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Präzise ohne BAZ - OPO Oeschger AG

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Technik Verbinder<br />

<strong>Präzise</strong> <strong>ohne</strong> <strong>BAZ</strong><br />

»Mehr Wertschöpfung mit Domino!« – das war es,<br />

was Michael Hohlweg wollte. Der Tüftler aus Zürich hat<br />

einen Beschlag entwickelt, der auf der Dübelfräse<br />

Domino von Festool basiert. Das System erweitert den<br />

Anwendungsbereich des Gerätes erheblich.<br />

Die kleine Werkstatt des Erfinders<br />

– zugleich ein Werkzeug- und<br />

Maschinenlager – liegt in einem<br />

Wohngebiet mitten in Zürich. Seit zehn<br />

Jahren beliefert Michael Hohlweg<br />

Schreiner und Elektriker mit Maschinen,<br />

Geräten und Beschlägen. Gleichzeitig –<br />

und das ist seine Passion – sucht er immer<br />

wieder nach Lösungen für Knacknüsse,<br />

denen er bei seinen Kunden begegnet.<br />

Beispiele sind die Fräslehre<br />

»Muck« zum Einlassen von Türschlössern<br />

mit der Bohrmaschine oder eine<br />

Einfach und präzise: Verbindungssystem Zuzzel<br />

Vorrichtung zum Einfräsen von Schließblechen<br />

– beides vor Ort und <strong>ohne</strong> Aushängen<br />

der Tür: »Ich habe dazu ein besonderes<br />

Schließblech entwickelt, das<br />

den Einbruchschutz der Tür deutlich<br />

verbessert.« Eine weitere Hilfe hat Hohlweg<br />

mit der Vorrichtung für Reihenbohrungen<br />

per Handoberfräse auf den<br />

Markt gebracht. Auch sie hat ihren festen<br />

Platz im Schweizer Markt für<br />

Schreinerzubehör.<br />

Der Zuzzel<br />

Hohlwegs jüngster Wurf ist von der Domino-Dübelfräse<br />

von Festool inspiriert.<br />

»Als Schreiner und Techniker hat mich<br />

48<br />

das Gerät sofort fasziniert – als Maschinenhändler<br />

stellte ich mir Fragen nach<br />

dem Wertschöpfungs- und Argumentationspotenzial.«<br />

Hohlweg wollte die Maschine<br />

über die Holzverbindungen hinaus<br />

mit weiteren Anwendungen besser<br />

auslasten und damit ihre Produktivität<br />

erhöhen. Das Verbindungssystem »Zuzzel<br />

– Zusammenziehen und Zerlegen«<br />

war die Lösung. Ah, Sie wissen nicht,<br />

was ein Zuzzel ist? Es ist das zentrale<br />

Verbindungsteil des Systems, in der<br />

Form dem Domino-Dübel nachempfunden.<br />

Am einen Ende mit einem Pilzkopf<br />

und am anderen mit einem Haken versehen,<br />

besteht der Zuzzel aus warmgepresstem<br />

Aluminium. Das verleiht ihm<br />

eine deutlich höhere Zähigkeit als die<br />

Herstellung im Druckgussverfahren. Der<br />

Pilzkopf wird von einem Exzenter aufgenommen,<br />

der Haken greift zum Ein-<br />

und Aushängen in ein glasfaserverstärktes<br />

Einschraubteil.<br />

CNC-Präzision mit Handgerät<br />

Die Bohrungen für den Verbindungsbeschlag<br />

sind einfach zu setzen. Stirnseits<br />

fräst man mit dem Domino-Gerät ein<br />

8-mm-Langloch heraus. Eine einfache<br />

Lehre hilft, den Exzenter-Kopf präzise<br />

einzubohren. Auf der Fläche lässt man –<br />

Service<br />

Wo kriegt man den Zuzzel?<br />

In Deutschland ist das neue Verbindungssystem<br />

über Opo-<strong>Oeschger</strong> erhältlich:<br />

Opo-<strong>Oeschger</strong> GmbH<br />

78056 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: (07720) 8584-0, Fax: -77<br />

