die Ausgabegröße ist es<br />

zwar irrelevant, ob ein Objekt 741,36 Einheiten in einem em-square <strong>von</strong> 1000 groß ist<br />

oder aber 1518,3 em-units in einem Koordinatensystem <strong>von</strong> 2048; es sollen hier jedoch<br />

die <strong>von</strong> Fontforge vorgeschriebenen Konventionen befolgt werden.<br />

69


4. Technische Realisierung<br />

Der Laufkran nun besteht aus 5 Segmenten, welche laut ZV-Aut jeweils 4 mm breit<br />

sein sollen (siehe Abbildung 22 auf Seite 67).<br />

Diese 4 mm werden bei diesem Symbol als Definitionsgröße genommen.<br />

Die Breite eines Segmentes liegt in dem Fonterstellungsprogramm also bei 1518,30<br />

Einheiten. In der ZV-Aut steht geschrieben, dass die Liniendicke bei Klasse 2 liegen soll<br />

(0, 18 mm).<br />

Wenn das 4 mm lange Segment 1518,3 em-units lang ist, so muss die 0,18 mm breite<br />

Linie insgesamt 68,3 em-units breit sein. Es muss also bei der Erstellung eines Symbols<br />

darauf geachtet werden, dass die Größenrelationen stimmen. 174<br />

Mittels unterschiedlicher Zeichenfunktionen können dann in Fontforge Symbole erstellt<br />

werden. Abbildung 24 zeigt, wie das fertig erstellte Symbol in Fontforge aussieht.<br />

Abbildung 24: Symbol „Laufkran“ in FontForge erstellt<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Das Symbol schließlich wird innerhalb eines TrueType-Fonts abgespeichert.<br />

Innerhalb des FreeZVAUT-Projektes wird so vorgegangen, dass jeweils alle Symbole zu<br />

174 Wichtig ist festzuhalten: Eine Abweichung <strong>von</strong> ca. 15 em-units ist so gering, dass sie<br />

letztlich keine Auswirkungen auf die <strong>Darstellung</strong> der Symbole, weder im Browser<br />

noch auf einer hochauflösenden Druckkarte hat. Dennoch sollte man hier natürlich<br />

aus prinzipiellen Gründen so genau wie möglich arbeiten.<br />

70


4. Technische Realisierung<br />

einer Folie in einem namentlich entsprechenden Font abgespeichert werden.<br />

Abbildung 25 stellt verschiedene Symbole aus dem Font „zvaut-folie082.ttf“ dar.<br />

Abbildung 25: Symbole aus dem TrueType-Font „zvaut-folie082.ttf“<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Der Laufkran innerhalb dieser Abbildung steht übrigens an der dritten Position <strong>von</strong><br />

links in der zweiten Reihe <strong>von</strong> oben.<br />

Im Mapfile werden dann mögliche Elemente über einen Layer und verschiedene<br />

Klassen dargestellt.<br />

In den einzelnen Klassen wird geprüft, ob der für das Symbol notwendige Objektschlüssel<br />

in der Datenbank vorliegt. Ist dieses der Fall, so wird das entsprechende Symbol<br />

präsentiert.<br />

Wichtig ist zu betonen: Das Mapfile sorgt letztlich dafür, dass auf Basis der<br />

konvertierten EDBS-Daten eine automatisierte <strong>Darstellung</strong> des <strong>ALK</strong>-Ausschnittes<br />

präsentiert wird.<br />

Nachfolgend soll der relevante Code (für den Laufkran) aus dem Mapfile dargestellt<br />

werden:<br />

71


LAYER<br />

NAME 'folie082_symbole/signaturen'<br />

TYPE POINT<br />

STATUS DEFAULT<br />

MINSCALE 0<br />

MAXSCALE 4000<br />

CONNECTIONTYPE postgis<br />

CONNECTION 'user=postgres dbname=zvaut host=localhost port=5432'<br />

DATA 'the_geom from f082_p'<br />

CLASSITEM 'objart'<br />

SYMBOLSCALE 1000<br />

CLASS<br />

NAME "Laufkran"<br />

EXPRESSION /3923/<br />

STYLE<br />

SYMBOL "Laufkran"<br />

SIZE 11<br />

COLOR 0 0 0<br />

END<br />

END<br />

END<br />

...<br />

Sämtliche Symbole werden im Symbolfile definiert.<br />

Der Eintrag für den Laufkran beispielsweise sieht wie folgt aus:<br />

...<br />

#OS 3923<br />

SYMBOL<br />

NAME „Laufkran“<br />

TYPE TRUETYPE<br />

FONT „zvaut-folie082“<br />

ANTIALIAS TRUE<br />

CHARACTER „&#50;“<br />

END<br />

...<br />

4. Technische Realisierung<br />

Objektschlüssel, nach welchem in der<br />

Datenbank gefiltert wird.<br />

Benennung des Symbols, welches aus<br />

dem Symbolfile aktiviert wird.<br />

Größenangabe des Symbols<br />

Verweis auf das Font, in welchem<br />

das Symbol „Laufkran“ liegt.<br />

Zeichen, unter welchem das Symbol<br />

„Laufkran“ im Font „zvaut-folie082.ttf“<br />

abgespeichert ist.<br />

Es wird hier der Name des Symbols, der Symboltyp und eine Angabe zum Aliasing<br />

festgelegt. Auch wird angegeben, in welchem TrueType-Font das Symbol zu finden ist.<br />

Abbildung 26 stellt dar, wie das Symbol dann im UMN Mapserver aussieht.<br />

72


4. Technische Realisierung<br />

Abbildung 26: Symbol „Laufkran“ (OS 3923 aus Folie 082) im UMN Mapserver<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Misst man dieses Symbol nach, so wird man feststellen, dass es genau die in der ZV-<br />

Aut geforderte Größe aufweist.<br />

Noch einmal zur Verdeutlichung: In der Regel gibt es für jedes Symbol eine feste<br />

Ausgabegröße in Millimetern. Dieses Ausdehnung des Symbols wird in Fontforge mit<br />

1518,30 em-units belegt; völlig unabhängig da<strong>von</strong>, welche Größe das Symbol in der<br />

Ausgabe haben soll.<br />

Die Ausgabegröße auf der Karte wird dann über den SIZE-Parameter im Mapfile<br />

bestimmt. Würde man also z.B. ein Dreieck mit einer Höhe <strong>von</strong> 5 Millimetern darstellen<br />

wollen, so würde diese Höhe in Fontforge mit 1518,30 em-units belegt werden und das<br />

Symbol im Mapfile eine Größe <strong>von</strong> 14 erhalten (14.173....Pixel= 5 mm).<br />

Im Mapfile wird festgelegt, unter welchen Bedingungen ein bestimmtes Symbol<br />

gezeichnet wird.<br />

Das Symbol selber ist im Symbolfile definiert. Hier wird festgelegt, auf welchen TrueType-<br />

Font zugegriffen wird.<br />

73


4. Technische Realisierung<br />

Bei sehr großen Symbolen oder Signaturanhäufungen kann die Anzahl der em-units in<br />

Fontforge übrigens auch verkleinert werden, sofern der SIZE-Parameter im Mapfile in der<br />

selben Relation vergrößert wird. Man könnte also auch ein Symbol in Fontforge mit<br />

759,15 em-units (genau die Hälfte des Wertes 1518,3) darstellen und im Mapfile mit dem<br />

SIZE-Wert 28 belegen. Es wäre dann genau so groß wie ein Symbol mit der SIZE-Größe 14<br />

und der Ausdehnung <strong>von</strong> 1518,3 em-units.<br />

4.1.2 Flurstücksnummerierung<br />

Ein relativ kompliziertes <strong>Darstellung</strong>sunterfangen liegt in der Umsetzung der<br />

Flurstücksnummern.<br />

Zu unterscheiden ist zwischen der <strong>Darstellung</strong> der Flurstücksnummern mit dem OS 0233<br />

und den Flurstücksnummern in besonderer <strong>Darstellung</strong> (siehe Abbildung 27).<br />

Abbildung 27: <strong>Darstellung</strong>svorschriften für Flurstücksnummern aus der ZV-Aut<br />

Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.10<br />

Laut ZV-Aut sollen Schriften weitgehend DIN 6776, Schriftform B entsprechen. 175<br />

Schriften dieser Norm sind allerdings proprietär. Im FreeZVAUT-Projekt werden keinerlei<br />

proprietäre Elemente angewendet. Schriften und Schriftableitungen werden vom Typ<br />

„freesans“ eingebunden, da diese explizit „frei“ sind und unter die GNU-GPL fallen. Von<br />

ihrem Erscheinungsbild ähneln diese aber dem in der ZV-Aut geforderten Schrift sehr<br />

stark, sind allerdings ganz geringfügig kleiner. Bei einer vorgeschriebenen <strong>Darstellung</strong><br />

175 Innenministerium NRW 2005, S.6<br />

74


4. Technische Realisierung<br />

einer Flurstücksnummer in Form eines Bruchstriches tritt das Problem auf, dass Zähler<br />

und Nenner untereinander platziert werden müssen, wobei der Nenner möglichst in der<br />

Mitte unterhalb des Zählers liegen sollte. Zwischen den Werten ist ein Bruchstrich zu<br />

platzieren, dessen Länge <strong>von</strong> dem Zähler abhängig ist.<br />

Zusätzlich schwierig wird die <strong>Darstellung</strong> dadurch, dass Flurstücksnummern einen<br />

alphanumerischen Zusatz erhalten können (wenn sie z.B. in ein Umlegungsverfahren<br />

einbezogen sind etc.).<br />

Innerhalb <strong>von</strong> FreeZVAUT konnte hierfür eine Lösung entwickelt werden:<br />

Im Code des Mapfiles ist es möglich, mittels des WRAP-Befehls Eingabewerte<br />

untereinander zu platzieren. Dieses hat den großen Vorteil, dass Zähler und Nenner<br />

nicht als unabhängige Elemente dargestellt werden müssen. Als Trennwert dient in<br />

diesem Beispiel der Backslash (/).<br />

Nachfolgend soll der relevante Code aus dem Mapfile dargestellt werden:<br />

...<br />

CLASSITEM 'objart'<br />

Legt die Tabellenspalte fest, in welcher der<br />

LABELITEM 'zn'<br />

Eintrag für die Flurstücksnummern steht.<br />

CLASS<br />

EXPRESSION ([objart]=0233 or [objart]=0239)<br />

NAME 'flurstuecksnummer'<br />

LABEL<br />

TYPE TRUETYPE<br />

FONT 'freesansoblique'<br />

FORCE TRUE<br />

PARTIALS TRUE<br />

POSITION cl<br />

SIZE 7<br />

BACKGROUNDCOLOR 255 255 255<br />

...<br />

OFFSET 0 0<br />

COLOR 0 0 0<br />

WRAP '/'<br />

END<br />

END<br />

Legt das Trennzeichen fest, durch welches<br />

der Eintrag in der Datenbank bei der Ausgabe<br />

als Bruch dargestellt wird.<br />

Damit der Nenner auch wirklich mittig unter dem Zähler angeordnet wird, bedient<br />

man sich eines kleinen Tricks. Der Eintrag in der Datenbank muss dahingehend<br />

automatisiert werden, dass bei einem dreistelligen Zähler nach dem WRAP-Trennstrich (/)<br />

zwei Leerzeichen gesetzt werden, also z.B. in dieser Form: „245/ 1“. Ist der Zähler<br />

