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the soundtrack of our lives

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Der 5. und letzte Band der schönen Luc<br />

Orient Gesamtausgabe enthält als Leckerbissen<br />

ein paar unveröffentlichte<br />

Seiten, die von dem späten Versuch von<br />

Eddy Paape und Greg künden, die Serie<br />

wieder aufzunehmen.<br />

Aber,<br />

wie das Vorwort<br />

erklärt,<br />

Paape war eigentlich<br />

mit<br />

der Story nicht<br />

zufrieden, und<br />

bevor Greg an<br />

die zugesagte<br />

Umarbeitung<br />

gehen konnte,<br />

starb er. So<br />

bleiben ein<br />

paar ausgeführte<br />

Seiten, erstaunlich präzise Vorskizzen<br />

von Greg und ein Faksimile des Manuskripts.<br />

Die anderen kurzen Geschichten<br />

sind vor allem witzig und zeigen den<br />

neuen Selbstironischen Geist der einstmal<br />

pathosgetränkten Superhelden.<br />

„Ich gebe ja zu, dass ich eher 10 komplette<br />

Fußballmannschaften aufzählen kann<br />

als die gleiche Anzahl an Malern“, sagt<br />

Weltraumheld Orient, als er aufgefordert<br />

wird, eine Ausstellung zu besuchen.<br />

(Mit einem Vorwort von Jacques Pessis, Ehapa<br />

Comic Collection verlegt bei Egmont, Köln<br />

2012, 138 S., HC, 29,99) /// -aco-<br />

22 ULTIMO<br />

COMICS<br />

Was veranlasst Autoren und Regisseure, die von<br />

ihnen geschaffenen Welten zu entzaubern? Dieser<br />

Frage gehen Mike Carey (Story) und Peter<br />

Gross (Zeichnungen) im dritten Band ihrer wunderbaren<br />

Serie The Unwritten nach und geben<br />

eine so ironische wie überzeugende Antwort.<br />

Eine finstere Organisation versucht mit einem<br />

gefälschten Tommy Taylor-Roman den seit Jahren<br />

verschwundenen Autor Wislon Taylor ins<br />

Freie zu locken. So will man ihn ausschalten und<br />

die Kontrolle über sein literarisches<br />

Vermächtnis erlangen. Doch auch sein Sohn Tom wagt sich aus seiner<br />

Deckung, da er endlich mit Wilson sprechen will. Außerdem erfährt man<br />

über Toms toughe Mitstreiterin Lizzie erhellendes. Gerade dieses Kapitel,<br />

das überaus passend als Geschichten-Spielbuch angelegt ist, dem Leser also<br />

einen gewissen Einfluss über die Entwicklung der Handlung gibt, liefert<br />

einen weiteren Beleg für das große kreative und erzählerische Niveau der<br />

Serie. (Panini, Stuttgart 2012, 160 S., SC, 18,95) /// -ok-<br />

Nico – Atomium Express ist ein SF-Spionagethriller unter einer „Was-wäre-Wenn“-Prämisse. 1947 stürzt über Roswell<br />

ein UFO ab. Präsident Truman informiert die Welt, die Aliens ermöglichen eine enorme technische Entwicklung.<br />

Der Kalte Krieg findet dennoch statt, denn bei den Russen ist ebenfalls ein UFO abgestürzt. So gibt es viel zu tun für<br />

Spione wie die attraktive und temperamentvolle CIA-Agentin Nico. Die verpatzt durch Sabotage einen Auftrag in<br />

Paris. Während ihr die Polizei und feindliche Agenten auf den Fersen sind, will sie ihre Unschuld beweisen. Da hat sich<br />

Fred Duval eine schön altmodische Agentenstory ausgedacht, die zwar nicht sonderlich tiefsinnig ist, dafür aber<br />

durch ihre vielen netten Anspielungen und Ideen glänzt. Da arbeiten etwa die USA und Kuba eng zusammen oder Marilyn<br />

Monroe und Isaac Asimov sind ein Ehepaar. Mit ihren präzisen Konturen und der flächigen Farbgebung stehen die<br />

Zeichnungen von Philippe Ber<strong>the</strong>t klar in der Tradition der Ligne claire und verstärken gut den Retro-Charakter des<br />

Szenarios. (Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag, Berlin 2012, 56 S., HC, 14,95) /// -ok-<br />

Luc Jacamon gehört derzeit zu<br />

den interessantesten Comiczeichern.<br />

Seine Fähigkeit, Landschaften<br />

und Architekturen zu entwerfen,<br />

wird vor allem durch seine<br />

Technik definiert, klare Linien und<br />

Perspektiven durch ein beinahe<br />

surreales Schattenspiel zu verfremden.<br />

Seit 10 Bänden stellt er dieses<br />

beeindruckende Talent in der (zu)<br />

wenig beachteten Reihe Der Killer<br />

zur Verfügung, eine Mischung aus<br />

zynischer Action und aufklärerischer<br />

Reflektion. Matz hatsichdie<br />

Geschichte um den französischen<br />

Killer ausgedacht, der inzwischen<br />

für sein geliebtes Kuba als Geschäftsmann<br />

tätig ist und dabei einem<br />

ehemaligen Drogendealer bei<br />

der Geldwäsche hilft. Anders als in<br />

anderen Geschichten, die sich viel darauf einbilden, dass sie die Grenzen zwischen Gut und Böse verwischen,<br />

herrschen hier klare Verhältnisse. „Ich wünschte, wir hätten in Haiti jemanden wie Fidel Castro gehabt“ sagt<br />

ein Taxifahrer in Miami zu Frank, dem Killer, bevor der im 10. Band Feuereifer ein paar Abgesandte des westlichen<br />

Imperialismus zur Hölle schickt.<br />

(Ehapa Comic Collection verlegt bei Egmont, Köln 2012, 56 S., HC, 12,00) /// -aco-

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