www.opo.de<br />

Infos gibts auch unter www.zuzzel.ch<br />

Michael Hohlweg, Tüftler und Erfinder im<br />

Dienste des Schreinerhandwerks.<br />

ebenso mit dem 8er-Domino-Fräser –<br />

das Schraubstück aus Kunststoff ein. Ein<br />

spezielles Anschlagteil begrenzt die Tiefe<br />

dieser Fräsung. »Die Präzision des Domino-Geräts<br />

macht es möglich, den Verbinder<br />

<strong>ohne</strong> CNC-Maschine rasch und<br />

sicher einzulassen. In der Werkstatt genauso<br />

wie beim Kunden«, kommentiert<br />

Hohlweg seine zum Patent angemeldete<br />

Erfindung. Die Fräsungen lassen sich<br />

vorbereiten, das Schraubstück mit<br />

schräg gestellten Schrauben vormontieren<br />

und die Möbelteile für den Transport<br />

kratzfrei stapeln. Vor Ort muss man nur<br />

noch den Zuzzel einklicken, zusammenziehen,<br />

fertig. Zuzzel ist als Starter-<br />

Set erhältlich, bestehend aus Exzenter-<br />

Bohrlehre, Hartmetallbohrer und Zusatzanschlag<br />

zur Frästiefenbegrenzung<br />

sowie 96 Zuzzels samt Schraubstück.<br />

Damit lassen sich 12 Schränke zu 8 Verbindern<br />

zusammenbauen. Die handelsüblichen<br />

Exzenter sind nicht enthalten.<br />

Erfinden und vermarkten<br />

Mit Humor beschreibt Hohlweg die Entwicklung<br />

des Zuzzel von der Idee zur<br />

Marktreife. Unzählige selbstgefeilte Prototypen,<br />

aufwändige statische Berechnungen<br />

(die durch endlose Testreihen<br />

zu ergänzen waren) und die urhelvetische<br />

Skepsis allem Neuen gegenüber<br />

sind nur einige Bereiche, aus denen der<br />

dds das magazin für möbel und ausbau 7/2007


Mit dem Domino-Fräser wird je ein Langloch in<br />

die Fläche und in die Stirnseite gefräst<br />

Einfacher Zusammenbau der Teile, ob in der<br />

Werkstatt oder auf Montage<br />

Gegenwind blies. »Bei meinen ersten<br />

Kundenbefragungen zur Idee, musste<br />

ich den Unterschied zwischen höflicher<br />

Begeisterung und echter Zustimmung<br />

zur Idee heraushören.« Die Vermarktung<br />

selbst ist für einen Einzelkämpfer<br />

kaum zu bewältigen, Hohlweg konnte<br />

nur dank langjähriger Beziehungen die<br />

Kanäle zur Schweizer Schreinerwelt öffnen.<br />

»In einem gesättigten Markt kann<br />

ein neues Produkt noch so gut sein – <strong>ohne</strong><br />

intensivste Überzeugungsarbeit<br />

Meinung<br />

Was sagt ein Anwender<br />

des Zuzzel?<br />

Manfred Kessler, Inhaber<br />

einer Schreinerei<br />

in Zürich.<br />

Mit sieben Mitarbeitern und<br />

zwei Lehrlingen fertigen wir<br />

Innenausbauten und Repa-<br />

»Ich bin begeistert«<br />

Eine einfache Bohrlehre hilft beim Einlassen des<br />

Exzenters<br />

Von der fertigen Verbindung ist nur der Exzenterkopf<br />

zu sehen<br />

geht’s nicht«, ist seine Erkenntnis.<br />

Als gelernter Schreiner kennt Michael<br />

Hohlweg die Praxis: »Der Verbinder<br />

hat eine Längsschiebetoleranz von 0,5<br />

mm, um kleine Differenzen in der Möbeltiefe<br />

auszugleichen.«<br />

Vieles spricht dafür<br />

Auf die Kosten angesprochen argumentiert<br />

er vor allem mit Präzision und Zeitersparnis:<br />

»Mit dem Zuzzel kann der<br />

Kleinbetrieb Schrankverbinder einset-<br />

raturarbeiten für die städtische<br />

Verwaltung. Das präzise<br />

Dübeln wurde vom Flachdübel<br />

verdrängt. Die fürs Dübeln<br />

nötige Präzision ist oft<br />

nur mit Spezialmaschinen<br />

oder CNC-Zentren möglich.<br />

Deshalb ist Zuzzel mit der<br />

präzisen Handmaschine eine<br />

ideale Lösung für die de-<br />

montierbare Schrankverbindung<br />

im Kleinbetrieb.<br />

Auch meine Mitarbeiter zeigen<br />

Begeisterung für den<br />

Beschlag. Ich muss gelegentlich<br />

eingreifen, damit<br />

sie nicht aus lauter Spaß<br />

den Zuzzel verwenden,<br />

wo’s auch eine Schraube<br />

tut. Manfred Kessler<br />

Dominostein mit Haken: der Zuzzel wird in das<br />

Schraubteil eingeklickt<br />

Das Schraubteil kann für Mittelwände auch<br />

zweiseitig eingelassen werden<br />

zen, die bisher meist nur auf einem <strong>BAZ</strong><br />

präzise und rationell einzufräsen waren.«<br />

Selbstverständlich seien andere<br />

Systeme im Ergebnis gleichwertig, benötigten<br />

aber meist größere Investitionen.<br />

Ein einfacher Schrank braucht acht Verbinder,<br />

die mit etwas Übung in wenigen<br />

Minuten eingefräst seien. Auch ließen<br />

sich die Materialien problemlos trennen<br />

und rezyklieren, womit Zuzzel ökologischen<br />

Forderungen Rechnung trage.<br />

Andreas Grünholz<br />

dds das magazin für möbel und ausbau 7/2007 49

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