75


zweistellig, so wird ein Leerzeichen nach dem Trennstrich gesetzt.<br />

4. Technische Realisierung<br />

Durch die Leerzeichen wird der Nenner dann an der richtigen Stelle positioniert.<br />

Die Länge des zu setzenden Bruchstriches bestimmt sich nach der Größe des Zählers.<br />

Über Auswahlbedingungen im Mapfile wird entschieden, wann der Bruchstrich mit<br />

welcher Länge gezeichnet wird (siehe folgenden Code).<br />

...<br />

CLASS<br />

EXPRESSION (([nenner_]>0 and [zaehler_]>99)<br />

and ([objart]= 0233 or [objart]= 0239))<br />

NAME 'trenner_flurstueck_lang'<br />

MAXSCALE 4000<br />

MINSCALE 0<br />

TEXT '___'<br />

LABEL<br />

...<br />

END<br />

END<br />

...<br />

CLASS<br />

EXPRESSION (([nenner_]>0 and [zaehler_]>10<br />

and [zaehler_]


4. Technische Realisierung<br />

das notwendige Datenmodell (hier im Datenbankverwaltungstool phpPgAdmin<br />

(Abbildung 28):<br />

Abbildung 28: Datenstruktur für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern in<br />

phpPgAdmin<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Abbildung 29 zeigt, wie die Flurstücksnummern im Mapserver präsentiert werden.<br />

Abbildung 29: <strong>Darstellung</strong> der Flurstücksnummern im UMN Mapserver<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

77


4.1.3 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen<br />

4. Technische Realisierung<br />

Innerhalb der ZV-Aut sind auch Angaben zu Linien bzw. linienbegleitenden Signaturen<br />

vorzufinden.<br />

Die Vorschrift für das Begleitzeichen der Flurgrenze (OS 0232 der Folie 001) z.B. sagt aus,<br />

dass die Linie eine Breite der Klasse 5 (0,5 mm) haben soll. Der lange Teil der Signatur<br />

soll 4 mm lang sein, die Punkte 0,5 mm lang und dazwischen soll ein Abstand <strong>von</strong> 1 mm<br />

sein (Abbildung 30).<br />

Abbildung 30: ZV-Aut-Vorschriften für Begleitzeichen der Folie 001<br />

Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.13<br />

Der Mindestabstand des Begleitzeichens <strong>von</strong> der eigentlichen Grenzlinie soll bei 0.3<br />

mm liegen. Über den Abstand, welche die Signaturen <strong>von</strong>einander haben sollen, sagt die<br />

ZV-Aut nichts aus. 176<br />

176 Innenministerium NRW 2005, S.13<br />

78


4. Technische Realisierung<br />

Es gibt im UMN Mapserver verschiedene Möglichkeiten linienbegleitende Signaturen<br />

zu erstellen, welche allerdings leider auch verschiedene Begrenzungen aufweisen und<br />

Probleme mit sich bringen (hierauf soll in Kapitel 5.1.1.2 eingegangen werden).<br />

In diesem Falle wird die linienbegleitende Signatur durch ein TrueType-Symbol erstellt.<br />

Der 4 mm lange Teil des Zeichens erhält in Fontforge die Ausdehnung <strong>von</strong> 1518,3 em-<br />

units. Der 1 mm lange Zwischenbereich weist dann einen Wert <strong>von</strong> 379,5 em-units auf<br />

und der 0.5 mm lange Zwischenstrich liegt bei 189.75 em-units (Abbildung 31).<br />

Um einen Abstand der Signatur zu der Linie herzustellen, setzt man einfach einen<br />

einzelnen Punkt horizontal in der jeweiligen Entfernung vom Symbol. Dieser Punkt ist so<br />

klein, dass er bei der Ausgabe nicht erscheint, der Abstand aufgrund seiner Größe aber<br />

schon.<br />

Abbildung 31: Linienbegleitsignatur <strong>von</strong> OS 0232 „Flurgrenze“ in Fontforg<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

79


4. Technische Realisierung<br />

Das Symbol wird dann wie folgt durch eine Definition im Symbolfile eingebunden:<br />

SYMBOL<br />

NAME 'flurgrenze_begleitzeichen'<br />

TYPE TRUETYPE<br />

FILLED TRUE<br />

ANTIALIAS TRUE<br />

FONT 'zvaut-folie002'<br />

CHARACTER '&#33;'<br />

GAP 300<br />

END<br />

Mittels des GAP-Parameters wird der Abstand zwischen den Begleitzeichen eingestellt.<br />

Das Ergebnis in der Ausgabe lässt sich sehen (Abbildung 32, Begleitsignatur in rot<br />

dargestellt).<br />

Abbildung 32: Flurgrenzenbegleitsignatur im UMN Mapserver<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

80


4.1.4 Aufnahmepunkte<br />

4. Technische Realisierung<br />

Aufnahmepunkte unterliegen einer relativ schwierigen <strong>Darstellung</strong>svorschrift.<br />

Die ZV-Aut sagt aus, dass ein Punkt mit einer Linienbreite <strong>von</strong> 0,18 mm und einem<br />

Durchmesser <strong>von</strong> 2,5 mm dargestellt werden soll. Zugleich soll eine senkrechte Beschrif-<br />

tung vorliegen, welche einfach unterstrichen ist und 3 mm rechts sowie 1,25 mm<br />

unterhalb des Aufnahmepunktes liegt (Abbildung 33).<br />

Abbildung 33: <strong>Darstellung</strong>svorschrift für den Aufnahmepunkt (OS 0122, Folie 051)<br />

der ZV-Aut<br />

Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.47<br />

Damit der Punkt intransparent ist (es ist nämlich durchaus möglich, dass ein<br />

Aufnahmepunkt z.B. auf einer Grenzlinie liegt, und diese sollte <strong>von</strong> dem Punkt überdeckt<br />

werden) erstellt man das Symbol aus zwei Zeichen. Einmal verwendet man eine einfache<br />

Umrisslinie (Abbildung 34) und einmal einen Hintergrundkreis (Abbildung 35).<br />

81


4. Technische Realisierung<br />

Abbildung 34: Umriss des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051) in Fontforge<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Abbildung 35: Hintergrundkreis des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051) in<br />

Fontforge<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Die Tatsache, dass das Hintergrundsymbol scheinbar ein Loch aufweist, soll den<br />

Betrachter nicht irritieren. Innerhalb Fontforges ist es möglich, durch die Richtung der<br />

Linien zu definieren, ob ein Umriss ausgefüllt werden soll oder nicht. Die Größe der<br />

Symbole im em-square liegt, wie nicht anders zu erwarten, bei 1518,30 em-units.<br />

82


4. Technische Realisierung<br />

Hintergrundkreis und Umriss werden dann über das Mapfile eingebunden. Wichtig ist<br />

es zugleich die Beschriftung des Punktes zu integrieren.<br />

Im Mapserver kann es zu Problemen kommen, wenn einzelne, unterschiedliche<br />

Elemente eines Objektes skaliert werden sollen, also z.B. das Punktsymbol, dessen<br />

Nummer und der Bruchstrich, welcher unterhalb der Nummerierung gesetzt wird.<br />

Werden die Elemente unabhängig <strong>von</strong>einander erstellt, dann verändern sich beim<br />

Skalieren die Abstände der Elemente oftmals in einem Maße, welches nicht erwünscht ist.<br />

In diesem Sinne ist es also dringend anzustreben, so viele Elemente wie möglich zu<br />

verbinden und möglichst als „einzelnes“ Element darzustellen. In diesem Fall werden die<br />

Punktnummer und der Bruchstrich in einem <strong>Darstellung</strong>selement integriert.<br />

Dafür wird ein eigener Font erstellt, in welchem unter jeder Zahl automatisch ein<br />

Unterstrich vorzufinden ist (siehe Abbildung 36). Der Punkt wird in einer solchen Länge<br />

gezeichnet, dass auch bei einer <strong>Darstellung</strong> einer zwei- oder dreistelligen Nummer keine<br />

Bruchstrichunterbrechung stattfindet.<br />

Abbildung 36: Zahl mit automatisch integriertem Unterstrich in Fontforge<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Der Eintrag im Mapfile sieht dann aus wie folgt:<br />

83


CLASS<br />

EXPRESSION /0123/<br />

NAME 'aufnahmepunkt_1.verdichtungsstufe'<br />

STYLE<br />

SYMBOL 'hintergrund_aufnahmepunkt'<br />

SIZE 7<br />

COLOR 255 255 255<br />

END<br />

STYLE<br />

SYMBOL 'aufnahmepunkt_1_verdichtung'<br />

SIZE 7<br />

COLOR 0 0 0<br />

END<br />

LABEL<br />

TYPE TRUETYPE<br />

FONT 'freesansunderline1'<br />

SIZE 5<br />

COLOR 255 0 0<br />

FORCE TRUE<br />

POSITION cr<br />

BACKGROUNDCOLOR 255 255 255<br />

OFFSET 9 4<br />

END<br />

END<br />

....<br />

4. Technische Realisierung<br />

Das Datenmodell, welches die Abfrage gewährleistet, ist denkbar einfach. Die<br />

<strong>Darstellung</strong> ist natürlich vom Objektschlüssel (hier „objart“ genannt) abhängig. Die<br />

Punktnummer, welche im Mapfile über das Label ausgewählt wird, hat eine eigene Spalte<br />

(Abbildung 37).<br />

Abbildung 37: Datenmodell für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Aufnahmepunkten (Folie 051)<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Name des für dieses Objekt<br />

erstellten Fonts.<br />

84


4.1.5 Flächensignaturen<br />

4. Technische Realisierung<br />

In Folie 021 der <strong>ALK</strong> werden Angaben zur tatsächlichen Nutzung eines Flurstückes<br />

getätigt (siehe Abbildung 38).<br />

Abbildung 38: Vorgaben für Flächensignaturen aus der ZV-Aut<br />

Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.33<br />

Würde man diese „Signaturwolken“ nun generell darstellen, so würde dieses zu<br />

Schwierigkeiten führen. Tatsache ist, dass diese Signaturen für bestimmte Polygone<br />

einfach zu groß sind, Grenzen überlappen und keine eindeutige Information<br />

gewährleisten würden (siehe Abbildung 39).<br />

Abbildung 39: Flurstücke überlappende Flächensignaturen im UMN Mapserver<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

In der ZV-Aut steht allerdings explizit, dass sich die Ausgestaltung der<br />

Flächensignaturen nach Größe und Gestalt des Flurstückes richtet. „Ausnahmsweise kann<br />

85


4. Technische Realisierung<br />

die <strong>Darstellung</strong> auf ein oder mehrere Signaturelemente beschränkt werden. Bei<br />

Splissflurstücken kann die <strong>Darstellung</strong> der tatsächlichen Nutzung entfallen.“ 177<br />

Hier wurde nun so verfahren, dass für die relativ großflächigen „Signaturwolken“<br />

Signaturen erstellt wurden, welche auch auf deutlich kleineren Flächen unbedenklich<br />

eingesetzt werden können. Verschiedene Elemente aus den Signaturen wurden entfernt<br />

und die verbleibenden Elemente näher zusammengerückt. Dieses ist dennoch ZV-Aut-<br />

konform. Die Zeichensyntax und damit die Aussagekraft bleibt bestehen.<br />

Das Symbol für die Streuobstwiese beispielsweise sieht nach der „Komprimierung“<br />

folgendermaßen aus (siehe Abbildung 40):<br />

Abbdildung 40:„Einzelsymbol“ für Streuobstwiese (OS 6220, Folie 021) in Fontforge<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Um nun allerdings die Flächensignaturen (als „Signaturwolke“ oder „verkleinerte<br />

Signatur“) automatisiert setzen zu können, bedarf es in dem Datenmodell einer Angabe,<br />

welche indirekt eine Aussage über die Flächenbreite des Polygons besitzt.<br />

Wichtig: Es geht hier nicht um die reine Fläche sondern eher darum, wie breit das<br />

Polygon ist. In diesem Sinne ist das Verhältnis der Fläche zu dem Umfang des Polygons<br />

177 Innenministerium NRW 2005, S.29<br />

86


4. Technische Realisierung<br />

ausschlaggebend. Wenn also Fläche/Umfang einen bestimmten Wert unterschreitet, dann<br />

sollte das kleinere Symbol gezeichnet werden.<br />

Hierfür konnte eine Lösung entwickelt werden. PostGIS stellt zahlreiche Funktionen<br />

zur Verfügung, welche zur Analyse der Geomtrie dienen.<br />

Mit den Funktionen area(the_geom) und perimeter(the_geom) werden Fläche und<br />

Umfang der Flurstücke gemessen. Mit der Funktion contains (the_geom, the_geom)<br />

kann ermittelt werden, ob eine Geometrie innerhalb einer anderen liegt.<br />

In der Tabelle „f021_p_punktsignaturen“ der Datenbank nun gibt es keine Angaben zu<br />

der Flurstückgröße bzw. zu ihrem Umfang (diese Daten liegen in der Tabelle der<br />

Flurstücksflächen (hier: „f001_f“)). Da jedoch die Punktkoordinate der Flächensignaturen<br />

innerhalb der Flurstückspolygone liegt, kann man mittels einfacher SQL-Befehle diese<br />

Fläche bzw. diesen Umfang ermitteln. Zunächst werden zwei Spalten „flurstuecksflaeche“<br />

und „flurstuecksumfang“ erstellt.<br />

Dann wird die Fläche folgendermaßen ermittelt bzw. in die Tabelle übernommen:<br />

UPDATE f021_signatur_p SET flurstuecksflaeche= area (f001_the_geom) FROM<br />

f001_f WHERE contains (f001_f.the_geom,f021_signatur_p.the_geom);<br />

Der Umfang wird wie folgt in die Tabelle geschrieben:<br />

UPDATE f021_signatur_p SET flurstuecksumfang= perimeter(f001_f.the_geom) FROM<br />

f001_f WHERE contains (f001_f.the_geom,f021_signatur_p.the_geom);<br />

Aus diesen beiden Werten wird dann ganz einfach ein Faktor erstellt: Die Fläche wird<br />

durch den Umfang geteilt.<br />

Einen Auszug aus dem Datenmodell stellt Abbildung 41 dar:<br />

87


4. Technische Realisierung<br />

Abbildung 41: Datenstruktur zur <strong>Darstellung</strong> der tatsächlichen Nutzung (Folie 021)<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Der Faktor „factor“ sagt letztlich aus, wie „breit“ die Flächen sind. Je größer der Faktor,<br />

desto eher würde eine „Signaturwolke“ in das Flurstück passen, ohne die Grenzen zu<br />

überlappen.<br />

Im Mapfile wird dann festgelegt, dass unterhalb eines bestimmten Faktorwertes<br />

Einzelsignaturen dargestellt werden, bzw., wenn dieser Faktor überschritten wird,<br />

„Signaturwolken“.<br />

Nachfolgend der relevante Code für die Einzelsignaturen auf den „kleineren Flächen“:<br />

....<br />

LAYER<br />

NAME 'nutzungsarten_kleine_flaechen'<br />

TYPE ANNOTATION<br />

STATUS DEFAULT<br />

CONNECTIONTYPE postgis<br />

CONNECTION 'user=postgres dbname=zvaut host=localhost port=5432'<br />

DATA 'the_geom from f021_signatur_p'<br />

FILTER "factor


4. Technische Realisierung<br />

Abbildung 42: ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flächensignaturen im UMN<br />

Mapserver<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Mittels der auf den Seiten 67-88 dargestellten Techniken lassen sich eine immense<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Symbolen problemlos erstellen.<br />

Bei einem Blick ins Repository auf<br />

„https://wald.intevation.org/plugins/scmsvn/viewcvs.php/?root=freezvaut“<br />

ist zu erkennen, dass neben dem äußerst komplexen Map- und Symbolfile (4800 bzw.<br />

2000 Zeilen) insgesamt 13 TrueType-Fonts erstellt wurden.<br />

Diese enthalten ca. 170 Symbole (ca. 90 % aller benötigten Objekte) sowie die für die<br />

ZV-Aut notwendigen Beschriftungen. Dennoch gibt es auch verschiedene Signaturen in<br />

der ZV-Aut, welche nicht ohne weiteres oder aber nur mit Schwierigkeiten dargestellt<br />

werden können. Auf diese Punkte wird in Kapitel 5 eingegangen.<br />

Nachfolgend soll zunächst die technische Umsetzung des Auskunftssystems erläutert<br />

werden.<br />

89


4. Technische Realisierung<br />

4.2 Technische Umsetzung des Flurstücksauskunftssystems<br />

Für das Auskunftssystem wurden die Ergebnisse des FreeZVAUT-Projektes in eine<br />

entsprechende Oberfläche eingebunden (siehe Abbildung 43). Das Auskunftssystem<br />

wurde mittels HTML, PHP, PHP/Mapscript, Javascript sowie Postgresql/PostGIS umgesetzt.<br />

Betrachtet werden kann es auf einem Server der Universität Osnabrück unter:<br />

http://131.173.78.240/diplomarbeit_freezvaut/startskript.phtml<br />

Zunächst einmal ist es möglich, mittels dieser Anwendung einzelne Flurstücksfolien<br />

an- bzw. auszuschalten und sich einzelne Flurstücke, ausgewählt nach ihrer Nummer, in<br />

der Karte anzeigen zu lassen.<br />

Abbildung 43: Oberfläche des Flurstücksauskunftyssystems<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

In der Karte selber kann man navigieren, hinein- und herauszoomen (mit einem<br />

verstellbaren Zoomfaktor) und die Karte auf die Gesamtausdehnung setzen.<br />

90


Auch können anhand <strong>von</strong> Attributen Flurstücke ausgewählt werden.<br />

4. Technische Realisierung<br />

Gefiltert werden kann nach Flurstücksgröße, Grundstückspreis, dem aktuellen Eigentümer<br />

sowie dem Status der Fläche im (fiktiven) Flächennutzungsplan.<br />

Flurstücke können angeklickt und deren Daten angezeigt werden.<br />

Innerhalb der Anwendung wird dynamisch der aktuelle Kartenmaßstab, eine<br />

Maßstabsleiste sowie eine Legende zu ausgewählten Flurstücken präsentiert.<br />

Eine dynamische Referenzkarte stellt dar, wo sich der Kartenausschnitt in der Hauptkarte<br />

gerade befindet.<br />

Schlussendlich ist aus juristischen Gründen ein Link zum Impressum und zur Datenlizenz<br />

beigefügt.<br />

4.2.1 Attribute der Flurstücksflächen<br />

An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass an die zur Verfügung stehenden<br />

Daten aus Brandenburg teilweise per Zufallsgenerator fiktive Daten angehängt wurden.<br />

So haben die Flurstücke auch die Attribute Eigentümer, eine fiktive Deklaration aus<br />

einem Flächennutzungsplan und einen Kaufpreis. Letzterer errechnet sich aus fiktiven m²-<br />

Preisen, der Flächengröße sowie der Größe des eventuell vorhandenen Gebäudes.<br />

Da es hierbei nur um eine beispielhafte Anwendung geht, spielt es an dieser Stelle keine<br />

Rolle, ob nun fiktive oder aber reale Attribute eingesetzt werden.<br />

Die Flächengröße der Flurstücke sowie der Gebäude wurde mittels PostGIS-Funktionen<br />

ermittelt.<br />

Die Ermittlung der Gebäudeflächen pro Flurstück war eine hoch interessante Aufgabe.<br />

Die Gebäude werden innerhalb einer eigenen Folie (Folie 011) und somit auch einer<br />

eigenen Datentabelle („f011_f“) dargestellt; Flurstücke werden, wie bereits erwähnt, in<br />

der Datenbank in der Tabelle „f001_f“ gespeichert. Damit nun aber das Attribut<br />

„Gebäudefläche“ in die Tabelle „f001_f“ übernommen werden kann, muss eine<br />

Verschneidung der Flurstücksgeometrien mit den Geometrien der Gebäude stattfinden,<br />

wobei die verschnittenen Flächen gruppiert nach Flurstück addiert werden.<br />

Hierfür wurde zunächst mittels folgendem Befehl eine eigene, neue Tabelle angelegt:<br />

91


4. Technische Realisierung<br />

CREATE TABLE neue_tabelle as SELECT sum(area(intersection<br />

(f001_f.the_geom,f011_f.the_geom)))<br />

AS intersection_geom, f001_f.zn FROM f001_f,f011_f Where f001_f.the_geom &&<br />

f011_f.the_geom AND intersects(f001_f.the_geom,f011_f.the_geom)Group by f001_f.zn<br />

Anschließend wurden diese Werte dann in die Tabelle „f001_f“ überführt.<br />

Abbildung 44 stellt einen Auszug aus der Tabelle dar.<br />

Zu den einzelnen Flurstücken werden hier die realen Attribute „flurstuecksflaeche“ und<br />

„gebauedeflaeche“ sowie der fiktive Grundstückswert dargestellt.<br />

Abbildung 44: Auszug aus der Flurstückstabelle „f001_f“<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

92


4.2.2 Layerauswahl<br />

4. Technische Realisierung<br />

In einem Auskunftssystem zu Flurstücken macht es Sinn, dem Nutzer die Aktivierung<br />

bzw. Deaktivierung <strong>von</strong> einzelnen Folien zu gewährleisten, da sich die <strong>ALK</strong> schließlich<br />

additiv aus diesen Folien zusammensetzt.<br />

Der Anwender kann somit entscheiden, mit welcher Komplexitität er sich die Karte<br />

anschauen möchte. In Abbildung 45 sind beispielsweise lediglich die Flurstücke (Folie<br />

001) sowie die Beschriftungen (Folie 081) aktiviert.<br />

Abbildung 45: Verschiedene Layer deaktivert<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Technisch wird diese Anwendung über ein simples PHP-Skript in Verbindung mit<br />

PHP/Mapscript realisiert. Auszugsweise soll erklärt werden, welche Mechanismen hier<br />

ablaufen:<br />

93


4. Technische Realisierung<br />

Über die Checkboxes kann ausgewählt werden, welcher Layer aktivert bzw. dekativert<br />

werden soll. Je nachdem, welche Layervariablen übergeben werden, werden diese in<br />

einem String gespeichert, welcher als Variable „$layers“ genannt wird:<br />

if ($_POST['layer']) {<br />

$layers= join(" ",$_POST['layer']); }<br />

else {<br />

$layers=""; }<br />

Anschließend wird geprüft, welche Layervariablen übergeben wurden.<br />

Zu unterscheiden ist zwischen Layern, welche nur aus einem Element bestehen (z.B.<br />

Straßenbeschriftungen) und Layern, welche aufgrund ihrer Komplexität gruppiert werden<br />

müssen. Der Layer der Folie 001 z.B. setzt sich letztlich aus mehreren Einzellayern<br />

zusammen (Flurstückgsgrenzen, Flurstücksnummern, Attribute zu Flurstücksnummern<br />

etc.).<br />

Nachfolgend soll kurz der Code für zu aktivierende Gruppenlayer erläuert werden.<br />

Dieser setzt sich zusammen aus PHP sowie PHP/Mapscript-Befehlen:<br />

$layerwerteklickgruppe=array("/f001/","/f002/","/f011_gebauede/","/f021_nutzungsart/"<br />

);<br />

$layerausmapfileindexbygoup=array("folie001","folie002","gebauede","nutzungsarten");<br />

for ($y=0;$ygetLayersIndexByGroup ($layerausmapfileindexbygoup[$y]);<br />

$layernamen= join(" ",$go);<br />

$zahl= count ($go);<br />

for ($i=0;$igetlayer($go[$i]);<br />

$derlayer->set('status',MS_ON);<br />

$layerausmapfileindexbygoup[$y]= "CHECKED"; }}}<br />

Hierbei wird mit zwei Arrays gearbeitet.<br />

Für den Fall, dass z.B. die Folie 001 aktiviert werden soll, würde der Eintrag „f001“ in der<br />

Variable „$layers“ vorliegen. Anschließend wird durch die Zeile<br />

Variable, welche aktivierte Layernamen enthält<br />

$go = $map ->getLayersIndexByGroup ($layerausmapfileindexbygoup[$y]);<br />

94


4. Technische Realisierung<br />

festgesetzt, dass dieser Layer aus Einzellayern zusammengesetzt wird, welche im Mapfile<br />

unter dem Eintrag GROUP 'folie001' gruppiert werden.<br />

Durch den Befehl<br />

$zahl= count ($go);<br />

wird gezählt, wie viele Einzellayer vorliegen. Dieser Wert wird in eine Schleife gesetzt:<br />

for ($i=0;$igetlayer($go[$i]);<br />

$derlayer->set('status',MS_ON);<br />

$layerausmapfileindexbygoup[$y]= "CHECKED";<br />

}<br />

Die Schleife sorgt dafür, dass die relevanten Layer auf den Status MS_ON gesetzt und<br />

somit aktiviert werden. Zugleich wird in der Checkbox des Gesamtlayers nun ein Häkchen<br />

gesetzt wird.<br />

4.2.3 Flurstücksauswahl<br />

Eine einzelne Flurstücksauswahl macht Sinn, damit sich ein Nutzer in einer Anwendung<br />

mit vielen Flurstücksflächen schnell und einfach eine gewünschte Fläche anzeigen lassen<br />

kann.<br />

Mittels PHP und der Anbindung an die Postgresql-Datenbank wird die Anzahl der<br />

vorhandenen Flurstücke ermittelt.<br />

Die vorhandenen Flurstücksnummern werden durch einen in eine PHP-Funktion<br />

integrierten SQL-Befehl ausgewählt:<br />

$abfrage= pg_query ("SELECT zaehler_,zn,attribut from f001_f order by zaehler_");<br />

Es wird dann ermittelt, wie viele Einträge in der Datenbank vorliegen. Entsprechend<br />

dieser Anzahl werden diese dann durch eine Schleife in einem HTML-Select-Bereich<br />

dargestellt.<br />

Der Befehl „echo "Nummer: ".$zn.' '.$attribut;“ gibt letztlich den String zu dem Zähler<br />

und dem Nenner sowie das eventuell vorhandene Flurstücksattribut aus.<br />

Nachdem man ein Flurstück ausgewählt hat und die Auswahl mittels des<br />

95


4. Technische Realisierung<br />

„Start“-Buttons bestätigt wurde, wird dieses in der Anwendung in einem leichten grün<br />

dargestellt. Auch wird automatisch das Flurstück zentriert in der Karte dargestellt (siehe<br />

Abbildung 46). Sofern gewünscht werden auch bestimmte Daten des Flurstücks<br />

angezeigt.<br />

Abbildung 46: Flurstück ausgewählt nach seiner Nummer<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Der Code, welcher für die zentrierte <strong>Darstellung</strong> einer Fläche in der Karte<br />

verantwortlich ist, lautet wie folgt:<br />

$einzelflurstueckselektiert->setExpression('(\'[zn]\'eq\''.$_POST["flstk"].'\')');<br />

$flurnumber= $_POST["flstk"];<br />

if (isset($HTTP_POST_VARS["einzeldarstellung"])) {<br />

$conn = pg_connect ("host=localhost port=5432<br />

dbname=zvaut user=postgres");<br />

$abfrage= pg_query ("SELECT<br />

96


4. Technische Realisierung<br />

xmin(the_geom),ymin(the_geom),xmax(the_geom),ymax(the_geom) from f001_f WHERE<br />

zn='$flurnumber'");<br />

$resultat= pg_fetch_array($abfrage, 0);<br />

$my_extent->setextent($resultat[0],$resultat[1],$resultat[2],$resultat[3]);<br />

$my_point->setXY(260,260);<br />

$map->zoompoint(-2,$my_point,$map->width,$map->height,$my_extent);<br />

Es wird eine sogenannte „Expression“ gesetzt, welche im Mapfile dafür sorgt, dass<br />

innerhalb eines separat angelegten Layers nur jene Fläche mit einem leichten grün<br />

markiert wird, deren Flurstücknummer dem in der Auswahlliste entspricht:<br />

$einzelflurstueckselektiert->setExpression('(\'[zn]\'eq\''.$_POST["flstk"].'\')');<br />

Dann werden über eine Abfrage und PostGIS-Funktionen die Koordinaten ermittelt,<br />

welche um das Flurstück liegen (minimaler Rechts- und Hochwert sowie maximaler<br />

Rechts- und Hochwert) und in einem Array gespeichert:<br />

$abfrage= pg_query ("SELECT<br />

xmin(the_geom),ymin(the_geom),xmax(the_geom),ymax(the_geom) from f001_f WHERE<br />

zn='$flurnumber'");<br />

$resultat= pg_fetch_array($abfrage, 0);<br />

Basierend auf diesen Werten wird dann der entsprechende Ausschnitt in der Karte<br />

gesetzt:<br />

$my_extent->setextent($resultat[0],$resultat[1],$resultat[2],$resultat[3]);<br />

$my_point->setXY(225,225);<br />

$map->zoompoint(-2,$my_point,$map->width,$map->height,$my_extent);<br />

97


4.2.4 Navigation<br />

4. Technische Realisierung<br />

Eine leistungsfähige Navigation gehört zu den Standardfunktionen in einer<br />

Kartenanwendung.<br />

Die Navigationsleiste in dem Auskunftssystem wird in Abbildung 47 dargestellt.<br />

Abbildung 47: Navigationsleiste in dem Flurstücksauskunftssystem<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Das Panning in der Karte wird dadurch gewährleistet, dass man durch einen Klick in<br />

die Karte Pixelkoordinanten an die Variable „kartenklick“ übergibt:<br />


4.2.5 Flächenabfrage<br />

4. Technische Realisierung<br />

Innerhalb des Auskunftssystems kann der Nutzer verschiedene Attribute auswählen<br />

und sich somit Flurstücke mit bestimmten Eigenschaften aussuchen.<br />

Stellen wir uns nun jemanden vor, welcher in dem Ort investieren und ein Unternehmen<br />

gründen möchte. Hierfür ist ein Flurstück in einem Gewerbegebiet gesucht, welches eine<br />

Mindestfläche <strong>von</strong> 500 m² aufweisen soll. Das Flurstück darf maximal 500.000 Euro wert<br />

sein, da es ansonsten für den Käufer unerschwinglich wird.<br />

Nach der Auswahl dieser Attribute werden die entsprechenden Flurstücke in einem<br />

leichten rot angezeigt (Abbildung 48). Der interessierte Nutzer weiß nun, welche Flächen<br />

für ihn <strong>von</strong> Interesse sind.<br />

Abbildung 48: Nach Attributen ausgewählte Flurstücke<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

99


4. Technische Realisierung<br />

Die Flurstücksauswahl geschieht über eine komplexe Filterfunktion innerhalb <strong>von</strong><br />

PHP/Mapscript:<br />

$flurstuecksflaechenselektiertlayer->setExpression('([the_area]>='.$faktor1.'AND<br />

[gesamtpreis]'.$faktor2.' AND \'[eigentuemer]\'eq\''.$faktor3.'\'AND<br />

\'[deklaration]\'eq\''.$faktor4.'\')');<br />

Wird diese Filterbedingung erfüllt, so werden in einem separaten Layer die<br />

entsprechenden Polygone angezeigt.<br />

4.2.6 Datenanzeige<br />

Unabhängig da<strong>von</strong>, ob Flurstücke bereits nach Attribut oder Nummer ausgewählt<br />

wurden, kann sich der Nutzer detaillierte Informationen zu einzelnen Flächen anzeigen<br />

lassen. Hierfür muss die Datenanzeige aktiviert und auf ein einzelnes Flurstück geklickt<br />

werden.<br />

Anschließend werden Angaben zur Größe des Flurstückes bzw. zu eventuell vorhandener<br />

Gebäudefläche übermittelt. Man erfährt, wer der momentane Eigentümer ist, den Status<br />

im Flächennutzungsplan und den (fiktiven) monetären Wert der Fläche (siehe Abbildung<br />

49).<br />

Hierbei wird zunächst ermittelt, in welchem Flurstück der angeklickte Punkt liegt.<br />

Für eine diesbezügliche Attributabfrage müssen Realkoordinaten vorliegen. Über eine<br />

erstellte Funktion werden also zunächst die übergebenen Pixelkoordinaten der Karte in<br />

Realkoordinaten umgerechnet.<br />

Dann wird ermittelt, welches Flurstück die übertragenen Realkoordinaten beinhaltet.<br />

Anschließend werden die entsprechenden Attribute ganz simpel aus der Datenbank<br />

gelesen und in der Anwendung präsentiert.<br />

100


Abbildung 49: Datenanzeige zu einem einzelnen Flurstück<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

4. Technische Realisierung<br />

101


5. Diskussion und Ausblick<br />

5.1 Diskussion und Ausblick <strong>von</strong> FreeZVAUT<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Nach Auffassung des Autors können <strong>ALK</strong>-Daten im UMN Mapserver zwar nicht zu<br />

100% den Anforderungen der ZV-Aut entsprechend umgesetzt werden, die Vorschriften<br />

werden jedoch zu einem großem Teil erfüllt (zu annähernd 90%).<br />

Dieser Punkt wurde auch schon in der Developerliste des FreeZVAUT-Projektes in<br />

Ansätzen diskutiert.<br />

In der ersten Ankündigungsversion des FreeZVAUT-Projektes war noch zu lesen:<br />

„Nein, 100% ZVAut-konform ist es immer noch nicht, und wird es auch nie sein.“ 178<br />

Dieser Formulierung wurde teilweise widersprochen, da die Firma CCGIS bezogen auf den<br />

Datenbestand des Oberbergischen Kreises und deren <strong>ALK</strong>-Auskunftssystem immerhin die<br />

Genehmigung „Amtliche Karte“ erhalten hat. Eine rechtskonforme <strong>Darstellung</strong> ist also<br />

durchaus möglich. 179 Dennoch ist es faktisch und technisch richtig, dass eine 100%<br />

vorschriftskonforme Ausgabe mit dem UMN Mapserver nicht gewährleistet werden kann.<br />

Zu bedenken ist, dass die ZV-AUT Vorgaben für ein analoges Kartenwerk beinhaltet und<br />

nicht für eine Kartenanwendung im Web.<br />

„Die ZV-Aut ist nun mal eine Papier-kartographische und nicht auf digitale Belange<br />

optimierte Zeichenvorschrift, die deshalb auch mit ein paar technischen Einschränkungen<br />

rechtskonform sein kann, auch wenn sie nicht 100% zeichenkonform ist.“ 180<br />

Nachfolgend sollen nun verschiedene Schwierigkeiten des FreeZVAUT-Projektes sowie<br />

des Auskunftssystems erläutert werden.<br />

178 http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2005-December/000025.html vom<br />

1.6.2006<br />

179 http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2006-January/000030.html vom<br />

1.6.2006<br />

180 http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2006-January/000030.html vom<br />

24.5.2006<br />

102


5.1.1 Mapserverspezifische Schwierigkeiten<br />

5.1.1.1 Größenangaben<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Wie schon angesprochen, stellt der Mapserver seine Rasterkarten in 72 dpi zur<br />

Verfügung.<br />

In der ZV-Aut gibt es präzise Vorschriften zu Linienunterteilungen. So werden hier z.B.<br />

folgende Vorgaben festgelegt: 181<br />

● Klasse 5 (0,5 mm)<br />

● Klasse 4 (0,35 mm)<br />

● Klasse 3 (0,25 mm)<br />

● Klasse 2 (0,18 mm)<br />

Die Tatsache, dass SIZE-Angaben, welche sich auf die Linienbreite beziehen, nur in<br />

Integerwerten angegeben werden können, macht eine so genaue Linienunterteilung<br />

unmöglich. Bei der <strong>Darstellung</strong> der Klassen 2, 3 und 4 gibt es keine Unterschiede, da<br />

diese alle mit der Größe „SIZE 1“ gezeichnet werden. Auch ist anzumerken, dass durch<br />

das manuell durchgeführte Auf- und Abrunden der SIZE-Werte (siehe Seite 68) zwar die<br />

größtmögliche Genauigkeit erreicht wird, die Werte jedoch nicht im absoluten Sinne ZV-<br />

Aut konform sind. Die Abweichungen sind jedoch marginal.<br />

5.1.1.2 Begleitzeichen <strong>von</strong> Flur- bzw. Gemarkungsgrenzen<br />

Innerhalb <strong>von</strong> Kapitel 4.1.3 wurde bereits beispielhaft auf Vorschriften der<br />

linienbegleitenden Signaturen eingegangen und auch erwähnt, dass es verschiedene<br />

Möglichkeiten zur diesbezüglichen Erstellung gibt.<br />

In der Symboldatei ist es möglich, Liniensignaturen zu erstellen, welche mit bestimmten<br />

Unterbrechungen gezeichnet werden. Der Standardweg würde wie folgt aussehen:<br />

181 Innenministerium NRW 2005, S.6<br />

103


SYMBOL<br />

NAME 'flurgrenze_begleitzeichen'<br />

TYPE VECTOR<br />

POINTS<br />

0 1<br />

1 1<br />

1 0<br />

0 0<br />

END<br />

STYLE<br />

11<br />

3<br />

1<br />

3<br />

1<br />

56<br />

END<br />

...<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Dieser Code würde bedeuten, dass eine Linie <strong>von</strong> 4 mm gezeichnet wird, dann 1 mm<br />

nicht, dann wird ein Zeichen der Länge 0,5 mm erstellt, dann 1 mm lang nicht etc..<br />

Schlussendlich wird der Abstand zwischen den einzelnen Zeichen auf 2 cm (SIZE 56)<br />

gesetzt. Auf diese Art könnte man vermeintlich bequem eine Signatur nach der<br />

Zeichenvorschrift erstellen.<br />

Leider gibt es dabei doch einige Schwierigkeiten.<br />

Um einen Abstand eines Zeichens/einer Signatur <strong>von</strong> einer Linie einzustellen, verwendet<br />

man den sogenannten OFFSET-Parameter im Mapfile:<br />

END<br />

CLASS<br />

NAME 'flurgrenze_bgleitzeichen'<br />

EXPRESSION /0232/<br />

STYLE<br />

SYMBOL 'flurgrenze_begleitzeichen'<br />

COLOR 0 0 0<br />

OFFSET 3 3<br />

OFFSET-Parameter<br />

SIZE 3<br />

END<br />

104


5. Diskussion und Ausblick<br />

Der Wert <strong>von</strong> 3 3 sagt aus, dass eine linienbegleitende Signatur jeweils 3 Pixel in x- bzw.<br />

y-Richtung verschoben wird. Allerdings orientieren sich die x- und y-Paramater beim<br />

OFFSET leider nicht an der Linie sondern am Kartenbild. Das bedeutet, dass alle Zeichen<br />

wiederholt in die gleiche Richtung verschoben werden, egal in welche Richtung die Linie<br />

verläuft. Es ergbit sich eine Verschiebung derart wie in Abbildung 50, und das wäre<br />

natürlich nicht ZV-Aut-konform (die schwarze Linie kennzeichnet hier ein<br />

Ausgangsobjekt, die gestrichelte rote Linie eine linienbegleitende Signatur).<br />

Abbildung 50: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung am Kartenbild<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Um einen gleichmäßigen Abstand zu einer Linie zu erzeugen, kann man im Mapfile z.B.<br />

OFFSET 3 -99 angeben. Das Begleitzeichen wird dann immer im selben Abstand um ein<br />

Polygon (z.B. ein Flurstück) gesetzt (siehe Abbildung 51 auf der folgenden Seite).<br />

105


5. Diskussion und Ausblick<br />

Abbildung 51: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung an der Linie<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Dennoch gibt es auch hier Schwierigkeiten. Zum einen werden Linienmuster auf Linien<br />

mit vielen Ecken und Kurven im UMN Mapserver sehr unregelmäßig dargestellt, und (und<br />

das ist das Hauptproblem!) Abstände und Längen der Linienabschnite werden nicht<br />

mitskaliert. Verändert man also durch Zoomen den Maßstab, so bleiben die<br />

Linienabschnitte immer gleich und nur die Breite der Linie verändert sich.<br />

Das Muster verändert sich scheinbar, und das ist in einer <strong>ALK</strong>-Webgis-Anwendung<br />

natürlich sehr ungünstig und muss daher vermieden werden.<br />

Die relativ umständliche Lösung liegt daher in der Erstellung einer liniengegleitenden<br />

Signatur im Rahmen eines TrueType-Symbols wie in Kapitel 4.1.3 geschildert.<br />

Bedauerlich ist auch, dass man bei linienbegleitenden TrueType-Zeichen keinen<br />

OFFSET-Paramter anwenden kann, und dass es somit nicht möglich ist, diese Zeichen<br />

gleichmäßig gegeneinander versetzt zu zeichnen, was für verschiedene Symbole<br />

interessant wäre.<br />

106


5.1.1.3 Druck<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Durch die relativ geringe Auflösung, in welcher Rasterkarten per se am Bildschirm<br />

ausgegeben werden, ist die <strong>Darstellung</strong>squalität a priori begrenzt; dieser Begrenzung<br />

muss man sich bewußt sein. Da eine Fülle <strong>von</strong> millimetergenauen Angaben in der ZV-Aut<br />

zu finden sind, kann eine Druckausgabe nur in wesentlich höherer Auflösung stattfinden.<br />

Das Ziel sollte es nun sein, Karten des Mapservers nicht in 72 dpi sondern<br />

automatisiert in einer höheren Ausgabe darzustellen.<br />

Ein in der Praxis sehr häufiges Vorgehen liegt darin, dass ein eigenes Mapfile sowie ein<br />

Symbolfile für den Druck geschrieben wird. In diesem sind sämtliche ursprünglichen SIZE-<br />

Werte mit 4 multipliziert.<br />

In der Ausgabe der Karte dann wird die Karte im HTML-Code auf ein Viertel reduziert,<br />

die Auflösung liegt dann bei 288 dpi.<br />

Ein Beispiel: Eine Ursprungskarte hat eine Ausdehnung <strong>von</strong> 500 x 500 Pixeln und Linien<br />

mit einer SIZE-Angabe <strong>von</strong> 2. In dem für den Druck geschriebenen Mapfile hat die Karte<br />

eine Ausdehnung <strong>von</strong> 2000 x 2000 Pixeln und die Linie einen SIZE-Wert <strong>von</strong> 8 Pixeln.<br />

In der HTML-Ausgabe wird die Karte dann über Parameter zu Breite und Höhe<br />

(width=“500“ height=“500“) gestaucht und erhält somit eine höhere Auflösung.<br />

Innerhalb des FREEZVAUT-repository finden sich auch ein Map- bzw. Symbolfile für den<br />

Druck vor.<br />

Dennoch wäre es weniger umständlich, wenn es ein Skript gäbe, was je nach<br />

gewünschter Auflösung die Umrechung der Größenangaben in den relevanten Dateien<br />

vollzieht. Dieses gilt es langfristig zu entwickeln.<br />

Der Druck der Karte ist also etwas, was in der Zukunft noch optimiert werden könnte.<br />

5.1.2 Edbsilonspezifische Schwierigkeiten<br />

5.1.2.1 Eigene Geometrie<br />

Ein Problem in Edbsilon ist im Augenblick noch die Tatsache, dass Flurstücksnummern<br />

nach deren Überführung aus einem EDBS-Satz keine eigene Geometrie, also keine<br />

107


5. Diskussion und Ausblick<br />

Punktkoordinaten, aufweisen. Nach Auffassung des Autors ist dieses für eine ZV-Aut-<br />

konforme <strong>Darstellung</strong> eminent wichtig.<br />

Die Flurstücksnummern werden im Mapserver als Attribute <strong>von</strong> Polygonen dargestellt.<br />

Die genannten Umstände bringen es mit sich, dass die Flurstücksnummern in der<br />

Betrachtung „wandern“. Sie nehmen keine feste Position auf der Karte ein sondern<br />

ordnen sich automatisch etwas in der Mitte des jeweiligen Polygons an. Dieses bezieht<br />

sich leider immer auf die sichtbare Fläche eines Polygons. Selbst wenn also nur ein Teil<br />

eines Flurstücks sichtbar ist, so ordnen sich diese Flurstücksnummern in diesem Falle<br />

relativ mittig in dem sichtbaren Polygon an.<br />

Abbildung 52 zeigt, dass diese Anordnung im Mapserver zudem uneinheitlich<br />

stattfindet. Im rotumrandeten Bereich erkennt man, dass sich die Flurstücksnummern<br />

einmal eher links und einmal eher rechts im Polygonteil befinden. So lange für<br />

Flurstücksnummern keine Punktgeometrie vorliegt kann es, insbesondere bei kleineren<br />

Maßstäben, zu sehr unschönen Überlappungen <strong>von</strong> anderen Objekten kommen - und<br />

dieses ist nicht ZV-Aut konform.<br />

Abbildung 52: Überlappende <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Die Koordinaten der Flurstücke sind in EDBS-Datensätzen vorhanden. Ein in der Zukunft<br />

umzusetzender Punkt wäre es also, diese bei der Konvertierung durch Edbsilon zu<br />

übernehmen.<br />

108


5.1.2.2 Winkelangabe<br />

Ein Problem ist bislang noch die Winkelangabe bei Hausnummern.<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Zwar wird nach Konvertierung der EDBS-Daten durch Edbsilon auch eine Spalte mit einer<br />

Winkelangabe erstellt. Der Winkel der Hausnummern entspricht jedoch bislang noch<br />

nicht den Anforderungen der ZV-Aut. Hier ist nämlich zu lesen, dass eine Hausnummer<br />

„mit dem Fuß oder dem Kopf stets nach der Straßenseite so anzubringen (ist), dass sie in<br />

Blickrichtung der Abzissenachse des GK-Koordinatensystems lesbar ist. 182<br />

Es muss also eine Orientierung an den Begrenzungen der Straßengeometrien erfolgen.<br />

Diese Begrenzungen werden durch Objekte der Folien 081 dargestellt.<br />

Das Problem der Winkelangabe tritt auch bei den Gebäudeschraffuren auf. Hier ist in<br />

der ZV-Aut zu lesen, dass Wohngebäude „unter einem Winkel <strong>von</strong> 50 gon zu der längsten<br />

Gebäudeseite und - <strong>von</strong> der Ordinatenachse des Gauß-Krüger-Koordinatensystems aus<br />

gesehen – nach rechts oben steigend schraffiert“ werden. Alle anderen Gebäude werden<br />

rechtwinklig zur längsten Gebäudeseite schraffiert. 183<br />

Eine Winkelmessung muss sich also jeweils an den längsten Gebäudeseiten orientieren.<br />

Dieses gilt es noch in Edbsilon zu entwickeln.<br />

182 Innenministerium NRW 2005, S.21<br />

183 ebda., S.18<br />

109


5.1.2.3 Doppelte Polygongrenzen<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Bislang liegen nach der Konvertierung durch Edbsilon noch doppelte Polygongrenzen,<br />

z.B. bei Flurstücken, vor. Dieses führt dazu, dass im Falle <strong>von</strong> Linienbegleitsignaturen<br />

diese, wie in Abbildung 53, doppelt gezeichnet werden.<br />

Abbildung 53: Doppelte Begleitsignatur an Polygongrenzen<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Zwar ist es möglich, die Symbole an einer Polygongrenze einheitlich auszurichten und<br />

durch den GAP-Parameter in der Symboldatei den Abstand der Signaturen <strong>von</strong>einander<br />

so hoch zu setzen, dass eine „Doppelhaltung“ in der Karte kaum auffällt (dieses Vorgehen<br />

wurde auch in Kapitel 4.1.3 praktiziert, einen Eindruck da<strong>von</strong> gibt Abbildung 32 auf Seite<br />

80), es gibt jedoch auch Signaturen, bei denen dieses aufgrund der ZV-Aut-Vorgaben<br />

nicht möglich ist (siehe Abbildung 54).<br />

110


Abbildung 54: Begleitsignaturen der ZV-Aut (Folie 082)<br />

Quelle: Innenministerium NRW 2005, S.97<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Bei dem topographisch bedeutenden Zaun bzw. dem topographisch bedeutenden Wall<br />

sind klare Vorgaben gesetzt, in welchem Maße Signaturen <strong>von</strong>einander entfernt sind bzw.<br />

gegeneinander versetzt sind.<br />

Durch eine auftretende „Doppelzeichnung“ an einer Polygongrenze kann kein eindeutiger<br />

Abstand zwischen Symbolen festgelegt werden.<br />

Es ergäbe sich somit beispielsweise eine <strong>Darstellung</strong> wie in Abbildung 55:<br />

Abbildung 55: Nicht-ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> OS 0353 der Folie 082<br />

Quelle: Eigene <strong>Darstellung</strong><br />

Die Lösung kann also nur sein, dass es keine doppelte Polygongrenzenführung gibt,<br />

111


eine Polygongrenze dürfte nur als eine einzelne Linie dargestellt werden.<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Ausdrücklich zu begrüßen ist übrigens die Tendenz, dass im Rahmen des FreeZVAUT-<br />

Projektes die Datenmodelle der EDBS-Konverter Edbsilon und EDBS2WKT (entwickelt <strong>von</strong><br />

Frank Jäger aus dem Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe)<br />

homogenisiert werden sollen. Dieses würde dann bedeuten, dass auch EDBS2WKT im<br />

Rahmen <strong>von</strong> FreeZVAUT verwendet werden könnte.<br />

112


5.2 Flurstücksinformationssystem<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Für ein leistungsfähigeres Auskunftsystem wären mehr Daten, welche an Flurstücke<br />

angehängt werden können, wünschenswert. Dennoch zeigt das Auskunftssystem das<br />

Prinzip auf, was bei entsprechenden Daten möglich ist.<br />

Der Nutzer im Web kann sich gezielt und ohne besonderen Aufwand Flurstücke einer<br />

Gemeinde anzeigen lassen. Er kann bestimmte Attribute angeben und somit innerhalb<br />

der Grundstücke selektieren. Auch können je nach Flurstück dessen Attribute angezeigt<br />

werden.<br />

Schnell wird deutlich, welche Flächen für eine bestimmte Nutzung in Frage kommen.<br />

Innerhalb der vorgegebenen Anwendung (und der vorhandenen Daten) können einfach<br />

und unkompliziert Flurstücke gefunden werden, welche sich für einen Kauf und eine<br />

bestimmte Nutzung eignen (oder auch nicht eignen).<br />

Je nach Datenmaterial könnte ein Auskunftssystem dieser Art für Privatpersonen,<br />

Wirtschaft oder Verwaltung eine sehr wichtige Rolle spielen.<br />

Durch die Funktionen des Zoomens und des Pannings sowie der Maßstabsangabe bzw.<br />

-leiste ist auch eine Navigation in der Anwendung denkbar einfach.<br />

Eine Schwierigkeit ergab sich nach Auffassung des Autors in der <strong>Darstellung</strong> einer<br />

Legende.<br />

Denkbar wäre es, zu sämtlichen vorhandenen Folien und Symbolen einen Eintrag<br />

festzusetzen.<br />

Hierbei treten allerdings verschiedene Schwierigkeiten auf.<br />

Durch die erstellten Linien (z.B. Flurstücksgrenzen, Gebäudegrenzen etc.), deren Breite<br />

innerhalb der Bildschirmauflösung nicht klar differenziert werden kann (siehe auch<br />

Kapitel 5.1.1.1), kann es zu Verwechslungen kommen. Auch kann die darzustellende<br />

Anzahl <strong>von</strong> Symbolen in einer <strong>ALK</strong> so dermaßen hoch sein, dass eine Legende viel zu<br />

komplex und unübersichtlich werden würde.<br />

Aus diesem Grunde werden in der Legende des Auskunftssystems nur die farblichen<br />

Unterscheidungen <strong>von</strong> ausgewählten Flurstücken präsentiert.<br />

Für die Zukunft wäre es wichtig, in dem System auch eine automatische Druckausgabe<br />

113


5. Diskussion und Ausblick<br />

(in einer entsprechenden Auflösung) zu gewährleisten. Auf diese Problematik wurde<br />

bereits in Kapitel 5.1.1.3 eingegangen.<br />

Es wäre wünschenswert, dass nach Auswahl einer bestimmten Karte und einem<br />

Mausklick auf einen entsprechenden Button die Kartenanwendung in einem hohen<br />

Maßstab analog zur Verfügung steht.<br />

Dieses müsste über ein noch zu erstellendes Skript realisiert werden, welches sämtliche<br />

Größenangaben in Map- und Symbolfile automatisiert umrechnet und bestenfalls die<br />

Kartengrafik in ein PDF-Dokument einbettet.<br />

5.3 Umstellung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> zu <strong>ALK</strong>IS<br />

Natürlich ist es sehr schwierig etwas zu bewerten, was umfassend noch gar nicht<br />

exisitiert. Es gibt noch keine Konverter (zumindest keine Open Source-Konverter), welche<br />

<strong>ALK</strong>IS-Daten in ein für den Mapserver ohne weiteres lesbares Format umwandeln.<br />

Diverse Bundesländer sind noch mit der flächendeckenden Erhebung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong>-Daten<br />

beschäftigt, an <strong>ALK</strong>IS ist in diesem Sinne noch gar nicht zu denken.<br />

Nach Durchsicht und Vergleich der ZV-Aut sowie des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalogs wird<br />

jedoch deutlich, dass verschiedene Umsetzungsprobleme auch durch die Vorgaben des<br />

<strong>ALK</strong>IS-Signaturenkataloges nicht gelöst werden. Auch dort gibt es Linienvorschriften<br />

derart, dass Linien eine Breite <strong>von</strong> z.B. 0,18 mm oder 0,35 mm aufweisen sollen, was im<br />

Mapserver in dieser Genauigkeit nicht umzusetzen ist.<br />

Während in der ZV-Aut keine Angabe darüber vorhanden war, in welcher Form Linien<br />

enden, so ist dieses im Signaturenkatalog (leider) explizit angegeben.<br />

Auch werden hier genaue Angaben zu den Verbindungen an den Scheitelpunkten<br />

deklariert (siehe Abbildung 56).<br />

114


5. Diskussion und Ausblick<br />

Abbildung 56: Vorgaben des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalogs zu Linienend- bzw.<br />

Scheitelpunkten<br />

Quelle: AdV 2005b, S.11<br />

Im UMN Mapserver gibt es für eine <strong>Darstellung</strong> dieser Art bereits eine Lösung.<br />

Linien können vom sogenannten Typ CARTOLINE erstellt werden.<br />

Dieser Typ gewährleistet die Gestaltung <strong>von</strong> unterschiedlichen Linienenden und<br />

Scheitelpunkten mittels verschiedener Parameter. 184<br />

Dennoch wird durch diese neue Anforderung an die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Linien eine<br />

erhöhte Komplexitität entstehen, deren Umsetzung im Vergleich zur ZV-Aut einen noch<br />

höheren Zeitaufwand bedeutet.<br />

Ein weiterer zusätzlicher Aufwand entsteht dadurch, dass in <strong>ALK</strong>IS nun auch farbliche<br />

Markierungen und Belegungen möglich sind.<br />

Der Farbanteil wird laut Signaturenkatalog Teil A mit dem Farbgrundton und den Euro-<br />

Skala-Farbanteilen Cyan, Magenta, Yellow und Black angegeben (siehe Abbildung 57).<br />

184 http://www.mapmedia.de/dokumente/umn_signaturen_howto/index.html vom 28.5.2006<br />

115


Abbildung 57: Farbangaben im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog<br />

Quelle: AdV 2005b, S.11<br />

5. Diskussion und Ausblick<br />

Das Format CYMK wird standardmäßig für Druckausgaben verwendet; der UMN<br />

Mapserver aber verwendet für die Erstellung <strong>von</strong> Farben, wie in der Webdarstellung<br />

üblich, Angaben im RGB-Format.<br />

Über Umrechnungsroutinen kann eine Angabe im CMYK-Format in das RGB-Format<br />

umgewandelt werden, auch dieses jedoch bedeutet natürlich einen zusätzlichen<br />

Zeitaufwand.<br />

Zur Kartenbeschriftung werden im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog die Schriftartten „Arial“<br />

und „Times New Roman“ vorgegeben. 185 Dieses sind keine Schriftarten, welche im<br />

ursrpünglichen Sinne lizenzrechtlich „frei“ sind; für ein explizites Open-Source-Projekt<br />

scheiden diese Schriftarten aus. Es müssen, wie auch schon im FreeZVAUT-Projekt,<br />

Schriftarten verwendet werden, welche den vorgegebenen Schrifttypen ähnlich sind.<br />

Nach Durchsicht des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkataloges wird deutlich, dass auch in der<br />

Zukunft Umsetzungsprobleme bleiben werden. Die Komplexität und die Anforderungen<br />

an die zu erstellenden Kartenelemente werden, wie oben dargestellt, steigen. Es wird<br />

deutlich, dass auch der <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog, wie schon die ZV-Aut, Vorgaben für<br />

Papierkartenwerke darstellt und nicht für Kartenanwendungen im Web.<br />

Dennoch ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass auch diesbezüglich zumindest rechtskonforme<br />

Kartendarstellungen entwickelt werden können.<br />

185 AdV 2005b, S. 5f.<br />

116


6. Fazit<br />

6. Fazit<br />

Innerhalb dieser Diplomarbeit konnte dargestellt werden, auf welche Art und Weise<br />

Symbole und Signaturen in FreeZVAUT annähernd ZV-Aut-konform entwickelt werden.<br />

Es wurde deutlich gemacht, welche Möglichkeiten unter Verwendung der genannten<br />

Systemkomponenten bestehen. Ca. 90% aller benötigten Signaturen sowie ein<br />

umfangreiches Map- bzw. Symbolfile konnten für den UMN Mapserver erstellt werden.<br />

Der Nutzen des FreeZVAUT-Projektes konnte auch durch die Erarbeitung eines<br />

Flurstücksauskunftssystems präsentiert werden.<br />

In diesem ist es unter anderem möglich, verschiedene Abfragen zu einzelnen Flurstücken<br />

durchzuführen und sich eine Karte mit nahezu ZV-Aut-konformen Elementen anzeigen zu<br />

lassen.<br />

Innerhalb dieser Arbeit wurde auch gezeigt, dass durch die Umstellung <strong>von</strong> <strong>ALK</strong> zu<br />

<strong>ALK</strong>IS verschiedene <strong>Darstellung</strong>sprobleme bleiben werden und dass die Anforderungen<br />

an eine Erstellung <strong>von</strong> Symbolen und Objekten an Komplexität zunehmen.<br />

Das FreeZVAUT-Projekt ist mit dieser Diplomarbeit nicht abgeschlossen (ein<br />

endgültiger Abschluss hätte den Rahmen dieser Arbeit bei weitem gesprengt);<br />

verschiedene Funktionen, Symbole und Signaturen sind noch zu entwickeln.<br />

Mit Spannung darf der Blick in die Zukunft gerichtet werden. Zur Zeit ist die Anzahl<br />

der Entwickler im Rahmen des FreeZVAUT-Projektes noch begrenzt, die Hoffnung bleibt,<br />

dass sich dieses in der Zukunft ändern wird.<br />

Es ist auch zu erwähnen, dass es im Rahmen der verwendeten Komponenten (noch)<br />

Hemmnisse und Begrenzungen gibt.<br />

Wünschenswert wäre es, wenn im Rahmen der großen Open-Source-Gemeinschaft,<br />

eventuell unter Nutzung öffentlicher Gelder, diese Schwierigkeiten mittelfristig beseitigt<br />

werden könnten.<br />

Man wird sehen, was diesbezüglich die Zukunft bringt.<br />

117


7. Literaturverzeichnis<br />

7.1 Publikationen<br />

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außerhalb der Verwaltung", in: Vermessungswesen und Raumordnung; 57, 8/05, S.251-<br />

259. Bonn<br />

Projektgruppe Studienprojekt Wesermarsch (2005): “Endbericht: Tourismus-<br />

Informationssystem“. Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften,<br />

Studienprojekt. Vechta<br />

Reiter, Bernhard (2004): "Wandel der IT: Mehr als 20 Jahre Freie Software", in:<br />

Sauerburger, Heinz (Hrsg.): Open-Source-Software; S.83-91. Heidelberg<br />

Riecken, Jens (2000): "Der bundesweite Projektstand <strong>ALK</strong>IS und der Projektstand <strong>von</strong><br />

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Westfalen; 33, 2/2000, S.78-85. Düsseldorf<br />

120


Rotter, Robert (2002): "JavaScript". Poing<br />

Roßbach, Steffen (1999): "Der Apache Webserver". München<br />

7. Literaturverzeichnis<br />

Schönbuchner, Ruth; Unterpaintner, Johanna (2005): “WebGis Anwendung für den<br />

Nationalpark Berchtesgarden“. Diplomarbeit an der Fachhochschule Weihenstephan,<br />

Fachbereich Landschaftsarchitektur. Weihenstephan<br />

Schüngel, Jan (2004): "Management <strong>von</strong> Web-Mapping Anwendungen in GIS-<br />

Applikationen". Diplomarbeit an der Fachhochschule Oldenburg, Fachbereich<br />

Geoinformatik. Oldenburg<br />

Schüttel, Marcel (2003): "ALB und <strong>ALK</strong> - Fit für <strong>ALK</strong>IS?" in: Zeitschrift für Geodäsie,<br />

Geoinformation und Landmanagement; 3/2003, S.185-191. Augsburg<br />

Seifert, Markus (2000): "Der Standard <strong>ALK</strong>IS - der Schritt zum GIS" in: Nachrichten aus<br />

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Bad-Godesberg<br />

Seifert, Markus (2004): "Der Standard <strong>ALK</strong>IS - Was bringt er?", in: Vermessung<br />

Brandenburg; 2/04, S. 25-33. Potsdam<br />

Seifert, Markus; Grote, Thomas (2001): "<strong>ALK</strong>IS - Eine Konzeption für Anwender und<br />

Nutzer", in: Flächenmanagement und Bodenordnung. Zeitschrift für Liegenschaftswesen,<br />

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Stöppler, Hans Werner (1987): "Die automatisierte Liegenschaftskarte", in: Nachrichten<br />

aus dem öffentlichen Vermessungsdienst Nordrhein-Westfalen; 20, 1/2000, S.64-88,<br />

Bonn-Bad Godesberg<br />

Suse Linux GmbH (2005): "Suse Linux professionell 9.3 - Administrationshandbuch".<br />

Ohne Ortsangabe<br />

Verso (2003): „We are everywhere“. New York, London<br />

Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz (2005): "AAA-Newsletter<br />

Nr.3". Koblenz<br />

Wilhelmy, Herbert (2002): "Kartographie in Stichworten". Berlin, Stuttgart<br />

Wichmann, Thorsten (2005): “Linux- und Open Source Strategien“. Berlin, Heidelberg<br />

Williams, Sam (2002): "Free as in Freedom. Richards Stallman`s crusade for free<br />

software". Beijing<br />

121


7.2 Internetquellen<br />

Homepage des Apache Webservers<br />

http://www.apache.org vom 23.5.2006<br />

http://www.apache.org/licenses vom 24.5.2006<br />

<strong>ALK</strong> Lexikon<br />

http://www.igip.de/<strong>ALK</strong>-Lexikon/index-alk-lexikon.html vom 22.5.2006<br />

7. Literaturverzeichnis<br />

Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

http://www.adv-online.de/extdeu/broker.jsp?uMen=ea510328-46de-1afa-6d78-<br />

79f08a07b51a vom 17.5.2006<br />

http://www.adv-online.de/extdeu/broker.jsp?uMen=ea7769da-d319-fa6d-7879f08a07b51a69<br />

vom 1.6.2006<br />

Blau direkt – Europas erster Internetpool<br />

https://www.maklerinfo.biz/homepage-Dateien/include-Dateien/Wikipedia_Schnittstelle.php?Suchbegriff=EDBS<br />

vom 20.5.2006<br />

Behörden für Geoinformation Landentwicklung und Liegenschaften<br />

http://www.gll.niedersachsen.de/master/C10540068_N8679277_L20_D0_I7746208.html<br />

vom 18.5.2006<br />

Das GIS-Tutorial<br />

http://www.gis-tutor.de/theorie/daten/basisdat/basisdat.html vom 21.5.2006<br />

Edbsilon-Homepage<br />

http://edbsilon.intevation.org vom 24.5.2006<br />

ESRI-Deutschland<br />

http://www.esri-germany.de/products/arcims/index.html vom 20.5.2006<br />

Fontforge-Homepage<br />

http://fontforge.sourceforge.net vom 22.5.2006<br />

http://fontforge.sourceforge.net/fontinfo.html#PS-General vom 5.6.2006<br />

Free Software Foundation<br />

http://www.fsf.org/licensing/essays/free-sw.html vom 24.4.2006<br />

122


FreeZVAUT-Projektseite und Mailingliste<br />

http://wald.intevation.org/projects/freezvaut vom 2.6.2006<br />

7. Literaturverzeichnis<br />

http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2005-December/000025.html<br />

vom 1.6.2006<br />

http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2006-January/000030.html vom<br />

1.6.2006<br />

http://lists.wald.intevation.org/pipermail/freezvaut-devel/2006-January/000030.html vom<br />

24.5.2006<br />

Geoinformatik Lexikon<br />

http://www.geoinformatik.uni-rostock.de/einzel.asp?ID=62 vom 18.5.2006<br />

Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbh Göttingen<br />

http://www.gwdg.de/forschung/publikationen/gwdg-nr/GN0311/gn0311_04.html vom<br />

20.5.2006<br />

GIS-Management Homepage<br />

http://www.gismngt.de/update/alk.htm vom 23.5.2006<br />

HHK Datentechnik<br />

http://www.hhk.de/produkte/gw/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />

Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen<br />

http://www.lverma.nrw.de/produkte/liegenschaftsinformation/katasterinfo/alk/<strong>ALK</strong>.htm#<br />

vom 17.5.2006<br />

http://www.lverma.nrw.de/produkte/druckschriften/verwaltungsvorschriften/images/zvaut<br />

/TCAUT_NRW.zip vom 28.5.2006<br />

http://www.lverma-mv.de/lie_alk.htm vom 20.5.2006<br />

Landesvermessungsamt Sachsen<br />

http://www.lvsn.smi.sachsen.de/produkte/liegen/alk/inhalt_re_alk.html vom 1.6.2006<br />

Landesregierung Schleswig-Holstein<br />

http://landesregierung.schleswigholstein.de/coremedia/generator/Aktueller_20Bestand/M<br />

/z__Katasteraemter/Information/Produkte/<strong>ALK</strong>IS.html vom 3.6.2006<br />

Mapbender Projekt auf der Sourceforge-Homepage<br />

http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554 vom 18.5.2006<br />

123


7. Literaturverzeichnis<br />

http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=88554&package_id=110215 vom<br />

18.5.2006<br />

Mapmedia Homepage<br />

http://www.mapmedia.de/dokumente/umn_signaturen_howto/index.html vom 28.5.2006<br />

Mapserver Homepage<br />

http://mapserver.gis.umn.edu/download/current vom 23.5.2006<br />

http://mapserver.gis.umn.edu/docs/howto/ogr_howto/#what-data-formats-are-supported<br />

vom 18.5.2006<br />

http://mapserver.gis.umn.edu/docs/howto/raster_data/#supported-formats vom<br />

19.5.2006<br />

Open Source Initiative<br />

http://www.opensource.org/advocacy/faq.php vom 24.5.2006<br />

http://www.opensource.org/docs/definition.php vom 22.5.2006<br />

Open Source Geospatial Foundation<br />

http://mapserverfoundation.org/open_letter_de.pdf vom 12.11.2005<br />

UMN Mapserver Community<br />

http://www.umn-mapserver-community.de vom 23.5.2006<br />

UMN Mapserver Homepage und Mailingliste<br />

http://www.umn-mapserver.de vom 23.5.2006<br />

http://intevation.de/pipermail/mapserver-de/2006-January/001946.html vom 24.1.2006<br />

Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz<br />

http://www.lvermgeo.rlp.de/lv/aufgaben/<strong>ALK</strong>IS.html vom 5.6.2006<br />

Version Control with Subversion<br />

http://svnbook.red-bean.com/nightly/en/svn-book.html vom 22.5.2006<br />

Wikipedia - die freie Enzyklopädie<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source vom 25.5.2006<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Propriet%C3%A4re_Software vom 27.5.2006<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Suse_Linux vom 29.5.2006<br />

124


http://de.wikipedia.org/wiki/Apache_HTTP_Server vom 27.5.2006<br />

Wiki Unixboard<br />

http://wiki.unixboard.de/index.php/Freie_Software vom 20.5.2006<br />

7. Literaturverzeichnis<br />

125


8. Anhang<br />

8. Anhang<br />

126


Abkürzungsverzeichnis<br />

AdV: Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder<br />

ALB: Automatisiertes Liegenschaftsbuch<br />

<strong>ALK</strong>: Automatisierte Liegenschaftskarte<br />

<strong>ALK</strong>IS: Amtliches Liegenschaftskataster-Informationssystem<br />

ATKIS: Amtlich Topographisch-Kartographisches Informationssystem<br />

EDBS: Einheitliche Datenbankschnittstelle<br />

FAQ: Frequently asked questions<br />

FSF: Free Software Foundation<br />

ISO: International Standardization Organisation<br />

GIAP: Grafisch interaktiver Arbeitsplatz<br />

GNU: Gnu is not Unix<br />

GPL: General Public License<br />

LG: Landesvermessung und Geobasisinformation<br />

LPGL: Lesser General Public License<br />

NAS: Normierte Austauschschnittstelle<br />

NREO: Nicht raumbezogene Elementarobjekte<br />

OBAK: Objektabbildungskatalog<br />

OGC: Open Geospatial Consortium<br />

OS: Objektschlüssel<br />

OSI: Open Source Initiative<br />

OSKA: Objektschlüsselkatalog<br />

PHP: PHP: Hypertext Preprocessor<br />

REO: Raumbezogene Elementarobjekte<br />

SVN: Subversion<br />

UMN: University of Minnesota<br />

UML: Unified modeling language<br />

WFS: Web Feature Service<br />

8. Anhang<br />

127


WMS: Web Mapping Service<br />

ZUSO: Zusammengesetzte Objekte<br />

ZV-Aut: Zeichenvorschrift Automatisierung<br />

8. Anhang<br />

128


Abbildungsverzeichnis<br />

8. Anhang<br />

Abbildung 1: Ausschnitt aus der Automatisierten Liegenschaftskarte 7<br />

Abbildung 2: Systemkonzeption der <strong>ALK</strong> 8<br />

Abbildung 3: <strong>ALK</strong>-Objektmodell 11<br />

Abbildung 4: U-Bahnhof-Symbol aus der ZV-Aut 13<br />

Abbildung 5: Auszug aus der ZV-Aut 14<br />

Abbildung 6: <strong>ALK</strong>-Verwendungsbereiche 15<br />

Abbildung 7: <strong>ALK</strong>IS-Datenmodell 19<br />

Abbildung 8: Beschreibung der Objektartengruppe Vegetation im <strong>ALK</strong>IS-<br />

Objektartenkatalog 20<br />

Abbildung 9: Beispiel aus dem <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog (Teil B) 23<br />

Abbildung 10: Beispiel für <strong>Darstellung</strong>svorschrift im <strong>ALK</strong>IS-<br />

Signaturenkatalog (Teil C) 24<br />

Abbildung 11: Gesamtbetriebskostenvergleich im Laufe der Zeit.<br />

Vergleich zwischen Freier Software/Open Source und proprietärer Software 36<br />

Abbildung 12: Vergleich zwischen Freier Software/OS und proprietärer Software 37<br />

Abbildung 13: Serverarchitektur des ArcIMS 40<br />

Abbildung 14: FreeZVAUT-Projektseite 44<br />

Abbildung 15: Gestaltungsvariablen <strong>von</strong> Punkt-, Linien- und Flächenelementen 48<br />

Abbildung 16: Mapserverarchitektur 53<br />

Abbildung 17: Zusammenspiel der technischen Dateien im UMN Mapserver 57<br />

Abbildung 18: Logo des Apache Webservers 58<br />

Abbildung 19: Systemkomponenten im Rahmen des FreeZVAUT-Projektes 61<br />

Abbildung 20: UML-Klassendiagramm der verwendeten Testdaten der LG<br />

Brandenburg 65<br />

Abbildung 21: Beispiel für ein UML-Objekt 65<br />

Abbildung 22: Auszug aus der Folie 082 (Ergänzungstopographie) der ZV-Aut 67<br />

Abbildung 23: em-square in Fontforge 69<br />

Abbildung 24: Symbol „Laufkran“ in FontForge erstellt 70<br />

Abbildung 25: Symbole aus dem TrueType-Font „zvaut-folie082.ttf“ 71<br />

129


8. Anhang<br />

Abbildung 26: Symbol „Laufkran“ (OS 3923 aus Folie 082) im UMN Mapserver 73<br />

Abbildung 27: <strong>Darstellung</strong>svorschriften für Flurstücksnummern aus der ZV-Aut 74<br />

Abbildung 28: Datenstruktur für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern<br />

in phpPgAdmin 77<br />

Abbildung 29: <strong>Darstellung</strong> der Flurstücksnummern im UMN Mapserver 77<br />

Abbildung 30: ZV-Aut-Vorschriften für Begleitzeichen der Folie 001 78<br />

Abbildung 31: Linienbegleitsignatur <strong>von</strong> OS 0232 „Flurgrenze“ in Fontforge 79<br />

Abbildung 32: Flurgrenzenbegleitsignatur im UMN Mapserver 80<br />

Abbildung 33: <strong>Darstellung</strong>svorschrift für den Aufnahmepunkt (OS 0122,<br />

Folie 051) der ZV-Aut 81<br />

Abbildung 34: Umriss des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051) in Fontforge 82<br />

Abbildung 35: Hintergrundkreis des Aufnahmepunktes (OS 0122, Folie 051)<br />

in Fontforge 82<br />

Abbildung 36: Zahl mit automatisch integriertem Unterstrich in Fontforge 83<br />

Abbildung 37: Datenmodell für die <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong><br />

Aufnahmepunkten (Folie 051) 84<br />

Abbildung 38: Vorgaben für Flächensignaturen aus der ZV-Aut 85<br />

Abbildung 39: Flurstücke überlappende Flächensignaturen im UMN Mapserver 85<br />

Abbildung 40:„Einzelsymbol“ für Streuobstwiese (OS 6220, Folie 021) in Fontforge<br />

Abbildung 41: Datenstruktur zur <strong>Darstellung</strong> der tatsächlichen<br />

Nutzung (Folie 021) 88<br />

Abbildung 42: ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flächensignaturen<br />

im UMN Mapserver 89<br />

Abbildung 43: Oberfläche des Flurstücksauskunftssystems 90<br />

Abbildung 44: Auszug aus der Flurstückstabelle „f001_f“ 92<br />

Abbildung 45: Verschiedene Layer deaktivert 93<br />

Abbildung 46: Flurstück ausgewählt nach seiner Nummer 95<br />

Abbildung 47: Navigationsleiste in dem Flurstücksauskunftssystem 98<br />

Abbildung 48: Nach Attributen ausgewählte Flurstücke 99<br />

Abbildung 49: Datenanzeige zu einem einzelnen Flurstück 101<br />

Abbildung 50: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung am Kartenbild 105<br />

86<br />

130


8. Anhang<br />

Abbildung 51: Linienbegleitende Signatur mit Orientierung an der Linie 106<br />

Abbildung 52: Überlappende <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> Flurstücksnummern 108<br />

Abbildung 53 Doppelte Begleitsignatur an Polygongrenzen 110<br />

Abbildung 54: Begleitsignaturen der ZV-Aut (Folie 082) 111<br />

Abbildung 55: Nicht-ZV-Aut-konforme <strong>Darstellung</strong> <strong>von</strong> OS 0353 der Folie 082 111<br />

Abbildung 56: Vorgaben des <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalogs zu Linienend- bzw.<br />

Scheitelpunkten 115<br />

Abbildung 57: Farbangaben im <strong>ALK</strong>IS-Signaturenkatalog 116<br />

131

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